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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Trotz
jüngster
Verbesserungen beim Überleben
nach einer Nierenallotransplantation gibt es weiterhin den Verlust
der Transplantatfunktion auf Grund von akuter oder chronischer Abstoßung und
er ist heutzutage der am weitesten verbreitete Grund von Leberversagen
im Endstadium. Da das Auftreten von akuten Abstoßungsepisoden der wichtigste
prognostische Faktor für
die spätere
Entwicklung einer chronischen Abstoßung bei Erwachsenen und Kinder
ist, treten viele für
Strategien ein, um akute Abstoßungsepisoden
so früh
wie möglich
nachzuweisen und zu entfernen.
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Vorgehensweise
zur Diagnose Nierenallotransplantatabstoßung hängen von dem Nachweis der Fehlfunktion
des Transplantats und der Gegenwart eines mononuklearen leukozytären Infiltrats
ab. Allerdings ist die Gegenwart eines gemäßigten zellulären Infiltrats
oft nicht beweiskräftig
und kann in Transplantaten, die nicht abgestoßen werden, nachgewiesen werden.
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Verfahren
zum Nachweis von Transplantatabstoßung durch Untersuchen der
Genexpression in Biopsieproben wurden bereits beschrieben. Zum Beispiel
identifizierten Strehlau und Mitarbeiter (Strehlau et al., 1997,
Proc Natl Acad Sci USA. 94: 695–700)
Marker, nämlich
Perforin, Granzym B und Fas-Ligand, deren Expression in Nierentransplantatbiopsien
erhöht
ist und die daher als diagnostisches Mittel bei Nierentransplantation
verwendet werden können.
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Allerdings
konnte bisher kein zuverlässiges
Verfahren zur Diagnose einer Transplantatabstoßung unter Verwendung von flüssigen Proben
etabliert werden. Studien zur Beurteilung peripheren Bluts in Empfängern von
Allotransplantaten verliefen beim Identifizieren diagnostischer
Cytokinprofile nicht erfolgreich und es wurde festgestellt, dass
Cytokine im peripheren Blut keine zuverlässigen Indikatoren von immunologischen
Ereignissen innerhalb des Transplantats waren (Nast, C., 1995, Pediatr.
Nephrol. 9: S56–S60).
Andere Wissenschaftler verglichen die Expressionsprofile in Urinsedimenten,
Blut und Nierenbiopsien (Jeyarajah et al., 1995, Transplant. Proc.
27, 887–889).
Allerdings konnten sie keine Korrelation der Markerexpression in
Biopsien, Blut und Urinproben finden.
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Es
wäre hilfreich,
ein zuverlässiges
Werkzeug zur Diagnose und Verfolgung von akuten Nierenallotransplantatabstoßung unter
Verwendung einer Probe mononukleärer
Zellen des peripheren Bluts, Lymphflüssigkeit, Peritonealflüssigkeit
oder Pleuralflüssigkeit
zu besitzen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zum Beobachten des Status
eines transplantierten Organs in einem Empfänger. Genauer betrifft die
vorliegende Erfindung das Beurteilen einer Transplantatabstoßung in
einem Empfänger
umfassend das Bestimmen der Genexpression der Immunaktivierungsmarker
Perforin-(P), Granzym B-(GB) und Fas-Ligand-(FasL)-Gene in einer biologischen
Post-Transplantations-Probe, die von einem Empfänger erhalten wurde, und das
Vergleichen der relativen Expression der Markergene mit dem Grundlinienniveau
der Expression der Immunaktivierungsmarker, wobei die Hochregulation
der Genexpression (d.h. erhöhte
oder verstärkte
Genexpression) von zwei der drei Immunaktivierungsmarkergene in
der Probe eine Abstoßung
anzeigt. Immunakti- vierungsgene werden hierin auch mit zytotoxischen
Lymphozyten-(CTL; cytotoxic lymphocyte)-Effektormoleküle bezeichnet.
Die hierin beschriebenen Verfahren sind insbesondere zum Nachweisen
akuter Transplantatabstoßung
verwendbar.
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Im
typischen Fall ist der Empfänger
(d.h. der Empfänger
eines Transplantats) ein Säuger,
wie zum Beispiel ein Mensch. Das transplantierte Organ kann jedes
transplantierbare Organ oder Gewebe einschließen, zum Beispiel Niere, Leber,
Herz, Lunge oder Knochenmark.
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Die
biologische Post-Transplantations-Probe (oder Testprobe) des Empfängers kann
eine biologische Probe sein, die Zellen umfasst, die RNA (d.h. Transkripte)
enthalten, die die interessierenden Immunaktivierungsmarkergene
kodieren. Die Probe ist eine Probe peripheren Bluts, die mononukleäre Zellen
enthält,
Lymphflüssigkeit,
Peritonealflüssigkeit
oder Pleuralflüssigkeit.
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Die
Größe der Expression
der Immunaktivierungsmarkergene wird durch Quantifizieren der Immunaktivierungsmarkergentranskripte
und durch Vergleichen dieser Menge mit der Menge an Transkripten
eines konstitutiv exprimierten Gens bestimmt. Der Begriff „Größe der Expression" bedeutet eine „normalisierte
oder standartisierte Menge an Genexpression". Zum Beispiel variiert die Gesamtgenexpression
aller Gene in Zeilen (d.h. sie ist nicht konstant). Diese Beobachtung
der erhöhten
Expression eines Gens, welches durch eine Erhöhung der Gegenwart an mRNA-Transkript
bestimmt wird, muss in einen geeigneten Zusammenhang gestellt werden,
um genau zu bewerten, ob der Nachweis eines erhöhten Transkripts signifikant
ist. Das bedeutet, es muss eine gewisse Art der „Normalisierung" der Genexpression
auf genau vergleichbare Niveaus der Genexpression zwischen Proben
geben. Dies kann durchgeführt
werden, indem das Expressionsniveau des interessierenden Gens (z.B.
das Bestimmen der Gen-mRNA oder -cDNA, die von der Gen-mRNA transkribiert
wird) und das Expressionsniveau eines universellen oder konstitutiv
exprimierten Gens (z.B. ein Gen, das in allen Geweben vorhanden
ist und ein konstantes Expressionsniveau besitzt) bestimmt werden
und die relativen Expressionsniveaus des Zielgens (interessierendes
Gen) und des konstitutiv exprimierten Gens verglichen werden. In
einer Ausführungsform
ist das konstitutiv exprimierte Gen die Glycerinaldehyd-3-Phosphat-Dehydrogenase(GAPDH).
Andere konstitutiv exprimierte Gene, wie zum Beispiel Actin, sind
dem Fachmann auch bekannt und können
zur Verwendung in den hierin beschriebenen Verfahren geeignet sein.
In den hierin beschriebenen Verfahren wurde die Quantifizierung
von Gentranskripten unter Verwendung kompetitiver Revers-Transkription-Polymerasekettenreaktion(RT-PCR)
durchgeführt
und die Größe der Genexpression
wurde durch Berechnen des Verhältnisses
der Menge der Genexpression jeden Immunaktivierungsmarkergens und der
Menge der Genexpression des konstitutiv exprimierten Gens bestimmt.
Das heißt
die Größe der Zielgenexpression
wird als pg Zielgen-cDNA pro pg konstitutiv exprimierter Gen-cDNA
berechnet.
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In
einer Ausführungsform
wird das Unterscheidungsniveau für
verstärkte
Genexpression (z.B. die Größe des Grundniveaus
der Genexpression) des Immunaktivierungsmarkergens auf den Mittelwert ± 95% Vertrauensintervall
einer Gruppe von Werten gesetzt, die in Transplantaten beobachtet
wird, die nicht abgestoßen werden,
(z.B. Kontrollwerte). Verstärkte
Genexpression wird bestimmt als über
einem Mittelwert ± 95%
Vertrauensintervall dieser Werte.
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In
einer anderen Ausführungsform
können
aufeinanderfolgende Proben von dem Empfänger erhalten werden und die
Quantifizierung der Immunaktivierungsgenmarker wird wie hierin beschrieben
bestimmt und der Verlauf der Abstoßung kann über eine Zeitdauer verfolgt
werden. In diesem Fall ist zum Beispiel die Grundniveaugröße der Genexpression
der Immunaktivierungsmarkergene die Größe der Genexpression in einer Post-Transplantations-Probe,
die sehr kurz nach der Transplantation entnommen wird. Zum Beispiel
kann eine an anfägliche
Probe oder Proben innerhalb der Nichtabstoßungsdauer genommen wer den,
zum Beispiel innerhalb einer Woche nach der Transplantation und
die Größe der Genexpression
der Markergene in diesen Proben kann mit der Größe der Expression der Gene
in Proben verglichen werden, die nach einer Woche entnommen werden.
In einer Ausführungsform
werden die Proben an den Tagen 0, 3, 5, 7 und 10 entnommen.
