DE953804C

DE953804C - Process for cleaning coal tar

Info

Publication number: DE953804C
Application number: DEK11775A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Franz Goedde; Dipl-Ing Herbert Pummer; Dr Adolf Schmalenbach
Original assignee: Heinrich Koppers GmbH; Gesellschaft fuer Teerverwertung mbH
Current assignee: Heinrich Koppers GmbH; Gesellschaft fuer Teerverwertung mbH
Priority date: 1951-10-27
Filing date: 1951-10-27
Publication date: 1956-12-06

Description

Verfahren zur Reinigung von Steinkohlenteer Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von Steinkohlenteer vor der kontinuierlichen Fraktionierung unter Anwendung der Flash-Verdampfung mit anschließender Zerlegung des erhaltenen Dampfgemisches in nachgeschalteten Kolonnen, wobei vor Erhitzung des Ausgangsgutes auf Destillationstemperatur chlo-rammoniumhaltiges Wasser in einem Druckscheider abgeschieden wird, und besteht darin, daß dieser Abscheidung des chlorammoniumhaltigen Wassers im Drückabscheider eine Behandlung des auf Leichtflüssigkeit erhitzten Steinkohlenteers mit hochgespanntem elektrischem Strom vorgeschaltet wird.Process for purifying coal tar The invention relates to a process for purifying coal tar prior to continuous fractionation using flash evaporation with subsequent decomposition of the obtained Steam mixture in downstream columns, with the starting material being heated before Water containing chlorammonium at distillation temperature in a pressure separator is deposited, and consists in that this deposition of the chlorammonium Water in the pressure separator a treatment of the coal tar heated to light liquid is connected upstream with high voltage electrical current.

Das Chlorammonium entsteht bei der trockenen Destillation der Steinkohle in den bekannten Koksöfen, gelangt mit den Destillationsgasen in die Vorlage der Ofenbatterie und löst sich dort mit dem ebenfalls anfallenden Wasser, das seinerseits mit dem kondensierten Teer unter Mitwirkung gewisser Kolloide, wie Kohlenstoff, mehr oder weniger stabile Emulsionen bildet. Es ist bekannt, daß z. B. ein Chlo:rammoniumgehalt des Rohteeres von nur o,os °/o schon in kurzer Zeit eine Verstopfung der Anthracenölkolonne der Destillationsanlage verursachen kann.. Ferner greift die aus dem Chlorammonium im Destilla,tionsbetrieb- sich bildende Salzsäure die Metallgefäße an.The chlorammonium is produced during the dry distillation of hard coal In the well-known coke ovens, the distillation gases enter the template Oven battery and dissolves there with the water that also arises, which in turn with the condensed tar with the participation of certain colloids, such as carbon, forms more or less stable emulsions. It is known that e.g. B. a chlo: rammonium content of the crude tar of only o, os ° / o a blockage of the anthracene oil column in a short time the distillation plant can cause .. Furthermore, attacks from the chlorammonium Hydrochloric acid formed in the distillation operation lights up the metal vessels.

Es ist beobachtet worden, daß in neuerer Zeit der Chlo,rammoniumgehalt der Rohteere eine steigende Tendenz hat insofern, als die Steinkohlenwäsche auf den Zechen aus wirtschaftlichen Gründen mit einer ständig geringer werdenden Wassermenge erfolgt, so daß viele Substanzen, die für den Chlorammoniumgehalt des Rohteeres verantwortlich zu machen sind, heute nicht mehr so stark aus der Steinkohle au:sg.ewaschen werden, wie es bisher der Fall war.It has been observed that in more recent times the chlorammonium content the raw tar has a rising tendency insofar as the coal washing on the mines for economic reasons with a steadily decreasing amount of water takes place so that many substances responsible for the chlorammonium content of the raw tar responsible can no longer be made so much of the today Bituminous coal can be washed out, as was previously the case.

Es besteht also die Notwendigkeit, den Teer stärker, als bisher üblich, zu entsalzen, was gleichbedeutend ist mit einer stärkeren Entwässerung des Teeres.So there is a need to make the tar stronger than usual, to desalinate, which is equivalent to a stronger dehydration of the tar.

