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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung stellt isolierte Nukleinsäure- und Aminosäuresequenzen
von Kv6.2, Antikörper
gegen Kv6.2, Verfahren zum Detektieren von Kv6.2, Verfahren zum
Screenen nach Aktivatoren und Inhibitoren von spannungsgesteuerten
Kaliumkanälen
mit biologisch aktivem Kv6.2 und Kits zum Screenen nach Aktivatoren und
Inhibitoren von spannungsgesteuerten Kaliumkanälen, die Kv6.2 umfassen, zur
Verfügung.
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Hintergrund der Erfindung
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Kaliumkanäle sind
in einer Vielzahl von physiologischen Prozessen involviert, einschließlich der
Regulierung des Herzschlages, der Weitung von Arterien, der Freisetzung
von Insulin, der Erregbarkeit von Nervenzellen und der Regulierung
des renalen Elektrolytentransports einschließt. Kaliumkanäle werden
somit in einer großen
Vielzahl von Tierzellen wie Nerven-, Muskel-, Drüsen-, Immun-, Reproduktions-
und Epithelgewebe gefunden. Diese Kanäle erlauben den Fluss von Kalium
in und/oder aus der Zelle unter bestimmten Bedingungen. Zum Beispiel
macht der Auswärtsfluss
von Kaliumionen nach dem Öffnen
dieser Kanäle
das Innere der Zelle negativer, was depolarisierenden Spannungen,
die an die Zelle angelegt werden, entgegenwirkt. Diese Kanäle werden,
z. B., durch Kalziumsensitivität,
Spannungssteuerung, Zweitbotenstoffe, extrazelluläre Liganden
und ATP-Sensitivität
reguliert.
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Kaliumkanäle werden
durch Alpha-Untereinheiten hergestellt, die in 8 Familien, basierend
auf ihren vorhergesagten strukturellen und funktionalen Ähnlichkeiten,
eingeteilt sind (Wei et al., Neuropharmacology 35(7): 805–829 (1997)).
Drei dieser Familien (Kv, Eag-verwandt und KQT) weisen ein gemeinsames
Motiv von sechs Transmembrandomänen
auf und werden primär
durch Spannung gesteuert. Zwei andere Familien CNG und SK/IK enthalten
auch dieses Motiv, werden aber durch zyklische Nukleotide bzw. Kalzium
gesteuert. Die drei anderen Familien von Kaliumkanal-Alpha-Untereinheiten
besitzen distinkte Muster von Transmembrandomänen. Die Familie der Slo-Kaliumkanäle oder
der BK-Kanäle
besitzen sieben Transmembrandomänen (Meers
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 94(25): 14066–71 (1997))
und werden sowohl durch Spannung als auch Kalzium oder pH gesteuert
(Schreiber et al., J. Biol. Chem. 273:3509–16 (1998)). Eine andere Familie, die
nach innen richtenden Kaliumkanäle
(Kir) gehören
zu einer Strukturfamilie, die 2 Transmembrandomänen enthält (siehe, z. B., Lagrutta
et al., Jpn. Heart. J. 37:651-660 1996)), und eine achte funktional
verschiedenartige Familie (TP, oder "zweiporige") enthält 2 Tandemwiederholungen dieses
nach innen richtenden Motivs.
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Kaliumkanäle werden
typischerweise durch vier Alpha-Untereinheiten gebildet, und können homomer (aus
identischen Alpha-Untereinheiten hergestellt) oder heteromer (aus
zwei oder mehr unterschiedlichen Typen von Alpha-Untereinheiten
hergestellt) sein. Zusätzlich
wurde gefunden, dass Kaliumkanäle,
die aus Kv, KQT und Slo oder Bk Untereinheiten hergestellt sind,
oft zusätzliche,
strukturell verschiedene Hilfs- oder Beta-Untereinheiten enthalten.
Diese Beta-Untereinheiten bilden selber keine Kaliumkanäle, sondern
wirken stattdessen als Hilfsuntereinheiten, um die funktionalen
Eigenschaften der Kanäle
zu modifizieren, die durch Alpha-Untereinheiten gebildet werden.
Zum Beispiel sind die Kv Beta-Untereinheiten zytoplasmatisch und
von ihnen ist bekannt, dass sie die Oberflächenexpression von Kv-Kanälen erhöhen und/oder
die Inaktivierungskinetiken des Kanals modifizieren (Heinemann et
al., J. Physiol. 493: 625–633
(1996); Shi et al., Neuron 16(4): 843–852 (1996)). In einem anderen
Beispiel ändert
die Beta-Unterheit der KQT-Familie, mink, primär die Aktivierungskinetiken
(Sanguinetti et al., Nature 384: 80–83 (1996)).
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Die
Kv-Superfamilie von spannungsgesteuerten Kaliumkanälen beinhaltet
sowohl heteromere abs auch homomere Kanäle, die typischerweise aus
vier Untereinheiten zusammengesetzt sind (siehe, z. B.., Salinas
et al., J. Biol. Chem. 272: 8774–8780 (1997); Salinas et al.,
J. Biol. Chem 272: 24371–24379
(1997); Post et al., FEBS Letts. 399: 177–182 (1996)). Spannungsgesteuerte
Kaliumkanäle
wurden in einer breiten Vielzahl von Geweben und Zelltypen gefunden
und sind in Prozessen wie z. B. neuronaler Integration, Herzschrittmachen,
Muskelkontraktion, Hormonsekretion, Regulierung des Zellvolumens,
Lymphozytendifferenzierung und Zellproliferation involviert (siehe,
z. B., Salinas et al., J. Biol. Chem. 39: 24371–24379 (1997)). Einige Alpha-Untereinheiten
der Kv-Superfamilie, aus denen die Kanäle zusammengesetzt sind, sind
kloniert und exprimiert worden, z. B., Kv5.1, Kv6.1 (Drewe et al.,
J. Neurosci. 12: 538–548
(1992), Post et al., FEBS Letts. 399: 177–182 (1996)); Kv8.1 (Hugnot
et al., EMBO J. 15: 3322–3331
(1996)); und Kv9.1 und 9.2 (Salinas et al., J. Biol. Chem. 39: 24371–24379 (1997)).
Die Expressionsmuster einige dieser Gene wurden auch untersucht
(siehe, z. B., Verma-Kurvari et al., Mol. Brain. Res. 46: 54–62 (1997);
Maletic-Savatic et al., J. Neurosci. 15: 3840–3851 (1995); Du et al., Neurosci.
84: 37–48
(1998)).
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt somit zum ersten Mal Kv6.2 zur Verfügung, einen
Polypeptid-Monomer,
der eine Alpha-Untereinheit eines heteromeren spannungsgesteuerten
Kaliumkanals ist. Kv6.2 wurde nicht zuvor kloniert oder identifiziert,
und die vorliegende Erfindung stellt die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
für Maus-
und Mensch-Kv6.2 zur Verfügung.
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In
einem Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine isolierte Nukleinsäure bereit,
die für
ein Polypeptid-Monomer kodiert, das eine Alpha-Untereinheit eines
heteromeren Kaliumkanals umfasst, wobei das Polypeptid-Monomer die
Fähigkeit
besitzt, mit wenigstens einer weiteren Kv-Alpha-Untereinheit einen
heteromeren Kaliumkanal zu bilden, der die Eigenschaft zur spannungsabhängigen Durchgangsregulation
besitzt und wobei die Nukleinsäure
unter stringenten Bedingungen spezifisch an SEQ ID NO: 2 oder SEQ
ID NO: 18 hybridisiert, wobei die stringenten Bedingungen eine Inkubation
bei 42°C
in einer Lösung,
die 50% Formamid, 5 × SSC
und 1% SDS umfasst, oder eine Inkubation bei 65°C in einer Lösung, die 5x SSC und 1% SDS
und einen Waschschritt bei 65°C
in einer Lösung,
die 0,2 × SSC
und 0,1% SDS umfasst.
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Die
Nukleinsäure
kann für
ein Maus- oder Mensch-Kv6.2 kodieren. In einer Ausführungsform
kodiert die Nukleinsäure
SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 17. In einer anderen Ausführungsform
besitzt die Nukleinsäure
eine Nukleotidsequenz SEQ ID NO: 2 oder SEQ ID NO: 18. In einer
Ausführungsform
ist die Nukleinsäure
durch Amplifikation mit Primern erhältlich, die unter stringenten
Hybridisierungsbedingungen an dieselbe Sequenz selektiv hybridisieren
wie die Primersätze
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus:
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In
einer Ausführungsform
kodiert die Nukleinsäure
für ein
Polypeptid-Monomer, das ein Molekulargewicht zwischen ungefähr 53 kDa
bis ungefähr
65 kDa besitzt. Die Nukleinsäure
hybridisiert spezifisch unter hoch stringenten Bedingungen an SEQ
ID NO: 2 oder SEQ ID NO: 18. In einem anderen Aspekt stellt die
vorliegende Erfindung ein isoliertes Polypetid-Monomer bereit, umfassend
eine Alpha-Untereinheit eines heteromeren Kaliumkanals, wobei das
Polypeptid-Monomer die Fähigkeit
besitzt, mit wenigstens einer weiteren Kv Alpha-Untereinheit einen
heteromeren Kaliumkanal zu bilden, der die Eigenschaft zur spannungsabhängigen Regulation
besitzt und durch eine Nukleinsäure
kodiert wird, die spezifisch unter stringenten Bedingungen an SEQ
ID NO: 2 oder SEQ ID NO: 18 hybridisiert, wobei die stringenten
Bedingungen eine Inkubation bei 42°C in einer Lösung, die 50% Formamid, 5 × SSC und
1% SDS umfasst, oder eine Inkubation bei 65°C in einer Lösung, die 5 × SSC und
1% SDS und einen Waschschritt bei 65°C in einer Lösung, die 0,2 × SSC und
0,1% SDS umfasst, umfassen.
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Das
Polypeptid-Monomer kann eine Aminosäure-Sequenz von Maus- oder
Mensch-Kv6.2 besitzen. In einer Ausführungsform besitzt das Polypeptid-Monomer
eine Aminosäuresequenz
SEQ ID NO:1 oder SEQ ID NO:17.
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In
einem anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung einen Antikörper bereit,
der selektiv an das oben beschriebene Polypeptid-Monomer bindet.
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In
einem anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung einen Expressionsvektor
bereit, der die Nukleinsäure
umfasst, die für
das oben beschriebene Polypeptid-Monomer kodiert. In einem anderen
Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine Wirtszelle bereit,
die mit dem oben beschriebenen Expressionsvektor transfiziert ist.
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In
einem anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein in-vitro-Verfahren
zur Identifikation einer Verbindung bereit, welche den Ionendurchfluss
durch einen spannungskontrollierten Kaliumkanal erhöht oder vermindert,
wobei das Verfahren die Schritte umfasst: (i) In-Kontakt-Bringen
der Verbindung mit einer eukaryotischen Wirtszelle oder einer Zellmembran,
in der ein Polypeptid-Monomer der Erfindung, wie oben beschrieben,
exprimiert wird, und (ii) Bestimmung der funktionellen Wirkung der
Verbindung auf die Zelle oder Zellmembran, die Kaliumkanal exprimiert,
wobei die funktionelle Wirkung eine Veränderung des Ionendurchflusses,
des Membranpotentials, der Transkription oder eine Freisetzung eines
Hormons, eines Neurotransmitters oder eines zweiten Botenstoffes
umfasst.
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In
einer Ausführungsform
wird der erhöhte
oder verminderte Ionenfluss durch Messen der Änderungen des Stroms oder der
Spannung bestimmt. In einer anderen Ausführungsform ist das Polypeptid-Monomer
rekombinant. In einer anderen Ausführungsform stellt die vorliegende
Erfindung ein in-vitro-Verfahren zum Nachweis des Vorliegens von
Kv6.2 in Säugetiergewebe
bereit, wobei das Verfahren die Schritte umfasst: (i) In-Kontakt-Bringen
einer isolierten biologischen Probe mit einem Kv6.2-spezifischen
Reagenz, das sich selektiv mit Kv6.2 assoziiert, und (ii) Nachweis
der Konzentration des Kv6.2-spezifischen Reagenz, das mit der Probe
spezifisch assoziiert ist.
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In
einer Ausführungsform
ist das Kv6.2-spezifische Reagenz ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus:
Kv6.2-spezifischen Antikörpern,
Kv6.2-spezifischen Oligonukleotid-Primern und Kv6.2 Nukleinsäure-Sonden.
In einer anderen Ausführungsform
ist die Probe von einem Menschen.
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Auch
beschrieben ist eine Computersystem, ein Verfahren zum Screenen
nach Mutationen von Kv6.2-Genen, wobei das Verfahren die Schritte
umfasst: (i) Eingeben in den Computer einer ersten Nukleinsäuresequenz,
die für
ein spannungsgesteuertes Kaliumkanalprotein kodiert, der eine Nukleotidsequenz
SEQ ID NO: 2 oder SEQ ID NO: 18 besitzt, und konservativ modifizierte
Versionen davon; (ii) Vergleichen der ersten Nukleinsäuresequenz
mit einer zweiten Nukleinsäuresequenz,
die substantielle Identität
mit der ersten Nukleinsäuresequenz
besitzt; und (iii) Identifizieren der Nukleotidunterschiede zwischen
den ersten und zweiten Nukleinsäuresequenzen.
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Die
zweite Nukleinsäure
kann mit einem Erkrankungszustand assoziiert sein. Auch ist ein
Verfahren zum identifizieren einer dreidimensionalen Struktur von
Kv6.2-Polypeptiden
in einem Computersystem beschrieben, wobei das Verfahren die Schritte
umfasst: (i) Eingeben in das Computersystem einer Aminosäuresequenz
von mindestens 25 Aminosäuren
eines Kaliumkanalmonomers oder mindestens 75 Nukleotide eines Gens,
das für
das Polypeptid kodiert, wobei das Polypeptid eine Aminosäuresequenz
SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 17 besitzt, und konservativ modifizierte
Versionen davon; und (ii) Erzeugen einer dreidimensionalen Struktur
des Polypeptids, das durch die Aminosäuresequenz kodiert wird. Die
Aminosäuresequenz
kann eine Primärstruktur
sein, und wobei der Schritt des Erzeugens die Schritte einschließt: (i)
Bilden einer Sekundärstruktur
aus der Primärstruktur
mit Energiebedingungen, die durch die Primärstruktur bestimmt werden;
und (ii) Bilden einer Tertiärstruktur
aus der Sekundärstruktur
mit Energiebedingungen, die durch die Sekundärstruktur definiert werden.
Der Schritt des Erzeugens kann den Schritt des Bildens einer Quartärstruktur
aus der Tertiärstruktur
unter Verwendung anisotropischer Bedingungen, die durch die Tertiärstruktur
bestimmt werden, beinhalten. Die Verfahren können ferner den Schritt des
Identifizierens der Regionen der dreidimensionalen Struktur des
Proteins, die an Liganden binden, und das Verwenden der Regionen,
um Liganden zu identifizieren, die an das Protein binden, umfassen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1.
Aminosäuregegenüberstellung
der humanen und murinen Kv6.2 Gene. Identische Reste sind dunkel
unterlegt und Lücken
in der Gegenüberstellung
werden durch Gedankenstriche angezeigt. Die Nummerierung der Aminosäurereste
wird am linken Rand angegeben. Humanes und murines Kv6.2 sind auf
Aminosäureebene
zu insgesamt 80% identisch.
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2.
Expression von Kv6.2-Genen in Xenopus Oozyten. (A) Ströme, die
von einer Oozyte aufgezeichnet wurden, die mit cRNA aus dem murinen
Kv6.2-Gen injiziert wurde. Die Spannungsschritte waren von einem
Ruhepotential von –90
mV und reichten von –80
mV bis +20 mV in 20 mV Stufungen. Weder das murine noch das humane
Kv6.2 ergaben unter diesen Bedingungen nach außen gerichtete spannungsabhängige Kaliumströme. (B-D)
Ströme,
die von Oozyten aufgezeichnet wurden, in die cRNA des humanen Kv2.1
Gens alleine (B) einer Koinjektion mit humanem Kv2.1 und murinem
Kv6.2 (C), und einer Koinjektion mit humanem Kv2.1 und humanem Kv6.2
injiziert wurde. Identische Spannungsschritte wurden auf jedes Ei
angewendet. Das Ruhepotential war in jedem Fall –90 mV und die Spannungsschritte
reichten von –80
mV bis +20 mV in 20 mV Stufungen. Beachtenswerterweise aktivieren
beide Kv6.2/Kv2.1-Heteromere bei hyperpolarisierteren Spannungen
als Kv2.1 Homomere. Es ist auch bemerkenswert, dass die Deaktivierung
der Heteromere wesentlich langsamer ist als diejenige, die für Kv2.1-Homomere
gesehen wird. Die Menge von Kv2.1 cRNA, die in (B) verwendet wurde,
war ein Achtel von der, die in (C) und (D) verwendet wurde. Beide
Kv6.2-Gene verursachten
beständig
eine Verminderung der Größe des Kv2.1
Stromes.
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Eingehende Beschreibung der Erfindung
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I. Einführung
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Die
vorliegende Erfindung stellt zum ersten Mal ein Nukleinsäure bereit,
die für
Kv6.2 kodiert, die aus murinem und humanem Gewebe identifiziert
und kloniert wurde. Das Polypeptidmonomer ist ein Mitglied der „Kv"-Superfamilie der
Kaliumkanalmonomere. Mitglieder dieser Familie sind Polypeptidmonomere,
die Untereinheiten von spannungsabhängigen Kaliumkanälen mit
sechs Transmembranregionen sind (K = Kalium, v = spannungsabhängig). Spannungsabhängige Kaliumkanäle haben
bedeutende Rollen beim Erhalten des Ruhepotentials und dem Kontrollieren
der Erregbarkeit einer Zelle.
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Die
Erfindung stellt auch Verfahren bereit zum Screenen nach Aktivatoren
und Inhibitoren der spannungsabhängigen
Kaliumkanäle,
die eine Kv6.2-Untereinheit enthalten. Solche Modulatoren von spannungsabhängiger Kanalaktivität sind nützlich beim
Behandeln von ZNS-Störungen wie
Migränen,
Hör- und
Sehproblemen, psychotischen Störungen,
Anfällen,
und bei neuroprotektiven Agenzien (z. B. um Schlaganfälle zu vermeiden).
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Weiterhin
stellt die Erfindung Assays auf Kv6.2-Aktivität bereit, worin Kv6.2 als ein
direktes oder indirektes Reportermolekül wirkt. Solche Verwendungen
von Kv6.2 als ein Reportermolekül
in Assay- und Detektionssystemen besitzen breite Anwendungen, z.
B kann Kv6.2 als eine Reportermolekül verwendet werden, um Veränderungen
der Kaliumkonzentration, des Membranpotentials, Stromflusses, Ionenflusses,
der Transkription, Signaltransduktion, der Rezeptor-Liganderinteraktionen,
Konzentrationen der Zweitbotenstoffe, in vitro, in vivo und ex vivo
zu messen. In einer Ausführungsform
kann Kv6.2 als eine Indikator der Stromflusses in eine bestimmte
Richtung verwendet werden (z. B. nach außen oder innen gerichteter
Kaliumfluss), und in einer anderen Ausführungsform kann Kv6.2 als ein
indirekter Reporter über
eine Anbringung an ein zweites Reportermolekül, wie dem grün fluoreszierenden
Protein verwendet werden.
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Schließlich stellt
die Erfindung Verfahren zum Detektieren der Kv6.2 Nukleinsäure- und
Proteinexpression bereit, die die Untersuchung der Kanaldiversität ermöglichen,
die durch Kv6.2 zur Verfügung
gestellt wird, und die Regulierung/Modulierung der heteromeren Kanalaktivität ermöglicht,
die durch Kv6.2 zur Verfügung gestellt
wird wie auch die Diagnose von Erkrankungen ermöglicht, die abnormalen Ionenfluss
involvieren, was die Diagnose von ZNS-Krankheiten wie Migräne, Hör- und Sehprobleme,
Anfälle
und psychotische Störungen einschließt.
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Funktional
ist Kv6.2 eine Alphauntereinheit eines spannungsabhängigen Kaliumkanals.
Typischerweise sind solche spannungsabhängigen Kanäle heteromer oder homomer und
enthalten vier Untereinheiten oder Monomere jeder mit sechs Transmembrandomänen. Spannungsabhängige Kaliumkanäle, die
Kv6.2 umfassen, sind typischerweise heteromer und können eine
oder mehrere Untereinheiten von Kv6.2 zusammen mit einem oder mehreren
anderen Untereinheiten aus der Kv-Superfamilie enthalten, z. B.
Kv 2.1 und Kv 2.2. Das Vorliegen von Kv6.2 in einem spannungsabhängigen Kaliumkanal
moduliert die Aktivität
des heteromeren Kanals und erhöht
somit die Kanaldiversität.
Zum Beispiel kann, wenn Kv6.2 mit einem anderen Monomer assoziiert,
der resultierende Kanal eine distinkte Einzelkanal-Leitfähigkeit
wie auch geänderte
kinetische Eigenschaften besitzen, z. B. Veränderungen der Aktivierungs-
oder Inaktivierungsraten und Veränderungen
der Spannungen und Schwellen für
die Aktivierung. Zum Beispiel zeigt 2 eine hyperpolarisierte
Verschiebung der Aktivierungsspannungen um ungefähr 20 mV, und eine dramatische
Verlangsamung der Deaktivierung der Kanäle, die Kv6.2 und Kv2.1 umfassen,
verglichen mit Kanälen,
die nur Kv2.1 umfassen. Die Kanaldiversität wird auch durch alternative
gespleißte
Formen von Kv6.2 erhöht.
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Strukturell
kodiert die Nukleotidsequenz von murinem Kv6.2 (SEQ ID NO: 2) für ein Polypeptidmonomer
von ungefähr
506 Aminosäuren
mit einem vorhergesagten Molekulargewicht von ungefähr 58 kDa
(SEQ ID NO: 1) und einem vorhergesagten Bereich von 53–63 kDa.
Die Nukleotidsequenz von humanem Kv6.2 (SEQ ID NO: 18) kodiert für ein Polypeptidmonomer
von ungefähr
519 Aminosäuren
mit einem vorhergesagten Molekulargewicht von ungefähr 60 kDa
(SEQ ID NO: 17) und einen vorhergesagten Bereich von 55–65 kDa. Insbesondere
besitzt die Aminosäuresequenz
von Kv6.2 eine „Untereinheiten-Assoziierungs-" Region (ungefähr Aminosäuren 70
bis 182, siehe, z. B., Aminosäuren
70–182
von SEQ ID NO: 1, murines Kv6.2), die eine konservierte Aminosäuresequenz
besitzt. Verwandte Kv6.2-Gene von anderen Spezies und/oder Kv6-Familienmitgliedern
weisen mindestens ungefähr
70% Aminosäureidentität in dieser
Region auf. Die Aminosäuresequenz
von Kv6.2 besitzt auch eine konservierte S4–S6 Region (ungefähr Aminosäuren 326–466, siehe,
z. B., Aminosäuren
326–466
von SEQ ID NO 1, murines Kv6.2). Verwandte Kv6.2-Gene von anderen
Spezies und/oder Kv6-Familienmitgliedern besitzen mindestens 85%
Aminosäureidentität in dieser
Region.
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Auch
sind polymorphe Varianten des Kv6.2, die in SEQ ID NO: 1 dargestellt
sind, beschrieben: Variante #1, in welcher ein Aspartatrest für den Glutamatrest
an Aminosäureposition
484 substituiert ist; Variante #2, in welcher ein Valinrest für den Leucinrest
an Aminosäureposition
174 substituiert ist; und Variante #3, in welcher ein Serinrest
für den
Alaninrest an Aminosäureposition
195 substituiert ist.
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Auch
sind polymorphe Varianten des Kv6.2, die in SEQ ID NO:17 dargestellt
sind, beschrieben: Variante #1, in welcher ein Leucinrest für den Methioninrest
an Aminosäureposition
501 substituiert ist; Variante #2, in welcher ein Serinrest für den Alaninrest
an Aminosäureposition
148 substituiert ist; Variante #3, in welcher ein Valinrest für den Isoleucinrest
an Aminosäureposition
508 substituiert ist; und Variante #4, in welcher ein Phenylalaninrest
für den
Tyrosinrest an Aminosäureposition
17 substituiert ist. Spezifische Regionen der Kv6.2 Nukleotid- und
Aminosäuresequenz
können
verwendet werden, um polymorphe Varianten, Interspezieshomologe,
und Allele von Kv6.2 zu identifizieren. Die Identifikation kann
in vitro erfolgen, z. B., unter stringenten Hybridisierungsbedingungen
und durch Sequenzieren, oder durch Verwenden der Sequenzinformation in
einem Computersystem für
den Vergleich mit anderen Nukleotidsequenzen oder mit Antikörpern, die
gegen Kv6.2 erzeugt wurden. Typischerweise wird die Identifikation
der polymorphen Varianten und Allele von Kv6.2 durch Vergleichen
der Aminosäuresequenz
(oder Nukleinsäuresequenz,
die für
die Aminosäuresequenz
kodiert) der Untereinheiten-Assoziierungsregion (ungefähr Aminosäuren 70
bis 182 von murinem Kv6.2, siehe SEQ ID NO 1 zum Beispiel) oder
der S4–S6
Region (ungefähr
Aminosäuren
326–466
von murinem Kv6.2, siehe SEQ ID NO: 1 zum Beispiel). Aminosäureidentität von ungefähr mindestens
70% oder darüber,
vorzugsweise 80%, 85%, am meisten bevorzugt 90–95% oder darüber in der
Untereinheiten-Assoziierungsregion oder der S4–S6 Region belegt typischerweise,
dass ein Protein eine polymorphe Variante, ein Interspezieshomolog oder
Allel von Kv6.2 ist. Der Sequenzvergleich kann mit jeder der unten
diskutierten Sequenzvergleichsalgorithmen durchgeführt werden.
