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Anmeldungsbezogene
Daten
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Die
vorliegende Offenbarung ist eine „Contiuation-in Part-Anmeldung", welche sich auf
die U.S.-Anmeldung mit dem Titel „Erhöhung der elektrischen Leitfähigkeit
und der Kontraktionskraft des Herzens mittels zweiphasiger Reizung" Serial No. 08/699,552,
angemeldet am 8. August 1996, bezieht.
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Technisches
Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung bezieht sich allgemein auf ein Verfahren zur Stimulation
des Muskelgewebes. Insbesondere bezieht sich diese Erfindung auf
ein Verfahren zur Stimulation des Herzens und der Reizung durch zweiphasige
Wellenformen in welchen die Stimulation über den Intravasalraum des
Herzens verabfolgt wird.
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Technologischer
Hintergrund der Erfindung
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Die
Funktion des kardiovaskulären
Systems ist für
das Überleben
entscheidend. Durch die Blutzirkulation erhalten die Körpergewebe
die nötigen
Nährstoffe
und Sauerstoff, und Schadstoffe werden ausgeschieden. In Abwesenheit
einer Zirkulation erfahren die Zellen irreversible Änderungen,
die zum Tod führen.
Die Muskelkontraktionen des Herzens sind die treibende Kraft hinter
der Zirkulation.
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Im
Herzmuskel sind die Muskelfasern miteinander verbunden in verzweigten
Netzwerken, welche sich in alle Richtungen durch das Herz ausdehnen.
Wenn irgend ein Teil dieses Netzwerkes stimuliert wird, dringt eine
Depolarisationswelle durch alle seine Teile durch, und die gesamte
Struktur wird als Einheit kontrahiert. bevor eine Muskelfaser zur
Kontraktion stimuliert werden kann, muss ihre Membrane polarisiert
werden. Eine Muskelfaser bleibt im Allgemeinen polarisiert bis sie
durch eine Änderung
ihrer Umgebung stimuliert wird. Eine Membrane kann elektrisch, chemisch,
mechanisch oder durch eine Temperaturänderung stimuliert werden. Die
minimale Stimulationsstärke
um Kontraktionen auszulösen
ist als Schwellenstimulus bekannt. Die maximale Stimulationsamplitude,
welche ohne Auslösung
einer Kontraktion verabfolgt werden kann, ist die maximale Amplitude
unter dem Schwellenwert.
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Wo
die Membrane elektrisch stimuliert wird, muss die Impulsamplitude
eine Antwort hervorrufen, welche von einer Anzahl Faktoren abhängig ist.
Der erste Faktor ist die Dauer des Stromflusses. Da die gesamte übertragene
Ladung gleich der Stromamplitude mal die Impulsdauer ist, ist die
erhöhte
Stimulationsdauer mit einer Abnahme der Schwellen-Stromamplitude
verbunden. Der zweite Faktor ist, dass der Prozentsatz des angelegten
Stroms, welcher gerade die Membrane durchquert, umgekehrt zur Elektrodengrösse variiert.
Der dritte Faktor ist, dass der Prozentsatz des angelegten Stroms,
der gerade die Membrane durchquert, direkt mit der Nähe der Elektrode
zum Gewebe variiert. Der vierte Faktor ist, dass die Impulsamplitude,
die erforderlich ist, um eine Antwort hervorzurufen, abhängig ist
von der Zeitfolge der Stimulation im Erregbarkeitszyklus.
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Im
grössten
Teil des Herzens sind durchgehend Klumpen und Stränge von
spezialisiertem Herzmuskelgewebe vorhanden. Diese Gewebe enthalten
das kardiale Leitungssystem und dienen dazu, die Depolarisationswellen
auszulösen
und im Herzmuskel zu verteilen. Jede Interferenz oder Blockierung
der kardialen Impulsführung
kann zu Arrhythmie oder zu einer ausgeprägten Änderung der Herzfrequenz oder
des Herzrhythmus führen.
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Manchmal
kann einem Patienten, der an einer Erregungsleitungsstörung leidet,
durch einen künstlichen
Schrittmacher geholfen werden. Solche Geräte enthalten einen kleinen
batteriebetriebenen elektrischen Stimulator. Wenn der künstliche
Schrittmacher installiert wird, werden die Elektroden im Allgemeinen
durch Venen in das rechte Ventrikel, oder in den rechten Vorhof
und das rechte Ventrikel eingeführt,
und der Stimulator wird in der Nähe
der Haut in der Schulter oder in das Abdomen implantiert. Die Kontakte
werden in intimem Kontakt am kardialen Gewebe implantiert. Der Schrittmacher überträgt dann
rhythmische elektrische Impulse an das Herz und der Herzmuskel antwortet
durch rhythmisches Kontrahieren. Implantierbare medizinische Geräte für das Schrittmachen
des Herzens sind im Fachgebiet gut bekannt und werden am Menschen
seit etwa Mitte der 1960er Jahre verwendet.
