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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf einen Meßkopf
für ein
optisches Meßsystem,
insbesondere eine Spektrometervorrichtung, die bevorzugt zur Identifizierung
unterschiedlicher Kunststoffmaterialien eingesetzt werden kann.
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Die Kunststoffindustrie konnte in
den vergangenen Jahrzehnten ein permanentes, globales Wachstum verzeichnen,
und diese Tendenz wird in der Zukunft fortgesetzt werden, da Kunststoffprodukte
für eine
Vielzahl von Produkten, die in immer größerer Anzahl verkauft werden,
verwendet werden. Insbesondere Gehäuse für Computer, Laptops, Bildschirme,
Fernseher, Verpackungsmaterialien, Ausstattungsgegenstände und
Vorrichtungen von Fahrzeugen, sowie externe Fahrzeugteile, Möbel, Gehäuse für elektronische
Vorrichtungen etc. werden aus unterschiedlichen Kunststoffmaterialien
oder sogar aus Kombinationen dieser hergestellt.
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Mit der zunehmenden Herstellung von Kunststoff
und Kunststoffprodukten ist die Entsorgung und das Recycling solcher
Kunststoffprodukte zu einem Problem für die Umwelt geworden. Es ist daher
gewünscht,
einen Großteil
der Kunststoffmaterialien zu recyclen bzw. wiederzuverwerten. Für ein effektives
Recycling ist er erforderlich, daß diese Kunststoffmaterialien
identifiziert und getrennt werden, weil unterschiedliche Materialien
unterschiedliche und getrennte weitere Behandlungen erfordern. Zur
Identifizierung von unterschiedlichen Kunststoffmaterialien können optische
Meßvorrichtungen,
insbesondere Spektrometervorrichtungen, eingesetzt werden. Für durchsichtige
Kunststoffe, wie sie im Haushalt oder bei Verpackungen bekannt sind,
kann insbesondere eine Spektrometermessung verwendet werden, die
transmittiertes oder reflektiertes Licht analysiert. Die Identifizierung
und Trennung von carbonhaltigen Kunststoffen (schwarze Kunststoffe),
wie sie insbesondere zum Beispiel von elektronischen Produkten und
entsprechenden Gehäusen
bekannt sind, ist jedoch schwieriger. Üblicherweise wird die Identifizierung
dieser Kunststoffe unter Verwendung einer Reflexionsspektroskopie
im mittleren Infrarotbereich (MIR-Spektroskopie) durchgeführt, aber
die reflektierten Signale der Probenoberfläche und die effektive Sammlung
bzw. Kollektion des Lichts sind üblicherweise
sehr schwach, was eine zuverlässige Messung
schwierig und/oder zeitaufwendig macht und zu fehlerhaften Identifizierungsergebnissen führt.
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Es ist äußerst wesentlich für eine zuverlässige Messung,
daß die
Proben unter eindeutigen und festgelegten Bedingungen getestet werden
und daß ein
höherer
Anteil des reflektierten Lichts den Detektor erreicht, um eine zuverlässige Spektrometeranalyse
zu ermöglichen.
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Aus der
EP 0 511 806 A2 ist eine
spektrometrische Vorrichtung bekannt, die eine spezielle, lichtintegrierende
Sphäre
für Reflexionsspektroskopie umfaßt, die
in einem Block diffus reflektierenden Polymermaterials ausgebildet
ist, das im Innenbereich in eine sphärische Oberfläche ausgehöhlt ist.
Die Sphäre
ist mit einer Öffnung
zum Durchtritt von Licht in den Block für eine Messung der diffusen
Reflexion oder der Transmission versehen.
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Aus der WO95/27892 ist eine Vorrichtung zum
Identifizieren von Kunststoffen bekannt. Diese Vorrichtung umfaßt ein Spektrometer
und eine Schnittstellenvorrichtung, die eine vordere Wand mit einer
Probenöffnung
umfaßt,
an die die Probe angelegt werden kann, so daß die Oberfläche der
Probe durch die Öffnung
sichtbar ist. Die Schnittstellenvorrichtung kann in ein Schutzgehäuse gedrückt werden,
wenn eine Probe gegen die vordere Wand gedrückt wird. Es sind Schalter
mit einer mechanischen Unterstützung
zur Verfügung
gestellt, die die Meßschritte,
wie zum Beispiel das Reinigen der Probe und das Aktivieren der spektrometrischen
Messungen in Abhängigkeit
von der Position der Schnittstellenvorrichtung relativ zu dem Schutzgehäuse initiieren.
