Die Erfindung betrifft eine kühlfluiddurchströmte Turbinenschaufel
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine solche, kühlfluiddurchströmte Turbinenschaufel hat innere
Strömungskanäle, die durch Innenwände voneinander getrennt
sind. Die Turbinenschaufel wird von dem Arbeitsfluid
umströmt. Es kann sich um eine Turbinenschaufel einer Gasturbine
handeln. Dann ist das Arbeitsfluid Gas. Die Turbinenschaufel
ist gegenüber dem anströmenden Arbeitsfluid geneigt,
so daß in üblicher Weise eine Kraftkomponente in Umfangsrichtung
der Turbine entsteht. Daher ist die Abströmrichtung des
Arbeitsfluids im wesentlichen diejenige Richtung entlang der
Turbinenschaufel, in der das Arbeitsfluid diese umströmt.
Bei dem genannten Typ handelt es sich um eine Turbinenschaufel
im hinteren Bereich einer Turbine. Dort ist das Arbeitsfluid
bereits so weit entspannt und abgekühlt, daß lediglich
gering gekühlte Turbinenschaufeln zur Anwendung kommen. Dies
bedeutet, daß lediglich ein geringerer Durchfluß von
Kühlfluid durch die Turbine vorgesehen ist. Aufgrund des geringen
Durchflusses funktioniert eine Mäanderstruktur von
Strömungskanälen für das Kühlfluid bei gering gekühlten Turbinenschaufeln
nicht zufriedenstellend. Aufgrund der langsamen
Strömungsgeschwindigkeit des Kühlfluids würde dieses im
Anfangsbereich eines mäandrierenden Strömungskanals zu stark
kühlen und im Endbereich zu stark aufgeheizt sein und dort
folglich in zu geringem Maße kühlen. Bei den genannten Turbinenschaufeln
kann auch die Strömungsgeschwindigkeit des
Kühlfluids hinsichtlich der auftretenden Zentrifugalkräfte
der Turbinendrehung zu gering sein.
Daher ist die Turbinenschaufel lediglich einfach längs ihrer
Radialerstreckung von dem Kühlfluid durchströmt. Bei einfacher
Durchströmung - das heißt bei Strömungskanälen praktisch
ohne Umkehrstellen bezüglich der Radialrichtung der Kühlfluidströmung
- treten die oben genannten Probleme nicht auf.
Dazu sind Turbinenschaufeln mit Radialbohrungen oder mit geraden
Radialkanälen bekannt, die von einem radial inneren
Schaufelfuß zu weiter radial außen liegenden Ausströmöffnungen
- in die Anstreifkante eingebrachten Ausströmöffnungen-verlaufen.
Die resultierende Kühlfluidströmung weist dann die
erwünschten, lokalen - an jedem Ort des Strömungskanals-praktisch
überwiegend bis ausschließlich nach radial außen
gerichteten Radialströmungskomponenten auf.
Aufgrund der technisch bedingten Mindestmaße sowohl des Gußkerns
als auch der Wandstärke ist die Durchströmung und damit
auch der Kühleffekt bei solchen Turbinenschaufeln stark inhomogen.
So kann der Bereich einer Hinterkante, die sich in Abströmrichtung
verschmälern soll, aufgrund der genannten,
durch den Herstellungsprozeß bedingten Mindestmaße in der Regel
nicht mehr von einem radialen Strömungskanal durchsetzt
sein. Es kommt zu einer Überhitzung der überhängenden Hinterkante.
Des weiteren ergeben sich Einschränkungen - insbesondere
durch die oben genannten Mindestmaße - in der Geometrie
der meist großen Turbinenschaufeln im hinteren Bereich der
Turbine.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Turbinenschaufel
anzugeben, die trotz eines geringen Kühlfluidstroms
an die technischen Erfordernisse für gering gekühlte Turbinenschaufeln
hinsichtlich ihrer Geometrie angepaßt ist und
die trotzdem eine weitgehend homogene Kühlung, insbesondere
in den Randzonen, erlaubt.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1.
