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Diese
Erfindung bezieht sich auf ein Hydrauliksystem für eine Presse, welche einen
Pressenstößel, zumindest
einen Haupt-Presszylinder mit einer Primärseite zum Erzeugen von Pressdruckkraft
und eine Einrichtung zum Zurückführen des
Pressenstößels umfasst.
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Hydrauliksysteme
für eine
Presse, beispielsweise eine Ballenpresse, umfassen heute Pumpen, Ventile,
zumindest einen Zylinder, einen Pressenstößel und einen Tank für das Hydraulikmedium,
welches üblicherweise Öl ist. Die
unterschiedlichen Teile sind durch Schläuche und Leitungen miteinander verbunden,
um die gewünschte
Funktion bereitzustellen.
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Der
Tank ist üblicherweise
oberhalb des Haupt-Presszylinders angeordnet, welcher seinerseits
an einem Pressenstößel angefügt ist.
An den Pressenstößel ist
ebenfalls eine Einrichtung zum Zurückführen des Pressenstößels angefügt. Die
zurückführende Einrichtung
kann beispielsweise zumindest ein separater Rückführzylinder sein, welcher alternativ
in dem Haupt-Presszylinder angeordnet ist, welcher dadurch doppelt
wirkend ist.
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Das Öl strömt aus dem
Tank über
zumindest ein Ventil, zum schnellen Füllen, in die Primärseite des
Haupt-Presszylinders, während
der Pressenstößel zu dem
zu pressenden Objekt, beispielsweise einem Pulpenballen, gesenkt
wird.
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Der
Pressenstößel erzeugt
einen allmählich ansteigenden
Druck gegen das Objekt. Um eine letztendliche Pressdruckkraft zu
erzeugen, wird Öl
von dem Tank in die Primärseite
des Haupt-Presszylinders gepumpt.
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Wenn
der Pressenstößel zurückkehrt,
wird das Öl
von der Primärseite
des Haupt-Presszylinders zurück zu dem
Tank gepresst.
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Wenn
das Öl
unter Druck gesetzt wird, kann Luft in dem Öl gelöst werden. Wenn anschließend der
Druck sinkt, wird Luft freigesetzt. Die Luft in dem Öl hat eine
negative Wirkung auf das hydraulische System. Um für die Luft
eine Möglichkeit
zum Diffundieren aus dem Öl
bereitzustellen, ist ein großes
Volumen von Öl
in dem Tank. Das Ölvolumen
in dem Tank ist üblicherweise
auf das Dreifache der Pumpenströmung
pro Minute dimensioniert. Das große Ölvolumen soll dem Öl eine derartige
Verbleibzeit und eine derartige zu der Atmosphäre exponierte Oberfläche geben,
dass Luft aus dem Öl
diffundieren kann.
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Eine
andere Aufgabe des Tanks ist es, Variationen in dem Ölniveau
während
den Bewegungen des Pressenstößels aufzunehmen.
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Um
ein Druckgleichgewicht in dem Tank bei schnellen Niveau-Variationen
zu erhalten, ist der Tank über
einen Filter mit der Atmosphäre
verbunden. Große
Luftvolumina treten durch die Filter. Der Filter ist dichtmaschig,
um Partikel aus der Luft daran zu hindern, entlang des Tanks nachzufolgen
und das Öl
zu kontaminieren. Der Filter muss deshalb eine hohe Strömungskapazität haben,
da Druckvariationen in dem Tank nicht zugelassen werden sollen, wenn
sich das Ölniveau
schnell ändert.
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Der
derzeitige Stand der Technik weist das Problem auf, dass Hydrolyse
eine Zersetzung von Dichtungen bewirkt. Die durch den Luftfilter
durchtretende Luft trägt
Feuchtigkeit mit sich, welche durch das Öl absorbiert wird. Die Feuchtigkeit
bewirkt Hydrolysebeschädigungen
auf den Dichtungen.
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Obwohl
der Tank groß ist
und viel Öl
enthält, liegt
immer eine bestimmte Menge von Luft in dem Öl vor. Deshalb können Kavitationsprobleme
unter anderem (a.o.) in Pumpen und Zylindern auftreten.
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Ein
anderes Problem ist, dass Öl
durch Oxidation zerfällt.
Der das Öl
oxidierende Sauerstoff stammt sowohl von der Feuchtigkeit als auch
von der Luft in dem Öl.
