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Die
Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika hat Rechte an dieser
Erfindung gemäß Vertrag
Nr. DE-AC05-84OR21400 zwischen dem Energieministerium der Vereinigten
Staaten und Lockheed Martin Energy Systems, Inc. und dem Vertrag Nr.
DE-AC05-96OR22464 zwischen dem Energieministerium der Vereinigten
Staaten und der Lockheed Martin Energy Research Corporation.
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Querverweis auf verwandte
Anmeldungen
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Diese
Erfindung ist verwandt zu der in der Patentanmeldung mit dem Titel
Method and Apparatus for Separating Gases based on Electrically
and Magnetically Enhanced Monolithic Carbon Fiber Composite Sorbents
(Verfahren und Vorrichtung zur Trennung von Gasen auf Grundlage
von elektrisch und magnetisch verbesserten monolithischen Sorptionsmitteln
aus Karbonfaserverbundmaterial), U.S. Patentanmeldung Serien-Nr.
08/792,521, beschriebenen Erfindung, die am 31. Januar 1997 eingereicht wurde.
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Ferner
wird auf die am 08. November 1996 von T. D. Burchell et al. eingereichte
Patentanmeldung Serien-Nr. 08/747,109 mit dem Titel Activated Carbon
Fiber Composite Material and Method of Making (aktiviertes Karbonfaserverbundmaterial
und Verfahren zu dessen Herstellung) verwiesen, die eine Teilfortführungsanmeldung
zu der U.S. Patentanmeldung Serien-Nr. 08/358,857 ist.
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Ferner
wird auf die von R. R. Judkins und T. D. Burchell am 15. Februar
1996 eingereichte U.S. Patentanmeldung Serien-Nr. 08/601,672 verwiesen.
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Gebiet der Erfindung
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Die
gegenwärtige
Erfindung bezieht sich auf Sorptionsfilter für Gas/Luft und insbesondere
auf solche, in denen aus Molekularsieben bestehende Luftfiltermedien
aus Karbonfaserverbundmaterial zum Einsatz kommen.
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Hintergrund der Erfindung
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Derzeitige
Technologien zur Entfernung von gasförmigen Luftverunreinigungen
aus der Umwelt in Wohngebieten, Geschäfts- und Industriebereichen verwenden
Sorptionsmittel, wie etwa Aktivkohle in Granulatform und Aluminiumoxide
mit großer
Oberfläche.
Wenn die Sorptionsmittel gesättigt
sind, werden sie zum Recycling (Schwingverfahren mit Druck/Temperatur)
oder zur Abfallentsorgung außer Betrieb
genommen. Die effektive Gebrauchsfähigkeitsdauer des jeweiligen
Sorptionsmittels hängt
von der Menge der aufgenommenen Verunreinigungen und vom Sorptionsvermögen des
Materials ab.
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Hohe
Betriebskosten haben die Einführung vieler
Technologien zur Verbesserung der Luftqualität begrenzt, wie etwa bei Systemen
mit Aktivkohle. Bei Sorptionsmitteln in Granulatform treten größere technische
Probleme und Betriebsschwierigkeiten auf, wie zum Beispiel Kanalbildung,
Absetzen (Packverdichtung) und Widerstand gegen die Luftströmung. Mit
neuen Normen für
die Luftqualität
in Innenräumen,
mit denen das American National Standards Institute (ANSI)/die American
Society of Heating, Refrigeration and Air Conditioning Engineers
(ASHRAE) (62-1989R) die Anwendung von Systemen mit einem günstigeren
Kosten-/Nutzenverhältnis
anschieben, werden niedrigere Kosten über die Lebensdauer und über die
Dauer der Gebrauchsfähigkeit
erforderlich, um dem Bedarf rasch wachsender Märkte im Wohn- und Geschäftsbereich
nachkommen zu können.
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Gastrennung,
Abfallbehandlung und Katalysatorträgermedien sind übliche industrielle
Anwendungen für
Aktivkohle. Absetzung, Kanalbildung und Druck abfall im Gebrauch
sind größere Probleme,
die bei typischer granulatförmiger
Aktivkohle auftreten. Ein Verfahren wurde entwickelt, mit dem ein
Karbonfaserverbundmaterial mit porösen Karbonfasern in einer Dichte
von weniger als 0,2 g/ccm hergestellt werden kann. Dieses Verbundmaterial
mit starrer Struktur kann so aktiviert werden, dass ein signifikantes
Volumen von Mesoporen (2 bis 50 nm) und/oder Mikroporen (< 2 nm) gebildet
wird. Ferner weist die starre Struktur Makroporen im Bereich von
10–500 Mikron
auf, die ein ausgezeichnetes Strömungsverhalten
durch die Probe hindurch zulassen, was zu einem annehmbaren Druckabfall
führt.