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Die Positionierung der Probe relativ
zu der Schnittstellenvorrichtung und daher relativ zu dem Schutzgehäuse und
der Spektrometervorrichtung ist jedoch weder unterstützt noch
kontrolliert. Dies ist insbesondere problematisch, wenn die zu testende Probe
keine ebene oder flache Oberfläche
aufweist, sondern eine gekrümmte
oder irgendeine nicht gleichmäßige Oberfläche.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
einen Meßkopf
zur Verfügung
zu stellen, der eine präzise
und gesteuerte Messung von Kunststoffproben und das Sammeln bzw.
Empfangen eines hohen Anteils des reflektierten Meßlichtes
sicherstellt, um eine zuverlässige
spektrometrische Analyse zu ermöglichen.
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Die Aufgabe der Erfindung wird durch
eine Messkopf gemäß Anspruch
1 gelöst,
die Ansprüche 2
bis 21 zeigen bevorzugte Ausführungsformen
eines erfindungsgemäßen Meßkopfes
gemäß dem unabhängigen Anspruchs
1.
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Der erfindungsgemäße Meßkopf umfaßt eine Fronteinheit, die bewegbar
und/oder komprimierbar und ausziehbar zwischen einer Startposition und
einer Meßposition
ist. Die Fronteinheit ist so vorgespannt, daß sie sich in einer Startposition
befindet, wenn kein Druck bzw. keine Kraft ausgeübt wird.
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Die Fronteinheit umfaßt wenigstens
drei Stützpunkte
zum Positionieren einer Probe relativ zu der Fronteinheit. Die wenigstens
drei Stützpunkte
definieren eine Ebene, in der die zu testende Probe positioniert
wird, wobei die Ebene sich in einer definierten Ebene relativ zu
der Fronteinheit befindet. Nicht nur in dem Falle, wenn die Probe
eine flache Oberfläche
aufweist, sondern auch in den Fällen,
in denen die Oberfläche
der Probe gekrümmt
oder irregulär
ist, wird eine optimale Position der Probe relativ zu der Fronteinheit
und, wenn sie sich in der Meßposition befindet,
relativ zu der feststehenden Rückeinheit und
damit zu der optischen Meßvorrichtung,
nämlich parallel
zu der Ebene, die durch die dreieckige Anordnung der drei Stützpunkte
in dem bestmöglichen Ausmaß, sichergestellt.
Dies gilt auch für
eine konvex gekrümmte
Oberfläche
der Probe, wie es zum Beispiel bei Fahrzeugstoßstangen der Fall ist.
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Mit solch einer Anordnung wird selbst
bei den oben genannten gekrümmten
irregulären
Oberflächen
der Proben ein Reflexionswinkel optimiert und zuverlässig gehalten,
auch im dem Falle, daß eine
Vielzahl von Messungen durchgeführt
werden. Mit dem optimierten und eindeutig festgelegten Reflexionswinkel
wird die primäre
Reflexionsrichtung fixiert und variiert nicht, wodurch eine maximale
Ausbeutung des reflektierten Lichts und eine hohe Effizienz der
Messung sichergestellt wird.
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Jede der wenigstens drei Stützpunkte
ist ferner mit einem Sensor versehen, der anzeigt, ob die Probe
in Kontakt mit dem entsprechenden Stützpunkt ist, weil ein Kontakt
mit allen Stützpunkten
erforderlich ist, um die gewünschte
Positionierung der Probe sicherzustellen. Die kombinierte Anzeige
der Sensoren zeigt daher eindeutig, wenn eine Messung durchgeführt werden
kann. Die Messung kann auch automatisch durchgeführt und eingeleitet werden, wenn
alle Sensoren einen Kontakt der Probe mit den Stützpunkten zeigen.
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Eine genaue und zuverlässige Messung
wird daher unabhängig
von der Form der zu testenden Probe erreicht, weil die Probe automatisch
und optimal in Abhängigkeit
von ihrer Form positioniert wird.
