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In
multizellulären
Tieren werden das Wachstum, die Differenzierung und die Migration
von Zellen von Polypeptid-Wachstumsfaktoren und Hormonen gesteuert.
Diese Wachstumsfaktoren spielen sowohl bei der normalen Entwicklung
als auch bei der Pathogenese eine Rolle, einschließlich der
Entwicklung von festen Tumoren.
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Polypeptid-Wachstumsfaktoren
und Hormone beeinflussen zelluläre
Ereignisse durch die Bindung an Rezeptoren an der Zelloberfläche. Die
Bindung initiiert eine Kette von Signalereignissen innerhalb der
Zelle, was letztendlich zu phenotypischen Veränderungen führt, so wie Zellteilung und
Produktion von zusätzlichen Hormonen.
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Eine
Familie von Hormonen ist die Glykoprotein-Hormonfamilie, welche
das luteinisierende Hormon, das Follikel stimulierende Hormon, das
die Schilddrüse
stimulierende Hormon sowie Choriongonadotropin einschließt. Die
ersten drei werden in der vorderen Hypophyse synthetisiert, während Choriongonadotropin
in der Plazenta synthetisiert wird, wobei die Synthese 10 bis 12
Wochen nach der Empfängnis
ein Maximum erreicht und danach bis zum Ende der Schwangerschaft
immer geringer wird.
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Die
vier Glykoproteinhormone sind strukturell und funktionell miteinander
verwandt. Alle vier werden glykosyliert und bestehen aus zwei nicht
kovalent assoziierten Untereinheiten, welche als α- und β-Untereinheiten
bezeichnet werden. Alle vier Hormone haben eine einzelne α-Untereinheit
gemeinsam, während
die β-Untereinheiten
einzigartig sind und biologische Spezifität verleihen. Die verschiedenen β-Untereinheiten weisen
eine ähnliche
Größe sowie
ein signifikantes Maß an
paarweiser Homologie auf; die β-Untereinheiten von
humanem Choriongonadotropin (HCG) und humanem luteinisierenden Hormon
sind zu 82% identisch und die anderen Paare von β-Untereinheiten sind zu etwa
30 bis 40% identisch: Von den vier β-Untereinheiten werden zwölf Cysteinreste
konserviert. Die gemeinsame α-Untereinheit weist
eine detektierbare Homologie zu den β-Untereinheiten auf und schließt sechs
der zwölf
konservierten Cysteinreste ein. Siehe Fiddes und Goodman, Nature
281:351–356,
1979; Fiddes und Goodman, Nature 286:684–687, 1980; Talmadge et al.,
Nature 307:37–40,
1984; sowie Pierce und Parsons, Ann. Rev. Biochem. 50:465–495, 1981.
Die Polypeptide bilden charakteristische Strukturen höherer Ordnung
mit einer Bow-Tie-ähnlichen Konfiguration
um einen Cystinknoten, welcher durch Disulfidbindung zwischen den
drei Paaren von Cysteinresten gebildet wird. Die Dimerisierung erfolgt
durch hydrophobe Interaktionen zwischen Loops der beiden Monomere.
Siehe Daopin et al., Science 257:369, 1992; Lapthorn et al., Nature
369:455, 1994.
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Das
Cystinknotenmotiv und die Bow-Tie-ähnliche Faltung sind ebenfalls
charakteristisch für
die Wachstumsfaktoren, welche den Wachstumsfaktor Beta (TGF-β), den Nervenwachstumsfaktor
(NGF) sowie den Wachstumsfaktor PDGF (platelet derived growth factor)
transformieren. Bei allen diesen Proteinen handelt es sich um Dimere
in ihrer aktiven Formen, deren Monomeruntereinheiten zwischen 100
und 130 Aminosäurereste
enthalten. Wenngleich ihre Aminosäuresequenzen ziemlich voneinander
abweichen, enthalten alle diese Proteine, ebenso wie die Glykoproteinhormone,
die sechs konservierte Cysteinreste des Cystinknotens.
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Die
Glykoproteinhormone wirken in einer stadiums- und gewebespezifischen
Weise. LH, FSH und TSH werden in der Hypophyse produziert. Luteinisierendes
Hormon stimuliert die Produktion von Steroid in den Testikeln und
den Ovarien, was wiederum die Spermatogenese und die Ovulation stimuliert.
FSH reguliert auch die Gametogenese sowie die Synthese von Steroidhormon
in den Gonaden. TSH reguliert eine Reihe von Prozessen in der Schilddrüse und kontrolliert
dadurch die Synthese und Sekretion von Schilddrüsenhormonen. HCG, welches in
der Plazenta produziert wird, stimuliert die Ovarien, Steroide zu
produzieren, welche zur Aufrechterhaltung der Schwangerschaft erforderlich
sind. Zur Übersicht
siehe Pierce und Parsons, Ann. Rev. Biochem. 50:465–495, 1981.
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Von
einem Mitglied dieser Familie, welches vor noch kürzerer Zeit
entdeckt wurde und als Norrin oder NDP (Norrie Disease Protein)
bezeichnet wird, wird angenommen, dass es die Differenzierung und
Proliferation von neuralen Zellen reguliert (Berger et al., Nature
Genetics 1:199–203,
1992). NDP wird in der Retina, in der Chorioidea sowie im fetalen
und adulten Gehirn exprimiert. Ein Mangel an NDP wird mit dem Norrie-Syndrom
assoziiert: eine mit dem X-Chromosom in Verbindung gebrachten Störung, welche
durch Blindheit, Taubheit und mentale Störungen charakterisiert ist.
Eine Reihe von Varianten des Proteins, einschließlich Deletionen und Punktmutationen,
wurden in an dem Norrie-Syndrom leidenden Patienten identifiziert.
Siehe z. B. Berger et al., ebenda.; Fuchs et al., Hum. Mol. Genet.
3:655–656,
1994; und Meindl et al., Nature Genetics 2:139–143, 1992.
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Eine
weitere Gruppe verwandter Proteine sind die Wachstums- und Differenzierungsfaktoren
(growth and differentiation factors, GDFs). Ein Mitglied dieser
Gruppe, bekannt als GDF-8 oder Myostatin, scheint die Muskelmasse
negativ zu regulieren (McPherron und Lee, Nature 387:83–90, 1997;
McPherron und Lee, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 94:12457–12461,
1997; und Grobet et al., Nat. Genet. 17:17–71, 1997). Viele GDFs weisen
eine Sequenzhomologie von 20 bis 40% zueinander und zu TGF-β 1, 2 und
3 auf. Die Entdeckung der GDFs unterstützt die postulierte Existenz
von "Chalonen", löslichen
Faktoren, von welchen angenommen wird, dass sie die Größe und Regeneration
von Organen steuern (Bullough, Cancer Res. 25:1683–1727, 1965;
Bullough, Biol. Res. 37:307–342,
1992).
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Aufgrund
ihrer Rolle bei der Steuerung von zellulären Prozessen sind die Hormone
sowohl geeignete Kandidaten als auch geeignete Targets für die therapeutische
Intervention. Beispiele für
solche therapeutisch verwendeten Proteine schließen Insulin zur Behandlung
von Diabetes sowie Erythropoietin zur Behandlung von Anämie ein.
Gonadotropin wird verwendet, um die Ovulation zu induzieren (z.
B. Fleming, Am. J. Obstet. Gynecol. 159:376–381, 1988), die Absenkung
kryptorchider Testikel in das Skrotum zu induzieren (Lala et al., J.
Urol. 157:1898–1901,
1997) sowie die intratestikulare Testosteronproduktion bei Männern, welche
sich einer Varikozelektomie unterzogen haben, zu stimulieren (Yamamoto
et al., Arch. Androl. 35:49–55,
1995). Klinische Studien zeigten, dass hCG Antitumoraktivität gegen
das Kaposi-Sarkom aufweisen kann (Gill et al., J. Natl. Cancer Inst.
89:1797–1802,
1997). Assays für
die Präsenz
von Choriongonadotropin werden zur Feststellung einer Schwangerschaft
verwendet. Vakzinen gegen hCG zeigten in frühen Tests vielversprechende
Resultate zur Verhinderung einer Schwangerschaft und zur Inhibition
des Wachstums von hormonabhängigen
Krebsarten (Talwar, Immunol. Cell Biol. 75:184–189, 1997).
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Angesichts
der erwiesenen klinischen Nützlichkeit
von Hormonen besteht im Stand der Technik ein Bedarf an solchen
Molekülen
zur Verwendung als therapeutische Agenzien, diagnostische Agenzien
sowie als Hilfsmittel und Reagenzien in der Forschung.
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Die
vorliegende Erfindung stellt solche Polypeptide für diese
und weitere Verwendungen bereit, welche für den Fachmann anhand der hierin
offenbarten Erkenntnisse offensichtlich sein sollten.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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In
einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein isoliertes Polypeptid
bereitgestellt, welches hinsichtlich der Aminosäuresequenz zu mindestens 80%
identisch zu den Resten 1 bis einschließlich 106 aus SEQ ID NR: 2
ist. Das Polypeptid umfasst Cysteinreste an den Positionen, welche
den Resten 8, 34, 38, 66, 96 und 98 aus SEQ ID NR: 2 entsprechen,
einen Glycinrest an einer Position, welcher dem Rest 36 aus SEQ ID
NR: 2 entspricht, sowie beta-Stränge, welche
den Resten 9 bis 17, 29 bis 34, 38 bis 43, 59 bis 64, 67 bis 71
und 90 bis 95 aus SEQ ID NR: 2 entsprechen. In einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst das isolierte Polypeptid des
weiteren Cysteinreste an den Positionen, welche den Resten 25, 65,
80 und 101 aus SEQ ID NR: 2 entsprechen. In einer weiteren Ausführungsform
handelt es sich bei den Aminosäureresten
innerhalb des Polypeptids an Positionen, welche den Resten 8, 11,
12, 14, 29, 30, 32, 34, 43, 44, 60, 63, 64, 65, 71, 74, 80, 90,
91, 93 und 94 aus SEQ ID NR: 2 entsprechen, jeweils um Cys, His,
Pro, Asn, His, Val, Gln, Cys, Phe, Pro, Thr, Ser, Gln, Cys, Leu,
Val, Cys, Ile, Phe, Ala und Arg; ein Aminosäurerest, welcher dem Rest 75
aus SEQ ID NR: 2 entspricht, ist Lys oder Arg. In anderen Ausführungsformen
umfasst das isolierte Polypeptid die Reste 1 bis einschließlich 106
aus SEQ ID NR: 2 oder die Reste 1 bis einschließlich 106 aus SEQ ID NR: 29.
In weiteren Ausführungsformen
ist das isolierte Polypeptid kovalent mit einem Affinitäts-Tag oder
einer konstanten Immunglobulinregion verknüpft.
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In
einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein isoliertes
Protein bereitgestellt, welches einen ersten Polypeptidkomplex zu
einem zweiten Polypeptid umfasst, wobei besagtes Protein die Zellproliferation,
die Zelldifferenzierung oder den Zellmetabolismus moduliert. Das
erste Polypeptid ist hinsichtlich der Aminosäuresequenz zu mindestens 80%
identisch zu den Resten 1 bis einschließlich 106 aus SEQ ID NR: 2 und
umfasst Cysteinreste an Positionen, welche den Resten 8, 34, 38,
66, 96 und 98 aus SEQ ID NR: 2 entsprechen, einen Glycinrest an
einer Position, welche dem Rest 36 aus SEQ ID NR: 2 entspricht,
sowie beta-Stränge,
welche den Resten 9 bis 17, 29 bis 34, 38 bis 43, 59 bis 64, 67
bis 71 und 90 bis 95 aus SEQ ID NR: 2 entsprechen. In einer Ausführungsform
umfasst das erste Polypeptid des weiteren Cysteinreste an den Positionen,
welche den Resten 25, 65, 80 und 101 aus SEQ ID NR: 2 entsprechen.
In einer weiteren Ausführungsform
handelt es sich bei den Aminosäureresten
des ersten Polypeptids, welche den Resten 8, 11, 12, 14, 29, 30,
32, 34, 43, 44, 60, 63, 64, 65, 71, 74, 80, 90, 91, 93 und 94 aus
SEQ ID NR: 2 entsprechen, jeweils um Cys, His, Pro, Asn, His, Val,
Gln, Cys, Phe, Pro, Thr, Ser, Gln, Cys, Leu, Val, Cys, Ile, Phe,
Ala und Arg; ein Aminosäurerest,
welcher dem Rest 75 aus SEQ ID NR: 2 entspricht, ist Lys oder Arg.
In einer weiteren Ausführungsform
handelt es sich bei dem Protein um ein Heterodimer. In einer verwandten
Ausführungsform
handelt es sich bei dem zweiten Polypeptid um eine gemeinsame alpha-Untereinheit
eines Glykoproteinhormons. In weiteren Ausführungsformen umfasst das erste
Polypeptid die Reste 1 bis einschließlich 106 aus SEQ ID NR: 2
oder die Reste 1 bis einschließlich
106 aus SEQ ID NR: 29. In weiteren Ausführungsformen handelt es sich
bei dem Protein um ein Homodimer, so wie ein Homodimer von Polypeptiden,
umfassend die Reste 1 bis einschließlich 106 aus SEQ ID NR: 2
oder um ein Homodimer aus Polypeptiden, umfassend die Reste 1 bis einschließlich 106
aus SEQ ID NR: 29.
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In
einem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein isoliertes
Polynukleotid bereitgestellt, welches ein Polypeptid kodiert, welches
hinsichtlich der Aminosäuresequenz
zu mindestens 90% identisch zu den Resten 1 bis einschließlich 106
aus SEQ ID NR: 2 ist, wobei das Polypeptid Cysteinreste an Positionen,
welche den Resten 8, 34, 38, 66, 96 und 98 aus SEQ ID NR: 2 entsprechen,
einen Glycinrest an einer Position, welche dem Rest 36 aus SEQ ID
NR: 2 entspricht, und beta-Strängen,
welche den Resten 9–17,
29–34,
38–43,
59–64, 67–71 und
90 bis 95 aus SEQ ID NR: 2 entsprechen, umfasst. In einer Ausführungsform
umfasst das Polypeptid des weiteren Cysteinreste an Positionen,
welche den Resten 25, 65, 80 und 101 aus SEQ ID NR: 2 entsprechen.
In einer weiteren Ausführungsform
handelt es sich bei Aminosäureresten
des Polypeptids, welche den Resten 8, 11, 12, 14, 29, 30, 32, 34,
43, 44, 60, 63, 64, 65, 71, 74, 80, 90, 91, 93 und 94 aus SEQ ID
NR: 2 entsprechen, jeweils um Cys, His, Pro, Asn, His, Val, Gln,
Cys, Phe, Pro, Thr, Ser, Gln, Cys, Leu, Val, Cys, Ile, Phe, Ala
und Arg; ein Aminosäurerest,
welcher dem Rest 75 aus SEQ ID NR: 2 entspricht, ist Lys oder Arg. In
bestimmten zusätzlichen
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung umfasst das Polypeptid die Reste 1 bis
einschließlich
106 aus SEQ ID NR: 2 oder die Reste 1 bis einschließlich 106
aus SEQ ID NR: 29. In einer weiteren Ausführungsform kodiert das Polynukleotid
des weiteren ein sekretorisches Peptid, welches mit dem Polypeptid
operativ verknüpft
ist. In zusätzlichen
Ausführungsformen
kodiert das Polynukleotid die Reste –23 bis einschließlich 106
aus SEQ ID NR: 2 oder die Reste –23 bis einschließlich 106
aus SEQ ID NR: 29. In weiteren Ausführungsformen umfasst das Polynukleotid
eine Sequenz von Nukleotiden, wie in SEQ ID NR: 4 oder SEQ ID NR:
30 gezeigt, von Nukleotid 70 bis einschließlich Nukleotid 387. In weiteren
Ausführungsformen
umfasst das Polynukleotid eine Sequenz von Nukleotiden, wie in SEQ
ID NR: 1 gezeigt, von Nukleotid 125 bis einschließlich Nukleotid
442. In einer zusätzlichen
Ausführungsform
weist das Polynukleotid eine Länge
von 318 bis 1.000 Nukleotiden auf. Bei dem Polynukleotid kann es
sich um DNA oder um RNA handeln.
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In
einem vierten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Expressionsvektor
bereitgestellt, welcher die folgenden operativ miteinander verknüpften Elemente
umfasst: (a) einen Transkriptionspromotor; (b) ein DNA-Segment,
welches ein wie zuvor offenbartes Polypeptid kodiert; und (c) einen
Transkriptionsterminator. In einer Ausführungsform kodiert das DNA-Segment des weiteren
ein sekretorisches Peptid, welches operativ mit dem Polypeptid verknüpft ist.
In weiteren Ausführungsformen
kodiert das DNA-Segment die Reste –23 bis einschließlich 106
aus SEQ ID NR: 2 oder die Reste –23 bis einschließlich 106
aus SEQ ID NR: 29.
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In
einem fünften
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine kultivierte Zelle bereitgestellt,
in welche ein wie zuvor offenbarter Expressionsvektor eingeführt wurde,
wobei die Zelle das von dem DNA-Segment kodierte Polypeptid exprimiert.
Die Zelle kann im Rahmen eines Verfahrens zur Herstellung eines
Polypeptids verwendet werden, wobei das Verfahren das Kultivieren
der Zelle, wodurch die Zelle das von dem DNA-Segment kodierte Polypeptid
exprimiert, sowie die Gewinnung des exprimierten Polypeptids umfasst.
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In
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Antikörper bereitgestellt,
welcher spezifisch an ein Epitop eines wie zuvor offenbarten Polypeptids
bindet.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ebenfalls ein Verfahren zur Detektion
einer genetischen Abnormität
in einem Patienten bereit, umfassend die folgenden Schritte: Inkubation
der genetischen Probe mit einem Polynukleotid, welches wenigstens
14 aufeinanderfolgende Nukleotide aus SEQ ID NR: 1 umfasst, oder
dem Komplement von SEQ ID NR: 1 unter Bedingungen, unter welchen
das Polynukleotid an eine komplementäre Polynukleotidsequenz hybridisiert,
um ein erstes Reaktionsprodukt zu erzeugen; Vergleich des ersten
Reaktionsprodukts mit einem Kontrollreaktionsprodukt, wobei ein
Unterschied zwischen dem ersten Reaktionsprodukt und dem Kontrollreaktionsprodukt
eine genetische Abnormität
in dem Patienten anzeigt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ebenfalls eine Oligonukleotidsonde
oder einen Oligonukleotidprimer bereit, umfassend 14 aufeinanderfolgende
Nukleotide eines Polynukleotids aus SEQ ID NR: 4 oder eine zu SEQ
ID NR: 4 komplementäre
Sequenz. In einer Ausführungsform
umfasst die Sonde oder der Primer 14 aufeinanderfolgende Nukleotide
eines Polynukleotids aus SEQ ID NR: 1 oder eine zu SEQ ID NR: 1
komplementäre
Sequenz.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ebenfalls eine pharmazeutische Zusammensetzung
bereit, welche ein wie zuvor offenbartes Polypeptid in Kombination
mit einem pharmazeutisch verträglichen
Träger
umfasst.
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Diese
und weitere Aspekte der vorliegenden Erfindung werden unter Bezugnahme
auf die folgende detaillierte Beschreibung der vorliegenden Erfindung
und die angehängten
Zeichnungen offensichtlich werden.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNG
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Die
Figur stellt ein Hydrophilieprofil gemäß Hopp/Woods der in SEQ ID
NR: 2 gezeigten Aminosäuresequenz
dar. Das Profil basiert auf einem verschiebbaren Fenster von sechs
Resten. Verborgene G-, S- und T-Reste sowie exponierte H-, Y- und
W-Reste wurden ignoriert. Diese Reste sind in der Figur durch die
kleinen Buchstaben angezeigt.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Vor
der detaillierten Darlegung der vorliegenden Erfindung kann es sich
für das
Verständnis
derselben als hilfreich erweisen, die folgenden Begriffe zu definieren:
Der
Begriff "Affinitäts-Tag" wird hierin verwendet,
um ein Polypeptidsegment zu bezeichnen, welches an einem zweiten
Polypeptid befestigt sein kann, um für die Aufreinigung des zweiten
Polypeptids zu sorgen oder Stellen zur Befestigung des zweiten Polypeptids
an ein Substrat bereitzustellen. Im Prinzip kann jedes beliebige
Peptid oder Protein, für
welches ein Antikörper
oder ein anderes spezifisches Bindungsagens verfügbar ist, als ein Affinitäts-Tag verwendet
werden. Affinitäts-Tags
schließen
ein: Protein A (Nilsson et al., EMBO J. 4:1075, 1985; Nilsson et
al., Methods Enrymol. 198:3, 1991), Glutathion S-Transferase (Smith und Johnson, Gene
67:31, 1988), Glu-Glu-Affinitäts-Tag
(Grussenmeyer et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 82:7952–7954, 1985),
Substanz P, FlagTM-Peptid (Hopp et al.,
Biotechnology 6:1204–1210,
1988), Maltose bindendes Protein (Kellerman und Ferenci, Methods
Enzymol. 90:459–463,
1982; Guan et al., Gene 67:21–30,
1987), Streptavidin bindendes Peptid, Thioredoxin, Ubiquitin, Zellulose
bindendes Protein, T7-Polymerase, die konstante Domäne von Immunglobulin
oder andere antigene Epitop- oder Bindungsdomänen. Siehe allgemein Ford et
al., Protein Expression and Purification 2:95–107, 1991. DNAs, welche Affinitäts-Tags
und andere Reagenzien kodieren, sind von kommerziellen Lieferanten
zu beziehen (z. B. Pharmacia Biotech, Piscataway, NJ, USA; Eastman
Kodak, New Haven, CT, USA; New England Biolabs, Beverly, MA, USA).
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Der
Begriff "allele
Variante" wird hierin
verwendet, um jede beliebige von zwei oder mehreren alternativen
Formen eines Gens zu bezeichnen, welche den gleichen Chromosomenlokus
besetzen. Allele Variation entsteht natürlicherweise durch Mutation
und kann in phänotypischem
Polymorphismus innerhalb von Populationen resultieren. Genmutationen
können "silent" sein (keine Veränderung
in dem kodierten Polypeptid) oder sie können Polypeptide mit veränderten
Aminosäuresequenzen
kodieren. Der Begriff der allelen Variante wird hierin ebenfalls
dazu verwendet, ein von einer allelen Variante eines Gens kodiertes
Protein zu bezeichnen.
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Die
Begriffe "aminoterminal" und "carboxylterminal" werden hierin verwendet,
um die Positionen innerhalb von Polypeptiden zu bezeichnen. Wo es
der Kontext zulässt,
werden diese Begriffe in Bezug auf eine bestimmte Sequenz oder einen
bestimmten Abschnitt eines Polypeptids verwendet, um die Proximität oder die relative
Position zu bezeichnen. Beispielsweise ist eine bestimmte innerhalb
eines Polypeptids carboxylterminal zu einer Referenzsequenz positionierte
Sequenz proximal zu dem Carboxylterminus der Referenzsequenz gelegen,
befindet sich jedoch nicht notwendigerweise am Carboxylterminus
des kompletten Polypeptids.
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Eine "beta-Strang-artige
Region" ist eine
Region eines Proteins, welche durch bestimmte Kombinationen der
zweiflächigen
Winkel Phi (ϕ) und Psi (Ψ) des Polypeptidrückgrats
charakterisiert ist. Regionen, in denen φ weniger als –60° und Ψ mehr als
90° betragen,
sind beta-Strang-artig. Der Fachmann wird erkennen, dass die Begrenzungen
eines β-Strangs
etwas unpräzise
sind und sich in Abhängigkeit
von den zu ihrer Definition verwendeten Kriterien verändern können. Siehe
z. B. Richardson und Richardson in Fasman, ed., Prediction of Protein
Structure and the Principles of Protein Conformation, Plenum Press,
New York, USA, 1989; und Lesk, Protein Architecture: A Practical
Approach, Oxford University Press, New York, USA, 1991.
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Ein "Komplement" eines Polynukleotidmoleküls ist ein
Polynukleotidmolekül
mit einer komplementären
Basensequenz und reverser Orientierung im Vergleich zu einer Referenzsequenz.
So ist z. B. die Sequenz 5' ATGCACGGG
3' komplementär zu 5' CCCGTGCAT 3'.
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Eine
Vielzahl von Polypeptidketten sind "miteinander komplexiert", wenn sie, kovalent
(z. B. durch Disulfidbindung) oder nicht kovalent (z. B. durch Wasserstoffbrückenbindung,
hydrophobe Interaktionen oder Salzbrückeninteraktionen), assoziiert
sind, um ein Protein mit einer charakteristischen biologischen Aktivität zu bilden.
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"Entsprechend", sofern in Bezug
auf eine Nukleotid- oder Aminosäuresequenz
verwendet, zeigt die Position in einer zweiten Sequenz an, welche
sich nach der Referenzposition ausrichtet, wenn zwei Sequenzen optimal
ausgerichtet sind.
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Der
Begriff "degenerierte
Nukleotidsequenz" bezeichnet
eine Sequenz von Nukleotiden, welche eines oder mehrere degenerierte
Codons einschließt
(im Vergleich zu einem Referenzpolynukleotidmolekül, welches ein
Polypeptid kodiert). Degenerierte Codons enthalten verschiedene
Tripletts von Nukleotiden, kodieren jedoch den gleichen Aminosäurerest
(d.h. GAU- und GAC-Tripletts kodieren jeweils Asp).
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Der
Begriff "Expressionsvektor" wird verwendet,
um ein lineares oder ringförmiges
DNA-Molekül zu bezeichnen,
welches ein Segment umfasst, welches ein relevantes Polypeptid kodiert,
welches mit zusätzlichen
Segmenten, welche für
seine Transkription sorgen, operativ verknüpft ist. Solche zusätzlichen
Segmente schließen
Promotor- und Terminatorsequenzen ein und können ebenfalls einen oder mehrere
Replikationsorigins, einen oder mehrere selektierbare Marker, einen
Enhancer, ein Polyadenylierungssignal und dergleichen enthalten.
Expressionsvektoren sind im allgemeinen abgeleiten von Plasmid-
oder viraler DNA oder sie können Elemente
von beiden enthalten.
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Der
Begriff "isoliert", sofern er auf ein
Polynukleotid angewandt wird, bedeutet, dass das Polynukleotid aus
seinem natürlichen
genetischen Milieu entfernt wurde und daher frei von weiteren fremden
oder unerwünschten
Kodierungssequenzen ist und dass es in einer Form vorliegt, welche
geeignet für
die Verwendung innerhalb gentechnisch veränderter Systeme zur Proteinproduktion
ist. Solche isolierten Moleküle
sind diejenigen, welche von ihrer natürlichen Umgebung getrennt wurden
und schließen
cDNA und genomische Klone ein. Isolierte DNA-Moleküle der vorliegenden
Erfindung sind frei von. anderen Genen, mit denen sie im Normalfall
assoziiert werden, können
jedoch natürlich
vorkommende 5'-
und 3'-untranslatierte Regionen
so wie Promotoren und Terminatoren einschließen. Die Identifizierung von
assoziierten Regionen wird für
den Fachmann offensichtlich sein (siehe z. B. Dynan und Tijan, Nature
316:774–78,
1985).
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Ein "isoliertes" Polypeptid oder
Protein ist ein Polypeptid oder Protein, welches in einem sich von
seiner nativen Umgebung unterscheidenden Zustand zu finden ist,
so wie getrennt von Blut und tierischem Gewebe. In einer bevorzugten
Form ist das isolierte Polypeptid oder Protein im wesentlichen frei
von anderen Polypeptiden oder Proteinen, insbesondere von anderen
Polypeptiden oder Proteinen tierischen Ursprungs. Es wird bevorzugt,
die Polypeptide oder Proteine in einer in höchstem Maße aufgereinigten Form bereitzustellen, d.h.
eine Reinheit größer als
95%, mehr bevorzugt größer als
99%. Wenn in diesem Zusammenhang verwendet, schließt der Begriff "isoliert" die Präsenz des
gleichen Polypeptids oder Proteins in alternativen physikalischen
Formen, so wie als Dimere oder alternativ in glykosylierten oder
derivatisierten Formen, nicht aus.