Die starre Beschaffenheit des Verbundstoffes schaltet auch die Probleme
der Kanalbildung und des Absetzens aus und macht das Material zu
einem Kandidaten für
den Einsatz als Katalysatorträger.
Das Material hat ein kontinuierliches Kohlenstoffgefüge und ist
deshalb elektrisch leitfähig.
Der Durchgang von elektrischem Strom, im typischen Fall 1–20 A bei
1–5 V
für einen kleinen
Medienbereich, verursacht im Molekularsieb aus Karbonfaserverbundmaterial
eine Erwärmung und
damit eine elektrische und thermische Desorption von adsorbierten
Gasen.
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Karbonfasern
werden im wirtschaftlichen Maßstab
aus Reyon, Phenol, Polyacrylonitril oder Pech hergestellt. Der letztere
Typ wird ferner unterteilt in Fasern aus isotropen Pechvorstufen
und solche aus einem Pech, das durch Vorbehandlung auf eine hohe
Konzentration der kohlenstoffhaltigen Mesophase gebracht wurde.
Hochleistungsfasern, das heißt,
Fasern mit hoher Festigkeit oder Steifheit werden allgemein aus
Polyacrylonitril oder Mesophasenpech hergestellt. Weniger leistungsfähige Fasern
für allgemeine
Zwecke werden aus isotropen Pechvorstufen hergestellt. Dieses Material
wird in Form von kurzen, geblasenen Fasern (im Gegensatz zu kontinuierlichen
Filamenten) aus Vorstufen wie Kohlenteerpech aus der Ethylenaufspaltung
und aus Petroleumteer, der in der Flüssigkatalyseaufspaltung aus dekantierten Ölen gewonnen
wurde, produziert. Zu den Anwendungen von isotropen Fasern gehören: Friktionswerkstoffe,
Verstärkungen
für technische Kunst stoffe,
elektrisch leitfähige
Füllstoffe
für Polymere,
Filtermedien, Papier und Platten, Hybridgarne und Betonverstärkung.
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In
neuerer Zeit ist Interesse an aktivierten Formen der isotropen Karbonfasern
aufgekommen, wo durch teilweise Vergasung in Dampf oder anderen oxidierenden
Gasen große
Oberflächen
geschaffen werden können.
Aktivierte Karbonfasern haben neuartige Eigenschaften, die sie den
herkömmlichen Formen
(Pulver oder große
Kohlenstoffe) gegenüber für bestimmte
Anwendungen attraktiver machen. Porosität kann in den meisten Arten
von Karbonfasern erzeugt werden, aber aus isotropem Pech hergestellte
Fasern mit niedrigem Modul eignen sich wegen ihrer einzigartigen
Struktur, in der die Packdichte kleiner Kristalliten in Zufallsverteilung
die Entwicklung einer ausgedehnten Porenstruktur ermöglicht,
besonders gut für
die Aktivierung.
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Unter
den möglichen
Anwendungen sind aktivierte Karbonfasern von Interesse für die Adsorption und
Rückgewinnung
von organischen Dämpfen,
für den
Umweltschutz, für
die Entfernung von SOx und NOx aus
Rauchgas, für
die Verbesserung der Luftqualität
und für
die Wasseraufbereitung. Schwierigkeiten in der Handhabung und Nutzung
von aktivierten Karbonfasern lassen sich durch ihre Aufnahme in Verbundstoffe,
wie Gewebe, Faserfliese, Filz und Papier überwinden. Die gegenwärtige Erfindung
schafft ein starres Verbundmaterial aus aktivierten Karbonfasern
mit einer offenen und durchlässigen
Struktur, das in einzelnen Stücken
von gegebener Größe und Form
produziert werden kann. Die einzigartigen Eigenschaften des aus
isotropem Pech gewonnenen Karbonfasern hergestellten Karbonfaserverbundstoffes,
wie etwa das schmale, unimodale Porengefüge in der Faser, die große Oberfläche, die
hohe Geschwindigkeit der Adsorption und Desorption, die Fähigkeit,
spezifische Formen von hoher Durchlässigkeit und Festigkeit zu
bilden, lassen neben anderen Anwendungen (insbesondere im Umweltschutz)
die Möglichkeit
ihrer Eignung für
eine molekulare Trennung auf der Basis von Größe und Form erkennen.
