DE894135C

DE894135C - Verfahren zur Spannungspruefung elektrischer Geraete und Apparate mit gasfoermigem Dielektrikum

Info

Publication number: DE894135C
Application number: DES12987D
Authority: DE
Inventors: Hans Wassmansdorff
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1944-04-12
Filing date: 1944-04-12
Publication date: 1953-10-22

Description

Verfahren zur Spannungsprüfung elektrischer Geräte und Apparate mit gasförmigem Dielektrikum Es ist bekannt, daß die Durchbruchsfeldstärke von Gasen mit abnehmendem Gasdrud kleiner wird, und zwar ist nach dem Paschenschen Gesetz das Produkt aus Elektrodenabstand und Druck konstant. Diese Tatsache kann nun gemäß der Erfindung mit Vorteil für die Zweck der Spannungsprüfung elektrischer Geräte und Apparate mit gasförmigem Dielektrikum verwendet werden. Elektrische Geräte und Apparate, wie z. B. Kabel, werden in der Regel einer Spannungsprüfung unterzogen, die mit einer Spannung vorgenommen wird, Udie ein Mehrfaches der Betriebsspannung beträgt, für die die Geräte bestimmt sind. Hierfür sind also, besonders wenn es sich um Geräte für höhere Spannungen handelt, besondere Hochspannungsanlagen erforderlich, und diel Durchführung erfordert besondere Vorsichtsmaßnahmen. Luftraumisolierte Hochfrequenzkabel, z. B. Breitbandkabel, deren Betriebsspannung an sich nur gering ist, werden ebenfalls mit verhältnismäßig hoher Spannung geprüft, um eventuelle Fehler bei der Herstellung mit Sicherheit zu erkennen. Durch die Erfindung wird es möglich, diePrüfspannung so weit herabzusetzen, daß sie in den Bereich üblicher Netzspannungen kommt.
Die Erfindung besteht darin, daß die Spannungsprüfung elektrischer Geräte und Apparate mit gasförmigem Dielektrikum unter vermindertem Druck erfolgt. Durch Verminderung des Luftdruckes, unter dem d'ie Prüfung vorgenommen wird, auf z. B. I bis 2!Torr, kann die Prüfspannung auf etwa den fünfzigsten Teil der bei normalem Luftdruck erforderlichen Spannung herabgesetzt werden.
Zwecks Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens können die zu prüfenden Geräte oder Einrichtungen in einen Vakuumkessel eingebracht werden, in Idem der Druck vermindert wird. Falls es sich um Apparate oder Einrichtungen mit einer luftdichten Hülle, wie beispielsweise. elektrische Kabel mit Luftraumisolation. handelt, kann aber auch der Luftldruck in dem Gerät selbst, also insbesondere in dem Kabel, herabgesetzt werden, zu welchem Zweck bei dem Kabel .die Enden dicht verschlossen werden müssen. Ein solches Verfahren bietet gleichzeitig den Vorteil, daß hiermit die Prüfung des Mantels auf Dichtigkeit verbunden werden kann, die sonst üblicherweise mit Druckluft vorgenommen wird.
Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung wird so verfahren, daß zunächst, wie üiblich, die Durchschlagsspannung des Kabels bei normalem Druck auf rechnerischem Wege oder durch Versuche ermittelt und hierzu die entsprechend niedrigere Prüfspannung festgelegt wird. Dann kann auf rechnerischem Wege oder auch im Versuchswege die Durchschlagsspannung und die zugehörige Prüfspannung bei vermindertem Druck festgelegt werden. Hierbei kann sowohl Gleich- als auch Wechselspannung benutzt werden.
Das Verfahren gemäß Ider Erfindung läßt sich auch mit Vorteil für die Fehlerortung bei etlektrischen Kabeln, und zwar ebenso bei solchen mit Luftraumisolation wie bei solchen mit fester, insbesondere mit Gummi isolation anwenden. Bei der Fehlerortung an luftraumfsolierten Kabeln mußte bisher das Kabel zu diesem Zweck an eine Spannung gelegt werden, die über ,der Durchschlagsspannung liegt, um,den erforderlichen Stromübergang über die Fehlerstelle sicherzustellen. Die Messung wurde denn mittels einer Hochspannungsmeßbrücke durchgeführt. Dieses Verfahren hatte den Nachteil, daß, abgesehen von der nicht allzu großen Meßgenauigkeit, durch die an der Fehlerstelle übergehende Energie eine weitere Zerstörung des Meßobjektes in Kauf genommen werden mußte.
Durch die Erfindung ist es möglich, die Spannung und damit die Prüfenergie so weit herabzusetzen, daß eine weitere Beschädigung des Kabels nicht mehr zu befürchten ist. Außerdem genügen für die Durchführung des Verfahrens übliche überall vorhandene Meßbrücken sowie eine oder einige Anotdenbatterien, falls nicht mit Netzspannung gearbeitet werden kann.
Die Möglichkeitsder Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens für gummiissolierte Kabel beruht Idarauf, daß bei einem Durchschlag durch das Wegbrennen der Isolierung um die Durchbruchstelle in der Regel ein Luftraum entsteht, der unter normalen Prüfbedingungen meist erst mit hoher Spannung durchschlagen werden kann, während durch Herabsetzung des Druckes in diesem Luftraum die Durchschlyagsspannung wesentlich gesenkt wird, so daß sich der Fehler schon bei wesentlich verminderter Spannung erkennen läßt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE I. Verfahren zur Spannungsprüfung elektrischer Geräte und Apparate mit gasförmigem Dielektrikum, z. B. luftraumisolierter Hochspannungskabel, dadurch gekennzeichnet, ,daß die Prüfung unter vermindertem Druck, insbesondere in ,der Größenordnung von einem oder einigen Torr, vorgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die zu prüfenden Geräte in einen Vakuumkessel eingebracht werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 zur Prüfung luftraumisolierter elektrischer Kabel, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftdruck im Innern des an den Enden dicht verschlossenen Kabels vermindert wird.
4. Anwendung des Verfahrens nach Anaspruch 1 für die Fehlerortung an luftraumisolierten Kabeln.
5. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch I für die Fehlerortung an Kabeln mit fester, insbesondere Gummiisolierung.