Härten wasserlöslicher Polymerisate Es ist bekannt, wasserlösliche
P,olyinethacrylsäureamide mit Hilfe von Formaldehyd zu härten, um sie ini eine gegen
Wasser widerstandsfähigere Folsn überzuführen. Für das Polyacrylsäureamid wurde
eine entsprechende Härtung bisher ,nicht vorgeschlagen, wohl aus dem Grunde, weil
es im Gegensatz zu Polymethacrylsäureamid im allgemeincir als wasserunlöslich bezeichnet
werden kann. Dagegen wurde für verschiedene andere hochpolymere Stoffe, z. B. auch
für PolyinethacrylsäuTeamide bzw. Polyinethacrylsäurcnitrile enthaltende Mischpolymersate,
Behandlung mit härtenden Stoffell, wie z. B. Formaldehyd, vorgeschlagen.Hardening of water-soluble polymers It is known to be water-soluble
P, olyinethacrylsäureamide to harden with the help of formaldehyde in order to counteract them
Water to transfer more resistant Folsn. For the polyacrylamide was
a corresponding hardening so far, not suggested, probably for the reason because
In contrast to polymethacrylic acid amide, it is generally referred to as insoluble in water
can be. In contrast, various other high polymer substances, e.g. Belly
for poly (methacrylate) amides or poly (methacrylic acid nitrile) containing copolymers,
Treatment with hardening material, such as B. formaldehyde suggested.
Es wurde nun gefunden, daß man wasserlösliche Polymerisate, die bei
der teilncisen Verseifung von ganz oder teilweise aus Acrylsäurenitril aufgebauten
PoIymerisaten mit Hilfe alkalischer Mittel entsteheii, durch Behandlung mit Aldehyden,
insbesondere Yormdehyd, öder Aldehyde liefernden Stoffen, trie z. B. Hexamethylentetramin,
vorzüglich härten kann. Als acrylsäurenitrillialtige Polynierisate kommen neben
Polv<tcryls:iurenitril auch Misclipolynicrisate, z.13- aus Acrylsäurcnitril und
Acryl- oder Metliacrvlsäureestern, in Betracht.It has now been found that you can water-soluble polymers, the
the partial saponification of completely or partially composed of acrylonitrile
Polymers made with the help of alkaline agents, by treatment with aldehydes,
in particular yormdehyde, or aldehyde-yielding substances, trie z. B. hexamethylenetetramine,
can harden excellently. Acrylic acid nitrile-like polymers are also used
Polv <tcryls: iurenitril also misclipolynicrisate, e.g. from acrylic acid nitrile and
Acrylic or metalic acid esters, into consideration.
Als alkalische Mittel sind vorztigstveise Ätzalkalien geeignet, daneben
auch alkalisch reagierende Salze, ferner Amm<miak und seilte organischen Derivate.In addition, caustic alkalis are suitable as alkaline agents
also alkaline reacting salts, furthermore ammonia and rope organic derivatives.
Durch die Härtung wird die Löslichkeit und Quellbarkeit in Wasser
verringert oder ganz beseitigt- Außerdem tritt eine Vergrößerung der mechanischen
Härte ein.Hardening increases the solubility and swellability in water
reduced or completely eliminated- In addition, there is an increase in the mechanical
Hardness a.
Sehr gurte Ergebnisse werden erzielt, wenn man wasserlösliche Polvinerisate
reit Aldehyden behandelt, die aus Polyacrylsäurenitril durch Verseifen mit einer
zwischen 5ö und ioo % der Theorie liegenden Menge an Alkali erhalten werden.Very good results are achieved if you use water-soluble polvinerisates
reit treated aldehydes obtained from polyacrylonitrile by saponifying with a
between 50 and 100% of the theoretical amount of alkali can be obtained.
Es hat sich ferner gezeigt, daß man mit um so weniger Aldehyd auskommt,
je niedriger der pH-Wert bei der Härtung ist. Zum Beispiel erhält man bei einem
p11-Wert von 5,5 schon mit sehr wenig Farmaldehyd wasser-
beständige Massen. Oft erweist es sich auch
als vorteilhaft, in neutraler Lösung, z. B. bei
Plt = 7, zu arbeiten. Auch bei Neutraler
oder alkalischer Reaktion gelingt es, wasser-
beständige Massen zu erzielen. Die bei neu-
traler Reaktion erhaltenen Massen zeichnen
sich gegenüber den lici saurer Reaktion er-
haltenen durch größcrc Elastizität aus. All-
gemein arbeitet man zweckmäßig in neutraler
bis schwach saurer Reaktion (plt = etwa a
bis 7). Unterschreitet man einen pH-Wert von
-1 erheblich, so fallen die Verseifungspredukte
aus der N\-- gen Lösung aus, oberhalb
P1.1 = 7 geht die Härtung nur langsam und
unter Anwendung größerer Mengen Aldehyd
vonstatten. Die Vornahme der Härtung der
Verseifungsprodukte in neutraler Lösung emp-
fiehlt sich besonders dann, wenn es sich
darum handelt, besonders geschmeidige Filme
7.1t erhalten, wie es z- ß- nötig ist, wenn der-
artige Filme atlf Körpern oder Leder erzeugt
tverden sollen, v,o@li denen, Nvie z. B. bei Leder,
cinc dauernde besondere C'.cschm.citligkeit ver-
langt wird.