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Die
Adsorption über
ein Druckgefälle
ist ein bekanntes Verfahren zur Trennung von Mehrkomponenten-Gasgemischen
in einer "Gasschaukel" (Pres sure swing
adsorption PSA). Die PSA-Vorrichtung funktioniert nach dem physikalischen
Adsorptionsverfahren, bei dem Gase selektiv aus einem Gasstrom heraus
auf einem Substrat adsorbiert werden, wodurch dem Gasstrom eine
Gasart entzogen wird. Das adsorbierte Gas wird dann bei niedrigerem Druck
desorbiert und in einem zweiten Gasstrom aufgenommen, wodurch dieser
mit der desorbierten Gasart angereichert wird. Der Desorptionsschritt
regeneriert das adsorbierende Material zur Wiederverwendung im nachfolgenden
Adsorptionsschritt. Es ist weithin anerkannt, dass die PSA-Technologie
voll ausgereift ist und dass weitere Fortschritte in dieser Technologie
die Entwicklung überlegener
Adsorptionsmittel und Molekularsiebe mit signifikant größerer Oberfläche in Kombination
mit einer mittleren Porenweite von 5 bis 10 Angström erfordern
werden.
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PSA-Systeme
umfassen im typischen Fall mehrere Adsorptionsbetten, durch die
der Gasstrom hindurchgeleitet wird, wodurch eine nahezu vollständige Abtrennung
der gewählten
Gasart ermöglicht wird.
Die in der PSA-Einheit verwendeten Adsorptionsverbindungen werden
so gewählt,
dass sie eine geeignete mittlere Mikroporenweite (im typischen Fall
im Bereich von 5–10
Angström)
aufweisen und die erforderliche Gasart selektiv adsorbieren oder aussieben
und zusätzlich
müssen
sie eine große Oberfläche besitzen.
Die derzeit verfügbaren
Adsorptionsstoffe schließen
Zeolite mit einer Oberfläche im
Bereich von 10–350
m2/g und Aktivkohle mit einer Oberfläche im Bereich
von 500–1000
m2/g ein. Herkömmliche Aktivkohle und Molekularsiebe
aus Kohlenstoff haben ein körniges
Gefüge.
Bei der Verwendung in einem PSA-System unterliegt ein Material mit körnigem Gefüge dem Reibungsverschleiß und es kann
sich unter Kanalbildung absetzen, was es dem Strömungsmedium ermöglicht,
das Absorptionsmittel zu umgehen.
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Aufgaben der Erfindung
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Deshalb
schließen
die Aufgaben der gegenwärtigen
Erfindung die Schaffung eines neuartigen und verbesserten regenerierbaren
Luft-/Gasfilters ein, der die Betriebskosten von Filtersystemen
für Luft
oder andere Gase durch eine höhere
Sorptionsfähigkeit
und Regeneration am Einsatzort reduziert.
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Das
Karbonfaserverbundmaterial der gegenwärtigen Erfindung besteht aus
porösen
Karbonfasern, die in einem offenen und durchlässigen Gefüge gebunden sind. Die Oberfläche des
Karbonfaserverbundstoffes ist größer als
1000 m2/g. Verschiedene Merkmale des Karbonfaserverbundstoffes
lassen sich durch Änderung
der gewählten
Bedingungen bei der Herstellung und Aktivierung des Verbundmaterials
verändern.
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Weitere
und andere Aufgaben der gegenwärtigen
Erfindung sind aus der nachfolgenden Beschreibung ersichtlich.
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Zusammenfassung der Erfindung
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In Übereinstimmung
mit einem Gesichtspunkt der gegenwärtigen Erfindung werden die
vorstehend aufgeführten
Aufgaben und weitere Aufgaben durch eine elektrisch regenerierbare
Gasfiltervorrichtung erzielt, die folgendes umfasst: ein Filtermedium
aus einem Molekularsieb aus Karbonfaserverbund, das Verunreinigungen
aus einem einströmenden
nicht annehmbaren Luftstrom adsorbiert und das Ausströmen eines
annehmbaren Luftstromes ermöglicht,
sowie ein Mittel zum Regenerieren, das einen elektrischen Strom
durch das Filtermedium leitet, um die adsorbierten Verunreinigungen
aus dem Filtermedium zu desorbieren.
