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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein supraleitendes Kabel
des sogenannten Hochtemperatur-Typs und auf ein Herstellungsverfahren
für dasselbe.
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Der
Begriff supraleitendes Material, wie er in der Beschreibung und
in beigefügten
Ansprüchen
durchgehend verwendet wird, bezieht sich auf jegliches Material,
wie z.B. keramische Materialien, die auf den gemischten Oxiden von
Kupfer, Barium und Yttrium oder von Bismuth, Blei, Strontium, Kalzium,
Kupfer, Thallium und Quecksilber basieren, welches einen supraleitenden
Zustand mit einem Widerstand von fast Null bei Temperaturen unter
einer sogenannten kritischen Temperatur Tc umfasst.
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Auf
dem Gebiet der Supraleiter und dementsprechend in der folgenden
Beschreibung bezieht sich der Begriff hohe Temperatur auf jegliche
Temperatur in der Nähe
von oder höher
als die Temperatur von flüssigem Stickstoff
(ungefähr
77°K), verglichen
mit der Temperatur von flüssigem
Helium (ungefähr
4°K), welche
gewöhnlich
als niedrige Temperatur bezeichnet wird.
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Hochtemperatursupraleitende
Kabel sind z.B. aus der DE-A-38 11 050 und der EP-A-0 747 975 bekannt.
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Es
sind supraleitende Materialien bekannt, welche eine kritische Temperatur
höher als
77°K aufweisen,
d.h. welche mindestens bis zu einer solchen Temperatur herauf supraleitende
Eigenschaften zeigen. Diese Materialien werden gewöhnlich als
Hochtemperatursupraleiter bezeichnet. Solche Materialien sind natürlich von
größerem technischen
Interesse als Tieftemperatursupraleiter, da deren Funktionalität durch
Kühlung
mit flüssigem
Stickstoff bei 77°K
anstatt mit flüssigem
Helium bei 4°K
sichergestellt werden kann, mit viel niedrigeren Umsetzungsschwierigkeiten
und Energiekosten.
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Auf
dem Gebiet der elektrischen Energieübertragung ist bekanntlich
eines der am schwierigsten lösbaren
Probleme jenes, die Verwendung von sogenannten supraleitenden Materialien
sowohl unter technologischen als auch wirtschaftlichen Gesichtspunkten
zunehmend vorteilhafter zu gestalten.
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Obwohl
diese Niedrigtemperaturmaterialien seit langer Zeit bekannt waren,
war tatsächlich
deren Verbreitung bis jetzt auf einige wohl definierte praktische
Anwendungen beschränkt,
wie z.B. auf die Herstellung von Magneten für NMR-Apparate oder von Hochfeldmagneten,
bei denen die Kosten keinen diskriminierenden Faktor darstellen.
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Tatsächlich sind
die Kostenersparnisse aufgrund der geringeren von den Supraleitern
umgewandelten (verschwendeten) Leistung immer noch mehr als ausgeglichen
von den Kosten aufgrund der Kühlung
mit flüssigem
Helium, welche notwendig ist, um letzteres unter seiner kritischen
Temperatur zu halten.
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Um
das oben genannte Problem zu lösen,
wird die Forschung teilweise auf die Erforschung neuer hochtemperatursupraleitender
Materialien gerichtet und versucht teilweise, sowohl die Eigenschaften
der existierenden Materialien als auch die Leistungsfähigkeit
von Leitern, die bereits erhältliche
Materialien beinhalten, zu verbessern.
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Mit
Bezug auf die geometrischen Eigenschaften hat man herausgefunden,
dass eine vorteilhafte Geometrie von dünnen Bändern mit einer allgemeinen
Dicke von zwischen 0,05 und 1 mm dargestellt wird.
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In
der Tat erzielt in einem solchen Fall der das sehr spröde supraleitende
keramische Material umfassende Leiter einerseits eine verbesserte
Widerstandsfähigkeit
gegen verschiedene Biegebelastungen, welchen er während jedem
Herstellungs-, Verfrachtungs- und Installationsvorgang des ihn enthaltenden
Kabels unterworfen ist, und andererseits stellt es eine bessere
Leistung in Bezug auf die kritische Stromdichte aufgrund der vorteilhafteren
Orientierung und dem Grad der Kompaktierung des supraleitenden Materials
bereit.
