Die Erfindung betrifft eine axiale Gasturbine, umfassend einen
Verdichter, eine Ringbrennkammer und ein Turbinenteil.
An industrielle Gasturbinen, insbesondere solche oberhalb von
50 Megawatt, werden hohe Anforderungen hinsichtlich Effizienz,
Verfügbarkeit und niedrigen Schadstoffemissionen gestellt.
Ein besonders anspruchsvoller Bereich ist hierbei das
Verbrennungssystem der Gasturbine, bei dem vom Verdichter
hochverdichtete Verbrennungsluft unter Zugabe von Brennstoff
verbrannt und das so entstehende heiße Abgas in ein Turbinenteil
geleitet wird, wo es über Turbinenschaufeln eine Turbinenwelle
in Rotation versetzt. Die Rotationsenergie der Turbinenwelle
kann z. B. zur Erzeugung elektrischer Energie in
einem Generator verwendet werden.
In solchen Gasturbinen erfolgt die Verbrennung über eine Anzahl
von Brennern, denen die Verbrennungsluft und der Brennstoff
zugeführt werden. In diesen Brennern werden Verbrennungsluft
und Brennstoff gemischt und das Gemisch wird entzündet.
Die so entstehende Flamme verbrennt das Gemisch in
der Brennkammer, in die die Brenner münden. Zumeist kommen
sogenannte Vormischbrenner zum Einsatz, bei denen Verbrennungsluft
und Brennstoff zunächst möglichst homogen vermischt
werden, bevor sie dann der Verbrennungszone zugeführt werden.
Dies hat den Vorteil besonders niedriger Stickoxidemissionen,
da in dem homogenen Brennstoff-Luft-Gemisch eine homogene
Temperaturverteilung herrscht. Eine solche magere Vormischverbrennung
neigt allerdings zu Instabilitäten, d.h. die
Flamme kann leicht verlöschen. Solche Verbrennungsinstabilitäten
können auch zum Aufbau sogenannter Verbrennungsschwingungen
führen, bei denen durch die Instabilitäten hervorgerufene
Druckpulse von der Brennkammerwand zur Flammenzone reflektiert
werden und dort die Instabilitäten periodisch verstärken,
was bei einer positiven Rückkopplung zu einer stabilen
Verbrennungsschwingung führen kann. Solche Verbrennungsschwingungen
sind sowohl hinsichtlich der akustischen Emissionen
als auch hinsichtlich der schädigenden mechanischen
Schwingungen unerwünscht. Oft wird daher die magere Vormischverbrennung
durch zusätzliche Diffusionsbrenner stabilisiert.
Eine typische Brenneranordnung ist ein ringkanalförmiger Vormischbrenner,
der einen zentralen Diffusions- oder Pilotbrenner
umgibt.
Die WO 02/08592 zeigt eine Gasturbine. Die Gasturbine hat eine
ringförmige Brennkammer, kurz Ringbrennkammer, die um die
Turbinenachse herum angeordnet ist. In diese Ringbrennkammer
ragen entlang des Umfanges eine Anzahl von Vormischbrennern
hinein, die durch zentrale Pilotbrenner stabilisiert werden.
Ein besonders effizienter Verbrennungsprozess ergibt sich
hier durch eine Zumischung von Brennstoff bereits am Verdichterausgang,
wodurch Verbrennungsluft und Brennstoff besonders
gut vermischt werden. Vom Verbrennungsluftstrom abgezweigte
Kühlluft für Turbinenschaufeln im Turbinenteil ist hierdurch
ebenfalls bereits mit Brennstoff durchsetzt, was beim Ausströmen
dieser Kühlluft aus Öffnungen in den Turbinenschaufeln
zu einem Nachheizen im Turbinenteil führt. Dies hat eine
besonders hohe Effizienz zur Folge.