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Sowohl
kathodischer wie auch anodischer Strom kann zum Stimulieren des
Herzmuskels verwendet werden. Anodischer Strom wurde jedoch nicht
als klinisch nützlich
betrachtet. Kathodischer Strom enthält elektrische Impulse von
negativer Polarität.
Dieser Stromtyp depolarisiert die Zellmembrane durch entladen des Membrankondensators
und reduziert das Membranpotential direkt in Richtung des Schwellenpotentials.
Kathodischer Strom hat, durch direktes Reduzieren des verbleibenden
Membranpotentials in Richtung des Schwellenwertes, einen hälftig bis
einen Drittel tieferen Schwellenstrom in der späten Diastole als bei anodischem
Strom. Anodischer Strom enthält
elektrische Impulse von positiver Polarität. Die Wirkung von anodischem
Strom besteht in der Hyperpolarisation der restlichen Membrane.
Bei einem plötzlichen
Unterbruch des anodischen Impulses kehrt das Membranpotential in
Richtung des restlichen Niveaus zurück, überschreitet den Schwellenwert
und es findet eine Ausbreitung der Antwort statt. Von der Verwendung
des anodischen Stromes zur Stimulation des Herzmuskels wird wegen
der hohen Stimulationsschwelle allgemein abgeraten, welche zur Verwendung
eines höheren
Stromes führt,
wobei ein höherer
Abfluss von der Batterie am implantierten Gerät resultiert, was zu einer
Beeinträchtigung
der Lebensdauer führt.
Zusätzlich
wird von der Verwendung des anodischen Stromes für die kardiale Stimulation
abgeraten wegen dem Verdacht, dass der anodische Beitrag zur Depolarisation,
insbesondere bei höherer
Spannung, Arrhythmogenesis begünstigen
kann.
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Virtuell
wird alles künstliche
Schrittmachen unter Verwendung von stimulierendem Impulsen negativer Polarität durchgeführt, oder
im Fall von dipolaren Systemen ist die Kathode näher beim Herzmuskel als die Anode.
Wenn die Verwendung von anodischem Strom beschrieben wird, wird
er im Allgemeinen als Ladung von kleinerer Grössenordnung eingesetzt um die
auf der Elektrode verbleibende Ladung abzuleiten. Dies beeinträchtigt oder
konditioniert den Herzmuskel selbst nicht. Eine solche Verwendung
ist im US Patent 4 543 956 von Herscovici beschrieben.
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Die
Verwendung einer dreiphasigen Wellenform wurde in den US Patenten
Nr. 4 903 700 und 4 821 724 von Whigham et al. und im US Patent
4 343 312 von Cals et al. offenbart. Hier haben die erste und die dritte
Phase nichts mit dem Herzmuskel als solchem zu tun, sie wurden jedoch
nur in Betracht gezogen um die Elektrodenoberfläche selbst zu beeinflussen.
Die angelegte Ladung ist somit in dieser Phase von sehr geringer Amplitude.
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Die
kardiale Stimulation ist weiter offenbart in den US Patenten Nr.
4 498 478 und 3 924 641. Es wird jedoch angemerkt das keine dieser
Referenzen das kardiale Schrittmachen mit zweiphasiger Stimulation,
in der die erste Phasenpolarität
positiv ist, vorschlägt
oder lehrt. Obschon das zweiphasige Schrittmachen offenbart ist,
wird die erste Phasenpolarität
in jedem Fall als negativ offenbart, nicht als positiv.
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Für die kardiale
Stimulation und/oder das kardiale Schrittmachen offenbart das US
Patent von Noren et al. die Verwendung von Gleichstrom oder Wechselstrom
niederer Frequenz mit mehr als zwei Phasen. Es wird im Text klar
gemacht, dass dies Wechselstrom-Stimulation nicht schrittmachend
wirkt, da die Wechselstrom-Frequenz genügend tief sein muss um keine
Auslösung
(Depolarisierung) der Zellen zu bewirken. Wenn die Referenz die
Verwendung zu Schrittmachen diskutiert, betrifft dies nur das unipolare,
nicht das zweiphasige, mit positiven Impulsen, die eine positive
konstante Spannung überlagern.
