DE69919911T2

DE69919911T2 - Resorbierbare knochenplatte

Info

Publication number: DE69919911T2
Application number: DE69919911T
Authority: DE
Inventors: Raymond Curtis; Markus Hehli
Original assignee: Synthes AG Chur
Current assignee: Synthes GmbH
Priority date: 1999-12-06
Filing date: 1999-12-06
Publication date: 2005-09-15
Anticipated expiration: 2019-12-07
Also published as: ES2229826T3; AU1371000A; HK1048748B; EP1235523B1; WO2001041663A1; ATE274857T1; EP1235523A1; DE69919911D1; JP2003515426A; HK1048748A1; CA2393206A1; US20030004515A1; AU770059B2

Description

Die vorliegende Erfindung beschreibt eine Knochenplatte gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1. Eine dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechende Knochenplatte wird in der EP-A-0530585 beschrieben.
Bei Knochenplatten aus Titan hat sich gezeigt, dass das Material eine dermaßen hohe Biokompatibilität aufweist, dass das Weichteilgewebe anhaftet. Diese Eigenschaft ist bei Knochenplatten nicht in jeder Situation erwünscht. Andererseits haben Knochenplatten, die aus resorbierbarem Material bestehen, meist unzureichende mechanische Eigenschaften (z.B. Starrheit).
Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Problem der Anhaftung von Weichteilgewebe zu beheben und Form und Funktion einer resorbierbaren Platte so weit zu optimieren, wie es innerhalb der Grenzen der zur Verfügung stehenden Materialien möglich ist.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe mit einer Knochenplatte, welche die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist.
Als resorbierbare Materialien können für die hier beschriebene Erfindung hochreine resorbierbare Polymere wie die folgenden verwendet werden: Polyhydroxysäuren, Polysaccharide, Polyamine, Polyaminosäuren, Polyorthoester, Polyanhydride, Polyamidoester, Polydioxanon, Polyesteramide, Ko-Polyoxalate, Polycarbonate und Poly-(Glutaminsäure-ko-Leucin). Bevorzugt werden Polylaktide eingesetzt, einzeln oder in Kombination mit Polyhydroxybutyraten oder Polyhydroxyvaleraten und/oder resorbierbarem Glas.
Andere verwendbare Polyhydroxysäuren sind Polycaprolakton, Poly(L-Laktid), Poly(DL-Laktid), Polyglykolid, Poly(DL-Laktid-ko-glykolid), Poly(DL-Laktid-ko-caprolakton).
Vorzugsweise weist die Unterfläche der Knochenplatte einen Radius mit einer Krümmung R auf, der weniger als 9 mm beträgt. Die Achse des Hohlzylinders, der zur gekrümmten Platte passt, verläuft parallel zur zentralen Längsachse der Platte. Das Verhältnis F/d der Gesamtfläche F der oberen Oberfläche (einschließlich der Fläche der durchgehenden Löcher) zur Höhe der Platte liegt zwischen 210 mm und 240 mm. Vor allem das Verhältnis F/f der Gesamtfläche F der oberen Oberfläche (einschließlich der Fläche der durchgehenden Löcher) zur echten Oberfläche f der oberen Oberfläche (ohne die Fläche der durchgehenden Löcher) liegt zwischen 1,10 und 1,25.
Die Breite der freien Enden der in Längsrichtung verlaufenden Platte nähert sich an den Wert b an, der vorzugsweise kleiner als 0,15 B ist.
Die obere Oberfläche der Knochenplatte weist vorzugsweise eine Rauheit von 0,5 – 5,0 μm auf, typischerweise von 0,6 μm – 2,5 μm, um die Anhaftung von Weichteilgewebe nach der Implantation zu vermeiden. In jedem Fall ist es vorzuziehen, dass die obere Oberfläche glatter als die Unterfläche ist.
Vorzugsweise weist die Knochenplatte eine Drehung um ihre zentrale Längsachse auf, die es ermöglicht, die Platte an das gewünschte Knochenprofil anzupassen. Die Drehung liegt über die Gesamtlänge bevorzugt zwischen ±1° und ±20°.
Die Länge l des zentralen Teils der longitudinal verlaufenden Platte beträgt vorzugsweise 73 – 82 % der Gesamtlänge L der Platte.
Zur Verbesserung der Winkelstabilität können einzelne oder alle konischen durchführenden Löcher ein Gewinde haben. Durchführende Löcher mit glatter Oberfläche sind allerdings auch geeignet.
Die durchführenden Löcher haben vorzugsweise einen Konuswinkel von 15° – 24°, der typische Winkel beträgt 18° – 22°.
Die Knochenplatte enthält vorzugsweise n ≥ 4 Löcher, noch bevorzugter n ≥ 6 Löcher, wobei die beiden Löcher, die dem Zentrum am nächsten sind, vorzugsweise einen Abstand von 150 %, vorzugsweise von 180 % der Entfernung x zwischen den anderen durchgehenden Löchern haben. Wenn der zentrale Teil der Platte verstärkt wird, indem das am zentralsten gelegene Loch (oder die am zentralsten gelegenen Löcher ausgelassen wird (werden), erhält der Querschnitt die maximal mögliche Starrheit, eine Eigenschaft, die für die Überbrückung von Knochendefekten wichtig ist.
Die neuartigen Eigenschaften, die diese Erfindung kennzeichnen, werden eindeutig in den Ansprüchen im Anhang dargestellt, die einen Teil der vorliegenden Beschreibung bilden. Zum besseren Verständnis der Erfindung, ihres Nutzens bei der und durch die Anwendung sind Zeichnungen, Beispiele und Beschreibungen beigefügt. Sie dienen als Illustration und Beschreibung bevorzugter Ausführungen.
Es zeigen:
1 zeigt eine 3D-Ansicht der in der vorliegenden Erfindung beschriebenen Knochenplatte; und
2 einen Schnitt entlang Linie A-A in 1.
Wie in der 1 ersichtlich ist, hat die Knochenplatte eine längliche Form und eine gekrümmte obere Oberfläche 1, eine gekrümmte Unterfläche 2 für den Oberflächenkontakt mit einem lang gestreckten Knochen, wie z.B. einem Mittelhandknochen, 6 konische durchgehenden Löcher 3, die zur Aufnahme von Knochenschrauben die obere Oberfläche 1 mit Unterfläche 2 verbinden und eine zentrale Längsachse 4.
Die durchgehenden Löcher haben einen Zuspitzungswinkel von 20° und einen Mindestdurchmesser D von 2,8 mm an Unterfläche 2.
Die Unterfläche 2 weist einen Radius mit einer Krümmung R von 7 mm auf. Die Platte besteht aus Polyaktid-Kopolymer mit einer besonders starken Abbaurate.
Das Verhältnis F/d der Gesamtfläche F der oberen Oberfläche 1 (einschließlich der Fläche der durchgehenden Löcher 3) zur Höhe d der Platte hat einen Wert von 223 mm.
Das Verhältnis F/f der Gesamtfläche F der oberen Oberfläche 1 (einschließlich der Fläche der durchgehenden Löcher 3) zur echten Oberfläche f der oberen Oberfläche 1 (ohne die Fläche der durchgehenden Löcher 3) hat den Wert 1,17.
Der zentrale Teil der länglichen Platte (über die Länge l in 1) hat die konstante Breite B, während die Breite der freien Enden der länglichen Platte sich allmählich in Form eines Halbkreises dem Wert Null nähern. Länge l des zentralen Teils der länglichen Platte entspricht 77 % der Gesamtlänge L der Platte.

