DE9419514U1 - Vorrichtung zum Fixieren eines Ellenbogens - Google Patents
Vorrichtung zum Fixieren eines EllenbogensInfo
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Description
Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Fixieren eines Ellenbogens, mit zwei im wesentlichen parallel zueinander
angeordneten, ellenseitigen Haltestäben, wobei jeder Haltestab zwei Halter aufnimmt, die' in Längsrichtung dieses Haltestabes
verstellbar sind und zumindest einer der Halter auf diesem Haltestab festlegbar ist, sowie mit .zwei, im wesentlichen
parallel zueinander angeordneten, oberarmknochenseitigen
Haltestäben, die mit den ellenseitigen Haltestäben verbunden sind, wobei jeder oberarmknochenseitige Haltestab einen Halter
aufweist, der in Längsrichtung dieses Haltestabes verstellbar
l\)st!>irnkoyto: !Tanlituroom .Vhui»4 i jj 8-Joi}(>
BLZ 500 100 60
und auf diesem festlegbar ist, sowie drei im wesentlichen
parallel zueinander angeordnete Nägel in den aus gegenüberliegenden Haltern gebildeten drei Halterpaaren gehalten sind.
Eine derartige Vorrichtung findet Verwendung für Distraktionsarthroplastiken
des Ellenbogens, um gleichzeitig eine geführte Gelenkbewegung und sichere Gelenkstabilität zu realisieren.
Indikationen sind Resektionsinterpositionsarthroplastiken, Arthrolyse wegen Gelenkkontraktur, intraartikuläre Frakturen,
sonstige Gelenkflächenrekonstruktionen, sowie Gelenkluxationen.
Eine Vorrichtung zum Fixieren eines Ellbogens der. eingangs
genannten Art ist aus der Zeitschrift "Clinical Orthopaedics and Related Research, 1993, J.B. Lippincott Company, Nr. 293, Seiten
46 bis 54 - Distraction Arthroplasty / Clinical Applications Bernard F. Morrey, M.D." bekannt. Dort ist der Ellenbogen
mittels dreier Nägel fixiert, wobei ein Nagel durch den Oberarmknochen (humerus) im Bereich der Bewegungsgelenkachse des
Ellenbogengelenkes hindurchgetrieben wird, während die beiden anderen Nägel, auf die Längsachse der Elle (ulna) bezogen,
jeweils vor und hinter der Bewegungsgelenkachse des Ellenbogengelenkes
durch die Elle getrieben werden. Die verstellbare Anordnung der Halter der oberarmknochenseitigen Haltestäbe
ermöglicht es, die Position des Oberarmknochens zur Elle zu variieren, insbesondere Distraktionskräfte auszuüben, so daß die
Gelenkflächen von Oberarmknochen und Elle separiert werden können. Bei einer Resektionsinterpositionsarthroplastik wird
damit verhindert, daß das interponierte Gewebe in Kontakt mit dem korrespondierenden spongiösen Knochenende gelangt und die
Gefahr besteht, daß es durch die rauhe, spongiöse Knochenoberfläche abgescheuert und zerstört wird. Bei Arthroiysen wegen
Gelenkkontrakturen wird gleichfalls das Aufeinanderreiben der
Gelenkflächen verhindert, so daß durch die Separation der Gelenkflächen Schmerzen reduziert werden. Entsprechendes gilt
bei intraartikulären Frakturen oder sonstigen Gelenkflächenrekonstruktionen,
bei denen durch die Separation des Gelenkes schädigende Krafteinflüsse auf die heilende Gelenkfläche
verhindert werden. Bei Gelenkluxationen wird bis zur Heilung der
rekonstruierten Kollateralbähder, die meistens zerrissen sind,
die Gelenkstabilität durch die Fixiervorrichtung gewährleistet.
