-
TECHNISCHES GEBIET
-
Die
Erfindung bezieht sich auf den wesentlichen Gegenstand Rauschen
in seismischen und seismisch hergeleiteten Gesteins-Eigenschaftsdaten zu
reduzieren; das Herleiten unterschiedlicher neuer Daten aus eingegebenen
seismischen und seismisch hergeleiteten Gesteinseigenschaftsdaten,
welche räumliche Änderungen
in der Untergrundstruktur, der Stratigraphie, der Lithologie und
den Gesteins-Fluids hervorheben; und auf die Analyse und Interpretation von
solchen Daten.
-
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
-
Seismische
Daten werden akquiriert, um Informationen über die Untergrundstruktur,
die Stratigraphie, die Lithologie und den Fluids bereitzustellen, die
im Gestein enthalten sind. Akquirierte seismische Datenaufzeichnungen
sind die Erwiderung auf eine seismische Energiequelle nachdem sie
vom Gestein in der Unterfläche
hindurchpassiert und reflektiert ist. Seismische Daten können bei
oder nahe der Erdoberfläche
akquiriert werden oder können
entlang Bohrlöchern
akquiriert werden. Nach der Akquirierung werden die seismischen
Daten typischerweise zu einem Satz von seismischen Spuren bearbeitet, wobei
jede Spur die seismische Erwiderung bei einen bestimmten Flächen-x,y-Ort
repräsentiert.
Die Spur ihrerseits setzt sich aus einer Serie von Proben der seismischen
Erwiderung zusammen, die üblicherweise
geordnet ist, um mit der zunehmenden seismischen Reisezeit oder,
nach einer Tiefen-Konvertierung, mit der zunehmenden Tiefe zu korrespondieren.
Abhängig
von der Akquirierungs-Geometrie werden üblicherweise die seismischen
Spuren bearbeitet und geordnet, um Linien mit im regelmäßigen Abstand
voneinander angeordneten Spuren entlang der Fläche zu bilden. Die seismischen
Daten entlang solcher Linien können
als Schnitte durch die Erde betrachtet werden. Seismischen Daten
werden als seismischen 2D-Daten bezeichnet, wenn die Linien in unterschiedlichen
Richtungen sind oder relativ zu den Zwischenräumen der Spuren mit einem großen Abstand
voneinander angeordnet sind. Seismischen Daten werden als seismische
3D-Daten bezeichnet, wenn die Akquirierung derart ist, dass die
Bearbeitung einen Satz von seismischen Linien ergibt, die aufeinanderfolgend
geordnet sind und wobei die x, y-Spurenorte ein regelmäßiges Netz
bilden, und derart ist, dass der Zwischenraum der seismischen Linien
im Wesentlichen in der gleichen Größenordnung wie der Zwischenraum
der Spuren in den Linien ist. In der Praxis werden die Linien, entlang
welchen die Daten akquiriert werden, Reihenlinien genannt und Linien
senkrecht zu den Reihenlinien als Querlinien bezeichnet. 1 zeigt
einen seismischen Schnitt mit einer Anzahl von seismischen Datenspuren,
der aus dem seismischen 3D-Daten-Würfel genommen worden ist, dessen
x, y-Netz in 2 gezeigt ist. Seismische 2D-
und 3D- Datensätze
werden im Allgemeinen an Computer-Arbeitsplätzen mit spezialisierter Software
aufeinanderfolgend analysiert und interpretiert, um die Untergrundstruktur,
die Stratigraphie, die Lithologie und Fluids zu offenbaren und um so
den Ort, die Struktur, die Stratigraphie, die Lithologie und die
Fluid-Verteilung von Kohlenwasserstoff-Reservoiren, zugehörigen Wasserschichten
und anderen Untergrundeigenschaften von Interesse vorherzusagen. 3 zeigt
eine Struktur-Interpretation der seismischen Daten aus 1.
Diese Interpretation skizziert die Gesamtreservoir-Zone, innerhalb welcher
hohe seismische Amplituden zu Öl-Sanden korrelieren.
Die Interpretation zeigt auch strukturelle und stratigraphische
Relationen. Strukturelle Relationen werden typischerweise auf Verwerfungen
bezogen, zum Beispiel zeigt in 3 die Interpretation
wie die von den Horizonten definierten Schichten durch die Verwerfungen
unterbrochen sind. Stratigraphische Relationen werden typischerweise
auf Sedimentation und Erosion bezogen. Beispielsweise kann eine
Interpretation zeigen, wie eine Erosionsfläche tieferliegende Schichten
bricht.
-
Die
Amplituden der seismischen Daten werden primär durch die Stärke der
Reflektion der seismischen Wellen an Schichtgrenzen ermittelt. Die
Reflektionsstärke
wird wiederum durch Änderungen
in bestimmten physikalischen Parametern des Gesteins festgestellt,
wenn man von einer Schicht zu der nächsten geht. Diese physikalischen
Parameter werden durch die physikalischen Eigenschaften der Gesteinsmatrix
ermittelt, d.h. das Gestein mit leeren Gesteinsporen und Fluids,
die in den Poren enthalten sind, werden gemeinsam als 'Gesteinseigenschafts-Daten' bezeichnet. Änderungen
in der Gesteinsmatrix können
durch Änderungen
in der Lithologie (Gesteinsmineralzusammensetzung und -Aufbau) verursacht
werden. Fluids-Änderungen
gehen aus Änderungen
des Fluid-Typs:
Wasser, Öl
und Gas; oder Eigenschafts-Änderungen
des Fluid-Typs hervor. Unter Verwendung moderner Computeralgorithmen
können
Gesteinseigenschafts-Daten aus den Amplituden der seismischen Daten
beurteilt werden. Gesteinseigenschafts-Daten, welche direkt aus seismischen
Daten beurteilt werden können,
weisen die akustische Impedanz, die elastische Impedanz, die Druckwellengeschwindigkeit,
die Schubwellengeschwindigkeit und die Dichte auf. Ferner können Gesteinseigenschafts-Daten
auch direkt oder indirekt unter Verwendung von funktionalen, statistischen oder
anderen Relationen zwischen den unterschiedlichen Gesteinseigenschaften
hergeleitet werden. Seismisch hergeleitete Gesteinseigenschafts-Daten können direkt
zum Analysieren von Änderungen
in der Lithologie und den Fluids in Schichten verwendet werden.
Auch wird Information über
die Struktur und Stratigraphie erhalten und oftmals sogar gegenüber den
seismischen Daten vergrößert. Das
Verwenden von seismisch hergeleiteten Gesteinseigenschafts-Daten in der Untergrund-Analyse
und -Interpretation wird daher oftmals vor dem Verwenden von seismischen
Reflektionsdaten bevorzugt, oder wird im Zusammenhang mit der seismischen
Datenuntergrund-Analyse und -Interpretation ausgeführt. Aus dem
gleichen Grund wird das betreffende Verfahren vorzugsweise für seismisch
hergeleiteten Gesteinseigenschafts-Daten verwendet. 4 zeigt
den gleichen Schnitt wie 1, zeigt aber nun einen Schnitt durch
einen akustischen Impedanz-Gesteinseigenschafts-Würfel, der
aus den seismischen Reflektionsdaten hergeleitet ist. Änderungen
in der akustischen Impedanz ergeben sich aus Änderungen von seismischen Reflektionskoeffizienten.