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Schliesslich
ist die zweiphasige Stimulierung im US Patent 4 402 322 von Duggan
offenbart. Das Ziel dieser Offenbarung ist die Erzeugung einer Spannungsverdoppelung
ohne die Notwendigkeit eines grossen Kondensators im Ausgangsschaltkreis.
Die Phasen der offenbarten zweiphasigen Stimulation sind von gleicher
Grössenordnung
und Dauer. Ein Apparat gemäss
dem Oberbegriff von Anspruch 1 ist aus EP-A-0 893 889 bekannt, siehe
den Absatz, welcher die Spalten 15 und 16 verbindet.
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Es
besteht ein Bedarf nach einem verbesserten Mittel für die Stimulierung
von Muskelgewebe, in welchem die ausgelöste Kontraktion erhöht wird
und der Schaden am Gewebe, welches an die Elektroden angrenzt, reduziert
wird.
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Eine
erhöhte
Herzmuskelfunktion wird durch das zweiphasige Schrittmachen gemäss der vorliegenden
Erfindung erhalten. Die Kombination von kathodischen mit anodischen
Impulsen stimulierender oder konditionierender Natur hält die verbesserte
Leitung und das verbesserte Zusammenziehungsvermögen des anodischen Schrittmachens
aufrecht, während
die Nachteile eines erhöhten
Stimulationsschwellenwertes eliminiert werden. Das Resultat ist
eine Depolarisierungswelle mit erhöhter Ausbreitungsgeschwindigkeit.
Diese verbesserte Ausbreitungsgeschwindigkeit führt zu einer höheren kardialen
Kontraktion, was zu einem verbesserten Blutfluss führt. Eine
verbesserte Stimulation bei tieferem Spannungsniveau führt ebenfalls
zu einer Reduktion des Energiekonsums und zu einer erhöhten Lebensdauer
der Schrittmacherbatterien. Schliesslich erlaubt die verbesserte
Stimulation, erreicht durch die Praxis der vorliegenden Erfindung,
die kardiale Stimulation ohne die Notwendigkeit, dass elektrische
Leitungen in intimem Kontakt mit dem kardialen Gewebe sein müssen. Standard-Reize, übertragen
durch den kardialen Intravasalraum, sind unwirksam für die Erfassung
des Herzmuskels, da sie den Stimulierungsschwellenwert nicht erreichen.
Während
die Spannung des Impulsgenerators erhöht werden kann, wenn er erfasst,
ist er oft so hoch, dass er ebenfalls Skelettmuskeln stimuliert, wobei
ein schmerzhaftes Zucken an der Brustwand erzeugt wird, wenn nur
eine Herzstimulation gewünscht war.
Wie weiter diskutiert wird, kann man durch die Praxis der vorliegenden
Erfindung die Herzmuskelfunktion durch die Stimulation des kardialen
Intravasalraums verbessern.
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Wie
beim Herzmuskel können
auch Skelettmuskeln elektrisch, mechanisch oder durch Temperaturänderung
stimuliert werden. Wo eine Muskelfaser durch ein Motoneuron stimuliert
wird, überträgt das Neuron
einen Impuls, der alle Muskelfasern in seiner Kontrolle aktiviert,
d.h. diejenigen Muskelfasern in seiner motorischen Einheit. Die
Depolarisierung in einem Membranbereich stimuliert angrenzende Bereiche
ebenfalls zur Depolarisation, und eine Depolarisationswelle breitet
sich über
die Membrane in alle Richtungen aus, von der Stimulationsstelle
weg. Wenn somit ein Motoneuron einen Impuls überträgt, werden alle Muskelfasern
in seiner motorischen Einheit stimuliert um sich simultan zusammenzuziehen.
Die minimale Spannung (strength) um eine Kontraktion auszulösen wird
Schwellenstimulus genannt. Wenn einmal dieses Stimulationsniveau
erreicht ist, besteht die allgemeine Annahme, dass eine Zunahme
des Niveaus die Kontraktion nicht erhöht. Da im Weiteren die Muskelfasern
in jedem Muskel in motorischen Einheiten organisiert sind, und jede
motorische Einheit durch ein einziges Motoneuron gesteuert wird,
werden alle Muskelfasern in einer motorischen Einheit gleichzeitig
stimuliert. Der ganze Muskel wird jedoch durch viele verschiedene
motorische Einheiten gesteuert, welche auf verschiedene Stimulationsschwellenwerte
reagieren. Wenn somit ein vorgegebener Stimulus einem Muskel verabfolgt
wird, können
einige motorische Einheiten reagieren und andere nicht.
