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Die
Erfindung betrifft die Herstellung eines biozidalen Materials. Insbesondere
betrifft sie die Regenerierung und Wiederverwendung von immobilisierten
Bioziden von einem vorhandenen Bioziden Material.
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Ein
mikrobielles Wachstum tritt in vielen Systemen auf, in denen wässrige Medien
wie Wasser, wässrige
Lösungen
und wässrige
Dispersionen verwendet werden.
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Beispielsweise
kann ein beträchtlicher
Biobewuchs in vielen Bereichen von Photoentwicklungs-Systemen auftreten
und insbesondere dort, wo Wäschen
mit niedrigen Strömungsgeschwindigkeiten
erfolgen und eine Wasser-Recyclisierung angewandt wird. Das Problem
kann überwunden
werden durch Zusatz von Bioziden zu den Waschwassertanks, wenn eine
bakterielle Biofilm-Formation erkennbar wird. Jedoch können zu diesem
Zeitpunkt die Biozide nicht wirken und sie sind selbst bei sehr
hohen Konzentrationen nicht besonders wirksam, da die Bakterien
sich an den Oberflächen
festgesetzt haben unter Erzeugung von Kolonien, die sich in Schichten
aufgebaut haben. Infolgedessen kann jedes sich in Lösung befindende
Biozid lediglich die äußere Biofilmschicht
erreichen und nicht die inneren Schichten des Biofilms, die geschützt sind.
Weiterhin ist eine weitverbreitete Verwendung von derartigen Bioziden
nicht wünschenswert,
da sie relativ kostspielig sind und toxische Chemikalien darstellen,
die eine spezielle Aufarbeitung erfordern, um die Umwelt zu schützen.
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Es
ist bekannt, dass zusätzlich
dazu, dass sie im Prozess der Inhibierung des Wachstums der Mikroorganismen
aufgebraucht werden, Biozide dazu neigen, zu degenerieren und ihre
Aktivität
zu verlieren durch einen längeren
Kontakt mit dem wässrigen
Medium, das behandelt wird.
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Die
EP-A-0 733 304 beschreibt ein biozidales Material mit einem Biozid,
das auf einem Träger
immobilisiert ist, was dadurch gekennzeichnet ist, dass das Biozid
einen log P-Wert von mindestens 1,5 hat, wobei der Träger eine
hydrophobe Oberfläche
aufweist und das Biozid auf der hydrophoben Oberfläche durch
hydrophobe Inhibition immobilisiert ist. Der Träger kann die Form von Polymerkügelchen
aufweisen, die in einem Behälter
enthalten sind mit einem Einlass und einem Auslass derart, dass
das wässrige
Medium, das behandelt wird, in Kontakt mit den Kügelchen gelangen kann dadurch,
dass es durch den Behälter
geführt
wird. Ein Vorteil des Materials besteht darin, dass das Biozid an
den Träger
gebunden bleibt. Das Material kann dazu verwendet werden, um ein
mikrobielles Wachstum in dem Waschwasser oder in anderen Lösungen zu
inhibieren, die in einem Photoprozessor verwendet werden.
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Nach
längerem
Gebrauch erschöpft
sich das biozidale Material mit dem immobilisierten Biozid und muss
ersetzt werden. Es würde ökonomisch
sein und bezüglich
des Umweltschutzes vorteilhaft, wenn eine weitere Verwendung des
Materials erfolgen könnte
ohne Beseitigung des Materials und Ersatz desselben durch ein vollständig neues
Material.
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Unerwarteterweise
wurde gefunden, dass beträchtliche
Mengen von aktivem Biozid von dem Material entfernt werden können durch
Lösungsmittel-Extraktion
und dass das extrahierte Biozid wiederverwendet werden kann unter
Erzeugung eines neuen biozidalen Materials.
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Die
Erfindung stellt ein Verfahren zur Herstellung eines biozidalen
Materials bereit, das umfasst:
das Aufnehmen eines biozidalen
Materials mit einem Biozid mit einem log P-Wert von mindestens 1,5,
immobilisiert durch hydrophobe Inhibierung (exclusion) auf einem
Träger
mit einer hydrophoben Oberfläche,
das zur Inhibierung von mikrobiellem Wachstum in einem wässrigen
Medium verwendet wurde,
Extrahieren des Biozides aus dem biozidalen
Material mit einem Lösungsmittel,
und
Immobilisierung des extrahierten Biozides durch hydrophobe
Inhibierung (exclusion) auf einem Träger mit einer hydrophoben Oberfläche.