Nachteilig ist bei der bekannten Vorrichtung zum Fixieren eines Ellenbogens, daß dort der jeweilige oberarmknochenseitige
Haltestab mit dem zugeordneten ellenseitigen Haltestab fest, d.h. starr verbunden ist. Dies schränkt die individuelle
Anpassung der Vorrichtung unter dem Aspekt der vorgegebenen Anatomie des-Patienten und der jeweils gestellten Indikation
erheblich ein. Der Winkel der ellenseitigen und oberarmknochenseitigen Haltestäbe und deren Wirkebene ist unveränderlich
vorgegeben, so daß nur die Möglichkeit besteht, die Halter relativ zu den Haltestäben zu verschieben.
Aus der Praxis (Smith & Matthew Richards Inc., Memphis, USA Compass
Ellbow Hinge) ist darüberhinaus eine Vorrichtung zum Fixieren eines Ellenbogens bekannt, bei der ein Drehgelenk
vorgesehen ist, das zwei sich über einen Teilkreis erstreckende Ringe aufnimmt, an denen Schrauben befestigbar sind, über den
einen Ring wird mittels mehrerer Schrauben der Oberarmknochen in Abstand zum Ellenbogengelenk verschraubt und über den anderen
Ring mittels mehrerer Schrauben die Elle. Bei dieser Vorrichtung findet damit kein Nagel Verwendung, der durch die. Bewegungsgelenkachse
des Ellbogengelenkes getrieben wird, sondern es ist beim Anbringen dieser Vorrichtung sicherzustellen, daß die
gedachte Drehachse, um die die beiden Ringe schwenken können mit der Bewegungsgelenkachse des Ellbogengelenkes übereinstimmt.
Dies wird erreicht, indem zunächst ein Kirschner-Draht durch die Bewegungsgelenkachse getrieben wird, der nach dem Anbringen der
Vorrichtung wieder gezogen wird. - Diese bekannte Vorrichtung besitzt einen wenig zufriedenstellenden Tragekomfort für den
Patienten. Sie ist weiter oben im Oberarm zu fixieren, was unter dem Aspekt von dortigen Weichteil- und/oder Nervenverletzungen
problematisch ist; Im übrigen ist diese Vorrichtung baulich sehr aufwendig und nur kompliziert zu montieren.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß bei deren ein-
fächern Aufbau ein individuelles, patentienspezifisches Setzen
der Vorrichtung bezüglich des Ellenbogens, sowie eine unkomplizierte Positionskorrektur der angebrachten Vorrichtung
möglich ist.
Gelöst wird die Aufgabe bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch, daß der jeweilige oberarmknochenseitige
Haltestab gelenkig mit dem zugeordneten ellenseitigen Haltestab verbunden ist, wobei das jeweilige Gelenk festlegbar ist.
Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen, daß der/die den Oberarmknochen
in der Bewegungsgelenkachse des Ellenbogengelenkes durchsetzende Nagel, Schraube oder dergleichen in seiner/ihrer
Position relativ zu den beiden anderen Nägeln, Schrauben oder dergleichen, die in den ellenseitigen Haltern aufgenommen sind,
entsprechend den durch das Gelenk der Vorrichtung vorgegebenen Freiheitsgraden positionsveränderlich ist. Der Operateur kann
damit die Vorrichtung individuell, patentienspezifisch setzen, beispielsweise in Abhängigkeit davon, ob der Patient ein kleines
oder ein großes Gelenk hat, mit den daraus resultierenden Abstandsvorgaben, ferner unter dem Aspekt unterschiedlicher
Winkelstellungen der Gelenkebenen von Oberarmknochen und Elle, die im Mittel einen Winkel von 7° miteinander einschließen.
Selbst bei Berücksichtigung dieses Winkels kann infolge der gelenkigen Anordnung der oberarmknochenseitigen Haltestäbe,
deren Halter und damit der/die von diesem aufgenommene Nagel, Schraube oder dergleichen während und nach der Operation exakt
ausgerichtet werden, so daß eine definierte Positionierung von Elle und Oberarmknochen in deren Gelenkbereich gegeben ist.
