DE966187C

DE966187C - Process for the production of coatings on wires and sheets and of films made of polyisobutylene hardened by copolymers

Info

Publication number: DE966187C
Application number: DES7443D
Authority: DE
Inventors: Dr Phil Willi Mertens
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1937-04-15
Filing date: 1938-12-20
Publication date: 1957-07-11
Also published as: FR51423E; FR836611A; FR51112E

Description

Es ist vorgeschlagen worden, Stoffe wie Polyisobutylen im Wege einer Art Pseudovulkanisation dadurch zu härten, daß diese Stoffe mit Mischpolymerisate bildenden Stoffgemischen, insbesondere einem Gemisch aus Styrol und Divinylbenzol, versetzt und dann der Mischpolymerisation unterworfen werden. Die Mischpolymerisate bildenden Stoffgemische sollen mindestens zwei miteinander polymerisierbare Körper enthalten, von denen wieder mindestens einer zwei der Polymerisation zugängliche Gruppen enthält.It has been proposed to use substances such as polyisobutylene by way of a kind of pseudo-vulcanization to cure by the fact that these substances with mixtures of substances forming copolymers, in particular a mixture of styrene and divinylbenzene, added and then subjected to copolymerization will. The mixtures of substances forming the copolymers should be at least two with one another contain polymerizable bodies, of which at least one is again accessible to two of the polymerization Contains groups.

Die Erfindung beschäftigt sich mit der Aufgabe, selbsttragende Filme oder auf Drähten oder Blechen Überzüge aus einem gemäß diesem Verfahren gehärteten Polyisobutylengemisch herzustellen, um die großen Vorzüge, dieses Stoffes auch bei Filmen und Überzügen, auszunutzen. Diese Vorzüge sind im wesentlichen folgende: Das Material ist härter als die zu .seiner Herstellung verwendeten, schon polymerisierten Grundstoffe, es ist wärmebeständiger, weniger fließbar, nicht oder jedenfalls nicht stärker alternd als die Ausgangs-The invention is concerned with the task of self-supporting films or on wires or To produce sheet metal coatings from a polyisobutylene mixture hardened according to this process, to take advantage of the great advantages of this material in films and coatings. These The main advantages are as follows: The material is harder than that used in its manufacture, already polymerized raw materials, it is more heat-resistant, less flowable, not or at least not aging more strongly than the original