Es ist bereits vorgeschlagen worden, den. Wassergehalt des Teeres vor der Fraktionierung herabzusetzen. Zum Beispiel ist vorgeschlagen «-orden, das Wasser aus dem. Teer vor der FraktiGnierung zu verdampfen; jedoch ist offensichtlich, daß die Herabsetzung des Wassergehaltes durch Verdampfung, abgesehen davon, daß dieses Verfahren sehr teuer ist, deshalb nicht zur Lösung der Aufgabe der Erfindung führen. kann, weil bei dieser Verfahrensweise das Chlorammonium zum weitaus größten Teil in dem Restwassergehalt des Teeres gelöst bleibt und somit weiterhin die Fraktionierung zu. stören in der Lage ist.It has already been suggested that. Water content of the tar before fractionation. For example, it is proposed «order, that Water from the. To evaporate tar prior to fractionation; however it is obvious that the reduction of the water content by evaporation, apart from the fact that this process is very expensive and therefore does not achieve the object of the invention to lead. can, because with this procedure the chlorammonium is by far the largest Part remains dissolved in the residual water content of the tar and thus fractionation continues to. is able to interfere.

Es ist auch bekannt, Wasser- und salzhaltigen Teer unter Druck so zu erhitzen, daß sich Teer und Wasser in Schichten voneinander trennen, wobei das Wasser in Dampfform abgeblasen, gegebenenfalls auch teilweise in flüssiger Form abgelassen werden kann.. Dieses bekannte Verfahren ist aber für eine ausreichende Entfernung des Chlorammoniums aus dem Teer deshalb, nicht geeignet, weil der abgeblasene Wasserdampf be= kanntlich keine nennenswerten Mengen Chlorammonium mitzunehmen imstande ist, und ferner auch, weil durch die Verdampfung des Wassers der tee.rige Inhalt des Druckerhitzers- in starke Bewegung gerät, die gegebenenfalls von einerSchaumbildung begleitet ist und durch die die Wasserschicht wieder aufgelöst wird.It is also known to put water and salty tar under pressure like that to heat that tar and water separate in layers, whereby the Water blown off in vapor form, possibly also partially in liquid form can be drained .. This known method is sufficient for a Removal of the chlorammonium from the tar is unsuitable because of the peeled off Water vapor is known to be unable to take with it any significant amounts of chlorammonium and also because the teas content is due to the evaporation of the water The pressure heater starts moving, possibly caused by foam formation is accompanied and through which the water layer is dissolved again.

