Verfahren zur Herstellung von riesel- und streufähigen Düngemitteln
aus Fäkalien Bisher werden Fäkalien dadurch zu Düngezwecken nutzbar gemacht, daß
entweder hieraus Klärschlamm, gegebenenfalls unter Einschaltung eines Faulvorganges,
gewonnen oder die Fäkalien unter Umständen nach Entfernung überschüssiger Feuchtigkeit
in Mieten oder Gruben gestapelt und kompostiert werden. Das Entfernen überschüssiger
Feuchtigkeit geschielt beispielsweise durch einen Preßvorgang, vor oder bei welchem
zweckmäßig den Fäkalien ein kalkartiger oder kalkhaltiger Hilfsstoff zugesetzt wird.
Zum anschließenden Kompostieren erfolgt häufig eine Vermischung mit Müll, um auch
diesen nutzbar zu machen. Ein derartiges Verfahren ist jedoch mit großem Zeit- und
Geldaufwand verbunden. Die Lagerung für die Kompostierung benötigt sehr große Lagerflächen
und einen Zeitraum von einem Jahr und mehr. Während dieser Zeit besteht die Möglichkeit,
daß in den Fäkalien enthaltene Bakterien u. dgl. durch Ratten, Mäuse, Fliegen oder
Vögel verschleppt und auf Menschen übertragen werden.Process for the production of pourable and spreadable fertilizers
from faeces So far, faeces are made usable for fertilization purposes that
either from sewage sludge, if necessary with the inclusion of a digestion process,
recovered or the feces possibly after removing excess moisture
stacked in heaps or pits and composted. Removing excess
Moisture peeled, for example, by a pressing process, before or during which
It is advisable to add a calcareous or calcareous auxiliary to the faeces.
For the subsequent composting, it is often mixed with garbage, in order to also
to make this usable. However, such a method is very time-consuming and costly
Cost of money connected. Storage for composting requires very large storage areas
and a period of one year or more. During this time there is the possibility
that bacteria and the like contained in the feces by rats, mice, flies or
Birds are abducted and transmitted to humans.
Andererseits ist es bekannt, Faulschlamm, Industrieabfälle od. dgl.
mit einer solchen Menge von Ätzkalk zu versetzen, daß eine lockere zerfallende Masse
entsteht. Diese Masse ist jedoch kein lufttrockenes Erzeugnis und muß nachträglich
getrocknet werden, wozu besondere Trocknungsanlagen sowie Heizmaterial zusätzlich
benötigt werden.
Außerdem ist es bekannt, Düngemittel aus Klärschlamm,
Fäkalien usw. herzustellen, indem diese mit Torfmehl, Koksmehl, Kieselgurmehl und
anderen, überschüssige Flüssigkeit aufsaugenden Pulvern vermischt und unter Umständen
granuliert werden.On the other hand, it is known to dig digested sludge, industrial waste or the like.
with such an amount of quick lime that a loose disintegrating mass
arises. However, this mass is not an air-dry product and must be added afterwards
be dried, including special drying systems and heating material
are needed.
It is also known to make fertilizers from sewage sludge,
Produce feces, etc. by using peat meal, coke meal, kieselguhr meal and
mixed with other powders that absorb excess liquid and possibly
be granulated.
In allen diesen Fällen wird jedoch auf die trocknende und wasserbindende
Wirkung des Ätzkalkes verzichtet, so daß vor der Vermischung eine mechanische Entwässerung
.des Klärschlammes oder der Fäkalien bis auf 2o bis 30% Feuchtigkeitsgehalt unumgänglich
notwendig ist. Die auf diese Weise: gewonnenen Düngemittel haben ferner den Nachteil,
daß sie nicht völlig aufgeschlossen und nicht sterilisiert sind.In all of these cases, however, the drying and water-binding properties are used
The quick lime has no effect, so that mechanical drainage takes place before mixing
. of sewage sludge or faeces up to 20 to 30% moisture content is unavoidable
necessary is. The fertilizers obtained in this way also have the disadvantage
that they are not completely open-minded and not sterilized.