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Die
Kombination von anodischen und kathodischen Impulsen gemäss der vorliegenden
Erfindung bewirkt ebenfalls eine verbesserte Stimulation von Skelettmuskeln,
wo die elektrische Muskelstimulation wegen neuralen und muskulären Schäden indiziert
wird. Wo Nervenfasern wegen Traumen oder Krankheiten geschädigt wurden,
tendieren Muskelfasern in den Bereichen von geschädigten Nervenfasern
einer Atrophie unterworfen zu werden und verkümmern. Ein Muskel, der nicht
in Bewegung gehalten wird, kann in zwei Monaten auf die Hälfte seiner üblichen
Grösse
abnehmen. Wo keine Stimulation stattfindet, nehmen nicht nur die
Muskelfasern in Ihrer Grösse
ab, sondern sie werden fragmentiert und degeneriert und werden durch
Bindegewebe ersetzt. Durch elektrische Stimulation kann man den
Muskeltonus aufrechterhalten, so dass nach der Heilung oder Regeneration
der Nervenfaser lebensfähiges
Muskelgewebe zurückbleibt.
Eine erhöhte
Muskelkontraktion wird durch die zweiphasige Stimulation der vorliegenden
Erfindung erhalten. Die Kombination von kathodischen mit anodischen
Impulsen von entweder stimulierender oder konditionierender Natur
führt zur
Kontraktion einer grösseren
Anzahl von motorischen Einheiten auf einem tieferen Spannungsniveau,
was zu einer höheren
Muskelantwort führt.
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Kurze Darstellung
der Erfindung
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Es
ist demzufolge ein Ziel der vorliegenden Erfindung eine verbesserte
Stimulation von kardialem Gewebe bereitzustellen.
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Es
ist ein anderes Ziel der vorliegenden Erfindung den kardialen Output
durch eine verbesserte kardiale Kontraktion zu verbessern, was zu
einem grösseren
Schlagvolumen führt.
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Es
ist ein anderes Ziel der vorliegenden Erfindung die Impulsausbreitungsgeschwindigkeit
zu erhöhen.
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Es
ist ein anderes Ziel der vorliegenden Erfindung die Lebensdauer
der Schrittmacherbatterie zu erhöhen.
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Es
ist ein anderes Ziel der vorliegenden Erfindung eine wirksame kardiale
Stimulation bei einem tieferen Spannungsniveau zu erhalten.
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Es
ist ein anderes Ziel der vorliegenden Erfindung die Notwendigkeit
der Plazierung von elektrischen Kontakten im intimen Kontakt mit
dem Gewebe zu eliminieren, um eine Gewebestimulation zu erhalten.
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Es
ist ein anderes Ziel der vorliegenden Erfindung eine verbesserte
Stimulation des Muskelgewebes zu erhalten.
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Es
ist ein anderes Ziel der vorliegenden Erfindung die Kontraktion
einer grösseren
Anzahl von motorischen Einheiten von Muskeln bei einem tieferen
Spannungsniveau zu erzielen.
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Diese
Ziele werden durch den Apparat erreicht, wie er im Anspruch 1 definiert
ist.
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Der
Apparat für
die Muskelstimulation gemäss
der vorliegenden Erfindung umfasst die Verabfolgung einer zweiphasigen
Stimulation des Muskelgewebes, wobei sowohl kathodische als auch
anodische Impulse verabfolgt werden. Gemäss der vorliegenden Erfindung
wird diese Stimulation durch den kardialen Intravasalraum verabfolgt
und danach auf das kardiale Gewebe geleitet. Dies erlaubt eine kardiale
Stimulation ohne die Notwendigkeit, dass elektrische Leitungen oder
Kontakte in intimem Kontakt mit dem kardialen Gewebe platziert werden.
Gemäss
einem weiteren Aspekt wird die Stimulation einem Skelettmuskelgewebe
verabfolgt um eine muskuläre
Antwort hervorzurufen. Die Schrittmacherelektronik, die zum Ausüben der
vorliegenden Erfindung nötig
ist, ist den Fachpersonen gut bekannt. Die aktuelle Schrittmacherelektronik
ist fähig
programmiert zu werden und eine Vielzahl von Impulsen abzugeben,
einschliesslich derjenigen, die hier offenbart sind.
