Die Erfindung betrifft ein Treibstangenschloss für einen
in einem Rahmen bewegbaren Flügel, mit einem mit einer
antreibbaren Treibstange verbundenen Schloss, mit einem
in einem Schlosskasten des Schlosses beweglich
angeordneten Riegel, mit einem mit der Treibstange in
Eingriff stehenden Antriebselement zur Bewegung des
Riegels zwischen einer in den Schlosskasten
zurückgezogenen Offenstellung und einer aus dem
Schlosskasten herausragenden Schließstellung und mit
Mitteln zur Blockierung der Bewegung des in der
Schließstellung befindlichen Riegels, wobei der Riegel in
dem Schlosskasten schwenkbar gelagert ist.
Ein solches Treibstangenschloss ist beispielsweise aus
der DE 42 22 629 A1 bekannt geworden, bei dem die Treibstange
mit einem Schieber gekoppelt ist. Der Schieber
weist eine quer zu seiner Bewegungsrichtung weisende
Ausnehmung auf, in der ein Mitnehmerbolzen verschieblich
angeordnet ist. Der Mitnehmerbolzen ist in einer
Steuerkurve in dem Schlosskasten und in einer Nut in dem
Riegel verschieblich geführt. Die in dem Schlosskasten
angeordnete Steuerkurve hat eine Tasche zur Aufnahme des
Mitnehmers bei in Schließstellung befindlichem Riegel.
Versucht man den in Schließstellung befindlichen Riegel
in den Schlosskasten zurückzudrücken, blockiert der in
der Tasche der Steuerkurve befindliche Mitnehmer dessen
Bewegung. Damit kann der Riegel ausschließlich wieder
über den Antrieb der Treibstange in die Offenstellung
zurück bewegt werden. Der Antrieb dieses
Treibstangenschlosses erfordert einen hohen Kraftaufwand
zur Überwindung der Reibung des in der Ausnehmung, der
Steuerkurve und der Nut. Weiterhin ist hierdurch der
Schlosskasten wesentlich breiter als der Riegel. Die
Stabilität des Treibstangenschlosses wird daher von dem
zur Verfügung stehenden Bauraum begrenzt.
Weiterhin ist aus der EP 0 798 436 B1 ein
Treibstangenschloss bekannt. Hierbei ist der Riegel in
dem Schlosskasten verschieblich angeordnet und wird über
einen Ausschubhebel in die Schließstellung vorgespannt.
Die Mittel zum Blockieren der Bewegung des in
Schließstellung befindlichen Riegels sind als in dem
Schlosskasten gelagerter und von einem Federelement gegen
den Riegel vorgespannten Sperrhebel ausgebildet. Der
Riegel stützt sich in Schließstellung an dem Sperrhebel
ab. Zum Entriegeln bewegt der Drehhebel den Sperrhebel
aus dem Bewegungsbereich des Riegels heraus und zieht den
Riegel in die Offenstellung zurück. Der Drehhebel liegt
an einem Absatz eines mit der Treibstange verbundenen
Schiebers an. Nachteilig bei diesem Treibstangenschloss
ist, dass es sehr viele Bauteile benötigt und daher sehr
aufwändig aufgebaut ist. Die hohe Anzahl von beweglichen
Bauteilen führt zudem zu einem großen Bauraum des
Treibstangenschlosses.
Ebenfalls ist aus der DE 200 18 104 U1 ein
Treibstangenschloss bekannt geworden, bei dem ein mit der
Treibstange gekoppelter Schieber eine Steuernut zur
Führung eines mit dem Riegel verbundenen Mitnehmers hat.
Auch diese Steuernut hat eine Tasche zur Aufnahme des
Mitnehmers bei in Schließstellung befindlichem Riegel.
Ein kleiner Weg der Treibstange bei einem großen Weg des
Riegels erfordert jedoch eine große Steigung der
Steuerkurve, was zu einer großen Reibung führt. Weiterhin
liegen auch bei diesem Treibstangenschloss Riegel und
Schieber übereinander, was zu sehr großen Abmessungen des
Schlosskastens führt.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein
Treibstangenschloss der eingangs genannten Art so zu
gestalten, dass es möglichst wenige Bauteile aufweist und
besonders kompakt aufgebaut ist.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
das Antriebselement als Drehhebel ausgebildet ist, dass
der Drehhebel einen in eine Ausnehmung des Riegels
eindringenden Stellarm hat und dass in Schließstellung
eine von dem Riegel in den Stellarm eingeleitete Kraft
auf die Lagerung oder entgegen die in Offenstellung
weisende Drehrichtung des Drehhebels gerichtet ist.