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In Übereinstimmung
mit einem zweiten Gesichtspunkt der gegenwärtigen Erfindung werden die vorstehend
aufgeführten
Aufgaben und weitere Aufgaben durch ein elektrisch regenerierbares
Gasfilterverfahren erzielt, das Verunreinigungen aus einem einströmenden nicht
annehmbaren Luftstrom entfernt und folgende Schritte umfasst: Schaffung
eines Filtermediums aus einem Molekularsieb, das aus einem Karbonfaserverbund
besteht; Durchleitung der verunreinigten Luft durch das Filtermedium
zur Adsorption der Verunreinigungen aus der Luft im Filtermedium
und Ausleitung der annehmbaren Luft aus demselben; Durchleitung
eines elektrischen Stroms durch das Filtermedium zur Desorption
der adsorbierten Verunreinigungen aus dem Filtermedium.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 ist
eine schematische Darstellung des Karbonfilters 36, der
ferner ein Molekularsiebmedium 37 aus Karbonfaserverbundmaterial
umfasst, nichtannehmbare Luft 38, die gefiltert wird zu
annehmbarer Luft 39 und Spülluft 40 und 40' zur Entfernung
der Verunreinigungen, sowie ein Regenerierungsmittel 20,
mit dem Strom durch das Filtermedium geleitet werden kann, um adsorbierte
Verunreinigungen aus dem Filtermedium zu desorbieren. In einer bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung enthält
die Regenerierungseinrichtung 20 ferner einen elektrischen Stromkreis 21,
der eine Stromversorgung 22, Schaltmittel 23 und
elektrische Leiter 24 umfasst.
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In
einer spezifischeren Ausführungsform
zeigen 2 und 3 eine Wärmepumpe oder Klimaanlage,
die ein Gehäuse 1 beinhaltet,
das eine Heizwicklungsgruppe 2 zur Wärmeübertragung, eine Raumluftgebläsegruppe 3 mit
einem Raumluftauslass 4, ein herkömmliches Partikel-Luftfilter 5,
ein Kohlefilter 6, das ein aus Karbonfaserverbundmaterial
bestehendes Molekularsiebmedium 7 enthält, eine Frischluft- und Rückluftklappe 8,
ein Abluftgebläse 10 mit
einem Abluftauslass 11, eine Abluftrückschlagklappe 12,
eine Rückluftzuführung 13,
sowie eine Frischluftzuführung 14 umfasst,
und zugehörige
Leitungen, die dem Fachmann wohlbekannt sind.
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2 ist
eine schematische Ansicht im Schnitt und zeigt die an einer Raumwand
installierte Klimaanlage oder Wärmepumpe.
Pfeile zeigen den Luftstrom durch die Anlage in der normalem Betriebsart.
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3 ist
eine schematische Ansicht im Schnitt und zeigt die gleiche Ausführungsform
wie 2. Pfeile zeigen den Luftstrom durch die Anlage in
der Betriebsart für
die Reinigung oder Spülung.
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Zum
besseren Verständnis
der gegenwärtigen
Erfindung, sowie weiterer und anderer Aufgaben, Vorteile und Möglichkeiten
derselben wird auf die folgende Offenlegung und die Ansprüche im Anhang
in Verbindung mit den vorstehend beschriebenen Zeichnungen verwiesen.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Das
Luftfiltermedium, das aus einem Molekularsieb mit einem Karbonfaserverbundmaterial
besteht, ist ein quasi-permanentes Aktivkohlemedium, das viele organische
und anorganische gasförmige Luftverunreinigungen
aus einem Luftstrom entfernt. Dieses Medium lässt sich in vorhandene oder
neue Filteranlagen von Luftbehandlungseinrichtungen und/oder Abluftsystemen
in industriellen, institutionellen oder geschäftlichen und Wohnbereichen
einbauen.
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Verunreinigungen,
von denen allgemein bekannt ist, dass sie zu einer nichtannehmbaren
Raumluft- oder Außenluftqualität beitragen
(Toxizität,
Geruch, Reizung, Sachschaden) sind zur Abführung durch Desorption vorgesehen.
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Zu
solchen anorganischen Schadstoffen gehören Ozon, Radon und Kohlenmonoxid.
Zu den organischen Schadstoffgruppen gehören N-Alkane, Chlorkohlenwasserstoffe, Äther, Aldehyde
und aromatische Kohlenwasserstoffe, sowie verschiedene Wasserstoffverbindungen.
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Nichtannehmbare
Luft ist hier definiert als Luftqualität, die nicht den Reinheitsanforderungen von
ASHRAE 62 entspricht.
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Wenn
das Luftfiltermedium aus einem Molekularsieb mit einem Karbonfaserverbundmaterial
mit Verunreinigungen gesättigt
ist, wird ein Strom mit niedriger Spannung durch die Karbonfasern
geleitet, der eine Erwärmung
und Desorption der adsorbierten Verunreinigungen aus den Fasern
heraus und in die Spülluft
hinein verursacht, wodurch das Medium regeneriert wird. Die Regeneration
kann am Einsatzort stattfinden, entweder in der Filteranlage oder
außerhalb.