Im Gegensatz zu der bekannten Vorrichtung zum Fixieren eines Ellenbogens, bei dem die auf der jeweiligen Armseite angeordneten
Haltestäbe starre und damit in drei Dimensionen fest sind, erlaubt die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Veränderung der
Position der Haltestäbe der jeweiligen Armseite in allen Raumachsen.
Nach dem Anbringen der Vorrichtung können die Gelenkflächen des
0 ;
Ellbogens um 4 bis 5 mm separiert werden, je nach postoperativem Befund einzeitig oder langsam, beispielsweise 1 mm pro Tag. Die
Vorrichtung ermöglicht eine geführte Gelenkbewegung bei gleichzeitig sicherer Gelenkstabilität. Diese Gelenkbewegung kann
durch den Patienten selbst oder aber auch von außen, beispielsweise mittels einer Motorschiene aufgebracht werden.
Die Erfindung kann durch die unterschiedlichsten Ausgestaltungen
verwirklicht_werden. So kann grundsätzlich vorgesehen sein, daß das Gelenk als Scharniergelenk ausgebildet ist, dessen Gelenkachse
im wesentlichen parallel zu den Nägeln, Schrauben oder dergleichen angeordnet ist. Es ist ferner denkbar, das Gelenk
als Kugelgelenk auszubilden.
Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist
vorgesehen, daß das Gelenk einen als Halter "ausgebildeten Gelenkabschnitt aufweist, der in Längsrichtung des zugeordneten
ellenseitigen Haltestabes verstellbar und auf diesem festlegbar ist. Bei dieser Ausbildung des Gelenkes ergibt sich allein
aufgrund des Umstandes, daß der Gelenkabschnitt in Längsrichtung
des Haltestabes verstellbar ist, eine Positionsänderung des zugeordneten oberarmknochenseitigen Haltestabes in einer
Raumrichtung. Ist der Gelenkhalter darüberhinaus relativ zum zugeordneten Haltestab um die Stablenkachse schwenkbar, ergibt
sich ein weiterer rotatorischer Freiheitsgrad. Zweckmäßig weist das Gelenk den als oberarmknöchenseitigen Haltestab ausgebildeten
Gelenkabschnitt auf. Der oberarmknochenseitige Haltes'tab
sollte eine Aufnahme zum Verbinden mit- dem Gelenkhalter aufweisen, wobei dann, um eine Stabilität des Systems zu gewährleisten,
Mittel zum Festlegen von Haltestab und Gelenkhalter vorzusehen sind.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung weisen die Halter für
die Nägel, Schrauben oder dergleichen und/oder die Gelenkhalter Klemmbacken auf, die die Haltestäbe umgreifen, wobei Spannmittel
zum Beaufschlagen der Klemmbacken vorzusehen sind. So ist es zumindest erforderlich, daß jeder ellenseitige Haltestab einen
fest mit diesem verbundenen Halter aufweist, womit der/die von
I III
diesem Halter und dem korrespondierenden Halter des anderen ellenseitigen Haltestabes gehaltene Nagel, Schraube oder
dergleichen die Position der Elle vorgibt, während es nicht zwingend erforderlich ist, daß der jeweilige Halter für den
anderen Nagel bzw. die andere Schraube oder dergleichen, der/die die Elle durchsetzt, auf dem jeweiligen Haltestab festgelegt
ist, da dessen Position durch die Elle vorgegeben wird. In aller Regel wird man aber alle mit den ellenseitigen Haltestäben
verbundenen Halter für die Nägel, Schrauben oder dergleichen nach dem Einrichten von deren Position auf den ellenseitigen
Haltestäben festlegen. Auch die Halter für den Nagel,- die Schraube oder dergleichen, der/die den Oberarmknochen durchsetzt,
ist auf den zugeordneten Haltestäben festzulegen. Die Nägel, Schrauben oder dergleichen sind damit unverdrehbar im
Oberarm bzw. der Elle gehalten, womit für eine freie Bewegung des Ellbogengelenkes sicherzustellen ist, daß der oberarmknochenseitige
Nagel, die Schraube oder dergleichen frei in den beiden zugeordneten Haltern drehbar ist. In diesem Zusammenhang
wird es als zweckmäßig angesehen, wenn zumindest der oberarmknochenseitige Nagel/die Schraube in dessen/deren Längsrichtung
festgelegt ist.