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Aus
verschiedenen Gründen
und insbesondere, um die mechanische Widerstandsfähigkeit
zu verbessern, umfassen die oben genannten Leiter im Allgemeinen
eine Vielzahl von Bändern,
die jeweils von einem Kern aus supraleitendem Material umgeben von
einer Metallhülle – im Allgemeinen
aus Silber oder Silberlegierungen – gebildet sind, zusammengekoppelt
um eine mehrfasrige Verbundstruktur zu erhalten.
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Entsprechend
einem weit verbreiteten Verfahren, dem Fachmann als „Pulver
im Rohr" bekannt,
wird diese mehrfasrige Struktur des Leiters ausgehend von kleinen
Metallrohren erhalten, die mit einem geeigneten pulverförmigen Vorläufer gefüllt sind,
wobei die Rohre ihrerseits in einem anderen externen Metallrohr
oder einem Stangenrohling gehüllt
sind, um so ein kompaktes Bündel
von Rohren zu erhalten, welche erst mehreren aufeinanderfolgenden
permanenten Verformungs-, Extrusions- und/oder Ziehbehandlungen, und dann
Walz- und/oder Pressbehandlungen unterworfen werden, bis die gewünschte bandförmige Struktur
erhalten wird. Siehe z.B. EP-A-0 627 773.
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Zwischen
einer Walzbehandlung und der nächsten,
wird das bearbeitete Band einer oder mehreren Wärmebehandlungen unterzogen,
um die Bildung des supraleitenden keramischen Materials ausgehend
von seinem Vorläufer
und vor allem dessen Syntherisation zu verursachen, d.h. das gegenseitige „Verschweißen" der Körnchen des
pulverförmigen
Supraleiters.
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Die
EP-A-0 785 783 bezieht sich auf ein hochleistungssupraleitendes
Kabel mit mindestens einer Phase, die einen supraleitenden Kern
umfasst, das einen Phasenleiter und einen neutralen Leiter beinhaltet.
Jede Phase umfasst eine Vielzahl von magnetisch entkoppelten, leitenden
Elementen und jedes der leitenden Elemente umfasst ein Paar von
Phasen- und neutralen Koaxialleitern.
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Die
Bänder
des Hochtemperatursupraleiters sind eher spröde, sowohl bei der Betriebstemperatur
von 77°K
als auch bei Zimmertemperatur, und sind ungeeignet, um mechanischen
Belastungen, insbesondere Zugbelastungen zu widerstehen. Außer dem
tatsächlichen
mechanischen Brechen gefährdet
das Überschreiten
einer gegebenen Zugverformungsschwelle in der Tat irreversibel die
Supraleitungseigenschaften des Materials. Daher ist die Verwendung
dieser Materialien in Kabeln besonders komplex und empfindlich.
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In
der Tat ist die Herstellung und die Installation von Kabeln, die
solche Materialien umfassen, mit verschiedenen Stadien verbunden,
welche unausweichlich mechanische Belastungen mit sich bringen.
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Ein
erstes kritisches Stadium ist das Wickeln von mehreren Bändern auf
einen flexiblen rohrförmigen Träger entsprechend
einer spiralförmigen
Anordnung, bis der gewünschte
Abschnitt des supraleitenden Materials erhalten wird. Sowohl das
Wickeln als auch das Ziehen verursachen Zug-, Biege- und Drehverformungen in
den Bändern.
Die auf das supraleitende Material aufgewendete resultierende Belastung
ist hauptsächlich eine
Zugbelastung. Außerdem
ist der so gebildete Leiter (Träger
+ supraleitendes Material) von Wärme
und elektrischen Isoliervorrichtungen umgeben und wird während diesen
Vorgängen
Zug- und Biegekräften
unterworfen, welche weitere Belastungen in die supraleitenden Bänder einführen.
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Ein
zweites kritisches Stadium betrifft die Kabelinstallation. Das Kabel
wird nämlich
bei Zimmertemperatur installiert, so dass zusätzliche Zug- und Biegebelastungen
zu erzeugt werden, und die mechanischen Verbindungen (Arretieren
der Kabelköpfe),
die elektrischen und hydraulischen Verbindungen (für flüssigen Stickstoff)
werden bei Zimmertemperatur durchgeführt. Nach Vollendung der Installation
wird das Kabel durch Zufuhr von flüssigem Stickstoff auf seine
Betriebstemperatur gebracht und während einer derartigen Kühlung ist
jede Kabelkomponente mechanischen Belastungen thermischen Ursprungs
unterworfen, die entsprechend dem Wärmeausdehnungskoeffizienten
des bildenden Materials und der Eigenschaften der anderen Elemente verschieden
sind.