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Der
Apparat gemäss
der vorliegenden Erfindung enthält
eine erste und eine zweite Stimulationsphase, wobei jede Stimulation
eine Polarität,
eine Amplitude, eine Form und eine Dauer besitzt, wobei die erste
und die zweite Phase verschiedene Polaritäten besitzen. In einer alternativen
Ausführungsform
haben die zwei Phasen unterschiedliche Amplituden. In einer zweiten
alternativen Ausführungsform
haben die beiden Phasen eine unterschiedliche Dauer. In einer dritten
alternativen Ausführungsform
besitzt die erste Phase eine zerhackte Wellenform. In einer vierten
alternativen Ausführungsform
ist die Amplitude der ersten Phase ansteigend. In einer fünften alternativen
Ausführungsform
wird die erste Phase während
200 Millisekunden nach der Beendigung des kardialen Pump/Schlagzyklus
verabfolgt. In einer bevorzugten alternativen Ausführungsform, ist
die erste Phase der Stimulation ein anodischer Impuls bei einer
maximalen Amplitude unter dem Schwellenwert während langer Dauer, und die
zweite Stimulationsphase ist ein kathodischer Impuls von kurzer
Dauer und hoher Amplitude. Es wird angemerkt, dass die vorgenannten
alternativen Ausführungsformen
auf unterschiedliche Weise kombiniert werden können. Es wird auch darauf hingewiesen,
dass beabsichtigt ist, dass diese alternativen Ausführungsformen
nur als Beispiele präsentiert
werden sollen, und nicht einschränkend sind.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
eine schematische Darstellung einer anodischen zweiphasigen Stimulation
am Anfang.
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2 ist
eine schematische Darstellung einer kathodischen zweiphasigen Stimulation
am Anfang.
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3 ist
eine schematische Darstellung einer anodischen zweiphasigen Stimulation
am Anfang von tiefem Niveau und langer Dauer, gefolgt durch eine
konventionelle kathodische Stimulation.
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4 ist
eine schematische Darstellung von führender anodischen zweiphasigen
Stimulation von ansteigendem tiefem Niveau und langer Dauer am Anfang,
gefolgt durch eine konventionelle kathodische Stimulation.
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5 ist
eine schematische Darstellung d von führender anodischen zweiphasigen
Stimulation von tiefem Niveau und kurzer Dauer am Anfang, verabfolgt
in Serien, gefolgt durch eine konventionelle kathodische Stimulation.
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6 stellt
graphisch die Leitungsgeschwindigkeit dar, quer zur Faser gegen
die Dauer des Schrittmachens, welche vom führenden anodischen zweiphasigen
Impuls am Anfang resultiert.
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7 stellt
graphisch die Leitungsgeschwindigkeit dar, paralell zur Faser gegen
die Dauer des Schrittmachens, welche vom führenden anodischen zweiphasigen
Impulses am Anfang resultiert.
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Detaillierte
Beschreibung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die zweiphasige elektrische
Stimulierung von Muskelgewebe.
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1 stellt
eine zweiphasige elektrische Stimulation dar, in welcher eine erste
Stimulationsphase, die einen anodischen Stimulus 102 enthält; verabfolgt
wird, mit einer Amplitude 104 und einer Dauer 106.
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2 stellt
eine zweiphasige elektrische Stimulation dar, in welcher eine erste
Stimulationsphase, die einen kathodischen Stimulus 202 enthält, mit
einer Amplitude 204 und einer Dauer 206 verabfolgt
wird. Dieser ersten Stimulationsphase folgt unmittelbar eine zweite
Stimlationsphase, welche eine anodische Stimulation 208 von
gleicher Intensität
und Dauer umfasst.