Bevorzugt finden bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung sogenannte
Steinmann-Nägel Verwendung, insbesondere solche, die einen zentralen Gewindeabschnitt aufweisen, d.h. dort mit einem
Gewinde versehen sind, wo der Nagel den Knochen durchsetzt. Die Ausbildung eines Nagels mit Gewindeabschnitt stellt eine
besonders sichere Verbindung von Nagel und Knochen dar. Dies ist beispielsweise dann von Vorteil, wenn bei angelegter Vorrichtung
eine dauerhafte Dehnung des Gewebes des Patienten erfolgen soll, indem der bezüglich des Oberarmes stärker gedehnte Unterarm
durch Festklemmen des oberarmknochenseitigen Nagels zwischen den Klemmbacken der diesem Nagel zugeordneten Halter in dieser
Position und damit auch der Arm in der Dehnposition verbleibt.
Vorteilhaft weist die Vorrichtung eine stufenlose Verstellung der
oberarmknochenseitigen Halter auf, um so die Distraktion des Gelenkes stufenlos verändern zu können. Hierzu ist beispiels-
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weise der jeweilige oberarmknochenseitige Haltestab mit einem
Gewindeabschnitt versehen, auf den eine Rändelmutter oder dergleichen aufgeschraubt ist, wobei die Rändelmutter bewegungsschlüssig
mit dem vom oberarmknochenseitigen Haltestab aufgenommenen Halter verbunden ist.
Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung der Figuren und den Figuren selbst dargestellt,
wobei bemerkt wird, daß alle Einzelmerkmale und alle Kombinationen von Einzelmerkmalen erfindungswesentlich sind.
In den Figuren ist die Erfindung anhand einer Ausführungsform
beispielsweise dargestellt, ohne auf diese beschränkt zu sein. Es zeigt;,
Figur 1 die zusammengebaute Vorrichtung zum Fixieren eines Ellenbogens, ohne den dazugehörigen Arm des Patienten
veranschaulicht, von vorn, d.h. in Richtung des Unterarmes gesehen (Pfeil I in Figur 2),
Figur 2 eine Seitenansicht der in Figur 1 gezeigten Vorrichtung (Pfeil II in Figur 1),
Figur 3 eine Draufsicht der in den Figuren 1 und 2 gezeigten Vorrichtung (Pfeil III in Figur 2),
Figur 4 eine Seitenansicht der gelenkigen Verbindung von ellenseitigem Haltestab mit oberarmknochenseitigem
Haltestab (Pfeil IV in Figur 5),
Figur 5 eine Rückansicht der in Figur 4 gezeigten Verbindung
(Pfeil V in Figur 4), und
Figur 6 eine Ansicht von Oberarmknochen, Elle und Speiche, mit den Bohrungsachsen der Nägel.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist zwei im wesentlichen
parallel zueinander angeordnete, aus Carbon bestehende, eilenseitige
Haltestäbe 1 mit Kreisquerschnitt auf. Auf jeden Haltestab 1 sind zwei Halter 2 aufgeschoben. Diese weisen
Backenform auf, sie bestehen damit aus zwei Klemmbacken 3, 4 mit einer kreisförmigen Öffnung zwischen diesen, die der Aufnahme
des Haltestabes 1 dient, sowie einem die Backen 3 und 4 ver-
bindenden Steg. Auf der dem Steg 5 abgewandten Seite des Haltestabes 1 ist der Backen 3 mit einer Durchgangsbohrung und
der Backen 4 mit einer Gewindebohrung versehen. Der Halter 2 weist ferner einen Nagelträger 3 auf, der durch zwei Backen 16
und 17 sowie einem diese verbindenden Steg 18 gebildet ist und dem Zweck dient, einen Steinmann-Nagel 12 mit zentralem Gewindeabschnitt
19 festzulegen. Hierzu ist sowohl die auf dem Backen 13 aufliegende Backe 17 als auch die Backe 16 des Nagelträgers
3 mit einer Durchgangsbohrung versehen, wobei eine Schraube 10 durch die Backen 17 und 16 des Nagelträgers 3 und die Backe 13
des Halters 2 gesteckt in die Gewindebohrung der Backe 14 eingeschraubt ist, so daß nach Positionierung des Halters 2 und
des Nagels 12 durch Anziehen der Schraube 10 der Nagel 12 zusammen mit dem Halter 2 auf dem Haltestab 1 festgelegt wird. In
vorbeschriebenem Sinne erfolgt die Verbindung dieses Nagels 12 mit dem direkt benachbarten Halter 2 des anderen ellenseitigen
Haltestabes 1 und die Verbindung dieses Halters 2 mit diesem Haltestab 1, ferner entsprechend die Verbindung des anderen
ellenseitigen Nagels 12 mit den beiden diesen zugeordneten Haltern 2 und den diesen Haltern 2 zugeordneten beiden ellenseitigen
Haltestäben 1.