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In
einer anderen Ausführungsform
umfasst die Post-Transplantations-Testprobe eine Blutprobe, die von
dem Empfänger
erhalten wird, die mononukleäre
Zellen des peripheren Bluts (PBMCs; peripheral blond mononuclear
cells) enthält,
die hinsichtlich der Immunaktivierungsgenmarker beurteilt wird.
Zusätzlich
wird die PBMC-Probe im Wesentlichen gleichzeitig oder aufeinanderfolgend
auf die Gegenwart oder auf die Abwesenheit eines oder mehrerer Gene
beurteilt, die charakteristisch für (z.B. ein Marker für) ein infektiöses Mittel
(z.B. ein Virus) sind. In dieser Ausführungsform zeigt die verstärkte Genexpression
zwei der drei Immunaktivierungsmarkergene P, GB und FasL bei gleichzeitiger
Abwesenheit des Markers für
das infektiöse
Mittel eine Transplantatabstoßung
an. Zum Beispiel würden
die Gene, die charakteristisch für
das infektiöse
Mittel Cytomegalovirus(CMV) sind, beurteilt werden, um die Transplantatabstoßung eines
Nierenallotransplantats zu beurteilen. Wichtigerweise wirkt diese
Ausführungsform
als ein Screeeningtest unter Verwendung leicht erhältlicher
PBMCs, um differentiell zwischen akuter Abstoßung des Transplantats und
Infektion zu unterscheiden. In diesem Fall wird ein weiteres Testen
wie zum Beispiel eine Transplantat-Biopsieprobe nur durchgeführt werden,
wenn der anfängliche „Screening"-Test unter Verwendung
von PBMCs für
Abstoßung
positiv ist. Folglich werden Transplantatempfänger invasiven Biopsievorgehensweisen
nicht unterzogen, wenn es nicht gerechtfertigt ist (d.h. erforderlich,
um eine Abstoßung
zu begründen).
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In
einer Ausführungsform
wird die biologische Probe zur Beurteilung durch Isolieren von RNA
aus der Probe unter Verwendung hierin beschriebener Verfahren und
Herleitung (Erhalten) komplementärer
DNA (cDNA) aus der isolierten RNA durch Techniken reverser Transkription
hergestellt. Allerdings können
andere Verfahren zum Erhalt von RNA verwendet werden und diese Verfahren
sind dem Fachmann bekannt.
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Kommerziell
erhältliche
Kits zur Verwendung in diesen Verfahren sind dem Fachmann auch bekannt. Zum
Beispiel werden in einer hierin beschriebenen Ausführungsform
PBMCs aus Gesamtblut isoliert und RNA unter Verwendung einer kommerziell
erhältlichen
QIAGENTM-Technik extrahiert. Zum Beispiel
stellt QIAGEN eine Anzahl von kommerziell erhältlichen Kits zur RNA-Isolierung
her, einschließlich
dem „RNEASY® Total RNA-System" (welches die Bindung
der Gesamt-RNA an eine Membran auf Sillica- Gelbasis und Zentrifugieren der RNA
einbezieht); OLIGOTEXTM mRNA-Kits (die kugelförmige Latexpartikel
verwenden); und QIAGEN Gesamt-RNA-Kit für in-vitro-Transkripte und RNA-Aufreinigung. Die
QIAGEN-Grundtechnik bezieht vier Schritte ein, wie nachfolgend in
Beispiel 2 ausgeführt.
Die QIAGEN-Technik kann modifiziert werden, um die RNA-Isolierung
durch dem Fachmann gut bekannte Verfahren zu steigern.
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Die
komplementäre
DNA wurde mit einem Gen-spezifischen Kompetitor co-amplifiziert
und die Quantifizierung umfasst das Erzeugen einer Standardkurve
von Reihenverdünnungen
des Gen-spezifischen Kompetitors mit einer konstanten Menge revers
transkribierter komplementärer
Kontroll-DNA, wodurch die Quantifizierung des Transkripts des interessierenden
Gens ermöglicht
wird. Wie hierin beschrieben wird der Gen-spezifische Kompetitor
aus Phytohämagglutinin-stimulierten
Glasten oder Nephrektomie-Gewebe gebildet.
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Beispielsweise
kann die cDNA von Perforin mit einem Oligonukleotidprimerpaar amplifiziert
werden, die die Nukleotide der SEQ ID NRN: 17 und 18 von Tabelle
1 umfassen. In ähnlicher
Weise kann das Transkript der Glycerinaldehyd-3-Phosphat-Dehydrogenase
mit Oligonukleotidprimern amplifiziert werden, die die Nukleotidsequenz
der SEQ ID NRN 1 und 2 umfassen. Obwohl diese Primer hierin spezifisch
beschrieben sind, können
andere geeignete Primer unter Verwendung von dem Fachmann gut bekannten
Techniken entwickelt werden. Siehe zum Beispiel Current Protocols
in Molecular Biology, Band 2, Ausubel et al., Hrsg., John Wiley & Sons, Inc. (1997)
auf Seiten 15.0.1-1-15.8.8.
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Die
hierin beschriebenen Verfahren sind verwendbar, um die Wirksamkeit
einer Therapie gegen Transplantatabstoßung zu bewerten. Solche Verfahren
beziehen das Vergleichen der Menge der Transkripte der Markergene
vor Verabreichung mit der Menge der Transkripte der gleichen Gene
nach Verabreichung ein, wobei eine Menge der Transkripte der Gene
nach Verabreichung, die niedriger ist als die Größe der Transkripte der gleichen
Gene vor Verabreichung, die Wirksamkeit einer Therapie gegen Abstoßung anzeigt.
Jeder beliebige Kandidat für
die Vorbeugung und/oder Behandlung von Transplantatabstoßung (wie
zum Beispiel Wirkstoffe, Antikörper
oder andere Formen von Unterdrückung
oder Vorbeugung) können
durch Vergleich der Größe der Markerexpression
vor und nach dem Aussetzen gegenüber
dem Kandidaten gescreent werden. Zusätzlich kann wertvolle Information
auf diese Weise gesammelt werden, um bei der Bestimmung des zukünftigen klinischem
Managements des Empfängers,
auf dessen biologischen Material die Bewertung durchgeführt wird, helfen.
Die Bewertung kann unter Verwendung einer biologischen Probe (wie
zum Beispiel einer Biopsie oder PBMCs) von dem Empfänger unter
Verwendung der hier in beschriebenen Verfahren zur Beurteilung der
Größe der Genexpression
der Markergene durchgeführt
werden. Die Analyse kann darüber
hinaus den Nachweis eines infektiösen Mittels umfassen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung von Kits zur
Beurteilung einer Transplantatsabstoßung. Zum Beispiel können die
Kits auch solche Komponenten als Mittel zur Hilfe bei der RNA-Isolierung, der
cDNA-Herleitung, RT-PCR, Quantifizierung der Genexpression und dem
Nachweis eines infektiösen
Mittels einbeziehen. In einer Ausführungsform umfasst ein Kit
zum Nachweisen der Gegenwart von Transplantatabstoßung in
einer Blutprobe Mittel zum Bestimmen der Größe der Expression von Perforin,
Granzym B, Fas-Ligand und GAPDH in der Probe und Mittel zum Bestimmen
der Gegenwart von Transkripten eines infektiösen Mittels in der Probe. Zum
Beispiel kann der Kit Oligonukleotidprimer umfassen, die die SEQ
ID NRN: 1, 2, 17, 18, 19, 20, 21 und 22 umfassen. Der Kit kann auch
andere Primer enthalten, die unter Verwendung dem Fachmann gut bekannter
Verfahren entwickelt werden können.
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Folglich
sind als ein Ergebnis der hierin beschriebenen Arbeit Verfahren
nun erhältlich,
um Immunaktivierungsgenexpression in mononuklearen Zellen des peripheren
Bluts genau zu quantifizieren und die Größe der Expression dieser Gene
mit der Abstoßung
von Allotransplantaten zu korrelieren. Genauer diagnostiziert die
Beurteilung der drei Immunaktivierungsgene Perforin, Granzym B und
Fas-Ligand und die Bestimmung einer verstärkten Genexpression von zwei
dieser drei Gene genau eine akute Allotransplantatabstoßung. Überraschenderweise
weist die Beurteilung der Expression dieser Markergene in PBMCs
zusammen mit der Beurteilung der Expression eines Gens eines infektiösen Mittels
auch genau Allotransplantatabstoßung nach.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist ein Bild, das die Größe und Sequenz
der Oligonukleotidprimer und kompetitiven Templates (CTs; competitive
templates), die zur Quantifizierung von 15 Genen verwendet wurden,
zeigt. Deletionen und Insertionen sind durch schwarze bzw. weiße Stücke der
Balken angezeigt.
