DE754024C

DE754024C - Process for the production of Terra Sigillata

Info

Publication number: DE754024C
Application number: DEN44641D
Authority: DE
Inventors: Adriaan Johannes Rijken
Original assignee: NAAMLOOZE VENNOOTSCHAP DAKPANN
Current assignee: NAAMLOOZE VENNOOTSCHAP DAKPANN
Priority date: 1941-04-09
Filing date: 1941-04-09
Publication date: 1953-04-16

Description

Verfähren zur Herstellung -von Terra Sigillata Die Erfindung, betrifft die Herstellung der unter dem Namen Terra Sigillata- bekannten keramischen Erzeugnisse. - Unter Terra Siffillata versteht man ein rotes römisches keramisches, Erzeugnis mit oder ohne Reliefverzierung, das aus feinaufgeschlämmtem, rotbackenem Ton hergestellt und mit einer dünnen seideglänzenden Oberflächenschicht von hellroter bis brauner Farbe versehen ist, Die -guten Qualitäten dies-es schönen ker amischen Erzeugnisses, erregten in- den letzten Jahren stark die Aufmerksamkeit und veranlaßten Untersuchungen nach den Rohstoffen, aus denen dieses Erzeugnis hergestellt ist und dem dabei benutzten V)erfahren. Man leitete auch Versuche ein, um ein keramisches Erzeugnis mit derselben Glasur aufs neue herzustellen.Verfähren for the production -of Terra Sigillata The invention relates to the preparation of the known under the name Terra Sigillata- ceramic products. - Terra Siffillata is a red Roman ceramic product with or without relief decoration, which is made of finely slurried, red-cheeked clay and provided with a thin, silk-gloss surface layer of light red to brown color, The -good qualities of this beautiful Keramian product, have attracted a great deal of attention in recent years and have prompted investigations into the raw materials from which this product is made and the type of experience used. Attempts were also made to re-produce a ceramic product with the same glaze.

So ist bereits vorgeschlagen worden, zur Iyerstellung eitles' überzuges von der Art der Terra, Sigillata feinstverteilten, eisenhaltigen, fetten, rotbrennenden und früh sinterndenTon mitieiner entsprechenden Menge feinstverteilten Bimssteines zu vermischen, wobei das Einbrennen, der Masse bei etwa iooo'C erfolgt. Nach diesem Verfahren erhält man aber keine eigentliche Terra Sigillata, was der Tatsache zuzuschreiben ist, daß sowohl der benutzte Ton als der Bimsstein Teilchen von einer Größe von mehr als :2 Mikron enthalten. Man bekommt bei diesem bekannten Verfahren nämlich eine aus den niedrigschmelzenden Bestandteilen bestehende glasurartige Schicht, worin die roten Tonteilchen eingebettet liegen, wobei aber die gröberen Teilchen die Regelmäßigkeit und Homogenität und damit das Terra-Sigillata-Aussehen zerstören.It has already been suggested that vain cover should be used in order to produce it of the type of Terra, Sigillata finely distributed, iron-containing, fat, red-burning and early sintering clay with a corresponding amount of finely divided pumice stone to mix, whereby the baking, the mass takes place at about 100o'C. To This procedure does not give an actual Terra Sigillata, which is the fact It is to be ascribed that both the clay and the pumice stone used are particles of one Size greater than: 2 microns included. One gets with this known method namely a glaze-like layer consisting of the low-melting components, in which the red clay particles are embedded, but the coarser particles destroy the regularity and homogeneity and thus the terra sigillata appearance.