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Bevorzugt werden die Sensoren durch
elektrische Kontakte realisiert, die durch eine Kraft oder einen
Druck, der auf die Sensoren ausgeübt wird, aktiviert werden,
wenn eine zu testende Probe gegen die Stützpunkte der Fronteinheit des
Meßkopfes
gedrückt
und gepreßt
werden.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform
umfaßt
jeder der elektrischen Kontakte wenigstens ein bewegliches leitendes
Element. Die leitenden Elemente schließen einen elektrischen Schaltkreis, wenn
eine Kraft oder ein Druck ausgeübt
wird, wie es oben beschrieben worden ist. Es kann daher ein elektrisches
Signal verwendet werden, um anzuzeigen, daß sich die Probe in einem Kontakt
mit allen Stützpunkten
und in der gewünschten
Position befindet. Diese Information kann an einen Bediener gegeben
werden, beispielsweise auf einem Bildschirm, und/oder zu einer Steuereinheit
als notwendige Bedingung zum Auslösen oder Starten der optischen Messung
gegeben werden. Die elektrischen Sensoren steuern daher die korrekte
und gewünschte
Positionierung der Probe zur Meßzeit
und stellen diese sicher, wodurch der Bediener von seiner Aufgabe
des manuellen Einstellens der Position entlastet wird.
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Die Fronteinheit umfaßt bevorzugt
genau drei Stützpunkte,
wodurch eine dreieckige Konstruktion der Fronteinheit des Meßkopfes
realisiert wird. Diese drei Stützpunkte
definieren eine Ebene, und sie sichern ferner eine genaue und exakte
Positionierung der Probe, wenn die Probe keine flache Oberfläche, sondern
möglicherweise
eine gekrümmte
oder irreguläre
Oberfläche,
insbesondere eine konvex gekrümmte
Oberfläche
aufweist. Durch diese dreieckige Konstruktion wird, in Abhängigkeit
von der Form, automatisch die beste Positionierung der Probe realisiert,
wodurch ein immer konstanter Reflexionswinkel sichergestellt wird,
was einer der wichtigsten Faktoren ist, um eine maximale Menge des
Reflexionslichts zu erhalten und eine hoch effektive Messung sicherzustellen.
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Bei einer weiteren Ausführungsform
umfassen die wenigstens drei Stützpunkte
ein ringförmiges Element,
das eine flache Oberfläche
aufweist, wobei die Sensoren an einer äußeren Oberfläche des
ringförmigen
Elements angeordnet sind, so daß sie
aktiviert werden, wenn eine Probe gegen die drei Stützpunkte
gedrückt
wird. Dies kann insbesondere dann vorteilhaft sein, wenn die meisten
der Proben im wesentlichen in Form einer Ebene vorliegen, weil dann ein
Kontakt über
die gesamte Oberfläche
des ringförmigen
Elements erreicht wird.
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Die wenigstens drei Stützpunkte
können
ferner eine Platte umfassen, wobei die Form der Platte variieren
kann und wobei die Sensoren an einer äußeren Oberfläche der
Platte angeordnet sind, so daß sie
aktiviert werden, wenn eine Probe gegen die Stützpunkte gedrückt wird.
Solch eine Konstruktion ist insbesondere vorteilhaft, wenn im wesentlichen größere Proben
mit flachen Oberflächen
getestet werden müssen.
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Bei variierenden Oberflächenformen
der Probe auf der anderen Seite ist die oben beschriebene dreieckige
Konstruktion effektiver und zuverlässiger, weil eine Oberfläche mit
einer gekrümmten
oder irregulären
Form nur sehr schwer an einer ebenen Oberfläche exakt positioniert werden
kann, wodurch ein Variieren der Position während der Messung auftreten
kann, weil die Probe während
der Messung normalerweise von dem Bediener mit der Hand gehalten
wird.
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Die Fronteinheit ist beweglich oder
komprimierbar und ausziehbar mit der Rückeinheit des Meßkopfes
verbunden. Die Fronteinheit ist in einer Startposition vorgespannt,
wobei diese Startposition eine Position ist, in der sich die Fronteinheit
in der äußersten
Position befindet, das heißt
weitestgehend ausgezogen ist, wobei die Stützpunkte der Fronteinheit sich
in einer Position befinden, die von der Rückeinheit so weit wie möglich entfernt
ist.