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2A–F sind
Graphen, die die quantitative Analyse von IL-2-, IL-7-, IL-15-,
Perforin-(P), Granzym B-(GB) und Fas-Ligand-(FasL)-Genexpression
in 38 Transplantatkernbiopsien darstellen, die entnommen wurden,
um in der Differentialdiagriose von Transplantatfehlfunktion behilflich
zu sein. Die Biopsien wurden auch aus zwei Donornieren vor der Reperfusion
erhalten. Die Linien zeigen aufeinanderfolgende Biopsien an, die im
Verlauf der Abstoßung
vor und nach Behandlung entnommen wurden (ACR, akute zelluläre Abstoßung; acute
cellular rejection; NR, nicht abstoßende Nieren mit akuter tubulärer Nekrose
oder Cyclosporin-Zytotoxizität;
nonrejecting kidneys with acute tubular necrosis or cyclosporine
cytotoxicity; CR, chronische Abstoßung; chronic rejection; INF
REC, Infektionskomplikationen und Wiederauftreten der Primärerkrankung;
infectious complications and recurrence of primary disease; und
VASC, vaskuläre
Komplikationen; vascular complications).
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Eine
Nierentransplantation ist die Behandlung der Wahl für Patienten,
die mit einer Nierenerkrankung im Endstadium geplagt sind, die eine
der zehn häufigsten
Todesursachen in den Vereinigten Staaten sind. Allerdings versagen
20 bis 25% der ersten und 30 bis 35% der zweiten Nierenallotransplantate
aus Leichen innerhalb eines Jahres nach der Transplantation trotz
der jüngsten
Fortschritte bei der Organkonservierung, dem Histokompatibilitätstesten
und den immunsuppressiven Strategien.
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Wie
hierin verwendet bezieht sich der Begriff „Transplantation" auf den Prozess
der Entnahme einer Zelle, eines Gewebes oder Organs, genannt ein „Transplantat" (engl.: „transplant" oder „graft") aus einem Individuum
und das Platzieren dieses oder dieser in ein (üblicherweise) anderes Individuum.
Das Individuum, das das Transplantat bereitstellt, wird mit „Spender" und das Individuum,
das das Transplantat erhält,
wird mit „Empfänger" (engt.: "host" oder „recipient") bezeichnet. Ein
Organ oder Transplantat, das zwischen zwei genetisch verschiedenen
Individuen derselben Spezies transplantiert wird, wird mit „Allotransplantat" bezeichnet. Ein
Transplantat, das zwischen Individuen verschiedener Spezies transplantiert
wird, wird mit „Xenotransplantat" bezeichnet.
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AKUTE ALLOTRANSPLANTATABSTOSSUNG
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Der
häufigste
einzelne Grund für
frühes
Transplantatversagen, insbesondere innerhalb eines Monats nach Transplantation,
ist eine immunologische Abstoßung
des Allotransplantats. Der ungünstige
Einfluss der Abstoßung
wird durch die Tatsache verstärkt,
dass: (a) die Verwendung von hoch dosierten Therapien gegen Transplantatabstoßung, die
die Erhaltung der Immunsuppression überlagern, primär für die Erkrankung
und Sterblichkeit, die mit der Transplantation verbunden sind, verantwortlich
ist, (b) die Immunisierung gegen „allgemeine" HLA-Spezifitäten, die
aus einem abgestoßenen
Transplantat resultieren, es für
diese Patientenpopulation schwierig macht, erneut transplantiert
zu werden und (c) die Rückkehr
von immunisierten Empfängern mit
einem fehlgeschlagenen Transplantat zu dem Pool der Patienten, die
auf eine Transplantation warten, die beständigen Probleme des Organmangels
verstärkt.
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Wie
hierin verwendet ist „Transplantatabstoßung" definiert als funktionelle
und strukturelle Verschlechterung des Organs aufgrund einer aktiven
Immunantwort, die von dem Empfänger
gezeigt wird, und unabhängig
von nichtimmunologischen Ursachen der Organfehlfunktion. Die Diagnose
einer Nierenallotransplantatabstoßung wird üblicherweise durch die Entwicklung
der Transplantatfehlfunktion (z.B. einer Erhöhung der Konzentration an Serumcreatinin)
und eines morphologischen Beweises der Transplantatschädigungen
in Gebieten des Transplantats, in denen sich auch eine Infiltration
mononukleärer
Zellen manifestiert, durchgeführt. Zwei
Vorbehalte gelten jedoch für
die Verwendung von abnormer Nierenfunktion als ein Indikator des
Abstoßungsprozesses:
Erstens ist eine Verschlechterung der Nierenfunktion nicht immer
als ein klinischer Anhaltspunkt für die Diagnose einer Abstoßung verfügbar, da
viele Nierentransplantate aus Leichen an einer akuten (reversiblen)
Nierenfehlfunktion in der unmittelbaren Post-Transplantations-Phase
aufgrund von Verletzung durch die Entnahme und ex-vivo-Konservierungsvorgehensweise
leiden. Zweitens kann sich eine Transplantatfehlfunktion aufgrund
einer nichtimmunologischen Ursache, wie z.B. der immunsuppressiven
Therapie selbst, entwickeln, selbst wenn eine sofortige Nierenfunktion
vorhanden ist.
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Zum
Beispiel ist eine Cyclosporin-(CsA)-Nephrotoxizität eine Komplikation,
die nicht einfach nur auf Grundlage der Plasma/Blut-Konzentrationen
von CsA identifiziert werden kann, eine übliche Komplikation. Die klinische
Wichtigkeit der Unterscheidung zwischen einer Abstoßung und
einer CsA-Nephrotoxizität
kann nicht überbetont
werden, da die therapeutischen Strategien diametral entgegengesetzt
sind: eine Erhöhung
der Immunsuppressiva für
die Abstoßung
und eine Reduktion der CsA-Dosis für Nephrotoxizität.
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Die
Unterscheidung der Diagnose von Abstoßung von anderen Ätiologien
für die
Transplantatfehlfunktion und die Einführung einer wirksamen Therapie
wird weiter verkompliziert, weil: (a) die perkutane Kernnadelbiopsie
von Nierentransplantaten, den besten gegenwärtig verfügbaren Werkzeugen zur Diagnose
einer Abstoßung,
für gewöhnlich nach
der „Tat" durchgeführt wird,
d.h. Transplantatfehlfunktion und Transplantatschaden (in einigen
Fällen
irreversibel) sind bereits vorhanden, (b) die morphologische Analyse
des Transplantats moderate Hinweise im Hinblick auf das Potential
zur Umkehr von einer gegebenen Abstoßungsepisode und minimale Hinweise
im Hinblick auf die Wahrscheinlichkeit eines Rezidivs („Rückschlag") bereitstellt, und (c)
die mechanistische Grundlage für
das Abstoßungsphänom, einer
Vorraussetzung für
die Entwicklung therapeutischer Strategien, durch die gegenwärtigen diagnostischen
Anzeichen, einschließlich
morphologischer Merkmale der Abstoßung, kaum definiert ist.
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Die
Antigen-getriggerte T-Zellen-Aktivierung und die anschließende Infiltration
von aktivierten CD4+- und CD8+-T-Zellklonen, Makrophagen und natürlichen
Killer-(NK) -Zellen in das Transplantat sind Schlüsselereignisse
der akuten Allotransplantatabstoßung. Obwohl eine T-Zell-reiche
interstitiale Nephritis ein Kennzeichen akuter Allotransplantatabstoßung ist,
zeigen klinische Abstoßungsepisoden,
die auf eine Behandlung antworten, oft nur ein moderates zelluläres Infiltrat
und ähnliche
Infiltrate werden in Überwachungsbiopsien
beobachtet, die von gut funktionierenden Nierenallotransplantaten
erhalten werden (Rush et al., Transplantation 57: 208–211 (1994));
(Rush et al., Transplantation 59: 511–514 (1994)).
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Entdeckung, dass die klinische
Abstoßung
mit der Expression eines spezifischen Untersatzes von T-Zell-abhängigen Immunaktivierungsgenen
verbunden ist, die als ein diagnostischer Indikator von Abstoßung dienen.
Die Muster der mRNA-Erzeugung innerhalb des Transplantats während einer
zytopathischen Allotransplantatantwort sind substantiell verschieden
von jenen, die in anderen Fällen
der Transplantatfehlfunktion beobachtet werden und könnten rechtzeitige
und spezifische Informationen über
Immunereignisse, die für
die Transplantatabstoßung
maßgeblich
sind, bereitstellen.
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Genauer
stellt, wie hierin beschrieben, die kombinierte Analyse von drei
Immunaktivierungs- oder Genmarkern, Perforin(P), Granzym B(GB) und
Fas-Ligand(FasL), ein zuverlässiges
Werkzeug für
die Beurteilung (z.B. Nachweis oder Diagnose und Verfolgung) einer
akuten zellulären
Nierenallotransplantatabstoßung bereit.
Die Bestimmung von erhöhten
Gentranskripten von beliebigen zwei dieser drei Gene zeigt eine
Transplantatabstoßung
an. Zum Beispiel ist eine nachweisbare Erhöhung der Genexpression von
Perforin und Granzym B bei keiner nachweisbaren Erhöhung der
Fas-Ligand-Genexpression Indikativ für Transplantatabstoßung.