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3 stellt
eine bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung dar, worin eine erste Stimulationsphase,
umfassend eine anodische Stimulation 302 von tiefem Niveau
und langer Dauer mit der Amplitude 304 und der Dauer 306 verabfolgt
wird. Der ersten Stimulationsphase folgt unmittelbar eine zweite
Stimulationsphase, umfassend eine kathodische Stimulation 308 von
konventioneller Intensität
und Dauer. In einer alternativen Ausführungsform der Erfindung hat
die anodische Stimulation 302 eine maximale Amplitude unterhalb
des Schwellenwertes. In noch einer andern alternativen Ausführungsform
der Erfindung liegt die anodische Stimulation 302 bei weniger
als drei Volt. In einer andern alternativen Ausführungsform der Erfindung hat
die anodische Stimulation 302 eine Dauer von etwa zwei
bis acht Millisekunden. In noch einer andern alternativen Ausführungsform
der Erfindung hat die kathodische Stimulation 308 eine
kurze Dauer. In einer andern alternativen Ausführungsform der Erfindung hat
die kathodische Stimulation 308 eine Dauer von etwa 0.3 bis
0.8 Millisekunden. In noch einer andern alternativen Ausführungsform
der Erfindung hat die kathodische Stimulation 308 eine
hohe Amplitude. In einer andern alternativen Ausführungsform
der Erfindung liegt die kathodische Stimulation 308 im
approximativen Bereich von drei bis zwanzig Volt. In noch einer
andern alternativen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung hat die kathodische Stimulation 308 eine
Dauer von weniger als 0.3 Millisekunden bei einer Spannung von mehr
als zwanzig Volt. In einer andern alternativen Ausführungsform
wird die anodische Stimulation 302 während 200 Millisekunden nach
dem Herzschlag verabfolgt. Durch die Art gemäss der Offenbarung dieser Ausführungsformen,
ebenso wie durch diejenigen Änderungen und
Modifikationen, die beim Lesen dieser Beschreibung offensichtlich
sind, wird ein maximales Membranpotential ohne Aktivierung in der
ersten Stimulationsphase erreicht.
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4 stellt
eine alternative bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung dar, worin eine erste Stimulationsphase,
umfassend eine anodische Stimulation 402 während der
Periode 404 mit zunehmendem Intensitätsniveau 406 verabfolgt
wird. Der Anstieg des zunehmenden Intensitätsniveaus 406 kann
linear oder nichtlinear sein und die Steigung kann variieren. Der
ersten Stimulationsphase folgt unmittelbar eine zweite Stimulationsphase,
umfassend eine kathodische Stimulation 408 von konventioneller
Intensität
und Dauer. In einer alternativen Ausführungsform der Erfindung steigt
die anodische Stimulation 402 auf eine maximale Amplitude,
die unterhalb des Schwellenwerts liegt, an. In noch einer andern
alternativen Ausführungsform
der Erfindung steigt die anodische Stimulation 402 auf
eine maximale Amplitude, die weniger als drei Volt beträgt, an.
In einer andern alternativen Ausführungsform der Erfindung hat
die anodische Stimulation 402 eine Dauer von etwa zwei
bis acht Millisekunden. In noch einer andern alternativen Ausführungsform
der Erfindung hat die kathodische Stimulation 408 eine
kurze Dauer. In einer andern alternativen Ausführungsform der Erfindung hat die
kathodische Stimulation 408 eine Dauer von etwa 0.3 bis
0.8 Millisekunden. In noch einer andern alternativen Ausführungsform
der Erfindung hat die kathodische Stimulation 408 eine
hohe Amplitude. In einer andern alternativen Ausführungsform
der Erfindung liegt die kathodische Stimulation 408 im approximativen
Bereich von drei bis zwanzig Volt. In noch einer andern alternativen
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung hat die kathodische Stimulation 408 eine
Dauer von weniger als 0.3 Millisekunden bei einer Spannung von mehr als
zwanzig Volt. In einer andern alternativen Ausführungsform wird die anodische
Stimulation 402 während 200
Millisekunden nach dem Herzschlag verabfolgt. Durch die Art gemäss der Offenbarung
dieser Ausführungsformen,
ebenso wie durch diejenigen Änderungen
und Modifikationen, die beim Lesen dieser Beschreibung offensichtlich
sind, wird ein maximales Membranpotential ohne Aktivierung in der
ersten Stimulationsphase erreicht.
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5 stellt
eine alternative bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung dar, worin eine erste Stimulationsphase,
umfassend eine Serie 502 von anodischen Impulsen bei der
Amplitude 504 verabfolgt wird. In einer Ausführungsform
der Erfindung ist die Restperiode 506 von gleicher Dauer
zur Stimulationsperiode 508 und wird bei der Grundlinienamplitude
verabfolgt. In einer alternativen Ausführungsform ist die Restperiode
von unterschiedlicher Dauer als die Stimulationsperiode 508 und
wird bei der Basislinienamplitude verabfolgt. Die Restperiode 506 kommt
nach jeder Stimulationsperiode 508 vor, mit der Ausnahme,
dass eine zweite Stimulationsphase, die eine kathodische Stimulationsphase 510 von
konventioneller Intensität
und Dauer enthält,
unmittelbar nach dem Ende der Serie 502 folgt. In einer
alternativen Ausführungsform
der Erfindung ist die totale Ladung, die durch die Serie 502 der
anodischen Stimulation übertragen
wird, auf einem maximalen Niveau unter dem Schwellenwert. In noch
einer andern alternativen Ausführungsform
der Erfindung wird der erste Stimulationsimpuls der Serie 502 während 200
Millisekunden nach dem Herzschlag verabfolgt. In einer andern alternativen
Ausführungsform
der Erfindung ist die kathodische Stimulation 510 von kurzer
Dauer. In noch einer andern alternativen Ausführungsform der Erfindung dauert
die kathodische Stimulation 510 0.3 bis 0.8 Millisekunden.