Claims

Eine länglich geformte Knochenplatte aus resorbierbarem Material mit einer oberen Oberfläche (1), einer gekrümmten Unterfläche (2) für den Kontakt mit einem Knochen, mehreren konischen durchgehenden Löchern (3), die die obere Oberfläche (1) mit der Unterfläche (2) verbinden und deren Funktion in der Aufnahme von Knochenschrauben besteht sowie einer zentralen Längsachse (4), dadurch gekennzeichnet dass A) die gekrümmte Unterfläche (2) einen Radius mit einer Krümmung R aufweist, der weniger als 10 mm beträgt; B) das Verhältnis F/d der Gesamtfläche F der oberen Oberfläche (1) einschließlich der Fläche der durchgehenden Löcher (3) zur Höhe der Platte d hat einen Wert von 190–270 mm, und C) der zentrale Teil der länglichen Platte eine im wesentlichen konstante Breite B aufweist, wohingegen die Breite der freien Enden der longitudinalen Platte sich an einen Wert von b < 0,3 B annähert.
Knochenplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Radius der Krümmung R kleiner als 9 mm ist.
Knochenplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis F/d einen Wert von 210–240 mm hat.
Knochenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis F/f der Gesamtfläche F der oberen Oberfläche (1) einschließlich der Oberfläche der durchgehenden Löcher (3) zur wahren Oberfläche f der oberen Oberfläche (1) ohne die Fläche der durchgehenden Löcher (3) einen Wert von 1,10 bis 1,25 hat.
Knochenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite der freien Enden der longitudinalen Platte sich dem Wert b < 0,15 B annähert.
Knochenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Oberfläche (1) eine Rauheit von 0,5 – 5,0 μm, vorzugsweise von 0,6 – 2,5 μm aufweist.
Knochenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Oberfläche (1) glatter als die Unterfläche (2) ist.
Knochenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Platte um ihre zentrale Längsachse (4) verdreht ist.
Knochenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge des zentralen Teils der longitudinalen Platte zwischen 72 bis 82 % der Gesamtlänge L der Platte beträgt.
Knochenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die durchgehenden konischen Löcher (3) ein Gewinde aufweisen.
Knochenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die konischen durchgehenden Löcher (3) eine glatte innere Oberfläche aufweisen.
Knochenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass sie n ≥ 4 Löcher (3), bevorzugt n ≥ 6 Löcher (3) hat, wobei die beiden Löcher (3), die dem Zentrum am nächsten sind, einen Abstand von 102 %, vorzugsweise von 150 – 180 % der Entfernung x zwischen den anderen durchgehenden Löchern (3) aufweisen.
Knochenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die durchgehenden Löcher (3) einen Konuswinkel von 15° – 25°, vorzugsweise von 18 – 22° aufweisen.