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Insbesondere
können
die Unterschiede der Ausdehnungskoeffizienten zwischen dem Träger und
dem supraleitenden Band Belastungen in letzterem und daher im supraleitenden
Material verursachen. Wenn das supraleitende Material nicht frei
schrumpfen kann, weil es an einen weniger schrumpf-fähigen Träger gebunden
ist, werden im supraleitenden Material Zugbelastungen erzeugt. Solche
Zugbelastungen kommen zu jenen bereits aufgrund des Wickelns vorhandenen
hinzu.
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Um
die Zugbelastungen zu verringern, wurde die Verwendung von Trägern vorgeschlagen,
die aus einem Material mit einem höheren Ausdehnungskoeffizienten
als dem des supraleitenden Materials ist (gewöhnlich gleich 10 bis 20 × 10-6/K), d.h. in der Größenordnung von ungefähr 75 × 10-6/K. Ein solches Material wäre kein
Metall, da kein Metall solche Werte aufweist, sondern nur ein polymerisches
Material, wie z.B. Teflon®, Polyethylen und deren
Derivate.
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Es
ist jedoch herausgefunden worden, dass die oben genannte Lösung, deren
Ziel es ist, thermomechanische Belastungen auf die Bänder durch
eine geeignete Verringerung im Durchmesser des Trägers zu
reduzieren, einige wichtige Nachteile zeigt.
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Insbesondere
verursachen die unvermeidbar hohen Werte der Wärmeschrumpfung des Leiters
(Träger
+ supraleitendes Material) die Bildung eines breiten radialen Hohlraums
zwischen dem Leiter selbst und dem umgebenden Isolierelement (thermische
und/oder elektrische Isolation). Dieser Hohlraum kann mit der Verformung
oder dem Bruch der Isolation elektrische Schwierigkeiten bereiten,
und/oder mechanische Schwierigkeiten bereiten, nämlich fehlende Kohäsion, Ausrichtungsfehler
und das Abrutschen des Leiters.
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Außerdem erlauben
es die schlechten mechanischen Eigenschaften des polymerischen Materials nicht,
das supraleitende Material ausreichend während der Kabelherstellungs-
und Installationsphasen zu schützen:
Aufgrund der hohen Verformbarkeit dieser Materialien verursacht
jegliche auf die Leiter angewendete Belastung in der Tat auch im
supraleitenden Material eine beachtliche Verformung.
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Daher
bezieht sich die Erfindung in einem ersten Aspekt auf ein hochtemperatursupraleitendes
Kabel, umfassend einen rohrförmigen
Träger,
eine Vielzahl von supraleitenden Bändern, die ein supraleitendes
Material beinhalten, welches in eine Metallumhüllung (z.B. Silber oder eine
auf Silber basierende Legierung mit Magnesium und/oder Aluminium
und/oder Nickel) gehüllt
ist, wobei die Bänder
spiralförmig
um den Träger
gewickelt sind, um so eine elektrisch isolierte, thermisch isolierte
und gekühlte
supraleitende Schicht zu bilden, dadurch gekennzeichnet, dass die
supraleitenden Bänder
mindestens einen mit der Metallumhüllung gekoppelten Metallstreifen
umfassen und eine maximale Zugverformung größer als 3 ‰ aufweisen.
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Der
oben genannte Wert ist so zu verstehen, als dass er auf das oben
beschriebene Herstellungs- und Installationsverfahren bezogen ist,
d.h.: das Wickeln und die Installation bei Zimmertemperatur, dann
das Kühlen
auf die Betriebstemperatur von ungefähr 77°K. Das gleiche gilt auch für die Verformungswerte,
die im folgenden gegeben werden.
