DE9106409U1 - Optische Anordnung zur Messung der Geschwindigkeit einer bewegten Oberfläche - Google Patents
Optische Anordnung zur Messung der Geschwindigkeit einer bewegten OberflächeInfo
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Description
2623.3 - 1 - '" * -- ... 0-3 ;0&dgr;:; 1991
Die Erfindung betrifft eine optische Anordnung zur Messung der Geschwindigkeit einer bewegten Oberfläche, wobei ein von
einem Laser ausgehender Meßlichtstrahl in zwei Teilstrahlen zerlegt wird, die Teilstrahlen aus verschiedenen Richtungen
auf die Oberfläche geführt werden und das von der Oberfläche reflektierte, doppler-verschobene Streulicht beider Teilstrahlen
zur Erzielung einer Schwebung überlagert wird, deren Frequenz ein Maß für die Geschwindigkeit der Oberfläche
bildet, wobei ein Phasengitter in dem Strahlengang angeordnet ist.
Bekannte optische Anordnungen für Verfahren dieser Art, auch Differenz-Dopplerverfahren genannt, lassen eine berührungsfreie
Messung der Geschwindigkeit und Länge der Oberfläche bewegter Objekte mittels entsprechender optischer Systeme zu. Zu Beginn
ihrer Entwicklung sind diese Meßverfahren vorwiegend in der Strömungsmeßtechnik für Flüssigkeiten und Gase eingesetzt
worden. Inzwischen haben sich die Laser-Doppler-Verfahren
aber auch bei der Geschwindigkeitsmessung von Oberflächen fester Körper durchgesetzt.
Nach der Erfindung der Gaslaser stand einer weiten Verbreitung der Laser-Doppler-Meßverfahren im industriellen Bereich
häufig die Baugröße konventioneller LDA-Systeme im Wege. Inzwischen
sind jedoch im Wellenlängenbereich von 7 50 nm bis 830 nm leistungsstarke Laserdioden entwickelt worden, die
eine Miniaturisierung von LDA-Systemen erlauben. Laserdioden haben gegenüber Gaslasern, beispielsweise HeNe-Lasern, nicht
nur den Vorteil der kleinen Bauweise, sondern auch des sehr hohen Quantenwirkungsgrades. Außerdem sind die erforderlichen
Versorgungsspannungen sehr gering und die Lebensdauer sehr groß.
Ein gravierender Nachteil von Laserdioden, insbesondere für LDA-Anwendungen, besteht jedoch in der Abhängigkeit der
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Wellenlänge von der Betriebstemperatur der Laserdiode. Mit steigender Temperatur nimmt nämlich die Wellenlänge um ca.
0,3 nm/K zu. Deshalb muß bei den heute üblichen LDA-Systemen,
in denen Laserdioden eingesetzt sind, die Temperatur mittels aufwendiger Heiz- und Kühlsysteme, unterstützt durch entsprechende
Regeleinrichtungen, konstant gehalten werden. Man kann so eine Temperaturkonstanz von ca. 0,05 K erreichen.
Die Kosten für die Herstellung und Wartung solcher Systeme sind beträchtlich, und bei Ausfall oder Störung der Heiz-
und Kühleinrichtungen sowie der Regeleinrichtungen ergeben sich zwangsläufig fehlerhafte Messungen.
