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Schaufel für Kreiselradmaschinen Die Erfindung bezieht sich auf die
Beschaufelung von Kreiselradmaschinen, die mit einem zusammendrückbaren Medium arbeiten,
wie Gebläse und Turbinen, und insbesondere auf die Beschaufelung solcher Gebläse
oder Turbinen, die unter Bedingungen arbeiten, bei denen die Strömungsgeschwindigkeiten
des Mediums relativ zu den feststehenden oder sich bewegenden Schaufeln so hoch
werden, daß die Zusammendrückbarkeit des Mediums die Arbeitsweise des Gebläses oder
der Turbine nachteilig beeinflussen kann.
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Da sich die Relativgeschwindigkeit eines Mediums hinter einem feststehenden
Körper, wie einer Schaufel, erhöht, so kann sie Werte erreichen, bei denen die Wirkung
des Körpers auf das Medium derart ist, daß sich ein Teil des Mediums mit oder nahezu
mpt der örtlichen Schallgeschwindigkeit in dem Medium bewegt. Bei oder etwa bei
solchen Bedingungen entstehen nachteilige Wirkungen, die die Widerstände erhöhen
und turbulente Strömungsbedingungen hervorrufen. Im Falle eines Gebläses oder einer
Turbine wirkt sich dies in einer Verminderung des Wirkungsgrades aus. Deshalb hat
man beim Entwurf solcher Maschinen darauf Bedacht genommen, solche nachteiligen
Wirkungen möglichst zu vermeiden. Gewöhnlich erreichte man dies dadurch, daß man
die Strömungsgeschwindigkeiten relativ zu den Schaufeln der Maschine begrenzt hat.
Es ist aber klar, daß man erhebliche Vorteile erl reichen würde, wenn man höhere
Geschwindigkeiten ohne die erwähnten Nachteile anwenden könnte. Hauptzweck der Erfindung
ist es daher, eine Schaufelbauart zu schaffen, die mit hohemi Wirkungsgrad bei Relativgeschwindigkeiten
arbeitet, die nicht weit unter der örtlichen Schallgeschwindigkeit in dem Medium
liegen.
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Die Erfindung sieht weiterhin eine Schaufelform
vor,
die den Bau von mit -,hohem Wirkungsgrad arbeitenden Gebläsen oder Turbinen ermöglicht,
die gegenüber den bisherigen Maschinen gedrängter und leichter sind, ohne daß sich
die Leistungskennwerte dadurch verschlechtern.
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Es ist bekannt, daß sich bei einem Flugzeugflügel mit positiver oder
negativer Pfeilform das Eintreten der nachteiligen, durch die Zusammendrückbarkeit
der Luft bedingten Wirkungen bei der Erhöhung der Flugzeuggeschwindigkeit relativ
zur Luft verzögert. Die Wirkungen sind allerdings erst bemerkbar, wenn Geschwindigkeiten
erreicht werden, die höher sind, als die, bei denen die Wirkungen bei einem Flugzeug
mit Flügeln ohne Pfeilform auftreten würden. Bei Flugzeugen mit Pfeilform der Flügel
treten die ersten Wirkungen der Zusammendrückbarkeit im Falle von Flügeln mit positiver
Pfeilform, also schräg nach hinten gerichteten Flügeln, an der Spitze der V-Form
und bei Flügeln mit negativer Pfeilform an den Tlügelspitzen auf. Gemäß der Erfindung
werden die Gebläse- oder Turbinenschaufeln so ausgebildet, daß die Spitze der V-Form
in einem Gebiet niedriger örtlicher Relativgeschwindigkeit liegt, so daß keine vorzeitigen,
durch die Zusammendrückbarkeit hervorgerufenen Störungen an dieser Stelle auftreten.