Die Erfindung bietet den Vorteil, daß sie eine homogene Kühlung
der Turbinenschaufel, insbesondere im Bereich der Kanten,
erlaubt. Besonders problematisch ist hier der Bereich
des Hinterkantenkanals, in dem die strömungstechnischen Anforderungen
z.B. eine Verschmälerung der Turbinenschaufel
verlangen.
Der genannte Vorteil wird dadurch erreicht, daß eine oder
mehrere Hinterkantenkanäle vorhanden sind, deren Kühlfluidströmung
an vorbestimmten Stellen lokale Querströmungskomponenten
aufweisen und bei denen Ausströmöffnungen in eine Hinterkante
der Turbinenschaufel eingebracht sind. Durch die
Verwendung der Hinterkante als Bereich der Ausströmung von
Kühlfluid wird für gering gekühlte Turbinenschaufeln eine
große Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet, die bislang
nicht zugänglich waren.
So können die Hinterkantenkanäle - zumindest teilweise - ihr
Kühlfluid über die Ausströmöffnungen, die in die Hinterkante
eingebracht sind, ableiten. Dadurch wird auch für die - in
Abströmrichtung gesehen - vor den Hinterkantenkanälen gelegenen
Kanäle mehr Freiraum geschaffen. Ausströmöffnungen - insbesondere
an der Anstreifkante -, die vorher durch die Hinterkantenkanäle
beaufschlagt waren, können nunmehr zum Ausleiten
von Kühlfluid aus vor den Hinterkantenkanälen gelegenen
Strömungskanälen dienen.
Es wird ein dreifacher Nutzeffekt erreicht: Damit wird es
nämlich erstmals möglich, die Hinterkante einer erfindungsgemäßen
Turbinenschaufel effektiv und homogen zu kühlen und
zugleich eine dünne Hinterkante (im Sinne einer verbesserten
Aerodynamik) zu haben. Des weiteren wird für die Hinterkantenkanäle
eine natürliche Abströmung des Kühlfluids erreicht,
die es erlaubt, auch die vor den Hinterkantenkanälen gelegenen,
vorderen Strömungskanäle in ihrer Geometrie und insbesondere
in ihrem Abströmverhalten an die technischen Erfordernisse
anzupassen.
Dies bedeutet, daß beispielsweise vordere Strömungskanäle
mehr Ausströmlänge entlang der Anstreifkante beaufschlagen
können, als dies bislang der Fall war. Da die Hinterkantenkanäle
einerseits weiter in Abströmrichtung zur Hinterkante
verlagert sind und andererseits durch ihre gebogene Form ausweichen,
können die davor gelegenen, vorderen Strömungskanäle
den entstandenen Freiraum ausfüllen. Die vorderen Strömungskanäle
können aufgrund der lokalen Querströmungskomponenten
der Hinterkantenkanäle ebenfalls derart gebogen sein, daß
auch sie lokale Querströmungskomponenten aufweisen. Dadurch
ist eine andere Raumausnutzung innerhalb des Kühlvolumens der
Turbinenschaufel gegeben mit besserer Ausnutzung der Kühlluft.
Damit können erstmalig auch Turbinenschaufeln im hinteren Bereich
der Turbine - also gering gekühlte Turbinenschaufeln-mit
geringsten bis verschwindenden Einschränkungen hinsichtlich
der Geometrie ausgeführt sein. Es ist beispielsweise
eine hinlänglich bekannte Anforderung (aus Festigkeitsgründen
und Abgußgründen), daß sich die Turbinenschaufel vom Schaufelfuß
weg in radialer Richtung verschmälert. Da die Ausströmöffnungen
der Hinterkante verwendet werden, können sich
die übrigen, insbesondere vorderen und mittleren Strömungskanäle
in dieser Richtung bezüglich ihrer Ausdehnung parallel
zur Abströmrichtung erweitern und somit die Dickenabnahme in
Radialrichtung durch Verbreiterung parallel zur Abströmrichtung
und Nutzung mehrerer Ausströmöffnungen der Anstreifkante
durch einen Strömungskanal kompensieren. Dadurch kann bei
bestmöglichem Wirkungsgrad der Turbine ein praktisch gleichbleibender
Innenquerschnitt der Strömungskanäle erreicht werden
verbunden mit einem schlanken Profil. Dies ist nur mit
der Erfindung möglich, da der zusätzliche Raum lediglich
durch die nunmehr freigewordenen Ausströmöffnungen an der Anstreifkante
und den gebogenen Verlauf der Strömungskanäle ermöglicht
wird. Zudem ist eine geschwungene Profilform zur Optimierung
der Aerodynamik (Randzoneneffekte) möglich - im Gegensatz
zur gebohrten Schaufel - mit Kühlmöglichkeit der Hinterkante,
im Gegensatz zu bisherigen Geometrien.