Weiterhin ist vorgeschlagen worden, die Druckentwässerung des Teeres unter Vermeidung jeglicher Wasserdampfbildung vorzusehen, so daß also das gesamte sich abscheidende Wasser in, flüssiger Form aus dem Druckerhitzer abgezogen; wird. Dieses Verfahren führt jedoch nur bei gewissen, vergleichsweise schwach emulgierten Teeren zu einem Erfalg. Die Erklärung dafür liegt darin, daß die Emulsion zwischen den öligen Bestandteilen des Tezres und dem salzhaltigen Wasser teilweise so stabil ist, daß sie auch einer länger andauernden Erwärmung unter Druck widersteht. Das Vorhandensein besonders stabiler Teer-Wasser-Emulsionen steht auch der theoretischen :Möglichkeit entgegen, den Salzgehalt des Teeres durch Waschen des Teeres mit besonders zugefügtem Wasser herabzusetzen, und zwar deshalb, weil die im emulgierten Zustand befindliche Salzlösung von dem Emulgator eingehüllt ist und deshalb überhaupt nicht von dem zugefügten Waschwasser aufgenommen. werden kann. So konnte festgestellt werden., daß auch bei wiederholter Waschung des Te-res und anschließender Druckentwässerung der Restwassergehalt des Teeres unter einen gewissen Grenzwert nicht herunterzudrücken war. Dieser untere Grenzwert ist eben durch die stabile Teer-Wasser-Emulsion bedingt, die allen bisherigen Behandlungsmethoden Widerstand geleistet hat. Man ist deshalb sogar dazu übergegangen, den Rohteer in besonderen Einrichtungen zu zentrifugieren, um den: Wasser- und Salzgehalt wenigstens in gewis:sern Umfange herabzusetzen, ein Verfahren, das jedoch bekanntermaßen umständlich und teuer ist, namentlich bei Anwendung von zusätzlichem Waschwasser. Im allgemeinen gelingt es dabei nicht, der, Wassergehalt des Teeres auf wesentlich unter i,5 °/o zu senken. Bei gewissen Teeren erreicht man sogar noch nicht einmal diesen Wert. Man könnte zwar theoretisch die Druckentwässerung noch etwas verbessern, indem man einmal die Vorwärmternperatur erhöht und zum anderen. die Absetzzeit verlängert. Eine Temperaturerhöhung bedingt aber eine äquivalente Druckerhöhung, da bei der Entwässerung eine nennenswerte, Verdampfung von, Teerbestandteilen. nicht eintreten soll. Es wären dann also wesentlich druckfestere Apparate notwendig. Die längere Absetzzeit bedingt größere Behälter, die teuer sind:.It has also been proposed that the pressure drainage of the tar to be provided while avoiding any water vapor formation, so that the entire Separating water is drawn off in liquid form from the pressure heater; will. However, this method only works with certain, comparatively weakly emulsified Tar to a success. The explanation for this is that the emulsion between The oily components of the Tezres and the salty water are sometimes so stable is that it withstands prolonged heating under pressure. That The presence of particularly stable tar-water emulsions also stands for the theoretical one : Opportunity to counteract the salt content of the tar by washing the tar with special to reduce added water, because the in the emulsified state the saline solution is enveloped by the emulsifier and therefore not at all taken up by the added wash water. can be. So it could be established that even with repeated washing of the te-res and subsequent pressure drainage not to reduce the residual water content of the tar below a certain limit value was. This lower limit is due to the stable tar-water emulsion, which has resisted all previous treatment methods. One is therefore even switched to centrifuging the raw tar in special facilities, in order to reduce the water and salt content at least to a certain extent Method which is known to be cumbersome and expensive, especially when used of additional wash water. In general, the water content does not succeed of the tar to well below 1.5 per cent. Achieved with certain tars you don't even get that value. You could theoretically use the pressure drainage Improve something by increasing the preheater temperature on the one hand and on the other. the weaning time is extended. However, an increase in temperature requires an equivalent one Pressure increase, since during the dewatering there is a noticeable evaporation of tar constituents. should not occur. Apparatus that are much more pressure-resistant would then be necessary. The longer settling time requires larger containers, which are expensive.

Die vorliegende Erfindung besteht nun darin, daß das auf die Temperatur der Leichtflüssigkeit erhitzte Ausgangsgut zunächst mit hochgespannten elektrischen Strömen behandelt und danach erst in den Druckscheider zwecks Abscheidung der durch diese Vorbehandlung aus der Teer-Wasser-Emulsion koagulierten Salzlösung in flüssiger Form geleitet wird.The present invention now consists in applying that to temperature the light liquid heated starting material initially with high voltage electrical Treated flows and then only in the pressure separator for the purpose of separating the through this pretreatment from the tar-water emulsion coagulated salt solution into liquid Form is directed.

Man hat bereits vorgeschlagen, Teer unter Anwendung kleiner Spannungen durch Elektroosmose bei sehr langen Einwirkzeiten des elektrischen Stromes zu entwässern, ohne jedoch gleichzeitig eine Entsalzung des Teeres zu erzielen; weiterhin ist es bekannt, aus Emulsionen, die Teer als disperse Phase in. einer elektrisch leitenden Flüssigkeit enthalten, den Teer durch Gleichstrom an einer Elektrode abzuscheiden. Ferner wurde auf die Möglichkeit verwiesen, ein Verfahren zur Entwässerung von Erdölemulsionen. unter Durchführung derselben zwischen eine Stabelektrode und eine Zylinderelektrode und Abscheidung von Wasser ausschließlich in der nächsten Umgebung der Stabelektrode auf ein Verfahren zur Entwässerung von Teer zu übertragen. Diese bekannten Verfahren bzw. Vorschläge haben jedoch keine technische Bedeutung erlangt.It has already been proposed to use low voltages to tar to dehydrate by electroosmosis with very long exposure times of the electric current, but without at the same time achieving desalination of the tar; it continues to be known from emulsions, the tar as a disperse phase in. an electrically conductive Contain liquid to deposit the tar by direct current on an electrode. Reference was also made to the possibility of a method for dewatering petroleum emulsions. carrying out the same between a rod electrode and a cylinder electrode and separation of water only in the immediate vicinity of the rod electrode to transfer to a process for the dewatering of tar. These known methods however, suggestions have not acquired any technical significance.