Die EP 590 297 zeigt eine Gasturbogruppe. Bei dieser wird angestrebt,
den drallbehafteten Verbrennungsluftstrom aus dem
Verdichter möglichst direkt zum Turbinenteil zu leiten, um
dort den Drall so auszunutzen, dass eine erste Leitschaufelreihe
eingespart werden kann. Zudem soll durch die Drallbehaftung
die Verweilzeit der mit Brennstoff vermischten
Verbrennungsluft in der Brennkammer möglichst hoch sein, um
bei kurzer Baugröße eine für den Ausbrand ausreichende Verweilzeit
in der Brennkammer zu erreichen. Dieses wird dadurch
erreicht, dass der Verdichter unmittelbar in die Brennkammer
mündet, wobei eine letzte Verdichterleitschaufelreihe auch
gegebenenfalls eingespart werden kann bzw. nur noch zu einer
Drallverstärkung benötigt wird.
Die US-PS 6,003,297 zeigt eine Gasturbine, bei der ebenfalls
der Verdichter unmittelbar in die Brennkammer mündet. Der
Hauptbrennstoffstrom wird allerdings bereits im Verdichter
zugesetzt, so dass es trotz der unmittelbaren Einmündung der
Verbrennungsluft in die Brennkammer bereits vorher zu einer
guten Durchmischung von Verbrennungsluft und Brennstoff
kommt. Zusätzliche, in die Brennkammer mündende Pilotbrenner
stabilisieren hierbei die Verbrennung. Auch hier kann durch
die Beibehaltung des Dralls aus dem Verdichter eine erste
Leitschaufelreihe im Turbinenteil eingespart werden.
Aufgabe der Erfindung ist die Angabe einer Gasturbine, bei
der bei einer hohen Verbrennungsstabilität ein besonders geringer
Druckverlust für die in die Brennkammer eingeleitete
Verbrennungsluft entsteht.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine entlang
eine Achse gerichtete axiale Gasturbine, umfassend einen Verdichter
mit einem Verdichteraustrittsbereich, einer Ringbrennkammer
mit einem Verbrennungslufteintrittsbereich für
vom Verdichter zugeführte Verbrennungsluft, eine Verbrennungsluftzuleitung
für die Zuleitung von Verbrennungsluft vom
Verdichteraustrittsbereich zum Verbrennungslufteintrittsbereich
und mit einem Turbinenteil, welches über einen Turbineneintrittsbereich
mit der Ringbrennkammer verbunden ist,
wobei die Verbrennungsluftzuleitung so ausgebildet ist, dass
ein im Verdichteraustrittsbereich vorliegender Verdichterluftdrall
der Verbrennungsluft bis zum Verbrennungslufteintrittsbereich
im Wesentlichen abgebaut wird und wobei am
Verbrennungslufteintrittsbereich ein sich um den ganzen Umfang
der Ringbrennkammer erstreckendes Drallgitter für die
Erteilung eines Dralls auf die Verbrennungsluft angeordnet
ist.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass die Verwendung
separater, einzelner Brenner, die entlang des Umfangs in
eine Ringbrennkammer münden, die Strömungsgeschwindigkeit für
in diese Brenner eintretende Verbrennungsluft durch einen maximal
tolerierbaren Druckabfall begrenzt ist. Oberhalb einer
bestimmten Strömungsgeschwindigkeit wird der Druckabfall so
groß, dass sich dies negativ auf die Effizienz der Gasturbine
auswirkt. Eine hohe Strömungsgeschwindigkeit ist aber wünschenswert,
da hierdurch einerseits Flammenrückschläge in die
Brenner vermieden werden, andererseits eine akustische Entkopplung
vom Mischungsvorgang zwischen Brennstoff und Luft
und der eigentlichen Verbrennung erzeugt wird und damit eine
Neigung zu Verbrennungsschwingungen vermindert wird. Nach Erkenntnis
der Erfindung ist ein wesentlicher Teil des Druckverlustes
von der Dissipation des Dralles in der Verbrennungsluft
hervorgerufen. Für jeden einzelnen Brenner wurde
bisher ein eigenes Drallgitter verwendet, welches Rückströmgebiete
im Brennstoffluftgemisch erzeugt, wodurch eine Flammenstabilisierung
erfolgt. Der durch das Drallgitter erzeugte
Drall der einzelnen Brenner baut sich allerdings bis zum Eintritt
