DE708884C

DE708884C - Sleeves and sealing films for chemicals

Info

Publication number: DE708884C
Application number: DEB185306D
Authority: DE
Inventors: Walter Buesser; Dr Peter Marquardt
Original assignee: Byk Gulden Lomberg Chemische Fabrik GmbH
Current assignee: Takeda GmbH
Priority date: 1938-11-20
Filing date: 1938-11-20
Publication date: 1941-07-31

Description

Hüllschichten und Verschlußfilme für Chemikalien Die vorliegende Erfindung betrifft Hüllschichten und Verschlußfilme, wie man sie zum Abschließen von Chemikalien gegenüber der Luft verwendet und wie man solche auch zur Anwendung bringt, um die Bestandteile von Chemikalienmischungen, die miteinander zu reagieren vermögen, vorerst an einer solchen Umsetzung zu hindern. Hierbei kann der Film .oder die Hüllschicht entweder das Gut direkt umschließen, oder es dient nur dazu, den Behälter, in dem sich das-betreffende Chemikal befindet, zu schließen.Chemical Enveloping Sheets and Closure Films The present invention relates to wrapping and sealing films used to seal off chemicals used in relation to the air and how to apply such to the Components of chemical mixtures that are able to react with one another, for the time being to prevent such an implementation. Here, the film or the cladding layer either enclose the goods directly, or it only serves to hold the container in which the chemical in question is located.

Es liegt auf der Hand, daß hierbei die erstgeschilderte Aufgabe die schwieriger zu lösende ist, denn einerseits muß hierbei das Hüllmaterial den Chemikalien gegenüber erheblich weitergehend indifferent sein, anderseits aber muß es bei Bedarf .die Reaktion nicht stören und muß daher insbesondere auch leicht von den betreffenden Substanzen heruntergebracht werden können. Die vor-. liegende Erfindung betrifft in erster Linie diese Aufgabestellung.It is obvious that the first task described here is the is more difficult to solve, because on the one hand the shell material must be the chemicals to be considerably more indifferent to this, but on the other hand it has to be if necessary Do not interfere with the reaction and must therefore be easily recognized by those concerned Substances can be brought down. The pre-. lying invention relates primarily this task.

Es ist bereits vorgeschlagen worden, zum Zwecke der Umhüllung von Chemikalien filmbildende Massen von Art der Gelatine zu verwenden. Es ist bekannt, daß solche Filme beim Zusammenbringen mit Wasser oder wäßrigen Lösungen zunächst aufquellen, um dann in Lösung zu gehen. Leider ist das abgebaute Eiweiß keine indifferente Verbindung, in den meisten Fällen ist es auch nicht als hygienisch einwandfrei anzusehen, zudem findet sehr leicht, zumal unter der Einwirkung von Bakterien; !ein weitergehender und unerwünschter Zerfall der Gelatine statt. Für Verschlußzwecke hat man ebenfalls schon vorgeschlagen, andere filmbildende Materialien, wie Cellulose-, Celluloseester-und Celluloseätherfilme, zu verwenden. Derartige Hüllmittel konnten aber keinen Eingang in di Praxis finden. da sie nicht auf einfache Weis weggelöst werden konnten, sondern in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle hierzu organische Lösungsmittel zu Hilfe genommen werden mußten.It has already been proposed for the purpose of wrapping Chemicals to use film-forming masses of the type of gelatin. It is known, that such films initially when brought into contact with water or aqueous solutions swell to then go into solution. Unfortunately, the degraded protein is not an indifferent one Connection, in most cases it is not to be regarded as hygienically perfect, also takes place very easily, especially under the action of bacteria; ! a further and undesirable disintegration of the gelatin takes place. For locking purposes it has also been suggested to use other film-forming materials, such as cellulose, Cellulose ester and cellulose ether films, to be used. Such envelopes could but find no entry into the practice. since they are not easily removed but in the vast majority of cases this is organic Solvents had to be used.

Es wurde nun gefunden, daß man alle diese Nachteile vermeiden kann, wenn man nach vorliegender Erfindung nicht auf di,- Löslichkeit des Hüllmaterials so sehr wie auf dessen Dispergierbarkeit -haut.It has now been found that all these disadvantages can be avoided if, according to the present invention, one does not focus on the solubility of the shell material as much as its dispersibility - skin.