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Nach
der Entfernung von Schadstoffpartikeln aus dem zugeführten Luftstrom
durch einen getrennten Vorfilter von mittlerer Leistung sorbiert
das Luftfiltermedium aus einem Molekularsieb mit einem Karbonfaserverbundmaterial
gasförmige
Luftverunreinigungen, bevor die Luft in den Raum zurückgeführt oder
abgesaugt wird. Wenn das Luftfiltermedium aus einem Molekularsieb
mit einem Karbonfaserverbundmaterial gesättigt ist, wird es am Einsatzort regeneriert
(entweder in der Filteranlage oder außerhalb), unter Verwendung
von Strom mit niedriger Spannung, der durch das Filtermedium hindurchgeleitet wird.
Die Spannung beträgt
normalerweise weniger als ungefähr
150 Volt Wechselstrom oder Gleichstrom. Welche Spannung und Stromart
zu bevorzugen ist, hängt
von der Geometrie und den Abmessungen des Filtermediums ab, aber
in einer bevorzugten Ausführungsform
würde im
typischen Fall die Erwärmung
auf 50°C
bis 500°C
ausreichen, um adsorbierte Verunreinigungen zu desorbieren. Die
Verunreinigungen werden thermisch aus dem Filtermedium desorbiert
und in die umgebende Spülluft
abgeführt, die
diese Verunreinigungen entweder der Absaugung zuführt oder
durch natürliche
oder erzwungene Verteilung abführt.
In der Regenerierungsphase kann ein Klappenmechanismus die Luftströmung durch
die Filteranlage ins Freie oder zur Absaugung erleichtern.
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Das
Luftfiltermedium aus einem Molekularsieb mit einem Karbonfaserverbundmaterial
ist nützlich
in den Bemühungen
um die Erfüllung
neuer, strengerer Normen für
die Luftqualität
in wirtschaftlich gerechtfertigter Weise und zur Vermeidung von Entsorgungsproblemen
im Zusammenhang mit der verbrauchten Kohle. Das erfindungsgemäße Luftfiltermedium
ist in einzigartiger Weise geeignet für den Einbau am Einsatzort
als quasi-permanenter Filter zur Regeneration am Einsatzort (direkt
an der Anlage oder extern).
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Das
erfindungsgemäße Luftfiltermedium lässt sich
für die
meisten Standard-Filtergehäuse passend
sowohl zur Nachrüstung,
als auch für
neue Anlagen herstellen. Die Ausrüstung, mit der elektrischer
Strom zur Regenerierung und zum Einschließen der desorbierten Verunreinigungen
vorgesehen werden muss, ist dem Fachmann wohlbekannt.
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Die
zur Herstellung des erfindungsgemäßen Filtermediums verwendeten
Karbonfasern können mit
anderen, herkömmlichen
Sorptionsmitteln imprägniert
werden, um eine spezifische Sorption bestimmter Schadstoffe zu ermöglichen
oder für
die verbesserte Sorption von nuklearen, biologischen und chemischen
Kampfgasen, die als Bedrohung für militärisches
Personal im Kampfeinsatz wohlbekannt sind, behandelt/imprägniert werden.
Darüber hinaus kann
das erfindungsgemäße Luftfiltermedium
durch sorgfältige
Wahl der Karbonfiltertypen, der Parameter des Herstellungsprozesses
und der Aktivierungsbedingungen für spezifische Herausforderungen
der Sorption maßgeschneidert
werden. Säurehaltige Gase
und alkaline Gase sind Beispiele für Schadstoffe, die für die Sorption
gegebenenfalls spezielle Zusätze
erfordern.
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Die
Anwendungen der gegenwärtigen
Erfindung für
die Luftqualität
schließen
den Wohnbereich, Fahrzeuge, Industrie, den Geschäftsbereich und militärische Anwendungen
(nuklear, biologisch und chemisch) ein.
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Das
erfindungsgemäße Luftfiltermedium
ist besonders nützlich
für Anwendungen
im Gebiet der Luftqualität,
weil die niedrigen Konzentrationen der gasförmigen Verunreinigungen allgemein
Sorptionsmittel mit hoher Leistung erfordern. Die betreffenden Gruppen
gasförmiger
Verunreinigungen sind damit leicht zu sorbieren, die quasi-permanente
Konfiguration der Filtermedien verringert die Kosten über die gebrauchsfähige Lebensdauer,
die elektrische/thermische Regenerierung am Einsatzort vermeidet
kostspielige Stillstandszeiten und das Filtersystem eignet sich
sowohl zur Nachrüstung,
als auch für
Neuanlagen.
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Hierin
wird ein neuartiges Karbonfaserverbundmaterial und ein Verfahren
zur Herstellung desselben beschrieben. Das Karbonfaserverbundmaterial
ist auf eine kontrollierte Porosität ausgelegt. Ferner weist das
Karbonfaserverbundmaterial ein starres, offenes, monolithisches
Gefüge
von hoher Durchlässigkeit
auf.