Mit anderen Worten ist die akustische Impedanz eine Schichteigenschaft, wohingegen
die seismischen Reflektionskoeffizienten sich auf die Schichtgrenzflächen beziehen.
Die Analyse der Unterschiede zwischen den seismischen Daten und
den akustischen Impendanz-Daten offenbart, dass ölhaltige Sande und deren Grenzen
genauer aus den akustischen Impedanzdaten als aus den seismischen
Daten an sich interpretiert werden können.
-
Zum
Charakterisieren einer interpretierten Horizont- oder Verwerfungsebene
kann die Inklination und der Azimut an jedem Horizont-Punkt berechnet
werden. Wie in 5 dargestellt, ist die Inklination
bei einem Horizont-Punkt der Winkel aus der Vertikalen zu dem Gradientenvektor
einer Ebenen-Tangente zu der Horizont-Fläche bei dem Horizont-Punkt.
Der Azimut ist der Winkel der Projektion des Gradientenvektors auf
eine horizontale Ebene, welcher im Uhrzeigersinn im Wesentlichen
relativ zum Norden berechnet wird.
-
Ein
Schlüssel-Aspekt
der seismisch und seismisch hergeleiteten Gesteinseigenschafts-Daten ist,
dass im Allgemeinen diese Daten keine ausreichenden Informationen
enthalten, um bei jeder Probe all die benötigten Daten über die
Struktur, die Stratigraphie, die Lithologie und das Fluid bei der
Probe zu ermittelt. Zusätzliche
Information wird durch Analysieren und Interpretieren räumlicher
Variationen in den seismischen und seismisch hergeleiteten Gesteinseigenschafts-Daten
bereitgestellt. Beispielsweise kann aus dem Charakter einer räumlichen Änderung
ermittelt werden, ob die Änderung
von einer Änderung
in der Struktur herrührt,
beispielsweise einer Verwerfung, oder von einer Änderung in der Lithologie oder
in den Fluids herrührt.
Das Problem ist, dass die Information über die räumlichen Variationen oftmals
aus den seismischen oder seismisch hergeleiteten Gesteinseigenschafts-Daten
nicht einfach wahrzunehmen ist oder bereits quantifiziert ist. Dies motiviert
den Bedarf für
Verfahren, welche Daten generieren, welche räumliche Änderungen in der Untergrundstruktur,
der Stratigraphie, der Lithologie und den Fluids hervorheben, und
für Verfahren
zum Analysieren und zum Interpretieren solcher Daten.
-
Es
wurden Verfahren beschrieben, welche sich auf das Berechnen bestimmter
Messgrößen von räumlichen Diskontinuitäten konzentrieren,
die nur seismische Daten verwenden. Diese Verfahren wenden nicht
die Information an, welche bei einer Interpretation der seismischen
Daten gewonnen wird. Das vorgeschlagene Verfahren weicht von den
existierenden Verfahren ab, in dem ein Untergrundmodell verwendet
wird, welches auf eine vorhandene Interpretation basiert, um die
Berechnung von neuen Typen von Messgrößen aus räumlichen Änderung in der Untergrundstruktur,
der Stratigraphie, der Lithologie und den Fluids zu betreiben. Diese
Messgrößen werden
aus Änderungen
in den Amplituden von seismischen Daten oder seismisch hergeleiteten
Gesteinseigenschafts-Daten entlang Horizonten hergeleitet. Eine
solche Messgröße ist der
Gradient der Amplituden, der zur Unterscheidung von einem Gradient
einer geometrischen Fläche
als der Eigenschafts-Gradient bezeichnet wird. Dieser Eigenschafts-Gradient
wird an jedem Horizont-Punkt ermittelt, in dem eine Fläche durch
Amplituden an dem Horizont-Punkt und den umgebenden Horizont-Punkten
angepasst wird und in dem der Gradienten dieser Fläche berechnet
wird. Große
Gradienten korrespondieren zu schnellen, seitlichen Änderungen.
Ein alternatives Verfahren zum Charakterisieren der Amplituden-Änderungen ist, in dem durch Filtern
die Amplitudendaten entlang des Horizonts geglättet werden und dann der Unterschied
der gefilterten und eingegebenen Daten als Messgröße der Änderungsrate
der Amplituden erfasst wird. Solche Filterbetätigungen reduzieren auch das
Rauschen und stellen als solches eine neuen Art und Weise bereit
zum Reduzieren von Rauschen in den eingegebnen, seismischen und
seismisch hergeleiteten Gesteinseigenschafts-Daten.
-
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
-
Die
Erfindung stellt bereit einen neuen und verbesserten Prozess zum
Reduzieren von Rauschen in seismischen und seismisch hergeleiteten Gesteinseigenschafts-Daten;
zum Erzeugen von Daten, die Informationen über die räumliche Variation der Untergrundstruktur,
der Stratigraphie, der Lithologie und dem Fluidgehalt aus seismisch
und seismisch hergeleiteten Gesteinseigenschafts-Daten offenbaren;
und zum Analysieren und zum Interpretieren der Daten. Das Verfahren
verwendet als Eingabe seismische oder seismisch hergeleitete Gesteinseigenschafts-Daten
und eine Interpretation von diesen Daten. Aus der Interpretation
wird ein Untergrundmodell gebildet, welches im Folgenden als Erdmodell bezeichnet
wird. Die Prozessberechnungen werden durch dieses Erdmodell betrieben.