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Perforine
und Granzym B sind Proteine, die in den Granula der zytotoxischen
T-Lymphozyten(CTLs) vorhanden
sind. Perforine sind porenbildende Moleküle, die polymerisieren und
die Zellmembran perforieren können.
Granzyme sind eine Familie von Serinproteasen, die mit Perforinen
in den zytoplasmatischen CTL-Granula colokalisieren. Der Eintritt
von Granzym B in die Zielzelle über
von Perforin gebildete Kanäle
resultiert in der Apoptose der Zielzelle. Perforin-unabhängige Wege
der zellvermittelten Zytolyse, wie z.B. die Interaktion zwischen
Fas-(APO1)-Antigen und Fas-Ligand(FasL) wurden mit den Ca2+-unabhängigen
Systemen in Verbindung gebracht, in welchen das Perforinmonomer
nicht zur Polymerisation in der Lage ist, aber zellvermittelte Zytolyse
noch auftritt. Pavlakis, M. Transplant. Proc. 28(4): 2019–2021 (1996).
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FasL/Fas-Rezeptor-vermittelte
CTL-Schädigung
initiiert den Zielzelltod über
einen Ca2+-unabhängigen apoptotischen Weg. Die
FasL-Expression innerhalb des Transplantats, die während muriner
Allotransplantatabstoßung
des Herzens bemerkt wird, Larsen et al., Transplantation 60: 221–224 (1995),
wurde bei einer klinischen Transplantation zuvor nicht untersucht.
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Diese
Immunaktivierungsgenmarker können
aus einer biologischen Probe des Empfängers erhalten werden. Die
Probe kann eine Blutprobe sein, die mononukleare Zellen des peripheren
Bluts (PBMCs; peripheral blond mononuclear cells) enthält.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Begriff „Biopsie" auf eine Probe, die durch Entfernen
von Gewebe aus lebenden Patienten für die diagnostische Untersuchung
erhalten wurde. Der Begriff schließt ein: Aspirationsbiopsien;
Bürstenabstriche;
Chorionzottenbiopsien; endoskopische Biopsien; Exzisionsbiopsien;
Nadelbiopsien (Proben erhalten durch Entfernen durch Absaugen durch
eine geeignete Nadel oder einen geeigneten Trokar, der die Haut
oder die äußere Oberfläche eines
Organs durchdringt und in das darunterliegende Gewebe, das untersucht
werden soll, eindringt); offene Biopsien, Stanzbiopsien (Trephine);
Schabbiopsien; Schwammbiopsien; Keilbiopsien; eine Aspirationsbiopsie
mit feiner Nadel; eine Minicor-Nadelbiopsie und eine konventionelle
perkutane Kern-Nadel-Biopsie.
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Wie
hierin beschrieben, resultiert die kombinierte Analyse dreier Immunaktivierungsgene,
FasL, P und GB, in einem statistisch signifikanten Nachweis einer
Transplantatabstoßung
im Vergleich zu einer Analyse eines jeden einzelnen Gentranskripts.
Eine verstärkte
Genexpression von mindestens zwei der drei CTL-Gene wird nur in
Proben aus Nieren nachgewiesen, die einer akuten zellulären Abstoßung unterliegen,
wohingegen eine niedrige Expression dieser Gene auf Biopsien mit
anderen Gründen
für die
Transplantatfehlfunktion beschränkt
war. Erhöhte
IL-15-, FasL- und P-, nicht jedoch IL-7-, IL-10- oder GB-Transkripte wurden
gelegentlich in den wenigen chronischen Abstoßungsproben, die verarbeitet
wurden, gefunden. Dieser Befund lässt vermuten, dass es eine
Verbindung zwischen der Kausalität
von akuter und chronischer Abstoßung gibt.
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Es
ist wichtig festzustellen, dass die bloße Existenz von mononukleärem Leukozyteninfiltrat,
dem Kennzeichen für
die histopathologische Diagnose der Abstoßung, nicht notwendigerweise
für ein
Transplantat von Nachteil sein muss. Aufeinanderfolgende Biopsien,
die von gut funktionierenden Nierenallotransplantaten nach drei
und sechs Monaten erhalten wurden, zeigten häufig mononukleäre Leukozyteninfiltrate
(Rush et al., Transplantation 57: 208–211 (1994)); (Rush et al.,
Transplantation 59: 511–514
(1994)) ohne erhöhte
Expression der Cytokine, P oder GB (Lipman et al., J. Am. Soc. Nephrol.
6: 1060 (1995)). Nichtsdestotrotz entwickelten einige dieser Transplantate
anschließend
eine chronische Abstoßung
(Rush et al., Transplantation 59: 511–514 (1994)). In einem experimentellen
System verhinderte eine wirksame Cyclosporinkur die Infiltration des
Transplantats nicht, aber eine solche Behandlung verminderte die
Häufigkeit
von CD8+-Zellen, die P und G exprimieren (Mueller et al., Transplantation
55: 139–145
(1993)). Im Einklang mit der Feststellung, dass viele Transplantat-infiltrierende
T-Zellen nicht zeltzerstörend
sind, zeigen nur wenige T-Zellen in histologischen Schnitten von
abstoßenden
menschlichen Nierenallotransplantaten eine P-mRNA-Expression (Matsuno
et al., Transplant. Proc. 24: 1306–1307 (1992); Grimm, P. C.
et al., Transplantation 59: 579–584
(1995)). Die Anzahl der Grenzfälle,
die durch die hierin beschriebenen Verfahren untersucht wurden,
unterstützen
das Konzept, dass ein Fall einer leichten Abstoßung mit zellulärem Infiltrat
durch Immunaktivierungsgenexpressionsanalyse identifiziert werden
kann.
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Wie
in dem Vergleichsbeispiel 1 beschrieben, identifizierte die gleichzeitige
Analyse der Genexpression von CTL-Effektormolekülen innerhalb des Transplantats
eine akute Abstoßung
(AR; akute rejection) in Nierenallotransplantaten mit außerordentlicher
Empfindlichkeit und Spezifität
und kann als ein zuverlässiges
diagnostisches Werkzeug in die klinische Behandlung von Patienten
mit Nierentransplantat eingeführt
werden.
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Die
hierin beschriebenen Verfahren verwenden kompetitive Reverse-Transkription-(RT)
-PCR, um die diagnostische Genauigkeit einer mehrfachen Immunaktivierungsgenanalyse
als ein Mittel zur Diagnose von Nierenallotransplantatabstoßung zu
beurteilen. Die Größe der Genexpression
von 15 Immunaktivierungsgenen innerhalb des Transplantats wurde
durch kompetitive RT-PCR in 60 Nierenallotransplantat-Kernbiopsien quantifiziert,
die zur Beobachtung oder zur Diagnose der Ätiologie von Transplantatfehlfunktion
erhalten wurden. Die Sequenzen der Oligonukleotidprimer und die
kompetitiven Templates, die verwendet wurden, sind in 1 und Tabelle 1 gezeigt. Die Ergebnisse
wurden mit der klinisch-pathologischen Analyse, die auf der histologischen
Diagnose (Banff-Kriterien) fußte,
und der Antwort auf Behandlung gegen Abstoßung verglichen.
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Während einer
akuten Nierenallotransplantatabstoßung war die Expression der
Gene von Interleukin (IL)-7 (P < 0,001),
IL-10 (P < 0,0001),
IL-15 (P < 0,0001),
Fas-Ligand (P < 0,0001),
Perforin (P < 0,0001)
und Granzym B (P < 0,0015),
jedoch nicht von IL-2, Interferon-γ oder IL-4 innerhalb des Transplantats
signifikant verstärkt.
Amplifizierte RAN-TES-
und IL-8-Gentranskripte waren empfindliche, aber nichtspezifische
Marker der Abstoßung.
Eine gleichzeitige RT-PCR-Beurteilung von Perforin, Granzym B und
Fas-Ligand identifizierte eine
akute Abstoßung,
einschließlich
Fällen
mit leichter Infiltration, mit außerordentlicher Empfindlichkeit (100%)
und Spezifität
(100%). Eine wirksame Therapie gegen Abstoßung resultierte in einer schnellen
Herabregulation der Genexpression. Verstärkte Genexpression von Chemokinen
(IL-8, RANTES), T-Zell-Wachstumsfaktoren, die nicht von T-Zellen
stammen (IL-7, IL-15) und CTL-selektiven Effektormolekülen wurde
während
der Abstoßung
beobachtet.
-
Folglich
stellt die quantitative RT-PCR-Analyse von IL-10- und IL-15-Transkripten
(Makrophagen) und der CTL-selektiven Gene P, GB und FasL innerhalb
des Transplantats ein zuverlässiges
und hochempfindliches Werkzeug für
die Diagnose von akuter Nierenallotransplantatabstoßung bereit.
RANTES- und IL-8-Transkripte erwiesen sich als empfindliche, aber
nichtspezifische Indikatoren der Abstoßung. IL-7- und IL-17-Transkripte
wurden nur bei Abstoßung
beobachtet, aber falsch negative Ergebnisse waren alltäglich. Die
IL-2- und IL-4-Genexpression wurde in Abstoßungsproben nicht nachgewiesen,
wohingegen die Expression von IFN-γ-, TGF-β1- und CTLA4-Genen nicht selektiv
für eine
Abstoßung
war.