Bevorzugte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung sind in
den Unteransprüchen beschrieben.
Die Strömungskanäle können derart geformt sein, daß Querströmungskomponenten
in Abströmrichtung und entgegengesetzt vorhanden
sind. Bevorzugt sind aber ausschließlich oder überwiegend
Querströmungskomponenten in Abströmrichtung vorgesehen.
Die Querströmungskomponenten bewirken eine Durchströmung der
Hinterkante, die bislang nicht vorhanden war. Durch die Nutzung
der genannten Querströmungskomponenten wird das
Kühlfluid des weiteren automatisch zu den Ausströmöffnungen
in der Hinterkante geführt.
Bevorzugt ist, daß ein Hinterkantenkanal und/oder ein vorderer
Strömungskanal zumindest abschnittsweise, insbesondere
mit ihren/seinen äußeren Radialabschnitten, von der Radialrichtung
in Abströmrichtung abbiegen/abbiegt.
Um Totzonen zu vermeiden und den Strömungswiderstand insgesamt
zu verringern, so daß das gesamte, zur Verfügung stehende
Kühlvolumen effektiv ausgenutzt wird, ist vorgesehen,
daß die Abbiegeabschnitte ausgerundet sind. Die Abbiegeabschnitte
verlaufen dann ohne Kanten mit Krümmung.
Es können mehrere Hinterkantenkanäle vorhanden sein. Insbesondere
ist der in Abströmrichtung gesehen letzte Hinterkantenkanal
praktisch ausschließlich mit in die Hinterkante eingebrachten
Ausströmöffnungen versehen. Unter Zugrundelegung
der erfinderischen Idee, Querströmungskomponenten zu verwenden
und Ausströmöffnungen in der Hinterkante vorzusehen, ist
dies die effektivste Lösung und möglichst wenige - vorzugsweise
gar keine - anderen Ausströmöffnungen als die der Hinterkante
beaufschlagt und somit belegt.
Daher kann der letzte Hinterkantenkanal auch in einem Radialabstand
radial innen vor der Anstreifkante enden. Erfindungsgemäß
braucht dieser Kanal nämlich überhaupt keine Ausströmöffnungen
in der Anstreifkante. Damit wird erst eine besonders
effektive Formgebung der Turbinenschaufel - insbesondere
hinsichtlich des Wirkungsgrades der Turbine - ermöglicht.
Zusätzlich kann ein radial durchgehender Hinterkantenkanal
vorhanden sein, der sowohl in die Anstreifkante eingebrachte
Ausströmöffnungen als auch in die Hinterkante eingebrachte
Ausströmöffnungen aufweist. Ein solcher, radial durchgehender
Hinterkantenkanal bildet quasi den Übergang zwischen einem
vorderen Strömungskanal und einem Hinterkantenkanal, der lediglich
Ausströmöffnungen aufweist, die in die Hinterkante
eingebracht sind. Durch einen solchen, radial durchgehende
Hinterkantenkanal wird ein weicher Übergang erreicht. Dadurch
kann das zur Verfügung stehende Kühlvolumen effektiv genutzt
werden.