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"Operativ verknüpft", sofern es sich
auf DNA-Segmente bezieht, bedeutet, dass die Segmente so angeordnet
sind, dass sie in konzertierter Weise ihrem beabsichtigten Zweck
dienen, z. B. beginnt die Transkription in dem Promotor und setzt
sich durch das Kodierungssegment zum Terminator fort.
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Der
Begriff "Ortholog" bezeichnet ein Polypeptid
oder Protein, welches aus einer Spezies erhalten wird, welche das
funktionelle Gegenstück
eines Polypeptids oder Proteins einer anderen Spezies darstellt.
Sequenzunterschiede unter Orthologen sind das Ergebnis der Artenbildung.
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Ein "Polynukleotid" ist ein einzel-
oder doppelsträngiges
Polymer aus vom 5'-
bis zum 3'-Ende gelesenen Desoxyribonukleotid-
oder Ribonukleotidbasen. Polynukleotide schließen RNA und DNA ein und können aus
natürlichen
Quellen isoliert, in vitro synthetisiert oder aus einer Kombination
von natürlichen
und synthetischen Molekülen
hergestellt werden. Die Größen der
Polynukleotide wird in Form von Basenpaaren (abgekürzt "bp"), Nukleotiden ("nt") oder Kilobasen
("kb") ausgedrückt. Wo
es der Kontext gestattet, können
die beiden letzteren Begriffe Polynukleotide beschreiben, welche
einzelsträngig
oder doppelsträngig
sind. Wird der Begriff auf doppelsträngige Moleküle angewandt, so wird er dazu
verwendet, die gesamte Länge
zu bezeichnen und wird als gleichbedeutend mit dem Begriff "Basenpaare" verstanden. Der
Fachmann wird erkennen, dass die beiden Stränge eines doppelsträngigen Polynukleotids
sich hinsichtlich der Länge
geringfügig
unterscheiden können
und dass dessen Enden als Folge der enzymatischen Spaltung gegeneinander
versetzt sein können; folglich
können
nicht alle Nukleotide innerhalb eines doppelsträngigen Polynukleotidmoleküls miteinander
gepaart werden. Solche ungepaarten Enden werden im allgemeinen eine
Länge von
20 nt nicht überschreiten.
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Ein "Polypeptid" ist ein Polymer
aus durch Peptidbindungen verbundenen Aminosäureresten, entweder natürlich oder
synthetisch produziert. Polypeptide aus weniger als etwa 10 Aminosäureresten
werden herkömmlicherweise
als "Peptide" bezeichnet.
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Der
Begriff "Promotor" wird hierin aufgrund
seiner in der Fachwelt anerkannten Bedeutung verwendet, um einen
Abschnitt eines Gens, welches DNA-Sequenzen enthält, welche für die Bindung
von RNA-Polymerase und die Initiation der Transkription sorgen,
zu bezeichnen.
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Promotorsequenzen
sind herkömmlicherweise,
aber nicht immer, in den 5'-nicht
kodierenden Regionen von Genen zu finden.
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Ein "Protein" ist ein Makromolekül, welches
eine oder mehrere Polypeptidketten umfasst. Ein Protein kann ebenfalls
nicht peptidische Komponenten umfassen, so wie Kohlenhydratgruppen.
Kohlenhydrate und andere nicht peptidische Substituenten können durch
die Zelle, in welcher das Protein produziert wird, zu einem Protein
hinzugefügt
werden und werden je nach dem Zelltyp unterschiedlich sein. Proteine
werden hierin in Hinsicht auf ihre Aminosäurerückgratstrukturen definiert;
Substituenten so wie Kohlenhydratgruppen werden im allgemeinen nicht
spezifiziert, können
jedoch trotzdem anwesend sein.
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Eine "sekretorische Signalsequenz" ist eine DNA-Sequenz,
welche ein Polypeptid (ein "sekretorisches Peptid") kodiert, welches,
als eine Komponente eines größeren Polypeptids,
das größere Polypeptid
durch einen sekretorischen Weg einer Zelle steuert, in welcher es
synthetisiert wird. Das größere Polypeptid
wird herkömmlicherweise
gespalten, um das sekretorische Peptid während des Transits durch den
sekretorischen Weg zu entfernen.
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Mittels
unpräziser
analytischer Verfahren (z. B. der Gelelektrophorese) bestimmte Molekulargewichte und
Längen
von Polymeren werden als Näherungswerte
verstanden. Wird ein solcher Wert als "etwa x" oder "annähernd
x" ausgedrückt, so
wird der genannte Wert von x als ± 10% genau verstanden.
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Alle
hierin zitierten Referenzen werden in ihrer Gesamtheit durch Bezugnahme
Gegenstand der vorliegenden Anmeldung.
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Die
vorliegende Erfindung basiert zum Teil auf der Entdeckung eines
neuartigen DNA-Moleküls, welches
ein Polypeptid mit einem sekretorischen Peptid und einer Anordnung
von Cysteinresten und beta-Strang-artigen Regionen kodiert, welches
charakteristisch für
die Gonadotropinfamilie von Glykoproteinhormonen ist. Das DNA-Molekül wurde
ursprünglich
in einer Bibliothek von cDNAs identifiziert, welche von Inselzellen
aus dem Pankreas abgeleitet waren. Eine Northern Blot-Analyse der
Gewebeverteilung der mRNA, welche diese neuartigen DNA entsprach,
zeigte, dass die Expression im Pankreas am höchsten war, mit niedrigeren
Expressionsniveaus in der Hypophyse, den Testikeln und dem Auge.
Das Polypeptid wurde "zsig5l" genannt.
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Die
Analyse der zsig51-Sequenz zeigt an, dass das Polypeptid Homomultimere
oder Heteromultimere bilden kann, welche die Proliferation, die
Differenzierung oder den Metabolismus von Zellen modulieren könnten. Mitglieder
dieser Familie von Proteinen regulieren die Entwicklung und Regeneration
eines Organs, das Organwachstum nach der Entwicklungsphase sowie
die Erhaltung des Organs.
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SEQ
ID NR: 2 ist die Sequenz eines repräsentativen Polypeptids der
vorliegenden Erfindung. Eine Analyse der Aminosäuresequenz zeigt an, dass die
Reste –23
bis einschließlich –1 ein sekretorisches
Peptid bilden, wobei das reife Polypeptid bei dem Rest 1 (Gln) beginnt
und sich durch Rest 106 (Tyr) hindurch fortsetzt. SEQ ID NR: 2 weist
eine signifikante Homologie zu den Gonadotropin- und Norrie-Syndrom-Unterfamilien
der C-terminalen Cystinknotenproteine auf. Eine Sequenzausrichtung
zeigt die Konservierung von Cys-Resten an den Positionen 8, 25,
34, 38, 65, 66, 80, 96, 98 und 101, wobei die Cys-Reste an den Positionen 8,
34, 38, 66, 96 und 98 den höchsten
Grad der Konservierung innerhalb der Familie aufweisen. Eine weitere Analyse
legt die Paarung (Ausbildung von Disulfidbindungen) der Cys-Reste
8 und 66, 34 und 96 sowie 38 und 98 zur Bildung des Cystinknotens
nahe. Die Cys-Reste an den Positionen 25, 65, 80 und 101 können intra- oder
intermolekulare Disulfidbindungen bilden. Der Gly-Rest an Position
36 ist ebenfalls in höchstem
Maße konserviert.
Diese Anordnung von nicht konservierte Resten kann durch die Formel Cys-Xaa25-33-Cys-Xaa-Gly-Xaa-Cys-Xaa15-33-Cys-Xaa20-33-Cys-Xaa-Cys (SEQ ID NR: 3) dargestellt
werden, wobei jedes Xaa eine Aminosäure darstellt und die Subskripte
die Anzahl der Reste bezeichnen. Konsens-Kohlenhydrat-Additionsstellen
befinden sich an den Resten 14 bis 17 und 58 bis 61.
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Die
Struktur höherer
Ordnung von zsig51-Polypeptiden kann mittels Computeranalyse unter
Verwendung von erhältlicher
Software vorausgesagt werden (z. B. der Insight II Viewer sowie
Homology Modeling Tools; Molecular Simulations, Inc., San Diego,
CA, USA). Die Analyse der SEQ ID NR: 2 sagt voraus, dass die Sekundärstruktur
von dem Cystinknoten dominiert wird, welcher variable beta-Strang-artige
Regionen und Loops zu einer Bow-Tie-ähnlichen
Struktur zusammenbindet. Die ungefähren Begrenzungen der beta-Strang-artigen Regionen
sind: Strang 1, Reste 9 bis 17; Strang 2, Reste 29 bis 34; Strang
3, Reste 38 bis 43; Strang 4, Reste 59 bis 64; Strang 5, Reste 67
bis 71; Strang 6, Reste 90 bis 95. Die Bow-Tie-Struktur wird gebildet als: Aminoterminus
zu Cystinknoten → beta-Strang
1 → variable
Loop 1 → beta-Strang
2 → Cystinknoten → beta-Strang
3 → variable
Loop 2 → beta-Strang 4 → Cystinknoten → beta-Strang
5 → variable
Loop 3 → beta-Strang
6 Cystinknoten. Die variable Loop 1 ist mittels einer Disulfidbindung
mit der variablen Loop 2 verbunden und bildet so die eine Seite
der Bow-Tie, wobei die variable Loop 3 die andere Seite bildet.
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Die
strukturelle Analyse und die Homologe zeigen an, dass zsig51-Polypeptide
mit einem zweiten Polypeptid komplexieren, um multimere Proteine
zu bilden. Diese Proteine schließen Homodimere und Heterodimere
ein. Im letzteren Fall kann das zweite Polypeptid eine gekürzte oder
anderweitige Variante des zsig51-Polypeptids oder ein anderes Polypeptid
sein, so wie eine Glykoproteinhormonuntereinheit, ein TGF-β-Polypeptid,
ein GDF-Polypeptid oder ein BMP (Bone Morphogenic Protein)-Polypeptid.
Unter den dimeren Proteinen der vorliegenden Erfindung finden sich
Dimere, welche durch nicht kovalente Assoziation (z. B. hydrophobe
Interaktionen) mit einer zweiten Untereinheit gebildet werden, entweder
einem zweiten zsig51-Polypeptid oder einer zweiten Untereinheit,
so wie einer gemeinsamen α-Untereinheit. Innerhalb
dieser Dimere interagieren die Loops 1 und 3 des Monomers 1 mit
der Loop 2 des Monomers 2 sowie die Loop 2 des Monomers 1 mit den
Loops 1 und 3 des Monomers 2. Darüber hinaus kann die Dimerisierung über intermolekulare
Bildung von Disulfidbindungen erfolgen. Die Ausrichtung mit TGF-
zeigt an, dass Cys-65 an einer intermolekularen Disulfidbindung
beteiligt sein kann.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ebenfalls isolierte Polypeptide bereit,
welche im wesentliche homolog zu den Polypeptiden aus SEQ ID NR:
2 sind, sowie deren Orthologe. Solche Polypeptide werden vorzugsweise zu
wenigstens 95% oder mehr zu den Resten 1 bis 106 aus SEQ ID NR:
2 oder deren Orthologen identisch sein. Die prozentuale Sequenzidentität wird mittels
gebräuchlicher
Verfahren bestimmt. Siehe z. B. Altschul et al., Bull. Math. Bio.
48:603–616,
1986, sowie Henikoff und Henikoff, Proc. Natl. Acad. Sci. LISA 89:10915–10919,
1992. Kurz gesagt werden zwei Aminosäuresequenzen ausgerichtet,
um die Ausrichtungsergebnisse zu optimieren, unter Verwendung einer
Gap-Opening-Penalty von 10, einer Gap-Extension-Penalty von 1 sowie
der "BLOSUM62"-Scoring-Matrix gemäß Henikoff
und Henikoff (ebenda), wie in Tabelle 1 gezeigt (Aminosäuren werden
durch die standardgemäßen aus
einem Buchstaben bestehenden Codes angezeigt). Die prozentuale Identität wird dann
berechnet als:
-
-
-
Der
Grad der Identität
zwischen Aminosäuresequenzen
kann unter Verwendung des "FASTA"-Ähnlichkeits-Suchalgorithmus
gemäß Pearson
und Lipman (Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85:2444, 1988) sowie Pearson
(Meth. Enzymol. 183:63, 1990) bestimmt werden. Kurz gesagt charakterisiert
FASTA zunächst
die Sequenzähnlichkeit,
indem es die Regionen identifiziert, welche die gesuchte Sequenz
(z. B. SEQ ID NR: 2) und eine Testsequenz gemeinsam aufweisen und
welche entweder die höchste
Dichte an Übereinstimmungen (wenn
die Variable ktup = 1) oder an Paaren von Übereinstimmungen (wenn ktup
= 2) aufweisen, ohne dass dabei die konservativen Aminosäuresubstitutionen,
-insertionen oder -deletionen berücksichtigt werden. Die zehn
Regionen mit der höchsten
Dichte an Übereinstimmungen
werden dann neu bewertet, indem die Ähnlichkeit aller gepaarten
Aminosäuren
unter Verwendung einer Aminosäuresubstitutionsmatrix
verglichen wird und die Enden dieser Regionen so "getrimmt" werden, dass sie
nur die Reste einschließen,
welche zu dem höchsten
Ergebnis beitragen. Falls es mehrere Regionen gibt, deren Ergebnis über dem "Cutoff"-Wert (berechnet
mittels einer vorbestimmten Formel basierend auf der Länge der
Sequenz und dem ktup-Wert) liegt, so werden die getrimmten Anfangsregionen
untersucht, um zu bestimmen, ob die Regionen so miteinander verbunden
werden können,
dass sie eine ungefähre
Ausrichtung mit Lücken
ergeben. Schließlich
werden die Regionen der beiden Aminosäuresequenzen, welche die höchsten Ergebnisse
aufweisen, unter Verwendung einer Modifikation des Algorithmus gemäß Needleman-Wunsch-Sellers
ausgerichtet (Needleman und Wunsch, J. Mol. Biol. 48: 444, 1970;
Sellers, SIAM J. Appl. Math. 26:787, 1974), welcher die Aminosäureinsertionen
und -deletionen in Betracht zieht. Illustrative Parameter für die FASTA-Analyse
sind: ktup = 1, Gap-Opening-Penalty = 10, Gap-Extension-Penalty
= 1 und Substitutionsmatrix = BLOSUM62. Diese Parameter können in
ein FASTA-Programm eingebracht werden, indem man die Datei der Scoring-Matrix
("SMATRIX") modifiziert, wie in
Appendix 2 von Pearson, 1990 (ebenda), erläutert wird.
-
FASTA
kann auch dazu verwendet werden, die Sequenzidentität von Nukleinsäuremolekülen unter Verwendung
eines wie zuvor offenbarten Verhältnisses
zu bestimmen. Für
Vergleiche der Nukleotidsequenzen kann der ktup-Wert zwischen eins
und sechs liegen, vorzugsweise zwischen vier und sechs.
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Die
vorliegende Erfindung schließt
Polypeptide ein, welche eine oder mehrere konservative Aminosäureveränderungen
im Vergleich zu der Aminosäuresequenz
aus SEQ ID NR: 2 aufweisen. Die BLOSUM62-Matrix (Tabelle 1) ist
eine Aminosäuresubstitutionsmatrix,
welche von etwa 2.000 lokalen multiplen Ausrichtungen von Proteinsequenzsegmenten
abgeleitet ist und die in höchstem
Maße konservierten
Regionen von mehr als 500 Gruppen von verwandten Proteinen repräsentiert
(Henikoff und Henikoff, ebenda). Folglich können die BLOSUM62-Substitutionsfrequenzen
dazu verwendet werden, die konservativen Aminosäuresubstitutionen zu identifizieren,
welche in die Aminosäuresequenzen
der vorliegenden Erfindung eingeführt werden können. Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Begriff "konservative Aminosäuresubstitution" auf eine Substitution,
welche durch einen BLOSUM62-Wert höher als –1 repräsentiert wird. Beispielsweise
ist eine Aminosäuresubstitution
dann konservativ, wenn die Substitution durch einen BLOSUM62-Wert
von 0, 1, 2 oder 3 gekennzeichnet ist. Bevorzugte konservative Aminosäuresubstitutionen
sind durch einen BLOSUM62-Wert von wenigstens einer 1 (z. B. 1,
2 oder 3) gekennzeichnet, während
mehr bevorzugte konservative Aminosäuresubstitutionen durch einen
BLOSUM62-Wert von wenigstens 2 (z. B. 2 oder 3) gekennzeichnet sind.
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Im
wesentlichen homologe Proteine und Polypeptide sind dadurch gekennzeichnet,
dass sie eine oder mehrere Aminosäuresubstitutionen, -deletionen
oder -additionen aufweisen. Diese Veränderungen sind vorzugsweise
ihrem Wesen nach geringfügig,
d.h. es handelt sich um konservative Aminosäuresubstitutionen und andere
Veränderungen,
welche die Faltung oder die Aktivität des Proteins oder Polypeptids
nicht signifikant beeinträchtigen
und amino- oder carboxylterminale Extensionen einschließen, so
wie einen aminoterminalen Methioninrest, ein kleines Linkerpeptid
von bis zu etwa 20 bis 25 Resten oder eine Extension, welche die
Aufreinigung (ein Affinitäts-Tag),
wie zuvor offenbart, ermöglicht.
Proteine, welche solche Extensionen aufweisen, werden vorzugsweise
eine Region umfassen, welche zu wenigstens 95% zu den Resten 1 bis
einschließlich 106
aus SEQ ID NR: 2 oder einem Ortholog davon identisch sind.
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Die
vorliegende Erfindung stellt des weiteren eine Vielzahl von weiteren
Polypeptidfusionen und verwandten multimeren Proteinen bereit, welche
eine oder mehrere Polypeptidfusionen umfassen. So kann z. B. ein
zsig51-Polypeptid als eine Fusion an ein dimerisierendes Protein
präpariert
werden, wie offenbart in den U.S. Patenten Nrs. 5,155,027 und 5,567,584.
In dieser Hinsicht bevorzugte dimerisierende Proteine schließen Domänen der
konstanten Region von Immunglobulin ein. Immunglobulin-zsig51-Polypeptidfusionen
können
in gentechnisch veränderten
Zellen exprimiert werden, um eine Vielzahl von multimeren zsig51-Analoga
zu produzieren. Es können
Hilfsdomänen
an zsig51-Polypeptide fusioniert werden, um sie auf spezifische
Zellen, Gewebe oder Makromoleküle
(z. B. Kollagen) zu zielen. Beispielsweise kann ein zsig51-Polypeptid
oder -Protein auf einen vorbestimmten Zelltyp zielgerichtet werden,
indem man ein zsig51-Polypeptid an einen Liganden fusioniert, welcher
spezifisch an einen Rezeptor auf der Oberfläche der Targetzelle bindet.
Auf diese Weise können
Polypeptide und Proteine zu therapeutischen oder diagnostischen
Zwecken zielgerichtet werden. Ein zsig51-Polypeptid kann an zwei
oder mehrere Reste fusioniert werden, so wie einen Affinitäts-Tag zur
Aufreinigung und eine Targetdomäne.
Polypeptidfusionen können
ebenfalls eine oder mehrere Spaltungsstellen aufweisen, insbesondere
zwischen Domänen.
Siehe Tuan et al., Connective Tissue Research 34:1–9, 1996.
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Die
Polypeptide der vorliegenden Erfindung können ebenfalls nicht natürlich vorkommende
Aminosäurereste
umfassen. Nicht natürlich
vorkommende Aminosäure
schließen,
ohne Einschränkung,
ein: Trans-3-Methylprolin, 2,4-Methanprolin, Cis-4-Hydroxyprolin,
Trans-4-Hydroxyprolin,
N-Methylglycin, Allothreonin, Methylthreonin, Hydroxyethylcystein,
Hydroxyethylhomocystein, Nitroglutamin, Homoglutamin, Pipecolinsäure, Tert-leucin,
Norvalin, 2-Azaphenylalanin, 3-Azaphenylalanin, 4-Azaphenylalanin
sowie Fluorphenylalanin. Im Stand der Technik sind verschiedene
Verfahren zum Einbau von nicht natürlich vorkommenden Aminosäureresten
in Proteine bekannt. Beispielsweise kann ein in-vitro-System verwendet werden, wobei
Nonsense-Mutationen unter Verwendung von chemisch aminoacylierten
Suppressor-tRNAs, einem E. coli-S30-Extrakt sowie im Handel erhältlichen
Enzymen und anderen Reagenzien unterdrückt werden. Siehe z. B. Robertson
et al., J. Am. Chem. Soc. 113:2722, 1991; Ellman et al., Methods
Enzymol. 202:301, 1991; Chung et al., Science 259:806–809, 1993;
und Chung et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90:10145–10149,
1993). In einem zweiten Verfahren erfolgt die Translation in Xenopus
Oozyten durch Mikroinjektion von mutierter mRNA und chemisch aminoacylierten
Suppressor-tRNAs (Turcatti et al., J. Biol. Chem. 271:19991–19998,
1996). Im Rahmen eines dritten Verfahrens werden E. coli-Zellen
in der Abwesenheit einer zu ersetzenden natürlichen Aminosäure (z.
B. Phenylalanin) und in der Anwesenheit der erwünschten nicht natürlich vorkommenden
Aminosäure(n)
(z. B. 2-Azaphenylalanin, 3-Azaphenylalanin, 4-Azaphenylalanin oder 4-Fluorphenylalanin)
kultiviert. Siehe Koide et al., Biochem. 33:7470–7476, 1994. Natürlich vorkommende
Aminosäurereste
können durch
chemische Modifikation in vitro in nicht natürlich vorkommende Spezies umgewandelt
werden. Die chemische Modifikation kann mit stellengerichteter Mutagenese
kombiniert werden, um den Bereich der Substitutionen zu erweitern
(Wynn und Richards, Protein Sci. 2:395–403, 1993).
-
Veränderungen
in der Aminosäuresequenz
werden in zsig51-Polypeptiden so vorgenommen, dass sie die Zerstörung von
Strukturen höherer
Ordnung minimieren, welche von essentieller Bedeutung für die biologische
Aktivität
sind. Veränderung
in Aminosäureresten
werden so vorgenommen werden, dass sie den Cystinknoten und die "Bow-Tie"-förmige Anordnung
von Loops nicht zerstören,
welche charakteristisch für
die Proteinfamilie sind. Die Auswirkungen von Veränderungen
in der Aminosäuresequenz
können
mittels Modellierung am Computer, wie zuvor offenbart, vorausgesagt
oder mittels Analyse der Kristallstruktur bestimmt werden (siehe
z. B. Lapthorn et al., ebenda). Ein Hydrophobieprofil von SEQ ID
NR: 2 ist in der angehängten
Figur gezeigt. Der Fachmann wird erkennen, dass diese Hydrophobie
in Betracht gezogen wird, wenn Veränderungen in der Aminosäuresequenz
eines zsig51-Polypeptids konstruiert werden, so dass das gesamte
Profil nicht zerstört
wird. Die Ausrichtung von zsig51 mit anderen Mitgliedern der Familie
stellt ebenfalls eine Anleitung zur Auswahl von Aminosäuresubstitutionen
bereit, insbesondere wenn Informationen über die Auswirkungen der Aminosäuresubstitutionen
in anderen Mitgliedern der Familie verfügbar sind. Beispielsweise legt
die Ausrichtung nahe, dass der Rest 95 (Ala) durch Ser ersetzt werden
kann. Diese Variante der Sequenz ist in SEQ ID NR: 29 gezeigt. Die
Ausrichtung mit NDP, unter Berücksichtigung
der angezeigten gesundheitsschädlichen Mutationen,
zeigt an, dass die Reste 8, 11, 12, 14, 29, 30, 32, 34, 43, 44,
60, 63, 64, 65, 71, 74, 75, 80, 90, 91, 93 und 94 sich als relativ
intolerant gegenüber
der Substitution oder Deletion erweisen können. Der Rest 75 (Lys in SEQ
ID NR: 2) kann konservativ durch Arg ersetzt werden. Die Region
von zsig51, welche sich vom vorletzten Cys-Rest bis hin zum Carboxylterminus
erstreckt (Reste 98 bis 106 aus SEQ ID NR: 2) kann von Bedeutung
für die
Rezeptorspezifität
sein.
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Essentielle
Aminosäuren
in den Polypeptiden der vorliegenden Erfindung können gemäß im Stand der Technik bekannten
Verfahren identifiziert werden, so wie die stellengerichtete Mutagenese
oder die Alanin-Scanning-Mutagenese (Cunningham und Wells, Science
244:1081–1085,
1989; Bass et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88:4498–4502, 1991).
Multiple Aminosäuresubstitutionen
können
durchgeführt
und getestet werden unter Verwendung von bekannten Verfahren der
Mutagenese und des Screening, so wie offenbart von Reidhaar-Olson und Sauer (Science
241:53–57,
1988) oder Bowie und Sauer (Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86:2152–2156, 1989).
Andere Verfahren, welche angewandt werden können, schließen das
Phagendisplay (z. B. Lowman et al., Biochem. 30:10832–10837,
1991; Ladner et al., U.S. Patent Nr. 5,223,409; Huse, WIPO-Veröffentlichung
WO 92/06204) und die regionsgerichtete Mutagenese (Derbyshire et
al., Gene 46:145, 1986; Ner et al., DNA 7:127, 1988) ein.
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Varianten
der offenbarten zsig51-DNA- und -Polypeptid-Sequenzen können mittels
DNA-Shuffling erzeugt
werden, wie von Stemmer, Nature 370:389–391, 1994 und Stemmer, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 91:10747–10751,
1994, offenbart wurde. Kurz gesagt, Varianten von Genen werden erzeugt
mittels homologer Rekombination in vitro durch zufällige Fragmentierung
eines Elterngens gefolgt von der Wiederzusammensetzung unter Verwendung
von PCR, was zu zufällig
eingeführten
Punktmutationen führt.
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Die
wie zuvor offenbarten Mutageneseverfahren können mit Screeningverfahren
mit hohem Volumen oder mit hohem Durchsatz kombiniert werden, um
die biologische Aktivität
von Varianten der zsig51-Polypeptide zu detektieren, insbesondere
die biologische Aktivität
bei der Modulation der Zellproliferation oder der Zelldifferenzierung.
Beispielsweise können
Mitogenese-Assays, welche die Aufnahme von Farbstoffen oder die Aufnahme
von 3H-Thymidin
messen, in großen
Anzahlen von Proben durchgeführt
werden, ebenso wie auf Zellen basierende Assays, welche die Expression
eines Reportergens (z. B. eines Luziferase-Gens) detektieren. Diese und weitere
Assays werden im Nachfolgenden detaillierter offenbart. Mutagenisierte
DNA-Moleküle, welche
aktive zsig51-Polypeptide kodieren, können aus den Wirtszellen gewonnen
und unter Verwendung von moderner Ausstattung schnell sequenziert
werden. Diese Verfahren gestatten die schnelle Bestimmung der Bedeutung
von einzelnen Aminosäureresten
in einem relevanten Polypeptid und sie können auf Polypeptide mit unbekannter
Struktur angewandt werden.
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Unter
Verwendung der zuvor besprochenen Verfahren kann der durchschnittliche
Fachmann eine Vielzahl von Polypeptiden, welche im wesentliche homolog
zu den Resten 1 bis einschließlich
106 aus SEQ ID NR: 2 oder allelen Varianten oder Orthologen davon
sind, identifizieren und/oder herstellen und dabei die biologischen
Eigenschaften des Wildtypproteins beibehalten. Solche Polypeptide
können
ebenfalls zusätzliche Polypeptidsegmente
einschließen,
wie zuvor im allgemeinen offenbart.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ebenfalls Polynukleotidmoleküle einschließlich DNA-
und RNA-Molekülen
bereit, welche die zuvor offenbarten zsig51-Polypeptide kodieren.