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Auf
diese Weise erhöht
sich die Fähigkeit,
Zugbelastungen zu ertragen. Es ist beobachtet worden, dass die von
supraleitenden Materialien sicher tragbare Zugbelastung höchstens
ungefähr
3 ‰ sein
kann; diese Ziffer berücksichtigt
die Tatsache, dass die supraleitenden Materialien bereits eine Druckverformung
von ungefähr
1 bis 1,5 ‰ tragen,
aufgrund der unterschiedlichen thermischen Schrumpfung des supraleitenden Materials
in Bezug auf die Metallumhüllung
während
des Herstellungsstadiums des Bandes.
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Aufgrund
des Metallstreifens der Erfindung ist nicht nur eine geringere Verformung
unter denselben angewandten Belastungen, sondern insbesondere eine
verbesserte Widerstandsfähigkeit
gegen Zugbelastungen beobachtet worden; Ausdehnungswerte von ungefähr 5,5 ‰ sind
in der Tat ohne jegliche Beschädigung erreicht
worden. Es wird angenommen, dass dieser Effekt auf eine gleichmäßigere Verteilung
der Belastungen im supraleitenden Material zurückzuführen ist, welche es erlaubt,
besser die mechanischen Eigenschaften des supraleitenden Materials
auszunutzen.
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Entsprechend
jedem individuellen Fall kann nur ein mit der Metallumhüllung gekoppelter
Streifen, oder zwei Streifen, die an entgegengesetzten Seiten des
Bandes platziert sind, vorgesehen werden.
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Bevorzugt
wird der Metallstreifen mit der Metallumhüllung durch Schweißen, Hartlöten oder
Verkleben gekoppelt.
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Bevorzugt
ist der Streifen aus nicht magnetischem Edelstahl mit einer niedrigen
elektrischen Leitfähigkeit
oder auch aus Bronze oder Aluminium hergestellt.
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Bevorzugt
ist der rohrförmige
Träger
des Kabels aus Metall hergestellt. Die größere Fähigkeit, Zugbelastungen zu
ertragen, erlaubt es in der Tat, einen Träger aus Metall anstatt aus
einem polymerischen Material zu verwenden, wie im Folgenden besser
erklärt
wird.
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Verschiedene
Arten von Metall können
für den
Träger
verwendet werden; insbesondere wird für Anwendungen mit sehr hohen
Strömen
nicht magnetischer Stahl verwendet, vorzugsweise Edelstahl. Alternativ kann
auch Kupfer oder Aluminium verwendet werden.
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Die
Struktur des rohrförmigen
Trägers
kann durchgehend sein, entweder glatt oder gerippt. Alternativ kann
der rohrförmige
Träger
eine Struktur aufweisen, die aus einem spiralförmig gewickelten Metallband
gebildet wird, oder kann eine sogenannte Kachelstruktur aufweisen,
d.h. mit spiralförmig
verbundenen benachbarten Sektoren.
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In
einem zweiten Aspekt bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren
zu Herstellung von hochtemperatursupraleitenden Kabeln, umfassend
die folgenden Schritte:
- – Vorsehen eines rohrförmigen Trägers
- – Einlegen
eines supraleitenden Materials in eine Metallumhüllung, um so supraleitende
Bänder
zu bilden,
- – Sprialförmiges Wickeln
einer Vielzahl von supraleitenden Bändern auf den Träger, sodass
mindestens eine supraleitende Schicht gebildet wird,
- – Elektrisches
Isolieren der supraleitenden Schicht,
- – Thermisches
Isolieren der supraleitenden Schicht,
- – Vorsehen
der Möglichkeit
der Kühlung
der supraleitenden Schicht unter eine vorbestimmte Arbeitstemperatur,
wenn die Kabel benutzt werden,
gekennzeichnet durch - – Verbinden
mindestens eines Metallstreifens mit der Metallumhüllung der
supraleitenden Bänder,
und
- – Kontrollieren
der maximalen Zugverformung der supraleitenden Bänder, sodass sie größer als
3 ‰ ist.
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Dieses
Verfahren erlaubt es, Kabel entsprechend dem ersten Aspekt der Erfindung
herzustellen.
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Weitere
Eigenschaften und Vorteile eines Kabels und eines Verfahrens entsprechend
der Erfindung werden aus der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten
Ausführungsform
klarer ersichtlich sein, wobei auf die beigefügten Zeichnungen Bezug genommen
wird. In den Zeichnungen ist:
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1 eine
schematische Ansicht eines hochtemperatursupraleitenden Kabels entsprechend
der Erfindung, mit teilweise entfernten Teilen.