Die elektrischen Ströme, deren Einwirkung der Teer gemäß der Erfindung ausgesetzt wird, verursachen ein Brechen auch der besonders stabilen Teer-Wasser-Emulsionen, wobei das Wasser bzw. die wäßrige Chlorammoniumlösung in Form feiner Tropfen aus dem Teer koaguliert und dann in. dem nachgeschalteten Druckscheider entfernt werden kann.The electric currents whose action is the tar according to the invention are exposed to a breakdown of the particularly stable tar-water emulsions, the water or the aqueous chlorammonium solution in the form of fine drops the tar coagulated and then removed in the downstream pressure separator can.

Mit Hilfe der Erfindung gelingt es, den Wassergehalt des Teeres, und zwar auch der besonders hartnäckig emulgierten Teere, auf weniger als i,5 ,1/o herunterzudrücken, wobei es gleichgültig ist, welchen Wassergehalt der Teer ursprünglich hatte. Der Salzgehalt, insbesondere der Chlorammoniumgehalt des erfindungsgemäß entwässerten Teeres, ist dabei so stark erniedrigt, daß er in jedem Falle unterhalb des Schwellenwertes liegt, oberhalb dessen die korrodierende Einwirkung des Chlorammoniums auf die Gefäßwände stärker ist als die Schutzwirkung des dünnen Teer- oder Ölfilms, der sich im. Betrieb auf den Wänden bildet.With the help of the invention it is possible to determine the water content of the tar, and even the particularly stubborn emulsified tars, to be pressed down to less than 1.5, 1 / o, it does not matter what water content the tar originally had. Of the Salt content, in particular the chlorammonium content of the dehydrated according to the invention Tar, is so much degraded that it is in any case below the threshold value, above which the corrosive effect of chlorammonium on the vessel walls is stronger than the protective effect of the thin tar or oil film, who is in. Forms operation on the walls.

Die elektrische Behandlung des Rohteeres. mit hochgespannten elektrischen Strömen kann auf verschiedene Weise verwirklicht werden:. Zunächst einmal ist es möglich, die elektrische Teerbehandlung bei im wesentlichen denselben Drücken und Temperaturen auszuführen wie bei dem üblichen Druckscheider. Es ist jedoch auch möglich, den elektrischen Teerbebandler bei gewöhnlichem Druck zu betreiben, wobei der Teer vorzugsweise auf eine Temperatur von nicht über 6o bis 70° erwärmt wird, damit einerseits die Dünnflüssigkeit des Teeres gewährleistet ist, andererseits aber auch die korrodierende Wirkung der koagulierten Chlorammoniumlösung im elektrischen Teerbehandle@r nicht durch. eine zu hohe Temperatur der Lösung noch verstärkt wird.The electrical treatment of the raw tar. with high voltage electrical Flow can be realized in several ways: First of all it is possible the electrical tar treatment at essentially the same pressures and Carry out temperatures as with the usual pressure separator. However, it is too possible to operate the electric tar belt machine at ordinary pressure, whereby the tar is preferably heated to a temperature not exceeding 6o to 70 °, so that on the one hand the thin fluidity of the tar is guaranteed, on the other hand but also the corrosive effect of the coagulated chlorammonium solution in the electrical Tar handler @ r not through. an excessively high temperature of the solution is intensified.

Um der bei der elektrischen Behandlung entstehenden, vergleichsweise konzentrierten Chlorammoniumlösung sofort nach Abbau der Emulsion Gelegenheit zur weiteren Verdünnung zu geben, wird dem Teer vor' der elektrischen Behandlung in an sich bekannter Weise eine gewisse Menge Wasser, vorzugsweise das 2- bis 3fache der im. Rohteer an sich vorhandenen Wassermenge, zugesetzt, die dann nach der elektrischen Behandlung im Scheider leicht vom Teer abgetrennt werden kann:, da die vom zugefügten Wasser mit dem Teer gebildeten Emulsionen verhältnismäßig instabil sind und durch die elektrische Behandlung leicht wieder aufgehoben werden.To that which arises during the electrical treatment, comparatively concentrated chlorammonium solution immediately after degradation of the emulsion Giving further dilution will put the tar in before 'electrical treatment in a manner known per se, a certain amount of water, preferably 2 to 3 times as much the in. Raw tar per se amount of water, added, which then after the electric Treatment in the separator can easily be separated from the tar: because the added Water emulsions formed with the tar are relatively unstable and through electrical treatment can easily be reversed.