Dann kann beispielsweise der letzte Hinterkantenkanal radial
weiter innen liegende, in die Hinterkante eingebrachte Ausströmöffnungen
und der radial durchgehende Hinterkantenkanal
radial weiter außen liegende, in die Hinterkante eingebrachte
Ausströmöffnungen aufweisen. Zwischen dem letzten Hinterkantenkanal
und dem radial durchgehenden Hinterkantenkanal kann
eine Öffnung, das ist ein Durchbruch im Innenbereich zwischen
den beiden Strömungskanälen, vorgesehen sein. Die Wandung
zwischen den einzelnen Strömungskanälen, die alle Strömungskanäle
trennt, ist dann an der Stelle der Öffnung unterbrochen.
Die durchgehende Verbindung dient dazu, Gießbarkeit im
Sinne der Kernlage zu ermöglichen.
Wie bereits oben ausgeführt, wird durch die Erfindung erreicht,
daß der lokale, resultierende, effektive Innenquerschnitt
praktisch über die ganze Länge eines Strömungskanals
bis auf bezüglich des Strömungswiderstandes des Strömungskanals
praktisch vernachlässigbare Querschnittsabweichungen
gleich groß ist. Die Querschnittsabweichungen betragen vorzugsweise
weniger als zwanzig Prozent und insbesondere weniger
als zehn Prozent des genannten Innenquerschnitts.
Die resultierende, effektive Gesamtquerschnittsfläche der
Einströmöffnungen ist vorzugsweise gleich der Gesamtquerschnittsfläche
der Ausströmöffnungen eines Strömungskanals,
wobei die jeweilige Gesamtquerschnittsfläche dem Innenquerschnitt
des zugehörigen Strömungskanals entspricht.
Eine erfindungsgemäße Turbinenschaufel ist gering gekühlt,
d.h. ohne Mäanderstruktur der Strömungskanäle ausgeführt. Sie
wird für den hinteren Bereich einer Turbine und/oder für gering
gekühlte Turbinen/Turbinenschaufeln verwendet.
Die Erfindung wird anhand von in den Figuren dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine perspektivische Draufsicht auf eine erfindungsgemäße
Turbinenschaufel mit Schaufelfuß, wobei die innen liegenden
Strömungskanäle verdeckt dargestellt sind, Figur 2 einen Längsschnitt durch die Turbinenschaufel gemäß
Figur 1.
Die Bezugszeichen bezeichnen in den Figuren jeweils gleiche,
konstruktive Merkmale. Im folgenden wird die Erfindung unter
gleichzeitiger Bezugnahme auf Figur 1 und Figur 2 beschrieben.
Die Turbinenschaufel 1 ist von dem Arbeitsfluid 3 - welches
in der Figur 1 lediglich exemplarisch ausschnittweise dargestellt
ist - in der Abströmrichtung 2 umströmt, wodurch die
Arbeitsleistung erzeugt beziehungsweise die Turbine angetrieben
wird. Die Turbinenschaufel 1 wird von dem Kühlfluid 31-welches
ebenfalls exemplarisch und ausschnittweise in der Figur
2 gezeigt ist - entlang der Strömungskanäle 4,5,6 durchströmt.
Dadurch wird die Turbinenschaufel 1 gekühlt. Das
Kühlfluid 31 kann beispielsweise (gekühlte) Luft sein.
Eine solche Turbinenschaufel 1 hat einen Schaufelfuß 10, der
in eine entsprechende Nut der Turbinenscheibe (hier nicht gezeigt)
eingeschoben und dort befestigt ist. Dabei fluchten
die gezeigten Einströmöffnungen 7,8,9 mit entsprechenden Öffnungen
in der Turbinenscheibe. Durch diese wird das Kühlfluid
31 den Strömungskanälen 4,5,6 zugeführt.
Die Strömungskanäle 4,5,6 verlaufen zwischen den Einströmöffnungen
7,8,9 an dem radial inneren Schaufelfuß 10 und demgegenüber
weiter radial außen liegenden Ausströmöffnungen
11,12,13. Sie verlaufen ohne Umkehrstellen bezüglich der Radialrichtung
20, d.h. praktisch umkehrfrei. Das Kühlfluid 31
durchströmt also in jedem Strömungskanal 4,5,6 die Radialerstreckung
der Turbinenschaufel 1 lediglich einfach. An jeder
Stelle eines Strömungskanals weist die resultierende
Kühlfluidströmung 14 lokal praktisch ausschließlich nach radial
außen - und nicht etwa nach radial innen - gerichtete
Radialströmungskomponenten 15 auf (siehe Figur 2). Alle Radialströmungskomponenten
15 zeigen somit von dem Zentrum der
Turbinendrehung weg. Eine Turbinenschaufel 1 ist auch dann
gering gekühlt und somit für die Realisierung der Erfindung
geeignet, wenn deren Strömungskanäle praktisch überwiegend
nach radial außen gerichtete Radialströmungskomponenten 15
aufweisen.