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2 eine
schematische Querschnittsansicht eines hochtemperatursupraleitenden
Bandes, welches im Kabel der 1 verwendet
wird.
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Unter
Bezug auf 1 bezeichnet 1 ein
einphasiges supraleitendes Kabel 1 der sogenannten koaxialen
Art als Ganzes. Das Kabel 1 umfasst einen supraleitenden
Kern, insgesamt mit 2 bezeichnet, welcher mindestens ein
leitendes Element 3 umfasst; das illustrierte Beispiel
bezieht sich (entsprechend der zitierten EP-A-0 786 783) auf ein
Kabel, in dem vier leitende Elemente vorgesehen sind, bezeichnet
mit 3I, 3II, 3III, 3IV, welche – bevorzugt
lose – innerhalb
einer rohrförmigen
Ummantelung 9, z.B. aus einem Metall wie Stahl, Aluminium
oder Ähnlichem,
untergebracht sind.
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Jedes
der leitenden Elemente 3 umfasst ein Paar von koaxialen
Leitern, jeweils einen Phasenleiter 4 und einen neutraler
Leiter 5, welche jeweils mindestens eine Schicht supraleitenden
Materials beinhalten.
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In
dem genannten Beispiel ist das supraleitende Material in einer Vielzahl
von übereinandergeschichteten
supraleitenden Bändern 20 enthalten,
welche spiralförmig
auf die jeweiligen rohrförmigen
Träger 6 und (gegebenenfalls 7)
mit einem ausreichend niedrigen Wickelungswinkel α aufgewickelt
sind; wenn der rohrförmige
Träger
aus Metall ist, ist der Winkel α bevorzugt
kleiner als 40°,
wie im Folgenden veranschaulicht wird.
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Die
koaxialen Phasenleiter 4 und neutralen Leiter 5 sind
voneinander durch eine zwischengelagerte Schicht 8 aus
dielektrischem Material elektrisch isoliert.
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Das
Kabel 1 umfasst auch eine geeignete Vorrichtung zur Kühlung des
supraleitenden Kerns 3 auf eine Temperatur, die geeignet
niedriger als die kritische Temperatur des gewählten supraleitenden Materials ist,
welches im Kabel der 1 ein Kabel der sogenannten „Hochtemperatur"-Art ist.
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Die
genannte Vorrichtung umfasst geeignete, bekannte und daher nicht
dargestellte Pumpvorrichtungen , deren Zweck es ist, eine geeignete
Kühlflüssigkeit,
z.B. flüssigen
Stickstoff mit einer Temperatur von 65° bis 90°K, sowohl in das Innere jedes
der leitenden Elemente 3 als auch in die Zwischenräume zwischen
solchen Elementen und der rohrförmigen
Ummantelung 9 zu führen.
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Um
Wärmeverluste
an die Umgebung soweit wie möglich
zu reduzieren, ist der supraleitende Kern 2 in eine Haltestruktur 10 oder
einen Kryostat eingefasst, welche z.B. eine thermische Isolierung,
die z.B. aus einer Vielzahl von übereinanderliegenden
Schichten gebildet wird, und mindestens eine Schutzhülse umfasst.
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Ein
Kryostat, im Stand der Technik bekannt, ist z.B. in einem Artikel
in der Zeitschrift IEEE TRRANSACTIONS ON POWER DELIVERY, Band 7,
Nr. 4, Oktober 1992, Seiten 1745 bis 1753 beschrieben.
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Insbesondere
umfasst im genannten Beispiel der Kryostat 10 eine Schicht 11 aus
isolierendem Material, welches z.B. aus mehreren Bändern (einigen
Dutzend) aus oberflächlich
metallisiertem Kunststoffmaterial (z.B. Polyesterharz) besteht,
im Stand der Technik als „thermischer
Superisolator" bekannt,
die lose und gegebenenfalls mithilfe von zwischengeschobenen Abstandshaltern 13 gewickelt
sind.
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Solche
Bänder
werden in einem ringförmigen
Hohlraum 12 untergebracht, der von einem rohrförmigen Element 14 begrenzt
wird, indem durch bekannte Vorrichtungen ein Vakuum von ungefähr 10-2 N/m2 gehalten wird.
