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Verfahren und Vorrichtung zur partiellen Vergütung von Walzdrahtprodukten aus Stahl und Anwendung des VerfahrensMethod and device for the partial tempering of wire rod products made of steel and application of the method
Die vorliegende Erfindung betrifft die partielle Vergütung von Walz¬ drahtprodukten aus Stahl. Es ist bei der Herstellung von Stäben bekannt, aus der Walzhitze direkt abzuschrecken und damit den Stahl partiell zu vergüten. Bei endlichen Längen der Stäbe werden diese nach dem Ablängen axial bewegt und werden da¬ bei mit einem Kühlmedium behandelt. Dieses Verfahren hat sich durchgesetzt und mehrfach bewährt.The present invention relates to the partial coating of wire rod products made of steel. It is known in the manufacture of bars to quench directly from the rolling heat and thus to partially temper the steel. In the case of finite lengths of the rods, they are moved axially after being cut to length and are treated with a cooling medium. This process has become established and has proven itself several times.
Bei der Vergütung von Walzdraht lässt sich dieses Verfah¬ ren nicht ohne grosse Schwierigkeiten anwenden, weil bei üblicher Walzgeschwindigkeit und einer erforderlichen Kühlzeit von 05 bis 1 s die Kühlstrecke bis 120 m lang werden kann. Eine solcherart lange Kühlstrecke ist stör¬ anfällig und vom Walzprodukt wird eine Anfangslänge und eine Endlänge nicht gekühlt, was zu erheblicher Abfall¬ quote führt.
Auch wenn diese Nachteile noch in Kauf genommen wurden, er¬ gaben sichauchwieder durch die grossen Längen bedingt wei¬ tere Schwierigkeiten, indem die Drähte unmittelbar im An- schluss an die Kühlung, also mit gehärterter Oberfläche, durch Windungsleger zu Drahtwindungen geformt werden müs¬ sen. Demzufolge muss der Windungsleger gegen einen hohen Widerstand arbeiten und muss deshalb mit starken Motoren ausgerüstet sein. Anderseits wirkt die gehärtete Oberfläche wie eine Feile und verschleisst die erforderlichen Vorrich¬ tungsteile in kurzer Zeit. Schliesslich wirken sich die durch die Kühlung und nachfolgendes Biegen erzeugten inne¬ ren Spannungen ungünstig auf das gleichmässige Verlegen des Drahtes aus, was bei einer nachfolgenden Verarbeitung zu Schwierigkeiten und Störungen des Betriebes führen kann.This method cannot be used without great difficulty when tempering wire rod, because the cooling section can be up to 120 m long at the usual rolling speed and a required cooling time of 05 to 1 s. Such a long cooling section is prone to failure and the rolled product does not cool an initial length and an end length, which leads to a considerable waste rate. Even if these disadvantages were still accepted, there were also further difficulties due to the long lengths, in that the wires had to be formed into wire turns by winding layers immediately after the cooling, that is to say with a hardened surface . As a result, the winding layer must work against a high resistance and must therefore be equipped with powerful motors. On the other hand, the hardened surface acts like a file and wears out the necessary device parts in a short time. Finally, the internal tensions generated by the cooling and subsequent bending have an unfavorable effect on the even laying of the wire, which can lead to difficulties and malfunctions in operation during subsequent processing.
Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen, mit der die genannten Nachteile behoben und Walz¬ drahtprodukte ebenso leicht zu vergüten und eine den Stäben vergleichbare Qualität zu erzielen sind.It is therefore an object of the invention to provide a method and a device for carrying out the method, with which the disadvantages mentioned are eliminated and wire rod products can be tempered just as easily and a quality comparable to the bars can be achieved.
Erfindungsgemäss wird dies mit einem Verfahren gemäss Pa¬ tentanspruch 1 und einer Vorrichtung gemäss Patentanspruch 5 erreicht. Besonders vorteilhaft lässt sich das Verfahren bei der Herstellung von Vergütungsstahl mit glatter Ober-
- 3 -According to the invention, this is achieved with a method according to claim 1 and a device according to claim 5. The process can be used particularly advantageously in the production of tempering steel with a smooth surface. - 3 -
fläche, bei Bewehrungsstahl und Spannstahl mit gerippter Oberfläche, sowie bei verschleissfestem Werkstoff anwenden, gemäss den Patentansprüchen 8 bis 10.Use surface, for reinforcing steel and prestressing steel with a ribbed surface, as well as for wear-resistant material, according to patent claims 8 to 10.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung bei Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:The invention is explained in more detail below with the aid of exemplary embodiments. Show it:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Windungslegers mit nachfolgender Abschreckkammer, die zum Teil geschnitten dargestellt ist,1 is a schematic representation of a winding layer with subsequent quenching chamber, which is shown partly in section,
Fig. 2 eine Ausschnittsvergrösserung der Stelle II in Fig. 1,2 is an enlarged detail of the point II in Fig. 1,
Fig. 3 eine Schnittansicht einer Abschreckkammer in einer anderen Ausführungsform, undFig. 3 is a sectional view of a quenching chamber in another embodiment, and
Fig. 4 eine Schnittansicht eines Windungslegers mit integrier¬ ter Abschreckkammer.4 shows a sectional view of a winding layer with an integrated quenching chamber.