Der Fachmann wird ohne weiteres erkennen, dass hinsichtlich der
Degeneration des genetischen Codes eine beträchtliche Sequenzabweichung unter
diesen Polynukleotidmolekülen
möglich
ist. SEQ ID NR: 4 ist eine degenerierte DNA-Sequenz, welche alle
DNAs umfasst, welche das zsig51-Polypeptid aus SEQ ID NR: 2 kodieren.
Der Fachmann wird erkennen, dass die degenerierte Sequenz aus SEQ
ID NR: 4 durch Substitution von U für T ebenfalls alle RNA-Sequenzen bereitstellt,
welche SEQ ID NR: 2 kodieren. Folglich werden Polynukleotide, welche
zsig51-Polypeptid kodieren und die Nukleotide 70 bis 387 aus SEQ
ID NR: 4 und deren RNA-Äquivalente
umfassen, von der vorliegenden Erfindung in Betracht gezogen. Eine
degenerierte Sequenz, welche SEQ ID NR: 29 kodiert, ist in SEQ ID
NR: 30 gezeigt. Tabelle 2 bedient sich der in SEQ ID NR: 4 und SEQ
ID NR: 30 verwendeten aus einem Buchstaben bestehenden Codes, um
degenerierte Nukleotidpositionen zu bezeichnen. "Resolutionen" sind die mit einem Code-Buchstaben
bezeichneten Nukleotide. "Komplement" benennt den Code
für das
komplementäre
Nukleotid (s). So bezeichnet z. B. der Code Y entweder C oder T
und sein Komplement R bezeichnet A oder G, wobei A komplementär zu T und
G komplementär
zu C ist.
-
-
Die
in SEQ ID NR: 4 und SEQ ID NR: 30 verwendeten degenerierten Codons,
welche alle für
eine gegebene Aminosäure
möglichen
Codons umfassen, sind in der nachfolgenden Tabelle 3 dargelegt.
-
-
Der
durchschnittliche Fachmann wird erkennen, dass bei der Bestimmung
eines degenerierten Codons eine gewisse Mehrdeutigkeit eingeführt wird,
repräsentativ
für alle
möglichen
Codons, welche die jeweilige Aminosäure kodieren. So kann z. B.
das degenerierte Codon für
Serin (WSN) unter gewissen Umständen Arginin
(AGR) kodieren und das degenerierte Codon für Arginin (MGN) kann unter
gewissen Umständen
Serin (AGY) kodieren. Eine ähnliche
Beziehung existiert zwischen Codons, welche Phenylalanin und Leucin
kodieren. Folglich können
manche Polynukleotide, welche von den degenerierte Sequenzen umfasst
werden, Varianten von Aminosäuresequenzen
kodieren, der durchschnittliche Fachmann kann solche Varianten von
Sequenzen jedoch ohne weiteres durch Bezugnahme auf die Aminosäuresequenz
aus SEQ ID NR: 2 oder SEQ ID NR: 29 identifizieren. Varianten von
Sequenzen können,
wie hierin beschrieben, einfach hinsichtlich ihrer Funktionalität getestet
werden.
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Für jedes
beliebige zsig51-Polypeptid, einschließlich der Varianten und Fusionsproteine,
kann der Fachmann jedoch ohne weiteres unter Verwendung der in den
Tabellen 2 und 3 zuvor dargelegten Informationen eine vollständig degenerierte
Polynukleotidsequenz erzeugen, welche diese Variante kodiert. Darüber hinaus
kann der Fachmann standardgemäße Software
verwenden, um Varianten von zsig51 zu entwerfen, welche auf den
hierin beschriebenen Nukleotid- und Aminosäuresequenzen basieren. Die
vorliegende Erfindung stellt folglich ein computerlesbares Medium
bereit, welches mit einer Datenstruktur kodiert ist, welche wenigstens
eine der folgenden Sequenzen liefert: SEQ ID NR: 1, SEQ ID NR: 2,
SEQ ID NR: 3, SEQ ID NR: 4, SEQ ID NR: 29, SEQ ID NR: 30, SEQ ID
NR: 31, SEQ ID NR: 32, SEQ ID NR: 38 und SEQ ID NR: 39. Geeignete Formen
von computerlesbaren Medien schließen magnetische und optisch
lesbare Medien ein. Beispiele für magnetische
Medien schließen
ein: eine Festplatte, einen RAM (random access memory)-Chip, eine Diskette, Digital
Linear Tape (DLT), ein Disk-Cache sowie eine ZIP-Disk. Optisch lesbare
Medien sind z. B. Compact-Disks (z. B. CD-read only memory (ROM),
CD-rewritable (RW)
und CD-recordable) sowie Digital Versatile Video Disks (DVD) (z.
B. DVD-ROM, DVD-RAM und DVD+RW).
-
In
bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden die isolierten Polynukleotide an
Regionen aus SEQ ID NR: 1, welche eine ähnliche Größe aufweisen, oder an eine
dazu komplementäre Sequenz
unter stringenten Bedingungen hybridisieren. Im allgemeinen werden
stringente Bedingungen so ausgewählt,
dass sie etwa 5°C
unter dem thermischen Schmelzpunkt (Tm)
für die
spezifische Sequenz bei einer definierten Ionenstärke und
definiertem pH-Wert liegen. Der Tm ist die
Temperatur (bei definierter Ionenstärke und definiertem pH), bei
welcher 50% der Targetsequenz an eine perfekt gepaarte Sonde hybridisieren. Typische
stringente Bedingungen sind solche, bei denen die Salzkonzentration
bei bis zu etwa 0,03 M bei pH 7 liegt und die Temperatur mindestens
etwa 60°C
beträgt.
-
Wie
zuvor bemerkt, schließen
die isolierten Polynukleotide der vorliegenden Erfindung DNA und
RNA ein. Verfahren zur Präparation
von DNA und RNA sind im Stand der Technik bekannt. Komplementäre DNA (cDNA)-Klone
werden aus RNA hergestellt, welche aus einem Gewebe oder einer Zelle
isoliert wird, welche/s große
Mengen an zsig51-RNA produziert. Solche Gewebe und Zellen werden
mittels Northern Blotting identifiziert (Thomas, Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 77:5201, 1980), und schließen den Pankreas, die Hypophyse,
die Testikel und das Auge ein. Gesamt-RNA kann unter Verwendung
von Guanin-HCl-Extraktion gefolgt von Isolierung mittels Zentrifugierung
in einem CsCl-Gradienten
präpariert
werden (Chirgwin et al., Biochemistry 18:52–94, 1979). Poly (A)+-RNA wird aus Gesamt-RNA unter Verwendung
des Verfahrens gemäß Aviv und
Leder (Proc. Natl. Acad. Sci. USA 69:1408–1412, 1972) präpariert.
Komplementäre
DNA (cDNA) wird aus Poly (A)+-RNA unter
Verwendung bekannter Verfahren präpariert. Alternativ dazu kann
genomische DNA isoliert werden. Für manche Anwendungen (z. B.
Expression in transgenen Tieren) kann es bevorzugt sein, einen genomischen
Klon zu verwenden oder einen cDNA-Klon so zu modifizieren, dass er wenigsten
ein genomisches Intron enthält.
Verfahren zur Identifizierung und Isolierung von cDNA und genomischen
Klonen sind wohl bekannt und liegen im Rahmen der Fertigkeit des
durchschnittlichen Fachmanns und schließen die Verwendung der hierin
offenbarten Sequenz, oder Teilen davon, zur Sondierung oder zum
Priming einer Bibliothek ein. Polynukleotide, welche zsig51-Polypeptide
kodieren werden z. B. mittels Hybridisierung oder Polymerase-Kettenreaktion
("PCR", Mullis, U.S. Patent
Nr. 4,683,202) identifiziert und isoliert. Expressionsbibliotheken
können mit
Antikörpern
gegen zsig51, mit Rezeptorfragmenten oder mit anderen spezifischen
Bindungspartnern sondiert werden.
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Der
Fachmann wird erkennen, dass die in SEQ ID NRS: 1 und 2 offenbarten
Sequenzen ein einzelnes Allel von humanem zsig51 repräsentieren.
Allele Varianten dieser Sequenzen können mittels Sondierung von cDNA
oder genomischen Bibliotheken aus verschiedenen Individuen gemäß Standardverfahren
kloniert werden.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt des weiteren Counterpart-Polynukleotide
und -Polypeptide aus anderen Spezies (Orthologe) bereit. Von besonderem
Interesse sind zsig51-Polynukleotide
und -Polypeptide aus anderen Säugerspezies,
einschließlich
muriner, Ratte-, porkiner, oviner, boviner, caniner, feliner, equiner
und anderer Primatenproteine. Orthologe der humanen Polynukleotide
können
unter Verwendung von durch die vorliegende Erfindung bereitgestellten
Informationen und Zusammensetzungen in Kombination mit gebräuchlichen
Klonierungstechniken kloniert werden. So kann z. B. eine cDNA unter
Verwendung vom mRNA, welche aus einem Gewebe oder einem Zelltyp
erhalten wird, welches/r das Protein exprimiert, kloniert werden.
Geeignete Quellen von mRNA können
mittels Sondierung von Northern Blots mit Sonden, welche aus den
hierin offenbarten Sequenzen konstruiert sind, identifiziert werden.
Dann wird eine Bibliothek aus mRNA aus einem positiven Gewebe oder
einer positiven Zelllinie präpariert.
Eine DNA, welche zsig51 kodiert, kann dann mittels einer Vielzahl
von Verfahren isoliert werden, so wie mittels Sondierung mit einer
humanen Gesamt- oder partiellen cDNA mit einem oder mehreren Sätzen von
degenerierten Sonden basierend auf den offenbarten Sequenzen. Eine
cDNA kann ebenfalls mittels PCR unter Verwendung von Primern, welche
aus den hierin offenbarten Sequenzen konstruiert wurden, kloniert
werden. In einem zusätzlichen
Verfahren kann die cDNA-Bibliothek dazu verwendet werden, Wirtszellen
zu transformieren oder zu transfizieren und die Expression der relevanten
cDNA kann mit einem Antikörper
gegen zsig51-Polypeptid detektiert werden Ähnliche Techniken können ebenfalls
bei der Isolierung von genomischen Klonen angewandt werden.
-
Konservierte
Regionen von zsig51, welche durch Ausrichtung mit Sequenzen von
anderen Mitgliedern der Familie (einschließend NDP, beta- und alpha-Untereinheiten
von humanem Gonadotropin, TGF-β1,
Myostatin und Leutropin) identifiziert wurden, können dazu verwendet werden,
die verwandten Polynukleotide und Proteine zu identifizieren. So
können
z. B. die Reverse-Transkriptions-Polymerasekettenreaktion (RT-PCR) und
andere im Stand der Technik bekannte Verfahren angewandt werden,
um die Sequenzen zu amplifizieren, welche die konservierten Motive
kodieren, welche in zsig51 aus RNA vorhanden sind, welche aus einer
Vielzahl von Gewebequellen erhalten wird. Insbesondere die in hohem
Maße degenerierten
Primer, wie nachfolgend in Tabelle 4 gezeigt, sind nützlich zu
diesem Zweck.
-
Primer,
welche von den Sequenz-kodierenden Resten 33 bis 38 (SEQ ID NRS:
5,6 und 7) und 94 bis 99 aus SEQ ID NR: 2 abgeleitet sind, sind
bevorzugt für
das breite Screening von Familien, während Primer, welche von den
Sequenz-kodierenden Resten 96 bis 101, 33 bis 38 (SEQ ID NRS: 14,
15 und 16), 63 bis 68 und 11 bis 16 abgeleitet sind, bevorzugt für die Verwendung
bei der Identifikation von enger miteinander verwandten Homologen
sind. Tabelle
4
zsig51 | Reste
33–38 |
Degeneriert: | CN
TGY GTN GGN CAY TGY (SEQ ID NR: 5) |
Konsens: | NN
TGY DNN GGN BVN TGY (SEQ ID NR: 6) |
Komplement: | NN
ACR HNN CCN VBN ACR (SEQ ID NR: 7) |
zsig51 | Reste
94–99 |
Degeneriert: | MGN
GCN TGY CAR TGY GA (SEQ ID NR: 8) |
Konsens: | NNN
NVN TGY VRN TGY DV (SEQ ID NR: 9) |
Komplement: | NNN
NBN ACR BYN ACR HB (SEQ ID NR: 10) |
zsig51 | Reste
96–101 |
Degeneriert: | TGY
CAR TGY GAY ATG TG (SEQ ID NO: 11) |
Konsens: | TGY
CAN TGY GAN RWR TG (SEQ ID NO: 12) |
Komplement: | ACR
GTN ACR CTN YWY AC (SEQ ID NR: 13) |
zsig51 | Reste
33–38 |
Degeneriert: | CN
TGY GTN GGN CAY TGY (SEQ ID NR: 14) |
Konsens: | SN
TGY GWN GGN CAY TGY (SEQ ID NR: 15) |
Komplement: | SN
ACR CWN CCN GTR ACR (SEQ ID NR: 16) |
zsig51 | Reste
63–68 |
Degeneriert: | WSN
CAR TGY TGY ACN AT (SEQ ID NR: 17) |
Konsens: | WSN
CAN TGY TGY MSN MY (SEQ ID NR: 18) |
Komplement: | WSN
GTN ACR ACR KSN KR (SEQ ID NR: 19) |
zsig51 | Reste
11–16 |
Degeneriert: | CAY
CCN TTYAAY GTN AC (SEQ ID NR: 20) |
Konsens: | MRN
CMN YWY WAY GTN RM (SEQ ID NR: 21) |
Komplement: | KYN
GKN RWR WTR CAN YK (SEQ ID NR: 22) |
-
Die
hierin offenbarten zsig51-Polynukleotidsequenzen können ebenfalls
als Sonden oder Primer verwendet werden, um 5'-nicht kodierende Regionen eines zsig51-Gens
zu klonieren. Angesichts der gewebespezifischen Expression, welche
mittels Northern Blotting für
zsig51 beobachtet wurde, wird erwartet, dass diese Genregion für pankreas-,
testikel-, augen- und hypophysenspezifische Expression sorgt. Die
Promotorelemente aus einem zsig51-Gen könnten folglich dazu verwendet
werden, die gewebespezifische Expression von heterologen Genen z.
B. in transgenen Tieren oder in mit Gentherapie behandelten Patienten
zu steuern. Die Klonierung von 5'-flankierenden
Sequenzen ermöglicht
ebenfalls die Produktion von zsig51-Proteinen mittels "Genaktivierung", wie in dem U.S.
Patent Nr. 5,641,670 offenbart ist. Kurz gesagt wird die Expression
eines endogenen zsig51-Gens in einer Zelle dadurch verändert, dass
ein DNA-Konstrukt, welches wenigstens eine Targetingsequenz, eine
regulatorische Sequenz, ein Exon und eine nicht gepaarte Splice-Donor-Stelle
umfasst, in den zsgi51-Lokus eingeführt wird. Bei der Targetingsequenz
handelt es sich um eine zsig51-5'-nicht kodierende
Sequenz, welche die homologe Rekombination des Konstrukts mit dem
endogenen zsig51-Lokus gestattet, wodurch die Sequenzen innerhalb
des Konstrukts operativ mit der endogenen zsig51-Kodierungssequenz
verknüpft
werden. Auf diese Weise kann ein endogener zsig51-Promotor durch
andere regulatorische Sequenzen ersetzt oder ergänzt werden, um eine verstärkte, gewebespezifische
oder anderweitig regulierte Expression bereitzustellen.
-
Die
Polynukleotide der vorliegenden Erfindung können ebenfalls mittels automatisierter
Synthese präpariert
werden. Die Synthese von Polynukleotiden liegt im Rahmen der Fertigkeit
des durchschnittlichen Fachmanns und geeignete Ausstattung sowie
geeignete Reagenzien können
von kommerziellen Lieferanten bezogen werden. Siehe allgemein Glick
und Pasternak, Molecular Biotechnology: Principles & Applications
of Recombinant DNA, ASM Press, Washington, D.C., USA, 1994; Itakura
et al., Ann. Rev. Biochem. 53:323–56, 1984; und Climie et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87:633–7, 1990.
-
Die
Polypeptide der vorliegenden Erfindung, einschließlich Polypeptide
in voller Länge,
biologisch aktiver Fragmente und Fusionspolypeptide, können in
gentechnisch veränderten
Wirtszellen gemäß gebräuchlicher
Verfahren hergestellt werden. Geeignete Wirtszellen sind die Zelltypen,
welche mit exogener DNA transformiert oder transfiziert und in Kultur
gezüchtet
werden können
und schließen
Bakterien, Pilzzellen und kultivierte höhere eukaryote Zellen ein.
Eukaryote Zellen, insbesondere kultivierte Zellen aus multizellulären Organismen,
sind bevorzugt. Techniken zur Manipulation von klonierten DNA-Molekülen und
zur Einführung
exogener DNA in eine Vielzahl von Wirtszellen werden offenbart in
Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 2. Aufl.,
Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, NY, USA,
1989, und Ausubel et al., eds., Current Protocols in Molecular Biology,
Green and Wiley and Sons, NY, USA, 1993.
-
Im
allgemeinen ist eine DNA-Sequenz, welche ein zsig51-Polypeptid kodiert,
operativ mit anderen genetischen Elementen innerhalb eines Expressionsvektors
verknüpft,
welche für
ihre Expression erforderlich sind, was normalerweise einen Transkriptionspromotor
und -terminator einschließt.
Der Vektor wird ebenfalls herkömmlicherweise
einen oder mehrere selektierbare Marker und einen oder mehrere Replikationsorigins enthalten,
wenngleich der Fachmann erkennen wird, dass in bestimmten Systemen
selektierbare Marker auf separaten Vektoren bereitgestellt werden
können
und die Replikation der exogenen DNA durch die Integration in das
Genom der Wirtszelle erfolgen kann. Die Auswahl von Promotoren,
Terminatoren, selektierbaren Markern, Vektoren und anderen Elementen
ist eine Frage des routinemäßigen Designs
im Rahmen der Fertigkeit des durchschnittlichen Fachmanns. Viele
solcher Elemente werden in der Literatur beschrieben und können über kommerzielle
Lieferanten bezogen werden.
-
Um
ein zsig51-Polypeptid in den sekretorischen Weg einer Wirtszelle
zu steuern, wird in dem Expressionsvektor eine sekretorische Signalsequenz
(auch bekannt als eine Führungssequenz,
eine Prepro-Sequenz oder eine Pre-Sequenz) bereitgestellt. Die sekretorische
Signalsequenz kann die von zsig51 sein oder sie kann von einem anderen
sekretierten Protein (z. B. t-PA; siehe U.S. Patent Nr. 5,641,655)
abgeleitet oder de novo synthetisiert werden. Die sekretorische
Signalsequenz ist operativ mit der zsig51-DNA-Sequenz verknüpft, d.h.
die beiden Sequenzen sind in dem korrekten Leserahmen miteinander
verbunden und so positioniert, dass sie das soeben synthetisierte
Polypeptid in den sekretorischen Weg der Wirtszelle steuern. Sekretorische
Signalsequenzen sind üblicherweise
5' zu der DNA-Sequenz
positioniert, welche das relevante Polypeptid kodiert, wenngleich
bestimmte Signalsequenzen an anderen Stellen in der relevanten DNA-Sequenz positioniert
sein können
(siehe z. B. Welch et al., U.S. Patent Nr. 5,037,743; Holland et
al., U.S. Patent Nr. 5,143,830).
-
Es
wird erwartet, dass die Expression von zsig51-Polypeptiden über den
sekretorischen Weg einer Wirtszelle zu der Produktion von multimeren
Proteinen führt.
Wie zuvor bereits bemerkt, schließen solche Multimere sowohl
Homomultimere als auch Heteromultimere ein, wobei die letzteren
Proteine einschließen,
welche nur zsig51-Polypeptide umfassen, sowie Proteine, welche zsig51-
und heterologe Polypeptide einschließen. So kann z. B. ein Heteromultimer,
welches ein zsig51-Polypeptid und eine gemeinsame alpha-Untereinheit
umfasst, mittels Co-Expression der beiden Polypeptide in einer Wirtszelle
produziert werden. Eine cDNA-Sequenz, welche eine gemeinsame alpha-Untereinheit
kodiert, wird von Fiddes und Goodman, Nature 281:351–356, 1979,
offenbart. Eine cDNA, welche die beta-Untereinheit von humanem Choriongonadotropin kodiert,
wird von Fiddes und Goodman, Nature 286:684–687, 1980, offenbart. Berger
et al., Nature Genetics 1:199–203,
1992, offenbaren cDNA-Klone, welche NDP kodieren. Eine TGF-β-cDNA wird
von Derynck et al., Nature 316:701–705, 1985, offenbart. Resultiert
eine Mischung von Proteinen aus der Expression, so werden einzelne
Spezies mittels konventioneller Verfahren isoliert. Monomere, Dimere
und Multimere höherer
Ordnung werden z. B. mittels Größenausschluss-Chromatographie getrennt.
Heteromultimere können
von Homomultimeren getrennt werden mittels Immunaffinitäts-Chromatographie
unter Verwendung von Antikörpern,
welche spezifisch für
einzelne Dimere sind, oder mittels sequentieller Immunaffinitätsschritte
unter Verwendung von Antikörpern,
welche spezifisch für
einzelne Polypeptidkomponenten sind. Siehe allgemein U.S. Patent
Nr. 5,094,941. Multimere können
ebenfalls in vitro nach der Inkubation von Polypeptidkomponenten
unter geeigneten Bedingungen zusammengesetzt werden. Die Gewinnung
und Assemblierung von Proteinen, welche in bakteriellen Zellen exprimiert
werden, ist nachfolgend offenbart.
-
Kultivierte
Säugerzellen
sind geeignete Wirte zur Verwendung im Rahmen der vorliegenden Erfindung. Verfahren
zur Einführung
von exogener DNA in Säugerwirtszellen
schließen
ein: die durch Kalziumphosphat vermittelte Transfektion (Wigler
et al., Cell 14:725, 1978; Corsaro und Pearson, Somatic Cell Genetics
7:603, 1981; Graham und Van der Eb, Virology 52:456, 1973), die
Elektroporation (Neumann et al., EMBO J. 1:841–845, 1982), die durch DEAE-Dextran
vermittelte Transfektion (Ausubel et al., ebenda) sowie die durch Liposome
vermittelte Transfektion (Hawley-Nelson et al., Focus 15:73, 1993;
Ciccarone et al., Focus 15:80, 1993). Die Herstellung von rekombinanten
Polypeptiden in kultivierten Säugerzellen
wird z. B. offenbart von Levinson et al., U.S. Patent Nr. 4,713,339;
Hagen et al., U.S. Patent Nr. 4,784,950; Palmiter et al., U.S. Patent Nr.
4,579,821; und Ringold, U.S. Patent Nr. 4,656,134. Geeignete kultivierte
Säugerzellen
schließen
die folgenden Zelllinien ein: COS-1 (ATCC Nr. CRL 1650), COS-7 (ATCC
Nr. CRL 1651), BHK (ATCC Nr. CRL 1632), BHK 570 (ATCC Nr. CRL 10314),
293 (ATCC Nr. CRL 1573; Graham et al., J. Gen. Virol. 36:59–72, 1977)
sowie Zelllinien aus Ovarien vom chinesischen Hamster (z. B. CHO-K1;
ATCC Nr. CCL 61). Zusätzliche
geeignete Zelllinien sind im Stand der Technik bekannt und können von öffentlichen
Hinterlegungsstellen bezogen werden, so wie der American Type Culture
Collection, Rockville, Maryland, USA. Im allgemeinen werden starke
Transkriptionspromotoren bevorzugt, so wie Promotoren aus SV-40
oder Zytomegalievirus. Siehe z. B. U.S. Patent Nr. 4,956,288. Andere
geeignete Promotoren schließen
diejenigen aus Metallothionein-Genen (U.S. Patente Nrs. 4,579,821
und 4,601,978) sowie den Adenovirus-Major-Late-Promotor ein. In
einer alternativen Ausführungsform
können
Adenovirusvektoren verwendet werden. Siehe z. B. Garnier et al.,
Cytotechnol. 15:145–55,
1994.
-
Die
Wirkstoffauswahl wird im allgemeinen dazu verwendet, kultivierte
Säugerzellen
auszuwählen,
in welche fremde DNA eingeführt
wurde. Solche Zellen werden im allgemeinen als "Transfektanten" bezeichnet. Zellen, welche in der Anwesenheit
eines selektiven Agens kultiviert wurden und dazu in der Lage sind,
das relevante Gen an ihre Nachkommen weiterzugeben, werden als "stabile Transfektanten" bezeichnet. Ein
beispielhafter selektierbarer Marker ist ein Gen, welches die Resistenz
gegen das Antibiotikum Neomycin kodiert. Die Selektionierung wird
in der Anwesenheit eines Wirkstoffs des Neomycin-Typs, so wie G418
oder dergleichen, durchgeführt.
Selektionierungssysteme können
ebenfalls dazu verwendet werden, das Expressionsniveau des relevanten
Gens zu erhöhen;
ein Prozess, der als "Amplifikation" bezeichnet wird.
Die Amplifikation wird durchgeführt,
indem man Transfektanten in der Anwesenheit eines niedrigen Spiegels
des selektiven Agens kultiviert und anschließend die Menge an selektivem
Agens steigert, um Zellen auszuwählen,
welche große
Mengen der Produkte der eingeführten
Gene produzieren. Ein beispielhafter amplifizierbarer selektierbarer
Marker ist die Dihydrofolatreduktase, welche Resistenz gegen Methotrexat
verleiht. Andere Wirkstoffresistenzgene (z. B. Resistenz gegen Hygromycin,
multiple Wirkstoffresistenz, Puromycin-Acetyltransferase) können ebenfalls
verwendet werden.
-
Es
können
ebenfalls weitere höhere
Zellen als Wirte verwendet werden, einschließlich Insektenzellen, Pflanzenzellen
und Vogelzellen. Die Verwendung von Agrobacterium rhizogenes als
ein Vektor zur Expression von Genen in Pflanzenzellen wurde von
Sinkar et al., J. Biosci. (Bangalore) 11:47–58, 1987, besprochen. Die Transformation
von Insektenzellen und die Herstellung von fremden Polypeptiden
in denselben wird von Guarino et al., U.S. Patent Nr. 5,162,222
und WIPO-Veröffentlichung
WO 94/06463 offenbart.
-
Insektenzellen
können
mit rekombinantem Baculovirus infiziert werden, welcher üblicherweise
aus dem nuklearen Autographa californica-Polyhedrosevirus (AcNPV)
abgeleitet ist. Siehe King und Possee, The Baculovirus Expression
System: A Laboratory Guide, London, Chapman & Hall; O'Reilly et al., Baculovirus Expression
Vectors: A Laboratory Manual, New York, Oxford University Press.,
1994; und Richardson, Ed., Baculovirus Expression Protocols. Methods
in Molecular Biology, Humana Press, Totowa, NJ, USA, 1995. Rekombinantes
Baculovirus kann ebenfalls mittels der Verwendung eines Transposon-basierten
Systems hergestellt werden, welches von Luckow et al. (J. Virol.
67:4566–4579,
1993) beschrieben wird. Dieses System, welches sich Transfervektoren
zunutze macht, ist in Form eines Kits (Bac-to-BacTM Kit;
Life Technologies, Rockville, MD, USA) im Handel erhältlich.
Der Transfervektor (z. B. pFastBac1TM; Life
Technologies) enthält
ein Tn7-Transposon, um die DNA, welche das relevante Protein kodiert,
in das Genom eines Baculovirus, welches in Form eines großen Plasmids,
bezeichnet als "Bacmid", in E. coli aufrecht
erhalten wird, zu verschieben. Siehe Hill-Perkins und Possee, J.