Die durch die Innenwände 30 getrennten Strömungskanäle 4,5,6
sind im gezeigten Ausführungsbeispiel derart gekrümmt, daß
die resultierende Kühlfluidströmung 14 zusätzlich zu den genannten
Radialströmungskomponenten 15 lokale Querströmungskomponenten
17 aufweist.
Zur Verdeutlichung ist in Figur 2 die resultierende Kühlfluidströmung
14 in den Strömungskanälen 4,5 schematisch in jeweils
eine Radialströmungskomponente 15 und eine Querströmungskomponente
17 zerlegt. Die Radialströmungskomponenten 15
zeigen alle nach radial außen. Dadurch ist die Kühlfluidströmung
14 bezüglich der Radialrichtung 20 praktisch umkehrfrei.
Dies gilt im Ausführungsbeispiel für alle Strömungskanäle
4,5,6.
Es ist ein in Abströmrichtung gesehen letzter Hinterkantenkanal
6 vorhanden. Dieser (wie auch die Strömungskanäle 4,5)
biegt mit ausgerundeten Abbiegeabschnitten 21 von der Radialrichtung
20 in Abströmrichtung 2 ab. Der Verlauf des Strömungskanals
6 ist dadurch in Richtung der Hinterkante 18 gekrümmt.
Durch die Krümmung sind die Querströmungskomponenten 17 an
jeder Stelle lokal in Abströmrichtung 2 gerichtet. Dadurch
wird das Kühlfluid 31 des letzten Hinterkantenkanals 6 den
Ausströmöffnungen 13 in der Hinterkante 18, die weiter radial
innen liegen, zugeführt.
In den Figuren sind jeweils zwei Hinterkantenkanäle 5,6 gezeigt.
Beide Hinterkantenkanäle 5,6 münden in die Ausströmöffnungen
13,23 in der Hinterkante 18. Der radial durchgehende
Hinterkantenkanal 5 mündet in die weiter radial außen
liegenden, in die Hinterkante 18 eingebrachten Ausströmöffnungen
23 und gleichzeitig in eine in die Anstreifkante 16
eingebrachte Ausströmöffnung 12. Damit die weiter radial
außen liegenden Ausströmöffnungen 23 durch das Kühlfluid 31
in dem radial durchgehenden Hinterkantenkanal 5 beaufschlagt
werden können, endet der in Abströmrichtung 2 gesehen letzte
Hinterkantenkanal 6 in einem Radialabstand 22 radial innen
vor der Anstreifkante 16. Dadurch bleiben die Ausströmöffnungen
23 durch den letzten Hinterkantenkanal 6 unbeaufschlagt.
Die Hinterkantenkanäle 5,6 kommunizieren über eine Öffnung
24, die in der Mitte (bezüglich der Radialrichtung 20) des
radial durchgehenden Hinterkantenkanals 5 und am radial äußeren
Ende des letzten Hinterkantenkanals 6 angeordnet ist.
Der in Abströmrichtung 2 gesehen vordere Strömungskanal 4 erweitert
sich in Radialrichtung 20 nach außen hinsichtlich
seiner Erstreckung in Abströmrichtung 2 (d.i. die Breite).
Auch der vordere Strömungskanal 4 verläuft derart gekrümmt,
daß lokale, resultierende Querströmungskomponenten 17 vorhanden
sind. Die Innenwände 30, die die Strömungskanäle 4,5,6
voneinander trennen, sind über die gesamte Radialerstreckung
der Turbinenschaufel 1 von praktisch gleicher Stärke. Der
vordere Strömungskanal 4 folgt daher in seinem Verlauf den
Hinterkantenkanälen 5,6 und schmiegt sich an diese an, so daß
der Innenraum der Turbinenschaufel 1 praktisch vollständig
von den Strömungskanälen 4,5,6 durchsetzt ist.