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Eine bewegliche Fronteinheit kann
ferner eine Federvorrichtung oder eine Puffervorrichtung umfassen,
die die Vorspannkraft erzeugt, so daß der bewegliche Kopf komprimiert
oder nach vorne und/oder teilweise gegen die Kraft der Federvorrichtung
oder der Puffervorrichtung in die Rückeinheit gedrückt werden
kann.
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Bei einer Ausführungsform umfaßt die Fronteinheit
ferner zusammenfaltbare Balgelemente oder andere vergleichbare Elemente.
Es ist zum Beispiel möglich,
daß die
Fronteinheit unterschiedliche Segmente umfaßt, die ineinander geschoben
werden können,
wenn die Fronteinheit in Richtung auf die Rückeinheit verschoben wird oder
die Fronteinheit komprimiert wird.
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Es ist daher möglich, die Fronteinheit von
der Startposition in die Meßposition
zu bewegen, insbesondere indem die Stützpunkte direkt oder indirekt mit
der Probe entgegen der Vorspannkraft gedrückt bzw. geschoben werden.
Dadurch kann ein gleichmäßiges Positionieren
der Probe durch den Bediener erreicht werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der
vorliegenden Erfindung umfaßt
der Meßkopf
ferner Schleifmittel zum zumindest teilweisen Schleifen der Probe. Üblicherweise
wird eine Oberfläche
von 1 cm2 bis 4 cm2 geschliffen.
Mit solchen Schleifmitteln ist es möglich, den Bereich der Probe,
an dem sie gemessen wird, d. h. an dem das Licht von der Probe für eine spektrometrische
Messung reflektiert wird, vorzubereiten oder zu positionieren. Solche
Schleifmittel dienen dem Abflachen oder dem Reinigen des entsprechenden
Bereichs der Probe, wodurch zuverlässige Messungen sichergestellt
werden. Solch ein Schleifen ist wichtig, wenn die zu testende Probe
verschmutzt oder kontaminiert ist oder insbesondere wenn die Oberfläche beschichtet
ist. Solche ein Beschichtung kann eine Schutzschicht oder ein Lack sein,
der aus optischen Gründen
oder aus Gründen des
Schutzes auf das Kunststoffmaterial aufgebracht worden ist.
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Solche Beschichtungen, insbesondere
Farbschichten, sind üblicherweise
sehr dünn,
so daß auch ein
nur kurzer Schleifprozeß ausreichend
sein wird, um eine ungestörte
Messung des Kunststoffmaterials sicherzustellen.
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Bevorzugt sind die Schleifmittel
austauschbar, um verschlissene Schleifmittel nach einer bestimmten
Anzahl von Betätigungen
auszutauschen, weil ein Verschleiß die Messung beeinflussen
könnte.
Es ist ferner möglich,
zwischen den vorderen Schleifmitteln zu wählen, insbesondere zwischen
unterschiedlichen Ausführungen
von Schleifmitteln, um den Meßkopf
auf die entsprechenden Proben oder Gruppen von Proben, die getestet
werden müssen, anzupassen.
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Bei einer Ausführungsform werden die Schleifmittel
mechanisch betätigt.
Solche Schleifmittel werden bevorzugt durch die Translationsbewegung
der beweglichen Fronteinheit von der Startposition in die Meßposition
aktiviert. Die Translationsbewegung wird bevorzugt in eine Drehbewegung
der Schleifmittel umgewandelt. Dadurch ist es nicht erforderlich,
eine zusätzliche
Energiequelle und Steuermittel und/oder Sensoren vorzusehen. Die
Konstruktion des Meßkopfes
wird dadurch weniger komplex, was die Herstellungskosten senkt und
auch die Gründe
für eine
mögliche
Fehlfunktion vermindert. Darüber
hinaus ist kein Motor erforderlich, der möglicherweise die sehr sensitiven
Messungen stören
könnte.
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Gemäß einem noch weiteren Aspekt
der Erfindung umfassen die Schleifmittel eine Vielzahl von Elementen,
wobei diese Elemente radial rückziehbar ausgebildet
sind, um einen Öffnung innerhalb
der Schleifmittel zu öffnen.
Die Schleifmittel sind daher in ihrer Struktur vergleichbar mit
einer fotografischen Blende, wobei eine Seite der Schleifmittel
in Form der Blende mit einem abtragenden Material beschichtet ist.