Gen. Virol. 71:971–976,
1990; Bonning et al., J. Gen. Virol. 75:1551–1556, 1994; sowie Chazenbalk
und Rapoport, J. Biol. Chem. 270:1543–1549, 1995. Transfervektoren
können
zusätzlich eine
inframe-Fusion mit DNA, welche eine Polypeptidextension oder ein
Affinitäts-Tag,
wie zuvor offenbart, kodiert, einschließen. Unter Verwendung von im
Stand der Technik bekannten Methoden wird ein Transfervektor, welcher
eine zsig51 kodierende Sequenz enthält, in E. coli-Wirtszellen
transformiert und die Zellen werden für Bacmide gescreent, welche
ein unterbrochenes lacZ-Gen enthalten, welches auf das rekombinante
Baculovirus hinweist. Die das Genom des rekombinanten Baculovirus
enthaltende Bacmid-DNA wird unter Verwendung gebräuchlicher
Methoden isoliert und dazu verwendet, Zellen aus Spodoptera frugiperda,
so wie Sf9-Zellen, zu transfizieren. Daraufhin wird rekombinantes
zsig51-Protein exprimierendes Virus produziert. Vorräte an rekombinantem
Virus werden mittels im Stand der Technik üblicherweise angewandter Verfahren
hergestellt.
-
Zur
Proteinherstellung wird das rekombinante Virus dazu verwendet, Wirtszellen
zu infizieren, typischerweise eine Zelllinie, welche aus dem Heerwurm
Spodoptera frugiperda (z. B. Sf9- oder Sf21-Zellen) oder aus Trichoplusia
ni (z. B. High FiveTM-Zellen; Invitrogen,
Carlsbad, CA, USA) abgeleitet sind. Siehe allgemein Glick und Pasternak,
Molecular Biotechnology: Principles and Applications of Recombinant
DNA, ASM Press, Washington, D.C., 1994. Siehe auch U.S. Patent Nr.
5,300,435. Es werden serumfreie Medien verwendet, um die Zellen
wachsen zu lassen und zu erhalten. Geeignete Formulierungen von
Medien sind im Stand der Technik bekannt und können von kommerziellen Lieferanten
bezogen werden. Man lässt
die Zellen von einer Inokulationsdichte von 2 – 5 × 105 Zellen
zu einer Dichte von 1 – 2 × 106 Zellen wachsen und fügt dann bei einer "MOI" (Multiplicity of
Infection) von 0,1 bis 10, noch typischer etwa 3, einen Vorrat an
rekombinantem Virus hinzu. Die angewandten Methoden sind im allgemeinen
in erhältlichen
Laborhandbüchern
beschrieben (z. B. King und Possee, ebenda; O'Reilly et al., ebenda; Richardson, ebenda).
Pilzzellen, einschließlich
Hefezellen, können
im Rahmen der vorliegenden Erfindung ebenfalls verwendet werden.
Hefespezies von in dieser Hinsicht besonderem Interesse schließen Saccharomyces
cerevisiae, Pichia pastoris sowie Pichia methanolica ein. Verfahren
zur Transformation von Zellen aus S. cerevisiae mit exogener DNA
sowie die Herstellung rekombinanter Polypeptide daraus werden z.
B. offenbart von Kawasaki, U.S. Patent Nr. 4,599,311; Kawasaki et
al., U.S. Patent Nr. 4,931,373; Brake, U.S. Patent Nr. 4,870,008;
Welch et al., U.S. Patent Nr. 5,037,743; sowie Murray et al., U.S.
Patent Nr. 4,845,075. Transformationssysteme für andere Hefen, einschließlich Hansenula polymorpha,
Schizosaccharomyces pombe, Kluyveromyces lactis, Kluyveromyces fragilis,
Ustilago maydis, Pichia pastoris, Pichia methanolica, Pichia guillermondii
sowie Candida maltosa, sind im Stand der Technik bekannt. Siehe
z. B. Gleeson et al., J. Gen. Microbiol. 132:3459–3465, 1986,
und Cregg, U.S. Patent Nr. 4,882,279. Die Verwendung von Pichia
methanolica als Wirt für
die Herstellung rekombinanter Proteine wird offenbart in den U.S.
Patenten Nr. 5,716,808 und Nr. 5,736,383, sowie den WIPO-Veröffentlichungen
WO 97/17450 und WO 97/17451. Es können Aspergillus-Zellen gemäß der Verfahren
von McKnight et al., U.S. Patent Nr. 4,935,349, verwendet werden.
Verfahren zur Transformation von Acremonium chrysogenum werden offenbart
von Sumino et al., U.S. Patent Nr. 5,162,228. Verfahren zur Transformation
von Neurospora werden von Lambowitz, U.S. Patent Nr. 4,486,533,
offenbart.
-
Prokaryote
Wirtszellen, einschließlich
Stränge
aus den Bakterien E. coli, Bacillus und anderen Gattungen, sind
ebenfalls im Rahmen der vorliegenden Erfindung nützliche Wirtszellen. Methoden
zur Transformation dieser Wirte und zur Expression von darin klonierten
fremden DNA-Sequenzen sind im Stand der Technik wohl bekannt (siehe
z. B. Sambrook et al., ebenda).
-
Transformierte
oder transfizierte Wirtszellen werden gemäß konventioneller Methoden
in einem Kulturmedium kultiviert, welches Nährstoffe und andere für das Wachstum
der ausgewählten
Wirtszellen erforderliche Bestandteile enthält. Eine Vielzahl geeigneter
Medien, einschließlich
definierter Medien und komplexer Medien, sind im Stand der Technik
bekannt und schließen
im allgemeinen eine Kohlenstoffquelle, eine Stickstoffquelle, essentielle
Aminosäuren
sowie Vitamine und Mineralstoffe ein. Die Medien können je
nach Notwendigkeit ebenfalls solche Komponenten wie Wachstumsfaktoren
oder Serum enthalten. Das Wachstumsmedium wird mittels der Wirkstoffauswahl
oder des Mangels an einem essentiellen Nährstoff, welcher durch den
auf dem Expressionsvektor transportieren oder in die Wirtszelle
transfizierten selektierbaren Marker ergänzt wird, im allgemeinen Zellen
auswählen,
welche die exogen hinzugefügte
DNA enthalten.
-
Nicht
kovalente Komplexe, welche ein zsig51-Polypeptid umfassen, können durch
die Inkubation eines zsig51-Polypeptids und eines zweiten Polypeptids
(z. B. eine gemeinsame alpha-Untereinheit) bei beinahe physiologischem
pH hergestellt werden. In einer typischen Reaktion werden Polypeptide
bei einer Konzentration von etwa 0,1 bis 0,5 μg/μl bei einem pH von etwa 7,4
in einem schwachen Puffer (z. B. 0,01 M Phosphat- oder Acetatpuffer) inkubiert;
Natriumchlorid kann in einer Konzentration von etwa 0,1 M eingeschlossen
sein. Bei 37°C
ist die Reaktion nach 4 bis 24 Stunden im wesentlichen abgeschlossen.
Siehe z. B. Weintraub et al., Endocrinology 101:225–235, 1997.
-
Es
wird bevorzugt, die Polypeptide und Proteine der vorliegenden Erfindung
bis zu einer Reinheit von ≥ 80%,
mehr bevorzugt von ≥ 90%,
noch mehr bevorzugt von ≥ 95%
aufzureinigen und es wird ein pharmazeutisch reiner Zustand besonders
bevorzugt, welcher hinsichtlich kontaminierender Makromoleküle, insbesondere
anderer Proteine und Nukleinsäuren, über einer
Reinheit von 99,9% liegt und frei von infektiösen und pyrogenen Wirkstoffen
ist. Vorzugsweise ist ein aufgereinigtes Polypeptid oder Protein
im wesentlichen frei von anderen Polypeptiden oder Proteinen, insbesondere
von solch tierischem Ursprung.
-
Exprimierte
rekombinante zsig51-Polypeptide (einschließend chimäre Polypeptide und Polypeptid-Dimere)
werden gemäß konventioneller
Verfahren zur Aufreinigung von Proteinen aufgereinigt, typischerweise mittels
einer Kombination chromatographischer Techniken. Siehe allgemein
Affinity Chromatography: Principles & Methods, Pharmacia LKB Biotechnology,
Uppsala, Schweden, 1988; und Scopes, Protein Purification: Principles
and Practice, Springer-Verlag, New York, USA, 1994. Proteine, welche
ein Polyhistidin-Affinitäts-Tag (typischerweise
etwa 6 Histidinreste) umfassen, werden mittels Affinitätschromatographie
auf einem Nickel-Chelat-Harz aufgereinigt. Siehe z. B. Houchuli
et al., Biol. Technol. 6:1321–1325,
1988. Proteine, welche ein Glu-glu-Tag umfassen, können mittels
Immunaffinitätschromatographie
aufgereinigt werden, im wesentlichen wie von Grussenmeyer et al.,
ebenda, offenbart.
-
Zsig51-Polypeptide
oder Fragmente davon können
ebenfalls mittels chemischer Synthese gemäß im Stand der Technik bekannter
Verfahren hergestellt werden, einschließend Festphasensynthese, partielle
Festphasenverfahren, Fragmentkondensation oder klassische Lösungssynthese.
Siehe z. B. Merrifield, J. Am. Chem. Soc. 85:2149, 1963; Stewart
et al., Solid Phase Peptide Synthesis (2. Auflage), Pierce Chemical
Co., Rockford, IL, USA, 1984; Bayer und Rapp, Chem. Pept. Prot.
3:3, 1986; sowie Atherton et al., Solid Phase Peptide Synthesis:
A Practical Approach, IRL Press, Oxford, 1989.
-
Unter
Verwendung im Stand der Technik bekannter Verfahren können zsig51-Proteine
als Monomere oder Multimere; glykosyliert oder nicht glykosyliert;
pegyliert oder nicht pegyliert hergestellt werden und können einen
initiierenden Methionin-Aminosäurerest
einschließen
oder auch nicht.
-
Die
Aktivität
von zsig51-Polypeptiden und -proteinen kann in vitro unter Verwendung
von kultivierten Zellen oder in vivo durch die Verabreichung von
Molekülen
der beanspruchten Erfindung an ein geeignetes Tiermodell gemessen
werden. So kann z. B. die mitogene Aktivität unter Verwendung bekannter
Assays gemessen werden, einschließend 3H-Thymidin-Inkorporationsassays
(wie offenbart von Raines und Ross, Methods Enzymol. 109:749–773, 1985),
Farbstoff-Inkorporationsassays (wie z. B. offenbart von Mosman,
J. Immunol. Meth. 65:55–63,
1983 und Raz et al., Acta Trop. 68:139–147, 1997) oder andere Zellzählungen.
Ein bevorzugtes Mitogenese-Assay misst die Integration des Farbstoffs
AlamarBlue (Raz et al., ebenda) in Zellen des Pankreas oder der
Hypophyse. Siehe auch Gospodarowicz et al., J. Cell. Biol. 70:395–405, 1976;
Ewton und Florin, Endocrinol. 106:577–583, 1980; und Gospodarowicz
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86:7311–7315, 1989. Die Differenzierung
kann unter Verwendung von geeigneten Vorläuferzellen, welche ein differenzierungsspezifisches
Reporterelement enthalten, untersucht werden. So können z.
B. Vorläuferzellen aus
dem Pankreas dazu verwendet werden, die Fähigkeit eines zsig51-Proteins zu messen,
die Differenzierung in einen bestimmten Zelltypus des Pankreas (z.
B. Inselzellen) zu stimulieren. Ein für Inselzellen spezifischer
Promotor, so wie ein Insulin-Genpromotor,
kann mit einem Reportergen, so wie einem Luciferase-Gen, verknüpft werden,
wodurch in den differenzierten Inselzellen Luciferase exprimiert
wird, nicht jedoch in den Vorläuferzellen.
Vorläuferzellen,
welche das Reporterelement enthalten, können z. B. aus für das Reporterelement
transgen gemachten Mäusen
erhalten werden. Eine ähnliche
Strategie kann angewandt werden, um den Effekt von zsig51-Protein
auf Vorläuferzellen
des Hypothalamus und andere Typen von Zellen zu untersuchen.
-
Zsig51-Polypeptide
und -proteine können
in vivo unter Verwendung eines viralen Zuführungssystems untersucht werden.
Für diesen
Zweck beispielhafte Viren schließen ein: Adenovirus, Herpesvirus,
Vacciniavirus und adeno-assoziiertes Virus (AAV). Das Adenovirus,
ein doppelsträngiges
DNA-Virus, ist der derzeit am ausführlichsten studierte Gentransfervektor
für die
Zuführung
einer heterologen Nukleinsäure
(besprochen von Becker et al., Meth. Cell Biol. 43:161–89, 1994;
sowie Douglas und Curiel, Science & Medicine 4:44–53, 1997). Das System des
Adenovirus bietet etliche Vorteile: Adenovirus ist dazu in der Lage,
(i) relativ große DNA-Inserte
zu beherbergen; (ii) zu hohen Titern herangezüchtet zu werden; (iii) ein
breites Spektrum von Säugerzelltypen
zu infizieren; und (iv) mit einer großen Anzahl von verfügbaren Vektoren,
welche unterschiedliche Promotoren enthalten, verwendet zu werden.
Adenoviren können
ebenfalls durch intravenöse
Injektion verabreicht werden, da sie im Blutkreislauf stabil sind.
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Durch
die Deletion von Abschnitten aus dem Genom des Adenovirus können größere Inserte
(bis zu 7 kb) von heterologer DNA aufgenommen werden. Diese Inserte
können
mittels direkter Ligation oder homologer Rekombination mit einem
co-transfizierten Plasmid in die virale DNA integriert werden. In
einem beispielhaften System wird das essentielle E1-Gen aus dem
viralen Vektor deletiert und das Virus repliziert sich so lange
nicht, bis das E1-Gen von der Wirtszelle (z. B. der humanen 293-Zelllinie)
bereitgestellt wird. Wird das Adenovirus an intakte Tiere verabreicht,
so zielt es in erster Linie auf die Leber ab. Weist das adenovirale
Zuführungssystem
eine Deletion des E1-Gens auf, so kann sich das Virus nicht in den
Wirtszellen replizieren. Das Gewebe des Wirts (z. B. die Leber)
wird jedoch das heterologe Protein exprimieren und prozessieren
(und, sofern eine Signalsequenz vorhanden ist, sekretieren). Sekretierte
Proteine werden in der gefäßreichen
Leber in den Kreislauf eintreten und es können die Auswirkungen auf das
infizierte Tier bestimmt werden.
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Mäuse, welche
gentechnisch so verändert
wurden, dass sie das zsig51-Gen exprimieren, und die als "transgene Mäuse" bezeichnet werden,
sowie Mäuse,
denen die Funktion des zsig51-Gens
gänzlich
fehlt, und die als "Knockout-Mäuse" bezeichnet werden,
können
ebenfalls erzeugt werden (Snouwaert et al., Science 257:1083, 1992;
Lowell et al., Nature 366:740–742,
1993; Capecchi, Science 244:1288–1292, 1989; Palmiter et al.
Annu. Rev. Genet. 20:465–499,
1986). So können
z. B. transgene Mäuse,
welche zsig51 entweder ubiquitär
oder unter einem gewebespezifischen oder gewebebegrenzten Promotor überexprimieren,
dazu verwendet werden zu bestimmen, ob die Überexpression einen Phänotypen
hervorruft. So kann z. B. die Überexpression
eines Wildtyp-zsig51-Polypeptids, -Polypeptidfragments oder einer
Mutante davon normale zelluläre Vorgänge verändern, was
in einem Phänotypen
resultiert, welcher ein Gewebe, in dem die Expression von zsig51
funktionell relevant ist, identifiziert und ein therapeutisches
Target für
zsig51, seine Agonisten oder seine Antagonisten bedeuten kann.
-
Darüber hinaus
kann eine solche Überexpression
in einem Phänotypen
resultieren, welcher eine Ähnlichkeit
zu humanen Krankheiten zeigt. In ähnlicher Weise können Knockout-zsig51-Mäuse dazu
verwendet werden, zu bestimmen, ob zsig51 in vivo absolut erforderlich
ist. Der Phänotyp
der Knockout-Mäuse
kann vorhersagen, welche Auswirkungen ein zsig51-Antagonist wie die hierin beschriebenen
in vivo haben wird. Die murine zsig51-cDNA kann dazu verwendet werden,
murine genomische DNA zu isolieren, welche im Anschluss daran verwendet
wird, um Knockout-Mäuse
zu erzeugen. Diese Mäuse
können
dazu verwendet werden, das zsig51-Gen und das dadurch kodierte Protein
in einem in-vivo-System zu untersuchen, und sie können als
in-vivo-Modelle für
entsprechende humane Krankheiten verwendet werden. Die transgene
Expression von zsig51-Antisense-Polynukleotiden oder gegen zsig51
gerichteten Ribozymen kann ebenfalls dazu verwendet werden, die
Auswirkungen einer fehlenden zsig51-Expression zu bestimmen.
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Proteine
der vorliegenden Erfindung sind nützlich für die Modulation der Proliferation,
der Differenzierung oder des Metabolismus responsiver Zelltypen
sowohl in vitro als auch in vivo. Responsive Zelltypen schließen sowohl
primäre
Zellen als auch kultivierte Zelllinien ein. Von besonderem Interesse
in dieser Hinsicht sind Pankreas-, Testikel-, Augen- und Hypophysenzellen.
So werden z. B. Proteine der vorliegenden Erfindung in einer Konzentration
von etwa 10 pg/ml bis etwa 100 ng/ml zu Zellkulturmedien hinzugefügt. Der
Fachmann wird erkennen, dass zsig51-Proteine in vorteilhafter Weise
mit anderen Wachstumsfaktoren in Kulturmedien kombiniert werden
können.
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Die
Polypeptide und Proteine der vorliegenden Erfindung können dazu
verwendet werden, die an der Wachstumsregulierung im Pankreas und
in der Hypophyse beteiligten Rezeptoren zu identifizieren und zu
isolieren. So können
z. B. zsig51-Proteine und -Polypeptide auf einer Säule immobilisiert
und Membranpräparate über die
Säule laufen
gelassen werden (wie allgemein offenbart in Immobilized Affinity
Ligand Techniques, Hermanson et al., eds., Academic Press, San Diego,
CA, USA, 1992, Seiten 195–202).
Die Proteine und Polypeptide können
ebenfalls radiomarkiert (Methods Enzymol., Bd. 182, "Guide to Protein
Purification", M.
Deutscher, ed., Academic Press, San Diego, 1990, 721–737) oder
mittels Photoaffinität
(Brunner et al., Ann. Rev. Biochem. 62:483–514, 1993 und Fedan et al.,
Biochem. Pharmacol. 33:1167–1180,
1984) markiert und dazu verwendet werden, spezifische Zelloberflächenproteine
mit einem Tag zu versehen. In ähnlicher
Weise können radiomarkierte
zsig51-Proteine und -Polypeptide dazu verwendet werden, den verwandten
Rezeptor in mit einer cDNA-Expressionsbibliothek transfizierten
Bindungsassays zu klonieren.
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Die
Polypeptide, Nukleinsäuren
und/oder Antikörper
der vorliegenden Erfindung können
bei der Diagnose oder der Behandlung von Störungen verwendet werden, welche
mit dem Pankreas, der Hypophyse, den Testikeln oder dem Auge assoziiert
werden, insbesondere Störungen,
welche durch Zellverlust oder abnorme Zellproliferation (einschließlich Krebs)
gekennzeichnet sind. Insbesondere können den Pankreas oder die
Hypophyse betreffende Krebsarten sowie Diabetes auf eine solche
Diagnose, Behandlung oder Vorbeugung ansprechen.
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Monomere
zsig51-Polypeptide können
bei der Behandlung von Krankheiten nützlich sein, welche durch die Überexpression
eines Glykoproteinhormons gekennzeichnet sind. Zsig51-Polypeptide könnten dazu verwendet
werden, die gemeinsame alpha-Untereinheit zu titrieren und dadurch
als ein Antagonist der Hormonaktivität zu wirken.
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Weist
ein Säuger
eine Insuffizienz von zsig51-Polypeptid auf (z. B. aufgrund eines
mutierten oder fehlenden zsig51-Gens), so kann das zsig51-Gen in
die Zellen des Säugers
eingebracht werden. In einer Ausführungsform wird ein Gen, welches
ein zsig51-Polypeptid kodiert, in vivo in einen viralen Vektor eingebracht.
Solche Vektoren schließen
ein: ein abgeschwächtes
oder defektes DNA-Virus, so wie, aber nicht beschränkt auf, das
Herpes-Simplex-Virus (HSV), das Papillomavirus, das Epstein-Barr-Virus
(EBV), das Adenovirus, das adenoassoziierte Virus (AAV) und dergleichen.
Defekte Viren, welchen virale Gene vollständig oder beinahe vollständig fehlen,
werden bevorzugt. Ein defektes Virus ist nach dem Einbringen in
eine Zelle nicht mehr infektiös. Die
Verwendung defekter viraler Vektoren gestattet die Verabreichung
an Zellen in einem spezifischen lokalisierten Bereich ohne das Problem,
dass der Vektor andere Zellen infizieren kann. Beispiele für spezielle
Vektoren schließen
ein, sind jedoch nicht beschränkt
auf einen defekten Herpes-Simplex-Virus 1 (HSV1)-Vektor (Kaplitt et al.,
Molec. Cell. Neurosci. 2:320–30,
1991); einen abgeschwächten
Adenovirusvektor, so wie der von Stratford-Perricaudet et al. (J.
Clin. Invest. 90:626–30,
1992) beschriebene Vektor, sowie einen defekten adeno-assoziierten
Virusvektor (Samulski et al., J. Virol. 61:3096–101, 1987; Samulski et al.,
J. Virol. 63:3822–28, 1989).
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In
einer anderen Ausführungsform
kann das zsig51-Gen in einen retroviralen Vektor eingebracht werden,
wie z. B. beschrieben in Anderson et al., U.S. Patent Nr. 5,399,346;
Mann et al., Cell 33:153, 1983; Temin et al., U.S. Patent Nr. 4,650,764;
Temin et al., U.S. Patent Nr. 4,980,289; Markowitz et al., J. Virol.
62:1120, 1988; Temin et al., U.S. Patent Nr. 5,124,263; Internationale
Patentveröffentlichung
Nr. WO 95/07358, veröffentlicht
am 16. März
1995 von Dougherty et al.; sowie Kuo et al., Blood 82:845–852, 1993.
Alternativ dazu kann der Vektor mittels Lipofektion in vivo unter
Verwendung von Liposomen eingeführt
werden. Es können synthetische
kationische Lipide dazu verwendet werden, Liposome für die in-vivo-Transfektion
eines einen Marker kodierenden Gens herzustellen (Felgner et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 84:7413–17, 1987; Mackey et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 85:8027–31,
1988). Die Anwendung der Lipofektion, um exogene Gene in vivo in
spezifische Organe einzubringen, weist gewisse praktische Vorteile
auf, einschließlich
der Möglichkeit, die
Transfektion auf bestimmte Zellen zu richten. Die Ausrichtung der
Transfektion auf bestimmte Zelltypen ist insbesondere vorteilhaft
in einem Gewebe mit zellulärer
Heterogenität,
so wie in Pankreas, Leber, Niere oder Gehirn. Lipide können zum
Zweck des Targeting chemisch an andere Moleküle gekoppelt werden. Zielgerichtete
Peptide (z. B. Hormone oder Neurotransmitter), Proteine, so wie
Antikörper,
oder nicht peptidische Moleküle
können
chemisch an Liposome gekoppelt werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
werden Targetzellen aus dem Körper
entfernt, heterologe DNA wird in Form eines nackten DNA-Plasmids
eingebracht und die Zellen werden wieder in den Körper re-implantiert. Nackte
DNA-Vektoren zur Gentherapie können
mittels im Stand der Technik bekannter Verfahren in die gewünschten
Wirtszellen eingebracht werden, z. B. mittels Transfektion, Elektroporation,
Mikroinjektion, Transduktion, Zellfusion, DEAE-Dextran, Kalziumphosphatpräzipitation,
Verwendung einer Genkanone oder Verwendung eines DNA-Vektortransporters.
Siehe z. B. Wu et al., J. Biol. Chem. 267:963–67, 1992; Wu et al., J. Biol.
Chem. 263:14621–24,
1988.
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Die
vorliegende Erfindung stellt des weiteren Antisense-Polynukleotide
bereit, welche zu einem Segment der in SEQ ID NR: 1 dargestellten
Polynukleotide komplementär
sind. Solche synthetischen Antisense-Oligonukleotide werden dazu
konstruiert, um an zsig51-Polypeptids kodierende mRNA zu binden
und die Translation einer solchen mRNA zu inhibieren. Solche Antisense-Oligonukleotide
werden dazu verwendet, die Expression von zsig51-Polypeptide kodierenden
Genen in einer Zellkultur oder in einem Subjekt zu inhibieren. Antisense-Ansätze können z.
B. bei der Behandlung von folgenden Beschwerden angewandt werden:
Krebs, Hyperplasien des Pankreas oder der Hypophyse, Hypersekretion
von Hypophysenhormon, Prolaktinhypersekretion, Hypersekretion von
Wachstumshormon (Akromegalie) und Hypersekretion von ACTH (Cushing-Syndrom).
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Die
vorliegende Erfindung stellt ebenfalls Reagenzien zur Verwendung
in diagnostischen Anwendungen bereit. Das humane zsig51-Gen wurde
auf dem Chromosomenband 11q13 lokalisiert. Verschiedene weitere
Gene von Interesse wurden in dieser Region des Chromosoms 11 lokalisiert,
einschließlich
des Tumorsuppressorgens MEN1 (Multiple Endokrine Neoplasie Typ 1,
ein autosomales dominantes familiäres Krebssyndrom, welches durch
Tumoren in enteropankreatischen endokrinen Geweben, in der vorderen
Hypophyse und den Epithelkörperchen
sowie durch Geschwüre
im Verdauungstrakt gekennzeichnet ist), welches bereits positionell
kloniert wurde (Chandrasekharappa et al., Science 276:404–407, 1997),
und eines zweiten bisher noch nicht klonierten Gens, welches ebenfalls
mit MEN1-ähnlichen
Symptomen assoziiert wird (Chakrabarti et al., Genes Chromosomes
Cancer 22:130–137,
1998). Zsig51 kommt als dieses bisher nicht identifizierte Krankheitsgen
in Frage, ebenso wie als IDDM4, ein insulinabhängiger Suszeptibilitätslokus
für Diabetes
mellitus auf 11q13, sowie als Bardet-Bied1-Syndrom Typ 1. Folglich
kann das zsig51-Gen, eine zsig51-DNA oder -RNA umfassende Sonde
oder eine Untersequenz davon verwendet werden, um zu bestimmen,
ob das zsig51-Gen auf dem Chromosom 11 vorhanden ist oder ob eine
Mutation erfolgt ist. Detektierbare chromosomale Abweichungen am
zsig51-Genlokus schließen
ein, sind jedoch nicht beschränkt
auf: Aneuploidie, Veränderungen
der Anzahl von Genkopien, Insertionen, Deletionen sowie Veränderungen
und Neuordnung der Restriktionsstellen. Diese Abweichungen können innerhalb
der Kodierungssequenz, innerhalb von Introns oder innerhalb von
flankierenden Regionen auftreten, einschließlich stromaufwärts gelegener
Promotor- und regulatorischer Regionen, und sie können sich
in Form von physikalischen Veränderungen
innerhalb einer Kodierungssequenz oder in Form von Veränderungen
des Genexpressionsniveaus manifestieren. Analytische Sonden werden
im allgemeinen eine Länge
von wenigstens 20 Nukleotiden aufweisen, wenngleich die Verwendung
etwas kürzerer
Sonden (14 bis 17 Nukleotide) möglich
ist. PCR-Primer weisen eine Länge
von wenigstens 5 Nukleotiden auf, bevorzugt 15 oder mehr nt, mehr
bevorzugt 20 bis 30 nt. Kurze Polynukleotide können verwendet werden, wenn
ein kleiner Bereich des Gens zielgerichtet für die Analyse ist. Zur Gesamtanalyse
von Genen kann eine Polynukleotidsonde eines oder mehrere vollständige/s
Exon/s umfassen. Sonden werden im allgemeinen ein an einen signalerzeugenden
Rest gekoppeltes Polynukleotid umfassen, so wie ein Radionukleotid.