' Die erfinduligsgemü(.t beli;irteteti Polymeri-
sate können. als solche zu geformten Ge ein-
stünden, z. B. Filmen, verarbeitet werden,
die @därtung vor, während oder nach der
Verformung erfelgcli kann. Sie können aber
auch als Überzüge dienen, z. B. als Appre-
turen, Binde- und Fixierungsmittel für Pig-
mente 11. d.-..
licispiele
r. F.in '].'ei) cillcl- 5o,öigell wzißrigell Lö-
sung voll mit (i51?:o der Theorie all Natron-
1<Itige versciftcm 1'ol).-ztcryls:iurenitril wurde
mit 0,05, 0,25, 0,5 und I,o"feilen 300.'oiger
Yol'nlaldchydl,ösulig versetzt. Durch Zusatz
von A>neisensiiure wurden die Lösungen auf
eilhell pn-Wert v.0111 5,5 cillgestellt. Es wurde
hei a01 bis 501° getrocknet. Die erhaltenen
Filme bzw. Filmabschnitte wurden 18 Stun-
c elf die etwa 201 fache Menge Wasser voll
i 8 bis 20° eingelegt. Dabei ergibt sich, daß
die Filme in. Wasser um so weniger quellen,
je mehr Formaldehyd verwendet wurde.
Aber bereits 01,o5 Teile 3oo/oiger Formaldehyd-
lösung auf einen Teil 5 %iger Polymerisat-
lösung genügen, um die Quellung in Wasser
weitgehend zli verhindern. Im Gegensatz dazu
löst sich ein Film aus mit 65 % der Theorie
a11 Natronlauge verseiftem Polyacrylsäur-enitril
ohne Formaldehydiachbehandlung in Wasser
auf.
2. Ein Teil einer 5 %igen wäßi-igen Lösung
von mit 65% der Theorie an Natronlauge
verseiftem Polyacrylsäurenitril wurde mit
0,05, 01251 6,5 und l,01 Teilen 3oo/oiger
Formaldehydlösung versetzt. Die Lösungen
wurdendurch Zusatz von Ameisensäure auf einen
pH-Wert von 7 euigestellt. Die bei 401 bis
501° erhaltenen Filme wurden 18 Stunden in
die etwa 201 fache Menge Wass& von 18 bis
20° eingelegt. Auch bei dieser Reihe zeigte
sich, daß die Filme um s0 wasserbeständiger
sind, je mehr Formaldehyd verwendet wurde.
Die Härtung ist aber nicht so stark wie in
Beispiel i, d. h. der mit 01,o5 Teilen 3ooroiger
Formaldeliydlöstino- auf einen Teil 5o"oiger
Polymerisatlösung hergestellte Filme quillt bei
der Wasserbcliandlung etwas mehr als der
entsprechende Film von Beispiel r.
3. Dem Glanzgemisch für farbige Bokcalf-
lcder werden auf 1 1 W2tsser 2 g mit 65 4f11
der Theorie an \Tatnolllaugc verseiftes Poly-
acrylsäurenitril zligegel}cti. Man erzielt auf
diese Weise einen zarteren Griff. Durch nach-
trägliches Aufspritze.> von F,or>naldehyd-
lösung wird der Glanz gehärtet und dadurch
wasserecht geniaclit.
a. Lobgare Oberleder \t-crdctt auf der Tafel
gefärbt 1171t einer Lösung aus 5 g Schokolade-
braun RZ, 5 g Cancllc AL, 1 1 Wasser: Zur
Fixierung des Farbstoffes wird eine 2- bis
5 %ige Lösung eines mit 8o0,16 der Theorie
an Natrolilau""-e verseiften Mischpolytnerisats
aus 801 Teilen Polyacryls:itirenitril und 201 "I'ci-
lel. Metli@tcrylsiitire:itliylester aufgetragen. Da-
durch wird der basische Farbstoff fixiert und
das Abfärben des Leders weitgehend ver-
hindert. Durch nachträgliches Aufspritzen
einer Lösung aus t Teil 3o%igeln Forrn-
aldehyd, '3 Teilen Wasser wird der Film ge-
härtet und dadurch. weitgehend wasser-
beständig gemacht.