-
Darüber hinaus
legen die hierin beschriebenen Daten nahe, dass eine gedampfte IL-7-,
IL-10-, IL-15- und
CTL-Genexpression als ein Indikator für eine wirksame Therapie gegen
Abstoßung
dienen kann (2). Diese Wirkung könnte durch
Genregulation oder Zelleliminierung auftreten.
-
IL-2
und IL-4 wurden während
der Abstoßungsepisoden
nicht nachgewiesen. Eine laufende Überwachungsbiopsiestudie könnte bestimmen,
ob (i) die IL-2-Genexpression einer klinisch evidenten Abstoßung, wie in
vorklinischen Modellen festgestellt, vorangeht (O'Connel et al., J.
Immunol. 150: 1093–1104
(1993)) und (ii) die IL-4-Genexpression in über lange Zeit stabilen Allotransplantaten
nachweisbar ist. Die IL-4-Genexpression geht häufig mit einer erfolgreichen
Langzeitverpflanzung in vorklinischen Versuchen einher (Strom et
al., Curr. Opin. Immunol. 8: 688–693 (1996)).
-
Wie
ebenfalls hierin beschrieben, wiesen Verfahren unter Verwendung
von RT-PCR mit zur Genexpression von Perforin(P), Granzym B(GB)
und Fas-Ligand(FasL) aus mononukleären Zellen des peripheren Bluts
oder PBMCs isolierter RNA ebenfalls genau eine akute Abstoßung nach.
Die Ergebnisse, die in Beispiel 2 beschrieben sind, begründeten,
dass die Expression dieser Transkripte in PBMCs und Kernbiopsiegeweben korrelierte,
und diese Expression korrelierte auch mit der histologischen Diagnose.
Genauer kann die Transplantatabstoßung in PBMCs durch Beurteilung
der Größe der Expression
der Immunaktivierungsmarker P, GB und FasL und zusätzlich durch
Nachweisen der Gegenwart oder Abwesenheit eines infektiösen Mittels
getestet werden.
-
Wie
hierin verwendet bezieht sich ein „infektiöses Mittel" auf jedes beliebige Mittel, das eine
Rolle bei der Infektion in einem Transplantationspatienten spielt.
Infektiöse
Mittel schließen
ein Bakterien wie z.B. Escherichia coli, Klebsiella, Enterobacteriaceae,
Pseudomonas und Enterococcus; Pilze wie z.B. Candida albicans, Histoplasma
capsulatum und Cryptococcus; Viren wie z.B. Hepatitis-B- und -C-Viren,
menschliches Immunschwächevirus
und Viren der Herpesgruppe, wie Herpes Simplex Virus Typ 1, Herpes
Simplex Virus Typ 2, Varicella-Zoster-Virus(VZV), Cytomegalovirus(CMV),
Epstein-Barr-Virus(EBV),
menschliches Herpes-Virus 6, menschliches Herpes-Virus 7, Kaposi-Sarcom-assoziiertes
Virus (menschliches Herpes-Virus 8) und Papovaviren; und Parasiten,
einschließlich,
ohne darauf beschränkt
zu sein, Plasmodium falciparum, Toxoplasma gondii, Strongyloides
stercoralis und Trypanosoma cruzi.
-
In
einer Ausführungsform
ist das analysierte infektiöse
Mittel Cytomegalovirus(CMV). CMV ist eine übliche und gefährliche
Infektion bei Transplantatempfängern.
Im Allgemeinen tritt sie am Ende des ersten Post-Transplantationsmonats
oder danach auf. 50% aller Nierentransplantatempfänger, die
1 bis 4 Monate nach der Transplantation mit Fieber vorstellig werden,
haben Hinweise auf eine CMV-Erkrankung. Harrison's Principles of Internat Medicine, 14.
Aufl, Fauci, A.S. et al., McGraw-Hill (1988). CMV selbst bedingt
in mehr als zwei Dritteln der Fälle
das Fieber und ist somit der während
dieser Dauer der vorherrschende Erreger. Die CMV-Infektion kann
auch als Arthralgien oder Myalgien vorhanden sein. Diese Infektion
kann auch in einer primären
Krankheit resultieren (in den Fällen
eines seronegativen Empfängers,
der eine Niere von einem seropositiven Spender empfängt) oder
kann entweder als eine Reaktivierungskrankheit oder Superinfektion
während
dieses Intervalls vorhanden sein. CMV verursacht ebenfalls eine
Glomerulopathie und ist mit einem erhöhten Auftreten anderer opportunistischer
Infektionen (z.B. Pilzinfektionen) verbunden. Aufgrund der Häufigkeit
und Schwere der CMV-Krankheit wurden beträchtliche Anstrengungen unternommen,
um zu versuchen, sie bei Nierentransplantatempfängern zu verhindern oder behandeln.
Eine CMV-Retinitis kann auch als eine späte Infektion auftreten (mehr
als sechs Monate nach der Transplantation). Darüber hinaus ist eine aktive CMV-Infektion
manchmal mit Transplantatabstoßungsepisoden
verbunden und wird damit verwechselt.
-
Wie
in Beispiel 2 beschrieben, wurden falsch positive PBMC-Ergebnisse,
die eine akute Transplantatabstoßung anzeigen, aus zwei Patienten
mit CMV-Infektion erhalten. Daher kann ein zusätzliches Nachweisen der Gegenwart
oder Abwesenheit einer oder mehrerer Gene, die charakteristisch
für CMV
sind, wirksam zwischen akuter Abstoßung und CMV-Infektion unterscheiden.
Zum Beispiel kann zusätzlich
zu dem Bestimmen der cDNA, die für
Perforin, Granzym B und Fas-Ligand kodiert, das Bestimmen der Gegenwart
oder Abwesenheit von cDNA, die für
ein für
CMV (oder ein anderes infektiöses
Mittel) charakteristisches Gen kodiert, gleichzeitig oder anschließend durch
RT-PCR bestimmt werden. Die genetischen Eigenschaften von Cytomegalovirus
wurden sehr ausführlich
charakterisiert und sind dem Fachmann gut bekannt (siehe z.B. Virology,
2. Aufl., Fields, B.N.E., Rauen Press, Ltd., N.Y. (1990)), auf Seiten
1595–2010).
Die Primersequenzen für
CMV sind bekannt und für
den Fachmann verfügbar.
Siehe Meyer König,
U. et al., J. Infectious Diseases, Bd. 171: 705–709 (1995); Wright, P.A. und
D. Wynford-Thomas, J. Pathol., Bd. 162: 99 (1990); Cassol, S.A.
et al., J. Clin. Invest., Bd. 83: 1109–1115 (1989). Zum Beispiel
können
die Primersequenzen TCC ACG CTG TTT TGA CCT CCA TAG (CMV-Sense) (SEQ ID NR:
31) und GAC ATC TTT CTC GGG GTT CTC GTT (CMV-Antisense) (SEQ ID NR: 32) verwendet
werden. Kompetitive Templates können
so entwickelt werden, dass sie Transkripte von CMV und anderen infektiösen Mitteln
unter Verwendung der hierin für
die Immunaktivierungsmarkergene beschriebenen Verfahren quantifizieren.
Siehe Clinical Laboratory Medicine, McClatchey, K.D., Hrsg., William & Wilkins, Baltimore,
MD (1994) auf 165–174.
-
Andere
Transplantate, einschließlich
Lunge, Herz, Leber und Knochenmark, können in ähnlicher Weise getestet werden.
Zum Beispiel kann der Nachweis von Hepatitisvirustranskripten wirksam
zwischen einer Lebertransplantatabstoßung und einer Hepatitisinfektion
unterscheiden. Der Fachmann kann Primer zum Nachweis von Hepatitis-Virus,
die in dieser Ausführungsform
verwendet werden, entwickeln. Siehe Virology, supra, auf Seiten
1981–2236.
-
Als
ein Ergebnis der hierin beschriebenen Daten sind nun Verfahren zur
schnellen und zuverlässigen Diagnose
von akuter Abstoßung
sogar in Fällen
mit nur geringen zellulären
Infiltraten erhältlich.
Hierin wird zum ersten Mal die Analyse von Immunaktivierungsgentranskripten,
die von PBMCs erhalten werden, bei gleichzeitiger Analyse von CMV-Transkripten zum
genauen Nachweis einer Transplantatabstoßung beschrieben. Unter Verwendung
der hierin beschriebenen Verfahren können zusätzlich Frühwarnmarker identifiziert werden,
um die Empfindlichkeit und Spezifität der RT-PCR zur Entdeckung
spezifischer Muster der Genaktivierung bei vaskulären, chronischen
und Behandlungsresistenten Abstoßungen durch Verfeinerung der
diagnostischen Kriterien aufgeklärt
werden.