Es ist zwar ebenfalls bereits bekannt, nicht-temperaturstabilisierte
Laserdioden in Differenz-Dopplerverfahren einzusetzen, wobei lichtfrequenzabhängige Dopplerfrequenzunterschiede
mittels Phasengittern kompensiert werden. Hierfür wird in einer Veröffentlichung der Zeitschrift VDI BERICHTE NR. 749,
1989, ab S. 45 unter anderem eine beugungsoptische Strahlaufspaltung
und eine Lichtfrequenzverschiebung der Teilstrahlen mit akustooptischen Modulatoren vorgeschlagen, damit
die wellenlängenabhängigen Einflußgrößen in der Interferenzsignalfrequenz bei Verwendung eines Beugungsgitters durch
die Gitterkonstante substituiert und damit die spektrale Abhängigkeit eliminiert wird. In einer Veröffentlichung
"B 5.4 Bewegungskomponenten fotoelektrisch-trägerfrequent gemessen" vom Institut für Meßtechnik im Maschinenbau der
Universität Hannover S. 24 5 ff. wird zu den Voraussetzungen, unter denen Laserdioden in der Laser-Doppler-Anemometrie
einsetzbar sind, auf den linearen Zusammenhang zwischen £or Dopplerfrequenz und der Einstrahlfrequenz sowie auf
die lineare Abhängigkeit der Streustrahlungsfrequenzen von den Sinusfunktionen der Einstrahl- bzw. Streuwinkel hingewiesen,
wobei die Schlußfolgerung gezogen wird, daß sich die lichtfrequenzabhängige Winkelaufspaltung der Teilstrahlen
an einem Beugungsstrahlenteiler und die ebenfalls
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lichtfrequenzabhängigen Dopplerfrequenzunterschiede der
an den Teilchen gebeugten Wellen kompensieren. In beiden Fällen wird der akustooptische Modulator nicht nur zur Substitution
wellenlängenabhängiger Einflüsse sondern auch zur beugungsoptischen Strahlaufspaltung im Sinne einer Aufteilung
des Meßlichtstrahls in zwei Teilstrahlen eingesetzt. Abgesehen davon, daß in beiden vorgenannten Veröffentlichungen
die Meßverfahren sowie die Meßanordnungen nur sehr allgemein angedeutet werden, weist die Verwendung von akustooptischen
Modulatoren für die Kompensation von lichtfrequenzabhängigen Dopplerfrequenzunterschieden und gleichzeitig
für die Strahlaufspaltung Nachteile in der praktischen Ausführung geeigneter Meßanordnungen auf, so daß die Veröffentlichungen
insgesamt nicht geeignet sind, dem Fachmann Anregungen für praxisgerechte Lösungen zu geben. In diesem
Zusammenhang wird auch auf eine weitere Veröffentlichung in der Zeitschrift APPLIED OPTICS/VOL.17, No. 2/15. Januar
1978 hingewiesen.
Es besteht daher die Aufgabe, eine optische Anordnung für ein Laser-Doppler-Meßverfahren der eingangs genannten Art zu
schaffen, die den Einsatz von Laserdioden unter Praxisbedingen ohne den vorbeschriebenen technischen Aufwand zur Wellenlängenstabilisierung
zuläßt und auch bei wechselnden Temperaturen an der Laserdiode genaue Meßwerte liefert.
Ausgehend von der eingangs genannten optischen Anordnung wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß einer
zur Erzeugung des Meßlichtstrahls vorgesehenen Laserdiode im Strahlengang ein Strahlteiler, beispielsweise ein Strahlteilerprisma,
zur Zerlegung des Meßlichtstrahls in zwei Teilstrahlen nachgeordnet und für jeden Teilstrahl ein Phasengitter
in derartiger Anordnung vorgesehen ist, daß bei der Messung die Beugungswinkel der Teilstrahlen ihren Doppler-Winkeln
entsprechen und die Teilstrahlen symmetrisch auf
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die Mittelachse des Systems zulaufen.
Die erfindungsgemäße Lösung gestattet die Verwendung von
Laserdioden ohne den Nachteil ungenauer Meßergebnisse infolge von Temperaturschwankungen der Laserdiode und dadurch
verursachter Wellenlängenänderungen des Meßlichtstrahls, und zwar ohne den unerwünschten Aufwand für die Wellenlängenstabilisierung
der Laserdioade durch Temperaturkonstanz. Die Erfindung beschreitet vielmehr einen anderen Weg, bei dem
eine Wellenlängenänderung des mit der Laserdiode erzeugten Meßlichtstrahls in Kauf genommen werden kann, weil erfindungsgemäß
Maßnahmen vorgesehen sind, mit denen unerwünschte Auswirkungen von Wellenlängenänderungen kompensiert werden. Die
Erfindung schafft somit eine wellenlängenunabhängige Meßanordnung, die auch bei Schwankungen der Wellenlänge des
Laserlichtes stets eine zuverlässige Geschwindigkeitsinformation liefert. Die erfindungsgemäße optische Anordnung ist
mit einem wesentlichen geringeren Aufwand herstellbar als die bisherigen Meßanordnungen. Eine Wartung wie an den Einrichtungen
für die Temperaturkonstanthaltung entfällt, so daß die Zuverlässigkeit der erfindungsgemäßen Anordnung erheblich
höher liegt als bei den bisher üblichen Einrichtungen.