Weitere Untersuchungen bezüglich der Terra. Sigillata wiesen nach: i. daß die Glasur ziemlich stark eisenhaltig ist und ungefähr dieselbe Zusammensetzung wie das unterliegende kerainische Produkt besitzt, 2. daß die dünne Glasurschicht nicht ganz geschmolzen gewesen ist, sondern nur halb glasartig zusammengesintert ist 3. daß die Dicke der dünnen Schicht sehr gering, höchstens o,oi5 mm, aber bisweilen auch nicht mehr als 0;005 mm ist, 4. daß die dünne Glasurschicht in Form einer sehr feinen Tonaufschlämmung auf der Scherbe (Untergrund) angeordnet sein muß und nachher durch Backen in der endgültigen Form erhalten ist.Further research into the Terra. Sigillata demonstrated: i. that the glaze contains a lot of iron and has roughly the same composition as the underlying Kerainic product, 2. that the thin glaze layer has not been completely melted, but is only sintered together in a semi-vitreous manner 3. that the thickness of the thin layer is very small, at most o, oi5 mm, but sometimes not more than 0.005 mm, 4. that the thin layer of glaze must be arranged in the form of a very fine clay slurry on the shard (substrate) and is subsequently obtained in its final form by baking.

Bei dem Versuch, diese Glasur aufs neue herzustellen, bereitete die Herstellung der feinen Tonaufschlämmung, welche in reproduzierbarer Weise die erwünschte dünne Glasurschicht geben muß, große Schwierigkeiten.When trying to make this glaze again, the Preparation of the fine clay slurry which reproducibly produces the desired must give a thin layer of glaze, great difficulties.

Ein bekanntes praktisches Verfahren zur Herstellung dieser Tonaufschlämmung besteht im wesentlichen darin, daß durch Zusatz einer kleinen Menge eines Peptisiermittels und gegebenenfalls eines Schutzkolloids zu einer Tonaufschlämmung alle Teilchen dieser Aufschlämmung gesondert voneinander zu liegen kommen. Nach einer gewissen Absetzungsfrist haben sich dann alle groberen Teilchen abgesetzt, während nur die äußerstkleinenTeilchen noch in der Aufschlämmung anwesend sind. Außerdem ist diese Aufschlämmung sehr verdürint, wodurch nach dem Übergießen nur eine äußerst dünne Schicht Schlamm der für Terra Sigillata charakteristischen Dicke auf der Scherbe (Untergrund) zurückbleibt. Diese Schicht schließt die Oberfläche der Scherbe ganz ab, indem der Umstand, daß die Tonteilchen so äußerst fein sind, bewirkt, daß siebeim Backen leicht zu einer homogenen, dichten Schicht" welche gut an der Scherbe haftet, zusammensintern.A known practical method for preparing this clay slurry is essentially that by adding a small amount of a peptizer and optionally a protective colloid to form a clay slurry, all of the particles this slurry come to lie separately from each other. After a certain Withdrawal period then all coarse particles have settled, while only the extremely small particles are still present in the slurry. Besides, this is Slurry very thinned, leaving only an extremely thin after pouring Layer of mud of the thickness characteristic of Terra Sigillata on the shard (Underground) remains. This layer completely closes the surface of the shard in that the fact that the clay particles are so extremely fine causes them to Bake easily into a homogeneous, dense layer "which adheres well to the shard, sinter together.

Mit Rücksicht auf dieses Verfahren war zu erwarten, daß jede Tonart, welche einen größeren Prozentsatz sehr feiner Tonbestandteile enthält, eine gute Terra Sigillata geben wird. In der Praxis stellte es sich aber heraus, daß dies keineswegs der Fall ist, und dadurch wurde klar, daß noch andere Faktoren zur Erhaltung von Terra-Sigillata-Glasur eine Rolle spielen mußten.In view of this process was to be expected that j ny key that contains a greater percentage of very fine Clay pellets, a good Samian will. In practice, however, it turned out that this is by no means the case, and this made it clear that other factors had to play a role in the preservation of terra sigillata glaze.

