DE733098C

DE733098C - Process for the production of artificial leather by defibrating collagen-containing substances

Info

Publication number: DE733098C
Application number: DEK150122D
Authority: DE
Inventors: Dr Rudolf Van Der Leeden
Original assignee: KASSAI FA A
Current assignee: KASSAI FA A
Priority date: 1938-03-31
Filing date: 1938-03-31
Publication date: 1943-03-19

Description

Verfahren zur Herstellung von KunstIeder durch Zerfasern von kollagenhaltigen Stoffen Ein Teil des auf den Markt gelangenden Kunstleders wird unter Verwendung von Lederabfällen in der Weise hergestellt, daß man die Lederabfälle jeder Art zu Pulver vermahlt, mit geeigneten Bindemitteln, besonders Kautschuk bzw. Kautschukmilch oder den synthetischen Polymerisafen aus ungesättigten organischen Verbindungen, vermischt und preßt. Diese Kunststoffe befriedigen noch nicht bezüglich ihrer Zerreißfestigkeit und sind auch hygienisch nicht einwandfrei, weil sie bei ausreichender Wasserfestigkeit nicht genügend porös sein können.Process for the production of artificial leather by shredding collagen-containing Fabrics A part of the artificial leather coming onto the market is made using made of leather waste in such a way that one can convert all kinds of leather waste Powder milled with suitable binders, especially rubber or rubber milk or synthetic polymers made from unsaturated organic compounds, mixed and pressed. These plastics are not yet satisfactory in terms of their tensile strength and are also not hygienic, because they are sufficiently water-resistant cannot be sufficiently porous.

Es ist auch bekannt, Hautabfälle in Schlagmühlen in einen Faserbrei überzuführen, den Brei zu gerben, zu trocknen und u. a. auch mit Kautschuklösungen oder -dispersionen zu imprägnieren. Das nach diesem Verfahren erhaltene Erzeugnis dürfte wegen der Grobheit der Fasern als Ersatz für Ober- oder Unterleder nicht in Betracht kommen. Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur Herstellung von Kunstleder durch Zerfasern von kollagenhaltigen Stoffen, wie geäscherter Haut, Hautabfällen, Sehnen, Flechsen, Flechsenbandagen der größeren, meist tranliefernden Seetiere oder den entfetteten Speckfasern der Wale, bei Gegenwart von Wasser, durch Gerben, Entwässern und Trocknen derselben.It is also known to turn skin waste into a pulp in beater mills transferring, tanning the pulp, drying and inter alia. also with rubber solutions or to impregnate dispersions. The product obtained by this process Due to the coarseness of the fibers, should not be used as a substitute for upper or lower leather be considered. The invention now relates to a method for producing Artificial leather by shredding collagen-containing substances, such as cremated skin, skin waste, Tendons, tufts, teal bandages of the larger, mostly transporting sea animals or the defatted fat fibers of the whales, in the presence of water, by tanning, dehydration and drying them.

Hiernach wird so verfahren, daß man das grobzerfaserte gegerbte Material im trockenen Zustand durch nochmaligeZerfaserung in ein wolliges Erzeugnis überführt und letzteres mit den bekannten Bindemitteln in üblicher Weise zu Kunstleder verarbeitet.Then the procedure is such that the coarsely fiberized tanned material is used In the dry state, transformed into a woolly product by repeated defibration and the latter processed into artificial leather in the usual way with the known binders.

Die Ausgangsmaterialien werden dabei zunächst unter Zusatz größerer Wassermengen einer groben Zerfaserung unterworfen, dann mit natürlichen oder künstlichen Gerbstoffen gegerbt, mechanisch, z. B. auf Zentrifugen, entwässert, in der Wärme getrocknet und im trockenen Zustande noch einmal zerfasert. Bei dieser zweiten Zerfaserung entsteht ein wolliges Produkt, das Fibrillen bzw. Fibrillenbündel von etwa -2 bis 4lnm Länge enthält und bei Verarbeitung mit den bekannten Bindemitteln für Kunstleder, wie Kautschukmilch, Kautschuk und svntlietiscben Kautschuk und den Polvacrvlsiiuree:steril u. dgl., ein Kunstleder liefert, das die bekannten Kunstledererzeugnisse bezüglich Zerreißfestigkeit übertrifft, gleichmäßige Besehaffenlieit aufweist und bei ausreichender Wasserfestigkeit poröser ist als die Kunststoffe, die.unter Verwendung von Lederpulver hergestellt sind.The starting materials are initially larger with the addition of larger ones Quantities of water subjected to a coarse fiberization, then with natural or artificial Tanned tanning agents, mechanically, e.g. B. on centrifuges, dehydrated, in the heat dried and im dry state once more frayed. at this second fiberization creates a woolly product, the fibrils or fibril bundles from about -2 to 4lnm in length and when processed with the known binders for artificial leather, such as rubber milk, rubber and synthetic rubber and the Polvacrvlsiiuree: sterile and the like, an artificial leather that supplies the well-known artificial leather products Exceeds in terms of tensile strength, has uniform texture and with sufficient water resistance is more porous than the plastics that are used are made of leather powder.