Zwischen den auf dem jeweiligen ellenseitigen Haltestab 1 angeordneten beiden Haltern 2 wird - bevor der jeweilige zweite
Halter montiert wird - ein Gelenkhalter 4 auf den Haltestab 1 geschoben, wobei der Gelenkhalter 4 gleichfalls backenförmig
ausgebildet: ist, um ihn einerseits frei in Längsrichtung des Haltestabes 1 verschieben und relativ zu diesem verdrehen zu
können, andererseits ihn auf dem Haltestab 1 festlegen zu können. Der Gelenkhalter 4 weist zwei Backen 20 und 21 auf, die
zwischen sich eine Aufnahmeöffnung für den Haltestab 1 definieren
und deren freie Backenschenkel 22 und 23 zwischen sich einen Lageransatz 24 aufnehmen. Dieser Lageransatz 24 bildet Bestandteil
eines Lagersockels 5, der mit einem oberarmknochenseitigen,
mit Gewinde versehenen Haltestab 1 verbunden ist. Fixiert wird die Verbindung des Gelenkhalters 4 mit dem Haltestab 1 und dem
Lagersockel 5 mittels zweier Schrauben 9 und 26, wobei die Schraube 5 auf der dem Lagersockel 5 abgewandten Seite des
Haltestabes 1 eine Bohrung iin Backen 21 durchsetzt und in eine Gewindebohrung des Backens 20 eingeschraubt ist, ferner die
Schraube 26 Bohrungen im Backen 21 und im Lageransatz 24 des Lagersockels 5 durchsetzt und in eine Gewindebohrung im Backen
20 eingeschraubt ist. Bei losen Backen 20 und 21 kann der Gelenkhalter 3 in die gewünschte Position, bezogen auf die
Längsrichtung des Haltestabes 1 und auch relativ zu diesem verdreht eingestellt werden; desgleichen kann der oberarmknochenseitige
Haltestab 6 in die gewünschte Position zum Haltestab 1 verschwenkt werden, in diesen Positionen erfolgt die
Festlegung des Gelenkes durch festes Anziehen der Schrauben 9 und 26.
Im jeweiligen oberarmknochenseitigen Haltestab 6 ist, in dessen Längsrichtung verschieblich, ein Schieber 7 gehalten. Hierzu ist
der Schieber 7 mit einer Durchgangsbohrung für den Gewindestab 6 versehen, wobei vom Schieber 7, in dessen Achsrichtung
unverschieblich, eine Rändelmutter 8 gehalten ist, die auf den Gewindestab 6 aufgeschraubt ist. Auf den Gewindestab 6 ist
ferner eine Kontermutter 11 aufgeschraubt, die dem Zweck dient,
den Schieber 7 in der jeweils durch die Rändelmutter 8 eingestellten Position festzulegen.