Durch diese Gestaltung lassen sich Drehhebel und Riegel
ausschließlich nebeneinander anordnen, wobei die
Ausnehmung des Riegels zur Aufnahme des Stellarms auf den
Drehhebel zuweist. Eine sandwichartige Führung zweier im
Schlosskasten angeordneter Bauteile übereinander lässt
sich dank der Erfindung vermeiden. Daher lassen sich
sowohl der Drehhebel als auch der Riegel mit einer der
inneren Breite des Schlosskastens entsprechenden
Materialstärke gestalten. Das erfindungsgemäße
Treibstangenschloss gestaltet sich daher besonders
kompakt und weist eine hohe Stabilität auf. Weiterhin
wird das Zurückdrücken des Riegels aus der
Schließstellung durch dessen Anordnung gegenüber dem
Drehhebel blockiert. Ein separat zu lagernder und
vorzuspannender Sperrhebel ist dank der Erfindung nicht
erforderlich. Hierdurch benötigt das erfindungsgemäße
Treibstangenschloss besonders wenige Bauteile. Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen
Treibstangenschlosses besteht darin, dass es besonders
reibungsarm ist und daher geringe Stellkräfte benötigt.
Der Drehhebel könnte beispielsweise eine Ausnehmung zur
Aufnahme eines mit der Treibstange verbundenen Vorsprungs
aufweisen. Der Drehhebel lässt sich jedoch gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung nach Art eines
Zahnstangenantriebs besonders reibungsarm antreiben, wenn
der Drehhebel einen bogenförmigen Abschnitt mit darauf
angeordneten Vorsprüngen aufweist und mit den Vorsprüngen
in eine Reihe von Ausnehmungen der Treibstange eindringt.
Das erfindungsgemäße Treibstangenschloss ist konstruktiv
besonders einfach aufgebaut, wenn der Stellarm von der
Lagerung des Drehhebels wegweist.
Die Einleitung von Kräften von dem in Schließstellung
befindlichen Riegel in Richtung der Lagerung des
Drehhebels erfordert gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung einen besonders geringen
Aufwand, wenn die Ausnehmung in dem Riegel U-förmig
gestaltet ist und in Schließstellung mit einer Flanke an
dem Stellarm anliegt. Durch diese Gestaltung entsteht
eine sich kontinuierlich ändernde Übersetzung zwischen
Drehhebel und Riegel, da der Stellarm bei einer Drehung
des Drehhebels in der U-förmigen Ausnehmung entlang
gleitet und damit seinen Krafteinleitungspunkt in der U-förmigen
Ausnehmung gegenüber der Lagerung des Riegels
verändert. Damit lässt sich eine kontinuierlich
ansteigende Übersetzung zwischen Drehhebel und Riegel bei
der Bewegung in die Schließstellung sicherstellen. Dies
ist insbesondere von Vorteil, wenn der Riegel eine
Auflaufschräge aufweist und bei seiner Bewegung in die
Schließstellung den Flügel einer Tür gegen den Rahmen
ziehen soll.
Ein gewaltsames Zurückdrücken des in Schließstellung
befindlichen Riegels kann zu einem Bruch der Lagerung des
Riegels führen. Jedoch lässt sich ein vollständiges
Eindrücken des in Schließstellung befindlichen Riegels in
den Schlosskasten nach dem Bruch der Lagerung einfach
verhindern, wenn der Riegel in Schließstellung einem im
Schlosskasten angeordneten Stützelement unmittelbar
gegenübersteht. Hierdurch stützt das Stützelement den
Riegel nach dem Bruch der Lagerung.
Ein gewaltsames Herausdrücken des den in Schließstellung
befindlichen Riegel halternden Drehhebels lässt sich
gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der
Erfindung einfach verhindern, wenn der Drehhebel auf der
seiner Lagerung abgewandten Seite des Stellarms einem im
Schlosskasten angeordneten Stützelement unmittelbar
gegenübersteht.
Ein gewaltsames Zurückdrücken des in Schließstellung
befindlichen Riegels führt gemäß einer anderen
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung zuverlässig zu
einem Verkanten des Riegels in dem Riegelgehäuse, wenn
eine zur Durchführung des Riegels in Schließstellung
vorgesehene Ausnehmung im Schlosskasten bis unmittelbar
an den Schwenkbereich des Riegels geführt ist und wenn
das im Schlosskasten angeordnete Stützelement von dem
freien Ende des Riegels weiter entfernt ist als die
Lagerung des Riegels.
Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur
weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips sind zwei
davon in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
- Fig. 1
- ein erfindungsgemäßes Treibstangenschloss in
einer Schnittdarstellung in Offenstellung,
- Fig. 2
- das erfindungsgemäße Treibstangenschloss aus
Figur 1 in Schließstellung,
- Fig. 3
- eine weitere Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Treibstangenschloss in
Offenstellung,
- Fig. 4
- das erfindungsgemäße Treibstangenschloss aus
Figur 3 in Schließstellung.
Figur 1 zeigt ein Treibstangenschloss mit einem an einer
Stulpschiene 1 befestigten Schlosskasten 2 und mit einer
antreibbaren Treibstange 3. In dem Schlosskasten 2 sind
ein als Schwenkriegel ausgebildeter Riegel 4 und ein
Drehhebel 5 gelagert. Lagerachsen 6, 7 der Lagerung des
Riegels 4 und des Drehhebels 5 sind in dem Schlosskasten
2 befestigt. Zur Vereinfachung der Zeichnung ist ein den
Riegel 4 und den Drehhebel 5 abdeckender Deckel des
Schlosskastens 2 nicht dargestellt. Die Stulpschiene 1
und die Treibstange 3 weisen jeweils eine Ausnehmung 8, 9
zur Durchführung eines hakenförmigen freien Endes des
Riegels 4 auf. In der dargestellten Offenstellung des
Treibstangenschlosses befindet sich der Riegel 4
innerhalb des Schlosskastens 2. Die Treibstange 3 weist
eine Reihe von Ausnehmungen 10 auf, in die eine Reihe von
auf einem bogenförmigen Abschnitt angeordneten
Vorsprüngen 11 des Drehhebels 5 eindringen. Weiterhin hat
der Drehhebel 5 einen Stellarm 12, welcher in eine
Ausnehmung 13 des Riegels 4 eindringt.
Das Treibstangenschloss lässt sich in einem
Treibstangenbeschlag zur Verriegelung eines Flügels einer
Tür in einem feststehenden Rahmen einsetzen. Die
Treibstange 3 wird bei solchen Treibstangenbeschlägen
beispielsweise über ein Hauptschloss mittels einer
Handhabe oder eines Schließzylinders angetrieben.
Alternativ dazu kann die Treibstange 3 auch
elektromotorisch angetrieben werden.
Figur 2 zeigt das Treibstangenschloss aus Figur 1 in
einer Schließstellung, in der der Riegel 4 aus dem
Schlosskasten 2 herausbewegt ist. Hierbei ist zu
erkennen, dass der Stellarm 12 sich mit seinem freien
Ende an einer Flanke 14 der Ausnehmung 13 des Riegels 4
abstützt. Versucht man den Riegel 4 von Hand in den
Schlosskasten 2 zurückzudrücken, wird in den Stellarm 12
eine senkrecht auf die Lagerung weisende Kraft
eingeleitet. Durch diese Krafteinleitung kann der
Drehhebel 5 nicht verdreht werden. Das
Treibstangenschloss ist damit selbsthemmend und lässt
sich ausschließlich über eine Bewegung der Treibstange 3
wieder in die in Figur 1 dargestellte Offenstellung
bewegen.
Die Figuren 3 und 4 zeigen eine weitere Ausführungsform
des Treibstangenschlosses in Offenstellung und
Schließstellung, welche sich von dem aus den Figuren 1
und 2 dadurch unterscheidet, dass der Schlosskasten 2
mehrere Stützelemente 15, 16 zur Abstützung des in
Schließstellung befindlichen Riegels 4 und des Drehhebels
5 hat. Die Stützelemente 15, 16 sind als in den
Schlosskasten 2 eingepresste Nietbolzen ausgebildet und
können zur Befestigung eines nicht dargestellten Deckels
an dem Schlosskasten 2 vorgesehen sein. Das Stützelement
15 des Riegels 4 ist weiter von einer Kante 17 der
Ausnehmung 8 in der Stulpschiene 1 entfernt als die
Lagerung des Riegels 4. Versucht man gewaltsam den in
Schließstellung befindlichen Riegel 4 in den
Schlosskasten 2 hineinzudrücken, bis die Lagerachse 6 des
Riegels 4 bricht, verkantet sich der Riegel 4 zwischen
der Kante 17 der Ausnehmung 8 in der Stulpschiene 1 und
dem Stützelement 15. Zur Aufnahme der übrigen
Stützelemente 16 bei in Offenstellung befindlichem Riegel
4 hat der Drehhebel 5 eine Ausnehmung 18.
Abschließend sei ausdrücklich darauf hingewiesen, das es
sich bei dem Riegel des erfindungsgemäßen
Treibstangenschlosses auch um einen Fallenriegel mit
Fallen- und Riegelbereich handeln kann.