Kurz dargestellt, sind die Hauptschritte der 3D-Version des Prozesses:
Erhalten
seismischer oder seismisch hergeleiteter Gesteinseigenschafts-Daten;
interpretieren dieser Daten zum Definieren der Horizonte und Verwerfungen,
welche Grenzen von Schichten von Interesse bilden; Bilden aus den
Horizonten und Verwerfungen und der Stratigraphie und den strukturellen
Beziehungen zwischen den Horizonten und Verwerfungen eines Erdmodell,
wobei die eingegebenen Horizonte und Verwerfungen die Grenzen der
Erdmodell-Hauptschichten bilden; geleitet von der Stratigraphie
und den strukturellen Relationen unterteilen jeder Erdmodell-Hauptschicht
in Mikroschichten, die von Mikroschicht-Horizonten begrenzt sind,
die bei seismischen oder seismisch hergeleiteten Gesteinseigenschafts-x,y-Rasterpunkten
definiert sind, sodass die Mikroschicht-Horizonte die innere Struktur von
jeder der Erdmodell-Hauptschichten definieren; herausfinden für jeden
Rasterpunkt von jedem Mikroschicht-Horizont der räumlichen
Koordinaten eines Satzes von umgebenden Rasterpunkten auf dem Mikroschicht-Horizont,
welche miteinander ein Mikroschicht-Horizont-Flächensegment definieren; Drehen
des Mikroschicht-Horizont-Flächensegments
in Reihenlinien- und Querlinien-Richtung über einen anwender-definierten
Winkelbereich mit einer anwender-definierten Schrittgröße um den
momentanen Definitionspunkt herum, um die räumlichen Koordinaten des gedrehten
Mikroschicht-Horizont-Flächensegments
zu definieren; Extrahieren für
dieses Mikroschicht-Horizont-Flächensegment
der korrespondierenden seismischen oder seismisch hergeleiteten
Gesteinseigenschafts-Datenamplituden; Berechnen aus diesen extrahierten
Amplituden von einer oder von mehreren Messgrößen für die Änderungsrate dieser Amplituden
entlang dem momentanen, gedrehten Mikroschicht-Horizontsegment durch Berechnen der
Größe des Gradienten
oder durch Verwendung verschiedenartiger Filter, der Richtung des
Gradienten und der Filter-Ausgaben;
Wiederholen für alle Winkel
sowohl in Reihenlinien- als auch Querlinien-Richtung; Ermitteln
für jede Messgrößen-Änderungsrate der Winkeln, wobei
die Messgrößen-Änderungsrate
minimal ist und für
diese Winkel Speichern als Ausgabe-Daten der Winkel-Inklination
und des -Azimuts, der Messgrößen-Änderungsrate, der Gradientenrichtung
und den Filter-Ausgaben;
Wiederholen dieses Prozesses für
alle Rasterpunkte auf jedem Mikroschicht-Horizont und für alle Mikroschicht-Horizonte; Ausgeben
der Ergebnisse in der Form eines Satzes von Mikroschicht-Horizonten,
wobei jeder Mikroschicht-Horizont-Punkt die
korrespondierenden Prozess-Ausgabe-Daten enthält; Generieren einer zusätzlichen
Ausgabe durch Interpolieren der Mikroschicht-Horizonte an die seismischen
und seismisch hergeleiteten Gesteinseigenschafts-Raster;
Analysieren
und Interpretieren der Ausgabe-Daten, welche die Information über räumliche Änderungen enthalten,
um seitliche Variationen in der Untergrundstruktur, der Stratigraphie,
der Lithologie und der Fluidverteilung vorherzusagen. Die Analyse
und Interpretation der interpolierten Ausgabe-Daten kann an standardmäßigen, seismischen
Arbeitsplätzen durchgeführt werden,
die Schnitt, Karten- und 3D-Ansichten und Interpretationswerkzeuge
verwenden. Die Mikroschicht-Horizonte
an sich können
auf eine neue Art und Weise analysiert und interpretiert werden,
wodurch die Mikroschicht-Horizonte in Karten- (siehe 8, 9 und 10)
oder in 3D-Ansicht betrachtet werden, und wobei der Anwender durch den
Stapel von Mikroschicht-Horizonten blättern kann, um Änderungen
entlang den Mikroschicht-Horizonten zu beurteilen.
-
Die
erzeugten Ausgabe-Daten heben Informationen über seitliche Variationen in
der Untergrundstrukturen, der Stratigraphie, der Lithologie und der
Fluidverteilung hervor, die nicht direkt aus den eingegebenen seismischen
oder seismisch hergeleiteten Gesteinseigenschafts-Daten offensichtlich sind.
Zusätzlich
enthalten die erzeugten Ausgabe-Daten gefilterte Versionen der eingegebenen seismischen
oder seismisch hergeleiteten Gesteinseigenschafts-Daten, in welchen
Rauschen reduziert ist und daher verwendet werden können, um
bei der standardmäßigen seismischen
oder seismisch hergeleiteten Gesteinseigenschafts-Daten-Analyse
und -Interpretation von Nutzen zu sein.
-
Der
Prozess wird mittels eines geologischen Modells betrieben, welches
im Wesentlichen nicht dazu tendiert, detaillierte Änderungen
in der Untergrundstruktur, der Stratigraphie, der Lithologie und der
Fluidverteilung zu erfassen. Der Prozess kompensiert geometrische
Ungenauigkeiten in dem geologischen Modell mittels der spezifizierten
Winkelperturbations-Prozedur. Tatsächlich können, basierend auf einem sehr
einfachen Modell, nützliche
Daten mit dem betreffenden Prozess generiert werden. In seiner einfachsten
Form setzt sich solch ein Modell aus einer Schicht zusammen, die
von zwei parallelen Horizonten begrenzt ist. Der Prozess kann auch
ohne irgendeine Winkelperturbation (Winkelbereich=0) durchgeführt werden.
In solch einem Fall kann die Ausgabe verwendet werden, um die räumlichen Änderungen
in der Struktur, der Stratigraphie, der Lithologie und der Fluidverteilung
relativ zu dem geometrischen Modell an sich zu bewerten. In der
praktischen Anwendung kann der Prozess aufeinanderfolgende Male
angewendet werden, wobei die Ausgabe verwendet wird, um das geometrische
Modell zu verbessern, welches umgekehrt verwendet wird, um verbesserte
Daten über
räumlichen Änderungen
in der Untergrundstruktur, der Stratigraphie, der Lithologie und
der Fluidverteilung zu generieren.
-
Die
Erfindung ist insbesondere für
die Kohlenwasserstoff-Exploration,
den -Aufschluss und die -Gewinnung zum Ermitteln der Struktur, der
Stratigraphie, der Lithographie und der Fluidverteilung in Kohlenwasserstoffreservoiren
und zugehörigen
wasserführenden
Schichten, und zum Ermitteln einer Fluidbewegung aus seismischen
Vermessungen anwendbar, die über
einem Reservoir zeitlich wiederholt werden, wie es aufgebraucht
wird. Die von dem Prozess erzeugten Daten offenbaren wie sich die
Struktur, die Stratigraphie, die Lithologie und die Fluidverteilung räumlich ändern und
wie schnell solche Änderungen sind.
Schnelle Änderungen
können
auf Außen-Reservoirgrenzen
oder Grenzen zwischen unterschiedlichen Reservoireinheiten und Fluidkontakte
hinweisen. Subtilere Änderungen
können
beispielsweise auf zunehmende oder abnehmende Porosität und den
% von kohlenwasserstoffhaltigen Gestein gegenüber nichtwasserstoffhaltigen
Gestein hinweisen. Daten, die von dem Prozess generiert werden,
können
Details über
räumliche Änderungen
in der Struktur, der Stratigraphie, der Lithologie und der Fluidverteilung
offenbaren, welche nicht leicht detektiert werden, wenn mit den
seismischen und seismisch hergeleiteten Gesteinseigenschafts-Daten
gearbeitet wird. Auf ähnliche
Weise kann, wenn der Prozess angewendet wird, um seismische Vermessungen
zu wiederholen, eine verbesserte Detektion der zeitlichen Bewegung
von den Fluidgrenzen erreicht werden.