in die Turbine wieder ab. In diesem Verlust ist eine
Hauptursache für den Druckverlust zu sehen. Konfigurationen
wie aus der oben angegebenen US-PS 6,003,297 oder EP 590 297,
die auf ein Drallgitter verzichten und drallbehaftete Verdichterströmung
unmittelbar in die Brennkammer leiten, sind
aber aus verschiedenen Gründen für einen sicheren Betrieb
nicht geeignet. Um nun bei Gasturbinen, denen nicht oder kaum
drallbehaftete Verdichterluft über eine Verbrennungsluftzuleitung
der Ringbrennkammer zugeführt wird eine hohe Strömungsgeschwindigkeit
beim Einströmen in die Ringbrennkammer
zu erreichen, wird nun erstmalig vorgeschlagen, auf die Verwendung
diskreter, einzelner Brenner zu verzichten und ein
völlig neues Brennersystemkonzept mittels eines einzigen, umlaufenden
Drallgitters einzuführen. Über ein solches umlaufendes
Drallgitter wird ein in gleicher Richtung über den
ganzen Umfang der Ringbrennkammer verteilter Drall der
Verbrennungsluft aufgeprägt. Hierdurch kommt es zu einer
deutlich geringeren Dissipation des Dralls, da keine gegenläufigen
Strömungsrichtungen wie bei der Verwendung einzelner
Brenner entstehen. Weiterhin wird auch der effektive Querschnitt
zur Einströmung von Verbrennungsluft vergrößert. Beides
führt dazu, dass der Druckverlust niedrig bleibt und vergleichsweise
hohe Strömungsgeschwindigkeiten für die in die
Ringbrennkammer eintretende Verbrennungsluft eingestellt werden
können. Damit ergibt sich eine geringere Neigung für einen
Flammenrückschlag in das Drallgitter bei gleichzeitig höherer
Entkopplung des Verbrennungsbereiches vom Bereich der
Mischung zwischen Verbrennungsluft und Brennstoff. Durch diese
Entkopplung werden Dichteschwankungen verringert, die
durch Verbrennungsschwingungen in der Brennkammer auf den
Mischbereich von Verbrennungsluft und Brennstoff durch
Schallwellen übertragen werden können. Dies verringert die
Rückkopplung und damit den Verstärkungsmechanismus von
Verbrennungsschwingungen. Die Neigung zur Ausbildung von
Verbrennungsschwingungen wird somit deutlich reduziert. Weiterer
Vorteil der Erfindung ist eine Vergleichmäßigung der
Heißgastemperatur über den Umfang der Ringbrennkammer. Da auf
separate, diskrete Brenner verzichtet wird, kommt es nicht
mehr zu einer unterschiedlich heißen Strömung entlang des Umfangs,
die bisher Maxima bei den Brennerpositionen und Minima
zwischen den Brennerpositionen zeigte. Durch eine Vergleichmäßigung
der Heißgastemperaturen werden auch die Maximaltemperaturen
herabgesetzt, die im Turbineneintrittsbereich herrschen.
Diese Maximaltemperaturen geben den Verbrauch an Kühlluft
für Leitschaufeln im Turbineneintrittsbereich maßgeblich
vor. Durch die Vergleichmäßigung wird somit der Kühlluftverbrauch
gesenkt, was wiederum zu einer höheren Effizienz
der Gasturbine führt. Schließlich wird durch die Vergleichmäßigung
der Temperaturen ebenfalls eine erhebliche Senkung der
Stickoxidemissionen erreicht, da wie oben ausgeführt, diese
von der Homogenität der Temperaturverteilung bestimmt werden.
Die Stickoxidemissionen steigen exponentiell mit der Temperatur.
Bevorzugt wird im Bereich des Drallgitters Brennstoff gleichmäßig
über den Umfang des Drallgitters verteilt in die
Verbrennungsluft eingeleitet. Weiter bevorzugt sind hierzu
Drallschaufeln des Drallgitters zumindest teilweise als
Brennstoffschaufeln ausgebildet, über die Brennstoff der
Verbrennungsluft zuführbar ist. Solche Drallschaufeln des
Drallgitters sind dann z. B. hohl ausgebildet, wobei ihrem
Innern Brennstoff zugeführt wird. Über Öffnungen an der Oberfläche
der Drallschaufeln wird dann der Brennstoff in die
Verbrennungsluft eingeleitet. Dies führt zu einer homogenen
Verteilung des Brennstoffes in der Verbrennungsluft.