Antikörper,
die spezifisch an die Untereinheiten-Assoziierungsregion von Kv6.2 binden,
können
auch verwendet werden, um Allele, Interspezieshomologe und polymorphe
Varianten zu identifizieren.
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Polymorphe
Varianten, Interspezieshomologe und Allele von Kv6.2 können durch
Koexpression des putativen Kv6.2 Polypeptidmonomers und Prüfen, ob
der Monomer einen heteromeren spannungsabhängigen Kaliumkanal bildet,
wenn er mit einer anderem Mitglied der Kv Familie wie Kv 2.1 oder
2.2 koexpremiert wird, bestätigt
werden. Dieser Assay wird verwendet, um zu zeigen, dass ein Protein
mit ungefähr
70% oder mehr, vorzugsweise 75, 80, 85, 90 oder 95% oder höherer Aminosäureidentität mit der „Untereinheiten-Assoziierungsregion" von Kv6.2 die gleichen
funktionalen Charakteristika wie Kv6.2 besitzt und somit eine Spezies
von Kv6.2 ist. Dieser Assay wird auch verwendet, um zu zeigen, dass
ein Protein mit ungefähr
85% oder mehr, vorzugsweise 90%, 95% oder mehr Aminosäureidentität zu der „S4–S6 Region" von Kv6.2 die gleichen
funktionalen Charakteristika wie Kv6.2 besitzt und somit eine Spezies
von Kv6.2 ist. Typischerweise wird Kv6.2 mit der Aminosäursequenz
SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 17 als eine Positivkontrolle im Vergleich
zum putativen Kv6.2 Protein verwendet, um die Identifikation einer
polymorphen Variante oder eines Allels von Kv6.2 zu zeigen.
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Kv6.2-Nukleotid-
und Aminosäuresequenzinformation
kann auch verwendet werden, um Modelle eines heteromeren spannungsabhängigen Kaliumkanals
in einem Computersystem zu konstruieren. Diese Modelle werden danach
verwendet, um Verbindungen zu identifizieren, die heteromere spannungsabhängige Kanäle, die
Kv6.2 Kanäle
umfassen, aktivieren oder inhibieren können. Solche Verbindungen,
die die Aktivität
von Kanälen
modulieren, die Kv6.2 umfassen, können verwendet werden, um die
Rolle von Kv6.2 bei der Modulierung von Kanalaktivität und bei
der Kanaldiversität
zu untersuchen.
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Die
erstmalige Isolierung von biologisch aktivem Kv6.2 stellt ein Mittel
zum Testen auf Inhibitoren und Aktivatoren von heteromeren spannungsabhängigen Kaliumkanälen bereit,
die Kv6.2-Untereinheiten beinhalten. Biologisch aktives Kv6.2 ist
nützlich
für das
Testen von Inhibitoren und Aktivatoren von spannungsabhängigen Kaliumkanälen, die
Untereinheiten von Kv6.2 und andere Kv-Mitglieder umfassen, unter
Verwendung von in vivo und in vitro Expression, die, z. B., Veränderung
der Spannung oder des Stroms messen. Solche Aktivatoren und Inhibitoren,
die mit einem spannungsabhängigen
Kaliumkanal identifiziert wurden, der mindestens eine Kv6.2-Untereinheit
enthält,
können
verwendet werden, um weiter Spannungsabhängigkeit, Kanalkinetiken und
Leitfähigkeitseigenschaften
der heteromeren Kanäle
zu untersuchen.
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Solche
Aktivatoren und Inhibitoren sind nützlich als pharmazeutische
Agenzien zum Behandeln von Krankheiten, die abnormalen Ionenfluss
involvieren, z. B. ZNS-Störungen,
wie oben beschrieben.
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Verfahren
zum Detektieren von Kv6.2 und der Expression der Kanäle, die
Kv6.2 umfassen, sind auch nützlich
für diagnostische
Anwendungen für
Krankheiten, die abnormalen Ionenfluss, z. B. ZNS-Störungen und andere
Störungen,
involvieren. Zum Beispiel kann die Chromosomenlokalisierung des
Gens, das für
Kv6.2 kodiert, verwendet werden, um Krankheiten zu identifizieren,
die durch Kv6.2 verursacht sind und mit Kv6.2 assoziiert sind. Verfahren
zum Detektieren von Kv6.2 sind auch nützlich zur Untersuchung der
Rolle von Kv6.2 bei der Kanaldiversität und Modulation der Kanalaktivität.
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II. Definitionen
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Wie
hier verwendet, habe die folgende Begriffe die Bedeutungen, die
ihnen zugeordnet werden, falls sie nicht anders spezifiziert wurden.
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Der
Begriff „spannungsabhängige" Aktivität oder „Spannungsabhängigkeit" bezeichnet eine
Eigenschaft eines Kaliumkanals, der aus individuellen Polypeptid-Monomeren
oder Untereinheiten zusammengesetzt ist. Im Allgemeinen nimmt die
Wahrscheinlichkeit zu, dass ein spannungsabhängiger Kanal sich öffnet, wenn
eine Zelle depolarisiert ist. Spannungsabhängige Kaliumkanäle ermöglichen
primär
den Ausfluss von Kalium, da es wahrscheinlicher ist, dass sie bei
Membranpotentialen geöffnet
sind, die positiver sind als das Membranpotential für Kalium
(E
K) in typischen Zellen. E
K oder
das Membranpotential für
Kalium hängt
von den relativen Konzentrationen von Kalium ab, die auf der Außen- und
Innenseite der Zellmembran gefunden werden, und beträgt typischerweise
zwischen –60
und –100
mV für
Säugerzellen.
E
K ist das Membranpotential, bei dem es
keinen Nettofluss von Kaliumionen gibt, da das elektrische Potential
(d. h., Spannungspotential), das den Kaliumeinfluss antreibt, durch
den Konzentrationsgradienten (das [K
+] Potential),
das den Kaliumausfluss antreibt, ausgeglichen wird. Dieser Wert
ist auch als das „Reverspotential" oder das „Nernst"-Potential für Kalium
bekannt. Einige spannungsabhängige
Kaliumkanäle
werden inaktiviert, was den Kaliumausfluss bei höheren Membranpotentialen vermindern
kann. Kaliumkanäle
können
auch Kaliumeinfluss in bestimmten Situationen ermöglichen,
wenn sie bei Membranpotentialen, die negativ zu E
K sind,
offen bleiben (siehe, z. B., Adams & Nonner, in Potassium Channels, S.
40–60
(Cook, Hrg., 1990)). Die Eigenschaft der Spannungsabhängigkeit
kann durch eine Vielzahl von Techniken zum Messen von Veränderungen
des Stromflusses und Ionenflusses durch einen Kanal gemessen werden,
z. B, durch Verändern
der [K
+] der externen Lösung und Messen des Aktivierungspotentials
des Kanalstromes (siehe z. B.
US
Patent Nr. 5,670,335 ), durch Messen der Stromes mit „Patch
Clamp"-Techniken
oder Spannungs-"Clamp" unter verschiedenen
Bedingungen, und durch Messen des Ionenflusses mit radioaktiv markierten
Tracern oder spannungssensitiven Farbstoffen unter verschiedenen
Bedingungen.
-
„Homomerer
Kanal" bezieht sich
auf einen Kv6.2 Kanal, der aus identischen Alpha-Untereinheiten zusammengesetzt ist,
wobei „heteromerer
Kanal" sich auf
ein Kv6.2-Kanal bezieht, der aus wenigstens einer Kv6.2-Alpha-Untereinheit
plus wenigstens einem anderen Typ von Alpha-Untereinheit aus der
Kv-Familie, z. B. Kv2.1, zusammengesetzt ist. Sowohl homomere als
auch heteromere Kanäle
können
zusätzliche
Beta-Untereinheiten enthalten. Typischerweise ist der Kanal aus
vier Alpha-Untereinheiten zusammengesetzt und der Kanal kann heteromer
oder homomer sein.
-
Eine „Beta-Untereinheit" ist ein Polypeptid-Monomer,
das eine Hilfsuntereinheit eines Kaliumkanals ist, der aus Alpha-Untereinheiten
zusammengesetzt ist; jedoch können
Beta-Untereinheiten
alleine keinen Kanal bilden (siehe z. B.
U.S. Patent Nr. 5,776,734 ). Von Beta-Untereinheiten ist
bekannt, dass sie, zum Beispiel, die Anzahl der Kanäle erhöhen, indem
sie die Alpha-Untereinheiten dabei unterstützen, die Zelloberfläche zu erreichen,
die Aktivierungskinetiken zu ändern
und die Sensitivität
natürlicher
Liganden, die an die Kanäle
binden, zu ändern.
Beta-Untereinheiten können
außerhalb
der Porenregion sein und mit Alpha-Untereinheiten assoziiert sein, die
die Porenregion umfassen. Sie können
auch zu dem externen Schlund der Porenregion beitragen.
-
Der
Begriff „Untereinheiten-Assoziierungsregion" bezeichnet eine
Region von Kv6.2, die dieses bestimmte Protein strukturell identifiziert
(ungefähr
Aminosäure
70–182
von murinem Kv6.2, siehe SEQ ID NO: 1). Diese Region kann verwendet
werden, um durch Aminosäuresequenz-Identitätsvergleich
mit einem Sequenzvergleichsalgorithmus wie PILEUP Kv6.2 polymorphe
Varianten und Kv6.2 Allele von Kv6.2 zu identifizieren. Die Untereinheiten-Assoziierungsregion
wird beschrieben in Shen et al., Neuron 11: 67–76 (1993); Yu et al., Neuron
16: 441–453
(1996); Xu et al., J. Biol. Chem. 270: 24761–24768 (1995); Shen & Pfaffinger, Neuron
14: 625–633
(1995); Kreusch et al., Nature 392: 945–948 (1998); und Li et al.,
Science 257: 1225–1230 (1992).
-
Der
Begriff „S4–S6 Region" (S4 bis S6 Region)
bezeichnet die Region von Kv6.2, die dieses bestimmte Protein strukturell
identifiziert (ungefähr
Aminosäure
326–466
von murinem Kv6.2, siehe SEQ ID NO: 1). Diese Region kann verwendet
werden, um durch Aminosäuresequenz-Identitätsvergleich
mit einem Sequenzvergleichsalgorithmus wie PILEUP Kv6.2 polymorphe
Varianten und Kv6.2 Allele von Kv6.2 zu identifizieren. S4–S6 enthält drei
Transmembranregionen: S4, S5, die Porendomäne, und S6 und ist in der Spannungsabhängigkeit
und Ionenleitung involviert (siehe, z. B., Ackerman & Clapham, New
Engl. J. Med. 336: 1575–1586 (1997);
Jan & Jan, Annu.
Rev. Neurosci. 20: 91–123
(1997)). „Kv6.2" bezieht sich auf
ein Polypeptid, das eine Untereinheit oder Monomer eines spannungsgesteuerten
Kaliumkanals, ein Mitglied der Kv6 Familie und ein Mitglied der
Kv-Superfamilie
von Kaliumkanalmonomeren ist. Wenn Kv6.2 Teil eines Kaliumkanals
ist, vorzugsweise eines heteromeren Kaliumkanals, besitzt der Kanal
spannungsabhängige
Aktivität.
Der Begriff Kv6.2 bezieht sich daher auf Kv6.2 polymorphe Varianten,
Allele, Mutanten und Interspezieshomologe, die: (1) eine Untereinheiten-Assoziierungsregion
besitzen, die mehr als ungefähr
70% Aminosäuresequenzidentität, vorzugsweise
75, 80, 85, 90, oder 95% Aminosäuresequenzidentität mit einer
Kv6.2-Untereinheiten-Assoziierungsregion besitzen; (2) eine S4–S6 Region
besitzen, die mehr als ungefähr
85% Aminosäuresequenzidentität, vorzugsweise
ungefähr
90 oder 95% Aminosäuresequenzidentität zu einer
Kv6.2 S4–S6
Region besitzen (3) an Antikörper
binden, die gegen ein Immunogen erzeugt wurden, das eine Aminosäuresequenz
umfasst, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 17, der Untereinheiten-Assoziierungsregion,
der S4–S6
Region und konservativ modifizierte Varianten davon besitzt; (4)
spezifisch unter stringenten Hybridisierungsbedingungen an eine
Sequenz ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 18, einer
Nukleinsäure,
die für
die Untereinheiten-Assoziierungsregion kodiert, einer Nukleinsäure, die für die S4–S6 Region
kodiert und konservativ modifizierte Varianten davon besitzt; oder
(5) durch Primer amplifiziert werden, die spezifisch unter stringenten
Hybridisierungsbedingungen an die gleiche Sequenz hybridisieren,
wie ein Primersatz, bestehend aus SEQ ID NO: 3 und SEQ ID NO: 4
oder SEQ ID NO: 5 und SEQ ID NO: 6 oder SEQ ID NO: 7 und SEQ ID
NO: 8 oder SEQ ID NO: 9 und SEQ ID NO: 10.
-
Der
Begriff „funktionale
Effekte" in dem
Kontext von Assays zum Testen von Verbindungen, die einen Kanal
beeinflussen, der Kv6.2 umfasst, schließt die Bestimmung jedes Parameters
ein, der indirekt oder direkt unter dem Einfluss des Kanals ist.
Er schließt Änderungen
des Ionenflusses und Membranpotentials, und auch andere physiologische
Effekte, wie Anstiege oder Absenkungen der Transkription oder der
Hormonfreisetzung ein.
-
„Bestimmen
des funktionalen Effekts" bezieht
sich auf die Untersuchung des Effektes einer Verbindung, die den
Ionenfluss auf eine Zelle oder Zellmembran in Hinsicht auf Zell-
und Zellmembranfunktion erhöht oder
vermindert. Der Ionenfluss kann jedes Ion und Analog davon sein,
das durch einen Kanal tritt, z. B. Kalium, Rubidium, Natrium. Vorzugsweise
bezieht sich der Begriff auf den funktionalen Effekt der Verbindung
auf die Kanäle,
die Kv6.2 umfassen, z. B. Änderungen
des Ionenflusses einschließlich
Radioisotopen, Stromamplitude, Membranpotential, Stromfluss, Transkription,
Proteinbindung, Phosphorylierung, Dephosphorylierung, Zweitbotenkonzentrationen
(cAMP, cGMP, Ca2+, IP3),
und andere physiologische Effekte, wie Hormon- und Neurotransmitterfreisetzung,
wie auch Änderungen
der Spannung und Stromstärke.
Solche funktionalen Effekte können
durch jegliches Mittel, das den Fachleuten bekannt ist, gemessen
werden z. B. Patchclamping, spannungssensitive Farbstoffe, Ganzzell-Ströme, Radioisotopenausfluss,
induzierbare Marker und ähnliche. „Inhibitoren", „Aktivatoren" oder „Modulatoren" von spannungsabhängigen Kaliumkanälen, die
Kv6.2 umfassen, beziehen sich auf inhibitorische oder aktivierende
Moleküle,
die mit in vitround in vivo-Assays für Kv6.2 Kanalfunktion identifiziert
wurden. Inhibitoren sind Verbindungen, die die Aktivierung verringern,
blocken, verhindern oder aufschieben, inaktivieren, die Empfindlichkeit
herabsetzen oder herunterregulieren. Aktivatoren sind Verbindungen,
die die Aktivierung erhöhen,
eröffnen,
aktivieren, ermöglichen,
verstärken,
die Kanalaktivität
in ihrer Empfindlichkeit erhöhen
oder sie heraufregulieren. Solche Assays für Inhibitoren und Aktivatoren schließen z. B.
das Exprimieren eines Kv6.2 in Zellen oder Zellmembranen und anschließendes Messen
des Ionenflusses durch den Kanal und Bestimmen der Änderungen der
Polarisierung (d. h. des elektrischen Potentials) ein. Alternativ
können
Zellen, die endogene Kv6.2 Kanäle
exprimieren , in solchen Assays verwendet werden. Um das Ausmaß der Inhibierung
zu untersuchen wurden Proben oder Assays, die einen Kv6.2 Kanal umfassen,
mit einem potentiellen Aktivator oder Inhibitor behandelt und mit
Kontrollproben ohne den Inhibitor verglichen. Kontrollbeispielen
(nicht mit Inhibitoren behandelt) wird ein relativer Kv6.2 Aktivitätswert von
100% zugeordnet. Inhibition von Kanälen, die Kv6.2 umfassen, wird
erreicht, wenn der Kv6.2 Aktivitätswert
relativ zu der Kontrolle ungefähr
90%, vorzugsweise 50%, noch bevorzugter 25–0% ist. Aktivierung von Kanälen, die Kv6.2
umfassen, wird erreicht, wenn der Kv6.2 Aktivitätswert relativ zu der Kontrolle
ungefähr
110%, noch bevorzugter 150%, am meisten bevorzugt wenigstens 200–500% höher ist
oder 1000% oder höher
ist.
-
„Biologisch
aktives" Kv6.2 bezieht
sich auf Kv6.2, das die Fähigkeit
besitzt, einen Kaliumkanal zu bilden mit der Eigenschaft der Spannungsabhängigkeit,
die, wie oben beschrieben, getestet wurde.
-
Die
Begriffe „isoliert", „aufgereinigt" oder „biologisch
rein" beziehen sich
auf Material, das im Wesentlichen oder essentiell frei von Verbindungen
ist, die es normalerweise begleiten, wenn es in seinem natürlichen Zustand
gefunden wird. Reinheit und Homogenität werden typischerweise mit
Techniken der analytischen Chemie bestimmt, wie Polyacrylamid-Gelelektrophorese
oder Hochdruck-Flüssigkeitschromatographie.
Ein Protein, das die vorherrschende Spezies in einer Zubereitung
ist, ist im Wesentlichen aufgereinigt. Insbesondere wird eine isolierte
Kv6.2 Nukleinsäure
von offenen Leserastern getrennt, die das Kv6.2 Gen flankieren und
die Proteine, die nicht Kv6.2 sind, kodieren. Der Begriff „aufgereinigt" bedeutet, dass eine
Nukleinsäure oder
ein Protein essentiell nur eine Bande in einem elektrophoretischen
Gel erzeugt. Insbesondere bedeutet es, dass die Nukleinsäure oder
das Protein wenigstens 85% rein, bevorzugter wenigstens 95% rein
und am bevorzugtesten wenigstens 99% rein ist.
-
„Nukleinsäure" bezieht sich auf
Desoxyribonukleotide oder Ribonukleotide und Polymere davon in entweder
einzel- oder doppelsträngiger
Form. Der Begriff umfasst Nukleinsäuren, die bekannte Nukleotidanaloge oder
modifizierte Rückgratreste
oder Verbindungen, die synthetisch sind, natürlich vorkommend und nicht
natürlich
vorkommend sind, enthalten, die ähnliche
Bindungseigenschaften wie die Referenznukleinsäure besitzen und die in einer
Weise ähnlich
der der Referenznukleotide metabolisiert werden. Beispiele solcher
Analoge schließen
ein, ohne Beschränkung,
Phosphorothioate, Phosphoramidate, Methylphosphonate, Chiralmetyl-Phosphonate,
2-O-Methylribonukleotide, Peptidnukleinsäuren (PNAs). Falls nicht anders
angemerkt, umfasst eine bestimmte Nukleinsäuresequenz auch implizit konservativ
modifizierte Varianten davon (z. B. degenerierte Codonersetzungen)
und komplementäre
Sequenzen wie auch die explizit dargestellte Sequenz. Spezifisch
können
degenerierte Codonersetzungen durch Erzeugen von Sequenzen erreicht
werden, die in der dritten Position eines oder mehrerer ausgewählter (oder
aller) Codons mit gemischten Basen und/oder Deoxyinosinresten substituiert
sind (Batzer et al., Nucleic Acid Res. 19: 5081 (1991); Ohtsuka
et al., J. Biol. Chem. 260: 2605–2608 (1985); Rossolini et
al., Mol. Cell. Probes 8: 91–98
(1994)). Der Begriff Nukleinsäure
wird austauschbar mit Gen, cDNA, mRNA, Oligonukleotid und Polynukleotid
verwendet.
-
Eine
bestimmte Nukleinsäuresequenz
umfasst auch implizit „Spleißvarianten". In ähnlicher
Weise umfasst ein bestimmtes Protein, das durch eine Nukleinsäure kodiert
wird, implizit jedes Protein, das durch eine Spleißvariante
dieser Nukleinsäure
kodiert wird. „Spleißvarianten", wie der Name nahe
legt, sind Produkte von alternativen Spleißungen eines Gens. Nach Transkription
kann ein erstes Nukleinsäuretranskript
so gespleißt werden,
dass verschiedene (alternative) Nukleinsäure-Spleißprodukte verschiedene Polypeptide
kodieren. Mechanismen für
die Produktion von Spleißvarianten
variieren, aber schließen
das alternative Spleißen
von Exons ein. Alternative Polypeptide, die von der gleichen Nukleinsäure durch
Durchlese-Transkription
abgeleitet wurden, sind auch durch diese Erfindung umfasst. Alle
Produkte einer Spleißreaktion,
einschließlich
der rekombinanten Formen der Spleißprodukte, sind in dieser Definition
eingeschlossen. Ein Beispiel für
Spleißvarianten
von Kaliumkanalspleißvarianten
wird in Leicher, et al., J. Biol. Chem. 273(52): 35095–35101 (1998)
diskutiert.
-
Die
Begriffe „Polypeptid", „Peptid" und „Protein" werden hier austauschbar
verwendet, um sich auf einen Polymer von Aminosäureresten zu beziehen. Die
Begriffe werden verwendet für
Aminosäurepolymere,
in denen ein oder mehr Aminosäurereste
eine künstliche
chemische Nachahmung einer entsprechenden natürlich vorkommenden Aminosäure sind,
wie auch für
natürlich
vorkommende Aminosäurepolymere
und nicht natürlich
vorkommendes Aminosäurepolymer.
-
Der
Begriff „Aminosäure" bezieht sich auf
natürlich
vorkommende und synthetische Aminosäuren wie auch Aminosäureanaloge
und Aminosäurenachahmer,
die in einer Weise funktionieren, die ähnlich ist der von natürlich vorkommenden
Aminosäuren.
Natürlich
vorkommende Aminosäuren
sind diejenigen, die durch den genetischen Code kodiert werden,
wie auch diejenigen Aminosäuren,
die später
modifiziert werden, z. B. Hydroxyprolin, γ-Carboxyglutamat und O-Phosphoserin.
Aminosäureanaloge
beziehen sich auf Verbindungen, die die gleiche chemische Basisstruktur
haben wie eine natürlich
vorkommende Aminosäure,
d. h. einen Kohlenstoff, der an einen Wasserstoff, eine Carboxylgruppe,
eine Aminogruppe und eine R-Gruppe gebunden ist, z. B. Homoserin,
Norleucin, Methioninsulfoxid, Methioninmethylsulfonium. Solche Analoge
besitzen modifizierte R-Gruppen (z. B. Norleucin) oder modifizierte
Peptidrückgrate,
behalten aber die gleiche chemische Basisstruktur wie eine natürlich vorkommende
Aminosäure
bei. Aminosäurenachahmer
beziehen sich auf chemische Verbindungen, die eine Struktur besitzen,
die verschieden ist von der allgemeinen chemischen Struktur einer
Aminosäure,
die aber in ähnlichen
Weise wie eine natürliche
vorkommende Aminosäure
funktionieren.
-
Auf
Aminosäuren
wird hier Bezug genommen entweder durch ihre allgemein bekannten
Dreibuchstabensymbole oder durch die Einbuchstabensymbole, die durch
die IUPAC-IUB „Biochemical
Nomenclature Commission" empfohlen
werden. Nukleotide können
in ähnlicher
Weise mit ihren allgemein akzeptierten Einbuchstaben-Codes bezeichnet
werden. „Konservativ
modifizierte Varianten" bezieht
sich sowohl auf Aminosäure-
als auch auf Nukleinsäuresequenzen.