Mit solch einer Konstruktion kann der gewünschte Bereich der Probe bearbeitet
werden, wobei nach der Bearbeitung das Element des Schleifmittels
radial zurückgezogen
wird, wodurch eine Öffnung
geöffnet wird,
so daß eine
Messung durch diese Öffnung
ermöglicht
wird. Eine komplexe seitwärtige
Bewegung der Schleifmittel und eine entsprechende mechanische Struktur,
die die Messungen ermöglicht,
kann daher vermieden werden, aber es ist natürlich auch eine Möglichkeit
für einen
Anordnung der Schleifmittel.
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Bevorzugt umfaßt der Meßkopf ferner Reinigungsmittel
zum Reinigen des Meßkopfes
und/oder der Probe. Insbesondere das Erzeugen eines Luftstroms oder
eines anderen Gasstroms, der bevorzugt durch wenigstes eine Vakuum-
und/oder Druck-Vorrichtung erzeugt wird, die mit dem Meßkopf verbunden
wird, ist sehr sinnvoll, um sowohl die Vorrichtung als auch den
Meßkopf
selbst und die Oberfläche
der Probe zu reinigen, um eine gute Reflexion und zuverlässige Messungen
zu erzeugen und um eine Diffusion des Lichts weitestgehend zu vermeiden.
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Bevorzugt ist der Gasstrom wenigstens
teilweise bogenförmig,
bevorzugt um eine Achse, die normal zu der Oberfläche der
Probe verläuft.
Dies ist insbesondere sinnvoll, wenn Schleifmittel zur Verfügung gestellt
sind, die auch um eine Achse rotieren, die normal zu der Oberfläche der
zu testenden Probe verläuft,
wie es bei dem oben beschriebenen Mittel in Form einer fotografischen
Blende der Fall ist. Die Schleifpartikel werden durch Zentrifugalkräfte nach außen gedrückt und
dann vollständig
durch den Gasstrom entfernt, der insbesondere in den radial auswärts liegenden
Bereichen stark ist.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der
Erfindung umfaßt
der Meßkopf
einen Roboterarm zum automatischen oder halbautomatischen Greifen
einer Probe und zum Positionieren dieser für eine Messung. Der Roboterarm
kann auf der Basis von Sensoren gesteuert werden, die einen Kontakt
der Probe mit den Stützpunkten
anzeigen, oder eine Meßposition
der Fronteinheit des Meßkopfes
anzeigen. Die Probe wird dabei auf einfache Weise in Position gebracht,
wobei die oben genannten Vorteile genutzt und der Bediener weiter
von seinen Aufgaben entlastet wird.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der
Erfindung umfaßt
die feste Rückeinheit
eine Kollektor- oder
Sammelvorrichtung zum Sammeln nicht nur der primär reflektierten Strahlen, sondern
auch des diffusen oder gestreuten Lichts, das von der Probenoberfläche reflektiert
wird. Eine hohe effektive Ausbeute des Reflexionslichts und eine
hohe Intensität
wird dadurch erreicht, was im wesentlichen eine zuverlässige Messung
und eine zuverlässige
Analyse unterstützt.
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Eine Sammelvorrichtung ist zum Beispiel
bevorzugt kegelförmig
ausgebildet oder ein sphärisches
System, das mehrfache Reflexionen ermöglicht, um abschließend eine
möglichst
hohe Intensität an
einer Sammelvorrichtung zu sammeln.
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Die Sammelvorrichtung umfaßt bevorzugt reflektierende
Oberflächen
mit einem hohen Reflexionskoeffizienten, bevorzugt sind diese mit
einem reflektierenden Material, insbesondere mit Gold, Silber, Kupfer
oder ähnlichen
Materialien beschichtet.
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Die oben beschriebene Sammelvorrichtung stellt
sicher, daß nicht
nur direkt reflektiertes Licht, sondern auch diffuses und gestreutes
Licht effektiv gesammelt wird, weil die Messungen mit einer höheren Lichtintensität zuverlässiger werden.
Solch eine effektive Sammlung reflektierten Lichts ist insbesondere
im Zusammenhang mit carbonhaltigem (schwarzem) Kunststoff von Bedeutung,
weil das Reflexionssignal in diesen Fällen sehr schwach ist. Darüber hinaus
wird das Signal/Rausch-Verhältnis
weniger sensitiv auf die Probenform, die Rauheit oder die Positionseinstellung,
weil diffus reflektiertes Licht effizienter gesammelt wird.