Bevorzugtermaßen weist der durch das Drallgitter erteilbare
Drall der Verbrennungsluft eine Drehrichtung auf, die im Turbineneintrittsbereich
in die Richtung einer Umlenkung durch
im Turbineneintritt angeordnete Leitschaufeln gerichtet ist.
Der aufgrund des umlaufenden Drallgitters auch noch im Turbineneintrittsbereich
wesentlich erhaltene Drall der Verbrennungsluft
kann bei richtiger Drehrichtung nunmehr dazu verwendet
werden, die Leitschaufeln im Turbineneintrittsbereich
kleiner auszuführen, da bereits der noch vorhandene Drall für
die Umlenkung auf die nachfolgenden Laufschaufeln genutzt
werden kann. Diese kleinere Baugröße ist wiederum vorteilhaft
hinsichtlich eines niedrigeren Kühlluftverbrauches und damit
somit für die Effizienz als auch für niedrigere Stickoxidemissionen.
Vorzugsweise hat die Gasturbine ein Leistung größer als 50
Megawatt, wobei eine im Volllastbetrieb erzeugte Strömungsgeschwindigkeit
für die in das Drallgitter eintretende Verbrennungsluft
bei einer bestimmten Mindestgeschwindigkeit liegt.
Bevorzugtermaßen ist eine ringförmig um die Ringbrennkammer
umlaufenden Brennstoffzufuhrleitung vorgesehen, aus der der
Brennstoff der Verbrennungsluft zugeleitet wird. Durch den
Verzicht auf einzelne Brenner kann das Brennstoffzufuhrsystem
deutlich vereinfacht werden. Dies ist etwa durch die ringförmige
Brennstoffzufuhrleitung möglich, aus der der Brennstoff
z. B. in die hohlen Drallschaufeln geleitet wird. Abhängig
vom Druck des Brennstoffes an der jeweiligen Position der
Entnahme für eine Drallschaufel können Drosseln für diese
Entnahme so vorgesehen werden, dass trotz unterschiedlicher
Umfangspositionen der Entnahme, und damit verbunden unterschiedlichem
Druck in der Brennstoffzufuhrleitung, zu den
einzelnen Drallschaufeln gleiche Brennstoffmengen zugeführt
werden können. Hierdurch wird eine homogene Verteilung des
Brennstoffes über den Umfang sichergestellt.
Vorzugsweise sind im Bereich des Austritts der Verbrennungsluft
aus dem Drallgitter über den Umfang der Ringbrennkammer
verteilt Pilotbrenner vorgesehen, die einer Stabilisierung
der Verbrennung dienen.
Bevorzugtermaßen ist das Drallgitter am radial äußeren Rand
des Verbrennungslufteintrittsbereiches angeordnet. Hierdurch
wird am radial inneren Rand der Ringbrennkammer, d. h. nabenseitig,
ein einziges, ringförmiges Rückströmgebiet erzeugt,
welches effektiv die Verbrennung stabilisiert.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung beispielhaft näher
erläutert. Es zeigen teilweise schematisch und nicht maßstäblich:
- Figur 1
- eine Gasturbine,
- Figur 2
- einen Querschnitt durch eine Ringbrennkammer einer
Gasturbine,
- Figur 3
- eine Drallschaufel und
- Figur 4
- die Anströmung einer ersten Leitschaufelreihe.
Gleiche Bezugszeichen haben in den verschiedenen Figuren die
gleiche Bedeutung.
Figur 1 zeigt eine Gasturbine 1. Die Gasturbine 1 ist entlang
einer Turbinenachse 3 gerichtet. Sie umfasst einen Verdichter
5, eine Ringbrennkammer 7 und ein Turbinenteil 9. Auf einer
nicht näher dargestellten Welle der Gasturbine 1 sind Radscheiben
11 für Verdichterlaufschaufeln 15 und Radscheiben 13
für Turbinenlaufschaufeln 17 angeordnet. In axialer Richtung
abwechselnd zu den Laufschaufeln 15 sind im Verdichter 5 Verdichterleitschaufeln
19 und im Turbinenteil 9 Turbinenleitschaufeln
21 angeordnet. Der Verdichter 5 endet mit einer
letzten Verdichterleitschaufelreihe 19 in einem Verdichteraustrittsbereich
23. Im Verdichter 5 verdichtete Umgebungsluft
wird als Verbrennungsluft 25 in einer Verbrennungsluftzuleitung
27 einem der Ringbrennkammer 7 strömungstechnisch
vorgeschalteten Verbrennungslufteintrittsbereich 29 zugeführt.