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Bei Laufschaufeln für Axialgebläse kann die richtige Anordnung der
Spitze der V-Form dadurch erzielt werden, daß man von Schaufeln ausgeht, die ähnlich
den unter der Bezeichnung wirbelfreie Schaufeln bekannten Schaufeln sind. Bei diesen
ist die Relativgeschwindigkeit der Luft im Falle von Laufschaufeln an der Spitze
am größten, d. h. also am Außendurchmesser, während im Falle von Leitschaufeln die
größte Relativgeschwindigkeit ebenfalls an der Spitze, d. h. hier also am Innendurchmesser
vorhanden ist. Bei jeder anderen Schnittebene der Schaufeln sind die Relativgeschwindigkeiten
niedriger, so daß die Spitze der V-Form bei einer dazwischenliegenden Schnittebene
liegen kann. Die Art der Auswahl dieser Ebene wird weiter unten beschrieben. Diese
Auswahl kann so getroffen werden, daß vorzeitige Wirkungen der Zusammendrückbarkeit
an der Spitze der Pfeilform nicht auftreten, während die Pfeilform außerdem bewirkt,
daß dies an der Flügelspitze auch nicht der Fall ist. In der Praxis hat man gewisse
Freiheiten bei der Wahl der Anordnung der Spitze der Pfeilform und man kann deshalb
erreichen, daß die in den Schaufeln auftretenden Biegebeanspruchungen, die durch
die Versetzung der einzelnen Querschnittsprofile zu dem am Schaufelfuß vorhandenen
Profil hervorgerufen werden, möglichst klein sind. Die Erfindung sieht daher eine
Schaufelbauart vor, bei der die durch die Zentrifugalkräfte hervorgerufenen Beanspruchungen
gering gehalten und die durch die Zusammendrückbarkeit der Medien hervorgerufenen
nachteiligen Wirkungen möglichst wirkungsvoll vermieden werden.
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Sie besteht bei einer Schaufel für Kreiselradmaschinen darin, daß
die Vorderkanten der Querschnittsprofile, die außerhalb eines bestimmten, zwischen
Schaufelfuß und -spitze liegenden Punktes aufeinander folgen, zunehmend größere
Versetzungen in der Richtung der örtlichen Strömungen in der Maschine haben, so
daß der Pfeilwinkel der Schaufelvorderkante bei jedem Profil nicht wesentlich geringer
als der geringste Wert ist, .der zur Aufrechterhaltung einer Unterschallströmung
bei diesem Profil notwendig ist.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise dargestellt, und
zwar zeigt Fig. r ein kombiniertes Konstruktionsdiagramm, das auf der rechten Seite
die Konstruktionslinien für die erste Entwurfsstufe einer vereinfachten Gebläselaufschaufelform
und auf der linken Seite die Projektion der sich daraus ergebenden Profillinien
sowie der Vorder- und Hinterkante auf die Ebene des Fußprofils, d. h. also auf eine
zum Rotor tangential verlaufende Ebene wiedergibt, Fig.2 auf der linken Seite eine
Wiederholung der in Fig. r dargestellten Projektion und auf der rechten Seite eine
Projektion der Schaufelvorder-und -hinterkante nach der ersten Entwurfsstufe auf
eine durch die Gebläseachse verlaufende radiale Ebene, Fig.3 eine Ansicht radial
von außen der vereinfachten Schaufelform nach der ersten Entwurfsstufe, Fig. ¢ ein
kombiniertes Konstruktionsdiagramm, das rechts unten die Konstruktionslinien für
die zweite Entwurfsstufe einer vereinfachten Gebläselaufschaufelform, links die
Projektion der sich daraus ergebenden Profillinien sowie der Vorder- und Hinterkante
auf die Ebene des Fußprofils, d. h. also auf eine zum Rotor tangential verlaufende
Ebene, und rechts oben die Projektion der Schaufelvorder-und -hinterkante auf eine
durch die Gebläseachse verlaufende radiale Ebene wiedergibt, Fig. 5 eine Ansicht
entspre;:hend Fig. 3 der vereinfachten Schaufelform zach der zweiten Liitwwurfsstufe,
Fig.6 ein Diagramm, das die Abhängigkeit der kritischen Machsehen Zahl von dem PfeilNrinkel
für ein typisches Gebläseschaufelprofil wiedergibt, Fig. 7 ein Diagramm, in dem
in ausgezogenen Linien die Veränderungen der sich durch die Konstruktion ergebenden
Machsehen Zahl über die Länge einer typischen Gebläselaufschaufel und einer Leitschaufel
und in gestrichelten Linien der Pfeilwinkel dargestellt ist, der bei den einzelnen
Schnittebenen notwendig ist, damit die sich durch die Konstruktion ergebende Machsche
Zahl der kritischen Machsehen Zahl, wie sie aus Fig.6 zu entnehmen ist, entspricht,
Fig.8 ein kombiniertes Konstruktionsdiagramm entsprechend Fig.4 für die erste Entwurfsstufe
einer verbesserten Schaufelform, Fig.9 eine Ansicht entsprechend Fig. 3 der verbesserten
Schaufelform nach der ersten Entwurfsstufe, Fig. t o ein kombiniertes Konstruktionsdiagramm
entsprechend Fig.4 für die zweite Entwurfsstufe einer verbesserten Schaufelform,
Fig.
i i eine Ansicht entsprechend Fig. 3 der verbesserten Schaufelform nach der zweiten
Entwurfsstufe.
