DE886692C

DE886692C - Process for the production of anti-warfare coatings

Info

Publication number: DE886692C
Application number: DED10599D
Authority: DE
Original assignee: Draegerwerk AG and Co KGaA
Current assignee: Draegerwerk AG and Co KGaA
Priority date: 1942-07-11
Filing date: 1942-07-11
Publication date: 1953-08-17

Description

Verfahren zur Herstellung von kampfstoffundurchlässigen Überzügen Es ist bekannt, daß mit Anstrichen aus Polyisobutylenen ausgezeichnete Imprägnierwirkungen erzielt werden können. Die betreffenden Anstriche erweisen sich nicht nur als mechanisch sehr fest, sondern sind auch kampfstoffundurchlässig. Für den genannten Zweck kommen im wesentlichen Polyisobutylene mit einem über roo ooo liegenden Molgewicht in Betracht, die in Benzin in Lösung gebracht und in dieser Form durch Anstrich auf den Papier- oder Textilträger aufgetragen werden. Wegen des hohen Molekulargewichts des Imprägnierkörpers ist der Gehalt der Benzinlösung an letzterem verhältnismäßig gering, so daß zur Herstellung eines dichten Films eine oft wiederholte Bestreichung der zu imprägnierenden Fläche erforderlich ist. Selbst bei sorgfältigem Arbeiten erhält man jedoch keine undurchlässigen Anstriche, wenn man nicht den hochviskosen Lösungen Füllstoffe zusetzt, die eine schuppenförmige Kristallstruktur besitzen, z. B. Glimmer. Die Kristalle werden beim Aufstreichen der Masse orientiert und bilden eine mehr oder weniger dicht zusammenhängende Schicht, die das Eindringen des Kampfstoffes verzögert. Solche Filme sind demnach nur im Streichverfahren herzustellen. Schließlich müssen diese Aufstriche noch mit einem Decklack überzogen werden, da die Polyisobutylenfilme stark zum Kleben neigen.Process for the production of coatings impermeable to warfare agents It is known that paints made from polyisobutylenes have excellent impregnation effects can be achieved. The paints in question turn out to be not just mechanical very strong, but also impermeable to explosives. Come for the stated purpose essentially polyisobutylenes with a molecular weight above roo ooo into consideration, which are brought into solution in gasoline and in this form by painting on the paper or textile backing can be applied. Because of the high molecular weight of the impregnation body the content of the gasoline solution in the latter is relatively low, so that for Production of a dense film often repeated coating of the surface to be impregnated Area is required. However, even if you work carefully, you will not get any impermeable coatings, if you do not add fillers to the highly viscous solutions, which have a flaky crystal structure, e.g. B. Mica. The crystals are oriented when spreading the mass and form one more or less tightly cohesive layer that delays the penetration of the warfare agent. Such Films can therefore only be produced using the coating process. Finally need this Spreads can still be coated with a topcoat, since the polyisobutylene films have a strong tendency to stick.

Es ist ein Verfahren zur Herstellung einer Polyisobutylenemulsion bekannt, bei dem Polymerisat in einem Lösungsmittel, wie Benzol, gelöst und dieser Lösung eine wäßrige Lösung eines Emulgators zugesetzt wird, worauf aus der erhaltenen Mischung das Lösungsmittel nach Homogenisierung verdampft wird. Als Emulgator ist u. a. auch Kasein vorgeschlagen worden. In den betreffenden Lösungen ist das Kasein, seiner Funktion als Emulgator entsprechend, nur in sehr geringen Mengen vorhanden.It is a process for making a polyisobutylene emulsion known to be dissolved in the polymer in a solvent such as benzene and this Solution an aqueous solution of an emulsifier is added, whereupon from the obtained Mixture, the solvent is evaporated after homogenization. as Emulsifier is inter alia. casein has also been suggested. In the relevant solutions Casein, in accordance with its function as an emulsifier, is only very small Quantities available.

Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein einfaches Verfahren zur Verwendung von Polyisobutylen als Überzugmittel zu finden. Die Erfindung geht dabei von einem Verfahren zum Herstellen von Überzügen auf Papier oder auf Textilien aus, wobei wäßrige polyisobutylen- und kaseinhaltige Dispersionen verwendet werden. Die Erfindung besteht darin;. daß Dispersionen mit einem Gehalt von 7o bis go °/o Kasein zur Anwendung gelangen und daß entweder das Kasein nach dem Aufstreichen der Emulsion gehärtet oder der Kaseinlösung von vornherein ein langsam wirkendes Härtungsmittel, wie Urotropin, zugesetzt wird.The object of the invention is to provide a simple method to find the use of polyisobutylene as a coating agent. The invention works thereby of a process for the production of coatings on paper or on textiles using aqueous dispersions containing polyisobutylene and casein. The invention consists in ;. that dispersions with a content of 7o to go% Casein get used and that either the casein after spreading the emulsion hardened or the casein solution a slow-acting one from the start Hardening agent such as urotropin is added.