In einer andern alternativen Ausführungsform der Erfindung hat
die kathodische Stimulation 510 eine hohe Amplitude. In
noch einer andern alternativen Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung hat die kathodische Stimulation 510 im approximativen
Bereich von drei bis zwanzig Volt. In einer andern alternativen
Ausführungsform
der Erfindung dauert die kathodische Stimulation weniger als 0.3
Millisekunden bei einer Spannung von mehr als zwanzig Volt
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BEISPIEL 1
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Die
Stimulations- und Ausbreitungscharakteristiken des Herzmuskels wurden
an isolierten Herzen studiert, unter Verwendung von verschiedenen
Polaritäten
und Phasen. Die Experimente wurden an fünf isolierten Langendorff perfusionierten
Kaninchen-Herzen durchgeführt.
Die Leitungsgeschwindigkeit am Epikard wurde unter Verwendung einer
Anordnung von bipolaren Elektroden gemessen. Die Messungen wurden
zwischen sechs Millimeter und neun Millimeter von der Stelle der
Stimulation gemacht. Das Transmembranpotential wurde unter Verwendung
einer schwimmenden intrazelulären
Mikroelektrode aufgezeichnet. Folgende Protokolle wurden geprüft: Einphasiger
kathodischer Impuls, einphasiger anodischer Impuls, kathodischer
zweiphasiger Anfangsimpuls und anodischer zweiphasiger Anfangsimpuls.
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Die
Tabelle 1 offenbart die Leitung der Geschwindigkeit quer zur Faserrichtung
für jedes
verabfolgte Stimulationsprotokoll, mit Stimulationen von drei, vier
und fünf
Volt und mit zwei Millisekunden Impulsdauer.
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TABELLE
1 Leitungsgeschwindigkeit
quer zur Faserrichtung, 2 msec Dauer
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Tabelle
2 offenbart die Leitungsgeschwindigkeit entlang der Faserrichtung
für jedes
verabfolgte Stimulationsprotokoll, mit Stimulationen von drei, vier
und fünf
Volt und mit zwei Millisekunden Impulsdauer
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TABELLE
2 Leitungsgeschwindigkeit
entlang der Faserrichtung, 2 msec Dauer
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Die
Unterschiede der Leitungsgeschwindigkeiten zwischen kathodisch einphasig,
anodisch einphasig, anfangs kathodisch zweiphasig und anfangs anodisch
zweiphasig wurden als signifikant gefunden (p<0,001). Von den Transmembranpotential-Messungen
wurde gefunden, dass der maximale Aufwärtshub ((dV/dt)max) des Wirkungspotentials
gut mit den Änderungen
bei der Leitungsgeschwindigkeit korreliert in der Längsrichtung.
Für einen
Vier-Volt-Impuls
von zwei Millisekunden Dauer war (dV/dt)max 63,5 ± 2,4 V/sec
für kathodische und
75,5 ± 5,6
für anodische
Impulse.
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BEISPIEL 2
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Die
Effekte von verschiedenen Schrittmacherprotokollen in der kardialen
Elektrophysiologie wurden analysiert unter Verwendung von Langendorff
präparierten
isolierten Kaninchenherzen. Die Stimulation wurde mit einem konstanten
rechteckigen Impuls am Herz appliziert. Es wurden folgende Protokolle
geprüft:
Einphasiger anodischer Impuls; einphasiger Kathodischer Impuls,
anodischer zweiphasiger Anfangsimpuls und kathodischer zweiphasiger
Anfangsimpuls. Die verabfolgte Spannung wurde in Ein-Volt-Schritten
von einem Volt bis fünf
Volt erhöht,
sowohl für
die anodische als auch für
die kathodische Stimulation. Die Dauer wurde erhöht in zwei Millisekunden Schritten
von zwei bis zehn Millisekunden. Die Epikard-Leitungsgeschwindigkeiten wurden längs und
quer zur linken Ventrikelfaserrichtung gemessen in einer Distanz
zwischen drei und sechs Millimetern von der freien Wand des linken
Ventrikels. Die 6 und 7 stellen
die Wirkungen der Dauer des Stimulationsimpulses und des verabfolgten
Stimulationsprotokolls auf die Leitungsgeschwindigkeiten dar.