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Der
Luftfilter als solcher bewirkt ebenfalls Probleme. Da dieser dichtmaschig
sein muss, verstopft dieser leicht.
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Der
große
Tank, welcher oberhalb des Haupt-Presszylinders angeordnet sein
muss, so dass Öl
in die Primärseite
desselben strömen
kann, bringt einen hohen Aufbau mit sich.
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Ein
Hydrauliksystem für
eine Presse mit einem Hauptzylinder mit einer Primärseite und
einer Einrichtung zum Zurückführen des
Pressenstößels, welches
des Weiteren einen Druckverstärker
umfasst, ist aus dem Dokument US-A-4 924 671 bekannt.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden die Probleme dadurch gelöst, dass ein Strömungsverstärker, welcher
gegenphasig zu dem Haupt-Presszylinder arbeitet, in dem Hydrauliksystem
vorgesehen ist.
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Infolge
des Strömungsverstärkers kann
der Tank, welcher gemäß bekannter
Technik oberhalb des Haupt-Presszylinders angeordnet ist, eliminiert werden.
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Während des
Senkens des Pressenstößels wird
das Öl
aus der Einrichtung zum Zurückführen des
Pressenstößels, beispielsweise
den Rückführzylindern,
zu dem Strömungsverstärker gepresst,
welcher das Öl
in die Primärseite
des Haupt-Presszylinders
presst. Das Eigengewicht des Pressenstößels kann dadurch zur Verstärkung des
Füllens
auf der Sekundärseite
des Haupt-Presszylinders verwendet werden, was gemäß dem bekannten
Stand der Technik nicht möglich
ist.
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Der
Strömungsverstärker bringt
mit sich, dass schnelle Variationen in dem Ölniveau, beispielsweise in
einem Tank, vermieden werden. Die schnellen Niveau-Variationen können darin
resultieren, dass Luft und Partikel aus der Luft in das Öl gelangen können.
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Zumindest
der Teil zwischen dem Strömungsverstärker und
der Primärseite
des Haupt-Presszylinders ist geschlossen. Da die Zufuhr des Öls zu der
Primärseite
des Haupt-Presszylinders dadurch unter Druck stattfindet, kann eine
höhere Strömungsrate
und eine kleinere Ventilgröße als bei dem
bekannten Stand der Technik erzielt werden.
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Gemäß einer
Variante der Erfindung ist im Wesentlichen das gesamte hydraulische
System geschlossen. Notwendige Pumpen werden von dem geschlossenen
Teil des Hydrauliksystems beliefert. Als ein Ergebnis davon ist
nur ein kleiner Tank zur Kompensation von Wärmeexpansion und ausgetretenem Öl erforderlich.
Die gesamte Ölmenge
in dem System kann beispielsweise auf ein Drittel des bei bekannter
Technik erforderlichen Ölvolumens
reduziert werden.
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Wenn
Pumpen von dem geschlossenen Teil des Hydrauliksystems beliefert
werden, kann das Öl entlüftet und
entfeuchtet werden, während
im Wesentlichen keine neue Luft und Feuchtigkeit dem Öl zugeführt werden.
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Die
kennzeichnenden Merkmale der Erfindung sind aus den beiliegenden
Ansprüchen
ersichtlich.
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Die
Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die begleitenden 1 und 2 genauer
beschrieben, welche zwei Ausführungsformen darstellen,
welche für
Pulpenballenpressen verwendet werden.