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Zur Veranschaulichung sind in der Zeichnung Laufschaufeln für ein
Axialgebläse gezeigt, doch läßt sich die gleiche Schaufelbauart auch für Gebläseleitschaufeln
und ebenso auch für Turbinenlauf- und -leitschaufeln verwenden. Außerdem sind zur
Vereinfachung in allen Darstellungen für die Profillinien Kreisbögen verwendet,
von denen aber bei der tatsächlich ausgeführten Schaufel abgewichen werden kann,
ohne daß dadurch die Erfindung berührt wird.
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Die erste Entwurfsstufe einer vereinfachten Schaufelform gemäß der
Erfindung ist in Fig. i und 2 schematisch dargestellt. In der Ansicht radial von
außen auf den Gebläserotor stellen die sieben Punkte Cl, C2, C3, C4, C5, C6 und
C7 die Mittelpunkte von Kreisen dar, deren gleichlange; Kreisbögen L,-T" L2-T",
L3-T3, L4-T4, L5-T5, Lg-T6 und L7-T7 sieben nicht dargestellte Profillinien bilden
würden, die in beliebigen, in gleichern, Abstand voneinander liegenden Schnittebenen
i, 2, 3, 4, 5, 6 und 7 angeordnet den üblichen Schaufeltyp ergeben würden. Eine
solche Schaufel würde eine gerade Vorderkante haben, die in der Ansicht radial von
außen dem Punkt L1 in Fig. i entsprechen würde, während die Radien der aufeinanderfolgenden
Bögen immer größer werden und sämtlich durch den Punkt L1 hindurchgehen würden.
Das würde bedeuten, daß alle Anfangspunkte L1, L2, L3, L4, L5, L6 und L7
genau übereinanderliegen. Gemäß der Erfindung wird einer solchen Schaufel nun eine
Pfeilform gegeben, die von der Richtung der Luftströmung an den einzelnen Punkten
der Schaufelvorderkante abhängt.
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Die gewünschte Pfeilform wird dadurch erzielt, daß die Mittelpunkte
der die Profillinien darstellenden Kreisbögen nacheinander zunehmend aus den für
die normale Schaufel vorgesehenen Lagen versetzt werden. So kommt also der Punkt
C2 zu der neuen Stelle C2', und zwar derart, daß die Linie C2-C:>, entgegengesetzt
zur Richtung der Luftströmung, die in der Mitte zwischen den beiden Schnittel)enen
i und 2 vorhanden ist, gerichtet ist. Der Punkt C3 kommt zu der Stelle C3', und
zwar dadurch, daß der Punkt C3 zunächst um das gleiche Stück wie der Punkt C2 und
dann zusätzlich noch um ein weiteres Stück entgegengesetzt zur Richtung der Luftströmung,
die in der Mitte zwischen den beiden Schnittebenen 2 und 3 vorhanden ist, versetzt
wird. Das Verfahren, nach dem die jeweiligen Versetzungen der Punkte ermittelt werden,
wird weiter unten beschrieben. Zur besseren Darstellung der einfachen Schaufelform
ist die Größe der jeweiligen Versetzung hier zunächst willkürlich so gewählt, daß
eine Schaufel mit einer gewinkelten Vorder- und Hinterkante entsteht.
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Von dem Profil 3, das dem Mittelpunkt C3 entspricht, in Richtung zur
Schaufelspitze, sind die aufeinanderfolgcnden Profile in der entgegengesetzten Richtung
versetzt, d. h. in einer Richtung, die mit der der Luftströmung an den; folgenden
Stellen der Schaufelvorderkante übereinstimmt. Hierzu werden die Mittelpunkte C4,
C5, C6 und C7 zunächst um den gleichen Betrag wie der Punkt C3 nach C3' versetzt
und dann von den so gefundenen Stellen um jeweils immer größere Beträge in der Richtung
der Luftströmung, die in der Mitte zwischen dem betreffenden Profil und dem vorhergehenden
Profil liegt, zu den neuen Stellen C4', C5 , C6' und C7'.