Zu Umhüllungs- und Verschlußzwecken sind bereits Filme aus hy drophoben Harzen der Polyvinvl- und Polyacrylharzreihe vorgeschlagen worden. Diese können naturgemäß nur durch die Anwendung von Lösungsmitteln bzw. mit Hilfe von sehr stark wirkenden Verseifungsmitteln beseitigt werden. Di.- Hüllschichten nach der vorliegenden Erfindung hingegen zeigen hydrophile Eigenschaften in dem Maße, daß sie durch Anwendung von Wasser, in dem gegebenenfalls Dispergiermittel gelöst sind, in Dispersion gebracht werden können, so daß die umhüllte Substanz freigelegt wird.For wrapping and closure purposes, films are already drophoben from hy Polyvinyl and polyacrylic series resins have been proposed. these can naturally only through the use of solvents or with the help of very strong acting saponifiers are eliminated. Di.- coating layers according to the present In contrast, the invention show hydrophilic properties to the extent that they can be used by application brought into dispersion by water, in which dispersants are optionally dissolved can be so that the coated substance is exposed.

lach der vorliegenden Erfindung sind es also nicht Schichten, die wie Gelatine in Wasser oder die genannten Cellulosederivate in organischen Lösungsmitteln gelöst werden müssen, um die umhüllten Substanzen freizugeben, sondern tnan verwendet unlösliche, aber dispergierbare Hüllschichten.According to the present invention, it is not layers that such as gelatin in water or the cellulose derivatives mentioned in organic solvents must be dissolved in order to release the enveloped substances, but tnan used insoluble but dispersible coating layers.

Derartige dispergierbare Hüllschichten Laut man nach der vorliegenden Erfindung zweckmäßig .aus den bekanntermaßen dispexgierbaren, und -zwar reversibel dispergierbaren. Polymerisationsharzen auf, wobei man, wie bekannt, natürliche Zusätze einverleiben kann. die einerseits eine etwaige Sprödigkeit der entstehenden Schicht erweichen, also Weichmachungsmittel, oder die die Dispergierbarkeit zu unterstützen vermögen. Harze dieser Art findet man in der Reihe der Palvbutadiene, Polyolefine, Polyacrylate und @P:)lyalkylacrylate, etwa der Polvmethylacrylat.e, Polyvinylester, Polyvinyläther, Polyvinyichloride, Polystyrole. Die Dispergierbarkeit solcher erhöhen etwa die Polyvinylalkohole, Methylcellul-ose usw. Als besonders brauchbar erwiesen sich aber die Polyacrylsäureester bzw. die Ester der Methylacrylsäure u. dgl. Homologen der Acrylsäure in der polymerisierten Form. Im Handel finden wir solche Polymerisationsharze unter als Warenzeichen geschützten Phantasienamen. wie Plexigum. Solche Harze, besonders auch solche dispergierbare Harze sind in der Literatur bereits beschrieben, es sei auf die folgenden Literaturstellen verwiesen: E. S t o c k , Taschenbuch der Lack- und Farbenindustrie, 1937, S. 190 bis. 197 (Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft '.Stuttgart), »Kunststoffwegweiser 1937«, Ver-'.:läg Chemie G. m. b. H., Berlin, S.46, 116, 130 u. a. Derartige reversibel dispergierbare Harze bilden aus ihrer Dispersion oder auch aus einer Lösung Filme, die beim Zusammenbringen mit Wasser oder v%#äßrigen Lösungen, gegebenenfalls auch in Anwesenheit von Peptisiermitteln bekanntet- Art, wieder in Dispersionen überführt werden können. Der Konstitution nach handelt es sich hierbei zumeist um Harze dieser Art, welche im Molekül noch freie Hydroxyl- oder Carboxylgruppen besitzen.Such dispersible coating layers, according to the present invention, are expediently composed of those known to be dispersible and reversibly dispersible. Polymerization resins, it being possible, as is known, to incorporate natural additives. which on the one hand soften any brittleness of the resulting layer, i.e. plasticizers, or which are able to support the dispersibility. Resins of this type can be found in the series of palvbutadienes, polyolefins, polyacrylates and @P:) lyalkylacrylates, such as Polvmethylacrylat.e, polyvinyl esters, polyvinyl ethers, polyvinyl chlorides, polystyrenes. The dispersibility of these is increased, for example, by polyvinyl alcohols, methyl cellulose, etc. However, the polyacrylic acid esters or the esters of methyl acrylic acid and similar homologues of acrylic acid in the polymerized form have proven to be particularly useful. We find such polymerization resins on the market under fancy names protected as trademarks. like plexigum. Such resins, especially those dispersible resins, have already been described in the literature; reference is made to the following literature: E. S tock, Taschenbuch der Lack- und Farbenindustrie, 1937, pp. 190 bis. 197 (Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft ', Stuttgart), "Kunststoffwegweiser 1937", Ver -' .: läg Chemie G. mbH, Berlin, pp.46, 116, 130, etc. Such reversibly dispersible resins are formed from their dispersion or from a solution Films which, when brought together with water or v% aqueous solutions, possibly also known in the presence of peptizers, can be converted back into dispersions. According to the constitution, these are mostly resins of this type, which still have free hydroxyl or carboxyl groups in the molecule.