Die erfindungsgemäße Anordnung macht von der Erkenntnis
Gebrauch, daß sich Wellenlängenänderungen, bedingt durch Temperaturänderungen der Laserdiode oder aufgrund anderer
Umstände, unter bestimmten Voraussetzungen kompensieren lassen, indem jeder Teilstrahl durch ein Phasengitter geführt wird
und dabei der Beugungswinkel und der im Meßvolumen auftretende Dopplerwinkel Wechselwinkel bilden, d. h. bei einer Veränderung
der Wellenlänge sich die beiden Winkel um gleiche Beträge ändern. Beide Teilstrahlen werden unter dem gleichen Beugungswinkel symmetrisch auf die Mittelachse des Systems geführt,
wo sie das Meßvolumen bilden.
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Nach einer erfindungsgemäßen Weiterbildung der optischen
Anordnung sollen die Teilstrahlen an - und hierin liegt eine Besonderheit der Erfindung - geblazten Phasengittern gebeugt
werden, was bedeutet, daß eine gewünschte Beugungsordnung mit der höchsten Beugungseffizienz versehen werden kann. Erfindungsgemäß
wird hierfür die +1-te Beugungsordnung für die höchste Effizienz ausgewählt. Die beiden Phasengitter werden
bei der erfindungsgemäßen Anordnung so angeordnet, daß die beiden Strahlen höchster Intensität, nämlich von jedem Gitter
die jeweils +1-te Beugungsordnung, als Teilstrahlen symmetrisch auf die Mittelachse des Systems zulaufen und sich
in dem vorgegebenen Meßabschnitt schneiden, um dort das Meßvolumen zu bilden. In der erfindungsgemäßen Strahlgeometrie
bestimmen damit die Beugungswinkel erster Ordnung den Schnittwinkel der Meßstrahlen bzw. Teilstrahlen im Meßvolumen
.
Die optischen Zusammenhänge werden später mit Bezugnahme auf die Darstellungen noch näher erläutert.
Für die erfindungsgemäße Anordnung ist der senkrechte Einfall der Strahlen auf die Phasengitter notwendig, d.h. der Einfallswinkel
zwischen einem Teilstrahl und der Flächennormalen des Phasengitters muß gleich 0° oder jedenfalls nahezu 0°
sein. Diese Forderung ist durch eine parallele Strahlführung bis zu den Phasengittern ohne weiteres zu erfüllen.
Ferner ist es notwendig, den die Laserdiode verlassenden Meßlichtstrahl durch einen Kollimator zu parallelisieren.
Der Kollimator und die Laserdiode sind dann so zueinander orientiert, daß die Gauß'sche Strahltaille am Ausgang der
Kollimatoroptik liegt. Mit der Verwendung eines vorzugsweise dreilinsigen Kollimators wird die große Strahldivergenz der
Laserdiode aufgefangen.
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Erfindungsgemäß wird ferner vorzugsweise der aus dem Kollimator
austretende Meßlichtstrahl durch ein Galilei-Teleskop geführt. Hierdurch ergibt sich ein Freiheitsgrad für die Abbildung
der Strahltaille in das Meßvolumen. Eine Veränderung des Teleskoplinsenabstandes hat eine Taillenwanderung
entlang der Teilstrahlen zur Folge, so daß eine Positionierung der Strahltaille in das Meßvolumen möglich wird.
Erfindungsgemäß wird der Meßlichtstrahl vorzugsweise mittels eines Strahlteilerprismas in zwei im wesentlichen intensitätsgleiche
Teilstrahlen aufgeteilt.
Erfindungsgemäß ist ferner vorgesehen, daß die Teilstrahlen im Anschluß an die Phasengitter mittels Zylinderlinsen einer
eindimensionalen Fokussierung zur Bildung einer strichförmigen Strahlcharakteristik unterworfen werden.
Außerdem soll erfindungsgemäß der Meßfleck möglichst mittels
einer bikonvexen Empfangslinse auf die aktive Fläche eines Avalanche-Fotodetektors abgebildet werden. Auf diese Weise
wird ein möglichst hoher Anteil des doppler-verschobenen Streulichts ausgewertet.