Bei Bezug auf bestimmte Nukleinsäuresequenzen
bezeichnen konservativ modifizierte Varianten diejenigen Nukleinsäuren, die
identische oder im Wesentlichen identische Aminosäuresequenzen
kodieren, oder wo die Nukleinsäure
nicht eine Aminosäuresequenz
kodiert, im Wesentlichen identische Sequenzen. Wegen der Degeneration
des genetischen Codes kodieren eine große Anzahl von funktional identischen
Nukleinsäuren
jedes gegebene Protein. Zum Beispiel kodieren die Codons GCA, GCC,
GCG und GCU alle die Aminosäure
Alanin. Somit kann an jeder Position, an der ein Alanin durch ein
Codon spezifiziert wird, das Codon zu jedem der entsprechenden beschriebenen
Codons geändert
werden, ohne das kodierte Polypeptid zu ändern. Solche Nukleinsäurevariationen
sind „stumme
Variationen", die eine
Spezies von konservativ modifizierten Variationen sind. Jede Nukleinsäuresequenz
hierin, die ein Polypeptid kodiert, beschreibt entsprechend jede
mögliche
stumme Variation der Nukleinsäure.
Ein Fachmann wird erkennen, dass jedes Codon in einer Nukleinsäure (außer AUG,
das normalerweise das einzige Codon für Methionin ist, und TGG, das
normalerweise das einzige Codon für Tryptophan ist) modifiziert
werden kann, um ein funktional identisches Molekül zu ergeben. Entsprechend
ist jede stumme Variation einer Nukleinsäure, die ein Polypeptid kodiert,
in jeder beschriebenen Sequenz implizit enthalten. In Hinblick auf
Aminosäuresequenzen
wird ein Fachmann erkennen, dass individuelle Substitutionen, Deletionen
oder Additionen an einer Nukleinsäure, Peptid, Polypeptid oder
Proteinsequenz, die eine einzelne Aminosäure oder einen kleinen Prozentsatz
von Aminosäuren
in der kodierten Sequenz ändern,
hinzufügen
oder deletieren, eine „konservativ
modifizierte Variante" ist,
in der die Änderung
in der Substitution einer Aminosäure
mit einer chemisch ähnlichen Aminosäure resultiert.
Konservative Substitutionstabellen, die funktional ähnliche
Aminosäuren
bereitstellen, sind in der Technik wohl bekannt. Solche konservativ
modifizierten Varianten sind zusätzlich
zu den polymorphen Varianten, Interspezieshomologe und Allelen der
Erfindung und schließen
diese nicht aus.
-
Die
folgenden acht Gruppen enthalten jede der Aminosäuren, die für einander konservative Substitutionen
sind:
Alanin (A), Glycin (G);
Asparaginsäure (D),
Glutaminsäure
(E);
Asparagin (N), Glutamin (Q);
Arginin (R), Lysine
(K);
Isoleucin (I), Leucin (L), Methionin (M), Valin (V);
Phenylalanin
(F), Tyrosin (Y), Tryptophan (W);
Serine (S), Threonin (T);
und
Cystein (C), Methionin (M)
(siehe z. B., Creighton,
Proteins (1984)).
-
Makromolekulare
Strukturen, wie Polypeptidstrukturen, können in Begriffen für zahlreiche
Organisationslevels beschrieben werden. Für eine allgemeine Diskussion
dieser Organisation, siehe z. B. Alberts et al., Molecular Biology
of the Cell (3te Ausgabe, 1994) und Cantor und Schimmel, Biophysical
Chemistry Part I: The Conformation of Biological Macromolecules
(1980). „Primärstruktur" bezeichnet die Aminosäuresequenz
eines bestimmten Peptids. „Sekundärstruktur" bezeichnet lokal
geordnete, dreidimensionale Strukturen innerhalb eines Polypeptids.
Diese Strukturen sind gemeinhin als Domänen bekannt. Domänen sind
Teile eines Polypeptids, die eine kompakte Einheit des Polypeptids
bilden und sind typischerweise 50 bis 350 Aminosäuren lang. Typische Domänen werden
hergestellt aus Sektionen mit geringerer Organization, wie Bereichen
von β-Faltblättern und α-Helizes. „Tertiärstruktur" bezeichnet die vollständige dreidimensionale
Struktur eines Polypeptidmonomers. „Quatärstruktur" bezeichnet die dreidimensionale Struktur,
die durch die nicht kovalente Assoziierung von unabhängigen tertiären Einheiten
gebildet wird. Anisotropische Bedingungen sind auch als Energiebedingungen
bekannt.
-
Eine „Markierung" ist eine durch spektroskopische,
photochemische, biochemische, immunochemische oder chemische Mittel
detektierbare Zusammensetzung. Zum Beispiel schließen nützliche
Markierungen 32P, fluoreszente Farbstoffe,
elektronendichte Reagenzien, Enzyme (z. B. wie gemeinhin in einem
ELISA verwendet), Biotin, Digoxigenin oder Haptene und Proteine,
für die
Antisera oder monoklonale Antikörper
verfügbar
sind (z. B. das Polypeptid SEQ ID NO: 1 kann detektierbar gemacht
werden, z. B. durch Einbau einer radioaktiven Markierung in das
Peptid, und verwendet werden, um Antikörper zu detektieren, die mit
dem Peptid spezifisch reagieren) ein.
-
Wie
hier verwendet wird eine „Nukleinsäuresonde
oder Oligonukleotid" als
eine Nukleinsäure
definiert, die in der Lage ist an eine Targetnukleinsäure mit
komplementärer
Sequenz durch einen oder mehrere Typen von chemischen Bindungen
zu binden, gewöhnlich
durch komplementäre
Basenpaarung, gewöhnlich
durch Wasserstoffbrückenbindungsbildung.
Wie hier verwendet kann eine Sonde natürliche (d. h. A, G, C oder
T) oder modifizierte Basen (7-Deazaguanosin,
Inosin, etc.) einschließen.
Zusätzlich
können
die Basen in einer Sonde durch eine Bindung verbunden werden, die
nicht eine Phosphodiesterbindung ist, so lange, wie sie nicht mit
der Hybridisierung interferiert. Somit können zum Beispiel Sonden Peptidnukleinsäuren sein,
in der die konstituierenden Basen eher durch Peptidbindungen als durch
Phosphodiesterbindungen verbunden sind. Ein Fachmann wird verstehen,
dass Sonden Targetsequenzen binden können, denen eine vollständige Komplementarität in Abhängigkeit
von den Hybridisierungsbedingungen mit der Sondensequenz fehlt.
Die Sonden sind vorzugsweise direkt markiert, wie mit Isotopen,
Chromophoren, Lumiphoren, Chromogenen oder indirekt markiert, so
wie mit Biotin, an das ein Streptavidin-Komplex später binden
kann. Durch Testen auf das Vorliegen oder Nicht-Vorliegen der Sonde
kann man das Vorliegen oder Nicht-Vorliegen der gewählten Sequenz oder
Subsequenz detektieren.
-
Eine „markierte
Nukleinsäurensonde
oder Oligonukleotid" ist
eine, die entweder kovalent durch einen Linker oder eine chemische
Bindung, oder nicht kovalent durch ionische, van der Waals, elektrostatische
oder Wasserstoffbrückenbindungen
so an eine Markierung gebunden ist, dass das Vorliegen der Sonde
durch Detektieren des Vorliegens der Markierung, die an die Sonde
gebunden ist, detektiert werden kann.
-
Der
Begriff „rekombinant", wenn er unter Bezug
auf, z. B. eine Zelle oder Nukleinsäure, Protein oder Vektor verwendet
wird, zeigt an, dass die Zelle, Nukleinsäure, Protein oder Vektor durch
das Einführen
einer heterologen Nukleinsäure
oder eines Proteins oder der Änderung
einer nativen Nukleinsäure
oder Proteins modifiziert wurde, oder dass die Zelle aus einer Zelle
abgeleitet ist, die so modifiziert wurde. Somit exprimieren zum
Beispiel rekombinante Zellen Gene, die nicht innerhalb der nativen
(nicht rekombinanten) Form der Zelle gefunden werden oder exprimieren
native Gene, die sonst abnormalerweise exprimiert, unterexprimiert
oder überhaupt
nicht exprimiert werden.
-
Ein „Promotor" wird als ein Array
von Nukleinsäure-Kontrollsequenzen
definiert, der die Transkription einer Nukleinsäure steuert. Wie hier verwendet,
schließt
ein Promotor notwendige Nukleinsäuresequenzen nahe
der Startstelle der Transkription ein so, wie im Fall eines Polymerase
II Typ Promotors, ein TATA Element. Ein Promotor schließt auch
optional distale Enhancer- oder Repressorelemente ein, die bis zu
viele tausend Basenpaare von der Startstelle der Transkription lokalisiert
sein können.
Ein „konstitutiver" Promotor ist ein Promotor,
der unter den meisten Umwelt- und Entwicklungsbedingungen aktiv
ist. Ein „induzierbarer" Promotor ist ein
Promotor, der unter Umwelt- und Entwicklungsregulierung aktiv ist.
Der Begriff „funktional
verbunden" bezeichnet
eine funktionale Verbindung zwischen einer Nukleinsäure-Expressionskontrollsequenz
(wie einem Promotor, oder einem Array von Transkriptionsfaktorbindungsstellen)
und einer zweiten Nukleinsäuresequenz, wobei
die Expressionskontrollsequenz die Transkription der Nukleinsäure steuert,
die zu der zweiten Sequenz korrespondiert.
-
Der
Begriff „heterolog", wenn er unter Bezug
auf Teile einer Nukleinsäure
verwendet wird, zeigt an, dass die Nukleinsäure zwei oder mehr Subsequenzen
umfasst, die nicht in der gleichen Beziehung zueinander in der Natur
gefunden werden. Zum Beispiel wird die Nukleinsäure typischerweise rekombinant
produziert, wobei zwei oder mehr Sequenzen von nicht verwandten
Genen angeordnet sind, eine neue funktionale Nukleinsäure zu ergeben,
z. B. einen Promotor aus einer Quelle und eine kodierende Region
aus einer anderen Quelle. In ähnlicher
Weise bedeutet ein heterologes Protein, dass das Protein zwei oder
mehr Subsequenzen umfasst, die nicht in der gleichen Beziehung zu
einander in der Natur gefunden werden (z. B. ein Fusionsprotein).
-
Ein „Expressionsvektor" ist ein Nukleinsäurekonstrukt,
das rekombinant oder synthetisch erzeugt wird, mit einer Serie von
spezifizierten Nukleinsäureelementen,
die Transkription einer bestimmten Nukleinsäure in einer Wirtszelle erlauben.
Der Expressionsvektor kann Teil eines Plasmids, Virus oder Nukleinsäurefragments sein.
Typischerweise schließt
der Expressionsvektor eine Nukleinsäure ein, die funktional mit
einem Promotor verknüpft
ist, um transkribiert zu werden.
-
Die
Begriffe „identisch" oder Prozent „Identität" beziehen sich in
dem Kontext von zwei oder mehr Nukleinsäuren oder Polypeptidsequenzen
auf zwei oder mehr Sequenzen oder Subsequenzen, die die gleichen sind
oder einen bestimmten Prozentsatz von Aminosäureresten oder Nukleotiden
besitzen, die die gleichen sind (d. h. 70% Identität, vorzugsweise
75%, 80%, 85%, 90% oder 95%, über
eine spezifizierte Region wie der Kv6.2-Untereinheiten-Assoziierungsregion oder
die S4–S6
Region), wenn sie für
maximale Entsprechung über ein
Vergleichsfenster oder eine bestimmte Region, wie mit einem der
folgenden Sequenzvergleichsalgorithmen oder durch manuelle Gegenüberstellung
und Untersuchung mit dem Auge verglichen und gegenübergestellt
werden. Solche Sequenzen werden dann als „im Wesentlichen identisch" bezeichnet. Diese
Definition bezieht sich auch auf das Komplement einer Testsequenz.
Vorzugsweise existiert die Identität in einer Region, die wenigstens
25 Aminosäuren
oder Nukleotide lang ist, oder noch bevorzugter in einer Region,
die 50–100 Aminosäuren oder
Nukleotide lang ist.
-
Für den Sequenzvergleich
funktioniert typischerweise eine Sequenz als eine Referenzsequenz,
mit der die Testsequenzen verglichen werden. Bei Verwendung eines
Sequenzvergleichsalgorithmus werden Test- und Referenzsequenzen
in einen Computer eingegeben, Subsequenzkoordinaten werden, wenn
nötig,
bestimmt, und Sequenzalgorithmusprogramm-Parameter können bestimmt
werden.
-
Standardprogrammparameter
können
verwendet werden oder alternative Parameter können bestimmt werden. Der Sequenzvergleichsalgorithmus
berechnet dann den Prozentsatz der Sequenzidentität der Testsequenzen
bezogen auf die Referenzsequenz basierend auf den Programmparametern.
-
Ein „Vergleichsfenster", wie hier verwendet,
schließt
den Bezug auf ein Segment jede der Anzahl von zusammenhängenden
Positionen ein, die aus der Gruppe bestehend aus 20 bis 600, gewöhnlich ungefähr 50 bis
ungefähr
200, noch gewöhnlicher
ungefähr
100 bis ungefähr
150 ausgewählt
sind, in denen eine Sequenz mit einer Referenzsequenz der gleichen
Anzahl von zusammenhängenden
Positionen verglichen werden kann, nachdem die zwei Sequenzen optimal
gegenübergestellt
sind. Verfahren für
die Gegenüberstellung
von Sequenzen für
den Vergleich sind in der Technik gut bekannt. Optimale Gegenüberstellung
von Sequenzen für den
Vergleich kann z. B. durch den lokalen Homologiealgorithmus von
Smith & Watermann,
Adv. Appl. Math. 2: 482 (1981), durch den Homologiegegenüberstellungs-Algorithmus
von Needleman & Wunsch,
J. Mol. Biol. 48: 443 (1970), durch das Ähnlichkeitssucheverfahren von
Pearson & Lipman,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85: 2444 (1988), durch Computerimplementationen
dieser Algorithmenten (GAP, BESTFIT, FASTA und TFASTA in dem Wisconsin
Genetics Software Package, Genetics Computer Group, 575 Science
Dr., Madison, WI), oder durch manuelle Gegenüberstellung und Überprüfung mit
dem Auge (siehe z. B. Current Protocols in Molecular Biology (Ausubel
et al., Hrg. 1995 Annex)) durchgeführt werden.
-
Ein
Beispiel eines nützlichen
Algorithmus ist PILEUP. PILEUP erzeugt eine multiple Sequenzgegenüberstellung
aus einer Gruppe von verwandten Sequenzen mit progressiven paarweisen
Gegenüberstellungen, um
die Verwandtschaft und Prozentigkeit der Sequenzidentität zu zeigen.
Es zeichnet auch einen Baum oder Dendogramm, der die Gruppierungsverwandtschaften
zeigt, die verwendet wurden, um die Gegenüberstellung zu erzeugen. PILEUP
verwendet eine Vereinfachung des progressiven Gegenüberstellungsverfahrens
von Feng & Doolittle,
J. Mol. Evol: 35: 351–360
(1987). Das Verfahren ist dem durch Higgins & Sharp, CABIOS 5: 151–153 (1989)
beschriebenen ähnlich.
Das Programm kann bis zu 300 Sequenzen gegenüberstellen, jede mit einer
Maximallänge
von 5,000 Nukleotiden oder Aminosäuren. Die multiple Gegenüberstellungsprozedur beginnt
mit der paarweisen Gegenüberstellung
der zwei ähnlichsten
Sequenzen, was einen Cluster von zwei gegenübergestellten Sequenzen erzeugt.
Dieser Cluster wird dann den am meisten verwandten Sequenzen oder
Cluster von gegenübergestellten
Sequenzen gegenübergestellt.
Zwei Cluster der Sequenzen werden durch eine einfache Erweiterung
der paarweisen Gegenüberstellung
von zwei individuellen Sequenzen gegenübergestellt. Die finale Gegenüberstellung
wird durch eine Reihe von progressiven paarweisen Gegenüberstellungen
erreicht. Das Programm wird durch Bezeichnen spezifischer Sequenzen
und ihrer Aminosäure- oder Nukleotidkoordinaten
für Regionen
des Sequenzvergleichs und durch Bezeichnen der Programmparameter
betrieben. Mit PILEUP wird eine Referenzsequenz mit anderen Testsequenzen
verglichen, um die Prozentigkeit der Sequenzidentität mit den
folgenden Parameter zu bestimmen: Standardlückengewichtung (3.00), Standardlückenlängengewichtung
(0.10) und gewichtete Endlücken.
PILEUP kann aus dem GCG Sequenzanalyse-Softwarepaket erhalten werden,
z. B. Version 7.0 (Devereaux et al., Nuc. Acids Res. 12: 387–395 (1984).
-
Ein
anderes Beispiel eines Algorithmus, der geeignet ist zum Bestimmen
des Prozentsatzes der Sequenzidentität und der Sequenzähnlichkeit
sind die BLAST und BLAST 2.0 Algorithmen, die beschrieben sind in
Altschul et al., Nuc. Acids Res. 25: 3389–3402 (1977) bzw. Altschul
et al., J. Mol. Biol. 215: 403–410
(1990). Software, um Blast Analysen durchzuführen, ist öffentlich über das „National Center for Biotechnology
Information" verfügbar (http://www.ncbi.nlm.nih.gov).
Dieser Algorithmus involviert zunächst das Identifizieren von Sequenzpaaren
mit hoher Trefferquote („high
scoring sequence pairs",
HSPs) durch das Identifizieren von kurzen Worten der Länge W in
der Suchsequenz, die entweder einen bestimmten positiven Mindestwert
T treffen oder ihm genügen,
wenn sie mit einem Wort der gleichen Länge in einer Datenbanksequenz
gegenübergestellt sind.
T wird als der Nachbarschaftswortmindestwert bezeichnet (Altschul
et al., supra), Diese initialen Nachbarschaftswort-Treffer funktionieren
als Ausgangspunkte für
das Initiieren von Suchen, um längere
HSPs, die diese enthalten, zu finden. Die Worttreffer werden in
beide Richtungen entlang jeder Sequenz ausgedehnt, solange der kulmulative
Gegenüberstellungstreffer
erhöht
werden kann. Kumulative Treffer werden mit, für Nukleotidsequenzen, den Parametern
M (Ergebniswert für
ein Paar von passenden Resten; immer > 0) und N (Strafwert für ein Paar von nicht passenden
Resten; immer < 0)
berechnet. Für
Aminosäuresequenzen
wird eine Treffermatrix verwendet, um den kumulativen Treffer zu
berechnen. Verlängerung
der Worttreffer in jede Richtung wird angehalten, wenn: der kumulative
Gegenüberstellungswert
um die Menge X von seinem maximal erreichten Wert abfällt; der
kumulative Wert wegen der Anhäufung
einer oder mehrerer Restegegenüberstellung/-en
mit negativem Wert auf Null oder darunter geht; oder das Ende jeder
Sequenz erreicht ist. Die BLAST Algorithmusparameter W, T und X
bestimmen die Sensitivität
und Geschwindigkeit der Gegenüberstellung.
Das BLASTN Programm (für
Nukleotidsequenzen) verwendet als Standardwerte eine Wortlänge (W)
von 11, eine Erwartung (E) von 10, M = 5, N = –4 und einen Vergleich beider
Stränge.
Für Aminosäuresequenzen verwendet
das BLASTP Programm als Standardwerte eine Wortlänge (W) von 3, eine Erwartung
(E) von 10, und die BLOSUM62 Treffermatrix (siehe Henikoff & Henikoff, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 89: 10915 (1989)) Gegenüberstellungen (B) von 50, eine
Erwartung (E) von 10, M = 5, N = –4, und einen Vergleich beider
Stränge.
-
Der
BLAST Algorithmus führt
auch eine statistische Analyse der Ähnlichkeit zwischen zwei Sequenzen durch
(siehe auch Karlin & Altschul,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90: 5873–5787 (1993)). Ein Maß für Ähnlichkeit, das
durch den BLAST Algorithmus bereitgestellt wird, ist die kleinste
Summenwahrscheinlichkeit (P(N)), das ein Maß für die Wahrscheinlichkeit ist,
mit der ein Aufeinanderpassen zwischen zwei Nukleotid- oder Aminosäuresequenzen
per Zufall sich ereignen würde.
Zum Beispiel wird eine Nukleinsäure
als mit einer Referenzsequenz als ähnlich angesehen, wenn die
kleinste Summenwahrscheinlichkeit in einem Vergleich der Testnukleinsäure mit
der Referenznukleinsäure
weniger als ungefähr
0.2 ist, noch bevorzugter weniger als ungefähr 0.01, und am bevorzugtesten
weniger als ungefähr
0.001 ist.
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Ein
Anzeichen dafür,
dass zwei Nukleinsäuresequenzen
oder Polypeptide im Wesentlichen identisch sind, ist, dass das Polypeptid,
das durch die erste Nukleinsäure
kodiert wird, immunologisch kreuzreaktiv ist mit den Antikörpern, die
gegen das Polypeptid erzeugt wurden, die durch die zweite Nukleinsäure kodiert
werden, wie unten beschrieben wird. Somit ist ein Polypeptid typischerweise
im Wesentlichen identisch mit einem zweiten Polypeptid, zum Beispiel
wenn sich die zwei Peptide nur durch konservative Substitutionen
unterscheiden. Ein anderes Anzeichen, dass zwei Nukleinsäuresequenzen
im Wesentlichen identisch sind, ist dass die zwei Moleküle oder
ihre Komplemente mit einander unter stringenten Bedingungen hybridisieren,
wie unten beschrieben wird. Ein weiteres Anzeichen, dass zwei Nukleinsäuresequenzen
im Wesentlichen identisch sind, ist dass die gleichen Primer verwendet
werden können,
um die Sequenz zu amplifizieren.
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Der
Begriff „hybridisiert
selektiv (oder spezifisch) an" bezeichnet
das Binden, Ausbilden einer Duplex oder Hybridisieren eines Moleküls nur an
eine bestimmte Nukleinsäuresequenz
unter stringenten Hybridisierungsbedingungen, wenn die Sequenz in
einer komplexen Mischung vorliegt (z. B. vollständige Zell- oder Bibliotheks-DNA
oder RNA).
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Der
Begriff „stringente
Hybridisierungsbedingungen" bezeichnet
die Bedingungen, unter denen eine Sonde an seine Targetsubsequenz,
typischerweise in einer komplexen Mischung von Nukleinsäuren, aber nicht
an andere Sequenzen hybridisieren wird. Stringenzbedingungen sind
sequenzabhängig
und werden unter verschiedenen Bedingungen verschieden sein. Längere Sequenzen
hybridisieren spezifisch bei höheren Temperaturen.
Eine ausführliche
Anleitung für
die Hybridisierung von Nukleinsäuren
findet sich in Tijssen, Techniques in Biochemistry and Molecular
Biology-Hybridization with Nucleic Probes, "Overview of principles of hybridization
and the strategy of nucleic acid assays" (1993). Im Allgemeinen werden die stringenten
Bedingungen gewählt
ungefähr
5–10°C niedriger
sein als der thermale Schmelzpunkt (Tm)
für die
spezifische Sequenz an einem pH mit definierter Ionenstärke. Der
Tm ist die Temperatur (bei definierter Ionenstärke, pH
und Nukleinsäurekonzentration)
bei dem 50% der Sonden, die mit dem Target komplementär sind,
mit der Targetsequenz im Äqulibrium
hybridisieren (wenn die Targetsequenzen im Überschuss vorhanden sind, sind
am Tm 50% der Sonden im Äquilibrium besetzt). Stringente
Bedingungen werden diejenigen sein, bei denen die Salzkonzentration
weniger als ungefähr
1.0 M Natriumionen beträgt,
typischerweise eine Konzentration von ungefähr 0.01 bis 1.0 M Natriumionen
(oder anderer Salze) bei einem pH von 7.0 bis 8.3 besitzt und die
Temperatur mindestens ungefähr
30°C für kurze
Sonden (z. B. 10 bis 50 Nukleotide) und mindestens ungefähr 60°C für lange
Sonden (z. B. mehr als 50 Nukleotide) ist. Stringente Bedingungen
können
auch mit der Zugabe von destabilisierenden Agenzien wie Formamid
bewirkt werden. Für
eine Hochstringenzhybridisierung entspricht ein positives Signal
wenigstens zweimal dem Hintergrund, vorzugsweise zehnmal der Hintergrundhybridisierung.
Exemplarische stringente Hybridisierungsbedingungen schließen ein:
50% Formamid, 5 × SSC und
1% SDS, inkubiert bei 42°C,
oder 5 × SSC,
1% SDS, inkubiert bei 65°C,
mit Waschungen in 0.2 × SSC, und
0.1% SDS bei 65°C.
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Nukleinsäuren, die
nicht aneinander unter stringenten Bedingungen hybridisieren, sind
immer noch im Wesentlichen identisch, wenn die Polypeptide, die
sie kodieren im Wesentlichen identisch sind. Dies tritt auf, zum
Beispiel, wenn eine Kopie einer Nukleinsäure mit der maximalen Codondegeneration
erzeugt wird, die durch den genetischen Code erlaubt ist. In solchen
Fällen
hybridisieren die Nukleinsäuren
typischerweise unter moderat stringenten Hybridisierungsbedingungen.