Solchen Harzen kommt noch eine weitere Eigenart zu, die man bei ihrer Verwendung zum vorliegenden Zwecke auszunutzen vermag, sie lassen sich nämlich unter Zuhilf°nahme von Gerbmittcln, insbesondere aber bei Anwendung von Aluminiumsalzen oder Formaldehyd, gerben, wodurch die Wassereinwirkung verzögert wird. Es handelt sich natürlich um keine echte Gerbung, da solche Harze normalerweise kein Eiweiß, ja überhaupt keinen Stickstoff enthalten.Such resins have another characteristic which can be exploited when they are used for the present purpose, namely they can be tanned with the aid of tanning agents, but especially with the use of aluminum salts or formaldehyde, which delays the action of water. Of course, there is no real tanning, since such resins normally contain no protein, and indeed no nitrogen at all.

Mit solchen Schichten kann man nun Flaschen und sonstige Gefäße verschließen, vor allem aber besteht die Möglichkeit, auf diesem Wege die Chemikalien selbst zu umhüllen, so daß die Einwirkung von Feuchtigkeit hintangehalten, die von Wasser verzögert, die von Luft usw. verhindert bzw. das Miteinanderreagieren von Gemischen bis zur Zu-' gäbe von Wasser hintangehalten wird. In'Anwesenheit von Wasser wird die Hüllschicht dann dispergiert, und die Komopnenten vermögen miteinander zu reagieren bzw. der Einzelstoff vermag die gewünschte Reaktion zu absolvieren.With such layers you can now close bottles and other vessels, Above all, however, there is the possibility of using the chemicals themselves in this way envelop so that the action of moisture is prevented from that of water delayed, which prevents air etc. or the reaction of mixtures with one another is withheld until water is added. In the presence of water it will the shell layer is then dispersed and the components are able to react with one another or the individual substance is able to complete the desired reaction.