Eine sehr wichtige Maßnahme zur Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Anordnung besteht darin, daß zur Erkennung der Bewegungsrichtung der bewegten Oberfläche die Frequenz eines
der Teilstrahlen mittels einer Braggzelle zwischen dem Strahlteiler und dem Phasengitter leicht geändert wird. Erläuterungen
hierzu folgen später mit Bezug auf Darstellungen. Die durch Anwendung dieser erfindungsgemäßen Maßnahme leicht unterschiedlichen
Frequenzen der beiden Teilstrahlen bewirken eine Bewegung des Interferenzstreifenmusters im Meßvolumen. Teilchen,
die mit der Bewegungsrichtung der Interferenzstreifen das Meßvolumen durchqueren, erzeugen eine niedrigere Signalfrequenz
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als Teilchen, die sich entgegen dieser Richtung bewegen. Der Photoempfänger detektiert folglich Summe oder Differenz von
Signalfrequenz und Treiberfrequenz der Braggzelle.
Eine weitere erfindungsgemäße Maßnahme im Zusammenhang mit
der Richtungserkennung besteht darin, daß im Kristall der Braggzelle die Beugung in die benutzte erste Ordnung durch
Erfüllung der Braggbedingung mit der höchsten Effizienz versehen wird. Auch diese Maßnahme wird später noch im einzelnen
erläutert.
Zur Gewährleistung der Wellenlängenunabhängigkeit des Meßverfahrens
bzw. für die Kompensierbarkeit etwaiger Wellenlängenänderungen soll, wenn die vorgenannten Maßnahmen zur Richtungserkennung
getroffen werden, die Integration des hierfür vorgesehenen Braggzellenmoduls in das optische System den bereits
erläuterten Strahlengang nicht verändern. Hierfür ist vorgesehen, daß mittels eines Phasengitters, welches der
Braggzelle nachgeschaltet wird, ein zum eintretenden Teilstrahl kolinear austretender Teilstrahl erzeugt wird, wobei
die Gitterkonstante so gewählt wird, daß der Winkel der ersten Beugungsordnung die Strahlaufspaltung durch den Braggkristall
(doppelter Braggwinkel) kompensiert.
Weitere Vorteile und Merkmale der erfindungsgemäßen optischen
Anordnung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand von Zeichnungen.
In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der prinzipiellen Strahlgeometrie für ein Zweistrahlmeßverfahren
;
Fig. 2 eine Seitenansicht einer optischen Anordnung
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zur Durchführung des erfindungsgemäßen Meßverfahrens gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel;
Fig. 3 eine schematische Darstellung des Strahlengangs im Bereich zwischen Phasengitter und
bewegter Oberfläche zur Darstellung von Beugungs- und Dopplerwinkeln im Falle eines
wellenlängenunabhängig arbeitenden Meßverfahrens ;
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer Einheit aus einem Braggzellenmodul und einem Phasengitter
in Seitenansicht, im Zusammenhang mit einer Verfahrensmaßnahme zur Richtungserkennung
;
Fig. 5 eine ähnliche schematische Seitenansicht einer optischen Anordnung wie in Fig. 2, jedoch zur
Ausführung eines Meßverfahrens mit Richtungserkennung.
Zum besseren Verständnis wird die prinzipielle Strahlgeometrie für ein Zweistrahlverfahren, für dessen Durchführung die
erfindungsgemäße optische Anordnung bestimmt ist, nachstehend anhand der Darstellung von Fig. 1 erläutert.
Laser-Doppler-Meßverfahren beruhen darauf, daß Laserlicht,
nämlich kohärente Lichtwellen, das von bewegten Grenzflächen gestreut wird, eine Dopplerverschiebung aufweist und somit
Geschwindigkeitsinformationen enthält. Bei dem Zweistrahlverfahren nimmt ein eingebauter Detektor (vgl. Fig. 1) die Überlagerung
zweier dopplerverschobener Lichtfrequenzen wahr. Da die Dopplerfrequenzen der beiden Teilstrahlen f^^ und 1-^n
dicht beieinanderliegen, sieht der Detektor eine hochfrequen-
— 9 —
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te Trägerwelle, die von einer niederfrequenten Schwebung^f
= ivy- - f no moduliert wird. Die Schwebungs frequenz befindet
sich dann in einem Frequenzbereich, der elektronisch ausgewertet werden kann.
Mit der in Fig. 1 angegebenen Geometrie lautet die Bestimmungsgleichung
für die Schwebungsfrequenz
&Igr;&Lgr;&Uacgr; - \4x\ · £&iacgr;&eegr; V '
wobei /\ die Wellenlänge des Laserlichtes darstellt. In den
meisten Fällen beträgt der Winkel &ggr; = 90°, so daß die Gleichung (1) einfacher wird:
Af-&Pgr;
Die Gleichung (2) zeigt, daß der Dopplerhub^/\ f explizit vom
Betrag der Geschwindigkeit u, dem Dopplerwinkel ff und vor
allem von der Wellenlänge &lgr; abhängt.