Beispielhafte „moderat
stringente Hybridisierungsbedingungen" schließen eine Hybridisierung in
einem Puffer aus 40% Formamid, 1 M NaCl, 1% SDS bei 37°C, und eine
Waschung in 1 × SSC
bei 45°C
ein. Eine positive Hybridisierung ist wenigstens Faktor 2 über dem
Hintergrund. Die Fachleute werden leicht erkennen, dass alternative
Hybridisierungs- und Waschbedingungen verwendet werden können, um
Bedingungen ähnlicher
Stringenz bereitzustellen.
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"Antikörper" bezieht sich auf
ein Polypeptid, das eine Gerüstregion
aus einem Immmunoglobulingen oder Fragmenten davon, die ein Antigen
spezifisch binden und erkennen, umfasst. Die anerkannten Immunoglobulinregionen
schließen
die Kappa, Lambda, Alpha, Gamma, Delta, Epsilon und Mu konstanten
Region-Gene, wie auch die Myriaden von Genen für die variable Region der Immunoglobuline
ein. Leichte Ketten werden entweder als Kappa oder Lambda klassifiziert.
Schwere Ketten werden als Gamma, Mu, Alpha, Delta oder Epsilon klassifiziert,
die wiederum die Immunglobulinklassen IgG, IgM, IgA, IgD bzw. IgE
definieren.
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Eine
exemplarische strukturelle Immunglobulin (Antikörper) Einheit umfasst ein Tetramer.
Jeder Tetramer ist aus zwei identischen Paaren von Polypeptidketten
zusammengesetzt, jedes Paar mit einer „leichten" (ungefähr 25 kD) und einer „schweren" Kette (ungefähr 50–70 kD).
Der N-Terminus jeder Kette definiert eine variable Region von ungefähr 100 bis
110 oder mehr Aminosäuren,
die primär
für die
Antigenerkennung verantwortlich sind. Die Begriffe variable leichte
Kette (VL) und variable schwere Kette (VH) bezieht sich auf diese leichten bzw. schweren
Ketten.
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Es
gibt Antikörper,
z. B. als intakte Immunoglobuline oder als eine Vielzahl von gut
charakterisierten Fragmenten, die durch Verdau mit zahlreichen Peptidasen
produziert werden. Somit verdaut Pepsin zum Beispiel einen Antikörper unter
den Disulfidbrücken
in der Gelenkregion, um F(ab)'2
zu produzieren, einen Dimer von Fab, der seinerseits eine leichte
Kette ist, die mit VH-CH1 durch eine Disulfidbindung verbunden ist.
Das F(ab)'2 kann
unter milden Bedingungen reduziert werden, um die Disufidbindung
in der Gelenkregion zu brechen, wodurch der F(ab)'2 Dimer in einen
Fab' Monomer umgewandelt
wird. Das Fab' Monomer
ist im Wesentlichen Fab mit einem Teil der Gelenkregion (siehe Fundamental
Immunology (Paul Hrg., 3d Ausgabe. 1993)). Während zahlreiche Antikörperfragmente
durch Begriffe des Verdaus eines intakten Antikörpers definiert sind, wird
ein Fachmann es zu schätzen
wissen, dass solche Fragmente de novo entweder chemisch oder durch Verwendung
der rekombinanten DNA Methodologien synthetisiert werden können. Somit
schließt
der Begriff Antikörper,
wie hier verwendet, auch Antikörperfragmente
ein, die entweder durch die Modifikation ganzer Antikörper produziert
werden, oder diejenigen ein, die de novo mit rekombinanter DNA Methodik
(z. B. Einzelketten FV) synthetisiert werden oder diejenigen ein,
die mit Phagendisplay Bibliotheken identifiziert werden (siehe z.
B. McCafferty et al., Nature 348: 552–554 (1990)).
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Zur
Herstellung von monoklonalen oder polyklonalen Antikörpern kann
jede in der Technik bekannte Technik verwendet werden (siehe, z.
B., Kohler & Milstein,
Nature 256: 495–497
(1975); Kozbor et al., Immunology Today 4: 72 (1983); Cole et al.,
S. 77–96
in Monoclonal Antibodies and Cancer Therapy, Alan R. Liss, Inc.
(1985)). Techniken für
die Produktion von Einzelkettenantikörpern (
U.S. Patent 4,946,778 ) können adaptiert
werden, um Antikörper
gegen Polypeptide dieser Erfindung zu produzieren. Auch können transgene
Mäuse oder
andere Organismen, wie andere Säuger,
verwendet werden, um humanisierte Antikörper zu exprimieren . Alternativ
kann die Phagendisplaytechnologie verwendet werden, um Antikörper und
heteromere Fab Fragmente zu identifizieren, die spezifisch an ausgewählte Antigene
binden (siehe McCafferty et al., Nature 348: 552–554 (1990); Marks et al.,
Biotechnology 10: 779–783
(1992)).
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Ein „Anti-Kv6.2 " Antikörper ist
ein Antikörper
oder Antikörperfragment,
das spezifisch an ein Polypeptid bindet, das durch das Kv6.2 Gen,
cDNA oder eine Subsequenz davon kodiert wird. Ein „chimärer Antikörper" ist ein Antikörpermolekül, in dem
(a) die konstante Region, oder ein Teil davon, geändert, ersetzt
oder ausgetauscht ist, so dass die Antigenbindungsstelle (variable
Region) mit einer konstanten Region einer anderen oder veränderten
Klasse, Effektorfunktion und/oder Spezies oder eines vollkommen
verschiedenen Moleküls verbunden
ist, das dem chimären
Antikörper
neue Eigenschaften verleiht, z. B. ein Enzym, Toxin, Hormon, Wachstumsfaktor,
Wirkstoff etc.; oder (b) die variable Region oder ein Teil davon
geändert,
ersetzt oder durch eine variable Region ausgetauscht ist, die eine
andere oder geänderte
Antigenspezifität
besitzt.
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Der
Begriff „Immunoassay" ist ein Assay, der
einen Antikörper
verwendet, um ein Antigen spezifisch zu binden. Der Immunoassay
wird durch die Verwendung von spezifischen Bindungseigenschaften
eines bestimmten Antikörpers
gekennzeichnet, um das Antigen zu isolieren, anzuzielen und/oder
zu quantifizieren.
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Der
Begriff „bindet
spezifisch (oder selektiv)" an
einen Antikörper
oder „ist
spezifisch (oder selektiv) immunoreaktiv mit", bezeichnet, wenn er sich auf ein Protein
oder Peptid bezieht, eine Bindungreaktion, die das Vorliegen des
Proteins in einer heterogenen Population von Proteinen und anderen
Biologica anzeigt. Somit binden unter angegebenen Immunoassay-Bedingungen die spezifischen
Antikörper
an ein bestimmtes Protein mit wenigstens dem zweifachen des Hintergrunds
und binden nicht wesentlich in einer signifikanten Menge an andere
in der Probe vorhandene Proteine. Spezifische Bindung an einen Antikörper unter
solchen Bedingungen kann einen Antikörper notwendig machen, der
für seine
Spezifität
für ein
bestimmtes Protein selektiert ist. Zum Beispiel können polyklonale
Antikörper,
die gegen Kv6.2 mit der Sequenz SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 17,
kodiert durch SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 18, oder Spleißvarianten
oder Teile davon erzeugt wurden, können selektiert werden, um
nur diejenigen polyklonalen Antikörper zu erhalten, die mit Kv6.2 und
nicht mit anderen Proteinen, außer
polymorphen Varianten, Orthologen und Allelen von Kv6.2, spezifisch immunreaktiv
sind. Diese Selektion kann durch Abziehen der Antikörper erreicht
werden, die mit Molekülen, wie
Kv6.1, anderen Kv6.2-Orthologen, und mit anderen Kv6 Familienmitgliedern
oder anderen Kv-Superfamiliemitgliedern kreuzreagieren. Eine Vielzahl
von Immunoassayformaten kann verwendet werden, um Antikörper zu
selektieren, die mit einem bestimmten Protein spezifisch immunreaktiv
sind. Zum Beispiel werden Festphasen ELISA Immunoassays routinemäßig verwendet,
um Antikörper,
die mit einem Protein spezifisch immunreaktiv sind zu selektieren
(siehe z. B. Harlow & Lane,
Antibodies, A Laboratory Manual (1988) für eine Beschreibung der Immunosassayformate
und Bedingungen, die verwendet werden können, um die spezifische Immunreaktivität zu bestimmen).
Typischerweise wird eine spezifische oder selektive Reaktion wenigsten zwei
Mal dem Hintergrundsignal oder Rauschen entsprechen und noch typischer
mehr als 10 bis 100 Mal dem Hintergrund entsprechen. Der Begriff „selektiv
assoziiert mit" bezeichnet
die Fähigkeit
einer Nukleinsäure
mit einander „selektiv
zu hybridisieren" ,
wie oben definiert wurde, oder die Fähigkeit eines Antikörpers an
ein Protein „selektiv
(oder spezifisch) zu binden",
wie oben definiert wurde.
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Mit „Wirtszelle" wird eine Zelle
gemeint, die einen Expressionsvektor enthält und die Replikation oder Expression
des Expressionsvektors unterstützt.
Wirtszellen können
prokaryotische Zellen, wie E. coli, oder eukaryotische Zellen, wie
Hefe-, Insekten-, Amphibien- oder
Säugerzellen
sein, wie CHO, HeLa und ähnliche,
z. B. kultivierte Zellen, Explantate und Zellen in vivo.
-
„Biologische
Probe", wie hierin
verwendet, ist eine Probe eines biologischen Gewebes oder Flüssigkeit,
die Kv6.2 Polypeptide enthält
oder Nukleinsäure,
die für
ein Kv6.2 Protein kodiert. Solche Proben schließen Gewebe ein, das aus Menschen
isoliert wurde, sind darauf aber nicht eingegrenzt. Biologische
Proben können
auch Schnitte aus Geweben, wie gefrorene Schnitte, die für histologische
Zwecke verwendet wurden, einschließen. Eine biologische Probe
wird typischerweise aus einem eukaryotischen Organismus erhalten, vorzugsweise
Eukaryoten wie Pilzen, Pflanzen, Insekten, Protozoen, Vögeln, Fischen,
Reptilien und vorzugsweise einem Säuger, wie Ratte, Mäusen, Kuh,
Hund, Meerschweinchen oder Kaninchen und am bevorzugtesten einem
Primaten, wie Schimpansen oder Menschen.
-
III. Isolieren des Gens, das Kv6.2 kodiert
-
A. Allgemeine rekombinante DNA Verfahren
-
Diese
Erfindung beruht auf Routinetechniken in dem Gebiet der rekombinanten
Genetik. Grundlegende Texte, die allgemeine Verfahren für die Verwendung
in dieser Erfindung offenbaren, schließen Sambrook et al., Molecular
Cloning, A Laborstory Manual-(2te A. 1989); Kriegler, Gene Transfer
and Expression: A Laboratory Manual (1990); und Current Protocols
in Molecular Biology (Ausubel et al., Hrg., 1994)) ein.
-
Für Nukleinsäuren sind
die Größen entweder
in Kilobasen (Kb) oder Basenpaaren (bp) angegeben. Diese sind Schätzungen,
die aus Agarose oder Acrylamid-Gelelektrophoresen, aus sequenzierten
Nukleinsäuren
oder aus veröffentlichten
DNA-Sequenzen abgeleitet wurden. Für Proteine sind die Größen in Kilodalton (kD)
oder in der Anzahl der Aminosäurereste
angegeben. Proteingrößen werden
aus Gelelektropherese, aus sequenzierten Proteinen, aus abgeleiteten
Aminosäuresequenzen
oder aus veröffentlichten
Proteinsequenzen abgeschätzt.
-
Oligonukleotide,
die kommerziell nicht verfügbar
sind, können
gemäß dem Festphasen
Phosphoramidit-Triester Verfahren synthetisiert werden, das zuerst
beschrieben wurde von Beaucage & Caruthers,
Tetrahedron Letts. 22: 1859–1862
(1981), mit einem automatisierten Synthesegerät, wie beschrieben in Van Devanter
et al., Nucleic Acids Res. 12: 6159–6168 (1984). Reinigung der
Oligonukleotide erfolgt entweder durch native Acrylamid-Gelelektrophorese
oder durch Anionenaustauscher HPLC, wie beschrieben in Pearson & Reanier, J. Chrom.
255: 137–149
(1983).
-
Die
Sequenz der klonierten Gene und synthetischen Oligonukleotide kann
nach dem Klonieren mit z. B. dem Kettenterminationsverfahren zum
Sequenzieren von doppelsträngigen
Templates von Wallace et al., Gene 16: 21–26 (1981) verifiziert werden.
-
B. Klonierungsverfahren für die Isolierung
von Nukleotidsequenzen, die Kv6.2 kodieren
-
Im
Allgemeinen werden die Nukleinsäuresequenzen,
die Kv6.2 und verwandte Nukleinsäurehomologe kodieren,
aus Bibliotheken mit cDNA und mit genomischer DNA kloniert oder
mittels Amplifikationstechniken mit Oligonukleotidprimern isoliert.
Zum Beispiel werden Kv6.2 Sequenzen typischerweise aus humanen Nukleinsäure (genomische
oder cDNA) Bibliotheken durch Hybridisieren mit einer Nukleinsäuresonde
oder einem Polynukleotid isoliert, dessen Sequenz aus SEQ ID NO:
2 oder SEQ ID NO: 18 abgeleitet werden kann, vorzugsweise aus der
Region, die die Untereinheiten-Assoziierungsregion oder die S4–S6 Region
kodiert.. Ein geeignetes Gewebe, aus dem Kv6.2 RNA und cDNA isoliert
werden können,
ist Hirngewebe, wie das Gesamthirn.
-
Amplifikationstechniken
mit Primern können
auch verwendet werden, um Kv6.2 aus DNA oder RNA zu amplifizieren
und zu isolieren. Die folgenden Primer können auch verwendet werden,
um eine Sequenz von Kv6.2 zu amplifizieren:
-
Diese
Primer können
verwendet werden, z. B., um die Volllängensequenz oder eine Sonde
von einem oder mehreren hundert Nukleotiden zu amplifizieren, welche
dann verwendet wird, um eine humane Bibliothek nach Volllängen Kv6.2
zu screenen.
-
Nukleinsäuren, die
Kv6.2 kodieren, können
auch aus Expressionsbibliotheken mit Antikörpern als Sonden isoliert werden.
Solche polyklonalen oder monoklonalen Antikörper können mit der Sequenz von SEQ ID
NO: 1, SEQ ID NO: 17 oder einem immunogenen Teil davon erzeugt werden.
-
Kv6.2
polymorphe Varianten, Orthologe und Allele, die im Wesentlichen
mit der Untereinheiten-Assoziierungsregion oder S4–S6 Region
von Kv6.2 identisch sind, können
mit Kv6.2 Nukleinsäuresonden
und Oligonukleotiden unter stringenten Hybridisierungsbedingungen
durch das Screenen von Bibliotheken isoliert werden. Alternativ
können
Expressionsbibliotheken verwendet werden, um Kv6.2 und Kv6.2 polymorphe
Varianten, Orthologe und Allele durch das immunologische Detektieren
von exprimierten Homologen mittels Antiseren oder gereinigten Antikörpern, die
gegen Kv6.2 oder Teile davon (z. B., die Untereinheiten-Assoziierungsregion
oder S4–S6
Region von Kv6.2) hergestellt wurden, die auch das Kv6.2 Homolog
erkennen und selektiv daran binden, zu klonieren. Um eine cDNA Bibliothek
herzustellen, sollte man eine Quelle wählen, die reich an Kv6.2 mRNA
ist, z. B., Gewebe, wie das gesamte Gehirn. Die mRNA wird dann in
cDNA mit reverser Transkriptase überführt, in
einen rekombinanten Vektor ligiert und in einen rekombinanten Wirt
für die
Vermehrung, das Screenen und Klonieren transfiziert. Verfahren zum
Herstellen und Screenen von cDNA Bibliotheken sind gut bekannt (siehe
z. B. Gubler & Hoffman,
Gene 25: 263–269
(1983); Sambrook et. al., supra ; Ausubel et al., siehe oben).
-
Für eine genomische
Bibliothek wird die DNA aus dem Gewebe extrahiert und entweder mechanisch geschert
oder enyzmatisch verdaut, um Fragmente von ungefähr 12–20 kb zu ergeben. Die Fragmente
werden dann durch Gradientenzentrifugation von unerwünschten
Größen getrennt
und werden in Bakteriophage Lambda-Vektoren konstruiert. Diese Vektoren
und Phagen werden in vitro verpackt. Rekombinante Phagen werden
durch Plaque-Hybridisierung
analysiert, wie in Benton & Davis,
Science 196: 180–182
(1977) beschrieben wurde. Koloniehybridisierung wird durchgeführt, wie
allgemein beschrieben in Grunstein et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA., 72: 3961–3965
(1975).
-
Ein
alternatives Verfahren zum Isolieren von Kv6.2 Nukleinsäure und
ihren Homologen kombiniert die Verwendung von synthetischen Oligonukleotidprimern
und die Amplifikation eines RNA oder DNA Templats (siehe
U. S. Patente 4,683,195 und
4,683,202 ; PCR Protocols:
A Guide to Methods and Applications (Innis et al., Hrg., 1990)).
Verfahren wie Polymerase Kettenreaktion (PCR) und Ligase Kettenreaktion
(LCR) können verwendet
werden, um Nukleinsäuresequenzen
von Kv6.2 direkt aus mRNA, aus cDNA, aus genomischen Bibliotheken
oder cDNA Bibliotheken zu amplifizieren. Degenerierte Oligonukleotide
können
designt werden, um Kv6.2 Homologe mit den hierin bereit gestellten
Sequenzen zu amplifizieren. Restriktionsendonuklease-Stellen können in
die Primer eingebaut werden. Polymerase Kettenreaktion oder andere
in vitro Amplifikationsverfahren können auch nützlich sein, zum Beispiel,
um Nukleinsäuresequenzen
zu klonieren, die für
Proteine kodieren, die exprimiert werden sollen, um Nukleinsäuren herzustellen,
um sie als Sonden zum Detektieren des Vorliegens von Kv6.2 kodierender
mRNA in physiologischen Proben, zum Sequenzieren von Nukleinsäure oder
für andere
Zwecke zu verwenden. Durch die PCR Reaktion amplifizierte Gene können aus
Agarosegelen aufgereinigt werden und in einen geeigneten Vektor
kloniert werden.
-
Genexpression
von Kv6.2 kann auch durch Techniken analysiert werden, die in der
Technik bekannt sind, z. B. Reverse Transkription und Amplifikation
von mRNA, Isolierung von Gesamt-RNA
oder Poly-A+-RNA, Northernblotting, Dotblotting,
in situ Hybridisierung, RNase Protektion, Hochdichte-Polynukleotidarraytechnologie
und ähnliche.
-
Synthetische
Oligonukleotide können
verwendet werden, um rekombinante Kv6.2 Gene zur Verwendung als
Sonden oder für
die Expression von Protein zu konstruieren. Dieses Verfahren wird
mit einer Reihe von überlappenden
Oligonukleotiden, die gewöhnlicherweise
40–120
bp lang sind, durchgeführt,
die sowohl die Sense als auch die nicht Sense (Antisense) Stränge des
Gens darstellen. Diese DNA-Fragmente werden dann annealt, ligiert
und kloniert. Alternativ können
Amplifikationstechniken mit präzisen
Primern verwendet werden, um eine spezifische Subsequenz des Kv6.2–Gens zu
amplifizieren. Die spezifische Subsequenz wird dann in einen Expressionsvektor
ligiert.
-
Das
Gen für
Kv6.2 wird typischerweise in intermediäre Vektoren vor der Transformation
in prokaryotische oder eurkaryotische Zellen für die Replikation und/oder
Expression kloniert. Diese intermediären Vektoren sind typischerweise
prokaryotische Vektoren, z. B., Plasmide oder Shuttle-Vektoren.
-
C. Expression in Prokaryoten und Eukaryoten
-
Um
ein hohes Niveau an Expression eines klonierten Gens zu erhalten,
wie von denjenigen cDNAs, die für
Kv6.2 kodieren, subkloniert man typischerweise Kv6.2 in einen Expressionsvektor,
der einen starken Promotor, um die Transkription zu steuern, einen
Transkriptions/Translationsterminator und, falls er für eine Nukleinsäure ist,
der für
ein Protein kodiert, eine Ribosomenbindungsstelle für die Translations-Initiierung
enthält.
Geeignete bakterielle Promotoren sind in der Technik wohl bekannt
und werden beschrieben z. B. in Sambrook et al., und Ausubel et
al., siehe oben. Bakterielle Expressionssysteme zur Expression des
Kv6.2 Proteins sind verfügbar
in z. B. E. coli, Bacillus sp., und Salmonella (Palva et al., Gene
22: 229–235
(1983); Mosbach et al., Nature 302: 543–545 (1983). Kits für solche
Expressionssysteme sind kommerziell verfügbar. Eukaryotische Expressionssysteme
für Säugerzellen,
Hefe und Insektenzellen sind in der Technik wohl bekannt und sind
auch kommerziell verfügbar.
-
Die
Auswahl des Promotors, der verwendet wird, um die Expression einer
heterologen Nukleinsäure zu
steuern, hängt
von der speziellen Anwendung ab. Der Promotor wird vorzugsweise
ungefähr
im gleichen Abstand von der heterologen Transkriptionsstartstelle
positioniert, wie von der Transkriptionsstartstelle in seiner natürlichen
Umgebung. Wie in der Technik bekannt ist, kann jedoch einige Variation
dieses Abstands ohne Verlust der Promotorfunktion erreicht werden.
-
Zusätzlich zu
dem Promotor enthält
der Expressionsvektor typischerweise eine Transkriptionseinheit oder
Expressionskassette, die all die zusätzlichen Elemente enthält, die
für die
Expression der Kv6.2 kodierenden Nukleinsäure in Wirtszellen benötigt werden.
Eine typische Expressionskassette enthält somit einen Promoter, der
funktional mit der Nukleinsäuresequenz
verknüpft
ist, die für
Kv6.2 kodiert und Signale, die für die
effiziente Polyadenylierung des Transkript benötigt werden, Ribosomenbindungsstellen
und Translationstermination. Zusätzliche
Elemente der Kassette können
Enhancer einschließen
und, falls genomische DNA als das strukturelle Gen verwendet wird,
Introns mit funktionalen Spleißdonor-
und Akzeptorstellen einschließen.
-
Zusätzlich zu
einer Promotorsequenz sollte die Expressionskassette auch eine Transkriptionsterminationsregion
stromab des strukturellen Gens enthalten, um effiziente Termination
zu gewährleisten.
Die Terminationsregion kann aus dem gleichen Gen wie die Promotorsequenz
erhalten werden oder kann aus anderen Genen erhalten werden. Der
spezielle Expressionsvektor, der verwendet wird, um die genetische
Information in die Zelle zu transportieren, ist nicht besonders
kritisch. Jeder der konventionellen Vektoren, der für die Expression
in eukaryotischen oder prokaryotischen Zellen verwendet wird, kann
verwendet werden. Standard bakterielle Expressionsvektoren schließen Plasmide,
wie pBR322 basierte Plasmide, pSKF, pEP23D und Fusionsexpressionssysteme,
wie GST und LacZ ein. Epitop-Tags
können
auch zu den rekombinanten Proteinen hinzugefügt werden, um bequeme Isolierungsverfahren
zu gewährleisten,
z. B., c-myc.
-
Expressionsvektoren,
die regulatorische Elemente aus eukaryotischen Viren enthalten,
werden typischerweise in eukaryotischen Expressionsvektoren verwendet,
z. B. SV40 Vektoren, Papilloma Virusvektoren und Vektoren, die von
Epstein-Barr Virus abgeleitet sind. Andere exemplarische eukaryotische
Vektoren schließen
pMSG, pAV009/A+, pMTO10/A+, pMAMneo-5, Baculovirus pDSVE und jeden
anderen Vektor ein, der die Expression von Proteinen unter der Steuerung
des CMV Promotors, SV40 „Early
Promotors", SV40 „Later
Promotors", Metallothionein-Promotors,
murinen „Mammary
Tumor" Viruspromotors,
Rous sarcoma Viruspromotors, Polyhedrin-Promotors oder anderen Promotoren
erlaubt, die sich als für
die Expression in eukaryotischen Zellen als effektiv gezeigt haben.