Im allgemeinen umfassen diese diagnostischen Verfahren die folgenden
Schritte: (a) Erhalten einer genetischen Probe von einem Patienten;
(b) Inkubation der genetischen Probe mit einer Polynukleotidsonde
oder einem Polynukleotidprimer, wie zuvor offenbart, unter Bedingungen,
unter welchen das Polynukleotid an eine komplementäre Polynukleotidsequenz
hybridisieren wird, um ein erstes Reaktionsprodukt zu produzieren;
und (c) der Vergleich des ersten Reaktionsprodukts und des Kontrollreaktionsprodukts
zeigt eine genetische Abnormität
in dem Patienten an. Genetische Proben zur Verwendung im Rahmen
der vorliegenden Erfindung schließen genomische DNA, cDNA und
RNA ein. Bei der Polynukleotidsonde oder dem Polynukleotidprimer kann
es sich um RNA oder um DNA handeln und sie/er wird einen Abschnitt
von SEQ ID NR: 1, dem Komplement von SEQ ID NR: 1 oder einem RNA-Äquivalent
davon umfassen. In dieser Hinsicht geeignete Assayverfahren schließen die
dem Fachmann bekannten molekulargenetischen Techniken ein, so wie
die RFLP (restriction fragment length polymorphism)-Analyse, die
STR (short tandem repeat)-Analyse unter Verwendung von PCR-Techniken,
die Ligationskettenreaktion (Barany, PCR Methods and Applications
1:5–16,
1991), Ribonuklease-Protektionsassays und weitere im Stand der Technik
bekannte genetische Kopplungsanalysetechniken (Sambrook et al.,
ebenda; Ausubel et. al., ebenda; A. J. Marian, Chest 108:255–65, 1995).
Ribonuklease-Protektionsassays
(siehe z. B. Ausubel et al., ebenda, Kap. 4) umfassen die Hybridisierung
einer RNA-Sonde an eine vom Patienten stammende RNA-Probe, woraufhin
das Reaktionsprodukt (RNA-RNA-Hybrid) einer RNase ausgesetzt wird.
Hybridisierte Regionen der RNA werden vor dem Verdau geschützt. In
PCR-Assays wird eine vom Patienten stammende genetische Probe mit
einem Paar von Oligonukleotidprimern inkubiert und die Region zwischen
den Primern wird amplifiziert und gewonnen. Veränderungen hinsichtlich der
Größe, der
Menge oder der Sequenz des gewonnenen Produkts zeigen Mutationen
in dem Patienten an. Eine weitere auf PCR basierende Technik, welche
angewandt werden kann, ist die SSCP (single strand conformational
polymorphism)-Analyse (Hayashi, PCR Methods and Applications 1:34–38, 1991).
-
Assays
für zsig51-Protein
in Serum können
dazu verwendet werden, metabolische Abnormitäten zu detektieren, so wie
Diabetes, Abnormitäten
der Hypophyse und des Fortpflanzungsapparats, letzteres einschließlich Unfruchtbarkeit.
Der Fachmann wird erkennen, dass Bedingungen, welche in Beziehung
zu einer Unter- oder Überexpression
von zsig51 stehen, zugänglich
für die
Behandlung mittels therapeutischer Manipulation der zsig51-Proteinniveaus
sein können.
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Rezeptorbindende
zsig51-Polypeptide können
ebenfalls in weiteren im Stand der Technik bekannten Assaysystemen
verwendet werden. Solche Systeme schließen ein: die Scatchard-Analyse zur Bestimmung der
Bindungsaffinität
(siehe Scatchard, Ann. NYAcad. Sci. 51:660–72, 1949) sowie kalorimetrische
Assays (Cunningham et al., Science 253:545–48, 1991; Cunningham et al.,
Science 245:821–25,
1991).
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Zsig51
kann ebenfalls dazu verwendet werden, Inhibitoren seiner Aktivität zu identifizieren.
Zu den zuvor offenbarten Assays werden Testverbindungen hinzugegeben,
um Verbindungen zu identifizieren, welche die Aktivität von zsig51
inhibieren. Zusätzlich
zu den zuvor offenbarten Assays können Proben hinsichtlich der Inhibition
der Aktivität
von zsig51 in einer Vielzahl von Assays getestet werden, welche
dazu konstruiert sind, die Rezeptorbindung oder die Stimulation/Inhibition
von zsig51-abhängigen
zellulären
Antworten zu messen. So können
z. B. zsig51-responsive Zelllinien mit einem Reportergenkonstrukt
transfiziert werden, welches responsiv gegenüber einem zsig51-stimulierten
zellulären
Weg ist. Reportergenkonstrukte dieses Typs sind im Stand der Technik
bekannt und werden im allgemeinen ein zsig51-aktiviertes Serum-Response-Element (SRE)
umfassen, welches operativ mit einem Gen verknüpft ist, welches ein prüfbares Protein
kodiert, so wie Luciferase. In Frage kommende Verbindungen, Lösungen,
Mixturen oder Extrakte werden hinsichtlich ihrer Fähigkeit
getestet, die Aktivität
von zsig51 auf den Targetzellen zu inhibieren, wie durch einen Rückgang der zsig51-Stimulation
der Reportergenexpression belegt wird. Assays dieses Typs werden
Verbindungen detektieren, welche die zsig51-Bindung an Zelloberflächenrezeptoren
direkt blockieren, ebenso wie Verbindungen, welche nach der Rezeptor/Ligand-Bindung
Prozesse in dem zellulären
Weg blockieren. Alternativ dazu können Verbindungen oder andere
Proben hinsichtlich der direkten Blockierung der zsig51-Bindung
an den Rezeptor getestet werden unter Verwendung von zsig51, welches
mit einer detektierbaren Markierung (z. B. 125I, Biotin,
Meerrettichperoxidase, FITC und dergleichen) als Tag versehen ist.
In Assays dieses Typs zeigt die Fähigkeit einer Testprobe, die
Bindung von markiertem zsig51 an den Rezeptor zu inhibieren, die
inhibitorische Aktivität
an, welche mittels sekundärer
Assays bestätigt
werden kann. Bei den Bindungsassays verwendeten Rezeptoren kann
es sich um zelluläre
Rezeptoren oder um isolierte, immobilisierte Rezeptoren handeln.
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Die
vorliegende Erfindung stellt des weiteren Polypeptide bereit, welche
einen ein Epitop enthaltenden Abschnitt eines Proteins wie in SEQ
ID NR: 2, SEQ ID NR: 32 oder SEQ ID NR: 39 gezeigt umfassen. Ein "Epitop" ist eine Region
eines Proteins, an welche ein Antikörper binden kann. Siehe z.
B. Geysen et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 81:3998–4002, 1984.
Epitope können
in linearer oder konformationsbedingter Form vorliegen, wobei sich
die letztere Form aus nicht zusammenhängenden Regionen des Proteins
zusammensetzt, die erst bei der Faltung des Proteins ein Epitop
bilden. Lineare Epitope weisen im allgemeinen eine Länge von wenigstens
6 Aminosäureresten
auf. Relativ kurze synthetische Peptide, welche einen Teil einer
Proteinsequenz nachahmen, sind üblicherweise
dazu in der Lage, die Produktion eines mit dem teilweise nachgeahmten Protein
reagierenden Antiserums hervorzurufen. Siehe Sutcliffe et al., Science
219:660–666,
1983. Antikörper, welche
kurze lineare Epitope erkennen, sind besonders nützlich in analytischen und
diagnostischen Anwendungen, welche denaturiertes Protein einsetzen,
so wie Western Blotting (Tobin, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 76:4350–4356, 1979).
Antikörper
gegen kurze Peptide können
ebenfalls Proteine in nativer Konformation erkennen und werden folglich
nützlich
sein für
die Überwachung
der Proteinexpression und -isolierung sowie für die Detektion von zsig51-Proteinen in Lösung, so
wie mittels ELISA oder in Immunpräzipitationsstudien.
-
Antigene,
ein Epitop enthaltende Polypeptide der vorliegenden Erfindung sind
nützlich
zum Züchten von
Antikörpern,
einschließlich
monoklonaler Antikörper,
welche spezifisch an ein zsig51-Protein binden. Antigene, ein Epitop
enthaltende Polypeptide enthalten eine Sequenz von wenigstens sechs,
bevorzugt wenigstens neun, mehr bevorzugt zwischen 15 und 30 aufeinanderfolgenden
Aminosäureresten
eines zsig51-Proteins (z. B. SEQ ID NR: 2). Polypeptide, welche
einen größeren Abschnitt
eines zsig51-Proteins umfassen, d.h. von 30 bis 50 Resten bis hin
zur vollständigen
Sequenz, sind eingeschlossen. Es wird bevorzugt, dass die Aminosäuresequenz
des das Epitop enthaltenden Polypeptids so ausgewählt ist,
dass eine substantielle Löslichkeit
in wässrigen
Lösungsmitteln
gewährleistet
ist, d.h. die Sequenz beinhaltet relativ hydrophile Reste und hydrophobe
Reste werden im wesentlichen vermieden.
-
Wie
hierin verwendet, beinhaltet der Begriff "Antikörper" polyklonale Antikörper, monoklonale Antikörper, antigenbindende
Fragmente davon, so wie F(ab')2- und Fab-Fragmente, einzelkettige Antikörper und
dergleichen, einschließlich
genetisch veränderter
Antikörper.
Nicht humane Antikörper
können
humanisiert werden, indem man ausschließlich nicht humane CDRs auf
humane Grundstrukturen und konstante Regionen aufpfropft oder indem
man die gesamten nicht humanen variablen Domänen integriert (und gegebenenfalls
mit einer der humanen ähnlichen
Oberfläche
umhüllt,
indem man exponierte Reste ersetzt, wobei das Ergebnis ein "furnierter" Antikörper ist).
In einigen Fällen
können
humanisierte Antikörper
nicht humane Reste innerhalb der Domänen der Grundstruktur der humanen
variablen Region beibehalten, um die passenden Bindungseigenschaften
zu verstärken.
Durch die Humanisierung von Antikörpern kann die biologische
Halbwertszeit erhöht
werden und das Potential ungünstiger
Immunreaktionen bei der Verabreichung an den Menschen wird verringert.
Der Fachmann kann Antikörper
mit spezifischen und unterschiedlichen konstanten Domänen (d.h. unterschiedlichen
Ig-Unterklassen) erzeugen, um diverse mit bestimmten konstanten
Domänen
von Antikörpern
assoziierte Immunfunktionen zu begünstigen oder zu inhibieren.
-
Alternative
Techniken zur Erzeugung oder Selektionierung von hierin nützlichen
Antikörpern
schließen ein:
das Aussetzen in vitro von Lymphozyten gegenüber zsig51-Polypeptid sowie
die Auswahl von Antikörper-Display-Bibliotheken
in Phagenvektoren oder ähnlichen
Vektoren (z. B. mittels der Verwendung von immobilisiertem oder
markiertem zsig51-Polypeptid).
Humane Antikörper
können
in transgenen, nicht humanen Tieren hergestellt werden, welche derart
verändert
wurden, dass sie humane Immunglobulingene, wie in der WIPO-Veröffentlichung
WO 98/24893 offenbart, enthalten. Es wird bevorzugt, dass die endogenen
Immunglobulingene in diesen Tieren inaktiviert oder eliminiert werden,
so wie bei der homologen Rekombination.
-
Antikörper werden
als spezifisch bindend definiert, wenn sie mit einer Affinität, welche
wenigstens 10-fach größer ist
als die Bindungsaffinität
an Kontroll(nicht zsig51)-Polypeptid, an ein zsig51-Polypeptid binden.
Es wird bevorzugt, dass die Antikörper eine Bindungsaffinität (Ka) von 106 M–1 oder
höher,
vorzugsweise von 107 M–1 oder
höher,
mehr bevorzugt von 108 M–1 oder
höher und
am meisten bevorzugt von 109 M–1 oder höher aufweisen.
Die Affinität
eines monoklonalen Antikörpers
kann vom durchschnittlichen Fachmann ohne weiteres bestimmt werden
(siehe z. B. Scatchard, Ann. NY Acad. Sci. 51:660–672, 1949).
-
Verfahren
zur Herstellung von polyklonalen und monoklonalen Antikörpern sind
im Stand der Technik wohl bekannt (siehe z. B. Hurrell, J. G. R.,
Ed., Monoclonal Hybridoma Antibodies : Techniques and Applcations,
CRC Press, Inc., Boca Raton, FL, USA, 1982). Wie für den durchschnittlichen
Fachmann offensichtlich ist, können
polyklonale Antikörper
aus einer Vielzahl warmblütiger
Tiere, so wie aus Pferden, Kühen,
Ziegen, Schafen, Hunden, Hühnern,
Kaninchen, Mäusen
und Ratten, erzeugt werden. Die Immunogenität eines zsig51-Polypeptids kann
durch die Verwendung eines Adjuvans, so wie Alaun (Aluminiumhydroxid)
oder komplettes oder inkomplettes Freundsches Adjuvans, erhöht werden.
Für die
Immunisierung nützliche
Polypeptide schließen
auch Fusionspolypeptide ein, so wie Fusionen eines zsig51-Polypeptids
oder eines Abschnitts davon mit einem Immunglobulinpolypeptid oder
mit Maltosebindungsprotein. Bei dem Polypeptid-Immunogen kann es
sich um ein Molekül
vollständiger
Länge oder
um einen Abschnitt davon handeln. Ist der Polypeptidabschnitt "haptenartig", so kann ein solcher
Abschnitt zur Immunisierung vorteilhafterweise mit einem Makromolekülträger (so
wie Napfschnecken-Hämocyanin
(KLH), Kälberserumalbumin
(BSA) oder Tetanustoxoid) verbunden oder an ihn gekoppelt werden.
-
Es
kann eine Vielzahl von dem Fachmann bekannten Assays dazu verwendet
werden, die Antikörper zu
detektieren, welche spezifisch an zsig51-Polypeptide binden. Beispielhafte
Assays werden detailliert beschrieben in: Antibodies: A Laboratory
Manual, Harlow und Lane (Eds.), Cold Spring Harbor Laboratory Press, 1988.
Repräsentative
Beispiele solcher Assays schließen
ein: parallele Immunelektrophorese, Radioimmunassays, Radioimmunpräzipitationen,
ELISAs (enzyme-linked immunosorbent assays), Dot-Blot-Assays, Western Blot
Assays, Inhibitions- oder Kompetitionsassays sowie Sandwichassays.
-
Antikörper gegen
zsig51 können
z. B. dazu verwendet werden, zsig51-Polypeptide mittels Affinitätsaufreinigung
zu isolieren; für
diagnostische Assays zur Bestimmung der zirkulierenden oder lokalisierten
Levels von zsig51-Polypeptiden; für Screening-Expressionsbibliotheken; für die Herstellung
anti-idiotypischer Antikörper;
und als neutralisierende Antikörper
oder als Antagonisten, um die Aktivität von zsig51 in vitro und in
vivo zu blockieren.
-
Hierin
offenbarte Antikörper
und Polypeptide können
ebenfalls direkt oder indirekt an Wirkstoffe, Toxine, Radionukleotide
und dergleichen konjugiert werden und diese Konjugate können für diagnostische
oder therapeutische Anwendungen in vivo verwendet werden. So können z.
B. Polypeptide oder Antikörper
der vorliegenden Erfindung dazu verwendet werden, Gewebe oder Organe
zu identifizieren oder zu behandeln, welche ein entsprechendes antikomplementäres Molekül (z. B.
einen Rezeptor bzw. ein Antigen) exprimieren. Genauer gesagt können zsig51-Polypeptide
oder anti-zsig51-Antikörper
oder bioaktive Fragmente oder Abschnitte davon an detektierbare
oder zytotoxische Moleküle
gekoppelt und einem Säuger
zugeführt
werden, welcher Zellen, Gewebe oder Organe aufweist, die das antikomplementäre Molekül exprimieren.
Geeignete detektierbare Moleküle
können
direkt oder indirekt an dem Polypeptid oder Antikörper befestigt
werden und schließen ein:
Radionukleotide, Enzyme, Substrate, Co-Faktoren, Inhibitoren, fluoreszierende
Marker, chemilumineszente Marker, magnetische Partikeln und dergleichen.
Zytotoxische Moleküle
können
direkt oder indirekt an dem Polypeptid oder Antikörper befestigt
werden und schließen
ein: bakterielle oder pflanzliche Toxine (z. B. Diphtherietoxin,
Pseudomonas Exotoxin, Rizin, Saporin, Abrin und dergleichen) ebenso
wie therapeutische Radionukleotide, so wie Jod-131, Rhenium-188
oder Yttrium-90 (z. B. entweder direkt an dem Polypeptid oder Antikörper befestigt
oder indirekt mittels eines chelatbildenden Restes befestigt). Polypeptide
oder Antikörper
können
ebenfalls an zytotoxische Wirkstoffe konjugiert werden, so wie Adriamycin.
Zur indirekten Befestigung eines detektierbaren oder zytotoxischen
Moleküls
kann das detektierbare oder zytotoxische Molekül mit einem Mitglied eines
komplementär/antikomplementären Paares
konjugiert werden, wobei das andere Mitglied an den Polypeptid-
oder Antikörperabschnitt
gebunden ist. Ein beispielhaftes komplementäres/antikomplementäres Paar
für diese
Zwecke ist Biotin/Streptavidin.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
können
Polypeptid/Toxin-Fusionsproteine oder Antikörper/Toxin- oder Fragment/Toxin-Fusionsproteine
zur zielgerichteten Inhibition oder Ablation von Zellen oder Geweben verwendet
werden (z. B. zur Behandlung von Krebszellen oder -geweben). Zielgerichtete
Zellen (d.h. Zellen, welche den zsig51-Rezeptor aufweisen) binden
das zsig51-Toxinkonjugat, welches dann internalisiert wird, wobei
die Zelle getötet
wird. Die Auswirkungen der rezeptorspezifischen Zelltötung (Targetablation)
offenbaren sich durch Veränderungen
in der gesamten Physiologie des Tieres oder durch histologische
Untersuchung. Folglich kann die vom Liganden abhängige rezeptorgerichtete Zytotoxizität dazu verwendet
werden, das Verständnis
der physiologischen Bedeutung eines Proteinliganden zu verbessern.
Ein bevorzugtes unter derartigen Toxinen ist Saporin. Säugerzellen
besitzen keinen Rezeptor für
Saporin, welches nicht toxisch ist, sofern es extrazellulär bleibt.
Alternativ dazu, falls das Polypeptid multiple funktionelle Domänen aufweist
(d.h. eine Aktivierungsdomäne
oder eine Ligandenbindungsdomäne
sowie eine Targetingdomäne),
kann ein lediglich die Targetingdomäne einschließendes Fusionsprotein
dazu geeignet sein, ein detektierbares Molekül, ein zytotoxisches Molekül oder ein
zu einem relevanten Zell- oder Gewebetyp komplementäres Molekül zu steuern.
In Fällen,
in denen das Fusionsprotein mit nur der Domäne ein komplementäres Molekül einschließt, kann
das antikomplementäre
Molekül
an ein detektierbares oder zytotoxisches Molekül konjugiert werden. Solche
domänenkomplementäre Molekül-Fusionsproteine
repräsentieren
folglich ein generisches Targetingvehikel zur zell- oder gewebespezifischen
Zuführung
von generischen antikomplementär-detektierbaren/zytotoxischen Molekülkonjugaten.
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In
einer weiteren Ausführungsform
können
Polypeptid/Zytokin-Fusionsproteine oder Antikörper/Zytokin-Fusionsproteine
dazu verwendet werden, die Zytotoxizität in vitro (z. B. die durch
monoklonale Antikörper gegen
Tumortargets vermittelte Zytotoxizität) sowie die Tötung von
Targetgeweben in vivo (z. B. Blut- und Knochenmarkkrebsarten) zu
verstärken.
Siehe allgemein Hornick et al., Blood 89:4437–4447, 1997). Im allgemeinen
sind Zytokine toxisch, wenn sie systemisch verabreicht werden. Die
beschriebenen Fusionsproteine ermögliche das Targeting eines
Zytokins an eine gewünschte
Wirkungsstelle, wodurch eine erhöhte
lokale Zytokinkonzentration bereitgestellt wird. Geeignete zsig51-Polypeptide
oder anti-zsig51-Antikörper
zielen auf eine unerwünschte
Zelle oder ein unerwünschtes
Gewebe (z. B. einen Tumor) und das fusionierte Zytokin vermittelt durch
Effektorzellen eine verbesserte Lysis von Targetzellen. Zu diesem
Zweck geeignete Zytokine schließen z.
B. Interleukin-2 und den Granulozyten-Makrophagen-Kolonie stimulierenden
Faktor (GM-CSF) ein.
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Die
hierin beschriebenen bioaktiven Polypeptid- und Antikörperkonjugate
können
intravenös,
intraarteriell oder intraductal zugeführt werden oder sie können lokal
an der beabsichtigten Wirkungsstelle eingeführt werden.
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Inhibitoren
der Aktivität
von zsig51 (zsig51-Antagonisten) schließen anti-zsig51-Antikörper und
lösliche
zsig51-Rezeptoren ebenso wie andere peptidische und nicht peptidische
Agenzien (einschließlich
Ribozyme) ein. Solche Antagonisten können dazu verwendet werden,
die Wirkung von zsig51 in vitro und in vivo zu blockieren. Von besonderem
Interesse ist die Verwendung von Antagonisten der zsig51-Aktivität in der Krebstherapie.
Da die Verfahren zur Früherkennung
besser werden, wird es nunmehr möglich,
früher
in die Tumorentwicklung einzugreifen, wodurch ermöglicht wird,
Inhibitoren der Angiogenese zu verwenden, um die angiogene Veränderung
zu blockieren, welche der Weiterentwicklung zu invasivem Krebs vorausgeht.
Inhibitoren der zsig51-Aktivität
können
in Kombination mit anderen krebstherapeutischen Wirkstoffen verwendet werden.
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Für die pharmazeutische
Verwendung werden die Proteine der vorliegenden Erfindung zur parenteralen,
insbesondere zur intravenösen
oder subkutanen Zuführung
gemäß konventioneller
Verfahren formuliert. Bei der intravenösen Verabreichung wird es sich
um Bolusinjektion oder -infusion über einen typischen Zeitraum
zwischen einer und einigen Stunden handeln. Im allgemeinen werden
pharmazeutische Formulierungen ein zsig51-Protein in Kombination mit einem pharmazeutisch
verträglichen
Träger,
so wie Kochsalzlösung,
gepufferte Kochsalzlösung,
5% Dextrose in Wasser oder dergleichen, einschließen. Formulierungen
können
des weiteren eines/n oder mehrere Exzipienten, Konservierungsmittel,
Lösungsmittel,
Pufferagens/-agenzien, Albumin/e einschließen, um einen Proteinverlust
auf Gefäßoberflächen zu
vermeiden, z. B. in Remington: The Science and Practice of Pharmacy,
Gennaro, ed., Mack Publishing Co., Easton, PA, USA, 19. Aufl., 1995.
Therapeutische Dosierungen werden im allgemeinen im Bereich von
0,1 bis 100 μg/Körpergewicht
des Patienten pro Tag, bevorzugt 0,5 bis 20 μg/kg pro Tag, wobei die exakte
Dosis vom behandelnden Arzt gemäß anerkannter
Standards erfolgt und die Natur und Ernsthaftigkeit der zu behandelnden
Beschwerden sowie charakteristische Merkmale des Patienten in Betracht
zu ziehen sind. Dosierungen von zsig51-Protein werden im allgemeinen
in einem täglichen
bis wöchentlichen
Rhythmus verabreicht werden, wobei die einzelnen Dosen im Bereich
von 0,1 bis 10 mg/Patient liegen. Die Festlegung der Dosierung liegt
im Rahmen der Fähigkeiten
des durchschnittlichen Fachmanns. Die Proteine können zur akuten Behandlung über eine
Woche oder weniger, oftmals über
einen Zeitraum von ein bis drei Tagen oder in der chronischen Behandlung über einige
Monate oder Jahre hinweg verabreicht werden. Im allgemeinen ist
eine therapeutisch wirksame Menge an zsig51 eine Menge, welche ausreicht,
eine klinisch signifikante Veränderung
der anvisierten Beschwerden hervorzurufen.
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Die
Erfindung wird weiterhin durch die folgenden nicht-beschränkenden
Beispiele illustriert.
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Beispiel 1: Herstellung
einer Pankreas-Inselzell-cDNA-Bibliothek
-
Aus
Pankreas-Inselzellen extrahierte RNA wurde in der folgenden Art
und Weise revers transkribiert. Die Erststrang-cDNA-Reaktion enthielt
10 μl humane
Pankreas-Inselzell-Poly d(T) selektierte Poly-(A)+ mRNA (Clontech
Laboratories, Inc., Palo Alto, CA) in einer Konzentration von 1,0
mg/ml, und 2 μl
20 pMol/μl
Erststrangprimer ZC6171 (SEQ ID NR: 23), enthaltend eine Xho I-Restriktionsschnittstelle.
Das Gemisch wurde für
2,5 min auf 70°C
erhitzt und durch Abkühlen
auf Eis gekühlt.
Erststrang-cDNA-Synthese wurde initiiert durch die Zugabe von 8 μl des Erststrangpuffers
(5 × SUPERSCRIPTTM Puffer; Life Technologies, Gaithersburg,
MD), 4 μl
100 mM Dithiothreitol, und 3 μl
einer Desoxynukleotid-Trisphosphat (dNTP)-Lösung, enthaltend jeweils 10
mM dTTP, dATP, dGTP sowie 5-Methyl-dCTP (Pharmacia LKB Biotechnology,
Piscataway, NJ) zu dem RNA-Primer-Gemisch.
Das Reaktionsgemisch wurde für
2 min bei 40°C
inkubiert, gefolgt von der Zugabe von 10 μl von 200 E/μl RNase H– reverse
Transkriptase (SUPERSCRIPT II®; Life Technologies).
Die Effizienz der Erststrangsynthese wurde in einer parallelen Reaktion
durch die Zugabe von 10 μCi 32P-α-dCTP,
um die Reaktion für
die Analyse zu markieren, zu einem 5 μl Aliquot von einem der Reaktionsgemische
analysiert. Die Reaktionen wurden inkubiert bei 40°C für 5 min,
45°C für 50 min,
anschließend
inkubiert bei 50°C
für 10
min. Nicht-inkorporiertes 32P-α-dCTP
in der markierten Reaktion wurde durch Chromatographie über eine
400er Porengröße-Gelfiltrationssäule (Clontech
Laboratories, Inc.) entfernt. Die nicht-inkorporierten Nukleotide und Primer
in den unmarkierten Erststrangreaktionen wurden durch Chromatographie über eine
400er Porengröße-Gelfiltrationssäule entfernt.
Die Länge
der markierten Erststrang-cDNA wurde durch Agarosegelelektrophorese
bestimmt.
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Die
Zweitstrang-Reaktion enthielt 102 μl der unmarkierten Erststrang-cDNA,
30 μl 5 × Polymerase I-Puffer
(125 mM Tris-HCl, pH 7,5, 500 mM KCl, 25 mM MgCl2,
50 mM (NH4)2 SO4)), 2,0 μl
100 mM Dithiothreitol, 3,0 μl
einer Lösung,
enthaltend 10 mM von jedem Desoxynukleotid-Triphosphat, 7 μl 5 mM β-NAD, 2,0 μl 10 E/μl E. coli
DNA-Ligase (New England Biolabs), 5 μl 10 E/μl E. coli DNA-Polymerase I (New
England Biolabs, Beverly, MA), sowie 1,5 μl von 2 E/μl RNase H (Life Technologies).
Ein 10 μl
Aliquot von einer der Zweitstrangsynthese-Reaktionen wurde durch
die Zugabe von 10 μCi 32P-α-dCTP
markiert, um die Effizienz der Zweitstrangsynthese zu kontrollieren.
Die Reaktionen wurden für
zwei Stunden bei 16°C
inkubiert, gefolgt durch die Zugabe von 1 μl einer 10 mM dNTP-Lösung und
6,0 μl T4
DNA-Polymerase (10 E/μl,
Boehringer Mannheim, Indianapolis, IN) und für weitere 10 Minuten bei 16°C inkubiert.