-
Der
Prozess ist nicht auf die Anwendung in der Kohlenwasserstoff-Exploration,
die -Gewinnung und den -Aufschluss limitiert. Jede Analyse und Interpretation
von seismisch oder seismisch hergeleiteten Gesteinseigenschafts-Daten
mit dem Zweck die Untergrundstruktur, die Stratigraphie, die Lithologie
und die Fluidverteilung zu bestimmen, kann von dem Prozess profitieren.
-
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
-
1 ist
ein Beispiel eines seismischen Schnitts aus einem seismischen 3D
Würfel.
Gezeigt sind Spuren mit x-Positionen, die von 32 bis 110 reichen,
und einer y-Position 251. Die seismische Erwiderung an jeder Spur
ist als Funktion der Reisezeit t gezeigt. Die seismischen Amplituden
sind für
eine positive Ablenkung mit Schwarz gefüllt und für eine negative Ablenkung ungefüllt. Die
Größe der Ablenkungen
zeigt die Stärke
der Grund-Reflektionen aus der Erde an.
-
2 zeigt
das x,y-Raster der Spuren, welche den 3D-Würfel aufweisen, aus welchem
der Schnitt in 1 seinen Ursprung hat. Die Linie
bei der y-Position 251 und den x-Positionen, die von 32 bis 110
reichen, korrespondiert mit dem seismischen Schnitt aus 1.
-
3 zeigt
den seismischen Schnitt aus 1 mit einer
eingeblendeten Interpretation von einigen der wichtigsten strukturellen
und stratigraphischen Eigenschaften des Untergrundes. Solche Interpretationen
werden üblicherweise
durch Verwenden von Computergraphik-Arbeitsplätzen mit spezieller, seismischer
Interpretationssoftware erzielt. Auf dem Computerbildschirm werden,
geführt
von den dargestellten seismischen Daten, Horizonte und Verwerfungen
digitalisiert. Die Interpretation auf 3 zeigt
die Inklination der statisgraphischen Einheiten, innerhalb welcher
die Speichersande liegen, und zeigt einige der Verwerfungen, welche
das Reservoir in unterschiedliche Einheiten brechen.
-
4 zeigt
einen Schnitt von seismisch hergeleiteten Gesteins-Eigenschaftsdaten,
in diesem Fall akustische Impedanz, entlang der gleichen Linie wie 1.
-
5 stellt
die Definition der Inklination und des Azimuts dar, um die Geometrie
einer Oberfläche zu
charakterisieren.
-
6 ist
ein Flussdiagramm, welches die Prozessschritte in einer Ausführungsform
des neuen Verfahrens zeigt.
-
7 ist
ein Beispiel des Erdmodells, welches aus der Interpretation von
dem aus 3 gebaut ist, welche zeigt,
wie die Mikroschicht-Horizonten innerhalb der Schichten verlaufen,
welche von der eingegebenen Interpretation definiert sind.
-
8 zeigt
die absolute Größe der Eigenschafts-Gradienten
auf den Rasterpunkten eines Mikroschicht-Horizontes. Die hohen Amplituden,
welche von den Pfeilen angezeigt sind, zeigen klar eine Verwerfung.
-
9 zeigt
den Eigenschafts-Gradienten-Azimut auf den Rasterpunkten von einem
anderen Mikroschicht-Horizont. Die hohen Amplituden, welche von
den Pfeilen angezeigt sind, zeigen klar Mehrfach-Verwerfungen.
-
10 zeigt
die absolute Größe des Eigenschafts-Gradienten
auf den Rasterpunkten von noch einem anderen Mikroschicht-Horizont, welcher
durch einige Speichersande verläuft.
Die Eigenschafts-Gradienten-Größe zeigt
klar Unterschiede in der seitlichen Kontinuität der Speichersande an. Im Bereich
A skizziert die Eigenschafts-Gradienten-Größe einen Speichersand mit guter
seitlicher Kontinuität,
wohingegen im Bereich B die schnelle, seitliche Variation der Eigenschafts-Gradienten-Größe anzeigt,
dass die Speichersande eine schlechte seitliche Kontinuität aufweisen.
-
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
-
Die
Erfindung kann in vielen unterschiedlichen Formen verwirklicht werden.
Die Offenbarung und Beschreibung der Erfindung in den Zeichnungen und
in jener Beschreibung sind illustrativ und dazu erklärend und
verschiedenartige Änderungen
in der Reihenfolge von Bearbeitungsschritten, der Parameter in der
Bearbeitung und von den Prozessdetails können gemacht werden, ohne vom
Umfang der Erfindung abzuweichen.
-
6 stellt
die Schritte in dem neuen Prozess in der Form eines Flussdiagramms
dar. Es gibt für
den Prozess drei Typen von eingegebenen Daten: Seismische Daten,
seismisch hergeleitete Gesteinseigenschafts-Daten und ein sogenanntes 'Erdmodell'. Die verbindliche
Eingabe setzt sich aus einem Erdmodell und mindestens aus einem
seismischen oder seismisch hergeleiteten Gesteinseigenschafts-Datensatz
zusammen.
-
Schritt 100 zeigt
die Eingabe der seismischen Daten. Obwohl dies keine notwendige
Bedingung ist, wird angenommen, dass die eingegeben Daten in die
Form eines 2D- oder 3D-Datensatzes verarbeitet
worden sind, der zur seismischen Dateninterpretation verwendet wird,
d. h. die Datensätze setzten
sich aus Sätzen
von seismischen Spuren zusammen, die in Linien geordnet sind, wobei
jede Spur eine x, y-Koordinate hat und jeder Datenpunkt der Spur
mit einer bestimmten seismischen Reisezeit oder Tiefe (t oder z)
korrespondiert.
-
Herkömmlicherweise
wird ein Datensatz aus dem Bearbeiten zur weiteren Analyse und Interpretation
erzielt. Zunehmend spezielle Prozesse werden angewendet, um bestimmte
Untergrundeigenschaften gegenüber
einem routinemäßig bearbeiteten
Datensatz zu verstärken.
Beispielsweise können
seismische Datensätze
generiert werden, welche Informationen über seismische Wellen enthalten,
welche über
einen bestimmten Winkelbereich reflektiert wurden, da diese die
Möglichkeit
vergrößern können, Fluidgrenzen
zu detektieren. Daher sind mehrfache, seismische Datensätze, welche
die gleiche Untergrundzone abdecken, zunehmend zur Analyse und Interpretation
verfügbar.
Ein anderes Beispiel sind seismische Zeitrafferdaten, wobei seismische
Daten mehrere Male über
eine Reservoir-Gewinnung akquiriert werden. In diesem Fall können Unterschiede zwischen
den seismischen Datensätzen
Informationen über Änderungen
in Fluidgrenzen offenbaren, wie Kohlenwasserstoffe gewonnen werden.