Im Verbrennungslufteintrittsbereich 29 ist in einem
radial außenliegenden Bereich um den ganzen Umfang der Ringbrennkammer
7 ein Drallgitter 33 angeordnet, durch welches
die Verbrennungsluft 25 in die Brennkammer 7 eingeleitet
wird. Der Verbrennungsluft 25 wird im Drallgitter 33, wie
später anhand von Figur 3 näher erläutert, Brennstoff zugemischt,
der einer ringförmigen Brennstoffzufuhrleitung 37
entnommen wird, die wiederum aus einer Brennstoffhauptleitung
35 versorgt wird. Das Brennstoffluftgemisch gelangt als eine
homogene Vormischung in die Ringbrennkammer 7, wo es zu einem
Heißgas 41 verbrannt wird. Eine nabenseitig liegende ringförmige
Rezirkulationszone 43 stabilisiert dabei den Verbrennungsvorgang.
Das Heißgas 41 wird sodann zu einem Turbineneintrittsbereich
45 geleitet. Im Turbineneintrittsbereich 45
ist eine erste Reihe von Leitschaufeln 21 angeordnet. Die
Gasturbine 1 ist von einem Außengehäuse 10 umschlossen. Die
Ringbrennkammer 7 ist mit einer keramischen Hitzeschildsteinauskleidung
8 ausgekleidet.
Durch die Anordnung des Drallgitters 33 wird erstmals bei einer
solchen Gasturbinenringbrennkammer 7 darauf verzichtet,
den Verbrennungsprozess über separate Brenner durchzuführen,
die entlang dem Umfang der Ringbrennkammer 7 angeordnet sind.
Es wird vielmehr ein durchgehender Eintritt für die Verbrennungsluft
25 über das sich über den ganzen Umfang der Ringbrennkammer
7 erstreckend Drallgitter 33 bereitgestellt.
Hierdurch wird dem Heißgas 41 ein über den Umfang der Ringbrennkammer
7 gleicher Drall erteilt, der lediglich teilweise
dissipiert und in einem erheblichen Maße auch noch im Turbineneintrittsbereich
45 erhalten ist. Dies führt zu einem im
Vergleich zur Anordnung mit separaten Brennern, die jeweils
ein einzelnes Drallgitter aufweisen, zu einem niedrigeren
Druckverlust. Umgekehrt kann bei gleichem Druckverlust die
Strömungsgeschwindigkeit der eintretenden Verbrennungsluft 25
deutlich erhöht werden. Dies hat eine verringerte Gefahr von
Flammenrückschlägen in das Drallgitter 33 zur Folge. Zudem
wird hierdurch der Verbrennungsbereich akustisch besser vom
Bereich der Mischung von Verbrennungsluft 25 und Brennstoff
entkoppelt. Dies hat insbesondere den Vorteil, dass Druckfluktuationen
in der Ringbrennkammer 7 weniger in diesen
Mischbereich übertragen werden. Damit werden in diesem Mischbereich
weniger Dichtefluktuationen hervorgerufen, die sonst
wiederum zu Flammeninstabilitäten und damit wiederum zu
Druckschwankungen in der Ringbrennkammer 7 führen können. Eine
solche Rückkopplung ist häufig der Ausgangspunkt für den
Aufbau einer Verbrennungsschwingung. Somit hat die bessere
akustischen Entkopplung eine geringe Neigung der Gasturbine
zur Ausbildung von Verbrennungsschwingungen zur Folge.