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Das
Karbonfaserverbundmaterial der gegenwärtigen Erfindung beinhaltet
allgemein Karbonfasern und ein Bindemittel. Das Verbundmaterial
hat eine hohe Festigkeit und ist porös. Es lässt das betreffende Fluidum
ohne weiteres durch das Material strömen. Gleichzeitig bieten die
aktivierten Karbonfasern ein poröses
Gefüge
für die
Adsorption.
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Die
Synthese des Karbonfaserverbundstoffes erfolgt allgemein durch das
Mischen einer ausgewählten
Karbonfaser in einer Aufschlämmung
mit Was ser zusammen mit einem karbonisierbaren organischen Pulver.
Die erwünschte
monolithische Konfiguration wird aus der Aufschlämmung ausgeformt. Die so gebildete
Rohform wird getrocknet und dann aus der Form genommen. Der Verbundstoff
wird unter Inertgas bis zur Karbonisierung ausgehärtet. Im karbonisierten
Zustand lässt
sich der Verbundstoff leicht zur gewünschten endgültigen Konfiguration verarbeiten.
Dann wird das Verbundmaterial aktiviert, um die Porenstruktur der
Fasern zu entwickeln.
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Die
Wahl der Faser(n) richtet sich nach der endgültigen Verwendung des resultierenden
Verbundstoffes. Das hierin beschriebene Verfahren konzentriert sich
auf die Herstellung eines Karbonfaserverbundstoffes.
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Für den Einsatz
als Adsorptionsmittel oder Molekularsieb ist die Verwendung von
Karbonfasern, die aus einer geeigneten isotropen Pechvorstufe gewonnen
wurden, zu bevorzugen.
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Die
Herstellung von Fasern auf Grundlage von Pech ist dem Fachmann wohlbekannt
und wird hierin kurz beschrieben. Das Pech wird gewöhnlich aus
einer schweren Erdölfraktion
gewonnen. Die Verfahren zur Faserbildung schließen das Schmelzspinnverfahren
und das Schmelzblasverfahren ein. In beiden Verfahren wird das Pech
auf eine sorgfältig kontrollierte
Viskosität
geschmolzen und dann durch eine Reihe feiner Kapillaren gepresst,
um bei der Wiederverfestigung des Pechs Fasern zu bilden. Beim Schmelzspinnverfahren
wird der Durchmesser der Faser dadurch gesteuert, dass die Fasern
nach unten gezogen und bei ihrer Ausbildung auf eine Spule gewickelt
werden. Beim Schmelzblasverfahren zieht ein Luftstrom die Fasern
nach unten auf ein laufendes Band, um eine Matte aus ungeordneten "rohen" Pechfasern zu bilden.
In beiden Verfahren müssen
Temperatur und andere Bedingungen äußerst sorgfältig geregelt werden. Sobald
die Rohfasern gebildet sind, werden sie durch Erhitzen in einer
oxidierenden Atmosphäre
heißfixiert
und so "stabilisiert", dass sie bei den
hohen Temperaturen der nachfolgenden Karbonisierungsstufe ihre Faserform
behalten. Nach der Karbonisierung enthalten die Fasermatten annähernd 95
Gewichtsprozent Kohlenstoff.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
wird der isotrope Pechvorläufer
so ausgebildet, dass die resultierenden Fasern einen Durchmesser
von annähernd
10–25
Mikron haben. Die Fasern können
sich im stabilisierten oder karbonisierten Zustand befinden. Die
Fasern werden auf die gewünschte
Größe geschnitten.
Für die
bevorzugte Ausführungsform
ist es vorzuziehen, die Fasern auf eine durchschnittliche Länge von
annähernd
400 μm zu
schneiden, wobei die Länge
in einem Bereich zwischen 100 und 1000 μm liegen kann.
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Diese
Stapelfasern werden in einer Wasseraufschlämmung mit einem karbonisierbaren
organischen Pulver, wie Pech, einem hitzehärtbaren Harz oder Phenolharz
gemischt. In der bevorzugten Ausführungsform wird Phenolharz
in Pulverform verwendet.
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Das
bevorzugte Ausformverfahren ist das Vakuumformverfahren, wo die
Aufschlämmung
in einen Ausformtank verbracht wird und das Wasser unter Vakuum
durch eine poröse
Form gezogen wird. Das Material lässt sich in jeder gewünschten
Konfiguration, etwa als Zylinder oder als Platte, ausformen. Die
Konfiguration wird durch die Konfiguration der Form bestimmt, in
welche die Aufschlämmung
verbracht wird. Es können
auch andere Ausformverfahren zum Einsatz kommen, wie etwa das Formpressverfahren
oder andere in der Kunststoffindustrie übliche Verfahren.