-
Die
vorliegende Erfindung wird nun durch die folgenden Beispiele veranschaulicht
werden, von denen nicht beabsichtigt ist, dass sie in irgendeiner
Weise beschränkend
sind.
-
Vergleichsbeispiel 1: ANALYSE VON BIOPSIEPROBEN
-
BIOPSIEN
-
Sechzig
Nierentransplantatbiopsien wurden auf Genexpression von Chemokinen
(IL-8, RANTES (regulated upon activation, normal T-cell expressed
and secreted), T-Zell-Wachstumsfaktoren
und anderen Cytokinen (IL-2, IL-4, IL-7, IL-10, IL-15 und IL-17),
immunregulatorische Zelloberflächenproteine
(CTLA4), zytotoxische Effektormoleküle (P, GB, FasL), IFN-γ, „Transforming
Growth Factor"-(TGF)-β1, und das
housekeeping-Protein
Glycerinaldehyd-3-phosphatdehydrogenase(GAPDH) untersucht. Achtunddreißig Biopsien
wurden von 34 Patienten (25 Erwachsene und 9 Kinder) zur Aufklärung der
Ursache für
die Transplantatfehlfunktion, 20 für eine frühe Post-Transplantationsüberwachung
und 2 von Nieren verwandter Lebendspender vor der Reperfusion erhalten.
Kleine Teile der Biopsiekerne (1/10–1/2) wurden sofort in flüssigem Stickstoff
am Krankenbett schockgefroren und bei 70°C gelagert. Die Mehrzahl der
Gewebe wurde für
die histo pathologische Analyse verwendet. Biopsien, die zur Beurteilung
der Ursache der Transplantatfehlfunktion erhalten wurden, wurden
nach den Banff-Kriterien (Solez et al., Kidney Int. 44: 411–422 (1993))
als Abstoßung
(vor der Behandlung n = 12, nach der Behandlung n = 3), keine Abstoßung (akute
tubuläre
Nekrose, Cyclosporinnephrotoxizität n = 12), chronische Abstoßung (n
= 3), Wiederauftreten der Primärerkrankung
(n = 4) und andere Komplikationen (n = 4) klassifiziert. In 4 der
12 Abstoßungsproben
und 4 der 12 Proben mit akuter tubulärer Nekrose wurde ein geringes
zelluläres
Infiltrat beobachtet (Grenzfälle)
und die Diagnose der Abstoßung
wurde durch eine günstige
klinische Antwort auf Corticosteroide oder OKT3-Behandlung bestätigt.
-
RNA-ISOLIERUNG
-
Die
Vorgehensweisen zur Isolation von Gewebe-RNA und reverser Transkription
in cDNA wurden wie ausführlich
beschrieben durchgeführt
(Lipman et al., J. Immunol. 152: 5120–5127 (1994)). Kurz zusammengefasst
wurde die Gesamt-RNA durch Gewebehomogenisierung in Guanidinisothiocyanat/2-Mercaptoethanol und
Ultrazentrifugation in CsCl isoliert. Ein Mikrogramm RNA wurde revers
durch Moloney-Mause-Leukämievirus-Transkriptase
transkribiert und auf ein Endvolumen von 40 μl verdünnt.
-
QUANTIFIZIERUNG DER GENEXPRESSION
DURCH KOMPETITIVE-TEMPLATERT-PCR
-
Die
Expression spezifischer Gentranskripte, die in Biopsiegewebe identifiziert
wurden, wurde durch kompetitive RT-PCR, wie in Lipman, M., et al.,
J. Immunol, 152: 5120–5127
(1994) beschrieben, quantifiziert. Kompetitive RT-PCR ist auch in
Bunn et al. (
US-Patent Nr. 5,213,961 )
beschrieben. Die aus den Biopsieproben hergeleitete cDNA wurde mit
einer bekannten Menge eines mutierten Zielgen-cDNA-Fragments – dem genspezifischen
Kompetitor – co-amplifiziert.
Die Sense- und Antisense-Oligonukleotide amplifizierten sowohl Kompetitor
als auch revers transkribierte cDNA-Sequenzen proportional zu ihren
relativen anfänglichen
Mengen in der PCR. (Die Sequenzen sind in
1 und
Tabelle 1 als SEQ ID NRN: 1–30
aufgeführt). Tabelle 1: Sequenzen der Oligonukleotidprimer
und kompetitiven Templates (CTs; competitive templates), die zur
Quantifizierung der 15 beurteilten Gene verwendet wurden.
GEN | Richtung | Sequenz
5' nach 3' | SEQ.
ID. NR. | Gen
Zugang |
GAPDH | Sense
Antisense | GGTGAAGGTCGTCAACG
CAAAGTTGTCATGGATGACC | SEQ.
ID. NR:1
SEQ. ID. NR:2 | J04030 |
IL-2 | Sense
Antisense | CGTCTGGAGGAGTGCTAA
ATGGTTGCTGTCTCATCAGC | SEQ.
ID. NR:3
SEQ. ID. NR:4 | K02056 |
IL-4 | Sense
Antisense | TTCTACAGCCACCATGAGAG
CAGCTCGAACACTTTGAATAT | SEQ.
ID. NR:5
SEQ. ID. NR:6 | M23442 |
IL-7 | Sense
Antisense | TTTAGTATATCTTTGGACTTCCTC
GTGTTCTTTAGTGCCCATCAA | SEQ.
ID. NR:7
SEQ. ID. NR:8 | J04156 |
IL-8 | Sense
Antisense | TCTCTTGGCAGCCTTCCT
AATTCTCAGCCTCTTCAAAAACTT | SEQ.
ID. NR:9
SEQ. ID. NR:10 | M63932 |
IL-10 | Sense
Antisense | GCCGTGGAGCAGGTGAAG
AAGCCCCGAGACAAGATA | SEQ.
ID. NR:11
SEQ. ID. NR:12 | X78437 |
1L-15 | Sense
Antisense | CCGTGGCTTTGAGTAATGAG
CAGATTCTGTTACATTCCC | SEQ.
ID. NR:13
SEQ. ID. NR:14 | X91233 |
IL-17 | Sense
Antisense | GGAGGCCATAGTGAAGG
GGGTCGGCTCTCCATAG | SEQ.
ID. NR:15
SEQ. ID. NR:16 | U32659 |
Perforin | Sense
Antisense | CGGCTACACTCACAGG
CTGCCGTGGATGCCCTATG | SEQ.
ID. NR:17
SEQ. ID. NR:18 | M31951 |
Granzym
B | Sense
Antisense | GGGGAAGCTCCATAAATGTCACCT
TACACACAAGAGGGCCTCCAGAGT | SEQ.
ID. NR:19
SEQ. ID. NR:20 | M28879 |
Fas-L | Sense
Antisense | GCCTGTGTCTCCTTGTGA
GCCACCCTTCTTATACTT | SEQ.
ID. NR:21
SEQ. ID. NR:22 | U11821 |
TGF-β1 | Sense
Antisense | CTGCGGATCTCTGTGTCATT
CTCAGAGTGTTGCTATGGTG | SEQ.
ID. NR:23
SEQ. ID. NR:24 | X14935-91 |
IFN-γ | Sense
Antisense | CCAGAGCATCCAAAAGTGTG
CTAGTTGGCCCCTGAGATAAAG | SEQ.
ID. NR:25
SEQ. ID. NR:26 | A02137 |
CTLA4 | Sense
Antisense | GCAATGCACGTGGCCCAGCC
TTTCACATTCTGGCTCTGTTGG | SEQ.
ID. NR:27
SEQ. ID. NR:22 | M288379 |
RANTE S | Sense
Antisense | CGGCACGCCTCGCTGTCATC
TGTACTCCCGACCCATTT | SEQ.
ID. NR:29
SEQ. ID. NR: 30 | M21121 |
-
Die
PCR-Produkte wurden durch Agarosegelelektrophorese aufgetrennt,
mit Ethidiumbromid gefärbt, in
UV-Licht mit einem Positiv/Negativ-Polaroidfilm Typ 55 photographiert
und durch Laserdensiometrie gescannt (LKB Ultrascan). Das Verhältnis der
Dichten (kompetitives Template (CT)/revers transkribierte cDNA) spiegelt
die anfänglichen
Mengen von zugegebener cDNA wider (pg kompetitiven Template pro
pg revers transkribierter cDNA). Standardkurven wurden durch Reihenverdünnungen
der genspezifischen Kompetitoren mit einer konstanten Menge einer
revers transkribierten Kontroll-cDNA erzeugt, wodurch die Quantifizierung
des Wildtyp-Gentranskripts ermöglicht
wurde.