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Von dem Punkt CL und den neuen Mittelpunkten C.', C3',
C5', C8, C4 und C7' werden die Profillinien i, 2, 3, 4, 5, 6 und 7 entsprechend
der Zahl der Schnittebene, in der sie sich befinden, als eine Schar von Kreisbögen
gezogen, von denen jeder an der Schaufelvorder- bzw. -hinterkante endet. Die Radien
der einzelnen Bögen sind die gleichen wie diejenigen der vorher erwähnten Schaufel
der ersten Entwurfsstufe, d. h. also C,-L" C2-L" C3-L" C,-L" C5-L" C6-L, und C7-L,.
Denn bei jener Schaufel liegen die Punkte L1, L2, L3, L4, L5, L6 und L7 alle
übereinander. Die Punkte L2, L3, L4, L5, L6 und L7 werden dadurch gefunden, daß
man die Entfernungen L,-L2, L,-L3, Ll-L4, Ll-L5, Ll-L6 und Ll-L7 jeweils gleich
groß macht wie die Strecken C,-C,', C3-C3', C4-C4', C5-C5, C6-Cl' und C7-C7'. Die
entsprechenden Punkte T2, T3, T4, T5, T6 und T7 erhält man vorzugsweise dadurch,
daß man die gegebene Sehnenlänge einheitlich für alle Bögen anwendet. Es ist aber
auch durchaus möglich, für die einzelnen Bögen verschiedene Sehnenlängen vorzusehen,
um eine von der Vorderkante abweichende Hinterkante zu erhalten, falls dies gewünscht
wird. Den Verlauf der Vorderkante erhält man dann, indem man die Punkte L1,
L2, L3, L4, L5, L6 und L7 miteinander verbindet. Ebenso erhält man die Hinterkante
durch Verbinden der Punkte T1, T2, T3, T4, T5, T6 und - T7 miteinander.
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Die in Fig.2 durch die gestrichelte Linie miteinander verbundenen
Punkte G1, G2, G3, G4, G5, G6 und G7 stellen die Lage der Massen- oder Flächenschwerpunkte
der Profile i, 2, 3, 4, 5, 6 und 7 der fertigen Schaufel dar, wie sie durch bekannte
graphische Verfahren empirisch ermittelt werden. Die Linie x-x, die durch den Schwerpunkt
G1 und im wesentlichen parallel zur Sehne des Fußprofils verläuft und auf die im
folgenden noch zurückgekommen wird, ist die Hauptsache der Biegebeanspruchungen
der Schaufel in diesem Profil, die nachfolgend noch beschrieben wird.
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Die in Fig. i links dargestellte Projektion der Schaufellinien ist
auf der linken Seite der Fig. 2 nochmals wiedergegeben, während auf der rechten
Seite ein Aufriß dieser Schaufel dargestellt ist, aus dem die Vorderkante L,-L7
und die Hinterkante T,-T7 ersichtlich ist. Die Schnittebenen i bis 7 sind ebenfalls
eingezeichnet. In einigen Fällen sind einander entsprechende Punkte beider Zeichnungsteile
durch Konstruktionslinien miteinander verbunden.
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Eine Stirnansicht einer den vorbeschriebenen Konstruktionsdiagrammen
entsprechenden Schaufel in ihrer tatsächlichen Ausführungsform ist in Fig. 3 dargestellt.
Diese Schaufel i o hat eine Vorderkante
< < und eine Hinterkante
12. Bei dem Fußprofil 1 3 geht die Schaufel in den Fuß 14 über,' mit dem sie in
dem Rotor befestigt ist. Die Vorderkante der Schaufel ist von dem Fuß ausgehend'
zunächst entgegen der durch den Pfeil A angedeuteten Richtung der örtlichen Luftströmung
bis zu dem Scheitelpunkt 15 vorgezogen, und von hier aus verläuft die Vorderkante
bis zur Spitze 16 wieder rückläufig.
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Infolge der Versetzung der einzelnen Profile zueinander, wie sie in
Fig. 1 dargestellt ist, ergehen sich bei einer solchen Schaufel im Betrieb übermäßig
hohe Biegemomente durch die auf die einzelnen Profile wirkenden Kräfte. Um diese
Biegemomente klein zu machen, wurden in dem in Fig. 4 gezeigten Konstruktionsdiagramm
die Mittelpunkte der Profillinien 2, 3, 4, 5, 6 und 7 zusätzlich um die Strecken
C.,'-C2" C3'-C 3f l, 4", C0_'-C5",
C, 6 _ und C7'-C7" versetzt, und zwar in einer Richtung, die etwa senkrecht
zur Sehne der jeweiligen Profillinie liegt. Diese Versetzungen werden so gewählt,
daß die Flächenschwerpunkte Gz, G3, G,1; G5, G6 und G7 dicht bei oder in der radialen,
durch die Linie x=x gehenden Ebene liegen.