-
Einige
Expressionssysteme besitzen Marker, die Genamplifikation gewährleisten,
wie Thymidinkinase und Dihydrofolat-Reductase. Alternativ sind Expressionssysteme
mit hoher Ausbeute, die keine Genamplifikation involvieren, auch
geeignet, wie die Verwendung eines Baculovirusvektors in Insektenzellen,
mit einer für Kv6.2
kodierenden Sequenz unter der Steuerung des Polyhedrin-Promotors
oder anderer starker Baculovirus-Promotoren. Die Elemente, die typischerweise
in Expressionsvektoren enthalten sind, enthalten auch ein Replicon,
das in E. coli funktioniert, ein Gen, das eine Antibiotikaresistenz
kodiert, um die Selektion von Bakterien zu erlauben, die die rekombinanten
Plasmide enthalten, und einzigartige Restriktionsstellen in nicht-essentiellen
Regionen des Plasmids beinhalten, um Insertion von eukaryotischen
Sequenzen zu erlauben. Das spezifisch gewählte Antibiotikaresistenzgen
ist nicht kritisch jedes der vielen in der Technik bekannten Resistenzgene
ist geeignet. Die prokaryotischen Sequenzen werden vorzugsweise
ausgewählt,
so dass sie nicht mit der Replikation der DNA in eukaryotischen
Zellen, falls notwendig, interferieren.
-
Standard-Transfektionsverfahren
werden verwendet, um bakterielle, Säuger-, Hefe- oder Insektenzellen
zu produzieren, die große
Mengen von Kv6.2 Protein exprimieren , die dann mit Standardtechniken
aufgereinigt werden (siehe z. B. Colley et al., J. Biol. Chem. 264:
17619– 17622
(1989); Guide to Protein Purification, in Methods in Enzymology,
Vol. 182 (Deutscher, Hrg., 1990)). Transformation von eukaryotischen
und prokaryotischen Zellen wird gemäß den Standardtechniken durchgeführt. (siehe,
z. B., Morrison, J. Bact. 132: 349–351 (1977); Clark-Curtiss & Curtiss, Methods
in Enzymology 101: 347–362
(Wu et al., Hrg., 1983). Jede der gut bekannten Prozeduren zum Einführen von
fremden Nukleotidsequenzen in Wirtszellen kann verwendet werden.
Diese schließen
die Verwendung von Kalziumphospat Transfektion, Polybren, Protoplastenfusion, Elektroporation,
Liposomen, Mikroinjektion, Plasmavektoren, viralen Vektoren und
jedes der anderen gut bekannten Verfahren zum Einführen von
klonierter genomischer DNA, cDNA, synthetischer DNA oder anderen fremden
genetischen Materials in eine Wirtszelle ein (siehe z. B. Sambrook
et al., siehe oben). Es ist nur notwendig, dass das verwendete spezifische
genetische Konstruktionsverfahren in der Lage ist, erfolgreich wenigstens
ein Gen in die Wirtszelle einzuführen,
das in der Lage ist Kv6.2, zu exprimieren.
-
Nachdem
der Expressionsvektor in die Zellen eingeführt wurde, werden die transfizierten
Zellen unter Bedingungen kultiviert, die die Expression von Kv6.2
begünstigen,
das aus der Kultur mit Standardtechniken, die unten identifiziert
werden, gewonnen wird.
-
IV. Aufreinigung von Kv6.2 Polypeptiden
-
Zur
Verwendung in funktionalen Assays kann entweder natürlich vorkommendes
oder rekombinantes Kv6.2 aufgereinigt werden. Natürlich vorkommende
Kv6.2-Monomere können
z. B. aus humanem Gewebe, wie dem Gesamthirn oder jeder anderen
Quelle eines Kv6.2 Homologem aufgereinigt werden. Rekombinante Kv6.2-Monomere
können
aus jedem geeigneten Expressionssystem aufgereinigt werden.
-
Die
Kv6.2-Monomere können
durch Standardtechniken zu substantieller Reinheit aufgereinigt
werden, einschließlich
der selektiven Präzipitation
mit solchen Substanzen wie Ammoniumsulfat, Säulenchromatographie, Immunoaufreinigungsverfahren
und andere (siehe z. B. Scopes, Protein Purification: Principles
and Practice (1982);
U. S. Patent
Nr. 4,673,641 ; Ausubel et al., siehe oben; und Sambrook
et al., siehe oben).
-
Eine
Anzahl von Prozeduren kann eingesetzt werden, wenn rekombinante
Kv6.2-Monomere aufgereinigt werden. Zum Beispiel können Proteine
mit etablierten molekularen Adhäsionseigenschaften
reversibel mit den Kv6.2-Monomeren verbunden werden. Mit dem geeigneten
Liganden können
die Kv6.2-Monomere selektiv an eine Aufreingungssäule adsorbiert
werden und dann von der Säule
in einer relativ reinen Form freigesetzt werden. Das verbundene
Protein wird dann durch enzymatische Aktivität entfernt. Schließlich könnten die
Kv6.2 Monomere mit Immunaffinitätssäulen aufgereinigt
werden.
-
A. Aufreinigung von Kv6.2-Monomeren aus
rekombinanten Bakterien
-
Rekombinante
Proteine werden durch transformierte Bakterien in großen Mengen,
typischerweise nach Promotorinduktion, exprimiert; Expression kann
aber konstitutiv sein. Promotorinduktion mit IPTG ist ein Beispiel
eines induzierbaren Promotorsystems. Bakterien werden gemäß den Standardverfahren
in der Technik gezogen. Frische oder gefrorene Bakterienzellen werden
für die
Isolierung von Protein verwendet.
-
Proteine,
die in Bakterien exprimiert werden, können unlösliche Aggregate bilden („Inclusion
Bodies"). Zahlreiche
Protokolle sind für
die Aufreinigung der Kv6.2-Monomere aus Inclusions Bodies geeignet.
Zum Beispiel involviert die Aufreinigung von Inclusion Bodies typischerweise
die Extraktion, Separation und/oder Aufreinigung von Inclusion Bodies
durch Disruption der bakteriellen Zellen, z.B. durch Inkubation
in einem Puffer mit 50 mM TRIS/HCL pH 7.5, 50 mM NaCl, 5 mM MgCl2, 1 mM DTT, 0.1 mM ATP und 1 mM PMSF. Die
Zellsuspension kann mit 2-3
Passagen durch eine French Press lysiert, mit einem Polytron (Brinkmann
Instruments) homogenisiert oder auf Eis sonifiziert werden. Alternative
Verfahren des Lysierens von Bakterien sind dem Fachmann offenkundig
(siehe z. B. Sambrook et al., siehe oben; Ausubel et al., siehe
oben).
-
Wenn
notwendig, werden die Inclusion Bodies solubilisiert und die lysierte
Zellsuspension wird typischerweise zentrifugiert, um ungewolltes
unlösliches
Material zu entfernen. Proteine, die die Inclusion Bodies gebildet
haben, können
durch Verdünnung
oder Dialyse mit einem kompatiblen Puffer renaturiert werden. Geeignete
Lösungen
schließen,
sind aber nicht beschränkt
auf, Harnstoff (ungefähr
4 M bis ungefähr
8 M), Formamid (wenigstens ungefähr
80%, Volumen/Volumen-Basis) und Guanidinium-hydrochlorid (ungefähr 4 M bis
ungefähr
8 M) ein. Einige Lösungsmittel,
die in der Lage sind Aggregat bildende Proteine zu solubilisieren, zum
Beispiel SDS (Natriumdodecylsulfat), 70% Ameisensäure sind
nicht geeignet für
die Verwendung in diesem Verfahren wegen der der Möglichkeit
der irreversiblen Denaturierung der Proteine, die mit einem Mangel an
Immunogenität
und/oder Aktivität
einhergeht. Obwohl Guanidinium hydrochlorid und ähnliche Agenzien Denaturierungsmittel
sind, ist diese Denaturierung nicht irreversibel und Renaturierung
kann nach Entfernung (durch zum Beispiel Dialyse) oder Verdünnung des
Denaturierungsmittels auftreten, was die erneute Bildung des immunologisch
und/oder biologisch aktiven Proteins ermöglicht. Andere geeignete Puffer
sind den Fachleuten bekannt. Humane Kv6.2-Monomere werden von anderen
bakteriellen Proteinen durch Standardseparationtechniken abgetrennt,
z. B., mit Ni-NTA Agarosematerial. Alternativ ist es möglich die
Kv6.2-Monomere aus dem Bakterienperiplasma aufzureinigen. Nach Lyse
der Bakterien, wenn die Kv6.2-Monomere in das Periplasma der Bakterien
exportiert werden, kann die periplasmatische Fraktion der Bakterien
durch kalten osmotischen Schock zusätzlich zu anderen dem Fachmann
bekannten Verfahren isoliert werden. Um rekombinante Proteine aus
dem Periplasma zu isolieren, werden die bakteriellen Zellen zentrifugiert,
um ein Pellet zu bilden. Das Pellet wird in einem Puffer, der 20%
Saccharose enthält,
resuspendiert. Um die Zellen zu lysieren, werden die Bakterien zentrifugiert
und das Pellet in eiskaltem 5 mM MgSO4 resuspendiert
und in einem Eisbad für
ungefähr
10 Minuten gehalten. Die Zellsuspension wird zentrifugiert und der Überstand
dekantiert und aufbewahrt. Die rekombinanten Proteine, die in dem Überstand
vorliegen, können
von den Wirtsproteinen durch Standardauftrennungstechniken abgetrennt
werden, die dem Fachmann wohl bekannt sind.
-
B. Standardproteintrennungstechniken zum
Aufreinigen von Kv6.2-Monomeren
-
Solubilitätsfraktionierung
-
Eine
anfängliche
Salzfraktionierung kann, oft als ein anfänglicher Schritt, besonders
dann, wenn die Proteinmischung komplex ist, viele der ungewollten
Wirtszellproteine (oder Proteine, die aus dem Zellkulturmedium stammen)
von den interessierenden rekombinanten Protein abtrennen. Das bevorzugte
Salz ist Ammoniumsulfat. Ammoniumsulfat präzipitiert Proteine durch effektives
Reduzieren der Wassermenge in der Proteinmischung. Proteine präzipitieren
dann aufgrund ihrer Solubilität.
Je hydrophober ein Protein ist, desto wahrscheinlicher wird es bei
geringeren Ammoniumsulfat Konzentrationen präzipitieren. Ein typisches Protokoll
schließt
das Hinzugeben von gesättigtem
Ammoniumsulfat zu einer Proteinlösung
ein, so dass die resultierende Ammoniumsulfat Konzentration zwischen
20–30%
ist. Diese Konzentration wird die am meisten hydrophoben Proteine
präzipitieren.
Das Präzipitat
wird dann verworfen (außer
das interessierende Protein ist hydrophob) und Ammoniumsulfat wird
zu dem Überstand
bis zu einer Konzentration hinzugegeben, von der bekannt ist, dass
dabei das interessierende Protein präzipitiert. Das Präzipitat
wird dann in einem Puffer solubilisiert und das überschüssige Salz wird, falls notwendig
entweder durch Dialyse oder Membranfiltrierung, entfernt. Andere
Verfahren, die auf der Löslichkeit
von Proteinen basieren, wie kalte Ethanolfällung, sind den Fachleuten
bekannt, und können
verwendet werden, um komplexe Proteinmischungen zu fraktionieren.
-
Differentielle Größenfiltration.
-
Das
Molekulargewicht der Kv6.2-Monomere kann verwendet werden, um sie
von Proteinen mit größerer und
geringerer Größe unter
Verwendung von Ultrafiltration durch Membranen von verschiedener
Porengröße zu isolieren
(zum Beispiel Amicon oder Millipore Membranen). Als ein erster Schritt
wird die Proteinmischung durch eine Membran mit einer Porengröße ultrafiltriert,
die eine geringere Molekulargewichtsausschlussgröße besitzt als das Molekulargewicht
des interessierenden Proteins. Das Retentat der Ultrafiltration wird
dann gegen eine Membran ultrafiltriert mit einer molekularen Ausschlussgröße, die
größer ist
als das Molekulargewicht des interessierenden Proteins. Das rekombinante
Protein wird durch die Membran in das Filtrat hindurch treten. Das
Filtrat kann dann, wie unter beschrieben, chromatographiert werden.
-
Säulenchromatographie
-
Die
Kv6.2-Monomere können
auch von anderen Proteinen auf der Basis ihrer Größe, Nettooberflächenladung,
Hydrophobizität
und Affinität
für Liganden
separiert werden. Zusätzlich
können
Antikörper,
die gegen Proteine erzeugt werden, mit den Säulenmatrizen konjugiert werden
und die Proteine immuno-gereinigt werden. All diese Verfahren sind
in der Technik wohl bekannt. Es wird auch für einen Fachmann offensichtlich sein,
dass chromatographische Techniken in jedem Maßstab und unter Verwendung
der Geräte
von vielen verschiedenen Herstellern (z. B. Pharmacia Biotech) durchgeführt werden
können.
-
V. Immunologische Detektion von Kv6.2
-
Zusätzlich zu
der Detektion von Kv6.2-Genen und Genexpression mit der Nukleinsäurehybridisierungstechnologie
kann man auch Immunoassays verwenden, um die Kv6.2-Monomere zu detektieren.
Immunoassays können
verwendet werden, um qualitativ oder quantitativ die Kv6.2-Monomere
zu analysieren. Einen allgemeinen Überblick über die geeignete Technologie
kann in Harlow & Lane,
Antibodies, A Laboratory Manual (1988) gefunden werden.
-
A. Antikörper gegen Kv6.2-Monomere
-
Verfahren
zum Produzieren von polyklonalen und monoklonalen Antikörpern, die
mit Kv6.2-Monomeren
spezifisch reagieren, sind den Fachleuten bekannt (siehe, z. B.,
Coligan, Current Protocols in Immunology (1991); Harlow & Lane, siehe oben;
Goding, Monoclonal Antibodies: Principles and Practice (2te A. 1986);
und Kohler & Milstein,
Nature 256: 495–497
(1975). Solche Techniken schließen
die Antikörperpräparation
durch Auswahl von Antikörpern
aus Bibliotheken von rekombinanten Antikörpern in Phagen- oder ähnlichen
Vektoren ein, wie auch die Präparation
von polyklonalen und monoklonalen Antikörpern durch das Immunisieren
von Kaninchen oder Mäusen
(siehe, z. B., Huse et al., Science 246: 1275–1281 (1989); Ward et al.,
Nature 341: 544–546
(1989)).
-
Eine
Vielzahl von Immunogenen, die Teile von Kv6.2-Monomeren umfassen,
können
verwendet werden, um Antikörper
zu produzieren, die mit Kv6.2-Monomeren spezifisch reaktiv sind.
Zum Beispiel können
rekombinante Kv6.2-Monomere oder ein antigenes Fragment davon, wie
die Untereinheiten-Assoziierungsregion oder S4–S6 Region, wie hier beschrieben,
isoliert werden. Rekombinantes Protein kann in eukaryotischen oder
prokaryotischen Zellen, wie oben beschrieben, exprimiert werden,
und gereinigt werden, wie oben im Allgemeinen beschrieben wurde.
Rekombinantes Protein ist das bevorzugte Immunogen für die Produktion
von monoklonalen oder polyklonalen Antikörpern. Alternativ kann ein
synthetisches Peptid, das von den hier offenbarten Sequenzen abgeleitet
wurde, und mit einem Trägerprotein
konjugiert wurde, als ein Immunogen verwendet werden. Natürlich vorkommendes
Protein kann auch entweder in reiner oder unreinen Form verwendet werden.
Das Produkt wird dann in ein Tier injiziert, das in der Lage ist
Antikörper
zu produzieren. Entweder monoklonale oder polyklonale Antikörper können für die nachfolgende
Verwendung in Immunoassays erzeugt werden, um das Protein zu messen.
-
Verfahren
zur Produktion von polyklonalen Antikörpern sind den Fachleuten bekannt.
Ein durch Inzucht erzeugter Mausstamm (z. B. BALB/C Mäuse) oder
Kaninchen wird/werden mit dem Protein mit einem Standardadjuvans,
wie Freund's Adjuvans,
und einem Standardimmunisierungprotokoll immunisiert. Die Immunantwort
des Tieres auf die Immunogen-Präparation
wird durch das Nehmen von Testblutungen und das Bestimmen des Reaktivitätstiters
gegenüber
Beta-Untereinheiten überwacht.
Wenn geeignet hohe Antikörpertiter
gegen das Immunogen erhalten wurden, wird Blut aus dem Tier gesammelt
und Antisera werden hergestellt. Weitere Fraktionierung der Antiseren,
um Antikörper
anzureichern, die gegen das Protein reaktiv sind, kann unternommen
werden, falls das gewünscht
ist (siehe Harlow & Lane,
siehe oben).
-
Monoklonale
Antikörper
können
durch zahlreiche Techniken erhalten werden, die den Fachleuten vertraut
sind. Kurz gesagt, werden Milzzellen aus einem Tier, das mit einem
gewünschten
Antigen immunisiert ist, gewöhnlich
durch Fusion mit einer Myelomazelle immortalisiert (siehe Kohler & Milstein, Eur.
J Immunol. 6: 511–519
(1976)). Alternative Verfahren der Immortalisierung schließen die
Transformation mit Epstein Barr Virus, Oncogenen oder Retroviren
oder andere in der Technik wohl bekannte Verfahren ein. Kolonien,
die aus einzelnen immortalisierten Zellen hervorgehen, werden auf
die Produktion von Antikörpern
mit der gewünschten
Spezifität
und Affinität
für das
Antigen gescreent und die Produktionsmenge der monoklonalen Antikörper, die
durch solche Zellen produziert werden, kann durch zahlreiche Techniken
erhöht
werden, einschließlich
der Injektion in die Peritonealhöhle
eines Wirbeltierwirts. Alternativ kann man DNA-Sequenzen isolieren,
die einen monoklonalen Antikörper
oder ein Bindungsfragment davon durch Screenen einer DNA- Bibliothek aus humanen
B-Zellen gemäß dem allgemeinen
Protokoll, das durch Huse, et al., Science 246: 1275–1281 (1989)
umrissen wird, kodieren.
-
Monoklonale
Antikörper
und polyklonale Seren werden gesammelt und gegen das Immunogenprotein in
einem Immunoassay, zum Beispiel einem Festphasen-Immunoassay, titriert,
wobei das Immunogen auf einem festen Träger immobilisiert ist. Typischerweise
werden polyklonale Antiseren mit einem Titer von 104 oder größer selektiert
und auf ihre Kreuzreaktivität
mit Nicht-Kv Proteinen oder anderen Kv6 Familienmitgliedern wie
Kv6.1 oder anderen Kv-Superfamiliemitgliedern mit einem kompetitiven
Bindungsimmunoassay getestet. Spezifische polyklonale Antiseren
und monoklonale Antikörper
werden gewöhnlich
mit einem Kd von wenigstens ungefähr 0.1 mM,
noch gewöhnlicher
von wenigstens ungefähr
1 μM, bevorzugt
wenigstens ungefähr
0.1 μM oder
besser, und am bevorzugtesten 0.01 μM oder besser binden.
-
Sobald
die spezifischen Antikörper
gegen ein Kv6.2 verfügbar
sind, kann das Kv6.2 mit einer Vielzahl von Immunoassayverfahren
detektiert werden. Für
eine Übersicht über immunologische
und Immunoassayprozeduren, siehe Basic and Clinical Immunology (Stites & Terr Hrg., 7te
A. 1991). Darüber
hinaus können
die Immunoassays der vorliegenden Erfindung in jeder der zahlreichen
Konfigurationen durchgeführt
werden, die im Überblick
in Enzyme Immunoassay (Maggio, Hrg., 1980); und Harlow & Lane, siehe oben,
eingehend dargestellt werden.
-
B. Immunologische Bindungsassays
-
Das
Kv6.2 kann mit jeder einer Anzahl von gut anerkannten immunologischen
Bindungsassays detektiert und/oder quantifiziert werden (siehe,
z. B.
U.S. Patente 4,366,241 ;
4,376,110 ;
4,517,288 ; und
4,837,168 ). Für eine Übersicht über die allgemeinen Immunoassays
siehe auch Methods in Cell Biology : Antibodies in Cell Biology,
Band 37 (Asai, Hrg. 1993); Basic and Clinical Immunology (Stites & Terr, Hrgs.,
7te A. 1991). Immunologische Bindungsassays (oder Immunoassays)
verwenden typischerweise einen Antikörper, der spezifisch an ein
Protein oder ein Antigen der Wahl bindet (in diesem Fall das Kv6.2
oder eine antigene Subsequenz davon). Der Antikörper (z. B. Anti-Kv6.2 ) kann
durch jede einer Anzahl von Mitteln hergestellt werden, die Fachleuten
wohl bekannt sind und wie sie oben beschrieben sind.
-
Immunoassays
verwenden oft auch ein Markierungsagens, um spezifisch an den Komplex
zu binden und ihn zu markieren, der durch den Antikörper und
das Antigen gebildet wird. Das Markierungsagens kann selbst eine
der Einheiten sein, die den Antikörper/das Antigen umfassen.
Somit kann das Markierungsagens ein markiertes Kv6.2 Polypeptid
oder ein markierter Anti-Kv6.2 Antikörper sein. Alternativ kann
das Markierungsagens eine dritte Einheit wie ein sekundärer Antikörper sein,
der spezifisch an den Antikörper/Kv6.2-Komplex
bindet (ein sekundärer
Antikörper
ist typischerweise für
Antikörper
der Spezies spezifisch, aus der der erste Antikörper abgeleitet ist). Andere
Proteine, die in der Lage sind, spezifisch konstante Immunoglobulin-Regionen
zu binden, wie Protein A oder Protein G können auch als das Markierungsagens
verwendet werden. Diese Proteine weisen eine starke nicht immunogene
Reaktivität
mit den konstanten Immunoglobulinregionen aus einer Vielzahl von
Spezies auf (siehe z. B. Kronval et al., J. Immunol. 111: 1401–1406 (1973);
Akerstrom et al., J. Immunol. 135: 2589–2542 (1985)). Das Markierungsagens
kann mit einer detektierbaren Einheit modifiziert werden, wie Biotin,
an das ein anderes Molekül
spezifisch binden kann, wie Straptavidin. Eine Vielzahl von detektierbaren
Einheiten sind den Fachleuten wohl bekannt. Überall in den Assays können Inkubations-
und/oder Waschschritte nach jeder Kombinierung von Reagenzien notwendig
sein. Inkubationsschritte können
von ungefähr
5 Sekunden bis zu zahlreichen Stunden variieren, vorzugsweise von
ungefähr
5 Minuten bis ungefähr
24 Stunden. Jedoch wird die Inkubationszeit von dem Assayformat,
Antigen, Lösungsvolumen,
Konzentrationen und ähnlichem
abhängen.
Gewöhnlicherweise
werden die Assays bei Raumtemperatur durchgeführt, obwohl sie über einen
breiten Temperaturbereich, wie von 10°C bis 40°C, durchgeführt werden können.
-
Nicht kompetetive Assayformate
-
Immunoassays
zum Detektieren des Kv6.2 in Proben können entweder kompetetiv oder
nicht kompetetiv sein. Nicht kompetetive Immunoassays sind Assays,
in denen die Menge des Antigens direkt gemessen wird. In einem bevorzugten „Sandwich"-Assay, zum Beispiel,
können
die Anti-Kv6.2-Untereinheitsantikörper direkt an ein festes Substrat,
auf dem sie immobilisiert sind, gebunden werden. Diese immobilisierten
Antikörper fangen
dann Kv6.2 ein, das in der Testprobe vorliegt. Die Kv6.2-Monomere
werden somit immobilisiert und dann durch ein Markierungsreagens
gebunden, wie einen zweiten Kv6.2 Antikörper, der eine Markierung trägt. Alternativ
kann dem zweiten Antikörper
eine Markierung fehlen, aber er kann selbst durch einen markierten dritten
Antikörper
gebunden werden, der wiederum für
Antikörper
der Spezies spezifisch ist, von der der zweite Antikörper abgeleitet
ist. Der zweite oder dritte Antikörper wird typischerweise mit
einer detektierbaren Einheit, wie Biotin, modifiziert, an die ein
anderes Molekül
spezifisch bindet, z. B., Streptavidin, um eine detektierbare Einheit
bereit zu stellen.
-
Kompettive Assayformate
-
In
kompetitiven Assays wird die Menge des in der Probe vorliegenden
Kv6.2 indirekt durch Messen der Menge von bekanntem (exogen) hinzu
gefügten
Kv6.2 gemessen, das von einem Anti-Kv6.2 Antikörper durch das unbekannte in
einer Probe vorliegende Kv6.2 verdrängt (weg kompetiert) wird.
In einem kompetitiven Assay wird eine bekannte Menge des Kv6.2 einer
Probe hinzugefügt
und die Probe wird dann mit einem Antikörper in Kontakt gebracht, der
spezifisch an das Kv6.2 bindet. Die Menge von exogenem Kv6.2, das
an den Antikörper
gebunden ist, ist invers proportional mit der Konzentration des
in der Probe vorliegenden Kv6.2. In einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
wird der Antikörper
auf einem festen Substrat immobilisiert. Die Menge des an den Antikörper gebundenen
Kv6.2 kann entweder durch Messen des in einem Kv6.2/Antikörperkomplex
vorliegendem Kv6.2 oder alternativ durch Messen der Menge des verbleibenden
unkomplexierten Proteins bestimmt werden. Die Menge von Kv6.2 kann
durch Bereitstellen eines markierten Kv6.2 Moleküls detektiert werden. Ein Hapten-Inhibierungsassay
ist ein anderer bevorzugter kompetitiver Assay. In diesem Assay
wird das bekannte Kv6.2 auf einem festen Substrat immobilisiert.