Die Einrichtung zur elektrischen Behandlung von Rohteer zwecks Entfernung des Chlorammoniumgehaltes des Teeres ist dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei der elektrischen Teerbehandlung um die Behandlung in einem elektrostatischen Feld handelt, bei dem also nicht oder nicht in erster Linie die Wärmewirkung des elektrischen Stromes, sondern vielmehr die Bewegungskraft ausgenutzt wird, die an elektrisch geladene Körper angreift, wenn diese sich in einem elektrischen Feld befinden. Das elektrische Spannungsfeld, durch das der Rohteer seinen Weg nehmen muß, wird zwar überlagert von einem elektromagnetischen Feld, das dadurch zustande kommt, daß der Teer kein idealer Isolator ist, sondern wegen seines Gehaltes an dissoziierten Bestandteilen ein-en Halbleiter mit verhältnismäßig geringer Leitfähigkeit darstellt. Jedoch sind die infolge mangelnder Isolationsfähigkeit des Teeres fließenden Ströme zwischen den Elektroden verhältnismäßig klein, so, daß der Aufwand an elektrischer Energie gegenüber dem Aufwand an: anderen Energien, insbesondere an Dampfenergien zur Behandlung des Teeres, nicht ins Gewicht fällt. So konnte beispielsweise in einem elektrischen Te:erbehandler, der aus einem etwa i m langen zylindrischen Rohr von 30 cm lichter Weite bestand, in dessen Achse sich eine, gegenüber der Zylinderwand isolierte Elektrode befand', bei einer Spannung von unter 5ooo V die je Tonne durchgesetzten Teeres aufgewendete elektrische Leistung auf i kWh beschränkt werden, ohne daß der Entwässerungs- und Entsalzungseffekt der elektrischen Behandlung darunter gelitten hätte.The device for the electrical treatment of raw tar for the purpose of removing the chlorammonium content of the tar is characterized in that the electrical tar treatment is the treatment in an electrostatic field, in which not, or not primarily, the thermal effect of the electrical current, but rather the motive force is used, which attacks electrically charged bodies when they are in an electric field. The electrical voltage field through which the raw tar has to make its way is overlaid by an electromagnetic field, which arises from the fact that the tar is not an ideal insulator, but rather represents a semiconductor with relatively low conductivity due to its content of dissociated components . However, the currents flowing between the electrodes as a result of the tar's inadequate insulation capacity are relatively small, so that the expenditure on electrical energy is not significant compared to the expenditure on: other energies, in particular steam energies for treating the tar. For example, in an electrical treatment device, which consisted of a long cylindrical tube with a clear width of 30 cm, in the axis of which there was an electrode insulated from the cylinder wall, at a voltage of less than 5,000 V, the force passed per tonne could be achieved Tar's electrical power expended can be limited to 1 kWh without the dewatering and desalination effect of the electrical treatment having suffered.

Die Form der spannungsführenden Elektrode im Innern des vorzugsweise zylindrisch ausgebildeten Teerbehandlers kann sehr verschiedenartig sein. Der oberste Gesichtspunkt für die Form der spannungsführenden Elektrode m.uß jedoch stets der sein, daß sich verhältnismäßig starke elektrische Felder ausbilden können, deren Feldstärke sicher unterhalb der Durchbruchsfeldstärke liegt, so daß sich kein elektrischer Bogen bildet, deren Felds.tärko aber auch so hoch ist, daß die Teer-Wasser-Emulsionen mit ausreichender Geschwindigkeit während der Zeit abgebaut werden, während der der Teer das elektrische Feld durchströmt.The shape of the live electrode inside the preferably Cylindrical tar handler can be very different. The top one However, the point of view for the shape of the live electrode must always be be that relatively strong electric fields can develop, their Field strength is safely below the breakdown field strength, so that there is no electrical Arch forms, the Felds.tärko but also so high that the tar-water emulsions be degraded with sufficient speed during the time during which the tar flows through the electric field.