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1 zeigt
ein hydraulisches System für eine
Presse, welche einen Haupt-Presszylinder 1 mit einer
Primärseite 21,
einen Pressenstößel 2,
ein Ventil 3 und eine Einrichtung zum Zurückführen des Pressenstößels umfasst,
wobei die zurückführende Einrichtung
in zumindest einem separaten Rückführzylinder 4 angeordnet
ist. Die Rückführzylinder
umfassen jeweils einen doppelt wirkenden Kolben 5 mit einem
großen
aktiven Kolbenbereich, welcher auf die Primärseite 6 der Rückführzylinder
wirkt, und einen kleinen aktiven Kolbenbereich, welcher auf die
Sekundärseite 7 der
Rückführzylinder
wirkt. Das hydraulische System umfasst ferner einen Strömungsverstärker 8 mit
einer Kolbenanordnung 9, beispielsweise einem doppelt wirkenden
Kolben oder zwei verbundene Kolben, welche einen großen aktiven Kolbenbereich,
welcher auf die Primärseite 10 des Strömungsverstärkers wirkt,
und einen kleinen Kolbenbereich, welcher auf die Sekundärseite 11 des Strömungsverstärkers wirkt,
umfassen. Der große Kolbenbereich
soll zumindest 10-mal und vorzugsweise 20- bis 30-mal größer als
der kleine Kolbenbereich sein. Eine Hauptpumpe 12 zum Pumpen
von Hydraulikmedium, vorzugsweise Öl, zumindest eine Pumpe 13 zum
Aufrechterhalten von Überdruck,
Zurückführen von Öl und Ersetzen
von möglicherweise ausgetretenem Öl, und ein
Wasser- und Luftabscheider 14, welcher auf einen atmosphärischen
Tank 15 zu arbeitet, sind zusätzlich zu Leitungen 16, 17, 18, 19 und 20 vorgesehen,
welche die verschiedenen Komponenten direkt oder über eine
Ventilplatte 24 verbinden.
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2 zeigt
ein hydraulisches System für eine
Presse, bei welchem anders als bei der in 1 gezeigten
Ausführungsform,
die Rückführeinrichtung in
dem Haupt-Presszylinder 1 angeordnet
ist, welcher doppelt wirkend ist und einen großen aktiven Kolbenbereich umfasst,
welcher auf die Primärseite 21 wirkt,
und einen kleinen aktiven Kolbenbereich, welcher auf die Sekundärseite 22 wirkt,
umfasst. Es gibt ferner eine Leitung 23, welche über die
Ventilplatte 24 und die Leitung 16 die Sekundärseite 22 des
Haupt-Presszylinders mit der Sekundärseite 11 des Strömungsverstärkers verbindet.
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Der
Pressenstößel 2 in
dem Hydrauliksystem gemäß 1 wird
zu dem zu pressenden Objekt, beispielsweise einem Pulpenballen,
gesenkt, indem das Hydraulikmedium über die Leitung 17 in
die Primärseite 6 der
Rückführzylinder
gepumpt wird, während
das Hydraulikmedium über
die Leitung 16 und die Ventilplatte 24 mittels
der durch die Kolben 5 der Rückführzylinder übertragenen Kraft in die Sekundärseite 11 des
Strömungsverstärkers gepresst wird.
Der Pressenstößel 2 trägt zu dieser
Kraft durch sein Eigengewicht bei.
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Die
auf die Sekundärseite 11 des
Strömungsverstärkers wirkende
Kraft wird über
die Kolbenanordnung 9 des Strömungsverstärkers zu der Primärseite 10 übertra gen.
Das Hydraulikmedium wird über
die Leitung 19 und das Ventil 3 von der Primärseite 10 des
Strömungsverstärkers in
die Primärseite 21 des
Haupt-Presszylinders
hinein gepresst.
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Um
sicherzustellen, dass die Primärseite 21 des
Haupt-Presszylinders nicht ohne Hydraulikmedium ist, soll das gesamte
Hubvolumen der Rückführzylinder
auf der Sekundärseite 7 größer als
das Hubvolumen des Strömungsverstärkers auf
der Sekundärseite 11 sein.
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Wenn
die Rückführzylinder 4 den
Pressenstößel 2 nicht
weiter zu dem Pulpenballen hin senken können, d.h. wenn ein vorbestimmter
Maximaldruck in der Primärseite 6 der
Rückführzylinder
erzielt wurde, wird das Ventil 3 geschlossen und das Hydraulikmedium
wird in die Primärseite 21 des
Haupt-Presszylinders über
die Leitung 18 gepumpt, während gleichzeitig das Hydraulikmedium
fortgesetzt in die Primärseite 6 der
Rückführzylinder über die
Leitung 17 gepumpt wird.
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Wenn
der Pressenstößel 2 zu
heben ist, wird das Hydraulikmedium über die Leitung 16 in
die Sekundärseite 7 des
Rückführzylinders
gepumpt. Das Öl
in der Primärseite 6 der
Rückführzylinder
wird dadurch durch die Kolben 5 der Rückführzylinder über die Leitung 17,
die Ventilplatte 24 und die Leitungen 20 und 19 zu
der Primärseite 10 des
Strömungsverstärkers gepresst.