Eine bekannte Menge von Anti-Kv6.2 Antikörper wird der Probe hinzugefügt, und
die wird dann mit dem immobilisierten Kv6.2 in Kontakt gebracht. Die
Menge des an das bekannte immobilisierte Kv6.2 gebundenen Anti-Kv6.2
Antikörpers
ist invers proportional zu der Menge des in der Probe vorhandenen
Kv6.2. Wiederum kann die Menge des immobililisierten Antikörpers durch
Detektieren entweder der immobilisierten Fraktion des Antikörpers oder
der Fraktion des Antikörpers
detektiert werden, die in Lösung
bleibt. Detektion kann direkt sein, wenn der Antikörper markiert
ist oder indirekt durch die nachfolgende Zugabe einer markierten
Einheit, die spezifisch den Antikörper, wie oben beschrieben,
bindet.
-
Kreuzreaktivitätsbestimmungen
-
Immunoassays
in dem kompetitiven Bindungsformat können auch für Kreuzreaktivitätsbestimmungen von
Kv6.2 verwendet werden. Zum Beispiel kann ein Protein, das wenigstens
eine Teilsequenz von SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 17 besitzt, oder
ein Protein, das wenigstens zum Teil durch SEQ ID NO: 2 oder SEQ ID
NO: 18 kodiert wird oder eine immunogenen Region, auf einem festen
Träger
immobilisiert werden. Andere Proteine wie andere Kv6 Familienmitglieder
werden dem Assay hinzugefügt,
z. B. Kv6.1 oder Kv6.2-Orthologe, um
so um das Binden der Antisera an das immobilisierte Antigen zu kompetetieren.
Die Fähigkeit
der hinzugefügten
Proteine, die Bindung der Antisera an das immobilisierte Protein
zu kompetetieren, wird mit der Fähigkeit
des Kv6.2 mit einer Sequenz SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 17 verglichen,
mit sich selbst zu kompetetieren. Der Prozentsatz der Kreuzreaktivität mit den
obigen Proteinen wird mit Standardberechnungen berechnet. Die Antisera
mit weniger als 10% Kreuzreaktivität mit jedem der oben aufgeführten hinzugefügten Proteine
werden ausgewählt
und gepoolt. Die kreuzreaktiven Antikörper werden optional aus den
gepoolten Antisera durch Immunoabsorption mit den hinzugefügten betrachteten
Proteinen entfernt, z. B., entfernt verwandten Homologen.
-
Die
immunoabsorbierten und gepoolten Antisera werden in einem kompetetiven
Bindungsimmunassay, wie oben beschrieben, verwendet, um ein zweites
Protein zu vergleichen, von dem gedacht wird, dass es vielleicht
ein Allel, Ortholog oder eine polymorphe Variante von Kv6.2 zu dem
immunogenen Protein sei. Um diesen Vergleich durchzuführen, werden
die zwei Proteine jeweils in einem breiten Konzentrationsbereich
in Assays getestet und die Menge jedes Proteins, die benötigt wird,
um 50% der Antiserabindung an das immobilisierte Protein zu inhibieren,
bestimmt. Wenn die Menge des zweiten Proteins, die benötigt wird,
um 50% Bindung zu inhibieren, geringer als das 10fache der Menge
des Proteins ist, das durch Kv6.2 kodiert wird, die benötigt wird,
um 50% Bindung zu inhibieren, dann soll das zweite Protein spezifisch
an den polyklonalen Antikörper
binden, die durch das jeweilige Kv6.2 Immunogen erzeugt wurde.
-
Andere Assayformate
-
Westernblot
(Immunoblot) Analyse wird verwendet, um das Vorliegen von Kv6.2
in der Probe zu detektieren und quantifizieren. Die Technik umfasst
im Allgemeinen das Auftrennen der Probenproteine durch Gelelektrophorese
auf der Basis des Molekulargewichts, das Transferieren der aufgetrennten
Proteine auf einen geeigneten festen Träger (wie Nitrozellulosefilter,
einen Nylonfilter oder derivatisierten Nylonfilter) und das Inkubieren
der Probe mit Antikörpern,
die spezifisch Kv6.2 binden. Die Anti-Kv6.2 Antikörper binden
spezifisch an Kv6.2 auf dem festen Träger. Diese Antikörper können direkt
markiert werden oder können
alternativ dann mit markierten Antikörpern detektiert werden (z.
B. markierten Schaf Anti-Maus Antikörpern), die spezifisch an die
Anti-Kv6.2 Antikörper
binden. Andere Assayformate schließen Liposom-Immunoassays (LIA)
ein, die Liposomen verwenden, die designt sind, um spezifische Moleküle (z. B.
Antikörper)
zu binden und eingekapselte Reagenzien oder Marker frei zusetzen.
Die freigesetzten Chemikalien werden gemäß Standardtechniken detektiert
(siehe Monroe et el., Amer. Clin. Prod. Rev. 5: 34–41 (1986)).
-
Reduktion von nicht spezifischer
Bindung
-
Ein
Fachmann wird zu schätzen
wissen, dass es oft wünschenswert
ist, nicht spezifische Bindung in Immunoassays zu minimieren. Besonders,
wenn der Asssay ein Antigen oder Antikörper involviert, der auf einem
festen Substrat immobilisiert ist, ist es wünschenswert, die Menge von
nicht spezifischer Bindung an das Substrat zu minimieren. Mittel
zum Reduzieren solcher nicht spezifischer Bindung sind den Fachleuten
wohl bekannt. Typischerweise involviert diese Technik das Beschichten
des Substrats mit einer proteinhaltigen Zusammensetzung. Insbesondere
Proteinzusammensetzungen wie bovines Serumalbumin (BSA), nicht-fettige Trockenmilch
und Gelatine werden häufig
verwendet, wobei Trockenmilch am meisten bevorzugt ist.
-
Markierungen
-
Die
genaue Markierung oder detektierbare Gruppe, die in dem Assay verwendet
wird, ist nicht ein kritischer Aspekt der Erfindung, so lange wie
sie nicht signifikant mit der spezifischen Bindung des Antikörpers, der
in dem Assay verwendet wird, interferiert. Die detektierbare Gruppe
kann jedes Material mit einer detektierbaren physikalischen oder
chemischen Eigenschaft sein. Solche detektierbaren Markierungen
sind in dem Gebiet der Immunoassays weit entwickelt worden und im
Allgemeinen kann fast jede Markierung, die in solchen Verfahren
nützlich
ist, in der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden. Daher ist
eine Markierung jede Zusammensetzung, die durch spektroskopische,
photochemische, biochemische, immunochemische, elektrische, optische
oder chemische Mittel detektierbar ist. Nützliche Markierungen in der
vorliegenden Erfindung schließen
magnetische Kügelchen
(z. B. DYNABEADS
TM) ein, fluoroeszente Farbstoffe
(z. B. Fluorescein-isothiocyanat, Texas-rot, Rhodamin, und ähnliche),
radioaktive Markierungen (z. B.
3H,
125I,
35S,
14C oder
32P), Enzyme
(z. B. Meerrettich-Peroxidase, Alkalische-Phosphatase und andere,
die in einem ELISA gemeinhin verwendet werden) und colometrische
Markierungen wie kolloidales Gold oder gefärbtes Glas oder Plastikkügelchen
(z. B. Polystyrol, Polypropylen, Latex, etc.). Die Markierung kann
direkt oder indirekt an die gewünschte Komponente
des Assays gemäß den in
der Technik wohl bekannten Verfahren gekoppelt werden. Wie oben angezeigt,
kann eine breite Vielzahl von Markierungen verwendet werden, wobei
die Wahl der Markierung von der benötigten Sensitivität, der Einfachheit,
sie mit der Komponente zu konjugieren, Stabilitätsanforderungen, den verfügbaren Geräten und
Entsorgungsvorschriften abhängt.
Nicht radioaktive Markierungen werden oft durch indirekte Mittel
angebracht. Im Allgemeinen wird ein Ligandenmolekül (z. B.
Biotin) kovalent mit dem Molekül
verbunden. Der Ligand bindet dann an ein anderes Molekül (z. B.
Streptavidin), das entweder inhärent detektierbar
oder kovalent an ein Signalsystem gebunden ist, wie einem detektierbaren
Enzym, einer fluoreszierenden Verbindung oder einer chemilumineszenten
Verbindung. Die Liganden und ihre Targets können in jeder geeigneten Kombination
mit Antikörpern,
die Kv6.2 erkennen, oder sekundären
Antikörpern
verwendet werden, die Anti-Kv6.2 Antikörper erkennen. Die Moleküle können auch
direkt mit Signal erzeugenden Verbindungen konjugiert werden, z.
B. durch Konjugieren mit einem Enzym oder Fluorophor. Als Markierungen
interessierende Enyzme werden primär Hydrolasen, insbesondere
Phosphatasen, Esterasen und Glycosidasen oder Oxidasen, insbesondere
Peroxidasen sein. Fluoreszierende Verbindungen schließen Fluoreszin
und seine Derivate, Rhodamin und seine Derivate, Dansyl, Umbelliferon
etc. ein. Chemilumineszente Verbindungen schließen Luciferin und 2,3-Dihydrophthalazindion,
z. B. Luminol ein. Für
eine Übersicht über die
zahlreichen Markierungs- oder Signal produzierenden Systeme, die
verwendet werden können,
siehe
U.S. Patent Nr. 4,391,904 .
-
Mittel
zum Detektieren von Markierungen sind den Fachleuten wohl bekannt.
Somit schließen,
wenn zum Beispiel die Markierung eine radioaktive Markierung ist,
die Detektionsmittel einen Szintillationszähler oder photographischen
Film ein, wie bei der Autoradiographie. Wenn die Markierung eine
fluoreszente Markierung ist, kann sie durch Anregen des Fluorochroms
mit der geeigneten Wellenlänge
und Detektieren der resultierenden Fluoreszenz detektiert werden.
Die Fluoreszenz kann visuell, durch Mittel des photographischen Films,
durch die Verwendung von elektronischen Detektoren wie Geräten mit
Ladungskopplung (CCD) oder Photomultiplikatoren und ähnlichen
detektiert werden. In ähnlicher
Weise können
enzymatische Markierungen durch das Bereitstellen der geeigneten
Substrate für
das Enzym und das Detektieren des resultierenden Reaktionsprodukts
detektiert werden. Schließlich
können
einfache kolometrische Markierungen durch Beobachten der Farbe,
die mit der Markierung assoziiert ist, detektiert werden. Somit
erscheint in zahlreichen Eintauch- („Dipstick") Assays konjugiertes
Gold oft als rosa, während
zahlreiche konjugierte Kügelchen
als die Farbe des Kügelchens
erscheinen.
-
Einige
Assayformate benötigen
nicht die Verwendung von markierten Komponenten. Zum Beispiel können Agglutinierungsassays
verwendet werden, um das Vorliegen der Target-Antikörper zu detektieren. In diesem
Fall werden Antigen-beschichtete Partikel durch Proben agglutiniert,
die die Target-Antikörper
umfassen. In diesem Format braucht keine der Komponenten markiert
zu sein und das Vorliegen des Target-Antikörpers wird durch einfache visuelle
Beobachtung detektiert.
-
VI. Assays für Modulatoren von Kv6.2
-
A. Assays
-
Kv6.2-Monomere
und Kv6.2-Allele, Orthologe und polymorphe Varianten sind Untereinheiten
von spannungsabhängigen
Kaliumkanälen.
Die Aktivität
eines Kaliumkanals, der Kv6.2 umfasst, kann mit einer Vielzahl von
in vitro und in vivo Assays bewertet werden, z. B. durch Messen
des Stromes, durch Messen des Membranpotentials, durch Messen des
Ionenflusses, wie z. B. Kalium oder Rubidium, durch Messen der Kaliumkonzentration,
durch Messen der Zweitbotenstoffe und Transkriptionsniveaus unter
Verwendung von kaliumabhängigen Hefewachstumsassays
und unter Verwendung von, z. B., spannungssensitiven Farbstoffen,
radioaktiven Markierungen und „Patchclamp" Elektrophysiologie.
-
Weiterhin
können
solche Assays verwendet werden, um auf Inhibitoren und Aktivatoren
der Kanäle, die
Kv6.2 umfassen, zu testen. Solche Modulatoren eines Kaliumkanals
sind für
die Behandlung von zahlreichen Störungen, die Kaliumkanäle involvieren,
nützlich.
Die Behandlung von Dysfunktionen schließt, z. B., endokrine Störungen,
ZNS-Störungen
wie Migränen,
Hör- und
Sehprobleme, psychotische Störungen,
Anfälle und
die Verwendung als neuroprotektive Agenzien (z. B. um einen Schlaganfall
zu verhindern) ein. Solche Modulatoren sind auch nützlich zum
Untersuchen der Kanalvielfalt, die durch Kv6.2 bereitgestellt wird,
und der Regulation/Modulation der Kaliumkanalaktivität, die durch
Kv6.2 bereitgestellt wird.
-
Modulatoren
der Kaliumkanäle
werden mit biologisch aktivem, entweder rekombinantem oder natürlich vorkommenden,
Kv6.2 getestet. Kv6.2 kann isoliert, in einer Zelle coexprimiert
oder in einer Membran, die aus einer Zelle abgeleitet wurde, coexprimiert
werden. In solchen Assays kann Kv6.2 alleine exprimiert werden,
um einen homomeren Kaliumkanal zu bilden, oder wird bevorzugt mit
einer zweiten Alpha-Untereinheit (z. B. einem anderem Kv-Superfamilienmitglied,
wie Kv2.1 oder Kv2.2 oder einem Kv6 Familienmitglied) coexprimiert,
um einen heteromeren Kaliumkanal zu bilden. Kv6.2 kann auch mit
anderen zusätzlichen
Beta-Einheiten exprimert werden. Modulation wird mit einem der in
vitro oder in vivo Assays, die hierin beschrieben sind, getestet.
Proben oder Assays, die mit einem potentiellen Kaliumkanalinhibitor
oder Aktivator behandelt werden, werden mit Kontrollproben ohne
die Testverbindung verglichen, um das Ausmaß der Modulation zu untersuchen.
Kontrollproben (die nicht mit Aktivatoren oder Inhibitoren behandelt
werden) wird eine relative Kaliumkanalaktivität von 100 zugewiesen. Inhibierung
von Kanälen,
die Kv6.2 umfassen, wird erreicht, wenn der Wert der Kaliumkanalaktivität relativ
zu der Kontrolle ungefähr
90%, vorzugsweise 50%, noch bevorzugter 25% ist. Aktivierung von
Kanälen,
die Kv6.2 umfassen, wird erreicht, wenn der Wert der Kaliumkanalaktivität relativ
zu der Kontrolle ungefähr
110%, vorzugsweise 150%, noch bevorzugter 200% höher ist. Verbindungen, die
den Ionenfluss erhöhen,
werden durch Erhöhen
der Wahrscheinlichkeit, dass ein Kanal, der ein Kv6.2 umfasst, offen
ist, durch Erniedrigen der Wahrscheinlichkeit, dass er geschlossen
ist, durch Erhöhen
der Leitfähigkeit
durch den Kanal und/oder durch Erlauben des Durchtritts von Ionen
einen detektierbaren Anstieg der Ionenstromdichte verursachen.
-
Änderungen
des Ionenflusses können
durch Bestimmen der Änderungen
der Polarisation (d.h. des elektrischen Potentials) der Zelle oder
Membran, die den Kaliumkanal exprimiert, der Kv6.2 umfasst, bewertet werden.
Ein bevorzugtes Mittel, um Änderungen
der zellulären
Polarisation zu bestimmen, ist durch Messen der Änderungen des Stromes (wodurch Änderung
der Polarisation gemessen werden) mit Spannungs-Clamp und Patch-Clamp
Techniken, z. B. dem „an
der Zelle angebrachten" Modus,
dem „drinnen-draußen" Modus und dem „Gesamtzell" Modus (siehe auch
Ackerman et al., New Engl. J Med. 336: 1575–1595 (1997)). Gesamtzellströme werden
mit Standardmethodologie bequem bestimmt (siehe z. B. Hamil et al.,
PFlugers. Archiv. 391: 85 (1981). Andere bekannte Assays schließen ein:
Flussassys von radioaktiv markiertem Rubidium und Fluoreszenzassays
mit spannungsabhängigen
Farbstoffen (siehe z. B. Vestergarrd-Bogind et al., J. Membrane Biol.
88: 67–75
(1988); Daniel et al., J. Pharmacol. Meth. 25: 185–193 (1991);
Holevinsky et al., J. Membrane Biology 137: 59–70 (1994)). Assays für Verbindungen,
die in der Lage sind, den Kaliumfluss durch die Kanalproteine, die
Kv6.2 umfassen, zu inhibieren oder zu erhöhen, können durchgeführt werden,
indem die Verbindungen in einer Badlösung eingesetzt werden, die
in Kontakt ist mit den Zellen und diese umfasst, die Kanal der vorliegenden
Erfindung besitzen (siehe, z. B.,Blatz et al. Nature 323: 718–720 (1986);
Park, J. Physiol. 481: 555–570
(1994)). Im Allgemeinen sind die Verbindungen, die getestet werden
sollen in dem Bereich von 1 pM bis 100 mM.
-
Die
Effekte der Testverbindungen auf die Funktion der Kanäle können durch Änderungen
der elektrischen Ströme
oder des Ionenflusses oder durch die Folgen der Änderungen der Ströme und des
Flusses gemessen werden. Änderung
des elektrischen Stromes oder Ionenflusses werden entweder durch
Erhöhung oder
Verringerung des Flusses von Ionen wie z. B. Kalium- oder Rubidiumionen
gemessen. Die Kationen können
auf eine Vielzahl von Standardwegen gemessen werden. Sie können direkt
durch Konzentrationsänderungen
der Ionen, z. B. Änderungen
der intrazellulären
Konzentrationen, z. B., mit jeder der oben aufgeführten Farbstoffe
oder radioaktiv markierten Ionen oder indirekt durch das Membranpotential
gemessen werden. Die Folgen der Testverbindung für den Ionenfluss können ziemlich
variabel sein. Demzufolge kann jede geeignete physiologische Änderung
verwendet werden, um den Einfluss einer Testverbindung auf die Kanäle der Erfindung
zu bewerten. Die Effekte einer Testverbindung können durch einen Toxinbindungsassay
gemessen werden. Wenn die funktionalen Konsequenzen mit intakten
Zellen oder Tieren bestimmt werden, kann man auch eine Vielzahl
von Effekten, wie Transmitterfreisetzung (z. B. Dopamin), Hormonfreisetzung
(z. B. Insulin), transkriptionale Änderungen sowohl von bekannten
als auch uncharakterisierten genetischen Markern (z. B. Northern-Blots),
Zellvolumenänderungen
(z. B. von roten Blutzellen), Immunreaktionen (z. B. T-Zellaktivierung), Änderungen
des Zeltmetabolismus, wie Zellwachstum oder pH-Änderungen, Änderungen der intrazellulären Zweitbotenstoffe
wie Ca2+ oder zyklischen Nukleotiden messen.
-
Vorzugsweise
wird das Kv6.2, das ein Teil des Kaliumkanals ist, der in dem Assay
verwendet wird, die Sequenz haben, die in SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO:
17 oder einer konservativ modifizierte Variante davon dargestellt
ist. Alternativ wird das Kv6.2 des Assays von einem Eukaryoten abgeleitet
sein, und eine Aminosäuresubsequenz
einschließen,
die die wesentliche Aminosäuresequenz-Identität mit der
Untereinheiten-Assoziierungsregion oder S4–S6 Region von Kv6.2 besitzt.
Im Allgemeinen wird die Aminosäuresequenz-Identität mindensten
70%, vorzugsweise mindestens 75, 80, 85, 90%, am meisten bevorzugt
mindestens 95% sein. Kv6.2-Orthologe werden im Allgemeinen im Wesentlichen
einem Kanal ähnliche
Eigenschaften verleihen, wie einem, der ein Kv6.2 umfasst, wie oben
beschrieben wurde. Die Zelle, die in Kontakt mit einer Verbindung
gebracht wurde, von der vermutet wird, dass sie ein Kv6.2 Homolog
ist, kann auf das Erhöhen
oder Erniedrigen des Ionenflusses in einer eukaryotischen Zelle
getestet werden, z. B. eine Oozyte von Xenopus (z. B. Xenopus laevis)
oder eine Säugerzelle,
wie eine CHO oder HeLa Zelle. Kanäle, die durch Verbindungen
auf Arten und Weisen, die denen von Kv6.2 ähnlich sind, beeinflusst werden,
werden als Homologe oder Orthologe von Kv6.2 betrachtet.
-
B. Modulatoren
-
Die
Verbindungen, die als Modulatoren der Kv6.2 Kanäle getestet werden, die eine
Kv6.2-Untereinheit umfassen,
können
jedes kleine organische Molekül
oder eine biologische Einheit sein, wie ein Protein, Zucker, Nukleinsäure oder
Lipid. Alternativ können
Modulatoren genetisch veränderte
Versionen einer humanen Kv6.2-Untereinheit sein. Typischerweise
werden Testverbindungen kleine chemische Moleküle und Peptide sein. Praktisch
jede chemische Verbindung kann als ein potentieller Modulator oder
Ligand in den Assays der Erfindung verwendet werden, obwohl meistens
Verbindungen, die in wässrigen
oder organischen (insbesondere DMSO basierten) Lösungen gelöst werden können, verwendet werden. Die
Assays sind designt, um große
chemische Bibliotheken durch Automatisieren der Assayschritte und
Bereitstellen von Verbindungen aus jeder zugänglichen Quelle für Assays
zu screenen, die typischerweise parallel durchgeführt werden
(z. B. in Microtiterformaten auf Microtiterplatten in robotischen
Assays). Es wird gewürdigt
werden, dass es viele Lieferanten für chemische Verbindungen gibt,
einschließlich
Sigma (St. Louis, MO), Aldrich (St. Louis, MO), Sigma-Aldrich (St.
Louis, MO), Fluka Chemika-Biochemika Analytika (Buchs Schweiz) und ähnliche.
-
Hochdurchsatz-Screeningverfahren
involvieren das Bereitstellen einer kombinatorischen chemischen oder
Peptid-Bibliothek, die eine große
Anzahl von potentiellen therapeutischen Verbindungen (potentielle
Modulator- oder Ligandenverbindungen) enthält. Solche „kombinatorischen chemischen
Bibliotheken" oder „Ligandenbibliotheken" werden dann in einem
oder mehr Assays, wie hier beschrieben, gescreent, um die Bibliotheksmitglieder
zu identifizieren (bestimmte chemische Spezies oder Subklassen),
die eine gewünschte
charakteristische Aktivität
aufweisen. Die somit identifizierten Verbindungen können als
konventionelle „Leitverbindungen" dienen oder können selbst
als potentielle oder tatsächliche
Therapeutika verwendet werden.
-
Eine
kombinatorische chemische Bibliothek ist eine Sammlung von diversen
chemischen Verbindungen, die entweder durch chemische Synthese oder
biologische Synthese durch Kombinieren einer Anzahl von chemischen „Baublöcken", wie Reagenzien,
erzeugt wurden. Zum Beispiel wird eine lineare kombinatorische chemische
Bibliothek, wie eine Polypeptidbibliothek, durch Kombinieren eines
Satzes von chemischen Baublöcken
(Aminosäuren)
auf jede mögliche
Weise für
eine bestimmte Verbindungslänge
gebildet (d. h. die Anzahl von Aminosäuren in einer Polypeptidverbindung).
Millionen von chemischen Verbindungen können durch solches kombinatorisches
Mischen von chemischen Baublöcken
synthetisiert werden.
-
Präparation
und Screenen von kombinatorischen chemischen Bibliotheken wird von
den Fachleuten gut verstanden. Solche kombinatorischen chemischen
Bibliotheken schließen
ein, sind aber nicht eingegrenzt auf Peptidbibliotheken (siehe,
z. B.,
U. S. Patent 5,010,175 ,
Furka, Int. J. Pept. Prot.
-
Res.
37: 487–493
(1991) und Houghton et al., Nature 354: 84–88 (1991)). Andere Chemieen
zum Erzeugen von chemischen Diversitätsbibliotheken können auch
verwendet werden. Solche Chemieen schließen ein, sind aber nicht eingegrenzt
auf: Peptoide (z. B., PCT Veröffentlichungsnr.
WO 91/19735 ), kodierte
Peptide (z. B., PCT Veröffentlichungsnr.
WO 93/20242 ), zufällige Bio-Oligomere
(z. B., PCT Veröffentlichungsnr.