In Fig. 1 stellt A den Träger für den Schwenkarm B eines Windungslegers 1 dar. Anschliessend an diesen Windungsleger 1 folgt die Abschreckkammer 2 und schliesslich der Draht¬ haspel 6. Dieser Haspel kann auch durch ein laufendes Band ersetzt werden. Während Windungsleger 1 und Drahthaspel 6 bekannte Elemente der Drahtherstellung sind, wie beispiels¬ weise die CH-A-405 040 zeigt, ist die Abschreckkammer 2 neu und zwar sowohl als solche wie auch in der Ausführungsform.
- 4In Fig. 1, A represents the carrier for the swivel arm B of a winding layer 1. Following this winding layer 1 is the quenching chamber 2 and finally the wire reel 6. This reel can also be replaced by a running belt. While the winding layer 1 and wire reel 6 are known elements of wire production, as shown, for example, by CH-A-405 040, the quenching chamber 2 is new, both as such and in the embodiment. - 4th
Wie Fig. 1 deutlich zeigt, legt der Windungsleger 1 Draht¬ schleifen S aus dem walzheissen Draht WD. Während die Windungen weit auseinanderliegend dargestellt sind, kön¬ nen sie in Wirklichkeit nahe beieinander liegen, derart, dass mit einer kurzen Kühlstrecke eine lange Zone des Walzdrahtes gekühlt werden kann, wie folgendes Beispiel zeigt:As clearly shown in FIG. 1, the winding layer 1 puts wire loops S out of the hot wire WD. While the turns are shown far apart, they can actually be close to each other in such a way that a long zone of the wire rod can be cooled with a short cooling section, as the following example shows:
Drahtdurchmesser 10 mmWire diameter 10 mm
Kühlzeit 0,5 sCooling time 0.5 s
Walzgeschwindigkeit 60 m/s Abstand zwischen denRolling speed 60 m / s distance between the
Windungen 5 cm5 cm turns
Eine Länge von 40 cm für die Absehreckkammer 2 genügt in diesem Fall.A length of 40 cm for the reticle chamber 2 is sufficient in this case.
Die Ausbildung der Abschreckkammer 2 kann gemäss Fig. 2 sein, indem in der Innenwand 20 der rohrförmigen Abschreck¬ kammer 2 schraubenförmig angelegte Nuten 21 vorhanden sind, in denen die Drahtwendel geführt sind. Die Nuten 21 sind mindestens mit einer Reihe von Oeffnungen 22, 23 mit einer Ringkammer 24 verbunden die von aussen mit einem Kühlmedium gespeist ist.The quenching chamber 2 can be formed according to FIG. 2 by having helically arranged grooves 21 in the inner wall 20 of the tubular quenching chamber 2, in which the wire helix is guided. The grooves 21 are connected at least to a number of openings 22, 23 with an annular chamber 24 which is fed from the outside with a cooling medium.
In einer andern Ausführungsform gemäss Fig. 3 ist ausser
einer äusseren Führungswand 30 noch ein innerer Führungs¬ teil 35 vorhanden. Die äussere Führungswand 30 kann ähn¬ lich wie die Innenwand 20 in Fig. 2 mit Nuten 21 und Oeff¬ nungen 22, 23 zu einer nicht dargestellten Ringkammer 24 ausgebildet sein, oder die Nuten könnten als einfache Rillen ausgebildet sein, weil nicht sie allein die Füh¬ rung der Drahtwendel übernehmen.myssen. Der innere Führungs¬ teil 35 umfasst einen zylindrischen Nabenteil 36 mit wendel¬ artig angeordneten Stützelementen 37, die eine wenigstens angenähert geschlossene Auflagefläche für die Drahtwendel bilden.In another embodiment according to FIG. 3 is excluded an inner guide part 35 is also present on an outer guide wall 30. Similar to the inner wall 20 in FIG. 2, the outer guide wall 30 can be formed with grooves 21 and openings 22, 23 to form an annular chamber 24 (not shown), or the grooves could be formed as simple grooves because they are not the only ones Take control of the wire helix. The inner guide part 35 comprises a cylindrical hub part 36 with helically arranged support elements 37 which form an at least approximately closed contact surface for the wire helix.