Im folgenden sei an einer Reihe von Beispielen die Wichtigkeit solcher Mischungen, die erst im gewünschten Moment miteinander reagieren sollen, dargetan. Im Anschluß hieran soll die vorliegende Erfindung an Hand einiger Beispiele erläutert werden, ohne daß aber eine Beschränkung auf das hier Offenbarte erfolgen soll. Es seien angeführt die folgenden gebräuchlichen Mischungen: Brausepulver, Badeessenzen und -tabletten für Gasbäder u. dgl., Tintenpulver, Indikatoren, Photochemikalien, wie Entwickler,, Fixier- und Tonfixierbäder in fester Form, Verstärker und Abschwäch@er, desinfizierende und adstringierende Agenticn, wie die bekannte feste essigsaure Tonerde, Zahnreinigungsmittel;, Textilhilfsmittel usw. Derartige Umhüllungen verwendet man auch ztun Einpacken abgewogener Mengen an Chemikalien für- pharmazeutische Zwecke, aber auch für analytische Zwecke, z. B. zur Herstellung von Normallösungen für die Maßanalyse u. dgl. Die Auswahl der Hüllschicht, der gegebenenfalls Zusätze einverleibt werden können, ermöglicht ges hierbei, zu erzielen,, daß die betreffende Reaktion nach mehr oder weniger langer Zeit eintritt. Beispiele i. Man löst Natriumbicarbonat in Wass;r, ([.ein man eine Emulsion eines Polyacry1säureesters, der nicht härtbar ist, in Mengen von etwa i bis 2% zugibt. Nunmehr bringt man durch Verdampfen, am besten im Vakuum zur Trockne. Derartiges Bicarbonat kann gut zur Herstellung von Brause- oder Backpulvern, ebenso aber auch für Badesalze Verwendung finden. Die schwache Alkalität der Harzemulsion stört in keiner Weise, es sei aber beachtet, daß das Wiederemulgieren ebenfalls durch Alkali als Peptisationsmittel erleichtert wird. Man kommt für Brause-, Back- und gewisse Badepulver natürlich ebenso zum Ziele, wenn man statt des Bicarbonats die Säure oder auch beide Substanzen mit solchen Hüllschichten gleicher oder verschiedener Art umgibt. Das Einfachste dürfte freilich die Umhüllung des Bicarbonats bleiben, da gerade in saurem Meditun das Wiederemulgieren der Hüllschicht in erwünschter Weise erheblicher verzögert wird.The following is a series of examples to illustrate the importance of such Mixtures that should only react with each other at the desired moment are shown. Following this, the present invention will be explained with the aid of a few examples without, however, being restricted to what is disclosed here. It the following common mixtures are mentioned: effervescent powder, bath essences and tablets for gas baths and the like, ink powder, indicators, photo chemicals, such as developer, fixer and clay fixer in solid form, intensifier and attenuator, disinfecting and astringent agents, such as the well-known solid acetic acid Clay, dentifrice, textile auxiliaries, etc. Such coatings are used You can also pack weighed quantities of chemicals for pharmaceutical products Purposes, but also for analytical purposes, e.g. B. for the production of standard solutions for the Dimensional analysis and the like. The selection of the covering layer, which may incorporate additives can be made possible here to achieve, that the reaction in question occurs after a more or less long time. Examples i. Dissolve sodium bicarbonate in water, ([.in one an emulsion of a polyacrylic acid ester, which is not curable is, is added in amounts of about i to 2%. Now one brings by evaporation, am best in a vacuum to dryness. Such bicarbonate can be used for the production of Effervescent or baking powders, but also for bath salts, can be used. the weak alkalinity of the resin emulsion does not interfere in any way, but it should be noted that that re-emulsification is also facilitated by alkali as a peptizing agent will. You can of course also achieve the goal for effervescent powder, baking powder and certain bath powders, if, instead of the bicarbonate, the acid or both substances are mixed with them Enveloping layers of the same or different types surrounds. Of course, the simplest is likely the coating of the bicarbonate remain, since it is precisely in acidic meditation that re-emulsification occurs the cladding layer is delayed considerably in a desired manner.

Zur Herstellung eines alkalischen Entwicklers in Pulverform umhüllt man von einer Mischung von Pyrogallo1 (oder Brenzkatechin), Sulfit und einem Alkali, wie Kaliumcarbonat, Alkalistärke usw."entweder alle Komponenten oder vorzugsweise nur das Phenol. Beim Zusammenbringen mit Wasser kommt @es zur Dispergierung der Hüllschicht, was ja im alkalischen Medium durch diepeptisi,erende Wirkung des Alkalis besonders leicht erfolgt. Die Entwicklung wird durch die dispergierte Substanz nicht ungünstig beeinflußt. Zur Herstellung von Fixier-, Verstärkungs- und Abschwächungspulvern verfährt man in ,analoger Weise.Enveloped in powder form for the production of an alkaline developer a mixture of pyrogallo1 (or catechol), sulfite and an alkali, such as potassium carbonate, alkali starch, etc. "either all of the components or preferably just the phenol. When it is brought into contact with water, the Enveloping layer, which in the alkaline medium is due to the peptic, erative effect of the alkali done particularly easily. The dispersed substance does not develop adversely affected. For the production of fixing, reinforcing and weakening powders one proceeds in an analogous way.

3. Zur Herstellung fester Tonerde werden die Komponenten, .etwa Bleizucker und Aluminiumsulfat, im überschuß entweder beide oder nur eine derselben mit einer Hüllschicht nach der Erfindung versehen.3. For the production of solid clay, the components, such as lead sugar and aluminum sulfate, in excess of either both or only one of them with one Enveloping layer provided according to the invention.

Claims

PATENT CLAIMS: i .. Process for locking chemicals against the effect of air, atmospheric substances or other chemicals, characterized by that one surrounds the chemicals with a coating, -the essentially dispersible Polyacrylic compounds with free hydroxyl or CarbDxylgruppen exists. z. procedure according to claim i, characterized in that the coating layer is treated by treatment with astringent or tanning agents, such as tannins; aluminum salts, Formaldehyde solutions, etc., gives a gradable insensitivity to water, which results in the dispersion of the resin being slowed down. 3. Procedure according to Claim i, characterized in that methyloellulose, polyvinyl alcohols o. The like. Adds, whereby the dissolution or dispersion rate of the coating layer is increased, whereby the coating layer is made alkaline with water responsive compound, such as B. Alkali starch, which by their peptizing Properties accelerates the dispersion of the coating layer.