Die Erfindung schlägt demgegenüber vor, Fäkalien oder gegebenenfalls
auch .Klärschlamm in streufähige, granulierte Düngemittel in einem sehr einfachen
und raschen Verfahren überzuführen, bei dem weder längere Lagerzeiten' noch eine
künstliche Trocknung der Fäkalien erforderlich sind. Gemäß der Erfindung werden.die
Fäkalien oder gegebenenfalls der Klärschlamm mit gebranntem Kalk oder Calciumoxyd
enthaltenden Stoffen, wie Flugasche, in solchen Mengen vermischt, ' daß der Kalk
bei seiner Ablöschung die in den Fäkalien bzw. dem Klärschlamm enthaltene überschüssige
Flüssigkeit aufnimmt, ein Erzeugnis mit einem Wassergehalt von etwa 5 bis 15 0/a
erhalten wird und, das Erzeugnis nach öder vorzugsweise während des Vermischens
der Fäkalien mit dem Kalk und gegebenenfalls anderen Stoffen einer Granulierung
unterzogen wird.In contrast, the invention proposes faeces or, if appropriate
also. Sewage sludge in spreadable, granulated fertilizers in a very simple
and to transfer rapid procedures, in which neither longer storage times nor a
artificial drying of the faeces is required. According to the invention, the
Feces or, if necessary, the sewage sludge with quicklime or calcium oxide
containing substances, such as fly ash, mixed in such quantities that the lime
when it is extinguished, the excess contained in the faeces or sewage sludge
Absorbs liquid, a product with a water content of about 5 to 15 0 / a
and, the product after or preferably during mixing
the feces with the lime and possibly other substances of a granulation
is subjected.
In bevorzugter Ausführungsform des Verfahrens werden die Ausgangsstoffe,
beispielsweise Fäkalien, Klärschlamm, gebrannter Kalk, Hausmüll usw., in zerkleinerter
oder zerfaserter Form in geeignetem Mischungsverhältnis in einem Gegenstrommischer
mit einer um die senkrechte Achse umlaufenden Mischschüssel und darin gegenläufig
und exzentrisch umlaufenden rechenartigen Werkzeugen so lange vermischt, bis sich
Granulien von I bis 5 mm Durchmesser gebildet haben und das granulierte Düngemittel
gegebenenfalls unmittelbar nach dem Verlassen des Gegenstrommischers abgesackt wird.In a preferred embodiment of the process, the starting materials are
for example faeces, sewage sludge, quicklime, household waste, etc., in crushed
or in fiberized form in a suitable mixing ratio in a countercurrent mixer
with a mixing bowl rotating around the vertical axis and rotating in opposite directions
and eccentric rotating rake-like tools are mixed until
Granules from 1 to 5 mm in diameter have formed and the granulated fertilizer
if necessary, it is bagged immediately after leaving the countercurrent mixer.
Nach dem Verfahren gemäß der Erfindung wird sbmit innerhalb weniger
Minuten unmittelbar ein streubares absackfähiges Düngemittel hergestellt, das auch
als Bodenverbesserungsmittel verwendet werden -kann. Die Einstellung der gewünschten
Granaliengröße läßt sich durch Änderung der Mischungsverhältnisse oder auch durch
besondere maschinelle Einrichtungen vornehmen. Es-ist je-
doch -auch möglich,
die Mischung ungranüliert oder auch in Form yon zusammengeballten Brocken, Briketts
oder sonstigen Formkörpern in den Handel zu bringen.According to the method according to the invention, within a few minutes a spreadable, sackable fertilizer is produced which can also be used as a soil improver. The desired granule size can be set by changing the mixing ratios or by using special mechanical equipment. It is-JE -also possible but to bring ungranüliert the mixture or in the form yon agglomerated chunks, briquettes or other moldings in the trade.
Ein wesentlicher Vorteil des Verfahrens nach der Erfindung besteht
auch darin, daß die Fäkalien bzw. der Abwasserschlamm sehr kurzzeitig und auf verhältnismäßig
kleinem Raum in ein streufähiges Düngemittel übergeführt werden und damit die Gefahr
der Verbreitung von Krankheitskeimen 'durch Kleintiere, Wind od. dgl. praktisch
ausgeschaltet ist. Durch die Behandlung der Ausgangsstoffe mit ,Ätzkalk werden die
in den Fäkalien bzw. im Klärschlamm enthaltenen Krankheitserreger praktisch restlos
abgetötet.
Ausführungsbeispiel i
116 kg gesiebter frischer Müll = 32%
147 kg menschliche Fäkalien . . = 41%.