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Zusammenfassend stellt der erfindungsgemäße Meßkopf eine
hoch effektive Messung sicher, indem eine äußerst genaue Position der zu
testenden Probe und dadurch ein hoch präziser Reflexionswinkel sichergestellt
wird, um das reflektierte Licht exakt auf den Detektor zu richten,
und stellt ferner ein effektives Sammeln und Ausrichten des diffusen
oder gestreuten Lichts auf den Detektor sicher. Dadurch können sehr
zuverlässige
Ergebnisse und hohe Identifikationsraten durch den erfindungsgemäßen Meßkopf sichergestellt
werden.
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Weitere Merkmale und Vorteile der
vorliegenden Erfindung werden anhand der detaillierten Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen, die
in den beigefügten
Zeichnungen dargestellt sind, deutlich, wobei
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1 schematisch
und vereinfacht eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Meßkopfes
zeigt,
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2 schematisch
und vereinfacht einen Teilbereich der Fronteinheit einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform
zeigt, und
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3 schematisch
und vereinfacht einen Teilbereich einer Fronteinheit einer vorteilhaften
Ausführungsform
zeigt.
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1 zeigt
schematisch eine erste Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Meßkopfes 1, der
eine Fronteinheit 10 und eine Rückeinheit 20 umfaßt. Die
Fronteinheit ist zusammenklappbar oder zusammenfaltbar, wobei sie
in diesem Falle drei Segmente 7, 8, 9 umfaßt, die
miteinander ein Eingriff stehen und die ineinander und in die Rückeinheit 20 geschoben
werden können.
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Das am weitesten außen liegende
Segment 9 ist mit drei Stützpunkten 13, 14, 15 versehen,
gegen die eine Probe 30 positioniert wird. Jeder Stützpunkt 13, 14, 15 ist
mit einem Sensor versehen, der ein leitendes Element umfaßt, das
leicht in zugehörige
Lagerungen gedrückt
werden kann, wodurch ein elektrischer Schaltkreis geschlossen wird
und ein Signal zur Verfügung
gestellt wird, das anzeigt, daß eine
Probe in Kontakt mit dem entsprechenden Stützpunkt ist. Ein kombiniertes
Signal aller Sensoren der drei Stützpunkte zeigt an, daß die Probe
sich in der gewünschten
Position relativ zu der Fronteinheit befindet.
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Die Fronteinheit 10 umfaßt ferner
Sensoren 12 zum Anzeigen, wann sich die Fronteinheit in der Meßposition
befindet, d. h. wann die einzelnen Segmente 7, 8, 9 ineinander
und in die Rückeinheit 20 gedrückt worden
sind. Eine Kombination aller Signale zeigt daher eine korrekte Position
der Probe relativ zu dem Spektrometer oder relativ zu einem anderen optischen
Meßsystem
an.
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Ferner ist ein Sauganschluß 35 vorgesehen, an
den eine Vakuumvorrichtung (nicht gezeigt) zum Reinigen der Fronteinheit
insbesondere von Partikeln oder Abrieb, der von dem Schleifprozeß herrührt, angeschlossen
ist. Im Falle der Kontatkmeßposition
unterstützt
die Vakuumvorrichtung ferner auch die Probenpositionierung.
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Die Fronteinheit 10 ist
von der Rückeinheit 20 über ein
Fenster 11 getrennt, das für die Meßstrahlung transparent ist.
Partikel und Schmutz, insbesondere der oben erwähnte Abrieb, wer den daher daran
gehindert, in die Rückeinheit
einzudringen und das empfindliche Spektrometer oder die optische Vorrichtung
zu kontaminieren.
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Die Rückeinheit 20 umfaßt ein sphärisches, optisches
Sammelsystem 50 und einen Detektor 60. Das optische
Sammelsystem ist mit Gold beschichtet, wodurch eine mehrfache Reflexion
diffuser und gestreuter Strahlung sichergestellt wird. Dadurch wird
eine höhere
Effektivität
beim Sammeln und Detektieren nicht nur des direkt reflektierten
Lichts, sondern auch des gestreuten Lichts sichergestellt. Auch hier
ist das sphärische
optische Sammelsystem 50 von dem Detektor 60 mit
einem transparenten Fenster 21 getrennt.