stoffe, und braucht keine Füllstoffe, Vulkanisatiohsr beschleuniger od. dgl. zu enthalten. Der vorgenannte Begriff »Überzug« soll das Aufträgen dünner Schichten durch Aufspritzen, Aufstreichen oder im Tauchverfahren umschließen, insbesondere also auch das üblicherweise als Lackieren bezeichnete Aufstfeichen. Die Erfindung gründet sich auf die Beobachtung, daß ein gehärtetes Polyisobutylengemisch durch Kneten nicht nur weichgemacht ίο werden kann, wie dies schon im Patent 961 308 behandelt ist, sondern daß ein gehärtetes Polyisobutylengemisch durch Kneten, z. B. zwischen Walzen, in Mühlen usw., auch wieder löslich gemacht werden kann. Es wurde ferner gefunden, daß es nicht gleichgültig ist, welches Lösungsmittel verwendet wird, um das gehärtete und durch Kneten wieder löslich gemachte Polyisabütylehgemisch in einen filmbildenden oder streichfähigen Zustand zu versetzen. Es wurde nämlich als vorteilhaft gefunden, daß die zu verwendenden Lösungsmittel sowohl die Polyisobutylenkomponente als auch die Mischpolymerisatkomponente (ζ. B. das Styrol-Divinylbenzol-Polymerisat) lösen oder mindestens aufquellen müssen. Sonst würden nämlich bei Lösung nur einer Komponente die anderen Komponenten sich zu Flocken zusammensetzen und die Lösung sich unter Umständen sogar entmischen. Erfindungsgemäß werden deshalb zur Hefstellung von filmbildenden oder aufstreichfähigen Massen aus mittels eingemischter, zur Bildung von Mischpolymerisaten befähigter Stoffmischungen gehärteten Palyisöbutylengemischen Lösungsmittel mit aliphatischer und aromatischer Komponente verwendet, und zwar entweder aromatischer Kohlen-Wasserstoffe mit einer oder mehreren aliphatischen Seitenketten oder Gemische aus aliphatischen und aromatischen Kohlenwasserstoffen. Von den aromatischen Kohlenwasserstoffen mit einer oder mehreren aliphatischen Seitenketten kommen beispielsweise Toluol, Xylol, Mesitylen, Cumol, Pseudocumol, Äthylbenzol oder Diäthylbenzol in Betracht. Als Gemische sind Mischungen von Benzol und Benzin im Verhältnis 1 : 1 geeignet. Diese Lösungsmittel sind an sich natürlich bekannt. Die erfindungsgemäß hergestellten Lösungen sind physikalisch ausreichend homogene, emulsionsartige trübe Flüssigkeiten, die sich aber ohne weiteres auf Filme und Überzüge verarbeiten lassen. Sie sind ferner relativ dünnflüssig, da die Mischpolymerisatkomponente die Viskosität kaum beeinflußt. Fadenziehend sind die Lösungen nicht. Die Trocknung der aus ihnen hergestellten Filme oder Überzüge dauert bei Zimmertemperatur nur wenige Minuten. Die Filme und Überzüge sind glänzend und biegsam, in der Durchsicht jedoch nicht klar, sondern trübe und haften gut auf allen Metallen und auf Glas. Selbsttragende Filme lassen sich z. B. in der Weise herstellen daß die Lösung auf Glasplatten aufgetragen wird, die vorher einen leichten Feuchtigkeitsniederschlag erhalten haben, z. B. durch Anhauchen oder leichtes Bedampfen der Glasplatte. Die entstandenen Filme lassen sich dann als sehr dünne Häute abziehen.fabrics, and does not need any fillers, vulcanization accelerator od. The like. To contain. The aforementioned term "coating" is intended to make the application thinner Enclose layers by spraying on, brushing on or by dipping, in particular also spreading, commonly referred to as painting. The invention is based on the observation that a hardened polyisobutylene mixture can not only be plasticized by kneading, as already dealt with in patent 961,308 is, but that a cured polyisobutylene mixture by kneading, for. B. between rollers, in mills, etc., can also be made soluble again. It was also found that it does not matter which solvent is used to harden and knead Re-solubilized Polyisabütylehverbindungen in a film-forming or spreadable state to move. It has been found to be advantageous that the solvents to be used both the polyisobutylene component and the mixed polymer component (ζ. B. the styrene-divinylbenzene polymer) loosen or at least swell. Otherwise, if only one component were resolved, the other components would build up into flakes and the solution may even separate. According to the invention are therefore used to yeast film-forming or spreadable compositions from mixtures of substances which are cured by means of mixed-in, capable of forming copolymers Palyisobutylengemischen solvents with aliphatic and aromatic components used, either aromatic hydrocarbons with one or more aliphatic ones Side chains or mixtures of aliphatic and aromatic hydrocarbons. From the aromatic Hydrocarbons with one or more aliphatic side chains come, for example Toluene, xylene, mesitylene, cumene, pseudocumene, ethylbenzene or diethylbenzene can be considered. Mixtures are mixtures of benzene and gasoline in a ratio of 1: 1. These solvents are of course known per se. The solutions prepared according to the invention are physically sufficiently homogeneous, emulsion-like cloudy liquids that can be easily processed onto films and coatings. they are also relatively thin, since the copolymer component hardly affects the viscosity. Stringing the solutions are not. The drying of the films or coatings made from them only takes a few minutes at room temperature. The films and coatings are glossy and pliable, not clear when viewed through, but cloudy and adheres well to all metals and Glass. Self-supporting films can be used e.g. B. in such a way that the solution on glass plates is applied that have previously received a slight moisture deposit, e.g. B. by Breathing on or lightly steaming the glass plate. The resulting films can then be viewed as very peel off thin skins.