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In Fig.5 ist eine solche Schaufel in ihrer tatsächlichen Ausführungsform
dargestellt. Diese Schaufel weist ebenfalls eine gewinkelte Vorderkante auf, doch
hat sie gegenüber jener zunehmende Versetzungen der einzelnen Querschnitte in einer
etwa senkrecht zu den Sehnen der Profile liegenden Richtung, um die Biegebeanspruchungen
möglichst klein zu halten.
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Um diejenigen Größenwerte für die Versetzung der Mittelpunkte der
einzelnen Profillinien in der Richtung der örtlichen Luftströmung (Fig. i und 2)
ziu ermitteln, mit denen die günstigsten Wirkungen erzielt werden, muß man den kleinsten
Pfeilwinkel kennen, der benötigt wird, um normale oder Unterschallströmung bei jeder
Schnittebene der Schaufel zu gewährleisten. Dies läßt sich mittels Diagramme, wie
sie in Fig.6 und 7 dargestellt sind, durchführen. Unter dem Pfeilwinkel irgendeiner
Schnittebene versteht man den Winkel, dessen Tangens die Änderung der linearen Versetzungen
außerhalb des Schaufelfußes zwischen aufeinanderfolgenden Profilen ist.
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Werden Schaufeln der bisher gebräuchlichen Bauart mit geraden Kanten
in einem Gebläse oder einer Turbine verwendet, so beginnen sich infolge der Zusammendrückbarkeit
des Mediums bei einer allgemeinen Machsehen Zahl von etwa 0,75 StOßwellen
zu bilden. Das in Fig.6 wiedergegebene Diagramm zeigt die Abhängigkeit zwischen
dem Pfeilwinkel und der kritischen Machsehen Zahl für solche Schaufeln. Die kritische
Machsche Zahl ist die allgemeine Machsche Zahl, bei der die durch die Zusammendrückbarkeit
hervorgerufenen nachteiligen Wirkungen aufzutreten beginnen.
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In dem in Fig. 7 wiedergegebenen Diagramm ist die allgemeine Machsche
Zahl, die sich zwangsläufig aus der Konstruktion ergibt, in ausgezogenen Linien
für jede Schnittebene angegeben, und zwar bezieht sich die eine Linie auf Laufschaufeln
und die andere. auf Leitschaufel». Uni den kleinsten erforderlichen Pfeilwinkel
für jede Schnittebene einer Schaufel zu bestimmen, entnimmt der Konstrukteur der
Fig. 7 die allgemein, :\lachsche Zahl, die für die I>cstimnite Schiiittehene der
Schaufel anwendbar ist, und sucht nrni mit dieser Zahl in Fig. 6 den Pfeilwinkel,
der ii;>t%\-endig ist, damit diese Machsche Zahl die für diesen I'fcil@%,iiikel
geltende kritische Machsche Zahl nicht überschreitet. Der so gefundene Pfeilwinkel
wird dann in Fig.7 über den Schnittebenen aufgetragen, wie dies in gestrichelten
Linien eingezeichnet ist.
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Man erkennt, daß die Laufschaufel eine Pfeilform in den äußeren Schnittebencii,
insbesondere außerhalb der Schnittebeire 4, benötigt, während diese bei der Leitschaufel
in den ilineren Schnittebenen der Fall ist. In jedem Fall ist die Pfeilform also
an der Schaufelspitze erforderlich. Bei beiden Schaufelarten ist die Abhängigkeit
zwischen der Größe des Pfeil«,inkels und der Lage der Schnittebene nicht linear.
111 Fig. 1 und 2 wurde die Größe des Pfeilwinkels an den einzelnen Schnittebenen
bzw. der Versetzung der Mittelpunkte der einzelnen kreisbogenförmigen Profillinien
der Einfachheit halber willkürlich so gewählt, daß sich eine Schaufel ergibt, deren
Kanten sich aus geraden Linien zusammensetzen.