Nicht-inkorporiertes 32P-α-dCTP im Reaktionsgemisch
wurde durch Chromatographie über
eine 400er Porengröße-Gelfiltrationssäule vor
Analyse durch Agarosegelelektrophorese entfernt. Die Reaktion wurde
durch die Zugabe von 10,0 μl
0,5 M EDTA terminiert und mit Phenol/Chloroform und Chloroform,
gefolgt von Ethanolpräzipitation
in der Anwesenheit von 3,0 M Natriumazetat und 2 μl Pellet
Paint carrier (Novagen, Madison, WI) extrahiert. Die Ausbeute an
cDNA wurde geschätzt
auf etwa 2 μg,
ausgehend von einem mRNA-Template von 10 μg.
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Eco
RI-Adapter wurden an die 5'-Enden
der vorstehend beschriebenen cDNA ligiert, um die Klonierung in
einen Expressionsvektor zu ermöglichen.
Ein 12,5 μl
cDNA-Aliquot (~2,0 μg)
und 3 μl
von 69 pMol/μl Eco
RI-Adapter (Pharmacia LKB Biotechnology Inc., Piscataway, NJ) wurden
mit 2,5 μl
10 × Ligasepuffer
(660 mM Tris-HCl, pH 7,5, 100 mM MgCl2),
2,5 μl 10
mM ATP, 3,5 μl
0,1 M DTT sowie 1 μl
15 E/μl
T4 DNA-Ligase (Promega Corp., Madison, WI) gemischt. Die Reaktion
wurde inkubiert 1 Stunde bei 5°C,
2 Stunden bei 7,5°C, 2
Stunden bei 10°C,
2 Stunden bei 12,5°C
und 16 Stunden bei 10°C.
Die Reaktion wurde terminiert durch die Zugabe von 65 μl H2O und 10 μl
10 × H
Puffer (Boehringer Mannheim, Indianapolis, IN) und bei 70°C für 20 Minuten
inkubiert.
-
Um
die direktionale Klonierung der cDNA in einen Expressionsvektor
zu erleichtern, wurde die cDNA mit Xho I verdaut, woraus eine cDNA
mit einem 5' Eco
RI kohäsiven
Ende sowie einem 3' Xho
I kohäsiven Ende
resultierte. Die Xho I-Restriktionsschnittstelle am 3'-Ende der cDNA war
vorher eingeführt
worden. Der Restriktionsenzymverdau wurde in einem Reaktionsgemisch
durch die Zugabe von 1,0 μl
40 E/μl
Xho I (Boehringer Mannheim) durchgeführt. Der Verdau wurde bei 37°C für 45 min
durchgeführt.
Die Reaktion wurde terminiert durch die Inkubation bei 70°C für 20 min
und Chromatographie über
eine 400er Porengröße-Gelfiltrationssäule.
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Die
cDNA wurde Ethanol-präzipitiert,
gewaschen mit 70%igem Ethanol, luftgetrocknet und resuspendiert
in 10,0 μl
Wasser, 2 μl
10 × Kinasepuffer
(660 mM Tris-HCl, pH 7,5, 100 mM MgCl2),
0,5 μl 0,1
M DTT, 2 μl
10 mM ATP, 2 μl
74 Polynukleotidkinase (10 E/μl,
Life Technologies). Nach 30-minütiger
Inkubation bei 37°C wurde
die cDNA in der Anwesenheit von 2,5 M Ammoniumazetat Ethanol-präzipitiert
und auf einem 0,8%igen "low-melt" Agarosegel elektrophoretisch
aufgetrennt. Die kontaminierenden Adapter sowie cDNA unter 0,6 kb Länge wurden
aus dem Gel ausgeschnitten. Die Elektroden wurden umgekehrt und
die cDNA elektrophoretisch aufgetrennt, bis sie sich in der Nähe des Spurbeginns
konzentrierte. Der die konzentrierte cDNA enthaltende Bereich des
Gels wurde ausgeschnitten und in ein Mikrozentrifugenröhrchen platziert,
und das ungefähre
Volumen des Gelstücks
bestimmt. Ein Wasseraliquot, welches ungefähr dem dreifachen Volumen des
Gelstücks
(300 μl)
entsprach, und 35 μl
10 × β-Agarose
I-Puffer (New England Biolabs) wurden dem Röhrchen zugegeben, und die Agarose
wurde durch 15-minütiges
Erhitzen auf 65°C
geschmolzen. Nach Einstellen der Probe auf 45°C wurden 3 μl 1 E/μl β-Agarase I (New England Biolabs,
Beverly, MA) zugegeben, und das Gemisch wurde zum Verdauen der Agarose
für 60
Minuten bei 45°C
inkubiert. Nach der Inkubation wurden der Probe 40 μl 3 M Natriumazetat
zugesetzt, und das Gemisch wurde für 15 Minuten auf Eis inkubiert.
Die Probe wurde für
15 Minuten bei Raumtemperatur bei 14,000 × g zentrifugiert, um die unverdaute
Agarose zu entfernen. Die cDNA wurde Ethanol-präzipitiert, in 70%igem Ethanol
gewaschen, luftgetrocknet und in 40 μl Wasser resuspendiert.
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Nach
der Wiedergewinnung aus dem "low-melt" Agarosegel wurde
die cDNA in die Eco RI und Xho I Stellen eines Phagmid-Vektors (pBluescript
II SK+; Stratagene, La Jolla, CA) kloniert
und in DH10B-Zellen elektroporiert.
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Bakterielle
Kolonien, die ESTs von bekannten Genen enthielten, wurden identifiziert
und aus Sequenzanalysen durch wiederholte Zyklen von Sondenhybridisierung
an "hi-density" Kolonie-Filter-Arrays
(Genome Systems, St. Louis, MI) entfernt. cDNAs bekannter Gene wurden
in Gruppen zu 50–100
Inserts gepoolt und mit 32P-α-dCTP unter
Verwendung eines MEGAPRIME labeling Kits (Amersham, Arlington Heights,
IL) markiert. Kolonien, die nicht an das Sondengemisch hybridisierten,
wurden zum Sequenzieren ausgewählt.
Das Sequenzieren wurde unter Verwendung automatisierter Vorrichtungen
durchgeführt.
Die resultierenden Daten wurden analysiert, was zur Identifizierung
eines neuen, als SISF1000391 bezeichneten, ESTs führte. Die
Sequenz dieses EST ist in SEQ ID NR: 24 dargestellt. Das Plasmid,
welches dieses Insert enthielt, wurde als pSLSIG51-1 bezeichnet.
Das Insert wurde sequenziert, wobei herausgefunden wurde, dass es
die in SEQ ID NR: 1 dargestellte Sequenz enthält.
-
Anschließend an
die Klonierung von pSLSIG51-1 wurde ein Zsig51-Klon in einer Hypophysen-cDNA-Bibliothek
identifiziert.
-
Beispiel 2: Gewebeverteilung
von Zsig51
-
Blots
von humaner RNA (Human Multiple Tissue Northern Blots I, II, und
III; und Human RNA Master Blot; Clontech Laboratories, Inc., Palo
Alto, CA) wurden sondiert, um die Gewebeverteilung von Zsig51 zu
bestimmen. Eine cDNA-Sonde wurde unter Verwendung von 20 pMol von
jedem der Oligonukleotid-Primer ZC16,013 (SEQ ID NR: 25) und ZC16,014
(SEQ ID NR: 26) und 5 μl
einer Pankreas-cDNA-Bibliothek (präpariert aus Pankreas-RNA unter
Verwendung eines kommerziell erhältlichen
Kits (MarathonTM cDNA amplification kit
von Clontech Laboratories, Inc.) und 1:100 verdünnt) generiert. Die Sonde wurde
durch PCR generiert, wobei das Reaktionsgemisch bei 94°C für eine Minute
inkubiert wurde, gefolgt von 30 Zyklen bei 94°C, 20 Sekunden; 64°C, 30 Sekunden;
72°C, 30
Sekunden; anschließend
erfolgte eine finale "Extension" für 7 Minuten bei
72°C. Die
Reaktionsprodukte wurden auf einem 1,25%igem Trisborat/EDTA-Gel
elektrophoretisch aufgetrennt und die 180 bp-Produkte wurden aus
dem Gel ausgeschnitten. Die DNA wurde unter Verwendung eines kommerziell
erhältlichen
Kits (QIAquickTM Gel Extraction Kit; Qiagen,
Inc., Santa Clarita, CA) aus dem Gelstück extrahiert. Dieses PCR-Produkt
wurde sequenziert und es wurde gefunden, dass es ein Teil der Zsig51-Sequenz
ist. 98,7 ng des extrahierten Fragments wurden mit 32P
(MultiprimeTM DNA Labeling System; Amersham Corporation,
Arlington Heights, IL) markiert. Nicht-inkorporierte Radioaktivität wurde
durch Säulenchromatographie
unter Verwendung einer kommerziell erhältlichen Drucksäule (NucTrap® Säule; Stratagene
Cloning Systems, La Jolla, CA; siehe US-Patent Nr. 5,336,412) entfernt.
Die Blots wurden für
drei Stunden bei 65°C
in einer Hybridisierungslösung (ExpressHybTM Hybridisation Solution; Clonetech Laboratories,
Inc.), die 1 mg gekochte Lachssperma-DNA enthielt, prähybridisiert.
10,2 × 106 cpm der Sonde und 1 mg Lachssperma-DNA wurden
für 5 Minuten
gekocht, eisgekühlt,
mit 10 ml der ExpressHybTM-Lösung gemischt und den Blots
zugesetzt. Die Blots wurden in der Lösung über Nacht bei 65°C inkubiert.
Initiale Waschungen wurden für
40 Minuten in 2 × SSC,
0,1% SDS bei Raumtemperatur durchgeführt, gefolgt von einer 40-minütigen Waschung
bei 50°C
in 0,1 × SSC,
0,1% SDS mit einmaligem Wechsel der Waschlösung. Die gewaschenen Blots
wurden bei –80°C über Nacht
einem Film exponiert, anschließend
wieder mit 0,1 × SSC,
0,1% SDS bei 65°C
für 40
Minuten gewaschen, um den Hintergrund zu entfernen und über Nacht
bei –80°C exponiert.
Hohe Expression wurde in Pankreas festgestellt, mit niedrigerer
Expression in Hypophyse. Die Transkriptgröße betrug ungefähr 1kb.
-
Zusätzliche
Northern Blot Experimente wurden im Wesentlichen wie vorstehend
offenbart unter Verwendung einer längeren humanen Zsig51 Sonde
durchgeführt.
In Pankreas und Hypophyse wurde ähnliche Expression
festgestellt, und ein in geringem Überschuss vorhandenes Transkript
von ungefähr
4 kb wurde in humanen Testis gezeigt.
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Beispiel 3: Chromosomale
Kartierung
-
Humanes
Zsig51 wurde unter Verwendung des kommerziell erhältlichen
GenBridge 4 Radiation Hybrid Panel (Research Genetics, Inc., Huntsville,
AL) auf Chromosom 11 kartiert. Das GeneBridge 4 Radiation Hybrid
Panel enthält
PCR-fähige
DNAs von jedem der 93 Strahlungshybridklone, zzgl. zwei Kontroll-DNAs (den
HFL-Donor und den A23-Empfänger). Ein öffentlich
zugänglicher
www-Server (http://www-genome.wi.mit.edu/cgibin/contig/rhmapper.pl)
erlaubte die Kartierung im Verhältnis
zur "Whitehead Institute/MIT Center
for Genome Research's
radiation hybrid map" des
humanen Genoms (the "WICGR" radiation hybrid map),
welche mit dem GeneBridge 4 Radiation Hybrid Panel konstruiert wurde.
-
Für die Kartierung
("Mapping") von Zsig51, wurden
20 μl Reaktionsgemische
in eine PCR-fähige 96-Well
Mikrotiterplatte (Stratagene, La Jolla, CA) vorgelegt und in einem
Thermocycler (RoboCycler® Gradient 96; Stratagene)
verwendet. Jedes der 95 PCR-Reaktionsgemische
enthielt 2 μl
Puffer (10 × KlenTaq PCR-Reaktionspuffer;
Clontech Laboratories, Inc., Palo Alto, CA), 1,6 μl dNTP Mix
(jeweils 2,5 mM, Perkin-Elmer, Foster City, CA), 1 μl Sense Primer
ZC16,761 (SEQ ID NR: 27), 1 μl
Antisense-Primer ZC16,760 (SEQ ID NR: 28), 2 μl eines Dichte-erhöhenden Agens
und ein "Tracking
Dye" (RediLoad,
Research Genetics, Inc., Huntsville, AL), 0,4 μl eines kommerziell erhältlichen
DNA Polymerase-/Antikörpermixes
(50 × AdvantageTM KlenTaq Polymerase Mix; Clontech Laboratories,
Inc.), 25 ng DNA von einem einzelnen Hybrid-Klon oder von der Kontrolle
sowie ddH2O in einem Gesamtvolumen von 20 μl. Die Gemische
wurden mit gleicher Menge Mineralöl überschichtet und versiegelt.
Die PCR-Cycler-Bedingungen waren wie folgt: eine initiale 5-minütige Denaturierung
bei 95°C;
35 Zyklen einer 1-minütigen
Denaturierung bei 95°C,
1 Minute "Annealing" bei 66°C und 1,5
Minuten Extension bei 72°C;
gefolgt von einer finalen Extension für 7 Minuten bei 72°C. Die Reaktionsprodukte
wurden durch Elektrophorese auf einem 2%igen Agarosegel (Life Technologies,
Gaithersburg, MD) aufgetrennt.
-
Die
Ergebnisse zeigten, dass Zsig51 6,40 cR_3000 vom "Framework" Marker WI-1409 auf
der Chomosom 11 "WICGR
radiation hybrid map" kartiert.
Proximale und distale Framework Marker waren WI-1409 bzw. D11S913.
Die Verwendung umgebender Marker positionierte Zsig51 im 11q13.1
Bereich auf der integrierten LDB Chromosom 11 Karte (The Genetic
Location Database, University of Southhampton, WWW-Server: http://cedar.genetics.soton.ac.uk/public_html/.
-
Beispiel 4: Maus Zsig51
-
Eine
Maus Zsig51 DNA Sequenz wurde in einer "expressed sequence tag" Datenbank (Marra
et al., The WashU-HHMI Mouse EST Project, 1996) identifiziert. Ein
dem EST entsprechender Klon wurde als eine E. coli Transformante
erhalten. Die Transformante wurde auf einer 175 μg/ml Ampizilin und 25 μg/ml Methizilin enthaltenden
LB-Platte aufgestrichen und über
Nacht bei 37°C
inkubiert. Das cDNA-Insert wurde sequenziert und es wurde gefunden,
dass es einen für
128 Aminosäuren
kodierenden offenen Leserahmen enthält, einschließlich eines
putativen 20 Aminosäure-sekretorischen
Peptids. Die DNA und Aminosäuresequenzen
sind in SEQ ID NR: 31 bzw. NR: 32 dargestellt.
-
Beispiel 5: Chromosomale
Kartierung des Maus Zsig51 Gens
-
Das
Zsig51 Gen wurde in Maus unter Verwendung des kommerziell erhältlichen "Mouse T31 whole genome
radiation hybrid (WGRH) Panels" (Research
Genetics, Inc., Huntsville, AL) und "Map Manager QT linkage analysis" Programm kartiert.
Das "T31 WGRH Panel" enthält PCR-fähige DNAs
von jedem der 100 Strahlungshybridklone, zzgl. zwei Kontroll-DNAs
(der 129AS-Donor und der A23-Empfänger). Für die Kartierung wurden wie
im Wesentlichen in Beispiel 3 offenbart, 20 μl Reaktionen unter Verwendung
des Sense-Primers ZC18,588 (SEQ ID NR: 40), 5' CCG TTT CTC CCG CTA CTA 3', und des Antisense-Primers
ZC18,589 (SEQ ID NR: 41), 5' GGG
CCA ACC TCA TCT TCA 3' durchgeführt. Die
PCR-Cycler-Bedingungen
waren wie folgt: eine initiale 5-minütige Denaturierung bei 94°C; 35 Zyklen
von 1 Minute Denaturierung bei 94°C,
1 Minute Annealing bei 66°C,
90 Sekunden Extension bei 72°C,
gefolgt von einer finalen Extension von 7 Minuten bei 72°C. Die Reaktionsprodukte
wurden durch Elektrophorese auf einem 2%igen Agarosegel (Life Technologies, Gaithersburg,
MD) aufgetrennt.
-
Bei
P = 0,0001 band Maus Zsig51 an den Marker D19Mit68 mit einem LOD
Score von 8.2. D19Mit68 wurde bei 6,0 cM auf dem Mauschromosom 19
kartiert. Dies ist ein bekannter Bereich der Syntenie- oder Bindungskonservierung
mit dem Bereich des humanen Chromosoms 11, wo die humane Form von
Zsig51 kartiert wurde.
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Beispiel 6: Ratten Zsig51
cDNA
-
Aus
Ratten-Pankreas-Inselzellen extrahierte RNA wurde revers transkribiert.
Die Erststrang-cDNA-Reaktion
enthielt 16 μl
der Ratten-Pankreas-Inselzell-Poly d(T) selektierten Poly(A)+ mRNA in einer Konzentration von 0,4 μg/ml, und
2 μl 20
pMol/μl
des eine Xho I Restriktionsschnittstellen enthaltenden Erststrangprimers
(ZC6172; SEQ ID NR: 33). Das Gemisch wurde für 3 Minuten auf 70°C erhitzt
und durch Abkühlen
auf Eis gekühlt.
Die Erststrang-cDNA-Synthese wurde initiiert durch die Zugabe von
8 μl Erststrangpuffer
(5 × SUPERSCRIPTTM Puffer; Life Technologies, Gaithersburg,
MD), 4 μl
100 mM Dithiothreitol, und 2 μl
einer Deoxynukleotidtriphosphat (dNTP)-Lösung, enthaltend jeweils 10
mM dTTP, dATP, dGTP und 5-Methyl-dCTP (Pharmacia LKB Biotechnology,
Piscataway, NJ) zum RNA-Primergemisch. Das Reaktionsgemisch wurde
für 2 Minuten
bei 45°C
inkubiert, gefolgt von der Zugabe von 10 μl 200 E/μl RNase H– reverse
Transkriptase (SUPERSCRIPT II®; Life Technologies).
Die Effizienz der Erststrangsynthese wurde in einer parallelen Reaktion
durch die Zugabe von 10 μCi 32P-α-dCTP
zu einem 5 μl
Aliquot von einem der Reaktionsgemische analysiert, um die Reaktion
für die
Analyse zu markieren. Die Reaktionsgemische wurden für 50 Minuten
bei 45°C
inkubiert, anschließend
für 10
Minuten bei 50°C.
Nicht-inkorporiertes 32P-α-dCTP in
den markierten Reaktionen wurde durch Chromatographie über eine
400er Porengröße Gelfiltrationssäule (Clontech
Laboratories, Inc.) entfernt. Die nicht-inkorporierten Nukleotide
und Primer in den unmarkierten Erststrangreaktionen wurden durch
Chromatographie über
eine 400er Porengröße Gelfiltrationssäule entfernt.
Die Länge
der markierten Erststrang-cDNA wurde durch Agarose-Gelelektrophorese
bestimmt.
-
Die
Zweitstrang-Reaktion enthielt 100 μl der nicht-markierten Erststrang-cDNA,
30 μl 5 × Polymerase I
Puffer (125 mM Tris-HCl, pH 7,5, 500 mM KCl, 25 mM MgCl2,
50 mM (NH4)2SO4)), 2,0 μl
100 mM Dithiothreitol, 3,0 μl
einer Lösung
enthaltend 10 mM von jedem Deosxynukleotidtriphosphat, 7 μl 5 mM β-NAD, 2,0 μl 10 E/μl E. coli
DNA Ligase (New England Biolabs), 6 μl 10 E/μl E. coli DNA Polymerase I (New
England Biolabs, Beverly, MA), sowie 1,5 μl 2 E/μl RNase H (Life Technologies).
Ein 10 μl
Aliquot von jeder der Zweitstrang-Synthese-Reaktionen wurde durch
die Zugabe von 10 μCi 32P-α-dCTP
markiert, um die Effizienz der Zweitstrang-Synthese zu kontrollieren.
Die Reaktionen wurden bei 16°C
für 2 Stunden
inkubiert, gefolgt von der Zugabe von 1 μl einer 10 mM dNTP-Lösung sowie
6,0 μl T4-DNA-Polymerase
(10 E/μl,
Boehringer Mannheim, Indianapolis, IN) und für weitere 10 Minuten bei 16°C inkubiert.
Nicht-inkorporiertes 32P-α-dCTP im
Reaktionsgemisch wurde vor Analyse durch Agarosegelektrophorese
durch Chromatographie über
eine 400er Porengrößegelfiltrationssäule entfernt.
Die Reaktion wurde terminiert durch die Zugabe von 5 μl 0,5 M EDTA und
Extraktion erfolgte mit Phenol/Chloroform und Chloroform gefolgt
von Ethanolpräzipitation
in der Anwesenheit von 3,0 M Na-Acetat und 2 μl eines Farbstoffmarkierten
Trägers
(Pellet PaintTM Co-Prezipitant; Novagen,
Madison, WI). Die cDNA-Ausbeute wurde, ausgehend von einem mRNA
Template von 10 μg,
auf ungefähr
2 μg geschätzt.
-
Eco
RI Adapter wurden an die 5' Enden
der vorstehend beschriebenen cDNA ligiert, um das Klonieren in einen
Expressionsvektor zu ermöglichen.
Ein 10 μl
Aliquot cDNA (~1,0 μg)
und 4 μl
des 69 pMol/μl
Eco RI Adapters (Pharmacia LKB Biotechnology Inc., Piscataway, NJ)
wurden mit 2,5 μl
10 × Ligasepuffer
(660 mM Tris-HCl pH 7,5, 100 mM MgCl2),
2,5 μl 10
mM ATP, 3,5 μl
0,1 M DTT und 1 μl
15 E/μl
T4 DNA Ligase (Promega Corp., Madison, WI) gemischt. Die Reaktion
wurde 1 Stunde bei 5°C,
2 Stunden bei 7,5°C,
2 Stunden bei 10°C, 2
Stunden bei 12,5°C
und 16 Stunden bei 10°C
inkubiert. Die Reaktion wurde terminiert durch die Zugabe von 65 μl H2O und 10 μl
10 × H-Puffer
(Boehringer Mannheim, Indianapolis, IN) und für 20 Minuten bei 70°C inkubiert.
-
Um
das direktionale Klonieren der cDNA in einen Expressionsvektor zu
erleichtern, wurde die cDNA mit Xho I verdaut, woraus eine cDNA
mit einem 5' Eco
RI kohäsiven
Ende und einem 3' Xho
I kohäsiven
Ende resultierte. Die Xho I Restriktionsschnittstelle am 3'-Ende der cDNA ist
vorher eingeführt
worden. Der Restriktionsenzymverdau wurde in einem Reaktionsgemisch
durch die Zugabe von 1,0 μl
40 E/μl
Xho I (Boehringer Mannheim) durchgeführt. Der Verdau wurde bei 37°C für 45 Minuten
durchgeführt.
Die Reaktion wurde terminiert durch die Inkubation bei 70°C für 20 Minuten
und Chromatographie über
eine 400er Porengröße Gelfiltrationssäule.
-
Die
cDNA wurde Ethanol-präzipitiert,
gewaschen mit 70% Ethanol, luftgetrocknet und resuspendiert in 13 μl Wasser,
2 μl 10 × Kinasepuffer
(660 mM Tris-HCl, pH 7,5, 100 mM MgCl2);
0,5 μl 0,1
M DTT, 2,5 μl
10 mM ATP, 2 μl
T4 Polynukleotidkinase (10 E/μl,
Life Technologies). Nach Inkubation bei 37°C für 30 Minuten wurde die cDNA
Ethanol präzipitiert
in der Anwesenheit von 2,5 M Ammoniumacetat und auf einem 0,8%igem "low-melt" Agarosegel elektrophoretisch
aufgetrennt. Die kontaminierenden Adapter sowie c-DNA in einer Länge von
weniger als 0,6 kb wurden aus dem Gel entfernt. Die Elektroden wurden
umgekehrt und die cDNA wurde elekrophoretisch aufgetrennt, bis sie
sich in der Nähe
des Spurbeginns konzentrierte. Der Bereich des Gels, der die konzentrierte
cDNA enthielt, wurde ausgeschnitten und in ein Mikrozentrifugenröhrchen platziert
und das angefähre
Volumen des Gelstücks
bestimmt. Ein Wasseraliquot mit ungefähr 3fachem Volumen des Gelstücks (300 μl) sowie
35 μl 10 × β-Agarase
I Puffer (New England Biolabs) wurden zum Röhrchen gegeben und die Agarose
wurde durch Erhitzen auf 65°C
für 15
Minuten geschmolzen. Nach Einstellen der Probe auf 45°C, wurden
3 μl von
1 E/μl β-Agarase
I (New England Biolabs, Beverly, MA) zugegeben und das Gemisch wurde
für 60
Minuten bei 45°C
inkubiert, um die Agarose zu verdauen. Nach der Inkubation wurden
der Probe 40 μl
3 M Na-Acetat zugesetzt und das Gemisch wurde für 15 Minuten auf Eis inkubiert.
Die Probe wurde bei 14.000 × g
für 15
Minuten bei Raumtemperatur zentrifugiert, um die unverdaute Agarose
zu entfernen. Die cDNA wurde Ethanol präzipitiert, in 70%igem Ethanol
gewaschen, luftgetrocknet und in 40 μl Wasser resuspendiert.
-
Nach
der Wiedergewinnung aus dem "low
melt" Agarosegel,
wurde die cDNA in die Eco RI und Xho I Stellen des Phagmidvektors
(pBluescript® II
SK(+); Stratagene, La Jolla, CA) kloniert und in DH10B-Zellen elektroporiert.
-
1,5
Millionen pfu aus der Ratten-Pankreas-cDNA-Bibliothek wurden auf
150 mm NZY-Platten
mit einer Dichte von 40.000 pfu/Platte auf elektroporationskompetente
E. coli Zellen (XL1-Blue MRF' Stang;
Stratagene) ausplattiert. Nach Über-Nacht-Inkubation
bei 37°C
wurden unter Verwendung von Nylonmembranen (Hybond-NTM;
Amersham Corporation, Arlington Heights, IL) gemäß Herstellerangabe Filterabdrücke gemacht. Die
Filter wurden durch Denaturierung in einer Lösung, enthaltend 1,5 M NaCl
und 0,5 M NaOH für
7 Minuten bei Raumtemperatur bearbeitet. Die Filter wurden in 0,5
M Tris:HCl, pH 7,2 für
7 Minuten neutralisiert. Die Phagen-DNA wurde mit 1200 μJoule UV-Energie
in einem UV-Crosslinker (Stratagene) auf den Filtern fixiert. Die Filter
wurden anschließend
mit 0,25 × SSC
bei 70°C
gewaschen, um überschüssiges Zelldebris
zu entfernen.
-
Unter
Verwendung der Oligonukleotidprimer ZC16763 (SEQ ID NR:34) und ZC16753
(SEQ ID NR: 35) sowie des Plasmids pSLSIG51-1 als Template wurde
durch PCR eine Sonde erzeugt. Ein μl einer 1:100 Verdünnung der
zum Sequenzieren von pSLSIG51-1 verwendeten Plasmidpräparation
wurde mit einem μl
10 pmol/μl
ZC16763, 1 μl
20 pmol/μl
ZC16753 sowie 45 μl
eines Gemisches aus Taq-DNA-Polymerase, Salzen, Magnesium, und Desoxynukleotidtriphosphaten
(PCR Supermix; Life Technologies, Gaithersburg, MD) vereint. Die
Amplifikation wurde bei 94°C
für 30
Sekunden durchgeführt,
gefolgt von 35 Zyklen mit 20 Sekunden bei 94°C, 20 Sekunden bei 55°C, und 1
Minute bei 68°C;
gefolgt von einer finalen 5-minütigen
Inkubation bei 68°C.