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Das
metallische rohrförmige
Element 14 ist dazu geeignet, dem ringförmigen Hohlraum 12 die
gewünschte
Undurchlässigkeit
zu geben, und ist von einer externen Hülse 15, z.B. aus Polyethylen,
bedeckt.
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Bevorzugt
wird das metallische rohrförmige
Element 14 von einem rohrförmig gewickelten und in Längsrichtung
geschweißtem
Band aus Stahl, Kupfer, Aluminium oder Ähnlichem oder von einem extrudierten Rohr
oder Ähnlichem
gebildet.
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Wenn
es für
die Flexibilität
des Kabels notwendig ist, kann das Element 14 gewählt werden.
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Zusätzlich zu
den beschriebenen Elementen können
auch Kabelzugelemente vorhanden sein, die basierend auf dem Aufbau
und den Verwendungsanforderungen derselben axial oder am Rand platziert
sind, um eine Begrenzung der auf die supraleitenden Elemente 3 angewendeten
mechanischen Belastungen sicherzustellen; solche Zugelemente, nicht
gezeigt, können
entsprechend den aus dem Stand der Technik bekannten Techniken von
peripher platzierten Metallarmierungen dargestellt sein, z.B. von
verzwirnten Stahldrähten,
oder von einem oder mehreren axialen Metallbändern, oder von armierenden
Faser aus dielektrischem Material, z.B. Aramidfasern.
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Bevorzugt
sind die rohrförmigen
Träger 6 und 7 aus
nicht magnetischem Edelstahl hergestellt und können eine durchgehende entweder
glatte oder gewellte (gerippte) Struktur haben; alternativ können die
rohrförmigen
Träger 6 und 7 mit
einem spiralförmig
gewickelten Stahlstreifen oder mit einer Kachelstruktur realisiert werden.
Von Stahl verschiedene Materialien können ebenso verwendet werden,
wie z.B. Kupfer oder Aluminium.
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Jedes
supraleitende Band 20 umfasst, wie in 2 gezeigt,
das supraleitende Material 23, eine Metallummantelung 24 (bevorzugt
aus Silber oder aus Silberlegierungen mit Magnesium, Aluminium oder
Nickel), wobei das supraleitende Material 23 umhüllt ist,
und mindestens ein Metallstreifen (oder Band oder Laminat) 25 mit
der Ummantelung 24 gekoppelt ist. Insbesondere weist die
Ummantelung 24 einen im Wesentlichen rechteckigen abgeflachten
Abschnitt mit zwei langen Seiten 26 und zwei kurzen Seiten 27 auf;
ebenso weist der Streifen 25 einen im Wesentlichen rechteckigen
abgeflachten Abschnitt mit zwei langen Seiten 28 auf, deren
Länge den
langen Seiten 26 der Ummantelung 24 fast gleich
ist. Der Streifen 25 ist durch Schweißen, Hartlöten oder Verkleben an der Ummantelung 24 befestigt.
Es ist anzumerken, dass zwei Streifen 25, entweder gleich
oder verschieden, vorhanden sein können, die an entgegengesetzten
Teilen der Ummantelung 24 befestigt sind.
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BEISPIEL
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Um
die Erfindung umzusetzen, sind einige Kabel mit den folgenden Eigenschaften
realisiert worden: Träger:
Metall
oder Polymer
Wicklungsdurchmesser (externer Durchmesser des
Trägers):
40
mm
Winkel α:
10 – 45°
Dicke
des supraleitenden Bandes:
0,2 mm
Breite des supraleitenden
Bandes:
4 mm
Zug auf die einzelnen Bänder während des Wickelns:
10
N
Arbeitstemperatur:
77°K
Kühlung mit
arretierten Köpfen
(Temperatursprung = 220°K)
Wärmeausdehnungskoeffizient
des supraleitenden Bandes:
18,5·10-6°C
Wärmeausdehnungskoeffizient
des Polymerträgers:
80·10-6°C
Wärmeausdehnungskoeffizient
des Metallträgers:
15·10-6°C
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Die
Verformungseffekte auf das supraleitende Material sind berücksichtigt
worden, sowohl jene aufgrund der Wicklungsgeometrie, welche von
der dem Band zugefügten
Biegung abhängt
und welche daher mit zunehmendem Winkel α ansteigt) als auch jene aufgrund
des Zugs während
des Wicklungsvorgangs (konstant) und jene mit arretierten Kabelköpfen aufgrund
des Effekts der Wärmeänderung
(welche mit zunehmendem Winkel α abnimmt,
bis sie bei ausreichend großem α negativ
wird). In den Tabellen sind positive Werte verwendet worden, um
Zugverformungen zu bezeichnen, und negative Werte, um Druckverformungen
zu bezeichnen.