Die Art der für den Aufbau dies elektrostatischen Feldes benötigte elektrischen Spannung ist an und für sich gleichgültig, d. h., es kann sowohl Gleichspannung als auch Wechselspannung irgendeiner Frequenz verwendet werden. Um jedoch die elektrolytische Wirkung des. elektrischen; Stromeis, klein zu. halten, wird man technischer Wechselspannung (5o Hz) den Vorzug geben. Beispiel Es. wurde ein normaler Steinkohlenteer behandelt, der aus einer Kokerei des Ruhrgehietes stammt.The type of electrostatic field needed to build up electrical voltage is in and of itself indifferent, i. i.e. it can be both DC voltage as well as AC voltage of any frequency can be used. However, to the electrolytic Effect of the. Electric; Stream ice, small too. hold, one becomes technical alternating voltage (50 Hz) give preference. Example it. a normal coal tar was treated, which comes from a coking plant in the Ruhr area.

Der Teer wurde mit einem Wassergehalt von 5,6% aus dem aus der Destillationsanlage stammenden Vorratsbehälter entnommen und der dem Röhrenofen vorgeschalteten Entwässerungseinrichtung zugeführt. Zunächst wurde die elektrische Behandlungs-einrichtung nicht eingeschaltet, so daß der Teer lediglich der normalen Druckentwässerung unterworfen: wurde. Bei einer Temperatur von 121 ° C und einem Druck von 9,1 atü zeigte sich ein Endwassergehalt des Teeres, der etwas schwankend zwischen 1,6 und i,9'o/o lag. Die Verweilzeit des Teeres in dem Absetzgefäß der Druckentwässerung betrug dabei 31/z Stunden.The tar came from the distillation plant with a water content of 5.6% originating storage container removed and the drainage device upstream of the tube furnace fed. At first the electrical treatment device was not switched on, so that the tar was only subjected to normal pressure drainage: at a temperature of 121 ° C. and a pressure of 9.1 atmospheres showed a final water content of tar, which fluctuated somewhat between 1.6 and i, 9 o / o. The dwell time of the Tar in the settling vessel of the pressure drainage was 31 1/2 hours.

Nunmehr wurde die elektrische Entwässerung der weiter in Betrieb befindlichen Druckentwässerung vorgeschaltet und, um den Entsalzungseffekt zu steigern, noch eine Menge von 1,25 m3 Wasser je io t stündlich durchgesetzten Teeres zum angewärmten Teer gegeben. Der Wassergehalt des Teeres stieg dadurch auf etwa 13,5%. Trotz, dieses wesentlich erhöhten Anfangswassergehaltes, betrug der Endwassergehalt des Teeres nach dem Druckscheider nur noch o,96n/o, wobei noch zu beachten ist, daß die Temperatur des Teeres im Druckscheider infolge des Zusatzes von kaltem Wasser mit 1 1q.° um 7° und der Druck mit 8,37 atü um 0,73 atü niedriger lag als vorher. Die Verweilzeit des Teeres im Druckscheider konnte auf etwa 21/z Stunden verkürzt werden, ohne daß eine bemerkbare Änderung des Endwassergehaltes eintrat.The electrical drainage system was now connected upstream of the pressure drainage system, which was still in operation, and in order to increase the desalination effect, an amount of 1.25 m3 of water per 10 t of tar put through per hour was added to the warmed tar. The water content of the tar rose to about 13.5%. Despite this significantly increased initial water content, the final water content of the tar after the pressure separator was only 0.96n / o, although it should be noted that the temperature of the tar in the pressure separator was around 7 ° due to the addition of cold water and the pressure, at 8.37 atmospheres, was 0.73 atmospheres lower than before. The tar's residence time in the pressure separator could be reduced to about 21/2 hours without a noticeable change in the final water content.

Die hochspannungsseitige Stromaufnahme der elektrischen Teerentwässerung betrug bei einer Spannung von etwa gio V etwa 12 Ampere. Es handelte sich um technischen Wechselstrom. Die Anlage lief unter diesen Bedingungen Wochen und Monate. Gelegentlich schwankte der Endwassergehalt des Teeres und stieg bis auf Werte von i,o5 11/o an. Im Mittel lag er aber stets unter i o/o.The high-voltage side power consumption of the electric tar drainage was at one Voltage of about gio V about 12 amps. It acted technical alternating current. The system ran for weeks under these conditions and months. Occasionally the final water content of the tar fluctuated and rose up to values of i, o5 11 / o. On average, however, it was always below i o / o.