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Eine
wesentliche Menge des aktiven Biozides kann aus dem gebrauchten
Material wiedergewonnen und wiederverwendet werden.
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1 ist eine schematische
Darstellung einer Vorrichtung, die biozidales Material enthält.
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2 ist eine schematische
Darstellung der Verwendung der Vorrichtung von 1.
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3 ist eine schematische
Darstellung einer Vorrichtung, die zur Ermittlung der Wirkung der
Erfindung verwendet wird.
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4 ist eine graphische Darstellung
von Ergebnissen, erzielt unter Verwendung eines biozidalen Materials,
erhalten nach dem Verfahren der Erfindung und in Übereinstimmung
mit Beispiel 1, das später
beschrieben wird.
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Biozide
für die
Verwendung im Rahmen der Erfindung haben einen log P-Wert von mindestens
1,5, wobei P den Verteilungs-Koeffizienten zwischen n-Octanol und
Wasser darstellt, definiert wie folgt
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Der
log P-Wert ist ein allgemein bekanntes Merkmal, das auf dem Gebiet
der Biozid-Literatur verwendet wird. Wie hier verwendet, liefert
es ein Maß für die Hydrophobizität des Biozides.
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Zu
Bioziden, die verwendet werden können,
gehören
beliebige bekannte Biozide, die den Hydrophobizitäts-Erfordernissen
genügen
oder bekannte Biozide, die hydrophobisch modifiziert wurden, um
diesem Erfordernis zu genügen.
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Zu
geeigneten Typen von Bioziden gehören jene, die beschrieben werden
in "Microbiocides
for the Protection of Materials",
W. Paulus, veröffentlicht
von Chapman Hall, 1993. Sie sind Mittel, die Mikroorganismen, wie
Bakterien, Hefen, Pilze, Algen und Flechten zu töten vermögen oder ihre Multiplikation
inhibieren können.
Zu Beispielen gehören
heterocyclische N,S-Verbindungen, Verbindungen mit aktivierten Halogengruppen
und quaternäre
Ammoniumsalze.
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Zu
bevorzugten Bioziden gehören
jene, die zum gegenwärtigen
Zeitpunkt zur Behandlung von Photoentwicklungssystemen eingesetzt
werden, z. B. Isothiazolinone.
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Beispiele
für Isothiazolinon-Biozide
sind jene, die die Struktur aufweisen
worin
R steht für ein Wasserstoffatom,
Alkyl, Aryl, Alkaryl und Aralkyl; und worin
R
1 und
R
2 unabhängig
voneinander stehen für
ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, Alkyl, oder worin R
1 und R
2 gemeinsam
die Atome darstellen, die erforderlich sind zur Vervollständigung
eines kondensierten carbocyclischen Ringes, vorzugsweise eines 5-
oder 6-gliedrigen Ringes, z. B. eines Benzolringes;
wobei gilt,
dass R, R
1 und R
2 derart
ausgewählt
werden, dass der log P-Wert der Verbindung bei mindestens 1,5 liegt.
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Zu
bevorzugten Bioziden gehören
jene der folgenden Strukturen:
worin R
3 eine
Alkylgruppe mit 4 bis 20 Kohlenstoffatomen ist oder eine Arylgruppe
mit 6 bis 20 Kohlenstoffatomen;
worin R
5 und
R
6 ausgewählt sind aus Wasserstoff und
Halogen und worin R
4 eine Alkylgruppe mit
5 bis 20 Kohlenstoffatomen ist; und
worin R
7,
R
8 und R
9 jeweils
für ein
Wasserstoffatom stehen oder eine Alkylgruppe, die insgesamt 2 bis
20 Kohlenstoffatome haben; worin R
10 eine
substituierte oder unsubstituierte Alkyl- oder Arylgruppe ist, z.
B. Phenoxyethyl; und worin Y ein geeignetes Gegenanion ist, z. B.
ein Halogenid.