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Die
Tabellen zeigen die Ausführbarkeit
entweder mittels eines herkömmlichen
supraleitenden Bandes mit einer maximalen tragbaren Zugbelastung
gleich 3 ‰,
und mittels eines supraleitenden Bandes entsprechend der Erfindung
(versehen mit zwei Streifen 25, die entlang den Seiten 26 des
Abschnitts platziert sind, mit einer Dicke von 0,045 mm und einer
Länge von
3,8 mm, die aus Edelstahl hergestellt sind und mit der Ummantelung 24 des
Streifens durch Zinnverlöten
verbunden sind), mit einer maximalen tragbaren Zugverformung gleich
5,5 ‰,
und daher mit einer Verbesserung von 2,5 ‰. Im letzteren Fall ist der
minimale Wert der Erhöhung
des Widerstands gegen Zugverformung, der notwendig ist, um die Ausführbarkeit
zu gewährleisten, angegeben
worden, unter der Annahme (wie oben aufgezeigt und praktisch bestätigt), dass
das supraleitende nicht verstärkte
Band eine Zugverformung von 3‰ ertragen
kann. Doppelt unterstrichene Werte zeigen an, dass die 3‰-Grenze überschritten
worden ist.
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Tabelle
1 summiert den Zustand im Falle eines polymerischen Trägers, Tabelle
2 jene, die sich auf den Fall eines metallischen Trägers bezieht.
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Das
Beispiel zeigt in einem spezifischen Fall, dass die Erfindung allgemein
eine größere Konzeptionsfreiheit
in Bezug auf die Wickelungswinkel, den Trägerdurchmesser, den Wert des
Wickelungszuges und bis zu einem gewissen Grade die Wahl des Materials
für den
Träger
erlaubt.
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Die
Möglichkeit,
ein Metall für
den Träger
zu verwenden, ist besonders vorteilhaft, da ein solcher Träger nicht
nur dem Kabel eine größere Festigkeit
verleiht und daher mit einem besseren Schutz für das supraleitende Material
einhergeht, sondern es vor allem ermöglicht, die Nachteile der oben
im Zusammenhang mit dem Stand der Technik erwähnten polymerischen Träger vermeidet;
d.h., dass keine gefährlichen
Hohlräume unter
der Betriebstemperatur zwischen dem Leiter und den umgebenden Schichten
aufgrund von Unterschieden im Wärmeausdehnungskoeffizient
gebildet werden. Da im Kabel die in Bezug auf den Leiter äußeren Schichten – wie gesehen – hauptsächlich aus
Metall bestehen, minimiert die Verwendung eines metallischen Trägers die
Unterschiede in der Ausdehnung und verringert daher drastisch die
Nachteile aufgrund der Hohlräume.
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Außerdem verleiht
ein metallischer Träger
dem Leiter einen größeren mechanischen
Widerstand, zu verstehen als die Gesamtheit des Trägers und
des um denselben gewickelten supraleitenden Materials. Daher werden
mögliche
mechanische Belastungen auf den Leiter zu einem großen Maß nicht
auf die supraleitenden Bänder übertragen
(wie es mit polymerischen Trägern
aufgrund ihrer hohen Verformbarkeit geschieht), sondern werden stattdessen
fast gänzlich
von demselben Träger
aufgenommen.
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Zudem
ist die Möglichkeit
der Erhöhung
des Wickelzuges des supraleitenden Materials ein sehr wichtiger
Vorteil. In der Tat hängt
die Kompaktheit der Leiterwickelung und daher dessen Stabilität von dem
genannten Zug ab.
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Zusammenfassend
erlaubt es die Erfindung, weniger empfindliche und resistentere
supraleitende Kabel zu realisieren.
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Tabelle
1 – polymerer
Träger
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