-
Schritt 110 zeigt
die Eingabe von seismisch hergeleiteten Gesteinseigenschafts-Daten.
Seismisch hergeleitete Gesteinseigenschafts-Daten können direkt
verwendet werden zum Analysieren von Änderungen in der Lithologie
und den Fluids in Schichten. Auch wird Information über die
Struktur und die Stratigraphie erhalten und gegenüber seismischen
Daten oftmals sogar verbessert. Das Verwenden von seismisch hergeleiteten
Gesteinseigenschafts-Daten in der Untergrundanalyse und -Interpretation
wird daher oft gegenüber
dem Verwenden von seismischen Reflektionsdaten bevorzugt oder wird
im Zusammenhang mit der seismischen Datenuntergrund-Analyse und
-Interpretation getan. Aus dem gleichen Grund wird das betreffende
Verfahren vorzugsweise an seismisch hergeleitete Gesteinseigenschafts-Daten
angewendet.
-
Jede
der beschriebenen Typen von seismischen und seismisch hergeleiteten
Gesteinseigenschafts-Datensätzen
und andere, ähnliche
Datensätze
können
in dem unten ausführlich
beschriebenen Prozess angewendet werden. In der Praxis wird der Prozess
an mehreren Datensätzen
angewendet, da jeder Datensatz unterschiedliche Aspekte von räumlichen Änderungen
in der Untergrundstruktur, der Stratigraphie, der Lithologie und
den Fluids hervorheben kann.
-
Schritt 120 ist
zum Eingeben des Erdmodells für
den Untergrundbereich von Interesse. 7 zeigt ein
Beispiel. Das Erdmodell wird aus einer Interpretation von Untergrund- Horizonten und -Verwerfungen aus
den seismischen Daten, von denen ein Teil in 1 gezeigt
ist, und/oder aus korrespondierenden, seismisch hergeleiteten Gesteinseigenschafts-Daten,
von denen ein Teil in 4 gezeigt ist, und/oder Ausgabe-Daten
von dem betreffenden Prozess, und aus den geometrischen Relationen
zwischen diesen Horizonten und Verwerfungen ermittelt. Aus diesen Informationen
kann ein Erdmodell generiert werden, welches sich aus einem Satz
von Schichten zusammensetzt, wobei für jede Schicht die Grenzen
aus den eingegebenen Horizonten und Verwerfungen ermittelt werden
und wobei innerhalb jeder Schicht ein Satz von Horizonten generiert
wird, welche die sogenannten Mikroschichten für jene Schicht definieren. Die
Geometrie jener Mikroschicht-Horizonten kann auf unterschiedliche
Wege modelliert werden, um das Sedimentmuster innerhalb jeder Erdmodellschicht
zu akquirieren. Im Allgemeinen werden die Erdmodell-Eingabe-Horizonte, die vom
Anwender definierten Referenz-Horizonte oder eine Kombination aus
diesen Horizonten verwendet, um die Erzeugung der Mikroschicht-Horizonte
zu leiten. Im Falle einer komplexen Sedimentation können zum
Generieren der Mikroschicht-Horizonte hochentwickeltere Verfahren
angewendet werden. Die Vertikalauflösung dieser Mikroschicht-Horizonten
kann variieren, muss aber bis ungefähr unter dem vertikalen Zeit oder
Tiefenproben-Intervall der eingegebenen seismischen oder seismisch
hergeleiteten Gesteinseigenschafts-Daten sein, um die von dem betreffenden Prozess
extrahierten Informationen zu maximieren. Die Mikroschicht-Horizonte
können
auf dem gleichen x, y-Raster definiert werden wie die eingegebenen seismischen
oder seismisch hergeleiteten Gesteinseigenschafts-Raster, obwohl
dies keine notwendige Bedingung ist. Das beschriebene Erdmodell
kann von einfach, für
den Fall, wenn das Ziel ist, die wichtigsten, räumlichen Änderungen in der Untergrundstruktur,
der Stratigraphie, der Lithologie und den Fluids unter Verwendung
des betreffenden Prozesses zu erfassen, oder bis zu sehr detailliert
reichen, für den
Fall, wenn das Ziel ist, subtilere, räumliche Änderungen in der Untergrundstruktur,
der Stratigraphie, der Lithologie und den Fluids zu erfassen. In
seiner einfachsten Form basiert das Erdmodell auf zwei parallelen
Horizonten mit den dazwischenliegenden Mikroschichten, die auch
zu den eingegebenen Horizonten parallel verlaufen. Sehr detaillierte
Erdmodelle werden durch detaillierte Interpretation der verfügbaren seismischen
Daten, seismisch hergeleiteten Gesteinseigenschafts-Daten und von
Daten hergeleitet, die vom betreffenden Prozess generiert werden. Wenn
das Erdmodell detaillierter wird, verbessert sich die Genauigkeit
mit welcher die Mikroschichtung des Erdmodells die Untergrundstruktur
und die Stratigraphie erfasst.
-
Der
nächste
Schritt ist zum Erzeugen der Ausgabe-Daten entlang den Mikroschicht-Horizonten und
den gedrehten Mikroschicht-Horizonten, welche lokal gedreht werden,
um Rauschen optimal zu reduzieren und um räumliche Variationen in der
Untergrundstruktur, der Stratigraphie, der Lithologie und den Fluids
zu erfassen. Die Ausgabe setzt sich aus unterschiedlichen Messgrößen der Änderungsrate der
seismischen Daten oder der seismisch hergeleiteten Gesteinseigenschafts-Daten
relativ zu den Mikroschicht-Horizonten
oder lokal gedrehten Mikroschicht-Horizonten, der Richtung, in welcher
die Änderungsrate
für jede
dieser Messgrößen am größten ist,
der korrespondierenden Dreh-Inklination
und dem korrespondierenden Azimut und der Filterausgabe der angewendeten
Filter zusammen. Der Algorithmus wird hier in einer Form dargestellt,
welches zum Offenbaren am geeignetesten ist, kann aber einfach in
andere Formen modifiziert werden, ohne vom Umfang der Erfindung
abzuweichen. Die Schlüssel-Kalkulationsschritte
für die
3D-Version des Prozesses,
wie sie an einem eingegebenen seismischen oder seismisch hergeleiteten
Gesteinseigenschafts-Würfel
angewendet werden, sind:
Für
jeden Mikroschicht-Horizont:
Definieren des ausgewählten Mikroschicht-Horizonts als
den 'momentanen
Horizont' (Schritt 200).
-
Für jeden
Rasterpunkt auf dem momentanen Horizont:
Definieren des ausgewählten Rasterpunkts
als den 'momentanen
Rasterpunkt', herausfinden
seiner zugehörigen
(x, y, t oder z)-Koordinaten und durch Interpolation der seismischen
oder seismisch hergeleiteten Gesteinseigenschaft-Eingabe-Daten berechnen
der Amplitude beim momentanen Rasterpunkt (Schritt 210).