Der Schieber 7 ist mit zwei Backen 27 und 28 versehen, die zwischen sich eine Kreisöffnung zur Aufnahme eines weiteren
Steinmann-Nagels 12 mit zentralem Gewindeabschnitt 19 aufweisen, wobei dieser Steinmann-Nagel, der parallel zu den anderen, dem
Haltestab 1 zugeordneten Nägeln 12 angeordnet ist, auch im anderen Schieber 7 gehalten ist. Eine Schraube 9 durchsetzt eine
Bohrung im Backen 27 des jeweiligen Schiebers 7 und ist in eine Gewindebohrung des anderen-Backens 28 eingeschraubt. Die Backen
27 und 28 sind nicht gegeneinander verspannt, so daß der mit dem Oberarmknochen fest verbundene Nagel 12, entsprechend der
Bewegung von Oberarm und Unterarm zueinander, frei in den beiden zugeordneten Schiebern 7 drehen kann. Die den Schiebern 7
zugeordneten Schrauben 9 ermöglichen den von den Schiebern 7 aufgenommenen Nagel 12 zu klemmen, wenn gewünscht ist, daß
Oberarmknochen und Elle eine definierte Winkelstellung dauerhaft
- 10 zueinander einnehmen.
Der erfindungsgemäße Ellenbogenfixateur wird wie nachstehend
plaziert. Es erfolgt zunächst eine offene Arthrotomie, dann die Darstellung des N. ulnaris und gegebenenfalls die Arthrolyse. Es
erfolgt dann - siehe insbesondere die Darstellung der Figur 6 die Darstellung der Landmarken der Gelenkachse 29, und zwar
lateral im Zentrum der Kurvatur des Capitulum humeri und medial unmittelbar anterior und inferior des Epicondylus medialis.
Falls ein laterales Kollateralband abgetrennt wurde, erfolgt ossäre Refixation. Es wird dann die Plazierung des humeralen
{oberarmknochenseitigen) Steinmann-Nagels 12 durch die Gelenkachse
2 9 vorgenommen, von der lateralen Landmarke durch die mediale Landmarke, unter Schonung des N. ulnaris. Dann wird die
perkutane Plazierung der beiden ulnaren (ellenseitigen) Steinmann-Nägel 12 vorgenommen. Diese werden in die Ulna in Höhe des
dorsalen Anteils des Olecranons und in Höhe des Proc. coronoideus ulnae, gemäß der Nagelachsen 30,31 so eingebracht, daß sie
gleichmäßig vor und hinter das Zentrum der ulnaren Gelenkfläche zu liegen kommen. Unter besonderen Umständen, zum Beispiel" bei
Luxationen, kann die Anordnung der ellenseitigen Halter zu den Gelenkhaltern variiert werden, indem zum Beispiel der jeweilige
Gelenkhalter nicht zwischen, sondern hinter den ellenseitigen Haltern des zugeordneten Haltestabs angeordnet sind. Unabhängig
von der Plazierung des Gelenkes kann die Separation des Gelenkes bei jeder Gelenkstellung uniform erfolgen. Die drei Steinmann-Nägel
12 werden im Idealfall in beiden Raumrichtungen parallel zueinander eingebracht. Mit der Bezugsziffer 32 ist die Speiche,
mit 33 die Elle, und mit 34 der Oberarmknochen bezeichnet.