-
Kontaminierende
genomische DNA wurde leicht durch Größenunterschiede identifiziert,
da alle Oligonukleotidsonden auf getrennte Exons des interessierenden
Gens zielten. Die Bedingungen, die für alle kompetitiven PCRs verwendet
wurden, waren identisch: 94°C
für 30
sec., 55°C
für 20
sec., 70°C
für 20
sec., 10 min Verlängerung
bei 72°C
nach 35 Zyklen (Perkin Elmer Cetus 480). Kompetitoren aus Phytohämagglutinin-stimulierten
Glasten oder Nephrektomiegewebe wurden durch vier verschiedene Techniken
erzeugt (1): (i) Ausschneiden eines
50- bis 100-bp großen
Fragments im Zentrum der Zielgen-cDNA durch Verwenden geeigneter
Restriktionsenzyme (GAPDH, IFN-γ,
IL-10, IL-15, IL-17,
P und GB); (ii) Amplifikation der äußeren Teile der cDNA durch
zwei getrennte PCRs und Ligation dieser Fragmente (CTLA4, IL-7,
FasL); (iii) Insertion eines kurzen DNA-Fragments in die Zielsequenz
(IL-2, IL-4, TGF-1 oder Primerdeletion (IL-4)); und (iv) einschnittige
Erzeugung einer verkürzten
DNA-Sequenz durch Verwenden eines spezifisch entwickelten Doppel-Sense-Primers.
Die Kompetitoren wurden in einen TA-Vektor (Invitrogen, San Diego)
kloniert, in DH5a-Zellen (Promega) transfiziert, gereinigt und mittels
UV-Spektrometrie quantifiziert.
-
Die
Amplifikation des universell exprimierten GAPDH-Gens diente dazu,
eine erfolgreiche RNA-Isolierung und reverse Transkription zu bestätigen. Die
Größe der Zielgen-Expression wurde
als pg Zielgen-cDNA pro pg GAPDH-cDNA berechnet.
-
Die
statistische Analyse wurde unter Verwendung eines Newman-Keuls-Tests
für normal
verteilte Daten oder eines Kruskal-Wallis-Tests durchgeführt.
-
ERGEBNISSE
-
Die
geringe Menge Gewebe, die für
diese Studie zur Verfügung
stand (1/10 bis 1/2 eines Biopsiekerns) erwies sich als ausreichend
für eine
genaue Analyse der Genexpression. Die RNA-Erträge waren im Bereich von 1 bis
20 μg, abhängig von
der Größe des Biopsiefragments,
was 40–800
PCRs pro Probe erlaubt. Die quantitative Analyse der Genexpression
war notwendig, da geringe Niveaus an Transkripten in vielen Biopsien nachweisbar
waren, wohingegen verstärkte
Expression ausgewählter
Gene nur während
der Abstoßung
auftrat (
2A–F, Tabelle 2). Tabelle 2: Quantitative Analyse der Genexpression
im Transplantat für
15 Immunaktivierungsgene
Gen | Abstoßung | Keine
Abstoßung | p* | Empfindlichkeit | Spezifität |
IL-2 | 0,0 | 0,0 | NS | 8 | NA |
IL-4 | 0,0 | 0,0 | NS | 0 | 0 |
TGF-β1 | 112 ± 87 | 98 ± 78 | NS | 45 | 55 |
CTLA-4 | 577 ± 396 | 228 ± 214 | < 0,057 | 60 | 70 |
RANTES | 284 ± 147 | 132 ± 104 | < 0,064 | 91 | 71 |
IFN-γ | 214 ± 194 | 151 ± 130 | 0,007 | 75 | 67 |
IL-17 | 24 ± 12 | 0,0 | < 0,001 | 83 | 75 |
IL-7 | 38 ± 40 | 0,0 | < 0,001 | 83 | 100 |
IL-8 | 112 ± 82 | 67 ± | < 0,0005 | 100 | 67 |
IL-10 | 451 ± 340 | 24 ± 30 | < 0,0005 | 83 | 89 |
IL-15 | 236 ± 162 | 85 ± 37 | < 0,0005 | 83 | 92 |
GB | 174 ± 94 | 46 ± 51 | < 0,0015 | 91 | 86 |
P | 1705 ± 1021 | 338 ± 410 | < 0,0001 | 83 | 92 |
FasL | 779 ± 360 | 120 ± 101 | < 0,0001 | 83 | 92 |
-
Die
Werte sind als Mittelwert ± SD
pg der Zielgen-cDNA pro pg GAPDH-cDNA angegeben. Die Intensität der Expression
der einzelnen CTL-Gene innerhalb des Transplantats wurde mit histologischen
(Banff-) Kriterien zur Etablierung der Diagnose der Transplantatabstoßung durch
eine Analyse von 40 Transplantatbiopsien und in Grenzfällen durch
klinische Antwort auf Behandlung gegen Transplantatabstoßung verglichen. NA,
nicht anwendbar.
- * Die statistische Analyse wurde mit einem
Newman-Keuls-Test für
normal verteilte Daten und einem Kruskal-Wallis-Test für andere
durchgeführt.
NS, nicht signifikant.
-
Eine
verstärkte
Genexpression während
akuter Abstoßung
wurde für
IL-7, IL-8, RANTES, IL-10, IL-15, IL-17, CTLA4 und alle drei CTL-Effektormoleküle, z.B.
GB, P und FasL nachgewiesen (2A–F). Die
GB- und IL-10-Expression (P < 0,0015
und P < 0,0005)
erwiesen sich als signifikante und spezifische Marker für akute,
aber nicht chronische Abstoßung,
wohingegen die IL-15- (P < 0,0015),
FasL- und P- (P < 0,0001
und P < 0,0001)
-Transkription während
der akuten Allotransplantatabstoßung und in einigen der analysierten
Proben mit chronischer Abstoßung
erhöht
war. Die Größe der Expression
der einzelnen CTL-spezifischen Gene war nicht miteinander verbunden
und es wurde kein Hinweis gefunden, dass die Granula-abhängigen (GB,
P) oder Rezeptor-vermittelten (FasL) Wege alternativ aktiviert würden. IL-7-
und IL-17-Transkripte wurden ausschließlich, aber nicht verlässlich in
Abstoßungsproben
beobachtet, wohingegen eine Erhöhung
der IL-8- und RANTES-mRNA sowohl bei Abstoßung als auch Transplantatfehlfunktion,
die mit anderen Ursachen verbunden war, gefunden wurde. Das höchste Niveau
einer beliebigen Zielgenexpression war 4,4-fach höher als
die Menge an GAPDH-Expression in dieser Probe (FasL in einer akuten
Abstoßungsepisode).
Die IL-2- und IL-4-Genexpression begleitete Abstoßungsepisoden
nicht.
-
Die
Genauigkeit dieses molekularen Ansatzes auf Grundlage von PCR zur
Verifizierung einer Abstoßung
kann erheblich durch eine gleichzeitige Analyse der CTL-Genexpression
verbessert werden (Tabelle 3). Wenn ein Unterscheidungsniveau für verstärkte Genexpression
auf den Mittelwert ± 95%
Vertrauensintervall der Werte, die in Nichtabstoßungs-Nieren (Maximum 0,07 pg/pg GAPDH für B, 0,4
pg/pg GAPDH für
FasL und 0,8 pg/pg GAPDH für
P) beobachtet werden, gesetzt wird, identifiziert die kombinierte
Analyse aller drei CTL-Effektormoleküle eine akute zelluläre Abstoßung, einschließlich Grenzfälle mit
einer Empfindlichkeit von 100% und einer Spezifität von 100%
in unseren Datenreihen (P < 0,0001). Tabelle 3: Kombinierte Analyse der CTL-Genexpression
Gen | Abstoßung | Keine Abstoßung | p* | Empfindlichkeit
% | Spezifität % |
P
+ GB, eines oder beide hochreguliert | 11/12 | 5/28 | 0,00015* | 91 | 82 |
FasL + GB, eines oder | 12/12 | 4/28 | < 0,0001 | 100 | 85 |
beide
hochreguliert | | | | | |
FasL
+ GB + P, beliebige zwei hochreguliert | 12/12 | 0/28 | < 0,0001* | 100 | 100 |
-
Die
Expression eines einzelnen Gens wurde für Werte über dem Mittelwert ± 95% Vertrauensintervall von
Nichtabstoßungs-Nieren
(Maximum 0,07 pg/pg GAPDH für
GB und 0,4 pg/pg GAPDH für
FasL und 0,8 pg/pg GAPDH für
P) als positiv betrachtet.
- * Statistische Analyse wurde
mit einem χ2-Test durchgeführt.
-
Die
Größe der Genexpression,
die für
diese mit einer Abstoßung
verbundenen Gene, d.h. GB, P und FasL, indikativ war, sank offensichtlich
nach Beginn einer wirksamen Therapie gegen Abstoßung (OKT3 oder Steroid-Pulse)
wie in einigen Reihenbiopsieproben, die analysiert wurden, beispielhaft
dargestellt wurde (2).
-
Post-Transplantations-Überwachungsbiopsien
zeigten ähnliche
Niveaus an IL-7-, IL-10-, IL-17- und GB-Transkripten im Vergleich
zu Nichtabstoßungs-Nieren,
wohingegen frühe
(Tag 4 und 11) Post-Transplantations-Proben ergaben, dass die IL-15-,
CTLA4-, P- und FasL-mRNA-Spiegel 2- bis 5-fach höher waren und eine Tendenz
zum Absinken innerhalb der ersten Woche zeigten. Bei einer begrenzten
Probennahme besaß die
frühe Post-Transplantationsgenexpression
keine Vorhersagekraft für
die spätere
Entwicklung von Abstoßungsepisoden.