-
Basierend
auf einem von einem Anwender angegebenen Abstands-Kriterium, typischerweise zwischen
25 und 500 Metern, herausfindend eines Satz von Rasterpunkten auf
dem momentanen Horizont um den momentanen Rasterpunkt herum und bestimmen
ihrer (x, y, t oder z)-Koordinaten. Dieser Satz von Punkten, der
den momentanen Rasterpunkt aufweist, wird als das 'momentane Mikroschicht-Horizont-Segment' definiert (Schritt 220).
-
Für jeden
Winkel in Reihenlinien-Richtung, der aus einem von einem Benutzer
bestimmten Reihenlinien-Mikroschicht-Horizont-Segment-Drehwinkelbereich
und -Inkrement berechnet wird:
Drellen des momentanen Mikroschicht-Horizont-Segments um den momentanen
Rasterpunkt herum gemäß dem momentanen
Reihenlinien- und Querlinien-Winkel, um das 'gedrehte, momentane Mikroschicht-Horizont-Segment' und die Koordinaten (x', y', t' oder z') der gedrehten,
momentanen Mikroschicht-Horizont-Segment-Rasterpunkte
zu definieren (Schritt 230). Durch Interpolation der seismischen
oder seismisch hergeleiteten Gesteinseigenschafts-Eingabe-Daten
berechnen der Amplitude an jedem Punkt des gedrehten, momentanen
Mikroschicht-Horizont-Segments,
um den Satz von Daten zu definieren, die sich aus (a, x', y', t' oder z') an jedem Punkt
zusammensetzen, wobei a die Amplitude für jenen durch die Interpolation
berechneten Punkt ist (Schritt 240). Aus dem gedrehten,
momentanen Mikroschicht-Horizont-Segment und den (a, x', y', t' oder z')-Daten der Segmentpunkte
berechnen des Gradienten der Amplituden (a) oder, falls der Anwender
Gewichtungen für
die Punkte des gedrehten, momentanen Mikroschicht-Horizont-Segments
definiert hat, wird der Gradient durch berücksichtigen der Gewichtung
berechnet (beispielsweise wird ein Punkt, welcher eine Gewichtung
w gegenüber
dem momentanen Punkt aufweist, mit einer Gewichtung w in der Gradient-Berechnung
gezählt).
Der Gradient wird als ein 'Eigenschafts-Gradient' bezeichnet, um ihn
von dem geometrischen Gradient der Fläche zu unterscheiden, die von
den Punkten (x',
y', t' oder z') definiert ist.
Der berechnete Eigenschafts-Gradient
wird sowohl im ungewichteten als auch im gewichteten Fall als Eigenschafts-Gradient
bezeichnet (Schritt 250). Berechnen der absoluten Größe des Eigenschafts-Gradienten.
Die absolute Größe des Eigenschafts-Gradienten
wird als eine Messgröße der Änderungsrate
gespeichert (Schritt 260).
-
Berechnen
der Richtung des Eigenschafts-Gradienten, durch Projizieren von
ihm auf die x, y-Ebene und dann Aufnehmen des Winkels relativ zum
Norden. Der Winkel wird gespeichert (Schritt 270).
-
Filtern
der Amplitude des gedrehten, momentanen Mikroschicht-Horizont-Segments
mittels eines Satzes von anwender-definierten Filtern. Geeignete
Filter weisen einen mittelwertbildenden Filter und jeden der verschiedenartigen,
nicht linearen Filter wie beispielsweise einen Median-Filter auf.
Gewichtungen, welche von dem Anwender definiert sind, können in
der Filterbetätigung
auf ähnliche
Weise zugewiesen werden wie sie in der gewichteten Eigenschafts-Gradient-Berechnung
(Schritt 280) verwendet werden.
-
Nach
dem Filtern speichern des Filter-Ausgabewerts für jeden angewendeten Filtertyp.
Ferner, berechnen für
jeden Filtertyp des Unterschieds zwischen der Filterausgabe und
dem Amplitudenwert (a) am momentanen Rasterpunkt und speichern dieser Werte
als weitere Messgrößen der Änderungsrate (Schritt 290).
-
Speichern
der Reihen- und Querlinien-Drehwinkel mit der korrespondierenden
Messgrößen-Änderungsrate,
der Eigenschafts-Gradient-Richtung und der Filterausgaben (Schritt 300).
-
Beende
Schleife über
alle Querlinien-Winkel. Beende Schleife über alle Reihenlinien-Winkel.
Für jede
Messgrößen-Änderungsrate:
Definieren
der Messgrößen-Änderungsrate
als die 'momentane
Messgrößen-Änderungsrate' (Schritt 400).
-
Wiedergewinnen
der folgenden Daten, die für
den momentanen Rasterpunkt gespeichert sind, aus dem Speicher und
combilieren in eine Liste für alle
Reihenlinien- und Querlinien-Winkelkombinationen: Reihenlinien-Winkel,
Querlinien-Winkel, Wert der momentanen Messgrößen-Änderungsrate,
Eigenschafts-Gradientenrichtung und im Falle einer Filterung den
Filterausgabewert und den Unterschied zwischen dem Filterausgabewert
und dem Amplitudenwert an den momentanen Rasterpunkt (Schritt 410).
-
Aus
der Liste die Eintragung finden, für welche der Absolutwert der
momentanen Messgrößen-Änderungsrate
minimal ist (Schritt 420). Berechnen der Inklination und
des Azimuts aus dem Reihenlinien-Winkel und dem Querlinien-Winkel,
welche mit jener Eintragung korrespondieren. Jene Inklination und
jener Azimut messen die Perturbation des gedrehten, momentanen Mikroschicht-Horizont-Segments,
welches mit der minimalen Messgrößen-Änderungsrate
gegenüber
dem momentanen Mikroschicht-Horizont-Segment korrespondiert. Bei
dieser Eintragung auch extrahieren des Werts der momentanen Messgrößen-Änderungsrate,
der Eigenschafts-Gradientenrichtung,
der Amplitude bei den momentanen Rasterpunkt und im Fall einer Filterung des
Filterausgabewerts und des Unterschied zwischen dem Filterausgabewert
und dem Amplitudenwert bei dem momentanen Rasterpunkt. All jene
kalkulierten und extrahierten Werte werden gemeinsam als die 'Ausgabe-Attribute' bezeichnet (Schritt 430).
-
Speichern
der Ausgabe-Attribute bei dem momentanen Rasterpunkt (Schritt 440).
-
Beende
Schleife über
alle Messgrößen-Änderungsraten.
-
Beende
Schleife über
alle Rasterpunkte des momentanen Mikroschicht-Horizonts.
-
Beende
Schleife über
alle Mikroschicht-Horizonte.