5. i01 Gewichtsteile eileer >oo;oigeil Lösung
von zu 65 01/p mit Natro>ilaugc verseiftem
acrylsäurenitril, welche mit Ameisensäure auf
etwa einen PH-Wert toll 4,2 eingestellt ist,
werden mit i01 GeW-ichtsteilen 3o%igetn Form-
aldehyd, welcher mit 1 Gewichtsteil Ledermehl
verrührt ist, vermischt und die Masse bei 401
bis 50° getrocknet. Mal. erhält eine Kunst-
ledermasse, die durch 24stündiges Wässern
keine nachteilige Veränderung erleidet, \väh-
rend eine entsprechend, aber oluie Form-
aldehyd hergestellte Masse in Wasser be-
reits nach 5 Müiuteii vollkommen durchnäßt
ist. Eine ähnliche, nicht ganz so- günstige
,Wirkung erzielt inan auch bei höheren pH-
Werten, z. B. Pli = 7. Dem wäßrigen Brei
kann man auch noch Dispersionen von an sich
wasserunlöslichen Polymerisaten, z: B. von
Polyacrylsäureäthylester, einverleiben.
6. Auf die Fleischseite von rollgarem Unter-
leder wird eine Lösung aus 1 1 Wasser, 8 g
mit 65 0/01 der Theorie an Natronlauge ver-
seiftem P@olyacrylsäurenitril, 201 g 30%igem
Formaldehyd aufgetragen. Main erhält eine
wasserbeständige Appretur. Entsprechende
Überzüge kann man auch auf anderen Werk-
stoffen, z. B. Geweben, herstellen.
. Zur Herstellung eines Pigmentdruckes
auf einem Textilgewebe verwendet man eine
Lösung aus 2oog einer iooJoigen Lösung von
n ut * « 65 0,to der Theorie 'an NatT#o-nlauge ver-
seiftem-, Polyacrylsäurenitril; Zoo g eines
Pigments, z. B. Goldbrionze, 55o g eileer
25 %igen . wäßrigen ' Dispersion von Poly-
acrylsäuremethyl:ester, ioog io%iger Essig-
säure, 5o g eines Netzmittels, z. B. eines Mono-
äthers des Äthylenglykol.s mit einem höheren
Alkohol. Durch nachträgliches Aufspritzen
einer Lösung aus i Teil 20%igem Form-
aldehyd, 3 Teilen Wasser wird der Druck
gehärtet und dadurch weitgehend wasser-
beständig gemacht.
B. Eine Lösung aus i8oTeileai einer 3,5-
prozentigen w#-ißrigen Lösung von mit 65 a/a
der Theorie an Natronlauge - verseiftem Boly-
acrylsäurenitril, die mit Ameisensäure schwach
sauer eingestellt ist, wird mit 2o Teilen einer ,
3o0loigen Formaldehydlösung und 6 Teilen Glycerin vermischt. Man trocknet .bei 40
bis 5o° und erhält Filme, -die geschmeidiger als ohne Glycerin hergestellte Filme
sind.It has also been shown that the lower the pH during curing, the less aldehyde can be used. For example, with a p11 value of 5.5, even with very little farmaldehyde, water- permanent masses. Often it also turns out
as advantageous in a neutral solution, e.g. B. at
Plt = 7, to work. Even with neutrals
or alkaline reaction, it is possible to
to achieve stable masses. The new-
Draw the masses obtained from the reaction
towards the lici acidic reaction
withstand through greater elasticity. Alles-
in common one works appropriately in neutral
to slightly acidic reaction (plt = approx
to 7). If the pH falls below
-1 considerably, the saponification products fall
from the N \ - gen solution, above
P1.1 = 7 the hardening is slow and
using larger amounts of aldehyde
take place. Making the hardening of the
Saponification products in neutral solution are
especially if it is
that's about particularly smooth films
7.1t received as it z- ß- is necessary if the-
like films produced atlf bodies or leather
tverden should, v, o @ li those, Nvie z. B. for leather,
cinc permanent special affliction
is reached.
'The erfinduligsgemü (.t beli; irteteti Polymeri-
sate can. as such to shaped Ge
stand, e.g. B. films, processed,
the @ hardening before, during or after the
Deformation can be required. But you can
also serve as coatings, e.g. B. as Appre-
tures, binders and fixatives for pigments
mente 11. d.- ..
li games
r. F.in '].' Ei) cillcl- 5o, öigell wzißrigell Lö-
solution full of (i51?: o the theory of all soda
1 <Itige versciftcm 1'ol) .- ztcryls: iurenitril was
with 0.05, 0.25, 0.5 and I, o "files 300.'oiger
Yol'nlaldchydl, ösulig added. By addition
of A> neisensiiure the solutions were up
Eilhell pn value of 0111 5.5 cillated. It was
dried at a01 to 501 °. The received
Films or film sections were shown for 18 hours
c elf full about 201 times the amount of water
i inserted 8 to 20 °. It follows that
the films swell the less in water,
the more formaldehyde was used.