Die Sonde wurde durch Gelelektrophorese gereinigt.
-
Die
Filter wurden 6 mal für
30 Minuten in heißem
0,25 × SSC,
0,25% SDS vorgewaschen, über
Nacht bei 60°C
in der gleichen Lösung,
enthaltend eine 1:200 Verdünnung
denaturierter Heringssperma DNA, prähybridisiert, anschließend über das
Wochenende bei 60°C
in Hybridisierungslösung
(enthaltend, pro Liter: 250 ml 20 × SSC (0,45 μl filtriert),
50 ml 100 × Denhardt's (5 Prime-3 Prime,
Boulder, CO), 2 ml 0,5 M EDTA, 20 ml 10% SDS (Research Genetics,
Huntsville, AL) und Wasser (Baxter, McGaw Park, IL) enthaltend 20 μl/ml gescherte
DNA (Research Genetics), denaturiert bei 98°C für 10 Minuten und ~7,5 μl Sonde, denaturiert
bei 98°C für 4 Minuten,
an die Sonde hybridisiert. Positive wurden nochmals ausplattiert
und Filter-präpariert.
Diese zweiten Filter wurden 5-mal für 30 Minuten mit heißem 0,25 × SSC, 0,25%
SDS vorgewaschen und über
Nacht bei 60°C
in 0,25 × SSC,
0,25% SDS, enthaltend eine 1:50-Verdünnung denaturierter Heringssperma-DNA, prähybridisiert.
Die Filter wurden anschließend
mit der Sonde in Hybridisierungslösung, enthaltend 20 μl/ml denaturierte,
gescherte DNA (wie oben) sowie etwa 6 μl/ml denaturierte Sonde, über Nacht
bei 60°C
mit der Sonde hybridisiert. Positive des zweiten Screenings wurden
ausplattiert und tertiäre
Filter präpariert.
Die tertiären Filter
wurden mit der gleichen Sonde, wie für die zweiten Filter verwendet,
sondiert, unter Verwendung von 4,4 μl/ml denaturierter Sonde + 20 μl/ml denaturierter,
gescherter DNA. Viele der tertiären
Filter zeigten schwarze Punkte ("spots") auf dem Film. Acht
Pfropfen wurden aus den tertiären
Platten ausgeschnitten. Für
jeden der acht Pfropfenproben wurden 150 μl elektroporationskompetente
E. coli Zellen (XL1-Blue MRF'-Stamm;
Stratagene, La Jolla, CA) mit 75 μl
Phage plus 1 μl
Interferenz-resistentem Helferphagen (ExAssistTM;
Stratagene) infiziert. Die Zellen wurden bei 37°C für 15 Minuten inkubiert, anschließend wurden
3 ml LB zugegeben, gefolgt von einer Inkubation für weitere
3 Stunden mit Schütteln.
Ein 1-ml-Aliquot wurde entnommen und für 15 Minuten auf 70°C erhitzt,
anschließend
für 15
Minuten bei 4000 rpm zentrifugiert. Der Überstand wurde in ein neues Röhrchen überführt und über Nacht
bei 4°C
gelagert. Am nächsten
Tag wurden E. coli Zellen (XLOLR-Stamm; Stratagene, La Jolla, CA)
bis zu einer O.D. von 1,0 kultiviert, anschließend wurden 200 μl XLOLR-Zellen
und 15 μl
Phagenserum vereint und für
15 Minuten bei 37°C
inkubiert. 300 μl
LB wurdn zugegeben und das Gemisch wurde für 45 Minuten bei 37°C inkubiert.
Von jeder Probe wurden mit LB Verdünnungen (1:10, 1:100 und 1:1000)
hergestellt. Von jeder Verdünnung
wurden 50 μl
plattiert.
-
Von
sieben der Pfropfen wurden Kulturen präpariert und die Insertgröße wurde
durch PCR unter Verwendung des Phagen als Template sowie 1 μl von jedem
der Primer ZC5995 (SEQ ID NR: 36) und ZC5996 (SEQ ID NR: 37) bestimmt.
PCR-Supermix (Life Technologies, Inc., Gaithersburg, MD) (45 μl/Reaktion)
wurde verwendet. Die Reaktion wurde in einem Thermocycler (Progene
Techne) bei 94°C,
1 Minute; 30 Zyklen von 95°C,
20 Sekunden; 64°C,
20 Sekunden; 68°C,
3 Minuten; gefolgt von einer Inkubation bei 68°C, 10 Minuten und einer Haltezeit
bei 10°C
durchgeführt.
-
Vier
der Proben hatten Inserts, die etwa 1300 bp lang zu sein schienen.
Einer der Klone wurde sequenziert und als das Rattenortholog von
humanem Zsig51 identifiziert. Die Sequenz ist in SEQ ID NR: 38 sowie
NR: 39 dargestellt.
-
Beispiel 7: Zsig51 Adenovirus-Vektorkonstruktion
-
Die
für Protein
kodierenden Bereiche von humanem und Maus-Zsig51 wurden von durch
PCR unter Verwendung von Primern amplifiziert, welche FseI- und
AscI-Restriktionsschnittstellen
an die 5'- bzw.
3'-Enden fügten. Die
PCR-Primer ZC17438 (SEQ ID NR: 42) und ZC17439 (SEQ ID NR: 43) wurden
mit dem die "full-length" Human-Zsig51-cDNA enthaltenden
Template-Plasmid verwendet. PCR-Primer ZC17950 (SEQ ID NR: 44) und
ZC17951 (SEQ ID NR:45) wurden mit dem die "full-length" Maus-Zsig51-cDNA enhaltenden Template-Plasmid
in einer PCR-Reaktion wie folgt verwendet: 95°C für 5 Minuten; 15 Zyklen bei
95°C für 1 Min., 58°C für 1 Min.,
sowie 72°C
für 1,5
Min.; 72°C
für 7 Min.;
gefolgt von einer Haltezeit bei 4°C.
Die PCR-Reaktionsprodukte wurden auf ein 1,2%iges ("low melt") Agarose (SeaPlaque
GTG; FMC, Rockland, ME) Gel in TAE-Puffer geladen. Die Zsig51-PCR-Produkte
wurden aus dem Gel ausgeschnitten und unter Verwendung einer eine
Silikagel-Membran enthaltenden Spinsäule (QIAquickTM Gel
Extraction Kit; Qiagen, Inc., Valencia, CA) gereinigt. Die PCR-Produkte
wurden anschließend
mit FseI und AscI verdaut, Phenol/Chloroform-extrahiert, EtOH-präzipitiert
und rehydriert in 20 μl
TE (Tris/EDTA, pH 8). Die 390 bp (human) und 387 bp (Maus) Zsig51-Fragmente wurden
anschließend
in die FseI-AscI-Stellen des Vektors pMT12-8 (Beispiel 10, unten)
ligiert und in DH10B kompetente Zellen durch Elektroporation transformiert.
Klone, die Zsig51-Inserts enthielten, wurden durch Plasmid-DNA Miniprep,
gefolgt von Verdau mit FseI und AscI identifiziert. Ein positiver
Klon wurde sequenziert, um sicher zu gehen, dass das Konstrukt keine
Deletionen oder andere Anomalien enthielt. DNA wurde unter Verwendung
eines kommerziell erhältlichen
Kits (erhalten von Qiagen, Inc.) präpariert.
-
Die
Zsig51-cDNA wurde unter Verwendung der Enzyme FseI und AscI aus
dem pTG12-8-Vektor
freigesetzt. Die cDNA wurde auf einem 1%igen "low melt" Agarosegel isoliert und aus dem Gel
ausgeschnitten, und die Gelstücke
wurden bei 70°C
geschmolzen, zweimal mit einem gleichen Volumen Tris-gepuffertem
Phenol extrahiert und EtOH-präzipitiert.
Die DNA wurde in 10 μl
H2O resuspendiert. Die cDNA wurde in den
pACCMV-Shuttlevektor (Microbix Biosystems, Inc., Ontario, Kanada)
ligiert, in welchem die Polylinker insoweit modifiziert waren, als
dass sie FseI- und AscI-Stellen enthielten, und in E. coli-Wirtszellen
(Electromax DH10BTM-Zellen; erhalten von
Life Technologies, Inc., Gaithersburg, MD) durch Elektroporation
transformiert. Die Klone, die Zsig51-Inserts enthielten, wurden
durch Plasmid-DNA-Miniprep, gefolgt von Verdau mit FseI und AscI,
identifiziert. Für
die Transfektion wurde eine DNA-Präparation in großem Maßstab durchgeführt.
-
Die
Zsig51-enthaltenden Shuttlevektoren wurden co-transfiziert mit E1-deletiertem,
Adenovirus-Vektor pJM17 (Microbix Biosystems, Inc.) in 293A-Zellen
(Quantum Biotechnologies, Inc. Montreal, QC, Kanada), welche das
Adenovirus-E1-Gen exprimieren. Die DNA wurde mit sterilem HBS (150
mM NaCl, 20 mM HEPES) auf ein Gesamtvolumen von 50 μl verdünnt. In
einem gesonderten Röhrchen
wurden 20 μl
DOTAP (Boehringer Mannheim, 1 mg/ml) mit HBS auf ein Gesamtvolumen
von 100 μl
verdünnt.
Die DNA wurde zu dem DOTAP gegeben, durch Auf- und Ab-Pipettieren
vorsichtig gemischt und für
15 Minuten bei Raumtemperatur stehen gelassen. Das Medium wurde
von den 293A-Zellen entfernt und mit 5 ml serumfreiem MEMalpha,
enthaltend 1 mM Natriumpyruvat, 0,1 mM MEM nicht-essentielle Aminosäuren und
25 mM HEPES-Puffer (alles von Life Technologies, Inc.) gewaschen.
5 ml des serumfreien MEM wurde zu den 293A-Zellen zugegeben und
bei 37°C
gehalten. Das DNA/Lipidgemisch wurde tropfenweise zu der T25-Flasche
mit 293A-Zellen
gegeben, vorsichtig gemischt und bei 37°C für 4 Stunden inkubiert. Nach
4 Stunden wurde das das DNA/Lipidgemisch enthaltende Medium abgesaugt
und mit 5 ml vollständigem
MEM-Medium, enthaltend 5% fötales
Kälberserum
ersetzt. Virusvermehrung ist konditional und wurde nur durch Wachstum
des E1-deletierten Virus in einer das E1-Gen exprimierenden Zelllinie
erreicht.
-
Die
Zellen wurden für
2–4 Wochen
gehalten, bis das Rekombinationsereignis eintrat. (Rekombinantes Virus
wird durch homologe Rekombination der überlappenden Fragmente des
viralen Genoms im pJM17-Vektor und dem Shuttle-Vektor erzeugt.)
Zu der Zeit wurden die 293-Wirtszellen durch das Virus lysiert,
und Plaques toter Zellen gebildet. Innerhalb von 3–5 Tagen
war die gesamte Zellschicht vollständig lysiert. Das die viralen
Lysate enthaltende Medium wurde gesammelt und jede verbleibende
intakte Zelle wurde durch Wiederholen von Gefrier-/Tauzyklen lysiert
und Zelldebris durch Zentrifugation pelletiert.
-
Die
viralen Lysate wurden anschließend
gemäß dem Verfahren
von Becker et al., Meth., Cell Biol. 43:161–189, 1994, Plaque-gereinigt.
In Kürze:
Serielle Verdünnungen
wurden hergestellt in DMEM, enthaltend 10% fötales Kälberserum und 100 E/ml Penicillin/Streptomycin,
auf einer Schicht mit 293 Zellen ausplattiert, und bei 37°C für eine Stunde
inkubiert. Eine geschmolzene 1,3%ige Agarose-/Wasserlösung wurde
mit 2 × DMEM
(enthaltend 4% FBS, 200 E/ml Penicillin/Streptomycin, 0,5 μg/ml Fungizon
und 30 mg/ml Phenolrot) gemischt, und 6 ml des Gemisches wurden
den Virus-infizierten 293-Zellen zugesetzt, gefolgt von einer Inkubation
bei 37°C,
bis sich Plaques bildeten, 7–10
Tage. Einzelne Plaques wurden isoliert und die Anwesenheit des Zsig51-Inserts
wurde durch PCR verifiziert. Die Primer waren ZC12700 (SEQ ID NR:
48) und ZC12742 (SEQ ID NR: 49). Amplifikation wurde durchgeführt über 30 Zyklen
bei 94°C,
0,5 Minuten, 55°C,
0,5 Minuten und 72°C,
0,5 Minuten; gefolgt von einer 10-minütigen Extension bei 72°C. Jeweils
ein Plaque für
Human- und Maus-Zsig51, welcher ein PCR-Produkt der erwarteten Größe aufwies,
wurde verwendet, um eine erste Amplifikation durchzuführen.
-
Zehn
10cm-Platten mit nahezu konfluenten (80–90%) 293A-Zellen wurden 20
Stunden zuvor vorbereitet. Ungefähr
5% der Viruslysate eines Plaques wurden zu jeder der 10cm-Platten
gegeben und für
48 bis 72 Stunden unter Beobachtung des CPE (Cytopathischer Effekt)
unter dem Weißlichtmikroskop
kontrolliert. Sobald alle der 293A-Zellen CPE zeigten, wurde dieses
1°-Stocklysat
gesammelt und 3 Gefrier-/Tauzyklen durchgeführt.
-
Für die sekundäre (2°) Amplifikation
von Zsig51 rAdV wurden 20 15cm-Gewebekulturplatten
von 293A-Zellen vorbereitet, so dass die Zellen 80–90% konfluent
waren. Alles außer
20 ml der 5%-MEM-Medien wurde entfernt und jede Platte wurde mit
300–500
ml des 1°-amplifizierten
rAdv-Lysats inokuliert. Nach 48 Stunden wurden die 293A-Zellen durch die
Virusproduktion lysiert und die Lysate wurden in 250 ml-Polypropylen-Zentrifugenflaschen
gesammelt.
-
Um
das rekombinante Virus zu reinigen, wurde den Flaschen mit unbehandeltem
Lysat NP-40-Detergens in einer Endkonzentration von 0,5% zugesetzt,
um alle Zellen zu lysieren. Die Flaschen wurden für 10 Min.
auf einer Rotationsplattform platziert und so schnell wie möglich geschüttelt, allerdings
ohne dass die Flaschen herunterfielen. Das Debris wurde durch 15minütiges Zentrifugieren
bei 20000 × G
pelletiert. Der Überstand
wurde in 250 ml- Polykarbonat-Zentrifugenflaschen überführt, und
0,5 Volumen einer 20% PEG8000/2,5 M NaCl-Lösung wurden zugegeben. Die
Flaschen wurden über
Nacht auf Eis geschüttelt.
Die Flaschen wurden für
15 Minuten bei 20000 × G
zentrifugiert und der Überstand
in eine Bleichlösung
verworfen. Unter Verwendung eines sterilen Zellschabers wurden die
Präzipitate
aus 2 Flaschen in 2,5 ml PBS resuspendiert. Die resultierende Viruslösung wurde
in 2 ml-Mikrozentrifugenröhrchen
platziert und für
10 Minuten bei 14000 × G zentrifugiert,
um jedes zusätzliche
Zelldebris zu entfernen. Der Überstand
aus den 2 ml-Mikrozentrifugenröhrchen wurde
in ein 15 ml-Polypropylen-Schnappdeckelröhrchen überführt und mit Cäsiumchlorid
(CsCl) auf eine Dichte von 1,34 g/ml eingestellt. Das Volumen der
Viruslösung
wurde geschätzt
und 0,55 g/ml CsCl wurden zugegeben. Das Cäsiumchlorid (CsCl) wurde gelöst, und
1 ml dieser Lösung
wog 1,34 g. Die Lösung
wurde in dickwandige 3,2 ml-Polykarbonat-Zentrifugenröhrchen (Beckman) überführt und
bei (348,000 × G)
für 3–4 Stunden
bei 25°C
zentrifugiert. Das Virus formte ein weißes Band. Unter Verwendung
von weitgebohrten Pipettenspitzen wurde das Virusband gesammelt.
-
Das
Virus aus dem Gradienten enthielt eine große Menge CsCl, welches entfernt
wurde, bevor es auf Zellen verwendet werden konnte. Um die Viruspräparation
zu entsalzen, wurden Pharmacia PD-10-Säulen, vorgepackt mit Sephadex
G-25M (Pharmacia), verwendet. Die Säule wurde mit 20 ml PBS äquilibriert.
Das Virus wurde geladen und es wurde ihm erlaubt, in die Säule zu laufen.
5 ml PBS wurden der Säule
zugesetzt und Fraktionen von 8–10
Tropfen wurden gesammelt. Die optischen Dichten der 1:50-Verdünnungen
jeder Fraktion wurden bei 260 nm in einem Spektrophotometer bestimmt.
Ein deutlicher Absorptionspeak trat zwischen den Fraktionen 7–12 auf.
Diese Fraktionen wurden gepoolt und die optische Dichte (OD) einer
1:50-Verdünnung
wurde bestimmt. Die OD wurde unter Verwendung der Formel (OD bei
260 nm)(50)(1,1 × 1012) = Virione/ml auf die Viruskonzentration
umgerechnet. Die Human-Zsig51 rAdV-Konzentration betrug 6,1 × 1012 Virione/ml. Die Maus-Zsig51-Viruskonzentration
betrug 9,2 × 1012.
-
Um
das Virus zu lagern, wurde dem gereinigten Virus Glyzerin in einer
Endkonzentration von 15% zugesetzt, vorsichtig, aber effektiv gemischt
und in Aliquots bei –80°C gelagert.
-
Um
die Infektionsität
des rekombinanten Virus zu messen, wurde ein von der Quantum Biotechnologies,
Inc. (Montreal, Qc., Kanada) entwickeltes Protokoll befolgt. In
Kürze:
Zwei 96-Well-Gewebekulturplatten wurden mit 1 × 104 293A-Zellen
pro Well in MEM, enthaltend 2% fötales
Kälberserum,
für jedes
zu testende rekombinante Virus gesät. Nach 24 Stunden wurden 10fache
Verdünnungen
von jedem Virus von 1 × 10–2 auf 1 × 10–14 in
MEM, enthaltend 2% fötales
Kälberserum,
hergestellt. Jedem der 20 Wells wurden 100 μl jeder Verdünnung zugesetzt. Nach 5 Tagen
bei 37°C
wurden die Zellen als entweder positiv oder negativ für CPE ausgelesen,
und ein Wert für "Plaque Forming Units/ml" (PFU) wurde berechnet.
-
TCID50-Formulierung wurde gemäß Quantum Biotechnologies,
Inc., oben, verwendet. Der Titer (T) wurde bestimmt von einer Platte,
wo das verwendete Virus von 10–2 bis 10–14 verdünnt war,
und 5 Tage nach der Infektion ausgelesen. Für jede Verdünnung wurde ein Verhältnis (R)
von CPE-positiven Wells pro Gesamtzahl an Wells bestimmt.
-
Beispiel 8: Adenovirale
Verabreichung von Zsig51 an normale Mäuse
-
Humane
und Maus-Zsig51 s wurden unter Verwendung eines Adenovirusvektors,
enthaltend den kodierenden Bereich des humanen Gens (Zsig51h; SEQ
ID NR: 1) oder sein Maus-Ortholog
(Zsig51m, SEQ ID NR: 31), an Mäuse
verabreicht. Die Adenovirusvektoren wurden gemäß dem in Tabelle 5 dargestellten
Versuchsschemata intravenös
in C57B1/6-Mäuse
injiziert. Blut wurde entnommen und an Tag 12 und anschließend wieder
an Tag 21 für
jedes Experiment analysiert. Alle Mäuse erhielten 3 Tage vor der
Präparation
Bromdesoxyuridin (BrdU) mit ihrem Trinkwasser. Die Mäuse wurden
am Tag 21 präpariert.
Die ermittelten Parameter schlossen Gewichtsänderungen, vollständige Blutbilder,
Serumanalysen, Histologie, Organgewichte sowie die anhand BrdU-Inkorporierung
gemessene Zellproliferation ein. Tabelle
5
Gruppe
1 | Zsig51
rAdV |
| 1 × 1011 Partikel/Dosis |
| 10
Weibchen/10 Männchen |
Gruppe
2 | Null-AdV-Kontrolle |
| 1 × 1011 Partikel/Dosis |
| 10
Weibchen/10 Männchen |
Gruppe
3 | keine
Behandlung |
| 5
Weibchen/5 Männchen |
-
In
den Zsig51h-Versuchsgruppen waren die Glukosespiegel der Weibchen
gegenüber
den Null-Virus-Kontrollgruppen höher.
In Zsig51m-Versuchsgruppen waren sowohl die Glukosespiegel der Männchen als auch
die der Weibchen niedriger als die in den Null-Virus-Kontrollgruppen.
Die gesenkte Glukose wurde in Zsig51m-Mäusen sowohl im Fastenzustand
als auch in einem gut gefütterten
Zustand beobachtet.
-
Die
Lebergewichte waren bei Männchen
und Weibchen in Zsig51m-Versuchsgruppen höher als in den Null-Virus-Kontrollgruppen
-
Beispiel 9: In situ-Hybridisierung
-
Frisches
Gewebe wurde in 4% Paraformaldehyd bei 4°C über Nacht fixiert. Gewebe wurde
in Paraffin unter Verwendung eines Standardprotokolls mit Ausnahme,
dass Histoclear (National Diagnostics, Atlanta, GA) durch Xylen
ersetzt wurde, eingebettete. 5–10-Mikron-Schnitte wurden auf
Objektträger
(SuperfrostTM Plus; VWR Scientific, West
Chester, PA) geschichtet und die Objektträger wurden bei 37°C für 4 Stunden
gebacken und anschließend
bei 4°C
gelagert. Alternativ wurden fixierte und geschnittene Gewebe aus
kommerziellen Quellen bezogen. Die Objektträger wurden in Histoclear entwachst
und durch eine Ethanolreihe rehydriert. Sie wurden anschließend luftgetrocknet
und bei –20°C gelagert.
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Für die in
situ-Hybridisierung wurden die Objektträger auf Raumtemperatur erwärmt, jeder
3mal für
5 Minuten in Phosphat-gepufferter Saline, enthaltend 0,1% Polyoxyethylensorbitanmonolaurat
(Tween 20) (PBT), gewaschen und anschließend in PBT mit Proteinase
K in einer Konzentration von 2–100 μg/ml bei
37°C inkubiert.
Die Objektträger
wurden zweimal für
5 Minuten in PBT gespült,
nochmals mit 4%igem Paraformaldehyd für 20 Minuten bei Raumtemperatur
fixiert und zweimal für
5 Minuten in PBT gespült.
Die Schnitte wurden durch Eintauchen der Objektträger in ein
Gemisch aus 197 ml deionisiertem Wasser, 2,6 ml Triethanolamin und
350 μl Salzsäure azetyliert.
500 μl saures
Anhydrid wurde unter Rühren
Tropfen für
Tropfen zugesetzt und die Inkubation der Objektträger in diesem
Gemisch wurde bei Raumtemperatur für 10 Minuten fortgesetzt. Die Objektträger wurden
zweimal für
5 Minuten in PBT gewaschen, anschließend durch eine Methanolreihe
dehydriert und luftgetrocknet.
-
Die
Schnitte wurden hybridisiert mit einer in vitro transkribierten,
Digoxigenin-markierten RNA-Antisense-Zsig51-Sonde, die den vollständigen Protein-kodierenden
Bereich des Gens repräsentiert.
Humane Gewebe wurden mit einem Antisense gegen das humane Gen (SEQ
ID NR: 2, ausschließlich
human kodierender Bereich) und Mausgewebe wurden mit einem Antisense
gegen das Maus-Ortholog (SEQ ID NR: 32, ausschließlich Maus-kodierender
Bereich) sondiert. Die Sonden wurden in einer Konzentration von
200 ng des 1 μg/ml
in 50% Formamid, 10% Dextransulfat, 5 × SSC, 5 × Denhardt's Lösung,
250 μg/ml
Hefe-tRNA, 500 μg/ml Lachssperma-DNA
und 50 μg/ml
Heparin verwendet. Die Hybridisierung wurde über Nacht bei 60–72°C durchgeführt. Die
Objektträger
wurden gewaschen, unter Verwendung von auf 60–72°C vorgeheizten Lösungen,
in 50% Formamid, 2 × SSC,
einmal für
15 Minuten, anschließend
in einer frischen Waschlösung
für 30
Minuten; und abschließend
in 25% Formamid, 1 × SSC,
0,5 × PBS
für 30
Minuten. Die Objektträger
wurden anschließend
zweimal in PBT bei Raumtemperatur für 5 Minuten gespült.
-
Die
Schnitte wurden bei Raumtemperatur für 1 Stunde geblockt in 5% fettfreier
Trockenmilch, 4 × SSC und
0,1% Tween 20 (Blocking-Lösung)
mit einem Zusatz von 5% normalem Kaninchen- oder Ziegenserum. Die
Objektträger
wurden anschließend
bei Raumtemperatur dreimal für
5 Minuten in PBT gespült.
Schaf-Anti-Digoxigenin-Antikörper
(Boehringer Mannheim, Indianapolis, IN) wurde 1:1000 in der Blocking-Lösung verdünnt, zu
den Objektträgern
gegeben und für
30 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Jeder der Objektträger wurde
viermal für
15 Minuten in Blocking-Lösung
gewaschen. Biotinylierter Kaninchen-Anti-Schaf-Antikörper (Vector
Laboratories, Burlingane, CA) wurde 1:200 in Blocking-Lösung mit
einem Zusatz von 7,5% normalem Mausserum verdünnt und, bevor sie zu den Objektträgern gegeben
wurde, für
weitere 30 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert wurden. Jeder der
Objektträger
wurde anschließend
zweimal für
5 Minuten in Blocking-Lösung gewaschen.
Avidin und biotinylierte Peroxidase (Vectastain® ABC-AP-Kit;
Vector Laboratories) wurden gemäß den Angaben
des Herstellers vorbereitet, bevor sie zu den Objektträgern gegeben
wurden, welche anschließend
für 30
Minuten bei Raumtemperatur inkubiert wurden. Jeder der Objektträger wurde zweimal
für 5 Minuten
in Blocking-Lösung
gewaschen und anschließend
in 0,1 M Tris, pH 9,5, 0,1 M Natriumchlorid, 50 mM Magnesiumchlorid
(AP-Puffer) äquilibriert.
Die Objektträger
wurden in AP-Puffer mit 4,5 μl/ml 4-Nitro-Blautetrazoliumchlorid
und 3,5 μl/ml
5-Brom-4-chlor-3-indolylphosphat entwickelt, bis sich im Lichtmikroskop
eine Färbung
abzeichnete.
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Alternativ
wurde die in situ-Hybridisierung im Wesentlichen wie vorstehend
durchgeführt,
allerdings unter Verwendung einer Biotin-markierten Antisense-RNA-Sonde
und eines kommerziell erhältlichen
Detektionskits (Renaissance® TSATM Indirect
Signal Amplification System; NEN Life Science Products, Boston,
MA), nach Anweisung des Herstellers.
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In
humanem Testisgewebe wurde eine starke Färbung in unreifen Spermavorläufern gesehen.
Die Testisproben waren von einem 46 Jahre alten Mann, der an einer
Hirnblutung gestorben war, sowie von einem 58 Jahre alten Mann mit
chronisch-obstruktiver Lungenkrankheit, der an akuter Atemnot starb.
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In
Testisgewebe von Maus war eine stark positive Färbung in Spermatogonien zu
sehen.
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Beispiel 10: Erzeugung
von Zsig51-transgenen Mäusen
-
Oligonukleotide
wurden entworfen, um ein PCR-Fragment zu erzeugen, das eine Konsensus-Kozak-Sequenz und
den exakten Zsig51-kodierenden Bereich enthielt. Diese Oligonukleotide
wurden mit einer FseI-Schnittstelle am 5'-Ende und einer AscI-Schnittstelle am
3'-Ende entworfen,
um das Klonieren in pMT12-8, einen transgenen Expressionsvektor,
der den Maus-MT-1-Promoter und ein 5'-Ratten-Insulin II-Intron "upstream" von der FseI-Schnittstelle aufwies,
zu erleichtern.