Es ist bereits bekannt, Sehnen zu gerben, zu trockilen und zu zerfasern oder auch erst zu trocknen, zu zerfasern und dann zii gerben und die Fasern für Gespinstzwecke zu verwenden. Das nach diesem Verfahren unter nur einmaliger Zerfaserung hergestellte Erzeugnis enthält viele Knoten und nur wenige Fasern voll 2 bis .1 min Länge, so daß es für die Kunstlecferfabrikation ungeeignet ist.It is already known that tendons can be tanned, dried and frayed or to dry them first, to disintegrate and then to tan and the fibers for To use web purposes. According to this process, the fibers are only shredded once produced product contains many knots and only a few fibers full 2 to .1 min length, so that it is unsuitable for the manufacture of artificial cups.

Ec ist daher unerläßlich, die feuchten Seltnen zuerst grob zu zerkleinern, bevor man sie gerbt. und dann die getrockneten Grobfasern nochmals zu zerreißen. -Mit einer eininaligen Zerfaserung kommt man nicht aus. So ist es nicht möglich, ein gleichwertiges Erzeugnis etwa in der Weise zu gewinnen, daß man von vornherein Sehnen oder g,-äscherte Hautabfälle fein zerfasert und dann gerbt, um eine zweimalige Zerfaserung zii vermeiden. Denn wenn man gleich von vornherein fein zerfasert, entsteht ein stark gequollener Brei, der nach der Gerbung bei der Trocknung eine zusammenklebende Masse bildet, die durch erneute Zerfaserung (Mahlung) nur in ein pulverförmiges Erzeugnis übergeführt werden kann, das dann keine langen Fasern enthält.It is therefore indispensable to first coarsely chop the moist seldoms, before tanning them. and then to tear the dried coarse fibers again. -You cannot get by with a single disintegration. So it is not possible to obtain an equivalent product in such a way that one can obtain from the start Tendons or g, -ashed skin waste finely frayed and then tanned twice Avoid fraying zii. Because if you fray finely right from the start, the result is a strongly swollen pulp which, after tanning, sticks together as it dries Mass forms, which by renewed defibration (grinding) only into a powdery Product can be transferred, which then does not contain long fibers.

Es ist zwar bekannt, eine zweimalige Zerfaserung vorzunehmen. Hierbei sollen Gespinste, Gewebe und andere Textilien aus Hautfasern, nicht aber Kunstleder hergestellt werden. Dieses Verfahren weicht außerdem von dein vorliegenden insofern ab, als die Ausgangsmaterialien mit Alkalien bzw. Säuren einer Ouellung unterworfen und dann in einem Malilliolländer zerfasert werden. \ -ach stattgehabter Gerbung wird das zerfaserte Material mit organischen Flüssigkeiten von der Hauptmenge des Wassers befreit und auf Krempeln, Karden o. dgl. in eine Faser übergeführt, die für Spinnzwecke geeignet sein soll, für den vorliegenden Zweck aber wegen ihrer Länge und chemischen wie physikalischen Beschaffenheit nicht in Betracht kommt.It is known to carry out defibering twice. Here should be webs, fabrics and other textiles made from skin fibers, but not artificial leather getting produced. This procedure also differs from your present one in this respect when the starting materials are subjected to a quenching with alkalis or acids and then be shredded in a Malilli country. \ -after tanning has taken place is the fiberized material with organic liquids from the main part of the Freed from water and transferred to a fiber on cards, cards or the like, which should be suitable for spinning purposes, but for the present purpose because of their Length and chemical and physical properties are not taken into account.