Das Kühlmedium, beispielsweise ein Gas-Wasser-Gemisch kann durch die äussere Führungswand 30 eingespritzt werden oder in den Ringraum 39 zwischen äusserer Führungswand 30 und innerem Führungswand 37 und innerem Führungsteil 35 direkt zugeführt werden.The cooling medium, for example a gas-water mixture, can be injected through the outer guide wall 30 or can be fed directly into the annular space 39 between the outer guide wall 30 and the inner guide wall 37 and the inner guide part 35.
Je nach Intensität der Kühlung oder je nach Wahl des Grund¬ werkstoffes kann Walzdraht mit folgenden Eigenschaften für besondere Anwendungsfälle erzeugt werden:Depending on the intensity of the cooling or the choice of base material, wire rod can be produced with the following properties for special applications:
Betonstähle mit 400 - 600 N/mm2 Streckgrenze, Vergütungs¬ stähle mit 600 - 900 N/mm2 Streckgrenze, Sonderstähle und verschleissfeste Stähle mit über 900 N/mm2 Streckgrenze.
- 6 -Reinforcing steels with a yield strength of 400 - 600 N / mm 2 , tempering steels with a yield strength of 600 - 900 N / mm 2 , special steels and wear-resistant steels with a yield strength of over 900 N / mm 2 . - 6 -
Diese hohen Qualitäten können nach dem erfindungsgemässen Verfahren mit den üblichen Walzgeschwindigkeiten, also ohne Reduktion der Walzleistung, erzeugt werden. Der Win¬ dungsleger ist normalemVerschleiss ausgesetzt, da diebeipartiell vergütetem Stahl bekannten Verschieisskräfte durch die nachfolgende Kühlung nicht entstehen. Die Spannungen im gehaspelten Draht sind gleichförmig, da die Kühlung in kreisförmig geformtem Draht erfolgt und nicht der gehärtete Stahl einer Verlegeoperation unterzogen wird. Die Verluste am Anfang und am Ende des Drahtes sind praktisch Null, weil die Kühlung kontinuierlich im Dauerbetrieb erfolgt.These high qualities can be produced by the method according to the invention with the usual rolling speeds, that is to say without reducing the rolling power. The winding layer is exposed to normal wear and tear, since the steel, which is tempered in part, is not subjected to known wear forces due to the subsequent cooling. The stresses in the coiled wire are uniform because the cooling takes place in circular wire and not the hardened steel is subjected to a laying operation. The losses at the beginning and end of the wire are practically zero, because the cooling takes place continuously in continuous operation.
Ein Windungsleger 40 mit integrierter Abschreckkammer 41 ist in Fig. 4 im Schnitt dargestellt» Am Schild 42a eines Aussen- gehäuses 42. ist ein Rotor 43 mit Legerohr 45 drehbar gela¬ gert. Das Kühlmittel KM wird radial in den Schild 42a ein¬ geführt und über ein umlaufendes Nutenpaar 44 im Schild 42a und im Rotor 43 über eine Kühlmittelleitung 49 der Düsenkam¬ mer 48 in einem Innengehäuse 46 zugeführt.A winding layer 40 with an integrated quenching chamber 41 is shown in section in FIG. 4. A rotor 43 with a laying tube 45 is rotatably mounted on the shield 42a of an outer housing 42. The coolant KM is introduced radially into the shield 42a and fed to the nozzle chamber 48 in an inner housing 46 via a circumferential pair of grooves 44 in the shield 42a and in the rotor 43 via a coolant line 49.
Am Aussengehäuse 47 der Abschreckkammer 41 befindet sich ebenfalls eine Düsenkammer 50, der das Kühlmittel KM direkt zugeführt ist.On the outer housing 47 of the quenching chamber 41 there is also a nozzle chamber 50, to which the coolant KM is fed directly.
In Versuchen hat sich gezeigt, dass mit dieser relativ ein¬ fachen Anordnung die Erwartungen erfüllt wurden.
Experiments have shown that the expectations were met with this relatively simple arrangement.