In der in Fig. 2 dargestellten optischen Anordnung sind, wie nachfolgend im einzelnen erläutert wird, optische Elemente an
einer üblichen Vierstangenhalterung angeordnet, die im wesentlichen aus einer vorderen sowie einer hinteren Platte 1
bzw. 2 und vier sich zwischen den Plattenn 1, 2 befestigten Stangen gebildet ist, von denen in Fig. 2 eine obere
Stange 3 und eine untere Stange 4 zu sehen sind.
In dieser optischen Anordnung dient eine handelsübliche Laserdiode
5 mit vorgeschaltetem Kollimator als Lichtquelle. Die Wellenlänge kann je nach Betriebsstrom und Temperatur im
Bereich von 775 nm bis 785 nm liegen. Für 780 nm entspricht
dies einer Frequenz von ca. f = 3 84,6 THz. Um die große Strahldivergenz der Laserdiode 5 aufzufangen, ist diese in
einen dreilinsigen Kollimator eingebaut, der den Laserstrahl
- 10 -
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bzw. den Meßstrahl 6 entsprechend parallelisiert. Kollimator
und Laserdiode 5 sind so zueinander eingestellt, daß die Gauß'sche Strahltaille am Ausgang der Kollimatoroptik liegt.
Nach dem Austritt aus dem Kollimator hat der Meßstrahl 6 ein elliptisches Profil mit einer Dimension von ca. 2,5 &khgr; 1 mm für
die Hauptachsen.
Im Anschluß an den Kollimator durchläuft der Strahl ein
Galilei-Teleskop 7 mit einem Aufweitungsfaktor von 2. Das Teleskop 7 dient neben der Strahlaufweitung vor allem als
Freiheitsgrad für die Abbildung der Strahltaille in das Meßvolumen. Eine Veränderung des Teleskoplinsenabstandes
bewirkt nämlich eine Taillenwanderung entlang der Meßstrahlen. Hinter dem Teleskop wird der Meßstrahl 6 mit Hilfe eines
Strahlteilerprismas 8 in zwei nahezu intensitätsgleiche Teilstrahlen 9, 10 aufgeteilt. Beide Teilstrahlen 9,10 ermöglichen
nun die Realisierung des Zweistrahlmeßverfahrens. Weil der unter Teilstrahl 10 im Strahlteilerprisma 8 einen
20 mm längeren Glasweg durchläuft, wird der obere Teilstrahl 9 zusätzlich durch eine 20 mm dicke Ausgleichsplatte 21 geführt.
Durch diesen optischen Längenausgleich wird gewährleistet, daß die im Strahlteilerprisma 8 aufgespalteten
Wellenfronten gleichzeitig im Meßvolumen ankommen.
Der obere sowie der untere Teilstrahl 9 bzw. 10 treffen dann jeweils auf ein Phasengitter 11, 12, von denen jedes eine
Vielzahl von Beugungsordnungen erzeugt.
In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel handelt es sich um sogenannte geblazte Phasengitter, die es erlauben, eine gewünschte
Beugungsordnung mit der höchsten Beugungseffizienz zu versehen.
Im vorliegenden Fall sind die Phasengitter 11, 12 so ausge-
- 11 -
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legt, daß die erste (+1) Beugungsordnung die höchste Effizienz besitzt. Die beiden Phasengitter 11, 12 werden im
Meßkopf so montiert, daß die beiden Strahlen höchster Intensität (von jedem Gitter die jeweils erste (+1) Beugungsordnung) als Teilstrahlen 9, 10 symmetrisch auf die Mittelachse
13 der optischen Anordnung zulaufen und sich im Meßabstand L (vgl. Fig. 3) schneiden, um dort das Meßvolumen
zu bilden. In der gewählten Strahlgeometrie bestimmen somit die Beugungswinkel erster Ordnung den Schnittwinkel der
Meßstrahlen im Meßvolumen.
Im Anschluß an die Phasengitter 11, 12 durchlaufen die Teilstrahlen
9, 10 Zylinderlinsen 14, 15, die für eine eindimensionale Fokussierung der Teilstrahlen 9, 10 in das Meßvolumen
sorgen. Die Teilstrahlen bekommen damit eine strichförmige Strahlcharakteristik mit einer Dimension von ca. 5 &khgr;
0,5 mm.