Schließlich ist es bekannt, geäscherte Haut zti zerteilen, mit Wasser oder verdünnten Säuren zu behandeln, gegebenenfalls noch einanal zu zerfasern und dann mit organischen Flüssigkeiten, wie Alkohol oder Aceton, zu entwässern. Das so gewonnene transportfähige Fasermaterial kann nach Zugabe von Wasser in Breiform übergeführt und z.13. auch auf Leder verarbeitet werden. Es findet also zwar unter Umständen eine zweimalige Zerfaserung statt, aber beide Male in fenchtein Zustande, so daß ein wolliges Material mit 2 bis d. inin langen Fibrillenbündeln, wie es für ein Kunstober- oder -unterleder besonders geeignet ist, nicht erhalten wird. Beispiel i ioo kg gesalzene und getrocknete Rindersehnen werden über Nacht in i°joiger Sodalösung geweicht, darauf unter Zugabe von viel kaltem Wasser auf.einer Zahnscheibenmühle grob zerfasert und der entstandene Brei unter Zusatz von Kochsalz auf 5oo 1 Flüssigkeit vom spei. Gewicht i.o6 gebracht (S°/oige 1aC1-Lösung). Man setzt nuil 5 kg Salzsäure vom spez. Gewicht i.ig hinzu und läßt die Fasern a Stunden lang in einer Haslr-l laufen. Diese Pickelbrühe wird dann abgelassen und durch eine schwache Lokbrühe ersetzt. Wenn die Angerbung erfolgt ist, wird die Lokbrühe auf ein spei. Gewicht von 1.045 bis 1.o6 verstärkt. Die Fasern nehmen binnen einiger Stunden den Gerbstoff auf; sie werden zwecks Entfernung der anhaftenden Flüssigkeit aus der Haspel in eine Schleuder übergeführt. Die aus dieser hervorgehenden Kuchen werden von Hand oder mechanisch in handgroße Stücke zerrissen, bei 45 bis 60'' langsam getrocknet und im trocknen Zustand in einer geeigneten Mahlvorrichtung zerfasert. Man erhält 95 kg Fasermaterial. Beispiel 2 ioo kg handgeschorenes Leimleder werden in eine Leimlederschneidemaschine gebracht und in Schnitzelform übergeführt. Darauf erfolgt ein Zusatz von i kg einer aus einem Gemisch von Zuckermelasse und Ammoniumlactat bestehenden Beize und eine etwa 1stündige Behandlung mit dieser Beize bei 3o°. Die Schnitzel gelangen dann in eine Haspel und werden mit der vierfachen Wassermenge unter Zugabe von 2 kg eines sulfonierten Fettalkohols entfettet. Die vorgereinigten Hautstücke werden mit fließendem Wasser in einer Zahnscheibenmühle grob zerfasert. Der entstandene Brei gelangt in die Gerbung, welche im rotierenden Faß oder in der Haspel stattfinden kann. Es wird mit doo 1 dünner Lokbrühe angegerbt; die Brühe wird dann auf ein spei. Gewicht von 1.029 verstärkt. Die Fasern nehmen den Gerbstoff sehr rasch auf. Sie werden abgeschleudert, gerissen und langsam getrocknet, wie es im Falle der Sehnenbearbeitung (Beispiel i) beschrieben ist. Hieran schließt sich die Fettung mit Tran, die durch Umwälzung der Faser mit 5 bis io °/o ihres Gewichtes an Sämischtran bei gleichzeitiger Zufuhr von heißer Luft in einem Walkfaß erfolgt. Das Material wird nun, wie im Beispiel i beschrieben, trocken gemahlen. Die Fettung verhindert die unerwünschte Staubentwicklung auf der Mühle, und die Faser wird besonders gleichmäßig. Man erhält q.o kg Fasermaterial.Finally, it is known to partially divide ashed skin, to treat it with water or dilute acids, if necessary to shred it again and then to dehydrate it with organic liquids such as alcohol or acetone. The transportable fiber material obtained in this way can be converted into pulp form after adding water and z.13. can also be processed on leather. So, under certain circumstances, there is a twofold defibering, but both times in a fenchtein state, so that a woolly material with 2 to d. in long fibril bundles, as is particularly suitable for an artificial upper or lower leather, is not obtained. Example ioo kg of salted and dried beef tendons are soaked overnight in i ° joiger soda solution, then, with the addition of plenty of cold water, coarsely frayed on a toothed disk mill and the resulting pulp with the addition of table salt to 500 l liquid from the spei. Weight was ok6 (50% 1aC1 solution). One sets nuil 5 kg hydrochloric acid of spec. Add weight i.ig and let the fibers run for a hour in a Haslr-l. This pimple broth is then drained off and replaced with a weak locomotive broth. When the tanning is done, the locomotive brew is stored. Reinforced weight from 1.045 to 1.o6. The fibers absorb the tannin within a few hours; they are transferred to a centrifuge to remove the adhering liquid from the reel. The cakes resulting from this are torn by hand or mechanically into hand-sized pieces, slowly dried at 45 to 60 '' and, when dry, frayed in a suitable grinding device. 95 kg of fiber material are obtained. Example 2 100 kg of hand-shorn glue leather are placed in a glue leather cutting machine and converted into chips. This is followed by the addition of 1 kg of a stain consisting of a mixture of sugar molasses and ammonium lactate and a treatment with this stain at 30 ° for about an hour. The schnitzel is then placed in a reel and degreased with four times the amount of water with the addition of 2 kg of a sulfonated fatty alcohol. The pre-cleaned pieces of skin are coarsely frayed with running water in a toothed disk mill. The resulting pulp goes into the tanning, which can take place in the rotating drum or in the reel. It is tanned with doo 1 thin locomotive broth; the broth is then on a spei. Reinforced weight of 1,029. The fibers absorb the tannin very quickly. They are spun off, torn and slowly dried, as described in the case of tendon processing (example i). This is followed by greasing with oil, which is carried out by circulating the fiber with 5 to 10% of its weight in chamois oil with simultaneous supply of hot air in a drum. The material is now dry-milled as described in Example i. The greasing prevents the unwanted development of dust on the mill, and the fibers are particularly even. Qo kg of fiber material is obtained.