15 kg feinstgemahlenerTorf. . = 4%
werden mit
82 kg Kalk (ungelöscht) ...... = 23 0/0
innig vermischt und die Masse nach dem Vermischen oder während dieses Vorganges
einer Granulierung unterwbrfen. Man erhält nach etwa 4 bis 5 Minuten durch die Wirkung
der Zusatzstoffe ein sofort zu handhabendes, absackfähiges und streufähiges Düngemittel
von nachstehender Zusammensetzung:
pn-Wert ..................... I2,7
Trockensubstanz .............. 93,51%
Wassergehalt (H2 O) . . . . . . . . 6,490/0
Mineralstoffe ................. 82,200/m
organische Substanz . . . . . . . . . . . 11,310/0
Gesamt-Stickstoff (N) ......... 0,66%
Gesamt-Phosphorsäure (P20,5) . . 0,700/0
Gesamt-Kali (K20) ... ... .. ... 0,760/a
Gesamt-Kalk (Ca O) . . . . . . . . .' . 31,7I %
Gesamt-Magnesiumoxyd (MgO) o,83'0/0
Beispiel 2
Ioo kg Fäkalien . . . . . . . . . . . . . = 74%
i5 kg Torf . . . . . . . . . . . . . . . . = I I
0/a
2o kg Talk (ungelöscht) ..... = 150/a
werden miteinander vermischt. Die Mischungen werden in einem Arbeitsgang in Granalien
etwa von Weizenkorngröße übergeführt. Nach 4. Miau= ten entsteht ein sofort zu !hantierendes,
absackfähiges, streufähiges Düngemittel folgender Zusammensetzung:
pH-Wert ..................... 1.2,0
Trockensubstanz .............. 87,080/0
Wassergehalt (H2 O) ....... . I2,92g)/o
Mineralstoffe ...... , . . . . . . . . . . 5o,980%
organische Substanz .. ..... .. .. 36,Io%
Gesamt-Stickstoff (N) .......... 1,390/0
Gesamt-Phosphorsäure . . . . . . . . 1,170/0-
Gesamt-Kali (K20) ............ O,740/0
Gesamt-Kalk (Ca O) ... . ....... 2399
04
Gesamt-Magnesiumoxyd ....... 0,350/0,
Eine bakteriologische Untersuchung zeigt, daß slic Erzeugnisse nach den beiden Ausführungsbeispielen
frei von schädlichen Bakterien sind.An essential advantage of the method according to the invention is that the faeces or sewage sludge are converted into a spreadable fertilizer very briefly and in a relatively small space and thus the risk of germs spreading by small animals, wind or the like. Practically is turned off. By treating the raw materials with quick lime, the pathogens contained in the faeces or sewage sludge are practically completely killed off. Embodiment i
116 kg of sieved fresh garbage = 32%
147 kg of human feces. . = 41%.
15 kg of finely ground peat. . = 4%
be with
82 kg lime (not quenched) ...... = 23 0/0
intimately mixed and the mass subjected to granulation after mixing or during this process. After about 4 to 5 minutes, the action of the additives gives you an immediately manageable, sackable and spreadable fertilizer with the following composition: pn value ..................... I2.7
Dry matter .............. 93.51%
Water content (H2 O). . . . . . . . 6.490 / 0
Minerals ................. 82,200 / m
organic matter. . . . . . . . . . . 11.310 / 0
Total nitrogen (N) ......... 0.66%
Total phosphoric acid (P20.5) . . 0.700 / 0
Total potash (K20) ... ... .. ... 0.760 / a
Total lime (Ca O). . . . . . . . . ' . 31.7I%
Total Magnesium Oxide (MgO) 0.83.0 / 0
Example 2 100 kg of feces. . . . . . . . . . . . . = 74%
i5 kg of peat. . . . . . . . . . . . . . . . = I I 0 / a
2o kg talk (not deleted) ..... = 150 / a
are mixed together. The mixtures are converted into granules roughly the size of a grain of wheat in one operation. After the 4th meowing, an immediately manoeuvrable, saggable, spreadable fertilizer with the following composition is created: pH value ..................... 1.2.0
Dry matter .............. 87.080 / 0
Water content (H2 O) ........ I2.92g) / o
Minerals ...... ,. . . . . . . . . . 5o, 980%
organic matter .. ..... .. .. 36, Io%
Total nitrogen (N) .......... 1,390 / 0
Total phosphoric acid. . . . . . . . 1,170 / 0-
Total potash (K20) ............ O, 740/0
Total lime (Ca O) .... ....... 2399 04
Total magnesium oxide ....... 0.350 / 0,
A bacteriological examination shows that slic products according to the two exemplary embodiments are free from harmful bacteria.
In der Zeichnung ist eine schematische Übersicht über eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung, insbesondere des Verfahrens
nach dem Ausführungsbeispiel e, dargestellt.In the drawing is a schematic overview of a device
for carrying out the method according to the invention, in particular the method
according to the embodiment e shown.
Fig.I zeigt die Vorrichtung schematisch in Seitenansicht, Fig. 2 den
Silo- und Dosierungsteil der Vorrichtung in Vorderansicht.