Es hat sich gezeigt, daß man Polyisobutylendispersionen sehr weitgehend mit Kaseinemulsionen verschneiden kann, ohne daß aus solchen Dispersionen gestrichen Filme den Charakter der Polyisobutylenfilme verlieren. Besonders bemerkenswert ist es, daß auch bei hohem Kaseingehalt keine alkoholischen Weichmacher erforderlich sind, wie es bei reinen Kaseinfilmen unbedingt notwendig wäre. Durch das neue Verfahren gelangt man demnach zu Polyisobutylenfilmen, in denen das Kasein in gewisser Beziehung Ähnlichkeit mit den aktiven Füllstoffen bei Kautschukmischungen aufzeigt. Die Eigenschaften dieser Filme bleiben erhalten, wenn man nach dem Aufstrich das Kasein härtet oder wenn man von vornherein der Kaseinlösung langsam wirkende Härtungsmittel, wie Urotropin, zusetzt.It has been shown that polyisobutylene dispersions can be used very extensively with casein emulsions without being deleted from such dispersions Films lose the character of polyisobutylene films. It is particularly noteworthy it is that even with a high casein content no alcoholic plasticizers are required are, as it would be absolutely necessary with pure casein films. With the new process Accordingly, one arrives at polyisobutylene films in which the casein has a certain relationship Shows similarity to the active fillers in rubber compounds. The properties these films are retained if the casein is hardened or after the spread if you add slow-acting hardeners to the casein solution from the outset, such as urotropin, clogs.

Es ist zweckmäßig, erfindungsgemäße Emulsionsgemische auf eine vorher erweichte Textil- oder Papierunterlage etwa im Tauch- oder Streichverfahren aufiutragen, d. h diese Unterlage zunächst mit einem weich eingestellten Grundstrich, - z. B. Acrylesteremulsion, auszurüsten oder einfach in einem Tauchbad zu behandeln, das aus einer wäßrigen Lösung hygroskopischer Salze, z. B. MgCl2, bzw. hygroskopischer organischer Verbindungen, z. B. gewisse Zucker, besteht. . - ' Die Vorzüge dieses Verfahrens. gegenüber dem älteren sind offensichtlich: Statt aus der sehr feuergefährlichen benzinischen Lösung wird aus wäßriger Dispersion gearbeitet, die einen viel höheren Körpergehalt hat als die benzinischen Lösungen. Daher erreicht man mit weniger Strichen und auch mit geringeren -Auftragsgewichten wirksamere Imprägnierungen als nach dem alten Verfahren, da der weichmacherfreie Kaseinfüllstoff völlig kampfstoffundurchlässig ist. Schließlich kommt noch hinzu, daß man das beschränkt zugängliche Polyisobutylen mit einem billigen Füllstoff streckt, der seine Eigenschaften hinsichtlich des beabsichtigten Zwecks nur noch verbessert. Selbstverständlich fällt hier auch der Lackdeckstrich fort, der bei den aus benzinischer Lösung gestrichenen Filmen das Kleben der Oberflächenschichten verhindern sollte. Das neue Verfahren stellt -somit in mehrfacher Beziehung eine erhebliche Vereinfachung und Verbilligung dar. Gegenüber einem weichmacherfreien Kaseinfilm hat der erfindungsgemäße Überzug den Vorteil größerer Weichheit und Dehnbarkeit, während gegenüber dem allein aus Polyisobutylen bestehenden Film der Vorteil leichter Herstellbarkeit besteht. , Erfindungsgemäß können Filme hergestellt werden, die auf io Teile Polyisobutylen bis zu go Teile Kasein enthalten und die dennoch die Festigkeit und die Elastizität des Polyisobutylens aufweisen, ohne daß es notwendig wäre, das Kasein zusätzlich mit Glycerin oder einem ähnlichen höheren Alkohol zu erweichen. Die Mengenverhältnisse sind in weitestem Maße variierbar. Besonders günstige Filmbeschaffenheit erzielt man z. B., wenn man auf 3o Teile Polyisobutylen 7o Teile Kasein anwendet. Die Schutzwirkung dieser Überzüge steht in keinem Verhältnis zu der bisher bekannter Schutzstoffe, weder solcher auf Polyisobutylenbasis nach dem bekannten Verfahren noch irgendeiner anderen Filmsubstanz.It is useful to emulsion mixtures according to the invention on a beforehand Apply softened textile or paper underlay, for example by dipping or brushing, d. h this base initially with a soft base line, - z. B. Acrylic ester emulsion, to finish or simply to treat in an immersion bath that from an aqueous solution of hygroscopic salts, e.g. B. MgCl2, or more hygroscopic organic compounds, e.g. B. certain sugars. . - 'The merits of this Procedure. compared to the older are obvious: Instead of the very flammable Gasoline solution is worked from aqueous dispersion, which is a much higher Body content has than the gasoline solutions. Therefore, you can achieve with fewer strokes and also with lower application weights, more effective impregnations than after old process, as the plasticizer-free casein filler is completely impermeable to warfare agents is. Finally, there is also the fact that polyisobutylene, which has limited access, is used with an inexpensive filler that stretches its properties with respect to the intended For the purpose only improved. Of course, the top coat of paint also falls here continued, the sticking of the surface layers in the films painted from gasoline solution should prevent. The new procedure thus represents one in multiple relationships Significant simplification and cheaper. Compared to a plasticizer-free Casein film, the coating according to the invention has the advantage of greater softness and extensibility, while the advantage over the film consisting solely of polyisobutylene is lighter Manufacturability exists. According to the invention, films can be produced which on io parts polyisobutylene up to go parts contain casein and still contain the Have the strength and elasticity of polyisobutylene without it being necessary would be to add the casein with glycerin or a similar higher alcohol soften. The proportions can be varied to a large extent. Particularly cheap Film quality is achieved z. B. If you have 7o parts to 3o parts of polyisobutylene Uses casein. The protective effect of these coatings is disproportionate the previously known protective substances, neither those based on polyisobutylene according to the known methods nor any other film substance.