Der Erfinder hat nun erkannt, daß nicht nur die Feinheit, sondern auch die mineralogische Zusammensetzung des Tons von großer Bedeutung ist, und zwar wurde gefunden, daß man die Terra-Sigillata-Glasur dadurch erhält, daß man auf die gebackene (gebrannte) oder nicht gebackene (gebrannte) Scherbe (Untergrund) eine Aufschlämmung mit einem hohen GehaltanT,onbestandteilenkleinerals:2Mikron mit einer niedrigen Schinelzspanne (weniger als 1500,' C und vorzugsweise weniger als ungefähr 1300' C) aufbringt. Am besten, kommt für diesen Zweck eine Aufschlämmung von Glimmerton oder von Ton mit einem hohen Glimmergehalt in Betracht. Vorzugsweise bedeckt man erfindungsgemäß die Formstücke mit einer Aufschlämmung von Muskovit oder von.Ton mit einem hohen Muskovitgehalt.The inventor has now recognized that not only the fineness, but also the mineralogical composition of the clay is of great importance, and it has been found that the terra sigillata glaze is obtained by putting on the baked (fired) or not Baked (burnt) cullet (substrate) applies a slurry with a high content of T, o components smaller than: 2 microns with a low Schinelz span (less than 1500 ° C and preferably less than about 1300 ° C) . Best of all, a slurry of mica clay or clay with a high mica content is considered for this purpose. According to the invention, the shaped pieces are preferably covered with a slurry of muscovite or of clay with a high muscovite content.

Die röntgenologischen Untersuchungen über den Bau von verschiedenen Tonmaterialien haben erwiesen, daß die feinen Tonteilchen hauptsächlich kristallinische Stoffe und nur zu einem sehr kleinen Teil amorphe Stoffe enthalten, und zwar besteht Ton in der Hauptsache aus vier verschiedenen Tonmineralen, nämlich i. Quarz (Schmelzpunkt 1685' C), :2.Muskovit;(tSchmelzspanneI255bis i29o' C), 3. Kaolinit (Schmelzspanne 1745 bis 17900 C), 4. Montmorillonit.Radiological investigations into the structure of various clay materials have shown that the fine clay particles mainly contain crystalline substances and only a very small proportion of amorphous substances. Quartz (melting point 1685 ° C) ,: 2nd muscovite; (tmelting range I255 to i29o ' C), 3rd kaolinite (melting range 1745 to 17900 C), 4th montmorillonite.

Gemäß der Erfindung hat sich nun herausgestellt, daß Muskovit für die dünne Terra-Sigillata-Schicht von größter Bedeutung ist. Tonarten mit einem hohen Muskovitgehalt geben nämlich e ' ine gute dünneTerra-Sigillata-Schicht, während aus Tonarten, deren feinste Teile hauptsächlich aus Kaolinit oder aus Montmorillonitbestehen, keineTerra-Sigillata,-Schicht erhalten wird.According to the invention it has now been found that muscovite is of the greatest importance for the thin terra sigillata layer. Keys having a high Muskovitgehalt give namely e 'ine good thin terra-Sigillata layer, while the finest parts, layer is obtained from clays mainly composed of kaolinite or Montmorillonitbestehen, no terra-Sigillata.

Das allgemeine Verfahren zur Herstellung einer Terra-Sigillata-Schicht besteht also darin, daß man eine Aufschlämmung sehr feiner Tonteilchen (kleiner als :2 Mikron und vorzugsweise kleiner al's o,5 Mikron) mit einem hohen Gehalt an Tonbestandteilen mit einer niedrigen S chmelzspanne, wie Glimmerton und besonders Muskovit, in einer hauchdünnen Schicht auf eine gebackene (gebrannte) oder nicht gebackene (gebrannte) Scherbe (keramischen Untergrund) aufbringt, worauf man diese bäckt (brennt). Bei genauer Einhaltung dieser Bedingungen ist eine laufende Herstellung eines echten Terra-Sigillata-Überzuges ohne Mißerfolge" wie sie z. B. bei Auswahl anderer Tonarten schon vorgekommen sind, möglich.The general procedure for the preparation of a Samian layer thus consists in that a slurry of very fine clay particles (less than: al's o, 5 micron 2 microns, and preferably less) chmelzspanne with a high content of Tonbestandteilen with a low S, such as Mica clay, and especially muscovite, is applied in a wafer-thin layer to a baked (burnt) or unbaked (burnt) shard (ceramic substrate), whereupon it is baked (burned). If these conditions are strictly observed, it is possible to continuously produce a real Terra Sigillata coating without failures, such as those that have already occurred, for example, when selecting other types of clay.