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Der
so entstandene rohe Formartikel wird getrocknet. In der bevorzugten
Ausführungsform
erfolgt die Trocknung des rohen Formartikels bei 50°C. Nach dem
Trocknen wird der Formartikel aus der Form herausgenommen.
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Der
getrocknete rohe Formartikel wird dann zu einem fertigen Monolithen
ausgehärtet.
In der bevorzugten Ausführungsform
erfolgt die Aushärtung des
Verbundstoffes in Luft bei annähernd
130°C. Der so
entstandene Verbundstoff wird in einer inerten Gasatmosphäre karbonisiert.
Vorzugsweise wird der Verbundstoff 3 Stunden lang in Stickstoffatmosphäre bei 650°C karbonisiert,
um das Harzbindemittel zu pyrolysieren.
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Der
nach dem oben beschriebenen Verfahren ausgebildete Verbundstoff
weist zwischen den Fasern Hohlräume
(Poren zwischen den Fasern) auf, die eine freie Strömung des
Fluidums durch das Material hindurch mit unmittelbarem Zugang zur
Oberfläche
der Karbonfasern ermöglichen.
Die Größe dieser
Hohlräume
liegt im Bereich von 10–500 μm. Ferner
werden die einzelnen Karbonfasern durch das pyrolysierte Harzbindemittel
in ihrer Lage so festgehalten, dass sie sich nicht durch die Gasströmung durch
das Material hindurch bewegen oder absetzen können. Die Rohdichte des karbonisierten
Verbundstoffes liegt im typischen Fall bei 0,3–0,4 g/cm3.
Bei Annahme einer rechnerischen Dichte von 2,26 g/cm3 (Dichte
eines einzelnen Kristalls aus reinem Graphit) für den Verbundstoff der gegenwärtigen Erfindung
ergibt sich für
den Verbundstoff bei einer Dichte von 0,3–0,4 g/cm3 eine
Porosität
im Bereich von 82–86%.
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Nach
der Herstellung wird der monolithische Karbonfaserverbundstoff aktiviert.
Die Aktivierung der Karbonfasern erfolgt durch Dampf, Kohlendioxid, Sauerstoff
oder durch chemische Aktivierung. Die resultierenden chemischen
Reaktionen entziehen Kohlenstoff und entwickeln Poren in den Karbonfasern, die
nach Durchmessern klassifiziert werden in Mikroporen (weniger als
2 nm), Mesoporen (2–50
nm) und Makroporen (größer als
50 nm).
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In
der bevorzugten Ausführungsform
wird der Verbundstoff in einer Atmosphäre aus Dampf und Stickstoff
mit Dampf aktiviert. Die bevorzugten Aktivierungsbedingungen sind:
800–950°C, Dampf
mit einem Partialdruck von 0,1–0,9
Atmosphären
für eine Dauer
von 1–3
Stunden. Der Abbrand wird als Differenz zwischen dem Anfansgewicht
und dem Endgewicht berechnet. Bis zu einem Abbrand von annähernd 60%
nimmt die Oberfläche
mit zunehmendem Abbrand zu. Bei zunehmendem Abbrand ist das Hauptproblem
der Festigkeitsverlust des Verbundstoffes. Unter Verwendung des
hierin beschriebenen Herstellungsverfahrens verläuft die Verringerung der Bruchfestigkeit
des Verbundstoffes nahezu linear zum Abbrand im Gegensatz zu der
stark exponentialen Abhängigkeit,
die für
thermisch oxidierte Kohlenstoffe typischer ist. Bei 56% Abbrand
lag die Größe der Oberfläche N2 nach der BET-Methode bei 1670 m2/g.
Eine Bruchfestigkeit von annähernd
1 Mpa wird nach der Aktivierung beibehalten. Die resultierenden Fasern
im Verbundstoff haben einen hohen Volumenanteil an Mikroporen, ein
niedriges Volumen an Mesoporen und keine Makroporen.
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Die
Aktivierungsbedingungen lassen sich variieren durch Änderungen
im Aktivierungsgas, seiner Konzentration, Strömungsgeschwindigkeit, der Temperatur
und der wahlfreien Gegenwart eines Katalysators zur Beeinflussung
der gesamten Oberflächengröße und der
Porengrößen-Verteilung.
Ferner lässt sich
eine Aktivierungs-Nachbehandlung durchführen. So können zum Beispiel die Verteilung
der Porengröße und die
Oberflächenchemie
durch weitere Erhitzung oder durch Einführung von Chemikalien beeinflusst
werden.
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Nach
der Karbonisierung oder Aktivierung kann der Verbundstoff zu jeder
gewünschten
Form eines monolithischen Karbonfaserverbundstoffes verarbeitet
werden.