Um möglichst viel von dem doppler-verschobenen Streulicht, das von der bewegten Oberfläche reflektiert wird, auswerten
zu können, wird der Meßfleck über eine Empfangslinse 16 (bikonvex) auf die aktive Fläche eines Avalanche-Fotodetektors
17 abgebildet. Die Abbildung ist so ausgelegt, daß eine ca. 20-fache Verkleinerung vorliegt. Die Signale des Fotodetektors
17 werden dann elektronisch ausgewertet, um die gewünschte Geschwindigkeitsinformation zu erhalten.
Im folgenden wird unter Bezugnahme auf Fig. 3 erläutert, wie bei erfindungsgemäßen Verfahren Änderungen der Wellenlänge
der Teilstrahlen 9, 10 kompensierbar sind, so d-ß sie keine Auswirkungen auf das Meßergebnis haben können:
Der schematische Strahlengang in Fig. 3 verdeutlicht, daß es sich bei den Beugungswinkeln erster Ordnung, die mit £ bezeichnet
sind, erzeugt durch die Phasengitter 11, 12, und den
- 12 -
2623.3 - 12 - 03.05.1991
im Meßvolumen auftretenden Dopplerwinkeln <f>
um Wechselwinkel handelt, d. h., daß sich bei einer Veränderung der Wellenlänge
die Beugungswinkel &zgr; und die Dopplerwinkel ^P stets
um gleiche Beträge ändern.
Hierzu muß sicher gestellt sein, daß die Einfallswinkel der Teilstrahlen 9, 10 auf die Phasengitter 11, 12 0° betragen.
Durch die parallele Strahlführung bis zu den Phasengittern 11, 12 ist diese Forderung leicht zu erfüllen.
Unter der Voraussetzung eines Einfallswinkels von 0° errechnet sich der Beugungswinkel £ für die erste Ordnung gemäß der
Formel:
sin &egr; = — <3>
wobei g die Gitterkonstante der Phasengitter 11 und 12 darstellt.
Der Dopplerhub, nämlich die Schwebungsfrequenz, wird, wie
oben bereits angegeben, durch die Formel
bestimmt. Aufgrund der Strahlgeometrie sind die Winkel £ und Y Wechselwinkel (vgl. Fig. 3), so daß folgende Formel
gilt:
Damit gilt
&lgr; ' &lgr; -~f
- 13 -
2623.3 - 13 - 03.05.1991
Der Ausdruck sin^f/^ kann nun in dem Ausdruck für die Dopplerfrequenz
durch die Konstante — ersetzt werden.
Es ergibt sich folglich:
Die Schwebungsfrequenz hängt damit nur noch vom Betrag der
Geschwindigkeit u und der Gitterkonstanten g ab. Damit ist diese optische Anordnung unabhängig von Änderungen der Wellenlänge,
da diese durch eine entsprechende Winkeländerung kompensiert werden.
Das vorbeschriebene Verfahren ist ebenso wie die hierzu dargestellte
optische Anordnung gemäß Fig. 2 in der Praxis überall dort einsetzbar, wo sich die Oberfläche, deren Geschwindigkeit
bzw. Länge zu messen ist, stets nur in einer Richtung bewegt.
Die optische Anordnung läßt sich jedoch, wie bereits oben angegeben, durch zusätzliche Maßnahmen so erweitern, daß
eine Richtungserkennung möglich wird. Mit dieser Weiterentwicklung ist das erfindungsgemäße Verfahren auch dort einsetzbar,
wo die bewegte Oberfläche eine Bewegung in zwei Richtungen ausführen kann und neben der Anzeige der Geschwindigkeit
auch eine Angabe der jeweiligen Bewegungsrichtung gewünscht wird. Diese Variante der erfindungsgemäßen Anordnung wird
nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die Darstellungen von Fig. 4 und 5 erläutert:
Um die Bewegungsrichtung eines Meßgutes angeben zu können, muß das Meßverfahren bzw. die hierfür benutzte optische An-
- 14 -
2623.3 - 14 - 03.05.1991
Ordnung mit zwei Teilstrahlen 9, 10 leicht unterschiedlicher Frequenz arbeiten.