Als brauchbarste Mischung zur Herstellung von Filmen oder Überzügen hat sich eine Mischung aus 40Ύ0 des im H&iidel erhältlichen Polyisobutylene mit 6o°/o Styrol-Divinylbenzol-Polymerisate erwiesen. Durch Anwärmen auf über 130⁰ können die entstandenen Filme oder Überzüge noch verfestigt und völlig klebfrei gemacht werden. Diese Härtung wird am besten in sauerstoff freier oder mindestens sauerstoffarmer Umgebung gemäß Patent 966 186 vorgenommen. Besonders gut läßt sich die Nachhärtung auch mit vorzugsweise überhitztem Wasserdampf vornehmen, z. B. im Gegenstromverfahren, wobei der Dampf entgegen der Bewegung der zu überziehenden Drähte oder Bleche oder der entstehenden Filme strömt. Dieses Verfahren hat hoch den Vorzug, daß durch die Kondensation des Dampfes bzw. entstehenden Dampfgemisches das Lösungsmittel zurückgewonnen werden kann. Der Vorzug der Nachhärtung in mehr oder weniger sauerstofffreier Umgebung ist bei diesem Verfahren auch vorhanden.A mixture of 40-0 of the polyisobutylene available from the H & iidel with 60% styrene-divinylbenzene polymers has proven to be the most useful mixture for producing films or coatings. By warming to about 130 ⁰ films or coatings formed can be solidified and made completely tack-free. This hardening is best carried out in an oxygen-free or at least oxygen-poor environment according to patent 966 186. Post-curing can also be carried out particularly well with preferably superheated steam, e.g. B. in the countercurrent process, with the steam flowing against the movement of the wires or sheets to be coated or the resulting films. This process has the great advantage that the solvent can be recovered through the condensation of the steam or the resulting steam mixture. This process also has the advantage of post-curing in a more or less oxygen-free environment.

Auf den Überzug oder Film gemäß der Erfin dung kann als harte Schutzschicht noch ein beliebig starker Überzug aus Polystyrol, Polyvinylkarbazöl od. dgl. ohne oder mit Weichmachern aufgebracht werden.Any other hard protective layer can be applied to the coating or film according to the invention Strong coating of polystyrene, polyvinyl carbazoil or the like applied with or without plasticizers will.

Die Anwendung der Erfindung ist nicht nur als elektrische Isolierung von Drähten oder Blechen möglich, sondern es lassen sich auch andere Körper mit wasserfesten, alterungsbeständigen Anstrichen versehen, z. B. Flaschen, die zum Schutz gegen Säuren innen ausgekleidet werden. Die An- % wendung dieser Art ist z. B. der Schutz von Glas-Maschen gegen Flußsäure oder Wasserstoffsuperoxyd. Erfindungsgemäß hergestellte Filme lassen sich z. B. als Isolierung auf Drähte oder Bleche auflegen oder bei der Herstellung elektrischer Kondensatoren als verlustarmes Dielektrikum verwenden. The application of the invention is not only possible as electrical insulation of wires or metal sheets, but other bodies can also be provided with waterproof, non-aging paints, e.g. B. Bottles that are lined on the inside to protect against acids. The arrival% application of this type is for. B. the protection of glass meshes against hydrofluoric acid or hydrogen peroxide. Films produced according to the invention can be used, for. B. as insulation on wires or sheets or use in the manufacture of electrical capacitors as a low-loss dielectric.

Claims

PATENT CLAIMS!

1. Process for the production of coatings on wires or sheets and from films by means of mixed-in mixtures of substances capable of forming copolymers Polyisobutylene, characterized in that the cured polyisobutylene mixture first kneaded, then with a solvent, especially aromatic hydrocarbons with one or more aliphatic side chains or mixtures of aliphatic and aromatic hydrocarbons and then to film in the usual way or coatings is processed.

2. The method according to claim 1 for the production of films, characterized in that iao the dissolved polyisobutylene mixture is applied to glass plates previously provided with a slight precipitation of moisture and is removed therefrom.

3. The method according to claim 1, characterized in that that a mixture of 40%

Polyisobutylene with 6ο ° / α styrene-divinylbenzene polymer, preferably dissolved in toluene is used.

4. The method according to claim 1, characterized in that that the post-curing of the air-dried films or coatings with preferably superheated steam takes place in a countercurrent process.

5. The method according to claim 1, characterized in that that a polystyrene coating with or without plasticizers is applied to the films or coatings produced.