Neu ist bei der Erfindung auch, daß die Hinterkantenkanäle
5,6 den Bereich der Hinterkante 18 der Turbinenschaufel 1
praktisch bis auf eine verbleibende, äußere Wandstärke durchsetzen.
Diese Wandstärke - wie auch die Größe des Gußkerns
einer gegossenen Turbinenschaufel, d.h. die Größe der Hohlräume
- sind nach unten durch die technischen Parameter des
Herstellungsprozesses begrenzt. Durch die Durchsetzung auch
der Hinterkante 18 ergibt sich insgesamt eine die Hinterkante
18 einschließende, homogene Kühlung der Turbinenschaufel 1.
Besonders in der perspektivischen Darstellung der Figur 1 ist
zu erkennen, daß sich die Turbinenschaufel 1 in Radialrichtung
20 nach außen und gleichzeitig in Abströmrichtung 2 gesehen
verschmälert. Dabei sollte der Innenquerschnitt 25 der
Strömungskanäle 4,5,6 aber in etwa gleich bleiben, und zwar
praktisch über die gesamte Länge 26 eines Strömungskanals
4,5,6. Dies wird durch die Erfindung erstmals für Turbinenschaufeln
1 des hinteren Bereichs erreicht. Dadurch ist der
lokale, resultierende, effektive Innenquerschnitt 25 praktisch
über die ganze Länge 26 eines Strömungskanals 4,5,6 bis
auf bezüglich des Strömungswiderstandes des Strömungskanals
4,5,6 vernachlässigbare Querschnittsabweichungen gleich groß.
Dies ist in Figur 1 am Beispiel des Strömungskanals 4 gezeigt.
Die Flächenstücke 25 sind dabei einfach schraffiert. Sie sollen
jeweils eine innerhalb eines Strömungskanals gleich große
Fläche markieren. Zur Verdeutlichung der Verhältnisse sind
die Flächen nicht maßstabgetreu wiedergegeben. Das Flächenstück
25 wird um die Querschnittsabweichungen 27 in Radialrichtung
20 größer. Die Querschnittsabweichung 27 beträgt
vorzugsweise weniger als zwanzig Prozent, insbesondere weniger
als zehn Prozent des Innenquerschnitts 25. Auch im radial
äußeren Bereich des vorderen Strömungskanals 4, wo sich die
Turbinenschaufel 1 verschmälert, soll dieser Innenquerschnitt
25 (nicht explizit gezeigt) gleich bleiben. Zur Erreichung
dieses Zweckes verbreitert sich der vordere Strömungskanal 4
in Radialrichtung 20 nach außen hin.
Es sind korrespondierende Flächenstücke 25 der Hinterkantenkanäle
5,6 gezeigt. Daran ist zu sehen, daß sich die Turbinenschaufel
1 in Abströmrichtung 2 verschmälert. Über einen
Strömungskanal 4,5,6 gesehen soll aber in Radialrichtung 20,
d.h. im wesentlichen in Verlaufsrichtung des jeweiligen Strömungskanals
4,5,6 der Innenquerschnitt 25 praktisch gleichbleiben.
Dies gilt für den gesamten Weg des Strömungsfluids
31 innerhalb der Turbinenschaufel 1 vom Schaufelfuß 10 bis zu
den Ausströmöffnungen 11,12,13,23.
So ist die resultierende, effektive Gesamtquerschnittsfläche
28 der Einströmöffnungen 7,8,9 gleich der Gesamtquerschnittsfläche
29 der Ausströmöffnungen 11,12,13 eines Strömungskanals
4,5,6. Diese Gesamtquerschnittsfläche 28,29 entspricht
dabei in etwa bis auf die oben genannten Abweichungen dem Innenquerschnitt
25 des zugehörigen Strömungskanals 4,5,6.