Beschleunigung der Wundheilung bei Pflanzen Es wird seit langem angenommen,
daB die Pflanzen wunde Stellen dadurch auszuheilen vermögen, daB eine erneute Zellteilung
bzw. Zellneubildung an den betreffenden Stellen eintritt, die durch ein Hormon (Wundhormon)
veranlaBt werden. Eine beschleunigte Wundheilung kann demgemäß in bekannter Weise
durch Aufbringen von frischem Gewebesaft anderer Pflanzen auf die Wundstellen erzielt
werden. Vor kurzem wurde ein in diesem Sinne wirkender, aus grünen Bohnen isolierter
Stoff bekannt, der sich als Dodezen-(2)-dicarbonsäure-(i, i2) erwies. Es wurde nun
gefunden, daß man die gleiche Reaktion der Pflanzen auch mit der leichter zugänglichen
Ölsäure, deren Salzen und Derivaten und Zubereitungen, die diese Wirkstoffe in unreiner
Form enthalten, erhalten kann. Hierbei können die genannten Wirkstoffe auch zusammen
mit anderen Wundhormonen oder Wuchsstoffen, wie ß-Indolessigsäure oder a-Naphthalinessigsäure
oder auch mit inerten festen bzw. flüssigenTrägerstoffen zur Anwendung kommen.Accelerated wound healing in plants It has long been believed
that the plants are able to heal sores through renewed cell division
or cell regeneration occurs in the affected areas, which is caused by a hormone (wound hormone)
be initiated. Accelerated wound healing can accordingly be carried out in a known manner
achieved by applying fresh tissue sap from other plants to the wound sites
will. Recently, one that acts in this way, made from green beans, has been isolated
Known substance that turned out to be dodecene- (2) -dicarboxylic acid- (i, i2). It was now
found that you can get the same reaction of plants with the more accessible
Oleic acid, its salts and derivatives and preparations containing these active ingredients in impure
Contain form, can receive. Here, the active ingredients mentioned can also be used together
with other wound hormones or growth substances, such as ß-indole acetic acid or a-naphthalene acetic acid
or with inert solid or liquid carriers.
Zum Nachweis der Wirksamkeit solcher Stoffe bedient man sich des bekannten
Verfahrens
von W e h n e 1 t (Jahrbuch für wissenschaftliche Botanik,
Bd. 66, S, 773, 197), nach dem man in Bohnenhülsen (las sogenannte Wassergewebe
zur Wucherung anregt. Beim Aufbringen wirksamer Stoffe, z. B. von o,1 5-bis 2"/"igen
Lösungen von ölsaurem Natrium, erfolgt eine Zellstreckung und lebhafte Verniehrung
der Zellen dieses Wassergewebes, die mikroskopisch leicht zu beobachten ist.To prove the effectiveness of such substances one uses the well-known method of W ehne 1 t (Yearbook for Scientific Botany, Vol. 66, S, 773, 197 ) , according to which one stimulates the growth of so-called water tissue in bean pods (read. More effective when applied Substances, for example from 0.15 to 2 "/" solutions of oleic acid sodium, elongate the cells and vigorously knit the cells of this water tissue, which can be easily observed under the microscope.
Das Verfahren ist wertvoll zur Erzielung der Kallusbildung, insbesondere
in solchen Fällen, wo man eine rasche Vernarbung von Schnittwunden erzielen will,
also auch als Ersatz für das sogenannte Baumwachs. Beispiel 1 Eine 1"/"ige Lösung
von ölsaurem Natrium in Wasser wird mit dem Glasstab auf die Innenseite junger Pericarpe
von Phaseolus aufgetragen: Nach i Woche haben die an sich ruhenden Zellen des Wassergewebes
bi; in größere Tiefe dieses Gewebes hinein mit intensivemStreckenwachstumbegonnen.
Zahlreiche Zellteilungen haben stattgefunden. Genau unter der Auftragszone erhebt
sich ein massiger Tumor. Kontrollversuche mit reinem Wasser zeigen die beschriebenen
Erscheinungen nicht. Beispiel a Die Markhöhle junger Vicia faba-Sümlinge wird mit
0,5- bis r"/"igeit Lösungen von Ölsaurein Natrium in destilliertem Wasser
durchspült. Nach to Tagen hat sich die -Markhöhle mit Tumoren gefüllt, bei einer
1°/"igeii Lösung in solchem Umfange. (Maß die -Markhöhle völlig verschlossen ist,
zum Teil sogar der Stengel gesprengt wird.The method is valuable for achieving callus formation, especially in those cases where you want to achieve rapid scarring of incised wounds, i.e. also as a substitute for so-called tree wax. EXAMPLE 1 A 1 ″ solution of oleic acid sodium in water is applied with a glass rod to the inside of young pericarp from Phaseolus: After 1 week the resting cells of the water tissue have bi; Intensive stretch growth began into greater depths of this tissue. Numerous cell divisions have taken place. A massive tumor rises just below the application zone. Control tests with pure water do not show the phenomena described. Example a The medullary cavity of young Vicia faba Sümlinge is rinsed through with 0.5 to 1% solutions of oleic acid in sodium in distilled water. After 3 days the medullary cavity has filled with tumors, with a 1% solution of such an extent.
Beispiel Überwintertes Rebenstecldiolz der Unter-Iagssorte Kober V
BB wird für die Veredelung zurechtgeschnitten (Gegenzunge). Das Apikalende wird
einmal kurz in eine 1- bis 2"j"ige Lösung von ölsaurem Natrium gestippt. Die behandelte
Wundfläche antwortet nach Einlegen der Hölzer in feuchtes Sägemehl mit üppiger Kallusbildung,
wie sie mit Wasser nicht erreichbar ist.Example overwintered vine stalks of the Kober V undergrowth variety
BB is cut to size for finishing (counter tongue). The apical end becomes
once briefly dipped into a 1 to 2 "solution" of sodium oleic acid. The treated
Wound surface responds after the wood has been placed in moist sawdust with abundant callus formation,
as it cannot be achieved with water.