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6 stellt
die Geschwindigkeiten gemessen zwischen drei Millimetern und sechs
Millimetern quer zur Faserrichtung dar. In diesem Bereich demonstriert
die kathodische einphasige Stimulation 602 die langsamste
Leitungsgeschwindigkeit von jeder getesteten Impulsdauer. Dieser
folgt die anodische einphasige Stimulation 604 und die
kathodische zweiphasige Anfangsstimulation 606. Die schnellste
Leitungsgeschwindigkeit wurde durch die anodische zweiphasige Anfangsstimulation 608 demonstriert.
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7 stellt
die Geschwindigkeiten dar, die zwischen drei Millimeter und sechs
Millimeter parallel zur Faserrichtung gemessen wurden. In diesem
bereich zeigt die kathodische einphasige Stimulation 702 die
langsamste Leitungsgeschwindigkeit für jede getestete Stimulationsimpulsdauer.
Die Geschwindigkeitsresultate, die aus der anodischen einphasigen
Stimulation 704 und von der kathodischen zweiphasigen Anfangsstimulation 706 resultieren,
sind ähnlich
wie die anodische einphasige Stimulation, die etwas schnellere Geschwindigkeiten
zeigte. Die schnellste Leitungsgeschwindigkeit wird durch die anodische
zweiphasige Anfangsstimulation 708 gezeigt.
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Die
elektrische Stimulation kann an den Herzmuskel verabfolgt werden.
Die anodische Stimulationskomponente der zweiphasigen elektrischen
Stimulation verbessert die kardiale Zusammenziehfähigkeit
durch eine Hyperpolarisierung des Gewebes vor der Anregung, was
zu einer schnelleren Impulsleitung, einer höheren intrazellulären Kalziumfreisetzung
und zur resultierenden erhöhten
Herzkontraktion führt.
Die kathodischen Stimulationskomponenten eliminieren die Nachteile
der anodischen Stimulation, was zu einer wirksamen kardialen Stimulation
bei einem tieferen Spannungsniveau führt, als dies für die anodische
Stimulation allein erforderlich wäre. Dies verlängert die
Lebensdauer der Schrittmacherbatterie und reduziert Gewebeschäden.
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Gemäss der Erfindung
wird die zweiphasige elektrische Stimulation an den kardialen Intravasalraum verabfolgt,
das heisst in das Blut, welches das Herz umgibt. Dies befähigt die
kardiale Stimulation ohne die Notwendigkeit dass elektrische Kontakte
im intimen Kontakt mit dem kardialen Gewebe platziert werden müssen, was
die Wahrscheinlichkeit von Schäden
an diesem Gewebe vermindert. Der Stimulationsschwellenwert der zweiphasigen
Stimulation, die über
den Intravasalraum verabfolgt wird ist im gleichen Bereich wie die
Standard -Stimuli welche direkt an den Herzmuskel abgegeben werde.
Durch die Verwendung der zweiphasigen elektrischen Stimulation an
den kardialen Intravasalraum ist es demzufolge möglich eine erhöhte Herzkontraktion
zu erzielen, ohne Kontraktion der Skelettmuskeln, Schäden an kardialen
Muskeln oder nachteilige Wirkungen auf den Intravasalraum.
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Die
zweiphasige elektrische Stimulation kann ebenfalls and das Skelettmuskelgewebe
angelegt werden. Die Kombination von anodischer mit kathodischer
Stimulation führt
bei der Kontraktion zu einer grösseren Anzahl
von motorischen Einheiten bei einem tieferen Spannungsniveau, was
zu einer verbesserten muskulären
Antwort führt.
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Nachdem
somit das Grundkonzept der vorliegenden Erfindung beschrieben wurde,
ist für
eine Fachperson leicht ersichtlich, dass beabsichtigt ist, dass
die vorhergehende detaillierte Offenbarung nur als Beispiel dienen
soll, und nicht einschränkend
ist. Verschieden Änderungen,
Verbesserungen und Modifikationen können einfallen und werden Fachpersonen
zugetraut. Weiter sind die Schrittmacherimpulse, welche in der Beschreibung
beschrieben sind, gut innerhalb der Möglichkeiten der existierenden
Schrittmacherelektronik mit einer zweckmässigen Programmierung. Folglich
ist die Erfindung nur durch die folgenden Ansprüche eingeschränkt.