-
Die
PCR-Reaktionen wurden unter Verwendung eines Oligonukleotid-Primers
durchgeführt,
der entworfen wurde, um ein PCR-Fragment zu erzeugen, das eine Konsensus-Kozak-Sequenz und den exakten Zsig51-kodierenden
Bereich mit einer FseI-Schnittstelle am 5'-Ende und einer AscI-Schnittstelle am
3'-Ende enthielt.
Die Reaktionsgemische enthielten 20 ng humanes Zsig51-Template und
Oligonukleotide ZC17438 (SEQ ID NR: 42) und ZC17439 (SEQ ID NR:43)
oder Maus-Zsig51-Template und Oligonukleotide ZC17950 (SEQ ID NR:
44) und ZC17951 (SEQ ID NR: 45). Die PCR-Bedingungen waren wie folgt:
95°C für 5 Minuten; 15
Zyklen von 95°C
für 60
Sekunden, 62°C
für 60
Sekunden und 72°C
für 90
Sekunden, und 72°C
für 7 Minuten.
Die PCR-Produkte wurden durch Agarosegel-Elektrophorese aufgetrennt und unter
Verwendung einer eine Silikagelmembran (QIAquickTM Gel
Extraction Kit; Qiagen, Inc. Valencia, CA) enthaltende Spin-Säule gereinigt.
Die isolierten DNA-Fragmente wurden mit FseI und AscI (Boehringer
Mannheim) verdaut, Ethanol-präzipitiert
und in pMT12-8 ligiert, der zuvor mit FseI und AscI verdaut wurde.
Das pMT12-8-Plasmid, entworfen zur Expression eines Gens von Interesse
in transgenen Mäusen,
enthielt eine Expressionskassette, die von 10 kb MT-1 5'-DNA und 7 kb von
MT-1 3'-DNA flankiert
wurde. Die Expressionskassette umfasst den Maus-MT-1-Promoter, ein
Ratteninsulin-II-Intron, einen Polylinker für die Insertion des gewünschten
Klons und die Poly-A-Sequenz des humanen Wachstumshormons.
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Etwa
ein Mikroliter von jedem der Ligationsgemische wurden in E. coli
Wirtszellen (Elektromax DH10BTM Zellen;
erhalten von Life Technologies, Inc., Gaithersburg, MD) nach Anweisung
des Herstellers elektroporiert und auf LB-Platten ausplattiert,
die 100 μg/ml
Ampicillin enthielten, und über
Nacht inkubiert. Kolonien wurden gepickt und in LB-Medium, das 100 μg/ml Ampicillin
enthielt, angezogen. Aus den gepickten Klonen wurde Miniprep DNA
präpariert
und gescreent auf das zsig51 human oder Maus-Insert durch Restriktionsverdau
mit EcoRI und anschließender
Agarosegelelektrophorese. Aus den korrekten pMT-zsig51 Konstrukten wurden
Maxipreps präpariert.
Ein SalI-Fragment, das mit 5' und
3' flankierenden
Sequenzen den MT-1 Promoter, das Ratteninsulin II Intron, zsig51
human oder Maus-cDNA, und die Poly-A-Sequenz des humanen Wachstumshormons
enthielt, wurde präpariert
und für
die Mikroinjektion in fertile Maus-Oozyten verwendet um transgene "Founder"-Tiere zu erzeugen.
Die Original-Oozyten und das Sperma, das verwendet wurde, um sie
zu fertilisieren, stammt von F1-Hybriden von C3H und C57B1/6 Mäusen. In
nachfolgenden Generationen wurden die Mäuse in jeder Generation mit
C57B1/6 Mäusen
gepaart. Die humanen Tansgene wurden als MTzsig51h bezeichnet, während die
Maustransgene als MTzsig51m bezeichnet wurden.
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Fünf männliche
und fünf
weibliche transgene Mäuse,
die MTzsig51 h trugen, wurden identifiziert. Das Expressionslevel
der Transgene in der Leber jeder Maus wurde durch realtime RT-PCR
auf einem ABI Prism 7700 Sequence Detector (Perkin Elmer) quantifiziert.
-
Diese
Analyse zeigte, dass keiner der Männchen ein messbares Level
an Expression aufwies. Expressionslevel der Weibchen war wie folgt:
2 sehr hohe Expressoren (mehr als 10.000 mRNA-Moleküle/Leberzelle);
1 hoher Expressor (mehr 2.000 mRNA-Moleküle/Leberzelle); 1 mittlerer
Expressor (ungefähr
600 mRNA-Moleküle/Leberzelle);
und 1 niedriger Expressor (ungefähr
300 mRNA-Moleküle/Leberzelle).
-
Zwei
männliche
und zehn weibliche transgene Mäuse,
das MTzsig51m trugen, wurden identifiziert. Der Expressionslevel
der Transgene in der Leber jeder Maus wurde wie oben quantifiziert.
Keines der Männchen
hatte ein messbares Level an Expression. Expressionsprofile der
Weibchen waren wie folgt: 5 sehr hohe Expressoren (mehr als 10.000
mRNA-Moleküle/Leberzelle);
1 hoher Expressor (mehr als 2.000 mRNA-Moleküle/Leberzelle); 1 mittlerer
Expressor (ungefähr
1.100 mRNA-Moleküle/Leberzelle);
1 niedriger Expressor (ungefähr
300 mRNA-Moleküle/Leberzelle);
und einer unter dem messbaren Level an Expression.
-
Die
gemessenen Parameter umfassten Gewichtsänderung, Fertilität, vollständige Blutbilder,
Serumanalysen, Histologie, Organgewichte und Zellproliferation,
gemessen durch Inkorporierung von Bromodedoxyuridin (BrdU). Alle
Mäuse enthielten
BrdU in ihrem Trinkwasser, drei Tage bevor sie getötet wurden.
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Für die MTzsig51h-Transgenetik
wurden männliche
Tiere in einem ungefähren
Alter von 2 Monaten getötet;
weibliche Tiere wurden mit einem ungefähren Alter von 5 Monaten getötet, die
Gewebe wurden für histologische
Analysen gesammelt. Gewebeproben wurden in 10% gepuffertem Formalin
fixiert, in Paraffin eingebettet, bei 3 Mikrons geschnitten, und
mit Hämatoxylin
und Eosin gefärbt.
Die Objektträger
wurden untersucht und von einem behördlich zertifizierten Veterinärpathologen
bewertet. Für
weibliche Mäuse
wurde gezeigt, dass sie in Herz, Lunge, Skelettmuskel und der Wachstumsplatte
des Femurs verstreut kleine mineralisierte Bereiche aufwiesen.
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In
der zweiten Generation der Nachkommen, die aus Paarungen der C57B1/6-Mäuse stammten,
ergab die höchste
Expressionslinie von MTzsig51h in Mäusen transgene Weibchen, die
bei der Entwöhnung schweren
Haarverlust zeigten.
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MTzsig51M-Tiere
wurden mit einem ungefähren
Alter von 6 Monaten getötet.
Die Gewebe wurden für histologische
Analysen gesammelt, fixiert, untersucht und wie vorstehend bewertet.
Die am stärksten
exprimierende weibliche MTzsig51m-Maus war unfruchtbar.
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Beispiel 11: Baculovirus-Expression
-
C-Terminal
Glu-Glu markiertes humanes zsig51 wird unter Verwendung eines Baculovirus-Vektors in Sf9-Zellen
exprimiert. Das markierte Protein umfasst das in (SEQ ID NR: 46)
dargestellte Peptid-Tag. Die zsig51cee-Sequenz (als EcoRI-BamHI-Fragment)
ist in einen modifizierten pFastBacTM Expressionsvektor (Life
Technologies) inseriert worden, der einen spätaktivierenden Basic Protein
Promoter enthält.
Etwa 90 Nanogramm des zsig51cee Inserts und etwa 150 Nanogramm des
verdauten Vektors wurden über
Nacht ligiert. Das Ligationsgemisch ist 3fach in TE (10 mM Tris-HCl,
pH 7,5 und 1 mM EDTA) verdünnt,
und 4 fmol des verdünnten
Ligationsgemisches werden in kompetente E. coli Zellen (Library
Efficiency DH5αTM kompetente Zellen; Life Technologies,
Gaithersburg, MD) nach Anweisung des Herstellers durch Hitzeschock
für 45
Sekunden in einem 42°C
Wasserbad transformiert.
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Die
ligierte DNA wurde in 450 μl
SOC-Medium (2% Bacto Tryptone, 0,5% Bacto Hefeextrakt, 10 ml 1M NaCl,
1,5 mM KCl, 10 mM MgCl2, 10 mM MgSO4 und 20 mM Glukose) verdünnt und auf LB-Platten, die
100 μg/ml
Ampicillin enthielten, aufplattiert. Klone wurden durch Restriktionverdau
analysiert und 1 μl
eines positiven Klons wurde in 20 μl E. coli Zellen (Max Efficiency
DH10BacTM kompetente Zellen; Life Technologies)
nach Anweisung des Herstellers durch Hitzeschock für 45 Sekunden
in einem 42°C
Wasserbad transformiert. Die ligierte DNA wurde in 980 μl SOC-Medium
verdünnt
und auf Luria-Agar Platten ausplattiert, die 50 μg/ml Kanamycin, 7 μg/ml Gentamycin,
10 μg/ml
Tetrazyklin, IPTG sowie Bluo Gal enthielten. Die Zellen wurden für 48 Stunden
bei 37°C
inkubiert. Eine Farbselektion wurde verwendet, um diejenigen Zellen
zu identifizieren, die Virus aufwiesen, das in das Plasmid inkorporiert
hatte (bezeichnet als ein "Bacmid"). Eben jene Kolonien,
die von weißer
Farbe waren, wurden für
Analysen gepickt. Bacmid-DNA von positiven Kolonien wurde unter
Verwendung kommerziell erhältlicher
Reagenzien und Ausrüstung
(QIAprep® 8
Miniprep Kit und QIAvac vacuum manifold; Qiagen, Inc., Valencia,
CA) nach Anweisung des Herstellers isoliert. Klone wurden durch
Amplifizieren der DNA via PCR unter Verwendung von Primern für den Basic
Protein Promoter und für
den SV40 Terminus auf das korrekte Insert gescreent. Jene, die das
korrekte Insert enthielten, wurden verwendet, um Spodoptera frugiperda
(Sf9)-Zellen zu transfizieren.
-
Sf9-Zellen
wurden zu 5 × 106 Zellen pro 35 mm Platte ausgesät und für 1 Stunde
bei 27°C
das Anheften erlaubt. Fünf
Mikroliter Bacmid DNA wurde mit 100 μl serumfreien Medium (Sf-900 II SFM; Life
Technologies) verdünnt.
Sechs μl
einer 1:1,5 (M/M) Liposomformulierung des kationischen Lipids N,
N',N'',N'''-Tetramethyl-N,N',N'',N'''-Tetrapalmitylspermin
und Dioleloylphosphatidylethanolamin in membrangefiltertem Wasser (CellFECTINTM Reagenz; Life Technologies) werden mit
100 μl Sf-900
II SFM verdünnt.
Die Bacmid-DNA und Lipidlösungen
wurden vorsichtig gemischt und 30–45 Minuten bei Raumtemperatur
inkubiert. Das Medium wurde von einer Zellkulturplatte abgesaugt,
die Zellen wurden 1 mal mit 2 ml frischem Medium gewaschen. 800 μl Sf-900
II SFM wurde dem Lipid-DNA-Gemisch zugesetzt. Das Waschmedium wurde
abgesaugt und das DNA-Lipid-Gemisch zu den Zellen gegeben. Die Zellen
wurden bei 27°C
für 4 bis
5 Stunden inkubiert. Das DNA-Lipid-Gemisch wurde abgesaugt und 2
ml Penicillin/Streptomycin enthaltendes Sf-900 II Medium wurde zu
jeder Platte gegeben. Die Platten wurden bei 27°C, 90% Humidität, für 96 inkubiert
und anschließend
der Virus geerntet.
-
Sf9-Zellen
wurden in 50 ml Sf-900 II SFM in einer 200 ml Schüttelflasche
auf eine ungefähre
Dichte von 0,41–0,52 × 106 Zellen/ml kultiviert. Sie wurden anschließend mit
100 μl des
vorgenannten Virusstocks transfiziert und bei 27°C für 2–3 Tage inkubiert und anschließend der
Virus geerntet. Der Titer für
AcCSCF1 beträgt
1,7 × 107 pfu/ml und für AcCSNF1 beträgt er 2,6 × 107. Zur maßstäblichen Vergrößerung wurden
1,5 × 106 SF9 Zellen/ml zu fünf Litern SF900-Gemisch II
SFM gegeben und für
91 Stunden kultiviert. Die Zellen wurden anschließend mit
dem geernteten Virus (MOI 0,2) transfiziert und wie oben für 71 Stunden
inkubiert.
-
Beispiel 12: Proteinreinigung
und -analyse
-
Glu-Glu
markiertes zsig51 Protein (zsig51cee) wurde in Baculovirus infizierten
Zellen wie im Wesentlichen vorstehend beschrieben produziert und
das Protein wurde aus dem Zell-konditionierten
Medium durch Affinitätschromatographie
gereinigt. Ein 100 ml Behälter
Volumen-immobilisiertes Protein G (Protein G-Sepharose®; Pharmacia
Biotech) wurde 3 mal mit 100 ml 0,02% Natriumacid enthaltendes PBS
unter Verwendung einer 500 ml Nalgene 0,45 Mikron Filtereinheit
gewaschen. Das Gel wurde mit 6,0 Volumen 200 mM Triethanolamin,
pH 8,2 (TEA; Sigma Chemical Co., St. Louis, MO) gewaschen und ein
gleiches Volumen einer Anti-Glu-Glu-Antikörperlösung, die 900 mg Antikörper enthielt,
wurde zugesetzt. Nach einer Über-Nacht-Inkubation
bei 4°C
wurde nicht gebundener Antikörper
durch Waschen des Harzes mit 5 Volumen 200 mM TEA wie vorstehend
beschrieben entfernt. Das Harz wurde in zwei Volumen TEA resuspendiert,
in einen geeigneten Behälter überführt und
Dimethylpimilimidat-2HCl (Pierce, Rockford, IL), gelöst in TEA,
wurde in einer Endkonzentration von 36 mg/ml des Gels zugegeben.
Das Gel wurde bei Raumtemperatur für 45 Minuten gerüttelt, und
die Flüssigkeit
wurde unter Verwendung der vorstehend beschriebenen Filtereinheit
entfernt. Nicht-spezifische Stellen auf dem Gel wurden anschließend geblockt
durch Inkubieren für
10 Minuten bei Raumtemperatur mit 5 Volumen 20 mM Ethanolamin in
200 mM TEA. Das Gel wurde mit 5 Volumen PBS, enthaltend 0,02% Natriumazid
gewaschen und in dieser Lösung
bei 4°C
gelagert.
-
Sofern
nicht anderweitig vermerkt, wurden alle Reinigungsschritte bei 4°C ausgeführt. Ein
Gemisch an Protease-Inhibitoren wurde zu einer 2 Liter Probe des
konditionierten Mediums von Baculovirus infizierten Sf9 Zellen in
Endkonzentrationen von 2,5 mM Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA,
Sigma Chemical Co., St. Louis, MO), 0,001 mM Leupeptin (Boehringer
Mannheim, Indianapolis, IN), 0,001 mM Pepstatin (Boehringer Mannheim)
und 0,4 mM 4-(2-Aminoethyl)-Benzensulfonylfluoridhydrochlorid (Pefabloc®;
Boehringer Mannheim). Die Probe wurde bei 10.000 rpm für 30 Minuten
bei 4°C
in einem Beckman JLA-10,5 Rotor (Beckman Instruments) in einer Beckman
Avanti J251 Zentrifuge (Beckman Instruments) zentrifugiert, um das
Zelldepris zu entfernen. Zu der Überstandsfraktion
wurde eine 50,0 ml Probe Anti-EE Sepharose zugegeben, die wie vorstehend
beschrieben präpariert
wurde, und das Gemisch wurde vorsichtig auf einem Wheaton (Millville,
NJ) Rollkulturapparat für
18,0 Stunden bei 4°C
geschüttelt.
-
Das
Gemisch wurde in eine 5,0 × 20,0
cm Säule
(Econo-Column®;
Bio-Rad Laboratories, Hercules, CA) geschüttet und das Gel wurde mit
30 Säulen-Volumen-Phosphat-gepufferter
Saline (PBS) gewaschen. Die nicht zurückgehaltene Durchflussfraktion
wurde verworfen. Weil die Absorbierung des Abflusses bei 280 mM weniger
als 0,05 betrug, wurde der Durchfluss der Säule auf 0 herabgesetzt und
das Anti-EE Sepharosegel wurde mit 2,0 Säulen-Volumen PBS gewaschen, das 0,2 mg/ml
EE-Peptid enthielt, das die Sequenz Glu-Tyr-Met- Pro-Val-Asp (SEQ ID NR: 47) (AnaSpec,
San Jose, CA) aufwies. Nach einer Stunde bei 4°C wurde der Fluss fortgesetzt
und das eluierte Protein gesammelt. Diese Fraktion wurde als Peptidelution
bezeichnet. Das Anti-EE Sepharosegel wurde mit 2,0 Säulenvolumen
0,1 M Glycin, pH 2,5 gewaschen und die Glycin-Waschung wurde gesondert
gesammelt. Der pH der Glycin-eluierten Fraktion wurde auf 7,0 durch
die Zugabe eines kleinen Volumens 10 × PBS eingestellt und bei 4°C gelagert.
Die Peptidelution wurde unter Verwendung eines 5.000 Molekulargewichts
Cutoff Membran Konzentrators (Millipore, Bedford, MA) nach Anweisung
des Herstellers auf 5,0 ml konzentriert. Die konzentrierte Peptidelution
wurde durch Chromatographie auf einer 1,5 × 50 cm Sephadex® G-50
Pharmacia Biotech) Säule, äquilibriert
in PBS, bei einer Flussrate von 1,0 ml/min unter Verwendung eines
kommerziell erhältlichen
HPLC-Systems (BioCadTM/Sprint HPLC System;
PerSeptive BioSystems, Framingham, MA) von freiem Peptid getrennt.
Zwei-ml Fraktionen wurden gesammelt und die Absorbtion bei 280 nM
wurde kontrolliert. Der erste Peak an Material, das bei 280 nM absobierte
und nahe des Leervolumens der Säule
eluierte, wurde gesammelt. Dieses Material repräsentiert gereinigtes zsig51cee.
Das Material wurde aliquotiert und bei –80°C gelagert.
-
Das
N-terminale Peptid des rekombinanten zsig51cee wurde durch Massenspektrometrie
identifiziert. Zwei Formen wurden gefunden. Die erste wies eine
Masse von 2000.8 auf, welche ein N-terminales Peptid mit einer Pyro-Glutaminsäure anstelle
eines Glutamins (Rest 1 von SEQ ID NR: 2) anzeigte. Die zweite Form
wies eine Masse von 3038 auf, entsprechend dem ersten Peptid mit
Glykosilierung, bestehend aus 2HexNAc, 3Hex, und 1Deoxyhex.
-
Beispiel 13: Expression
von zsig51 in Säugerzellen
-
Ein
Säugetier-Expressionsvektor
wurde konstruiert mit dem Dihydrofolate Reduktasegen unter Kontrolle
des SV40-early-Promotors und SV40 Polyadenylierungsstelle und einer
Klonierungsstelle um das Gen von Interesse unter Kontrolle des Maus
MT-1 Promotors und der hGH Polyadenylierungsstelle zu inserieren. Der
Expressionsvektor wurde mit pZP-9 bezeichnet und bei der American
Type Culture Collection, 12301 Parklawn Drive, Rockville, MD am
20. Februar 1998 unter der Accession Nummer 98668 hinterlegt. Um
die Reinigung des Proteins von Interesse zu erleichtern, wurde der
pZP-9 Vektor durch Addition der tPA Leader Sequenz (U.S. Patent
5,641,655, hiermit durch Bezugnahme eingeschlossen) und einem Glu-Glu-Tag
(SEQ ID NR: 46) zwischen dem MT-1 Promoter und dem hGH-Terminator modifiziert.
Die Expression resultierte in einem N-terminal markierten, den tPA Leader
umfassenden Fusionsprotein. Der N-terminal markierte Vektor wurde
mit pZP9NEE bezeichnet.
-
BHK570-Zellen
(ATCC CRL 10314) wurden auf 10 cm Gewebekulturplatten ausplattiert
und über Nacht
auf ungefähr
50 bis 70% Konfluenz kultiviert. Sofern nicht anderweitig spezifiziert,
wurden die Zellen unter Verwendung standarisierter Steriltechniken
behandelt, bei 37°C,
5% CO2 in mit Wassertank versehenen Inkubatoren
(Modell 3110; Forma Scientific, Marietta, OH) mit den folgenden
Medien kultiviert: DMEM (High Glucose, #11965-092; Life Technologies,
Gaithersburg, MD), 5% fötales
Kälberserum
(Hyclone, Logan, UT), 1% L-Glutamin (JRH Biosciences, Lexena, KS),
1% Natriumpyruvat (Life Technologies). Die Zellen wurden transfiziert
mit dem Plasmid pZP9/zsig51NEE, unter Verwendung einer 3:1 (Gewicht/Gewicht)
Liposomformulierung des polykationischen Lipids 2,3-Dioleyloxy-N-[2(Spermincarboxamido)-Etyhl]-N,N-Dimethyl-1-Propaniminium-Trifluorazetat und
dem neutralen Lipid Dioleoyl-Phosphatidyl-Ethanolamin in Membran-gefiltertem Wasser (LipofectamineTM Reagent; Life Technologies) in einer serumfreien
(SF) Mediumformulierung (DMEM, 10 mg/ml Transferrin, 5 mg/ml Insulin,
1 mg/ml Fetuin, 1% L-Glutamin (JRH #59202-77P), 1% Natriumpyruvat.
16 μg des
Plasmids wurden in einem 15 ml Röhrchen
mit 640 μl
SF Medium verdünnt
und in einem separaten Röhrchen
wurden 35 μl
LipofectaminTM mit 605 μl SF Medium gemischt. Das LipofectaminTM wurde zu dem DNA-Gemisch gegeben und für ungefähr 30 Minuten
bei Raumtemperatur inkubiert. 5 ml SF Medium wurden dem DNA:LipofectaminTM-Gemisch zugesetzt. Die Zellen wurden einmal
mit 5 ml SF Medium gespült,
abgesaugt und das DNA:LipofectaminTM-Gemisch
wurde zugesetzt. Die Zellen wurden bei 37°C für 5 Stunden inkubiert, anschließend wurden
6,4 ml von 10% FKS-DMEM Medium zu der Platte gegeben. Die Platte
wurde bei 37°C über Nacht
inkubiert und das DNA:LipofectaminTM-Gemisch
wurde am nächsten
Tag durch frisches Medium ersetzt. Nach Tag 2 nach der Transfektion
wurden die Zellen gesplittet in Transfektionsmedium (Standardmedium
plus 1 μM
Methotrexat) in 150 mm Platten zu 1:50, 1:100, und 1:200. Die Platten
wurden an Tag 5 nach Transfektion mit frischem Selektionsmedium
wieder gefüttert.
Sobald resistente Kolonien einen Durchmesser von 3–4 mm erreichten,
wurde eine Platte, die 70 bis 150 Kolonien enthielt, für Immunoassays
ausgewählt.
-
Die
Zellplatten wurden mit 10 ml SF Medium gespült, anschließend wurden
5 ml SF Medium zugesetzt, gefolgt von einem Nylongaze, anschließend ein
gekerberter Nitrozellulosefilter, beide zuvor in SF Medium getränkt. Auf
der Platte wurden übereinstimmende
Anordnungsmarkierungen gemacht und sie wurde für ungefähr 5 Stunden bei 37°C inkubiert.
Der Filter und die Gaze wurden entfernt und die Zellen wurden mit
Standardmedium plus einem Pencillin-Streptomycin-Neomycin Antibiotikamix
(Lifetechnologies) wieder gefüttert und
bei 37°C
inkubiert. Der Filter wurde inkubiert mit Anti-Glu-Glu-Antikörper, konjugiert
mit Meerrettich-Peroxidase, in einer 1:5000 Verdünnung in einem 2,5% fettfreiem
Trockenmilch Western A-Puffer für
1 Stunde bei Raumtemperatur auf einem rotierenden Schüttler. Der
Filter wurde dreimal für
15 Minuten bei Raumtemperatur in PBS plus 0,01% Tween 20 gewaschen.
Der Filter wurde mit kommerziell erhältlichen Reagenzien (ECLTM Western Blotting Detektionsreagenz; Amersham
Life Science Inc., Arlington Heights, IL) nach Anweisung des Herstellers
entwickelt und für
ungefähr
5 Minuten einem Film exponiert (HyperfilmTM ECL,
Amersham). Die Anordnungsmarkierungen auf dem Filter wurden auf
den Film übertragen.
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Der
Film wurde für
die Auswahl der Kolonien mit optimalem Signal an den Markierungen
auf der Zellkulturplatte ausgerichtet. Die Kolonien wurden eingekreist
und das Medium wurde von der Platte entfernt. Sterile 3 mm Cloning
Discs (PGM Scientific Corporation #62-6151-12), getränkt in Trypsin, wurden auf
die Kolonien platziert, und anschließend zu 200 μl Selektionsmedium
in eine 96-Well Platte transferiert. Eine Reihe von sieben, zweifach
seriellen Verdünnungen
wurde mit den von der Disk wiedergewonnen Zellen durchgeführt. Die
Zellen wurden für
eine Woche bei 37°C
kultiviert, anschließend
durch Selektieren des Wells mit der niedrigsten Verdünnung an
Zellen bei Konfluenz für
jeden Klon zur Trypsinierung expandiert und in eine Selektionsmedium
enthaltende 12-Well Platte transferiert.
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Die
Klone wurden direkt aus der 12-Well Platte in zwei T75 Flaschen
für jeden
Klon expandiert. Eine Flasche wurde in Selektionsmedium bei 37°C gehalten.
Die andere Flasche wurde für
Western Blot Analysen der Klone verwendet. Die Flasche wurde zunächst auf
Konfluenz kultiviert, anschließend
das Medium gegen SF ausgetauscht, für Tage bei 37°C inkubiert,
geerntet und bei 0,22 μm
filtriert. Die Flasche wurde nach der Ernte verworfen.
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Das
konditionierte Medium wurde durch Ultrazentrifugation 10-fach konzentriert
und durch Western Blot analysiert. Drei Klone, die die höchsten Levels
an Protein produzierten, wurden ausgewählt und Proben wurden eingefroren.
Die Klone wurden gepoolt und in eine Kultur für großen Maßstab transferiert.
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Beispiel 14: Expressionsanalyse
durch quantitative RT-PCR
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Das
Expressionslevel von zsig51 mRNA in einer Reihe von humanen und
Mausgeweben wurde durch real time PCR (RT-PCR) auf einem ABI Prism
7700 Sequence Detector (Perkin-Elmer,
Norwalk, CT) nach Anweisung des Herstellers quantifiziert. Gesamt
RNA wurde aus frischen Mausgeweben unter Verwendung eines kommerziell
erhältlichen
Kits (RNeasy® kit;
Qiagen) präpariert.
Humane Gesamt-RNA Proben wurden aus einer Reihe kommerzieller Quellen
(Invitrogen, Clontech) erworben.
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Für die Expression
von zsig51 mRNA in der Bauchspeicheldrüse von Diabetes-NOD Mäusen wurde gezeigt,
dass sie signifikant höher
ist als in der Bauchspeicheldrüse
von nicht-Diabetes -NOD Mäusen.
Für die Expression
von zsig51 in der Bauchspeicheldrüse von hungernden Mäusen wurde
gezeigt, dass sie niedriger als in Bauchspeicheldrüse von gut
gefütterten
Mäusen
war. Für
die Expression von zsig51 im Mausauge wurde gezeigt, dass sie ungefähr 50-fach
höher ist,
als die Expression in normaler Bauchspeicheldrüse.
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