Wie in
der Zeichnung dargestellt, werden die Fäkalien mittels eines Becherwerkes 2 aus
einer Sammelgrube i in einen trichterartigen Sammelbehälter 3 gefördert, aus welchem
sie in geregelter Menge mittels einer Förderrinne oder eines Förderbandes 4 in die
Schale 9 einer automatischen Waage eingetragen werden. Die Vorrichtung besitzt ferner
zwei Silos 5 und 6 für den Torf od. dgl. und den gebrannten Kalk, der vorzugsweise
in gepulverter Form benutzt wird. Die Silos 5 und 6 münden an ihrer Unterseite in
je einen Schneckentrog 7 bzw. 8, durch welchen der gebrannte Kalk und gegebenenfalls
die anderen Zuschlagstoffe nacheinander ebenfalls in die Schale g der automatischen
Waage eingeleitet werden. Die automatische Waage kann so ausgeführt sein, daß entweder
die einzelnen Komponenten nacheinander in die Waagschale 9 eingeleitet werden und
dann die gesamte Menge in die eigentliche Mischvorrichtung weitergeleitet wird oder
daß jede einzelne Komponente gewogen und einzeln in die eigentliche Mischvorrichtung
eingebracht wird. Das Entleeren der Waagschale geschieht, wie in der Zeichnung dargestellt,
durch Umkippen. Dabei fällt ihr Inhalt in einen Trichter io, der in der vorliegenden
Ausführungsform der Vorrichtung mit zwei Ausläufen versehen ist, die durch eine
Klappe wahlweise einstellbar sind. An den Trichter sind zwei Mischvorrichtungen
i i angeschlossen, die wahlweise mit Mischgut beschickt werden. Diese Mischvorrichtungen
i i bestehen aus einer umlaufenden Mischschüssel z4,. in deren Innerem rechenartige
Werkzeuge exzentrisch und gegenläufig zur Mischschüssel 14 umlaufen. Die in die
Mischvorrichtung i i eingefüllte Charge wird so lange gemischt, bis sich Granalien
etwa von Weizenkorngröße gebildet haben. Dies geschieht in einer Zeit von etwa 4
bis 5 Minuten. Nach Ablauf der Mischzeit wird eine zentrische Bodenklappe der Mischschüssel
14 geöffnet, durch welche das fertig gemischte Gut nach unten in einen Puffersilo
12 ausläuft, aus dem die Granalien, beispielsweise mittels eines Transportbandes
13, zum Absacken, unabgesacktem Verladen oder zur Lagerung weitergefördert
werden. Beide Mischvorrichtungen i i sind vorzugsweise gleichartig und in gleicher
Größe, so daß sie im Gegentakt arbeiten können, d. h., während der Mischzeit der
einen Mischvorrichtung wird die andere gefüllt, und umgekehrt.Fig.I shows the device schematically in side view, Fig. 2 shows the silo and metering part of the device in front view. As shown in the drawing, the faeces are conveyed by means of a bucket elevator 2 from a collecting pit i into a funnel-like collecting container 3, from which they are entered in a controlled amount by means of a conveyor trough or a conveyor belt 4 into the bowl 9 of an automatic scale. The device also has two silos 5 and 6 for the peat or the like and the quick lime, which is preferably used in powdered form. The silos 5 and 6 open on their underside into a respective screw trough 7 and 8, through which the quick lime and possibly the other additives are also introduced one after the other into the bowl g of the automatic scales. The automatic scales can be designed so that either the individual components are introduced one after the other into the weighing pan 9 and then the entire amount is passed on to the actual mixing device, or that each individual component is weighed and individually introduced into the actual mixing device. The weighing pan is emptied, as shown in the drawing, by tipping it over. Its contents fall into a funnel which, in the present embodiment of the device, is provided with two outlets which can be optionally adjusted by a flap. Two mixing devices ii are connected to the funnel and can optionally be charged with material to be mixed. These mixing devices ii consist of a rotating mixing bowl z4,. inside rake-like tools rotate eccentrically and in opposite directions to the mixing bowl 14. The batch filled into the mixing device ii is mixed until granules about the size of wheat have formed. This takes about 4 to 5 minutes. After the mixing time has elapsed, a central bottom flap of the mixing bowl 14 is opened, through which the ready-mixed material runs down into a buffer silo 12, from which the granules are conveyed, for example by means of a conveyor belt 13, for bagging, unsacked loading or for storage. Both mixing devices ii are preferably of the same type and of the same size, so that they can work in push-pull, that is, during the mixing time of one mixing device, the other is filled, and vice versa.