WO 92/00091 ), Benzodiazepine
(z. B.,
U. S. Pat. Nr. 5,288,514 ),
Diversomere wie Hydantoine, Benzodiazepine und Dipeptide (Hobbs
et al., Proc. Nat. Acad. Sci. USA 90: 6909–6913 (1993)), Vinyloge Polypeptide
(Hagihara et al., J. Amer. Chem. Soc. 114: 6568 (1992)), nicht peptidale
Peptidomimetica mit Glucosegerüst
(Hirschmann et al., J. Amer. Chem. Soc. 114: 9217–9218 (1992)),
analoge organische Synthese von kleinen Verbindungsbibliotheken
(Chen et al., J. Amer. Chem. Soc. 116: 2661 (1994)), Oligocarbamate
(Cho et al., Science 261: 1303 (1993)), und/oder Peptidylphosphonate
(Campbell et al., J. Org. Chem. 59: 658 (1994)), Nukleinsäurebibliotheken
(siehe Ausubel, Berger und Sambrook, alle oben), Peptidnukleinsäure-Bibliotheken
(siehe z. B.,
U. S. Patent 5,539,083 ),
Antikörper-Bibliotheken
(siehe z. B., Vaughn et al., Nature Biotechnology, 14 (3): 309–314 (1996)
und
PCT/US96/10287 ),
Kohlenhydrat-Bibliotheken (siehe z. B., Lang et al., Science, 274: 1520–1522 (1996)
und
U.S. Patent 5,593,853 ),
kleine organische Molekülbibliotheken
(siehe z. B., Benzodiazepine, Baum C & EN, Jan 18, Seite 33 (1993); Isoprenoide,
U.S. Patent 5,569,588 ; Thiazolidinone
und Metathiazanone,
U. S. Patent
5,549,974 ; Pyrrolidine,
U.
S. Patente 5,525,735 und
5,519,134 ;
Morpholino-Verbindungen,
U. S.
Patent 5,506,337 ; Benzodiazepine,
5,288,514 , und ähnliche).
-
Geräte für die Präparation
von kombinatorischen Bibliotheken sind kommerziell verfügbar (siehe
z. B., 357 MPS, 390 MPS, Advanced Chem Tech, Louisville KY, Symphony,
Rainin, Woburn, MA, 433A Applied Biosystems, Foster City, CA, 9050
Plus, Millipore, Bedford, MA). Zusätzlich sind zahlreiche kombinatorische
Bibliotheken selbst kommerziell verfügbar (siehe z. B., ComGenex,
Princeton, N. J., Asinex, Moscow, Ru, Tripos, Inc., St. Louis, MO,
ChemStar, Ltd, Moscow, RU, 3D Pharmaceuticals, Exton, PA, Martek
Biosciences, Columbia, MD, etc.).
-
Hierin
beschrieben sind auf Festphasen basierende in vitro Assays in einem
Hochdurchsatz-Format, in
dem die Zelle oder das Gewebe, das einen Kv6.2 Kanal exprimiert,
der eine humane Kv6.2-Untereinheit umfasst, an einem Festphasensubstrat
angebracht ist. In den Hochdurchsatz-Assays der Erfindung ist es
möglich,
zahlreiche tausend verschiedene Modulatoren oder Liganden in einem
einzelnen Tag zu screenen. Insbesondere kann jede Nocke einer Mikrotiterplatte
verwendet werden, um einen separaten Assay gegen einen ausgewählten potentiellen
Modulator laufen zu lassen, oder, falls Konzentrations- oder Inkubationszeiteffekte beobachtet
werden sollen, könne
alle 5–10
Nocken einen einzelnen Modulator testen. Somit kann eine einzelne
Standard-Mikrotiterplatte ungefähr
96 Modulatoren testen. Wenn 1536 Nockenplatten verwendet werden, dann
kann eine einzelne Platte leicht ungefähr 100- ungefähr 1500
verschiedene Verbindungen testen. Es ist möglich viele Platten pro Tag
zu testen; Assayscreens für
bis zu ungefähr
6,000–20,000
verschiedene Verbindungen sind mit den integrierten Systemen der
Erfindung möglich.
-
VII. Computer unterstütztes Wirkstoffdesign mit Kv6.2
-
Ein
weiterer Assay für
Verbindungen, die die Aktivitäten
von Kv6.2 modulieren, involviert das durch Computer unterstützte Wirkstoffdesign,
bei dem ein Computersystem verwendet wird, um eine dreidimensionale
Struktur von Kv6.2 zu erzeugen, das auf der strukturellen Information,
die durch die Aminosäuresequenz kodiert
wird, basiert. Die eingegebene Aminosäuresequenz interagiert direkt
und aktiv mit einem vorgelegten Algorithmus in einem Computerprogramm,
um sekundäre,
tertiäre
und quatäre
Strukturmodelle des Proteins zu ergeben. Die Modelle der Proteinstruktur
werden dann untersucht, um Strukturregionen zu identifizieren, die
die Fähigkeit
besitzen beispielsweise Liganden oder andere Kaliumkanaluntereinheiten
zu binden. Diese Regionen werden dann verwendet, um Liganden zu
identifizieren, die an das Protein oder der Region binden, an der
Kv6.2 mit anderen Kaliumkanalunterheiten interagiert.
-
Das
dreidimensionale Strukturmodell des Proteins wird durch Eingabe
von Kanalprotein-Aminosäuresequenzen
von wenigstens 25, 50, 75 oder 100 Aminosäureresten oder entsprechenden
Nukleinsäuresequenzen
in das Computersystem erzeugt, die für ein Kv6.2 Monomer kodieren.
Die Aminosäuresequenz
jedes der Monomere wird aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NO:
1, SEQ ID NO: 17, und konservativ modifizierten Versionen davon,
ausgewählt.
Die Aminosäuresequenz
stellt die Primärsequenz
oder Subsequenz jedes der Proteine dar, die die strukturelle Information
des Proteins kodieren. Wenigstens 25, 50, 75, oder 100 Reste der Aminosäuresequenz
(oder einer Nukleotidsequenz, die wenigstens ungefähr 25, 50,
75 oder 100 Aminosäuren kodiert)
werden in das Computersystem von Computertastaturen, Computer lesbaren
Substraten, die einschließen,
aber nicht beschränkt
sind auf, elektronische Speichermedien (z. B. magnetische Disketten,
Bänder,
Gerätschaften
und Chips), optische Medien (z. B. CD ROM), Information, die über Internetseiten
verteilt wird, und durch RAM eingegeben. Das dreidimensionale strukturelle
Modell des Kanalproteins wird dann durch Interaktion der Aminosäuresequenz
und des Computersystems mit Software, die den Fachleuten bekannt
ist, erzeugt. Das resultierende dreidimensionale Computermodell
kann dann auf einem Computer lesbaren Substrat aufbewahrt werden.
-
Die
Aminosäuresequenz
stellt eine Primärstruktur
dar, die die Information kodiert, die notwendig ist, um die sekundäre, tertiäre und quatäre Struktur
des Monomers zu bilden und das heteromere Kaliumkanalprotein, das
vier Monomere umfasst. Die Software betrachtet bestimmte Parameter,
die durch die Primärsequenz kodiert
werden, um das Strukturmodell zu erzeugen. Diese Parameter werden
als „Energiebedingungen" oder anisotropische
Bedingungen bezeichnet und beinhalten primäre elektrostatische Potentiale,
hydrophobe Potentiale, flüssigkeitszugängliche
Oberflächen
und Wasserstoffbrückenbindungen.
Sekundäre
Energiebedingungen beinhalten van der Waals Potentiale. Biologische
Moleküle
bilden die Strukturen, die die Energiebedingungen in einer kumulativen
Weise minimieren. Das Computerprogramm verwendet daher diese Bedingungen,
die durch die Primärstruktur
oder Aminosäuresequenz
kodiert werden, um das Sekundärstrukturmodell zu
erzeugen.
-
Die
Tertiärstruktur
des Proteins, die durch die Sekundärstruktur kodiert wird, wird
dann auf der Basis der Energiebedingungen der Sekundärstruktur
gebildet. Der Verwender kann an diesem Punkt zusätzliche Variablen, wie ob das
Protein membrangebunden oder löslich
ist, seine Lokalisierung in dem Körper und seine zelluläre Lokalisierung,
z. B. zytoplasmatisch, an der Oberfläche oder nuklear, eingeben.
Diese Variablen zusammen mit den Energiebedingungen der Sekundärstruktur
werden verwendet, um das Modell der Tertiärstruktur zu bilden. Beim Modellieren
der Tertiärstruktur
fügt das
Computerprogramm einander entsprechende hydrophobe Oberflächen der
Sekundärstruktur,
und einander entsprechende hydrophile Oberflächen der Sekundärstruktur
zusammen.
-
Sobald
die Struktur erzeugt wurde, werden potentielle Ligandenbindungsregionen
durch das Computersystem identifiziert. Dreidimensionale Strukturen
für potentielle
Liganden werden durch Eingabe der Aminosäure- oder Nukleotidsequenzen
oder chemischer Formeln von Verbindungen, wie oben beschrieben,
erzeugt. Die dreidimensionale Struktur des potentiellen Liganden
wird dann mit dem des Kv6.2 Proteins verglichen, um Liganden zu
identifizieren, die an Kv6.2 binden. Bindungsaffinität zwischen
dem Protein und den Liganden wird mit Energiebedingungen bestimmt,
um zu bestimmen, welche Liganden eine erhöhte Wahrscheinlichkeit besitzen,
an das Protein zu binden.
-
Computersysteme
werden auch verwendet, um nach Mutationen, polymorphen Varianten,
Allelen und Interspezies-Homologen von Kv6.2 Genen zu screenen.
Solchen Mutationen können
mit Krankheitszuständen assoziiert
sein. Sobald die Varianten identifiziert wurden, können diagnostische
Assays verwendet werden, um Patienten mit solchen mutierten Genen,
die mit Krankheitszuständen
assoziiert sind, zu identifizieren. Identifikation der mutierten
Kv6.2 Gene involviert das Erhalten einer Eingabe einer ersten Nukleinsäure, z.
B. SEQ ID NO: 2 oder SEQ ID NO: 18, oder einer Aminosäuresequenz,
die für
Kv6.2 kodiert, die ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 17,
und konservativ modifizierten Versionen davon. Die Sequenz wird
in das Computersystem, wie oben beschrieben, eingegeben. Die erste
Nukleinsäure
oder Aminosäuresequenz
wird mit einer zweiten Nukleinsäure
oder Aminosäuresequenz
verglichen, die wesentliche Identität mit der ersten Sequenz besitzt.
Die zweite Sequenz wird in das Computersystem in der oben beschriebenen
Weise eingegeben. Sobald die ersten und zweiten Sequenzen verglichen
sind, werden Nukleotid- oder Aminosäuredifferenzen zwischen den
Sequenzen identifiziert. Solche Sequenzen können allelische Unterschiede
der Kv6.2 Gene darstellen, und Mutationen, die mit Krankheitszuständen assoziiert
sind. Die oben beschriebenen ersten und zweiten Sequenzen können auf
einem Computer lesbaren Substrat gespeichert werden. Kv6.2 Monomere
und die Kaliumkanäle,
die diese Kv6.2-Monomere enthalten, können mit der hoch dichten Oligonnukleotid-Arraytechnologie
verwendet werden (z. B. GeneChipTM), um
Homologe und polymorphe Varianten von Kv6.2 zu identifizieren. In
dem Fall, in dem die identifizierten Homologe mit einer bekannten Krankheit
in Verbindung stehen, können
sie mit GeneChipTM als einem diagnostischen
Werkzeug zur Detektion der Krankheit in einer biologischen Probe
verwendet werden, siehe z. B. Gunthand et al., AIDS Res. Hum. Retroviruses
14: 869–876
(1998); Kozal et al., Nat. Med. 2: 753–759 (1996); Matson et al.,
Anal. Biochem. 224: 110106 (1995); Lockhart et al., Nat. Biotechnol.
14: 1675–1680
(1996); Gingeras et al., Genome Res. 8: 435–448 (1998); Hacia et al.,
Nucleic Acids Res. 26: 3865–3866
(1998).
-
VIII. Zelluläre Transfektions- und Gentherapie
-
Die
vorliegende Erfindung stellt die Nukleinsäuren von Kv6.2, die für die Transfektion
von Zellen in vitro und in vivo geeignet sind, bereit. Diese Nukleinsäuren können in
jede einer Anzahl von gut bekannten Vektoren für die Transfektion von Target-Zellen
und Organismen, wie oben beschrieben, eingefügt werden. Die Nukleinsäuren werden,
ex vivo und in vivo, über
die Interaktion des Vektors und der Target-Zelle in Zellen transfiziert. Die
Nukleinsäure
für Kv6.2
exprimiert dann unter der Kontrolle eines Promotors einen Kv6.2
Monomer der vorliegenden Erfindung, wodurch die Effekte von nicht
vorhandener, partieller Inaktivierung oder abnormaler Expression
des Kv6.2 Gens abgeschwächt
werden.
-
Solche
Gentherapieprozeduren wurden verwendet, um erworbene und vererbte
genetische Defekte, Krebs und virale Infektion in einer Anzahl von
Kontexten zu korrigieren. Die Fähigkeit
künstliche
Gene in Menschen zu exprimieren , erleichtert die Prävention
und/oder Heilung von vielen wichtigen menschlichen Krankheiten,
einschließlich
vieler Krankheiten, die nicht durch andere Therapien behandelbar
sind (für
eine Übersicht über die
Gentherapieprozeduren, siehe Anderson, Science 256: 808–813 (1992);
Nabel & Felgner,
TIBTECH 11: 211–217
(1993); Mitani & Caskey,
TIBTECH 11: 162–166
(1993); Mulligan, Science 926–932
(1993); Dillon, TIBTECH 11: 167–175
(1993); Miller, Nature 357: 455–460
(1992); Van Brunt, Biotechnology 6 (10): 1149–1154 (1998); Vigne, Restorative
Neurology and NeuroScience 8: 35–36 (1995); Kremer & Perricaudet, British
Medical Bulletin 51(1): 31–44
(1995); Haddada et al., in Current Topics in Microbiology and Immunology (Doerfler & Böhm Hrg.,
1995); und Yu et al., Gene Therapy 1: 13–26 (1994)).
-
Lieferung
des Gens oder des genetischen Materials in die Zelle ist der erste
kritische Schritt bei der Gentherapiebehandlung von Krankheit. Eine
große
Anzahl von Lieferungsverfahren sind den Fachleuten gut bekannt.
Vorzugsweise werden die Nukleinsäuren
für in
vivo oder in vitro Gentherapieverwendungen verabreicht. Nicht virale
Vektor Lieferungssysteme schließen
DNA Plasmide, nackte Nukleinsäure
und Nukleinsäure,
die mit einem Liefervehikel wie einem Liposom komplexiert ist, ein.
Liefersysteme mit viralem Vektor schließen DNA und RNA Viren ein,
die entweder episomale oder integrierte Genome nach Lieferung an
die Zelle besitzen. Verfahren zur nicht viralen Lieferung der Nukleinsäuren schließen Lipofection,
Microinjektion, Biolistics, Virosomen, Liposomen, Immunoliposomen,
Polykation oder Lipid:Nukleinsäure-Konjugate, nackte
DNA, künstliche
Virionen und durch Agens verstärkte
Aufnahme von DNA ein. Lipofection wird beschrieben in z. B.
US Pat. Nr. 5,049,386 ,
US Pat. Nr. 4,946,787 ; und
US Pat. Nr. 4,897,355 und
Lipofectionsreagenzien werden kommerziell vertrieben (z. B. Transfectam
TM und Lipofectin
TM).
Kationische und neutrale Lipide, die für effiziente Rezeptorerkennungs-Lipofection
von Polynukleotiden geeignet sind, schließen diejenigen von Feigner
ein,
WO 91/17424 ,
WO 91/16024 . Lieferung
kann an Zellen (ex vivo Verabreichung) oder Target-Gewebe sein (in vivo
Verabreichung).
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Die
Präperation
von Lipid:Nukleinsäurekomplexen,
einschließlich
von getargeten Liposomen, wie Immunolipidkomplexen, ist dem Fachmann
gut bekannt (siehe z. B. Crystal, Science 270: 404–410 (1995);
Blaese et al., Cancer Gene Ther. 2: 291–297 (1995); Behr et al., Bioconjugate
Chem. 5: 382–389
(1994); Remy et al., Bioconjugate Chem. 5: 647–654 (1994); Gao et al., Gene
Therapy 2: 710–722
(1995); Ahmad et al., Cancer Res. 52: 4817–4820 (1992);
U.S. Pat. Nr. 4,186,183 ,
4,217,344 ,
4,235,871 ,
4,261,975 ,
4,485,054 ,
4,501,728 ,
4,774,085 ,
4,837,028 und
4,946,787 ).
-
Die
Verwendung von RNA oder DNA viral basierten Systemen für die Lieferung
von Nukleinsäuren profitieren
von den hoch evolvierten Prozessen des Targeting eines Virus zu
spezifischen Zellen in dem Körper und
das Wandern der viralen Ladung zu dem Nukleus. Virale Vektoren können direkt
an Patienten (in vivo) verabreicht werden oder sie können verwendet
werden, um Zellen in vitro zu behandeln und die modifizierten Zellen
werden an Patienten verabreicht (ex vivo). Konventionelle auf Virus
basierte Systeme für
die Lieferung von Nukleinsäuren
können
Retrovirus, Lentivirus, Adenovirus, Adeno-assoziierte und Herpes
simplex Virusvektoren für
den Gentransfer einschließen.
Virale Vektoren sind gegenwärtig
die effizientesten und vielseitigsten Verfahren für Gentransfer
in Target-Zellen und Geweben. Integration in das Wirtsgenom ist
mit den Retrovirus-, Lentivirus- und Adeno-assoziierten Virusgentransferverfahren
möglich,
was oft in lang andauernder Expression des eingefügten Transgens
resultiert. Zusätzlich
wurden hohe Transduktionseffizienzen in vielen verschiedenen Zelltypen
und Zielgeweben beobachtet.
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Der
Tropismus eines Retrovirus kann durch Einbauen von fremden Hüllproteinen
geändert
werden, was die potentielle Target-Population der Target-Zellen
erweitert. Lentivirus Vektoren sind retrovirale Vektoren, die in
der Lage sind, nicht teilende Zellen zu transduzieren oder infizieren
und produzieren typischerweise hohe virale Titer. Die Auswahl eines
retroviralen Gentransfersystems würde daher von dem Target-Gewebe
abhängen.
Retrovirale Vektoren sind aus cis-wirkenden langen terminalen Wiederholsequenzen
(LTRs) mit einer Packungskapazität
für bis
zu 6–10
kb der fremden Sequenz zusammengesetzt. Die Minimum cis-wirkenden
LTRs sind ausreichend für
die Replikation und das Verpacken der Vektoren, die dann verwendet
werden, um das therapeutische Gen in die Target-Zelle zu integrieren,
um permanente Transgenexpression bereitzustellen. Häufig verwendete
retrovirale Vektoren schließen
diejenigen ein, die auf Murine Leukemia Virus (MuLV), Gibbon Ape
Leukemia Virus (GaLV), Simian Immunodeficiency Virus (SIV), Humanem
Immundefizenz Virus (HIV), und Kombinationen davon basieren (siehe
z. B. Buchscher et al., J Virol. 66: 2731–2739 (1992); Johann et al., J.
Virol. 66: 1635–1640
(1992); Sommerfelt et al., Virol. 176: 58–59 (1990); Wilson et al.,
J. Virol. 63: 2374–2378
(1989); Miller et al., J. Virol. 65: 2220–2224 (1991);
PCT/US94/05700 ).
-
In
Anwendungen, in denen transiente Expression der Nukleinsäure bevorzugt
ist, werden auf Adenovirus-basierenden Vektoren typischerweise verwendet.
Auf Adenovirus basierende Vektoren sind zu sehr hoher Transduktionseffizienz
in vielen Zelltypen in der Lage und benötigen keine Zellteilung. Mit
solchen Vektoren wurden hohe Titer und Expressionslevels erreicht.
Dieser Vektor kann in großen
Mengen in einem relativ einfachen System produziert werden. Adeno-assoziierte
Virusvektoren („AAV") werden auch verwendet
um Zellen mit Target-Nukleinsäuren
zu transduzieren, z. B. bei der in vitro Produktion von Nukleinsäuren und
Peptiden, und für
in vivo und ex vivo Gentherapieprozeduren (siehe z. B. West et al.,
Virology 160: 38–47
(1987);
U. S. Patent Nr. 4,797,368 ;
WO 93/24641 ; Kotin, Human
Gene Therapy 5: 793–801
(1994); Muzyczka, J. Clin. Invest. 94: 1351 (1994)). Die Konstruktion
von rekombinanten AAV Vektoren wurde in einer Anzahl von Publikationen
beschrieben, einschließlich
U.S. Pat. No. 5,173,414 ;
Tratschin et al., Mol. Cell. Biol. 5: 3251–3260 (1985); Tratschin et
al., Mol. Cell. Biol. 4: 2072–2081
(1984); Hermonat & Muzyczka,
Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 81: 6466–6470 (1984); und Samulski
et al., J. Virol. 63: 03822–3828
(1989). Insbesondere sind gegenwärtig
wenigstens sechs virale Vektoransätze für den Gentranfer in klinischen
Studien verfügbar,
wobei retrovirale Vektoren bei weitestem das am häufigsten
verwendete System sind. Alle diese viralen Vektoren nutzen Ansätze, die
die Komplementierung von defekten Vektoren durch Gene, die in Helferzelllinien
inseriert sind, involvieren, um das Transduktionsagens zu erzeugen.
-
pLASN
und MFG-S sind Beispiele retroviraler Vektoren, die in klinischen
Studien verwendet wurden (Dunbar et al., Blood 85: 3048–305 (1995);
Kohn et al., Nat. Med. 1: 1017–102
(1995); Malech et al., Proc.Natl. Acad. Sci. U.S.A. 94: 22 12133–12138 (1997)).
PA317/pLASN war der erste therapeutische Vektor, der in einer Gentherapie-Studie
verwendet wurde (Blaese et al., Science 270: 475–480 (1995)). Transduktionseffizienzen von
50% oder mehr wurden für
MFG-S gepackte Vektoren beobachtet (Ellem et al., Immunol Immunotlaer. 44(1):
10–20
(1997); Dranoff et al., Hum. Gene Ther. 1: 111–2 (1997)).
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Rekombinante
adeno-assoziierte Virusvektoren (rAAV) sind vielversprechende alternative
Genverabreichungssysteme, die auf dem defekten und nicht-patogenen
Parvovirus adenoassoziierten Typ 2 Virus aufbauen. Alle Vektoren
sind von einem Plasmid abgeleitet, das lediglich die AAV 145 bp
invertierten terminalen Repeats behält, die die transgene Expressionskassette
flankieren. Effizienter Gentransfer und stabile transgene Verabreichung
sind wegen der Integration in die Genome der transduzierten Zelle
Schlüsseleigenschaften für dieses
Vektorsystem (Wagner et al., Lancet 351: 9117 1702–3 (1998),
Kearns et al., Gene Ther. 9: 748–55 (1996)).
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Replikationsdefiziente,
rekombinante adenovirale Vektoren (Ad) werden vorherrschend bei
der Gentherapie mit transienter Expression verwendet, weil sie bei
höherem
Titer produziert werden können
und sie einfach eine Zahl von verschiedenen Zelltypen infizieren.
Die meisten Adenovirusvektoren werden so hergestellt, dass ein Transgen
die Ad E1a, E1b und E3 Gene ersetzt; anschließend wird der replikationsdefiziente Vektor
in humanen 293 Zellen propagiert, die die deletierte Genfunktion
in trans zur Verfügung
stellen. Ad Vektoren können
verschiedene Gewebetypen in vivo transduzieren, einschließlich nichtteilender,
differenzierter Zellen, wie diese, die in der Leber, der Niere und
dem Gewebe des Muskelsystems gefunden werden. Konventionelle Ad
Vektoren haben große
Tragekapazitäten.
Ein Beispiel für
die Verwendung eines Ad Vektors in einer klinischen Studie, involvierte
die Polynukleotidtherapie für
Antitumorimmunisierung mit intramuskulärer Injektion (Sterman et al.,
Hum. Gene Ther. 7: 1083–9
(1998)). Weitere Beispiele für
die Verwendung von Adenovirusvektoren zum Gentransfer in klinischen
Studien schließen
ein Rosenecker et al., Infection 241: 5–10 (1996); Sterman et al.,
Hum. Gene Ther. 9: 7 1083–1089
(1998); Welsh et al., Hum. Gene Ther. 2: 205–18 (1995); Alvarez et al.,
Hum. Gene Ther. 5: 597–613
(1997); Topf et al., Gene Sher. 5: 507–513 (1998); Sterman et al.,
Hum. Gene Ther. 7: 1083–1089
(1998).