-
Für jede Messgrößen-Änderungsrate:
Ausgeben
der gespeicherten Informationen an eine Datei, welche auf Computerdiskette
festgehalten wird oder im Computerspeicher festgehalten wird, derart
organisiert, dass aus ihm Horizonte bereits extrahiert sind, wobei
jeder Horizont mit einem Mikroschicht-Horizont korrespondiert und
verknüpft
mit ihm an jedem Horizont-Definitionspunkt die korrespondierende
Ausgabe-Attribute hat. Diese Ausgabe wird ferner als 'Mikroschicht-Horizont-Ausgabe' bezeichnet (Schritt 600).
-
Beende
Schleife über
jede Messgrößen-Änderungsrate.
-
Für jede Messgrößen-Änderungsrate:
Räumliche
Interpolation jedes Ausgabe-Attributs auf das (x, y, t oder z)-Raster
oder die Unter-Rasterpunkte der eingegebenen seismischen oder seismisch hergeleiteten
Gesteinseigenschafts-Daten, welche in den Prozess-Berechnungen verwendet
werden. Alternativ wird ein anwenderdefiniertes Raster verwendet.
Diese Ausgabe wird ferner als 'verrasterte
Ausgabe' (Schritt 610)
bezeichnet.
-
Ausgeben
der verrasterten Ausgabe an eine Datei, die auf einer Computerdiskette
festgehalten wird oder in einem Computerspeicher festgehalten wird
(Schritt 620).
-
Beende
Schleife über
jede Messgrößen-Änderungsrate.
-
Dieser
Algorithmus wird bei allen verfügbaren,
eingegebenen seismischen und seismisch hergeleiteten Gesteinseigenschafts-Würfeln angewendet.
-
8, 9 und 10 zeigen
Beispielausgaben des neuen Verfahrens. 8 zeigt
die absolute Größe des Eigenschafts-Gradienten
auf den Rasterpunkten eines Mikroschicht-Horizonts. Die hohen Amplituden,
die von den Pfeilen angezeigt sind, zeigen klar eine Verwerfung. 9 zeigt
den Eigenschafts-Gradienten-Azimut auf den Rasterpunkten von einem
anderen Mikroschicht-Horizont. Die hohen Amplituden, welche von
den Pfeilen angezeigt sind, zeigen klar mehrere Verwerfungen. 10 zeigt
die absolute Größe des Eigenschafts-Gradienten
auf den Rasterpunkten von noch einem anderen Mikroschicht-Horizont,
der durch einige Speichersande verläuft. Die Eigenschafts-Gradienten-Größe zeigt klar
Unterschiede in der seitlichen Kontinuität der Speichersande. Im Bereich
A skizziert die Eigenschafts-Gradienten-Größe einen
Speichersand mit einer guten seitlichen Kontinuität, wohingegen
im Bereiche B die schnelle seitliche Variation der Eigenschafts-Gradienten-Größe anzeigt,
dass diese Speichersande eine geringe seitliche Kontinuität aufweisen.
-
Der
oben spezifizierte Eigenschafts-Gradient wird durch Einpassen einer
Fläche
durch die Amplituden der Punkte des gedrehten, momentanen Mikroschicht-Horizont-Segments
berechnet, wobei die ergänzten
Gewichtungen verwendet werden, um die Verteilung von bestimmten
Punkten in dem Segment zu akzentuieren oder zu de-akzentuieren.
Viele unterschiedliche Algorithmen zur Flächeneinpassung sind verfügbar. Die
einzupassende Fläche
kann auch variieren und kann eine Ebene, ein Bicubic Spline oder
eine andere parametrische Flächen
sein. In der bevorzugten Ausführungsform
wird dem Anwender eine Auswahl an Optionen für den passenden Algorithmus
und Flächentyp
angeboten. Der Eigenschafts-Gradient wird aus der Fläche an dem
momentanen Definitionspunkt berechnet und in der Form der absoluten
Größe des Gradienten
und des korrespondierenden Azimuts ausgegeben.
-
Im
End-Schritt werden die verrasterten Ausgabe-Daten in graphische
Arbeitsplätze
geladen mit standardmäßiger, verfügbarer seismischer
Dateninterpretations-Software zur weiteren Analyse und Interpretation
der Informationen, die in den Ausgabe-Daten über die Untergrundstruktur,
die Stratigraphie, die Lithologie und die Fluids und den räumlichen Änderungen
darin offenbart werden.
-
Der
Mikroschicht-Horizont-Satz ermöglicht ein
alternatives und neues Untergrunddaten-Analyse- und Interpretations-Verfahren, welches
auf der Anzeige von irgendwelchen Attribut-Werten von irgendeinem
der Mikroschicht-Horizonte in einer Kartenansicht basiert, wie in 8, 9 und 10 und
auf der animierte Anzeige dargestellt, die durch aufeinanderfolgendes
Schreiten durch einen Stapel von Mikroschicht-Horizonten generiert
ist, welche nach der Zeit oder Tiefe angeordnet sind. Falls die Geometrie
der Mikroschichten mit der Stratigraphie konform ist und angenommen,
dass der Ort von strukturellen Grenzen bekannt ist, werden die seitliche
Variationen, die dann den betreffenden Prozess ohne Winkeldrehung
durchlaufen, Variationen in der Lithologie und dem Fluid besonders
hervorheben. Für
viele geologische Umgebungen ist es praktisch nicht durchführbar oder
sehr zeitaufwendig ein Modell mit solch einer Genauigkeit auszubilden,
dass die Mikroschichten genau mit der Untergrund-Stratigraphie konform
sind. Das wünschenswerte
Ziel, Variationen entlang der Stratigraphie zu finden, wird dann
mit der beschriebenen Winkeldrehungs-Prozedur erreicht. Die Drehung
der Mikroschichten kompensiert Ungenauigkeiten in dem eingegebenen
Modell, sodass eine wirkliche Seitenvariation von seismischen und
seismisch hergeleiteten Gesteinseigenschafts-Daten entlang der Stratigraphie
mit tatsächlich
verfügbaren
Erdmodellen berechnet werden kann. Wenn die Attribute entlang den
Mikroschicht-Horizonten betrachtet werden oder wenn ein Stapel von
Mikroschicht-Horizonte
aufeinanderfolgende nach der Zeit oder Tiefe durchschritten wird und
die Attribute für
jeden Mikroschicht-Horizont
betrachtet werden, werden neue Einsichten in geologische Sedimentprozesse
und in Änderungen
der Stratigraphie und der Lithologie erzielt, welche nicht in der
Analyse und Interpretation der verrasterten Attributs-Ausgabe offenbart
werden, die standardmäßig seismischen
Analyse- und Interpretations-Verfahren verwendet.