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Bei dieser Ausführungsform sind die Stützpunkte 13, 14 und 15 auf
einem Kreis mit einem Radius von 6 cm positioniert. Die Fenster 11, 21 weisen ebenfalls
eine kreisförmige
Form auf, wobei sie einen Durchmesser von ungefähr 2,5 cm haben. Es ist natürlich möglich, unterschiedliche
Größen der
gezeigten Vorrichtung vorzusehen, abhängig von der Größe der zu
messenden Proben und anderer Umgebungsbedingungen.
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Die Sensoren, die in den Stützpunkten 13, 14, 15 positioniert
sind, und die Sensoren 12 sind mit Steuereinheiten verbunden.
Sobald alle Sensoren die korrekte Position der zu testenden Probe,
d. h. innerhalb der Schnittstellenlinie 40, anzeigen, wird
das Meßverfahren
ausgelöst.
Dabei wird die Positionierung automatisch sichergestellt und gesteuert,
und das Meßverfahren,
d. h. die Bestrahlung der Probenoberfläche, wird automatisch durchgeführt. Auch ungelernte
und untrainierte Personen können
den erfindungsgemäßen Meßkopf leicht
bedienen und zuverlässige
Ergebnisse erzielen.
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In 2 ist
ein Teil der Fronteinheit einer weiteren Ausführungsform in größerem Detail
gezeigt. Hier sind wieder die Stützpunkte 13, 14, 15,
die an dem Segment 9 der Fronteinheit 10 angebracht sind,
in einer dreieckigen Positionierung dargestellt. Darüber hinaus
und im Gegensatz zu der Ausführungsform,
die in 1 gezeigt ist,
in der nur diese drei Stützpunkte 13, 14, 15 zum
Kontaktieren der Probe vorgesehen sind, wodurch eine ausschließlich dreieckige
Vorrichtung realisiert wird, sind die Stützpunkte 13, 14, 15 dieser
Vorrichtung mit einem verbindenden Ring versehen, der eine ebene
Oberfläche
aufweist. Dieser Ring 17 stellt eine Kontaktoberfläche für eine zu überprüfende Probe 30 (in
der Figur nicht gezeigt) zur Verfügung. Der äußere Radius des Rings 17 beträgt bei dieser
Ausführungsform
7 cm, wie oben erwähnt
kann er natürlich
auch andere, insbesondere kleinere Abmessungen aufweisen.
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Die Sensoren der Stützpunkte 13, 14 ,15 sind
an der äußeren Oberfläche des
Rings 17 positioniert, so daß sie durch die Probe 30 kontaktiert
werden.
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3 zeigt
ein Segment 9 einer Fronteinheit 10 einer noch
weiteren Ausführungsform.
Hier ist eine Platte 18 anstelle eines Rings 17 zur
Verfügung gestellt,
in Verbindung mit den drei Stützpunkten 13, 14, 15.
Die Stützpunkte 13, 14, 15 sind
erneut in einer dreieckigen Positionierung mit einem Abstand von
8 cm zueinander angeordnet. Die rechteckige Platte 18 hat
Seitenlängen
von 20 cm. Selbstverständlich
können
auch eine Platte mit einer kreisförmigen Form oder jeglicher
anderen Form und Größe sowie
unterschiedliche Abstände
der Stützpunkte
vorgesehen werden. Erneut sind die Sensoren der Stützpunkte 13, 14, 15 an
der äußeren Oberfläche der
Platte, die mit der Probe 30 kontaktiert wird, positioniert.
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Die Ausführungsformen, die in den 2 und 3 gezeigt sind, sind insbesondere dann
bevorzugt, wenn Proben oder Gruppen von Proben mit im wesentlichen
flachen Oberflächen
getestet werden müssen,
wobei Proben mit gekrümmten
und ungleichmäßigen Oberflächen bevorzugt
mit einer Ausführungsform überprüft werden,
wie sie in 1 gezeigt
werden.
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Die Merkmale der vorliegenden Erfindung, die
in der Beschreibung, in den Ansprüchen und/oder den beigefügten Zeichnungen
offenbart sind, können sowohl
einzeln als auch in beliebiger Kombination wesentlich für die Realisierung
der Erfindung in ihren verschiedenen Formen sein.