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Das
Hydraulikmedium in der Primärseite 21 des
Haupt-Presszylinders wird, während
der Pressenstößel 2 angehoben
wird, über
das Ventil 3 und die Leitung 19 zu der Primärseite 10 des
Strömungsverstärkers gepresst.
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Wenn
der Pressenstößel 2 in
dem Hydrauliksystem gemäß 2 zu
dem zu pressenden Objekt gesenkt wird, beispielsweise einem Pulpenballen, veranlasst
das Eigengewicht des Pressenstößels über die
durch die kleinen Kolbenbereiche des Hydraulikzylinders übertragene
Kraft einen Druck auf der Sekundärseite 22 des
Haupt-Presszylinders. Das Hydraulikmedium in der Sekundärseite des Haupt- Presszylinders wird
dadurch über
die Leitung 23, die Ventilplatte 24 und die Leitung 16 in
die Sekundärseite 11 des
Strömungsverstärkers gepresst.
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Die
auf die Sekundärseite 11 des
Strömungsverstärkers wirkende
Kraft wird durch die Kolbenanordnung 9 des Strömungsverstärkers zu
der Primärseite 10 übertragen.
Das Hydraulikmedium wird über
die Leitung 19 und das Ventil 3 von der Primärseite 10 des
Strömungsverstärkers in
die Primärseite 21 des
Haupt-Presszylinders
gepresst.
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Um
sicherzustellen, dass die Primärseite 21 des
Haupt-Presszylinders nicht ohne Hydraulikmedium ist, soll das Hubvolumen
des Haupt-Presszylinders auf der Sekundärseite 22 größer als
das Hubvolumen des Strömungsverstärkers auf
der Sekundärseite 11 sein.
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Wenn
das Eigengewicht des Pressenstößels den
Pressenstößel 2 nicht
weiter zu dem Pulpenballen hin senken kann, d.h. wenn ein vorbestimmter Maximaldruck
in der Sekundärseite 22 des Haupt-Presszylinders
erzielt wurde, wird das Ventil 3 geschlossen und das Hydraulikmedium
wird in die Primärseite 21 des
Haupt-Presszylinders über die Leitung 18 gepumpt.
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Wenn
der Pressenstößel 2 anzuheben
ist, wird das Hydraulikmedium über
die Leitung 23 in die Sekundärseite 22 des Haupt-Presszylinders
gepumpt.
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Das
Hydraulikmedium in der Primärseite 21 des
Haupt-Presszylinders wird, während
der Pressenstößel 2 angehoben
wird, über
das Ventil 3 und die Leitung 19 zu der Primärseite 10 des
Strömungsverstärkers gepresst.
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Für beide
in den 1 und 2 gezeigten Ausführungsformen
gilt, dass ein Teil des Hydraulikmediums über den Wasser- und Luftabscheider 14 zum
Abscheiden von Luft und Wasser geleitet wird, um sicherzustellen,
dass im Wesentlichen keine Feuchtigkeit und keine Luft in dem Hydraulikmedium zu
finden ist.
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Wenn
der Wasser- und Luftabscheider 14 gegen Atmosphärendruck
arbeitet, ist der Abscheider 14 an dem atmosphärischen
Tank 15 angeschlossen, von welchem die Pumpe 13 das
Hydraulikmedium, welches im Wesentlichen frei von Wasser und Luft
ist, zu dem Hydrauliksystem pumpt.
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Bei
den gezeigten Varianten der Erfindung ist im Wesentlichen das gesamte
Hydrauliksystem geschlossen und unter Druck gesetzt.
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Bei
einer Variante der Erfindung ist nur ein Teil zwischen dem Strömungsverstärker 8 und
der Primärseite 21 des
Haupt-Presszylinders geschlossen.
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Erforderliche
Pumpen werden bei dieser Variante von einem atmosphärischen
Tank versorgt.
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Zum
Aufrechterhalten des Drucks in dem geschlossenen Teil des Systems
ist die Pumpe 13 an der Sekundärseite 11 des Strömungsverstärkers angeschlossen.
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Die
Erfindung ist selbstverständlich
nicht auf die gezeigten Ausführungsformen
beschränkt,
sondern kann innerhalb des Bereichs der Ansprüche unter Bezugnahme auf die
Beschreibung und Zeichnungen variiert werden.