Ausführungsbeispiel Gekrepptes Natrön-Zellstoffpapier mit einem m2-Gewicht von .8o g wird durch ein Bad geführt, das io % Magnesiumchlorid und 5 °/o Melasse enthält. Nach dem Trocknen wird beidseitig je ein Strich des Emulsionsgemisches mit der Rakelstreichmaschine aufgetragen. Diese Streichmasse besteht aus io Teilen einer 5o°/oigen Polyisobutylen-Dispersionunrl go Teilen einer Kaseinlösung, die 2o Teile Kasein, 65 Teile Wasser und 5 Teile Ammoniak (25°/oig) enthält. Nach dem Trocknen dieser Aufstriche wird wiederum durch ein Tauchbad geführt, das zur Härtung des Kasein dient und aus einer wäBrigen Lösung besteht, deren Zusammensetzung folgende ist: 95o Teile Wasser, 25 Teile Kochsalz, io Teile Essigsäure, 15 Teile Formaldehyd.Exemplary embodiment Creped Natrön cellulose paper with a m2 weight of .80 g is passed through a bath which contains 10% magnesium chloride and 5% molasses. After drying, a line of the emulsion mixture is applied to both sides with the knife coater. This coating slip consists of 10 parts of a 50% polyisobutylene dispersion and 50 parts of a casein solution which contains 20 parts of casein, 65 parts of water and 5 parts of ammonia (25%). After drying these spreads, it is again passed through an immersion bath, which serves to harden the casein and consists of an aqueous solution, the composition of which is: 95o parts water, 25 parts common salt, 10 parts acetic acid, 15 parts formaldehyde.

Das Papier hat bei dieser Imprägnierung 2o Teile Weichmacher aufgenommen (Magnesiumchlorid-E-Melasse), während das Auftragsgewicht der eigentlichen Schutzmasse 6o g/m2 beträgt.During this impregnation, the paper absorbed 20 parts of plasticizer (Magnesium chloride-E-molasses), while the application weight of the actual protective mass 6o g / m2.

Die Schutzwirkung gegenüber flüssigem Lost ist mit Zahlen bestimmt worden, die etwa um das Vierfache höher liegen, als sie -z. B. bei Kasein-Glycerinaufstrichen gleichen Gewichts gefunden werden.The protective effect against liquid mustard is determined by numbers which are about four times higher than they -z. B. in casein-glycerin spreads equal weight can be found.

Claims

PATENT CLAIMS: i. Process for the manufacture of warfare agent-impermeable Coatings on paper or on textiles using aqueous polyisobutylene and casein-containing dispersions, characterized in that dispersions with a content of 70 to 20 per cent casein are used and that either Casein hardened after spreading the emulsion or the casein solution from the start a slow-acting hardener such as utropin is added.

2. Procedure according to claim i, characterized in that the surfaces to be coated before Application of the coating agent softened by impregnation or with softening layers be provided.