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Das
so erhaltene aktivierte Karbonfaserverbundmaterial ist ideal geeignet
zur Verwendung als Adsorptionsmittel oder als Molekularsieb im Pressure Swing
Adsorptionsverfahren (PSA). Es hat eine sehr große Oberfläche, eine enge Mikroporenverteilung um
mittlere Porenweiten von 5–10
Angström
herum, ein großes
Volumen an Mikroporen, einen kleinen Volumenanteil an Mesoporen,
eine hohe Geschwindigkeit der Adsorption/Desorption und ein durchlässiges Makrogefüge, das
vom Fluidum leicht durchdrungen werden kann. Wegen der monolithischen
Konfiguration überwindet
das Karbonfaserverbundmaterial ferner die mit dem Absetzen verbundenen
Probleme, die im Zusammenhang mit einem Bett aus körniger Aktivkohle
und mit Molekularsieben aus Aktivkohle auftreten, weil hier Bypassströmungen und
ein Druckabfall ausgeschlossen sind. Zudem lässt sich die mittlere Mikroporengröße durch
den Aktivierungsprozess steuern, womit ein maßgeschneiderter Einsatz des
Karbonfaserverbundmaterials für
die Adsorption oder Siebung spezifischer Gasmoleküle ermöglicht wird.
Die Dichte und Porengröße des Karbonfaserverbundmaterials
lässt sich ändern durch das
Variieren der Faserlänge,
des Bindemittelgehalts und der Ausformbedingungen. Die wahrscheinlichsten
Anfangsanwendungen liegen auf dem Gebiet der Gastrennung.
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Obwohl
der Einsatz des Karbonfaserverbundstoffes als Adsorptionsmittel
im PSA-Verfahren mit den vorstehend beschriebenen Verfahrensvariationen
betont wurde, gibt es mehrere alternative Einsatzmöglichkeiten.
Karbonfasern, die aus Kohlenteerpech, Reyon, Polyacrylonitril oder
aus Schweröl, wie
etwa aus Ölschieferrückständen und
Raffinerierückständen gewonnen
werden, können
bei der Herstellung des Verbundstoffes verwendet werden. Ferner
können
die Fasern im Dampf gezogen werden. Die Fasern oder ein Verschnitt
aus unterschiedlichen Karbonfasern können zur Steuerung der Merkmale des
resultierenden Karbonfaserverbundstoffes benützt werden. Genauer gesagt
lassen sich beispielsweise die Festigkeit, Wärmeleitfähigkeit, Porengrößenverteilung,
Dichte und elektrische Eigenschaften durch geeignete Karbonfasern
oder Karbonfaserverschnitte steuern.
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Durch
die Wahl einer anderen Karbonfaser und durch Änderung der gewählten Parameter
im Herstellungsverfahren kann das Karbonfaserverbundmaterial für den Einsatz
in einer Reihe verschiedener Anwendungen modifiziert werden. So
kann das Karbonfaserverbundmaterial zum Beispiel in Gasreinigungsverfahren
und insbesondere zur Luftreinigung verwendet werden, besonders in
begrenzten Räumen,
wo die höhere
Adsorptionsgeschwindigkeit der aktivierten Karbonfaserverbundstoffe Platzeinsparungsmöglichkeiten
bietet. Ferner kann ein Verbundstoff mit einer Rohdichte von mehr
als 1 g/cm3 und einer aktiven Oberfläche von
mehr als 1000 m2/g zur Gasspeicherung verwendet
werden. Zum Beispiel könnte
der Verbundstoff als Speichermedium für CH4 oder
H2 oder als Medium zur Reinigung von CH4 aus verschiedenen Quellen, einschließlich von
Gasen, die aus Mülldeponien
gewonnen wurden oder von Gas aus Kohleflözen, dienen. Ferner eignet
sich ein Karbonfaserverbundstoff mit Mesoporen zur Anwendung in
der Flüssigphase
oder als Katalysatorträger.
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Aus
vorstehender Beschreibung ist für
den Fachmann erkennbar, dass ein Karbonfaserverbundstoff und ein
Verfahren zu dessen Herstellung mit Vorteilen gegenüber dem
Stand der Technik geschaffen wurde. Ganz speziell bie ten die Karbonfasern
im Verbundstoff eine große
Oberfläche
und sie werden in starrer, durchlässiger, monolithischer Form
angeboten.
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Hier
wurden die derzeit bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung
beschrieben, aber für
den Fachmann ist offensichtlich, dass verschiedene Änderungen
und Modifikationen der Erfindung möglich sind, ohne von dem in
den angefügten
Ansprüchen definierten
Geltungsbereich der Erfindung abzuweichen.