Hierfür wird mit Hilfe eines akustooptischen Modulators, im vorliegenden Ausführungsbeispiel mittels eines Braggzellenmoduls
bestehend aus der Zelle 18 und dem Phasengitter 19, die Frequenz eines der Teilstrahlen, in der op tischen Anordnung
gemäß Fig. 5 des oberen Teilstrahls 9, leicht verschoben.
Möglich wird dies durch die Wechselwirkung zwischen Lichtwellen und Ultraschallwellen in dem akustooptischen Kristall
des Braggzellenmoduls. Hervorgerufen durch eine elektrische Anregung mit der Frequenz f , bilden sich entsprechend den
longitudinalen Schallwellen im Kristall periodische Brechzahl änderungen aus, die wie ein Phasengitter wirken, dessen Gitterkonstante
gleich der Schallwellenlängeyl s ist. Das eingestrahlte
Laserlicht läßt sich damit um den Betrag K . fe in
seiner Frequenz verschieben, wobei K die entsprechende Beugungsordnung darstellt. Damit die Beugung in die benutzte
erste Ordnung effizient ist, muß die Strahlgeometrie im Kristall so gewählt sein, daß die Braggbedingung
O (6)
2 &eegr; jls
erfüllt ist. Dabei bedeuten:
As: Ultraschallwellenlänge /V/n: Lichtwellenlänge im Medium
mit der Brechzahl n.
Die leicht unterschiedlichen Lichtfrequenzen der beiden Teil strahlen 9, 10 bewirken nun eine Bewegung des Interferenzstreifenmusters
im Meßvolumen. Teilchen, die mit der Bewegungsrichtung der Interferenzstreifen das Meßvolumen durch-
- 15 -
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queren, erzeugen eine niedrigere Signalfrequenz als Teilchen, die sich entgegen dieser Richtung bewegen. Der Fotodetektor
17 detektiert also Summe oder Differenz von Signalfrequenz und
Treiberfrequenz der Braggzelle.
Um die Wellenlängenunabhängigkeit bei dem bisher beschriebenen Verfahren und der zugehörigen optischen Anordnung zu gewährleisten,
darf die Integration des Braggzellenmoduls 18, 19 in die optische Anordnung den aufgezeigten Strahlengang nicht
verändern. Dazu wurde eine Braggzelleneinheit entwickelt, bei der der austretende Teilstrahl 9 der ersten Beugungsordnung
kolinear zum eintretenden Teilstrahl 9 verläuft.
Wie in Fig. 4 gezeigt, wird dies durch ein Phasengitter 19 erreicht, das hinter der Braggzelle 18 montiert ist. Die
Gitterkonstante ist so gewählt, daß der Winkel der ersten Beugungsordnung die Strahlaufspaltung durch
den Braggkristall (doppelter Braggwinkel) gerade kompensiert.
Im Bereich der Zentralwellenlänge von ca. 780 nm arbeitet
diese optische Anordnung in einem Bereich von ca. +/- 10 nm nahezu wellenlängenunabhängig. Unter Einhaltung der oben genannten
Randbedingung kann die optische Anordnung nach Fig. folglich durch ein entsprechendes Braggzellenmodul 18,19 modifiziert
werden.
Fig. 5 zeigt die mittels Braggzelle 18 und Phasengitter 19 erweiterte optische Anordnung, mit der ein Meßverfahren mit
Richtungserkennung durchführbar ist.
Aufgrund des hohen Brechwertes des verwendeten Braggzellenmaterials
(TeO2) muß nun der optische Wegausgleich im unter« Teilstrahl (Ausgleichsstück 22) stattfinden.
Claims (12)
1. Optische Anordnung zur Messung der Geschwindigkeit einer bewegten Oberfläche, wobei ein von einem Laser ausgehender
Meßlichtstrahl in zwei Teilstrahlen zerlegt wird, die Teilstrahlen aus verschiedenen Richtungen auf die Oberfläche
geführt werden und das von der Oberfläche reflektierte, doppler-verschobene Streulicht beider Teilstrahlen zur
Erzielung einer Schwebung überlagert wird, deren Frequenz ein Maß für die Geschwindigkeit der Oberfläche bildet,
wobei ein Phasengitter in dem Strahlengang angeordnet ist, dadurch gekennzeichne t, daß einer
zur Erzeugung des Meßlichtstrahls (6) vorgesehenen Laserdiode (5) im Strahlengang ein Strahlteiler, beispielsweise
ein Strahlteilerprisma (8), zur Zerlegung des Meßlichtstrahls (6) in zwei Teilstrahlen (9,10) nachgeordnet
und für jeden Teilstrahl (9,10) ein Phasengitter (11,12) in derartiger Anordnung vorgesehen ist, daß
bei der Messung die Beugungswinkel der Teilstrahlen (9,10) ihren Doppler-Winkeln entsprechen und die Teilstrahlen
(9,10) symmetrisch auf die Mittelachse (13) des Systems zulaufen.