Beispiele von Gfimmerton sind außer Muskovit Illit, Lepidolit, Sericit, Hydromika, usw. Eine derartige Aufschlämmung sehr feiner Teilchen kann man dadurch erhalten, daß man in einer Tonaufschlämmung Glimmer- oder Muskovitbestandteile konzentriert oder daß man Glimmerton, wie Muskovit, in mechanischer oder chemischer Weise in einen sehr feinen Zustand überführt.Examples of Gfimmerton are besides muscovite illite, lepidolite, sericite, Hydromics, etc. Such a slurry of very fine particles can be made thereby get that one mica or muscovite components in a clay slurry concentrated or that one mica clay, like muscovite, in mechanical or chemical Way into a very fine state.

Die Konzentrierung von Glimmer- oder Muskovitteilchen in einer Tonaufschlämmung kann, in verschiedener Weise ausgeführt werden. Als Beispiele werden genannt das Schlendern einer Tonaufschlämmung, besonders mit Hilfe der Ultrazentrifuge. Weiter kann man durch Sedimentierung oder Aufschlämmen entweder in Wasser -oder in einem anderen Dispergiermittel eine niuskovitreiche Frak tion erhalten. Als andere Dispergiermittel seien z. B..erwähnt Alkohole, wie Methanol, Äthanol, Glykol, Pentanol, welche man vorzugsweise mit einem Peptisator, wie Calciumchlorid, an;A#det, Petroleum-Ölsäure und weiter schwache organische Basen, wie Pyridinbasen, aromatische Amine, z. B. Pyridin, Chinolin, Anilin, Diäthylanilin und Orthotoluidin. Diese letztgenannte Kategorie von Stoffen weist den Vorteil auf, daß in der Regel kein Peptisator benutzt zu werden braucht.Concentration of mica or muscovite particles in a clay slurry can be accomplished in a number of ways. Examples are strolling a clay slurry, especially by ultra centrifuge. Furthermore, a fraction rich in niuskovit can be obtained by sedimentation or suspension either in water or in another dispersant. As other dispersants such. B. mentions alcohols such as methanol, ethanol, glycol, pentanol, which are preferably used with a peptizer such as calcium chloride; A # det, petroleum-oleic acid and further weak organic bases such as pyridine bases, aromatic amines, e.g. B. pyridine, quinoline, aniline, diethylaniline and orthotoluidine. This latter category of substances has the advantage that, as a rule, no peptizer needs to be used.

Claims

PATENT CLAIMS: i.

A method for producing a thin layer corresponding to Terra Sigillata on ceramic products, wherein the dried, baked or fired shaped pieces are covered with a thin layer of a slurry of very fine particles, smaller than about 2 microns, and burned thereon, characterized in that the slurry has a contains high levels of clay components with a low melting range (less than 1500 ° C and preferably less than about 13-00 ° C) . : 2.

Process according to Claim i, characterized in that the shaped pieces are covered with a slurry of mica clay or of clay with a high mica content. 3. The method according to claim 2, characterized in that the shaped pieces are covered with a slurry of muscovite or clay with a high muscovite content.

4. Ceramic products with a terra sigillata appearance, characterized by an outer layer consisting of or rich in baked mica clay, especially muscovite. To distinguish the subject matter of the invention from the state of the art, the following documents were taken into account in the grant procedure: German Patent No. 261 Soo; Probst, Handbook of the Concrete Industry, Halle, 1936, p.61.