Weiterhin wird das Heißgas 41 entlang des Umfangs der Ringbrennkammer
7 gleichmäßig erhitzt. Gegenüber einer Anordnung
mit separaten Brennern hat dies eine gleichmäßige Temperaturverteilung
im Turbineneintrittsbereich zur Folge. Die geringeren
Maximaltemperaturen beanspruchen somit wendiger die
Leitschaufeln 21, aber auch nachfolgende Schaufelreihen. Dies
bedeutet einen verringerten Bedarf an Kühlluft, die der Verdichterluft
25 entnommen und den Turbinenschaufeln zugeführt
wird. Diese Kühlluft steht dem Verbrennungsprozess nicht mehr
zur Verfügung, was zu einer verringerten Effizienz und auch
zu höheren Stickoxidemissionen führt. Die Einsparung an Kühlluft
durch die Temperaturvergleichmäßigung mittels des Drallgitters
33 hat somit eine Effizienzsteigerung der Gasturbine
1 und verringerte Stickoxidemissionen zur Folge.
Figur 2 zeigt einen Querschnitt durch eine Ringbrennkammer 7.
Um die Turbinenachse 3 ist das Drallgitter 33 kreisförmig angeordnet.
Das Drallgitter 33 ist aus Drallschaufeln 61 ausgebildet,
die später anhand von Figur 3 näher beschrieben werden.
Um das Drallgitter 33 verläuft eine ringförmige Brennstoffzufuhrleitung
37. In diese Brennstoffzufuhrleitung 37
wird über eine Brennstoffhauptleitung 35 aus einem Brennstoffreservoir
53 Brennstoff 54 eingeleitet. Aus der Brennstoffzufuhrleitung
37 wird sodann über Drallschaufelzuleitungen
51 jede der Drallschaufeln 61 mit Brennstoff versorgt. In
Strömungsrichtung nach dem Drallgitter 33 sind Pilotbrenner
57 angeordnet, die durch eine Pilotbrennstoffversorgungsleitung
55 aus dem Brennstoffreservoir 53 mit Brennstoff 54 versorgt
werden. Die Pilotbrenner 57 sind Diffusionsbrenner, d.
h. Brennstoff und Verbrennungsluft werden erst in der
Verbrennungszone gemischt. Diese Verbrennung ist reicher an
Brennstoff und stabiler als eine magere Vormischverbrennung.
Da bei einer solchen Diffusionsverbrennung mehr Stickoxidbildung
folgt, wird ihr Anteil möglichst gering gehalten. Die
Pilotbrenner 57 dienen in erster Linie zur Stabilisierung der
über das Drallgitter 33 erzeugten Vormischverbrennung.
Figur 3 zeigt eine Drallschaufel 61. Die Drallschaufel 61 ist
hohl ausgeführt. In das Innere der Drallschaufel 61 wird
Brennstoff 54 eingeleitet. Dieser Brennstoff 54 tritt aus
Öffnungen 63 an der Schaufelblattoberfläche der Drallschaufel
61 aus und vermischt sich mit der Verbrennungsluft 25. Hierdurch
wird eine in radialer Richtung homogene Verteilung von
Brennstoff 54 erreicht. Durch die Einleitung in eine Vielzahl
von Drallschaufeln 61 gleichmäßig über den Umfang der Brennkammer
7 verteilt wird außerdem eine homogene Verteilung von
Brennstoff 54 und Verbrennungsluft 25 auch in Umfangsrichtung
erreicht.
Figur 4 zeigt die Anströmung der Gasturbinenleitschaufel 21
im Turbineneintrittsbereich 45 vom Heißgas 41. Das Heißgas 41
weist einen Drall 71 auf. Dies entspricht einer Zerlegung der
Strömungsrichtung des Heißgases 41 in eine axiale und eine
dazu senkrechte Komponente, wobei ein Dralllektor 72 ausgespannt
wird, der in Richtung eines Umlenksektors 73 aufweist,
der durch die Umlenkung des Heißgases 41 durch die Leitschaufeln
21 dargestellt wird. Durch den Drehsinn des Dralles 71
wird somit dem Heißgas 41 bereits eine Komponente in Richtung
der Umlenkung durch die Leitschaufeln 21 erteilt. Damit können
die Leitschaufeln 21 kleiner ausgeführt werden, was wiederum
den Kühlluftbedarf für die Leitschaufel 21 senkt.