-
Beispiel 2: ANALYSE VON PBMCS
-
In
einer Studie von 16 Nierenallotransplantatempfängern wurden PBMCs aus Gesamtblut
isoliert und die RNA durch ein modifiziertes QIAGENTM-Verfahren
extrahiert (QIAGEN „Rneasy
Blood Mini Kits",
Kat.-Nr. 74303, 74304 oder 74305). Die QIAGEN-Technik bezieht vier
Schritte ein: 1) eine Probe wird mit einem geeigneten Puffer zur
Isolierung von RNA in einer Probe aus den übrigen Komponenten gemischt,
z.B. wird ein Teil Gesamtblut mit fünf Teilen Lysepuffer gemischt,
in dem die Blutzellen lysiert werden und die RNA freigesetzt wird;
2) die RNA in der Probe wird spezifisch an Partikel oder eine Membran
gebunden; 3) die Partikel oder Membran werden gewaschen, um Nicht-RNA-Komponenten zu entfernen;
4) die isolierte RNA wird von den Partikeln/der Membran eluiert.
-
Um
die Wirksamkeit der RNA-Isolierung aus PBMCs zu erhöhen, wurde
der zweite Schritt des QIAGEN-Protokolls wie in Beispiel 3 beschrieben
modifiziert.
-
Die
Genexpression wurde durch Reverse-Transkriptions-gestätzte halbquantitative
PCR in PBMCs und in schockgefrorenen Transplantatkernbiopsien analysiert
und wurde mit den histopathologischen Ergebnissen (AR = 12 und keine
Abstoßung
NR = 4) verglichen. Die koordinierte Genexpression in PBMCs und
den AR-Transplantaten wurde in 11/12 (92%) für P, 10/12 (83%) für GB und
9/12 (75%) für
FasL festgestellt. Die Biopsiepathologie konnte aufgrund der Hochregulation
von mindestens 2 der 3 Gene in PBMCs in allen Fällen genau vorhergesagt werden.
In den NR-Proben wurde eine falsch positive Genexpression in PBMCs
in 2/4 (50%) für
P, 2/4 (50%) für
GB und 1/4 (25%) mr FasL bemerkt, wenn sie mit der Genexpression
im Transplantat verglichen wurde. Die falsch positiven PBMC-Ergebnisse
wurden aus zwei Patienten mit CMV-Infektion erhalten. Die Biopsiehistopathologie
in den NR-Proben wurde genau durch Nichtexpression von 2 der 3 Gene
in PBMCs in den zwei Patienten ohne CMV-Infektion vorhergesagt.
Diese Ergebnisse zeigen, dass die Beurteilung der CTL-Genexpression
in PBMCs bei Beurteilung von Markern von CMV verwendet werden kann,
um die Notwendigkeit für
eine Allotransplantatbiopsie abzuschätzen und eine akute Transplantatabstoßung zu
beurteilen.
-
BEISPIEL 3: VERFAHREN ZUR BEARBEITUNG
VON BLUT FÜR
DIE PCR-ANALYSE
-
SAMMLUNG DES BLUTES
-
Zubehör:
-
- 2-ml-EDTA-Vakuumröhrchen
(violetter Deckel): Kat. #369651 Vacutainer; Flasche mit Eis.
-
Vorgehensweise:
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- Beschriftung der EDTA-Röhrchen
mit der Patienten-ID, Datum und Zeit.
- Abnahme von 2 ml Blut in EDTA-Röhrchen und sorgfältiges Mischen
durch Umdrehen; Transport auf Eis zum Labor zur Verarbeitung.
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ISOLIERUNG WEIßER BLUTZELLEN
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Zubehör:
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- 3-cm3-Spritzen
- sterile konische 15-ml-Röhrchen
(Falcon) – Sterile
Polypropylenröhrchen
(20–200–1000 μl)
- RPMI-Medium 1640: Kat. #11875-085 Gibco BRL
- EL-Puffer: Kat. #79217 Qiagen
- Flaschen mit flüssigem
Stickstoff: Kat. #2123 Lab-Line.
- Ethanol (96–100%) – 70% Ethanol
in Wasser
- 14,5 M β-Mercaptoethanol
(β-ME)
- Laborzentrifuge mit einem Rotor für 15-ml-Röhrchen – 4C Mikrozentrifuge mit Rotor
für 2-ml-Röhrchen
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Geräte:
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- Laborzentrifuge mit Rotor für 15-ml-Röhrchen bei 4°C.
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Vorgehensweise:
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- 1. Verwendung einer 3-cm3-Spritze
zum Übertragen
von 1 – 1,5
ml Blut in 15-cm3-Röhrchen.
- 2. Vermischen der Probe mit 7,5 EL-Puffer (1 ml/5 ml EL-Puffer).
- 3. Inkubieren für
10–15
Minuten auf Eis. Mischen durch zweimaliges kurzes Vortexen während der
Inkubation. Wenn die trübe
Suspension nicht durchsichtig wird, Verlängerung der Inkubation auf
Eis auf 20 Minuten.
- 4. Zentrifugation mit 400 × g
für 10
Minuten bei 4°C, Überprüfen auf
ein Pellet und Verwerfen des gesamten Überstands. Falls das Pellet
rot ist, zusätzliche
Inkubation für
10–15
Minuten auf Eis nach Zugabe von EL-Puffer bei Schritt 5.
- 5. Zugabe von 2 ml EL-Puffer zu dem Zellpellet. Resuspendieren
der Zellen unter Verwendung einer Pipette, um sorgfältig rote
Zellen zu entfernen. Zugabe von ausreichend RPMI-Kulturmedium, um
ein 10-cm3-Röhrchen zu füllen, Platzieren auf Eis.
- 6. Erneutes Zentrifugieren wie in Schritt 4., Verwerfen des Überstands
und Sicherstellen, dass das Pellet vollständig frei von Blut ist. Falls
nicht, Wiederholung von Schritt 5.
- 7. Platzieren der Röhrchen
mit dem Pellet in einen Behälter
mit flüssigem
Stickstoff zum Schockgefrieren. Lagerung
bei –70°C.
- 8. Zugabe von 600 μl
Puffer RLT (Zugabe von 2 ME), um weiße Zellen zu pelletieren. Vortexen
oder Pipettieren zum Mischen. Es sollte kein weißes Zellpellet nach diesem
Schritt sichtbar sein.
- 9. Überführung der
Lyselösung
auf eine Qiasheddersäule
und Zentrifugieren für
2 Minuten bei 14–18.000 UpM.
- 10. Verwerfen der Säule
und Zugabe der gleichen Menge 70%-igen Ethanols zu der Lyselösung und
Mischen durch Pipettieren.
- 11. Auftragen von 500 μl
auf eine RNeasy-Säule
und Zentrifugieren mit 10.000 UpM für 15 Sekunden, Durchfluss verwerfen
und Wiederholung mit restlicher Flüssigkeit.
- 12. Verwerfen des Durchflusses und Pipettieren von 700 μl Waschpuffer
RW1 in Zentrifugationssäulen, Zentrifugation
für 15
Sekunden bei 10.000 UpM und Verwerfen des Durchflusses.
- 13. Platzieren der Zentrifugationssäule in neue 2-ml-Sammelröhrchen,
Pipettieren von 500 μl
Waschpuffer RPE in die Säulen
und wie oben Zentrifugieren. Verwerfen des Durchflusses.
- 14. Pipettieren von 500 ml Waschpuffer RPE in die Säule und
Zentrifugieren für
2 Minuten bei höchster
Geschwindigkeit zum Trocknen der Säulen; Verwerfen des Durchflusses.
- 15. Überführung der
Zentrifugationssäule
in 1,7-ml-Eppendorfgefäß und Eluieren
der RNA mit 30 μl DEPC-behandeltem
oder reinem Wasser. Zentrifugieren für 1 Minute bei 10.000 UpM.
Wiederholen dieses Schrittes mit 30 μl Wasser für weiteres Eluieren in das
gleiche Sammelröhrchen.
- 16. Messen der RNA durch UV-Spektrometrie und Lagerung bei –70°C. Falls
wenig oder keine RNA eluiert wird, erneutes Zufügen von 30 μl DEPC-Wasser zu der Zentrifugationssäule bei
Raumtemperatur für
10 Minuten, dann Wiederholen von Schritt 15.
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ÄQUIVALENTE
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Der
Fachmann wird viele Äquivalente
zu den spezifischen Ausführungsformen
der hierin genau beschriebenen Erfindung erkennen oder unter Verwendung
von nicht mehr als Routineexperimenten in der Lage sein, diese festzustellen.
Es ist beabsichtigt, dass solche Äquivalente von dem Schutzumfang
der folgenden Ansprüche
umfasst sind.