2. Optische Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß geblazte Phasengitter (11 bzw. 19),
deren erste (+1) Beugungsordnung mit der höchsten Beugungseffizienz versehen werden kann, für die Beugung der
Teiletrahlen (9,10) vorgesehen sind.
3. Optische Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Einfallswinkel der Teilstrahlen
(9,10) an den Phasengittern (11,12) gleich oder nahezu 0° ist.
2623.3 - 2 - ' «· -«. 0"3'.05.'199I
4. Optische Anordnung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der die Laserdiode (5) verlassende Meßlichtstrahl (6) durch einen Kollimator parallelisierbar ist.
5. Optische Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kollimator und die Laserdiode
(5) einander so zugeordnet sind, daß die Gauß'sche Strahltaille am Ausgang der Kollimatoroptik liegt.
6. Optische Anordnung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der aus dem Kollimator austretende Meßlichtstrahl (6) durch ein Galilei-Teleskop (7) geführt wird.
7. Optische Anordnung nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Meßlichtstrahl (6) mittels eines Strahlteilerprismas
(8) in zwei im wesentlichen intensitätsgleiche Teilstrahlen (9,10) aufteilbar ist, die parallel zu der
Systemachse (13) aus dem Strahlteilerprisma (8) austreten.
8. Optische Anordnung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Teilstrahlen (9,10) im Anschluß an die Phasengitter (11,12) zur Bildung einer strichförmigen Strahlcharakteristik
mittels Zylinderlinsen (14,15) eindimensonal fokussierbar sinü.
9. Optische Anordnung nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, gekennzeichnet durch eine bikonvexe Empfanslinse (16) zur Abbildung des Meßflecks auf
die aktive Fläche eines Avalanche-Fotodetektors (17).
2623.3 - 3 - 03.05.1991
10. Optische Anordnung nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein aus einer Braggzelle (18) und einem Phasengitter
(19) gebildeter Braggzellenmodul im Strahlengang eines der beiden Teilstrahlen (9,10) zur Herbeiführung einer
leichten Frequenzänderung des betreffenden Teilstrahls zur Erkennung der Bewegungsrichtung der bewegten Oberfläche
angeordnet ist.
11. Optische Anordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß im Kristall des Braggzellenmoduls bestehend aus der Braggzelle (18) und dem Phasengitter
(19) die Beugung in die benutzte erste Ordnung durch Erfüllung der Braggbedingung mit der höchsten Effizienz
vorgesehen ist.
12. Optische Anordnung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch g ekennzeichnet,
daß mittels eines Phasengitters (19), das der Braggzelle (18) nachgeschaltet ist, ein zum
eintretenden Teilstrahl (9 oder 10) kolinear austretender Teilstrahl (9 oder 10) erzeugt wird, wobei die Gitterkonstante so gewählt ist, daß der Winkel der ersten
Beugungsordnung die Strahlaufspaltung durch den Braggkristall (doppelter Braggwinkel) kompensiert.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE9106409U DE9106409U1 (de) | 1991-05-24 | 1991-05-24 | Optische Anordnung zur Messung der Geschwindigkeit einer bewegten Oberfläche |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE9106409U DE9106409U1 (de) | 1991-05-24 | 1991-05-24 | Optische Anordnung zur Messung der Geschwindigkeit einer bewegten Oberfläche |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE9106409U1 true DE9106409U1 (de) | 1991-11-21 |
Family
ID=6867633
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE9106409U Expired - Lifetime DE9106409U1 (de) | 1991-05-24 | 1991-05-24 | Optische Anordnung zur Messung der Geschwindigkeit einer bewegten Oberfläche |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE9106409U1 (de) |
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u.a.: Mehrdimesionale Laser- Doppler-Anemometer mit hochfrequent gepulsten Diodenlasern. In: PTB-Mitteilungen 99, 5/89, S.364-369 * |
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