But already 0.15 parts of 300 per cent formaldehyde
solution to a part of 5% polymer
solution suffice to swell in water
largely prevent zli. In contrast to
a film triggers with 65% of theory
a11 Sodium hydroxide saponified polyacrylic acid enitrile
without formaldehyde treatment in water
on.
2. Part of a 5% aqueous solution
with 65% of theory of sodium hydroxide solution
saponified polyacrylonitrile was with
0.05, 01251 6.5 and 1.01 parts 300 / oiger
Formaldehyde solution added. The solutions
were by adding formic acid to a
pH value of 7 adjusted. The one at 401 to
501 ° obtained films were 18 hours in
about 201 times the amount of water & from 18 to
Inserted at 20 °. Also showed in this series
that the films are s0 more water-resistant
the more formaldehyde was used.
The hardening is not as strong as in
Example i, ie the one with 01, o5 parts 3ooroiger
Formaldeliydlöstino- on a part 50 "oiger
Films produced with polymer solution swell
the water treatment a little more than that
corresponding film from example r.
3. The gloss mixture for colored bokcalf
lcder are on 1 1 W2tsser 2 g with 65 4f11
the theory of \ Tatnolllaugc saponified poly-
acrylonitrile cell gel} cti. One achieves on
this way a more delicate grip. By post-
subsequent injection.> of F, or> naldehyde-
solution, the gloss is hardened and thereby
waterfast geniaclit.
a. Lobgare upper \ t-crdctt on the board
colored 1171t a solution of 5 g chocolate
brown RZ, 5 g Cancllc AL, 1 1 water: Zur
Fixation of the dye is a 2- to
5% solution one with 8o0.16 of theory
to Natrolilau "" - e saponified mixed polymer
from 801 parts of polyacrylics: itirenitrile and 201 "I'ci-
lel. Metli @ tcrylsiitire: itliylester applied. There-
through the basic dye is fixed and
the discoloration of the leather largely
hinders. By spraying on afterwards
a solution of t part 3o% igeln form-
aldehyde, 3 parts of water will form the film
hardens and thereby. largely water
made permanent.
5. i01 parts by weight eileer>oo; oigeil solution
from to 65 01 / p with Natro> ilaugc saponified
acrylonitrile, which with formic acid on
a pH value of about 4.2 is set,
are made with i01 weight parts 3o% igetn molded
aldehyde, which with 1 part by weight of leather flour
is stirred, mixed and the mass at 401
dried up to 50 °. Times. receives an art
leather mass obtained by soaking for 24 hours
does not suffer any adverse change, \ väh-
rend a corresponding, but oluie form-
aldehyde-made mass in water
Already completely soaked after 5 muiuteii
is. A similar one, not quite as cheap
, Effective inan even at higher pH
Values, e.g. B. Pli = 7. The aqueous pulp
you can also still use dispersions per se
water-insoluble polymers, for example from
Polyacrylic acid ethyl ester incorporated.
6. On the meat side of roll-baked under
leather becomes a solution of 1 l of water, 8 g
with 65 0/01 of the theory of caustic soda
soapy polyacrylic acid nitrile, 201 g of 30%
Formaldehyde applied. Main receives a
water-resistant finish. Appropriate
Coatings can also be used on other
substances, e.g. B. fabrics.
. For the production of a pigment print
on a textile fabric one is used
Solution from 2oog of a iooJoigen solution of
n ut * «65 0, to the theory 'an NatT # o-nlauge ver
soapy, polyacrylic acid nitrile; Zoo g one
Pigments, e.g. B. Goldbrionze, 55o g eileer
25%. aqueous' dispersion of poly-
acrylic acid methyl: ester, ioog io% vinegar
acid, 50 g of a wetting agent, e.g. B. a mono
ether of ethylene glycol with a higher
Alcohol. By spraying on afterwards
a solution of i part of 20% form-
aldehyde, 3 parts of water is the pressure
hardened and therefore largely water-
made permanent.
B. A solution of i8o parts ai a 3.5-
percent aqueous solution of 65 a / a
the theory of caustic soda - saponified Boly-
acrylonitrile, which is weak with formic acid
is set to acidic, with 2o parts one,
3o0ligen formaldehyde solution and 6 parts glycerin mixed. It is dried at 40 to 50 ° and films are obtained which are smoother than films made without glycerine.