Eine Einrichtung, bei der das erfindungsgemäße Verfahren verwendet wird, ist in der Abbildung in einem schematischen Aufbau dargestellt.A device in which the method according to the invention is used is shown in the figure in a schematic structure.

Der zu destillierende Teer gelangt durch die Leitung i in eine Förderpumpe 2 und anschließend durch Leitung 3 in verschiedene, nicht dargestellte Wärmeausta,uscher und von dort durch den Endwärmeaustauscher 5 mit einer Temperatur von etwa i4o° in den elektrischen Teerb-ehandler 6. Dieser besteht vorzugsweise aus einem zylindrischen Ge-fäß, dessen Metallmantel elektrisch: geerdet ist. Im Innern des Zylinders befindet sich eine Elektrode 7, die auf einem elektrischen Isolator 8 am Boden des Gefäßes befestigt und mit der Hochspannungseite des Transformators 9 verbunden ist. Der vorgewärmte Teer tritt unten in den elektrischen Teerbehandler ein, durchströmt das zwischen der Elektrode 7 und dem Zylindermantel befindliche elektrostatische Feld und fließt am Kopf des Zylinders wieder heraus in den nachfolgenden Druckscheider io. Im Druckscheider trennt sich das Wasser vom Teer in Schichten und kann durch Leitungen. i i abgezogen werden, welche in verschiedenen Höhen im Druckscheider vorgesehen sind. Im Druckscheider gegebenenfalls entstehende Ammoniakdämpfe werden durch Leitung 12 abgezogen und kondensiert. Der entwässerte und entsalzte Teer verläßt den Druckscheider durch Leitung 13 zwecks Weiterbehandlung.The tar to be distilled passes through line i into a feed pump 2 and then through line 3 into various heat exchangers, not shown, and from there through the final heat exchanger 5 at a temperature of about 140 ° into the electrical tar handler 6. This consists preferably from a cylindrical vessel, the metal jacket of which is electrically: grounded. Inside the cylinder there is an electrode 7 which is attached to an electrical insulator 8 at the bottom of the vessel and is connected to the high-voltage side of the transformer 9. The preheated tar enters the electrical tar handler at the bottom, flows through the electrostatic field between the electrode 7 and the cylinder jacket and flows out again at the head of the cylinder into the downstream pressure separator io. In the pressure separator, the water separates from the tar in layers and can be passed through pipes. ii are deducted, which are provided at different heights in the pressure separator. Any ammonia vapors that may develop in the pressure separator are drawn off through line 12 and condensed. The dehydrated and desalinated tar leaves the pressure separator through line 13 for further treatment.

Für den Fall, daß die elektrische Teerbehandlung bei normalem Druck und nur wenig erhöhter Temperatur erfolgen soll, wird die Behandlungseinrichtung 6 vor der Druckpumpe 2, die den Rohteer durch die Wärmeaustauscher zu den weiteren Einrichtungen fördert, in das System eingeschaltet.In the event that the electrical tar treatment at normal pressure and only slightly increased temperature is to take place, the treatment device 6 in front of the pressure pump 2, which carries the raw tar through the heat exchanger to the other Promotes facilities, switched into the system.

Claims

PATENT CLAIMS: i. Process for cleaning coal tar before continuous fractionation using flash evaporation followed by Breakdown of the resulting vapor mixture in downstream columns, with before the heating of the starting material to the distillation temperature containing chlorammoniu-m Water is separated in a pressure separator, characterized in that the Tar heated to light liquid at first with high-tension electric Treated flow and then in the pressure separator that coagulated from the tar-water emulsion Aqueous chlorammonium solution deposited is.

2. The method according to claim i, characterized characterized in that the tar prior to treatment with electrical currents in itself known manner water is added.

3. The method according to claim i, characterized in that the tar after the treatment with electrical currents, but before - draw off the coagulated salt solution water is added.

4. The method according to claim i to 3, characterized in that the treatment with electrical currents under increased pressure is carried out. Publications considered: Chemical Zentralblatt 1929, 11, p. 2283 (Kroch, Emeric).