-
Es
ist bereits offensichtlich, wie der obige Algorithmus an seismischen
und seismisch hergeleiteten Gesteinseigenschafts-2D-Daten angewendet werden kann. Dies
wird durch Eliminieren der Querlinien-Winkel-Perturbations-Schleife
erreicht. Es ist auch bereits ersichtlich, dass durch Anwenden der beschrieben
Filterbetätigungen
wertvolle Zusatzdaten erzeugt werden können, wenn die momentane Messgrößen-Änderungsrate
der Eigenschafts-Gradient ist. Die Filter werden dann an dem gedrehten, momentanen
Mikroschicht-Horizont-Segment angewendet, für welches der Absolutwert des
Eigenschafts-Gradienten
minimal ist, und die Filterausgaben werden als weitere Zugaben zu
den Ausgabe-Attributen gespeichert. Ferner werden die oben beschriebenen
Messgrößen-Änderungsraten
von dem Eigenschafts-Gradienten, mit oder ohne Gewichtung, und Filterbetätigungen,
mit oder ohne Gewichten, hergeleitet. Mehrere andere Messgrößen-Änderungsraten
können
als eine Funktion der momentanen Mikroschicht-Horizont-Segment-Amplituden und Gewichtungen
hergeleitet werden und die Verwendung von irgendeiner Messgrößen-Änderungsrate, die
von derartigen Funktionen hergeleitet wird, wird als ein Teil des
Verfahrens angesehen.
-
Der
Prozess gibt entlang jedem Mikroschicht-Horizont die Werte aus den
eingegebenen, seismischen oder seismisch hergeleiteten Gesteinseigenschafts-Daten
aus, die durch Interpolation erzielt werden. Dies ermöglicht ein
Analyse- und Interpretations-Verfahren,
wobei der Anwender aufeinanderfolgend durch den Satz von Mikroschicht-Horizonten
schreitet, und wobei in dem Karten- oder 3D-Ansichtsmodus der Horizont
mit diesen Amplitudenwerten oder den Werten von irgendeinen der
Ausgabe-Attribute konturiert oder farbkodiert ist. Im Fall, dass
die Mikroschicht-Horizonte mit einem vorhandenen Horizont vollständig konform
sein würden,
würden
die Ergebnisse die gleichen sein, wie sie mit einer herkömmlich angewendeten
Technik erzielt werden würden,
wobei die Amplituden bloß entlang
einem Horizont extrahiert werden, welche mit einem anwender-angegebenen
Intervall nach oben und/oder nach unten kopiert werden. Mit diesem
neuen Analyse- und
Interpretationsverfahren werden überlegene
Ergebnisse erzielt, wenn die Untergrundstruktur und die Stratigraphie derartig
sind, dass die Mikroschicht-Horizonte nicht länger mit einem der eingegebenen
Horizonte konform sind.
-
Falls
ein Filter angewendet wird, liefert der Prozess auch die Filter-Ausgabe
als Daten zum weiteren Verwenden in der Analyse und Interpretation. Seismisch
oder seismisch hergeleitete Gesteinseigenschafts-Daten enthalten
immer Rauschen. Der Filterprozess entlang Mikroschicht-Horizonten
stellt ein neues Rauschen-Reduzierungs-Verfahren bereit. Die Basis
dafür ist,
dass die Datenpunkte entlang dem Mikroschicht-Horizont dazu tendieren
sich mehr zu gleichen, als wenn ein Filter in einer Richtung läuft, die
nicht mit der Stratigraphie konform ist. Als Ergebnis kann der 'Stratigraphie-Filterprozess' Merkmale offenbaren,
die im Rauschen verborgen sind, welches nicht mit standardmäßigen, angewendeten Filtern
entdeckt worden wären,
welche die lokale Geometrie nicht berücksichtigen. Die Rauschen-Reduzierungs-Prozedur wird ferner
durch die Verwendung des Mikroschicht-Horizont-Drehverfahrens verbessert.
In der Drehprozedur wird jedes Mikroschicht-Horizont-Segment (das
momentane Mikroschicht-Horizont-Segment) gedreht, welches in der Filterbetätigung verwendet
wird, um die Punkte zu finden, welche gemäß der angewendeten Messgröße so gleich
wie möglich
sind. Das Anwenden eines Filters an den gedrehten Mikroschicht-Horizont-Segmentpunkten,
die mit dem optimalen Wert der angewendeten Messgröße korrespondieren,
verbessern weiter die Rauschen-Reduzierungs-Leistung des Filters
gegenüber
der Verwendung des gleichen Filters entlang den Mikroschicht-Horizonten,
da diese Fehler in ihrer Ausrichtung bezüglich der Stratigraphie enthalten
können.
-
Zwei
wichtige Variationen der obigen Verfahren sind wie folgt. Die erste
Variation ist so, dass das optimale Winkel- Perturbations-Verfahren mit einer Optimierungs-Prozedur
anstelle der beschriebenen Abtast-Prozedur implementiert ist. Die
wirkliche Funktion ist der Absolut-Wert von der dann momentanen,
seitlichen Messgrößen-Änderungsrate
und das Optimierungsverfahren wird danach suchen, die Reihenlinien- und Querlinien-Winkel
zu finden, unter welchen die wirkliche Funktion minimiert ist. Solche Optimierungsverfahren
sind gut beschrieben und bereits zur Implementierung verfügbar.
-
Die
zweite Variation ist, wobei die Interpolationsprozedur zum Berechnen
von Amplituden aus den eingegebenen, seismisch oder seismisch hergeleiteten
Gesteinseigenschafts-Rastern durch eine Prozedur ersetzt ist, wobei
die Amplituden durch Mittelwertbilden um die momentane Mikroschicht
herum berechnet werden. Eine Ausführungsform ist so, dass als
Bereich zum Mittelwertbilden der Vertikalbereich vom halben Weg
zwischen dem momentanen Mikroschicht-Horizont und dem nächsten Mikroschicht-Horizont
darüber
zum halben Weg des momentanen Mikroschicht-Horizonts und dem nächsten Mikroschicht-Horizont
darunter genommen wird. Eine andere Ausführungsform ist so, dass als
Bereich zum Mittelwertbilden der Vertikalbereich entweder zu dem
nächst
oben liegenden oder nächst
unten liegenden Mikroschicht-Horizont genommen wird, um Mittelwerte über die
Dicke der Mikroschichten zu generieren. Diese Mittelwertbilde-Betätigungen
stellen eine Robustheit gegen Rauschen bereit, verstärken die
Merkmale mit kleinen Vertikalvariationen gegenüber jenen mit größeren Vertikalvariationen
und ermöglichen
das Arbeiten mit Mikroschichtdicken, die auf seismischen oder seismisch
hergeleiteten Gesteinseigenschafts-Mittelwerten basieren.
-
Die
Erfindung ist nicht auf die oben beschriebene Ausführungsform
und beschriebenen Variationen beschränkt; die geforderten Rechte
sind durch die folgenden Ansprüche
bestimmt, wobei innerhalb deren Umfangs viele Modifikationen beabsichtigt sind.
Es ist gewollt durch die beigefügten
Ansprüche alle
derartigen Modifikationen abzudecken, die im Umfang der Ansprüche enthalten
sind.