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In Fig.8 ist die Entwurfsstufe für eine Laufschaufel gezeigt, die
dem in Fig. i und 2 dargestellten Verfahren folgt, hierbei jedoch diejenigen Versetzungsgrößen
C.-C_', C3-C3', C1-C,', C;; -C
C6-CC>' und C7-C7' für die Mittelpunkte der
verschiedenen Profillinien 2, 3, 4, 5, 6 und 7 in der Richtung der örtlichen Luftströmung
verwendet, die sich aus den in Fig. 6 und 7 wiedergegebenen Diagrammen ergeben.
Die geradlinigen Versetzungen, wie z. B. C@-C_', «-erdcii durch Multiplikation
des Tangens des für jede Schnittchene erforderlichen Pfeilwinkels, wie er sich aus
den Diagrammen ergibt, mit dem Abstand zwischen den einzelnen Schnittebenen errechnet.
Obgleich der in Fig.7 an dem Fuß der Laufschaufel vorgesehene Pfeilwinkel nicht
notwendig ist, um nachteilige, von der Zusammendrückbarkcit des Mediums herrührende
Wirkungen zti verhindern, ist er doch angewendet, um zu verhindern, daß der Schwerpunkt
der Schaufel infolge der starken Pfeilform der äußeren Teile sich zu weit aus der
Mitte des Fußprofils verlagert, und aul5erdein auch deshalb, damit die benachbarten
Leits@haufchi, die ebenfalls an ihrer Spitze einen Pfeilwinkel benötigen, ü1 axialer
Richtung so nahe wie mir möglich an die Laufschaufeln herangerückt \\,crden können.
Aus den gleichen Gründen ist das Fuf.#profll der Leitschaufeln, d. h. also ihr äul5cres
Profil, dilrc h Wahl eines größeren Pfeilivinkcls zurückgesetzt.
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In entsprechender Wcisc wie bei der in Fig.4 gezeigten Entwurfsstufe
ergibt sich ium aus der iii Fig. 8 dargestellten Schaufel dur,- h ztisätzli-hc Vcr-Setzungen
C,'-C..", C3'-C3", C4-(.4, Ca'-C5", C6 -C6 und C7'-C7" der Mittelpunkte der Profillinien
2. 3. 4, 5, 6 und 7 in einer Richtung, die etwa senkrecht zu den Sehnen der eiiizc,lien
Profile liegt, eine
Scliaufclforll, wie sie in dem in Fig. io wiedergcgclyeneii
Diagramm dargestellt ist.
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Es sei erwähnt, daß die zusätzlichen Versetzungen der Mittelpunkte
eine geringe Veränderung des Pfeilwinkels mit sich bringt. Dem kann dadurch Rechnung
getragen werden, daß man für die erste Entwurfsstufe einen empirisch festzustellenden
Korrekturfaktor für die zusätzliche Versetzung anwendet. Eine solche Schaufel in
ihrer tatsächlichen Ausführungsform ist in Fig. i i gezeigt. Man erkennt, daß an
der Spitze dieser Schaufel eine Pfeilform gewählt ist, die die von der Zusammendrückbarkeit
der bei hohen Geschwindigkeiten herrührenden nachteiligen Wirkungen auf ein Mindestmaß
herabsetzt. Der für irgendeine Schnittebene vorgesehene Pfeilwinkel richtet sich
nach der Größe der Relativgeschwindigkeit der Strömung bei dieser Schnittebene,
und die Richtung der Versetzung ist die gleiche wie die der örtlichen Strömung bei
dieser Schnittebene. Die Schaufel ist auch an dem Fuß mit einer schrägen Vorderkante
versehen, damit der Schwerpunkt der Schaufel in der Rotationsebene des Schwerpunktes
des Fußprofils liegt, und schließlich weist die Schaufel vom Fuß bis zur Spitze
eine zunehmende; Versetzung auf, die sich durch eine zusätzliche Versetzung jedes
Profils ergibt, so daß die Flächenschwerpunkte aller Profile der Schaufel etwa in
der radialen, durch die Querbiegungsachse gehenden Ebene liegen. Dadurch werden
die auf die Schaufel wirkenden Kräfte auf ein Mindestmaß herabgesetzt.
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Es versteht sich, daß die gezeigte Ausführungsform der Erfindung nur
ein bevorzugtes Beispiel darstellt und daß Änderungen in der Form, Größe und Anordnung
der Teile vorgenommen werden können, ohne daß dadurch der Rahmen der Erfiiidung
verlassen zu werden braucht.