Beispiel 3 ioo kg handgeschorenes Leimleder werden vorbehandelt, wie in Beispiele beschrieben, und bei 3o° mit 1,5 kg eines Gemisches von Ammoniumsalzen mit Pankreasdrüsenextrakt gebeizt. Die Schnitzel -werden gespült und mit fließendem Wasser auf einer Zahnscheibenmühle grob zerfasert. Der entstandene Brei wird mit 15 kg Chromalaun in q.oo 1 Wasser im Faß oder in der Haspel gegerbt und die Lösung mit 2 ,kg Soda neutralisiert. Die nunmehr kochfeste Faser wird abgeschleudert, gerissen und langsam getrocknet, wie es in den vorangehenden Beispielen beschrieben ist. Hieran schließt sich die Trockenmahlung. Man erhält 25 kg chromgare Faser.EXAMPLE 3 100 kg of hand-shorn glue leather are pretreated as described in the examples and stained at 30 ° with 1.5 kg of a mixture of ammonium salts with pancreatic gland extract. The schnitzel is rinsed and coarsely frayed with running water on a toothed disk mill. The resulting slurry is tanned with 1 5 kg alum in 1 q.oo water in the barrel or in the reel and the solution with 2 kg soda neutralized. The now boil-proof fiber is spun off, torn and slowly dried as described in the preceding examples. This is followed by dry grinding. 25 kg of chromium-fermented fiber are obtained.

Die-nach den Beispielen erhaltenen Erzeugnisse werden nun in an sich bekannter Weise mit den üblichen Bindemitteln (z. B. Kautschukmilch, Kautschuk, im Handel befindliches Butadienpolymerisat oder dessen Diispersio#n, Polyvinylchlorid, P-olyacry lsäureesite'r i auf Kunstleder verarbeitet.The products obtained according to the examples are now in per se known way with the usual binders (e.g. rubber milk, rubber, commercially available butadiene polymer or its diispersion, polyvinyl chloride, P-olyacry läuresite'r i processed on artificial leather.

Claims

PATENT CLAIM: Process for the production of artificial leather by defibrating of collagen-containing substances, such as cremated skin, skin waste, tendons, lichen, Lichen bandages of the larger, mostly transporting sea animals or the defatted ones Bacon fibers from whales, in the presence of water by tanning, draining and drying the same, characterized in that the coarsely fiberized, tanned material in the dry state converted into a woolly product by further defibration and the latter processed into artificial leather in the usual way with the known binders.