Claims (13)
1. Vorrichtung zum Fixieren eines Ellenbogens, mit zwei im wesentlichen parallel zueinander angeordneten, ellenseitigen
Haltestäben, wobei jeder Haltestab zwei Halter aufnimmt, die in Längsrichtung dieses Haltestabes verstellbar
sind und zumindest einer der Halter auf diesem Haltestab festlegbar ist, sowie mit zwei im wesentlichen parallel
zueinander angeordneten, oberarmknochenseitigen Haltestäben,
die mit den ellenseitigen Haltestäben verbunden sind, wobei jeder oberarmknochenseitige Haltestab einen Halter
aufweist, der in Längsrichtung dieses Haltestabes verstellbar und auf diesem festlegbar ist, sowie drei im wesentlichen
parallel zueinander angeordnete Nägel, Schrauben oder dergleichen in den aus gegenüberliegenden Haltern gebildeten
drei Halterpaaren gehalten sind, dadurch gekennzeichnet, daß der jeweilige oberarmknochenseitige Haltestab (6)
gelenkig mit dem zugeordneten ellenseitigen Haltestab (1) verbunden ist, wobei das jeweilige Gelenk {4, 5) festlegbar
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gelenk (4, 5) als Scharniergelenk ausgebildet ist,
dessen Geienkachse im wesentlichen parallel zu den Nägeln (12) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gelenk als Kugelgelenk ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gelenk (4, 5) einen als Halter (4) ausgebildeten Gelenkabschnitt aufweist, der in Längsrichtung
des zugeordneten ellenseitigen Haltestabes (1) verstellbar und auf diesem festlegbar ist.
5. Vorrichtung nactf Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Gelenkhalter (4) relativ zum zugeordneten Haltestab. (1)
- 12 um die Stablängsachse schwenkbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der oberarmknochenseitige Haltestab (6)
eine Aufnahme (5) zum Verbinden mit dem Gelenkhalter (4) aufweist, wobei Mittel (9, 26) zum Festlegen von Haltestab
(6) und Gelenkhalter (4) vorgesehen sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Halter (2) für die ellenseitigen
Nägel (12) und/oder die Gelenkhalter (4) Klemmbacken- (13, 14; 20, 21) aufweisen, die die Haltestäbe (1) umgreifen,
wobei Spannmittel (10; 9, 26) zum Beaufschlagen der Klemmbacken
vorgesehen sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der jeweilige oberarmknochenseitige
Haltestab (6) mit einem Gewindeabschnitt versehen ist, auf den eine Rändelmutter (8) oder dergleichen aufgeschraubt
ist, wobei die Rändelmutter (8) bewegungsschlüssig mit"dem
vom oberarmknochenseitigen Haltestab (6) aufgenommenen Halter (7) verbunden ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Gewindeabschnitt des oberarmknochenseitigen
Haltestabes (6) eine Vierkantmutter (11) für den dem Haltestab (&dgr;) zugeordneten Halter (7) aufgeschraubt ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß Nägel (12) vorgesehen sind, wobei der
jeweilige Nagel als Steinmann-Nagel ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Nagel (12) einen zentralen Gewindeabschnitt
(19) aufweist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß der in den Haltern (7) der oberarm-
knochenseitigen Haltestäbe (6) gehaltene Nagel (12)
und/oder die in den Haltern (2) der ellenseitigen Haltestäbe
(1) gehaltenen Nägel (12) in deren Längsrichtung festlegbar sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß der in den Haltern (7) der oberarmknochenseitigen
Haltestäbe (6) gehaltene Nagel (12) in dessen Schwenkrichtung festlegbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE9419514U DE9419514U1 (de) | 1994-12-06 | 1994-12-06 | Vorrichtung zum Fixieren eines Ellenbogens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE9419514U DE9419514U1 (de) | 1994-12-06 | 1994-12-06 | Vorrichtung zum Fixieren eines Ellenbogens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE9419514U1 true DE9419514U1 (de) | 1995-03-30 |
Family
ID=6917031
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE9419514U Expired - Lifetime DE9419514U1 (de) | 1994-12-06 | 1994-12-06 | Vorrichtung zum Fixieren eines Ellenbogens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE9419514U1 (de) |
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---|---|---|---|---|
FR2551650A1 (fr) * | 1983-09-09 | 1985-03-15 | Clyburn Terry | Fixateur externe dynamique pour traitement des fractures, et procede d'utilisation |
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CH666400A5 (de) * | 1984-02-13 | 1988-07-29 | Orthofix Srl | Aeusserlich einsetzbarer gelenkartiger minifixator. |
-
1994
- 1994-12-06 DE DE9419514U patent/DE9419514U1/de not_active Expired - Lifetime
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