-
Verpackungszellen
werden verwendet, um Viruspartikel zu bilden, die in der Lage sind,
eine Wirtszelle zu infizieren. Solche Zellen schließen 293
Zellen ein, die Adenvirus verpacken, und 4,2 Zellen oder PA317 Zellen
ein, die Retrovirus verpacken. Virale Vektoren, die in der Gentherapie
verwendet werden, werden gewöhnlich
durch Produktionszelllinien erzeugt, die einen Nukleinsäurevektor
in ein virales Partikel verpacken. Die Vektoren enthalten typischerweise
die minimalen viralen Sequenzen, die für das Verpacken und die nachfolgende
Integration in einen Wirt benötigt
werden, während
andere virale Sequenzen durch eine Expressionskassette für das zu
exprimierende Protein ersetzt werden. Die fehlenden viralen Funktionen
werden in trans durch die Verpackungszelllinie bereitgestellt. Zum
Beispiel besitzen AAV Vektoren typischerweise, die in der Gentherapie
verwendet werden, nur ITR Sequenzen aus dem AAV Genom, die für das Verpacken
und die Integration in ein Wirtsgenom benötigt werden. Virale DNA wird
in eine Zelllinie gepackt, die eine Helferplasmid enthält, die
für die
anderen AAV Gene kodiert, nämlich
rep und cap, aber der die ITR Sequenzen fehlen. Die Zelllinie wird
auch mit Adenovirus als einem Helfer infiziert. Der Helfervirus
fördert
die Replikation des AAV Vektors und Expression der AAV Gene von
dem Helferplasmid. Das Helferplasmid wird wegen des Fehlens der
ITR Sequenzen nicht in signifikanten Mengen verpackt. Die Kontamination
mit Adenovirus kann durch, z. B. Hitzebehandlung, reduziert werden,
gegen die Adenovirus empfindlicher ist als AAV.
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Bei
vielen Gentherapieanwendungen ist es wünschenswert, dass der Gentherapievektor
mit einem hohen Grad an Spezifität
an einen bestimmten Zelltyp geliefert wird. Ein Virusvektor wird
typischerweise so modifiziert, dass er eine Spezifität für einen
bestimmten Zelltyp durch Expression eines Liganden als ein Fusionsprotein
mit einem viralen „Coat"-Protein auf den
Viren der äußeren Oberfläche besitzt.
Der Ligand wird so gewählt,
dass er eine Affinität
für einen
Rezeptor besitzt, von dem man weiß, dass er auf dem interessierenden Zelltyp
vorliegt. Zum Beispiel, Han et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A.
92: 9747–9751
(1995), berichteten, dass "Moloney
murine leukaemia virus" modifiziert
werden kann, humanes Heregulin zu exprimieren, das mit gp70 fusioniert
ist, und der rekombinante Virus infiziert bestimmte humane Brustkrebszellen,
die „human
epidermal growth factor receptor" exprimieren
. Dieses Prinzip kann auf andere Paare von Virus, das ein Ligandenfusionsprotein
exprimiert, und Targetzelle, die einen Rezeptor exprimiert, ausgedehnt
werden. Zum Beispiel können
filamentöse
Phagen konstruiert werden, Antikörperfragmente
(z. B. FAB oder Fv) mit spezifischer Bindungsaffinität für praktisch
jeden gewählten
zellulären
Rezeptor darzubieten.
-
Obwohl
die obige Beschreibung primär
auf virale Vektoren zutrifft, können
die gleichen Prinzipien auch auf nicht virale Vektoren angewendet
werden. Solche Vektoren können
so konstruiert werden, dass sie spezifische Aufnahmesequenzen enthalten,
von denen man annimmt, dass sie die Aufnahme durch spezifische Target-Zellen
befördern.
-
Gentherapievektoren
können
in vivo durch Verabreichung an einen individuellen Patienten verabreicht werden,
typischerweise durch systemische Verabreichung (z. B. intravenöse, intraperitoneal,
intramuskuläre, subdermale
oder intracraniale Infusion) oder topische Applikation, wie unten
beschrieben wird. Alternativ können
Vektoren an Zellen ex vivo geliefert werden, wie Zellen, die aus
einem individuelle Patienten explantiert wurden (z. B. Lymphozyten,
Knochenmarkaspirate, Gewebebiopsie) oder einen Universaldonor hämatopoetischer
Stammzellen, gefolgt von Reimplantation der Zellen in einen Patienten,
gewöhnlich
nach Selektion auf Zellen, die den Vektor inkorporiert haben.
-
Ex
vivo Zelltransfektion für
Diagnose, Forschung oder für
Gentherapie (z. B. über
Reinfusion der transfizierten Zellen in den Wirtsorganismus) ist
den Fachleuten gut bekannt. Zellen können aus dem Subjekts-Organismus
isoliert, mit einer Nukleinsäure
(Gen oder cDNA) transfiziert, und in den Subjekts-Organismus zurück infundiert
werden (z. B. einem Patienten). Zahlreiche Zelltypen, die für die ex
vivo Transfektion geeignet sind, sind den Fachleuten gut bekannt
(siehe z. B. Freshney et al., Culture of Animal Cells, A Manual
of Basic Technique (3te A. 1994)) und die darin zitierten Fundstellen
für eine
Diskussion über
das Wie des Isolierens und Kultivierens von Zellen aus Patienten).
-
Stammzellen
können
in ex vivo Prozeduren für
die Zelltransfektion und Gentherapie verwendet werden. Der Vorteil
der Verwendung von Stammzellen ist, dass sie in vitro in andere
Zelltypen differenziert werden können,
oder in einen Säuger
(wie dem Donor der Zellen) eingeführt werden können, in
dem sie in dem Knochenmark siedeln werden. Verfahren zum Differenzieren
von CD34+ Zellen in vitro in klinisch wichtigen Immunzelltypen unter
Verwendung von Cytokinen wie GM-CSF, IFN-γ und TNF-α sind bekannt (siehe Inaba et al.,
J. Exp. Med. 176: 1693–1702
(1992)).
-
Stammzellen
werden für
die Transduktion und Differenzierung mit bekannten Verfahren isoliert.
Zum Beispiel, werden Stammzellen aus Knochenmarkszellen durch Schwenken
der Knochenmarkszellen mit Antikörpern,
die ungewollte Zellen, wie CD4+ und CD8+ (T-Zellen), CD45+ (panB
Zellen), GR-1 (Granulozyten), und lad (differenzierte Antigen präsentierende
Zellen), binden, isoliert (Inaba et al., J. Exp. Med. 176: 1693–1702 (1992)).
-
Vektoren
(z. B. Retroviren, Adenoviren, Liposomen etc.), die therapeutische
Nukleinsäuren
enthalten, können
auch direkt an den Organismus zur Transduktion der Zellen in vivo
verabreicht werden. Alternativ kann nackte DNA verabreicht werden.
Verabreichung erfolgt über
jede der Routen, die normalerweise für das letztliche in Kontakt
bringen eines Moleküls
mit Blut oder Gewebezellen verwendet werden. Geeignete Verfahren zum
Verabreichen solcher Nukleinsäuren
sind verfügbar
und den Fachleuten wohl bekannt und, obwohl mehr als eine Route
verwendet werden kann, um eine bestimmte Zusammensetzung zu verabreichen,
kann eine bestimmte Route oft eine unmittelbarere und effektivere
Reaktion als eine andere Route bewirken.
-
Verabreichung
erfolgt über
jede der Routen, die normalerweise für das letztliche in Kontakt
bringen eines Moleküls
mit Blut oder Gewebezellen verwendet werden. Die Nukleinsäuren werden
auf jede geeignete Weise verabreicht, vorzugsweise mit pharmazeutisch
verträglichen
Trägern.
Geeignete Verfahren zum Verabreichen solcher Nukleinsäuren sind
verfügbar
und den Fachleuten wohl bekannt, und, obwohl mehr als eine Route
verwendet werden kann, um eine bestimmte Zusammensetzung zu verabreichen,
kann eine bestimmte Route oft eine unmittelbarere und effektivere
Reaktion als eine andere Route bewirken.
-
IX. Pharmazeutische Zusammensetzungen
-
Pharmazeutisch
verträgliche
Träger
werden zum Teil durch die jeweilige Zusammensetzung, die verabreicht
wird, bestimmt (z. B. Nukleinsäure,
Protein, modulatorische Verbindungen oder transduzierte Zelle), wie
auch durch das spezielle Verfahren, das verwendet wird, um die Zusammensetzung
zu verabreichen. Entsprechend gibt es eine breite Vielzahl von geeigneten
Formulierungen von pharmazeutischen Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung (siehe z. B. Remington's
Pharmaceutical Sciences, 17te A., 1989).
-
Formulierungen,
die für
orale Verabreichung geeignet sind, können bestehen aus (a) flüssigen Lösungen,
wie einer effizienten Menge der verpackten Nukleinsäure, die
in Verdünnungsmitteln
suspendiert ist, wie Wasser, Kochsalzlösung oder PEG 400; (b) Kapseln,
Päckchen
oder Tabletten, jede eine vorbestimmte Menge des aktiven Inhaltsstoffes
enthaltend, wie Flüssigkeiten,
Feststoffen, Granulat oder Gelatine; (c) Suspensionen in einer geeigneten
Flüssigkeit,
und (d) geeignete Emulsionen. Tablettenformen können eine oder mehrere von Lactose,
Saccharose, Mannitol, Sorbitol, Kalziumphosphate, Maisstärke, Kartoffelstärke, mikrokristalline
Zellulose, Gelatine, kolloidales Siliziumdioxid, Talk, Magnesiumstearat,
Stearinsäure
und andere Auszüge,
Farbstoffe, Füllstoffe,
Binder, Verdünnungsmittel,
Pufferagenzien, Befeuchtungsagenzien, Konservierungsstoffe, Geschmacksstoffe,
Farbstoffe, Zersetzungsagenzien und pharmazeutische verträgliche Träger enthalten. Rautenformen
können
den aktiven Inhaltsstoff in einem Geschmacksstoff, z. B. Saccharose
umfassen, wie auch Pastillen den aktiven Inhaltsstoff in einer inerten
Base, wie Gelatine und Glyzerin oder Saccharose und Akazienemulsionen,
Gelen und ähnliche
umfassen, die zusätzlich
zu dem aktiven Inhaltsstoff in der Technik bekannte Träger enthalten.
-
Die
Verbindung der Wahl kann alleine oder in Kombination mit anderen
geeigneten Komponenten als Aerosol-Formulierungen hergestellt werden
(d. h. sie können „vernebelt" werden), um über Inhalation
verabreicht zu werden. Aerosol-Formulierungen können mit akzeptablen Treibmitteln
verdichtet werden, wie Dichlorodifluoromethan, Propan, Stickstoff
und ähnlichen.
-
Geeignete
Formulierungen für
die rektale Verabreichung schließen, z. B. Zäpfchen,
die aus der verpackten Nukleinsäure
mit einer Zäpfchenbasis
bestehen, ein. Geeignete Zäpfchenbasen
schließen
natürliche oder
synthetische Triglyceride oder Paraffinkohlenwasserstoffe ein. Zusätzlich ist
es auch möglich,
rektale Gelatinekapseln zu verwenden, die aus einer Kombination
der gewählten
Verbindung mit einer Basis besteht, die zum Beispiel flüssige Triglyceride,
Polyethylenglycole und Paraffinkohlenwasserstoffe einschließt.
-
Formulierungen,
die für
parenterale Verabreichung, wie zum Beispiel durch intraartikuläre (in die
Gelenke), intravenöse,
intramuskuläre,
intradermale, intraperitonale und subkutane Routen geeignet sind,
beinhalten wässrige
und nicht wässrige,
isotonische sterile Injektionslösungen,
die Antioxidantien, Puffer, Bakteriostatika und gelöste Stoffe
enthalten können,
die die Formulierung mit dem Blut des beabsichtigten Rezipienten
isotonisch machen, und wässrige
und nicht wässrige
sterile Suspensionen, die Suspendierungsmittel, Lösungsmittel,
Verdickungsmittel, Stabilisierungsmittel und Konservierungsmittel
beinhalten können.
Zusammensetzungen können
verabreicht werden zum Beispiel durch intravenöse Infusion, oral, topisch,
intraperitoneal, intravesical oder intrathecal. Parenterale Verabreichung
und intravenöse
Verabreichung sind die bevorzugten Verfahren der Verabreichung.
Die empfohlenen Formulierungen können
als versiegelte Eindosis- oder Mehrdosis-Behälter, wie Ampullen oder Röhrchen präsentiert
werden.
-
Injektionslösungen und
Suspensionen können
aus sterilen Pudern, Granulat und Tabletten der zuvor beschriebenen
Art hergestellt werden. Durch Nukleinsäure für ex vivo Therapie transduzierte
Zellen können auch
intravenös
oder parenteral verabreicht werden, wie zuvor beschrieben.
-
Die
an einen Patienten verabreichte Dosis sollte ausreichend sein, um
eine vorteilhafte therapeutische Reaktion in dem Patienten mit der
Zeit zu bewirken. Die Dosis wird durch die Effizienz des jeweiligen
eingesetzten Vektors und den Zustand des Patienten bestimmt werden,
wie auch durch das Körpergewicht
oder die Oberflächenregion
des zu behandelnden Patienten. Die Größe der Dosis wird auch das
Vorhandensein, die Natur und das Ausmaß jeglicher nachteiliger Nebenwirkungen
bestimmen, die mit der Verabreichung eines bestimmten Vektors oder
transduzierten Zelltyps in einem bestimmten Patienten einhergehen.
Bei der Bestimmung der wirksamen Menge des Vektors, der bei der
Behandlung oder Prophylaxe von Zuständen verabreicht werden wird,
die auf die verringerte oder falsche Expression der Kv6.2 Kanäle zurückzuführen wird,
die eine humane Kv6.2 Alpha-Untereinheit umfassen, bewertet der
Arzt die zirkulierenden Plasmamengen des Vektors, Vektortoxizitäten, Fortschritt
der Krankheit und die Produktion von Anti-Vektor Antikörpern. Im
Allgemeinen ist das Dosisäquivalent
einer nackten Nukleinsäure
eines Vektors ungefähr
1 μg bis
100 μg für einen
typischen 70 Kilogramm Patienten, und die Dosen von Vektoren, die
einen Retrovirus-Partikel
enthalten, werden berechnet eine äquivalente Menge von therapeutischer
Nukleinsäure
zu ergeben.
-
Für die Verabreichung
können
Verbindungen und transduzierte Zellen bei einer Rate verabreicht
werden, die bei dem LD-50 des Inhibitors, Vektors, oder transduzierten
Zelltyps und der Nebenwirkungen des Inhibitors, Vektors, oder Zelltyps
bei verschiedenen Konzentrationen, wie sie auf die Masse und dem
Gesamtgesundheitszustand des Patienten angewendet werden, bestimmt
wurde. Verabreichung kann über
einzelne oder aufgeteilte Dosen erreicht werden.
-
Transduzierte
Zellen zur Reiinfusion werden gemäß etablierten Verfahren hergestellt
(siehe, z. B., Abrahamsen et al., J. Clin. Apheresis 6: 48–53 (1991);
Carter et al., J. Clin. Apheresis 4: 113–117 (1998); Aebersold et al.,
J. Immunol. Meth. 112: 1–7
(1998); Muul et al., J. Immunol. Methods 101: 171–181 (1987);
und Carter et al., Transfusion 27: 362–365 (1987)).)
-
X. Kits
-
Humanes
Kv6.2 und seine Homologe sind nützliche
Werkzeuge zum Untersuchen der Expression und Regulation von Kaliumkanälen. Humane
Kv6.2-spezifische Reagenzien, die spezifisch an Kv6.2 Nukleinsäure hybridisieren,
wie Kv6.2 Sonden und Primer, und Kv6.2-spezifische Reagenzien, die spezifisch
an das Kv6.2 Protein binden, z. B., Kv6.2 Antikörper, werden verwendet, um
Expression und Regulation zu untersuchen.
-
Nukleinsäureassays
für das
Vorliegen von Kv6.2 DNA und RNA in einer Probe beinhalten zahlreiche Techniken,
die den Fachleuten wohl bekannt sind, wie Southern-Analyse, Northern-Analyse, Dot-Blots,
RNase Schutz, Si Analyse, Amplifikationstechniken wie PCR und LCR
und in situ Hybridisierung. Bei der in situ Hybridisierung wird
zum Beispiel die Target-Nukleinsäure
aus ihrer zellulären
Umgebung freigesetzt, so dass sie für Hybridisierung innerhalb
der Zelle verfügbar
ist, während
die zelluläre
Morphologie für
nachfolgende Interpretation und Analyse bewahrt wird. Die folgenden
Artikel stellen einen Überblick über die
Technik der in situ Hybridisierung zur Verfügung: Singer et al., Biotechniques
4: 230250 (1986); Haase et al., Methods in Virology, Vol. VII, S.
189–226
(1984); und Nucleic Acid Hybridization: A Practical Approach (Hames
et al., Hrg. 1987). Zusätzlich
kann Kv6.2 Protein mit den zahlreichen oben beschriebenen Immunoassay-Techniken
detektiert werden. Die Testprobe wird typischerweise sowohl mit
einer positiven Kontrolle (z. B. einer Probe, die rekombinante Kv6.2-Monomere
exprimiert) als auch einer negativen Kontrolle typischerweise verglichen.
-
Auch
werden Kits zum Screenen nach Modulatoren der heteromeren Kaliumkanäle beschrieben.
Solche Kits können
aus problemlos verfügbaren
Materialien und Reagenzien hergestellt werden. Zum Beispiel können solche
Kits jedes oder mehrere der folgenden Materialien enthalten: Kv6.2
Monomere, Reaktionsröhrchen
und Instruktionen zum Testen der Aktivitäten der Kaliumkanäle, die
Kv6.2 enthalten. Eine große
Vielzahl von Kits und Komponenten können hergestellt werden, abhängig von
dem voraussichtlichen Verwender des Kits und den speziellen Anforderung
des Verwenders. Zum Beispiel kann der Kit für in vitro oder in vivo Assays zum
Messen der Aktivität
eines Kaliumkanals, der einen Kv6.2 Monomer enthält, ausgelegt werden.
-
Beispiele
-
Das
folgende Beispiel wird nur zum Zwecke der Illustration bereitgestellt
und nicht zum Zwecke der Einschränkung.
Die Fachleute werden leicht eine Vielzahl von nicht-kritischen Parametern
erkennen, die geändert
und modifiziert werden können,
um im Wesentlichen ähnliche
Ergebnisse zu ergeben.
-
Beispiel I: Klonieren von murinem Kv6.2
-
Unter
Verwendung von PCR und Primer wird gemäß Standardbedingungen murines
Kv6.2 aus Gesamthirn cDNA amplifiziert. Die folgenden Primer werden
für die
Amplifikation verwendet:
-
Die
cDNA wird aus Gesamt-RNA gemäß Standardverfahren
aus Gesamthirn isoliert. Kv6.2 wird mit den oben beschriebenen Primer
unter den folgenden Bedingungen amplifiziert: 15 Sekunden bei 96°C, 15 Sekunden
bei 72–60°C, und 3
Minuten bei 72°C
für 40
Zyklen.
-
Die
PCR Produkte wurden in Plasmide subkloniert und gemäß Standardtechniken
sequenziert. Die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen von murinem Kv6.2
werden bereitgestellt in SEQ ID NO: 2 bzw. SEQ ID NO: 1 (siehe auch 1 für einen
Vergleich von humanen und murinen Kv6.2 Aminosäuresequenzen).
-
Beispiel II: Klonieren von humanem Kv6.2
-
Ein
ungefähr
200 bp Fragment des humanen Kv6.2 Gens wurde mit RT-PCR aus humaner
Gesamthirn-mRNA mit einem Sense Primer aus der Porenregion von murinem
Kv6.2 (TAGCATCCCGGCATCCTATTGGTG; SEQ ID NO: 11) und einem degeneriertem
Antisense-Primer
zu der S6 Region kloniert (AGGAGTGAGAGAACGTRTGRAADAT; SEQ ID NO:
12). Die verwendeten Zyklenbedingungen waren 20 Zyklen bei 95 Grad – 15 Sekunden,
65–45
Grad – 15
Sekunden (1 Grad weniger/Zyklus), 72 Grad 2 Minuten, gefolgt von
20 Zyklen bei 95 Grad – 15
Sekunden, 45 Grad – 15
Sekunden, 72 Grad – 2
Minuten.
-
Das
3' Ende des Gens
wurde mit einer einzelnen Runde von Standard 3' RACE PCR unter Verwendung des genspezifischen
Sense-Primers, der an die P Region bindet, kloniert (CATCCTATTGGTGGGCCATCATCT;
SEQ ID NO: 13). Die Zyklenbedingungen waren: 24 Zyklen bei 95 Grad – 15 Sekunden,
72–60
Grad – 15
Sekunden (0.5 Grad weniger/Zyklus), 72 Grad – 2 Minuten, gefolgt von 21
Zyklen bei 95 Grad-15 Sekunden, 60 Grad-15 Sekunden, 72 Grad – 2 Minuten.
Eine einzelne Bande von ungefähr
500 bp wurde isoliert und sequenziert. Sie enthielt durch das Stop-Codon
von humanem Kv6.2 hindurch die P Region.
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Das
5' Ende wurde mit
zwei Runden von 5' RACE-PCR
unter Verwendung von genspezifischen verschachtelten Oligos kloniert.
Die Erst-Rundenreaktionsbedingungen waren identisch zu denen, die
für die
3' RACE verwendet
wurden, mit der Ausnahme, dass ein anderer genspezifischer Primer
(GGGAGAAGGTGTGGAAGATAGACG; SEQ ID NO: 10), der an S6 in der Antisense
Richtung bindet, verwendet wurde. Ein Zehntel eines Mikroliters
dieser Reaktion wurde als ein Template für eine zweite Reaktion verwendet,
in der ein verschachtelter genspezifischer Antisense Primer verwendet
wurde(GCCACCATCTGGCCTGGCACACTG; SEQ ID NO: 14). Die Zyklenbedingungen
für diese
Reaktion waren 95 Grad – 15
Sekunden, 60 Grad 15 Sekunden, 72 Grad 2 Minuten (25 Zyklen). Eine
einzelne Bande von ungefähr
1.7 Kb wurde isoliert. Es stellt sich heraus, dass sie das 5' Ende des humanen
Kv6.2 Gens, einschließlich
des Initiator-Methionins durch die P Region hindurch, enthält.
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Das
gesamte humane Kv6.2 Gen wurde dann in einem einzelnen Stück für einen
Expressionsvektor mit dem Sense-Primer TCTTGAATTCCGCCATGCCCATGCCTTCCAGAGACGG
(SEQ ID NO: 15) (der eine EcoRI Restriktionsschnittstelle und eine
Kozak Consensus-Sequenz dem Initiator-Methionin hinzufügt) und dem
Antisense Primer CTGGGCTCTAGAAACACCACCAGGT (SEQ ID NO: 16), der
in dem 3' UTR von
humanen Kv6.2 liegt, amplifiziert. Die Zyklen waren zu denjenigen,
die für
die 3'RACE PCR verwendet
wurden, identisch. Eine einzelne Bande von ungefähr 1.7 Kb wurde isoliert und
es stellte sich heraus, dass sie den gesamten offenen Leserahmen
von humanen Kv6.2 enthält.
Das Primerpaar ATGCCCATGCCTTCCAGAGACGG (SEQ ID NO: 7) und TTACATGTGCATGATAGGCAAGGCTG
(SEQ ID NO: 8) reicht aus, um den offenen Leserahmen von Kv6.2 unter
diesen Bedingungen zu amplifizieren. Die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von murinem Kv6.2 werden bereitgestellt in SEQ ID NO: 18 bzw. SEQ
ID NO: 17 (siehe auch 1 für einen Vergleich von humanen
und murinen Kv6.2 Aminosäuresequenzen).
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Beispiel III: Expression und spannungsgesteuerte
Aktivität
von heteromeren Kanäle,
die Kv6.2-Monomere
enthalten
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Humanes
Kv6.2 Monomer wurden in Xenopus Oozyten mit humanem Kv2.1 Monomer
gemäß Standardverfahren
coexprimiert, um seine Fähigkeit
zu zeigen, heteromere Kaliumkanäle
mit spannungsabhängiger
Aktivität
zu bilden (siehe
2). Murines Kv6.2 und humanes
Kv2.1 wurden auch koexprimiert. Veränderungen der Stromstärke werden
mit einem spannungssensitiven fluoreszenten Reporterfarbstoff indirekt
gemessen (siehe, z. B. Etts et al., Chemistry and Physiology of
Lipids, 69: 137 (1994)). Veränderungen
der Stromstärke
werden auch unter Verwendung von Elektrophysiologie, und mittels
Ionenflusses direkt gemessen. Allein exprimiertes Kv6.2 war elektrisch
nicht aktiv (siehe
2). Sequenzliste Murine
Kv6.2 Aminosäuresequenz
(SEQ ID NO: 1)
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Murine
Kv6.2 Nukleotidsequenz (SEQ ID NO: 2)
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Humane
Kv6.2 Aminosäuresequenz
(SEQ ID NO: 17)
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Humane
Kv6.2 Nukleotidsequenz (SEQ ID NO: 18)
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