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Zu
speziellen Beispielen von im Handel erhältlichen Isothiazolinon-Bioziden
gehören
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Proxel
® (hergestellt
von Zeneca)
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Promexal
® (hergestellt
von Zeneca)
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Kathon
® LX
(hergestellt von Rohm und Haas)
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Andere
im Handel erhältliche
Biozide sind:
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Bronopol
® (hergestellt
von Boots)
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Domiphen
® Bromid
(hergestellt von Ciba-Geigy)
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Vantocil
® (hergestellt
von Zeneca)
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Densil
S
® (hergestellt
von Zeneca)
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Biozide,
die hydrophob modifiziert sind, Proxel
® und
Kathon
® LX,
wurden hergestellt mit den folgenden Strukturen:
R
3 =
-(CH
2)
7CH
3 (Verbindung 1)
R
3 =
-(CH
2)
15CH
3 (Verbindung 2)
R
4 =
-(CH
2)
7CH
3, R
5 = H, R
6 = Cl (Verbindung 3)
R
4 =
-(CH
2)
17CH
3, R
5 = H, R
6 = Cl (Verbindung 4)
R
4 =
-(CH
2)
7CH
3, R
5 = H, R
6 = H (Verbindung 5)
R
4 =
-(CH
2)
7CH
3, R
5 = Cl, R
6 = Cl (Verbindung 6)
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Viele
im Handel erhältliche
Biozide sind in wässrigen
Medien löslich
und eine Erhöhung
ihrer Hydrophobizität
ist erforderlich, um sie geeignet für die Verwendung im Rahmen
der Erfindung zu machen.
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Es
ist wesentlich, dass Biozide mit einem log P-Wert von mindestens
1,5 im Rahmen der Erfindung verwendet werden. Biozide mit einem
log P-Wert von weniger als 1,5 können
von dem Träger
abgelöst
werden und das wässrige
Medium verschmutzen.
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Zu
hydrophoben Polymeren, die für
die Verwendung als Trägermaterialien
geeignet sind, gehören
beliebige inerte, wasserunlösliche
Polymere.
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Beispiele
von geeigneten Polymeren sind ethenische Polymere, wozu gehören Polyolefine,
Polystyrol, Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat und Acrylpolymere;
sowie Polymere, erzeugt durch Kondensationsreaktionen, wozu gehören Polyester,
Polyamide, Polyurethane, Polyether, Epoxyharze, Aminoharze und Phenol-Aldehydharze.
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Spezielle
Beispiele von Trägermaterialien
sind Amberlite® XAD-4
und XAD-2-Harzkügelchen,
die beide aus hoch-porösen,
quervernetzten Polystyrolen bestehen.
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Der
Träger
kann eine Vielzahl von Formen aufweisen, d. h. er kann z. B. teilchenförmig sein,
blattförmig
oder faserförmig.
Er kann porös
oder nicht-porös
sein.
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Das
Biozid wird auf dem Träger
durch einen hydrophoben Exklusionsmechanismus immobilisiert. Die Immobilisierung
kann durchgeführt
werden durch Zugabe des trockenen Trägers, z. B. eines Harzes zu
einer Lösung
des Biozides in einem organischen Lösungsmittel, z. B. Tetrahydrofuran
(THF), worauf sich eine langsame Zugabe eines ähnlichen Volumens an Wasser
anschließt.
Steigt die Volumenfraktion des Wassers an, so assoziieren sich das
Biozid und der Träger
unter Ausschluss von Wasser durch den allgemein bekannten hydrophoben
Effekt. Der Träger
kann mit der Lösung
eine bestimmte Zeit lang in Kontakt gelassen werden, z. B. 18 Stunden
lang, wodurch es dem meisten des organischen Lösungsmittel ermöglicht wird,
zu verdampfen. Bei einer nachfolgenden Trocknung des Trägers bleibt
das Biozid hierauf adsorbiert zurück.
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Alternativ
kann eine Immobilisierung durchgeführt werden durch Zugabe von
Wasser zu dem trockenen Träger,
durch Kontaktieren des Trägers
mit einer Lösung
des Biozides in einem organischen Lösungsmittel, z. B. Heptan und
durch Entfernung des Lösungsmittels,
z. B. durch Verdampfung unter vermindertem Druck.
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Der
hydrophobe Exklusionsmechanismus, durch den das Biozid immobilisiert
wird, ist eine reversible physikalische Adsorption, wobei das Biozid
hydrophob an den Träger
gebunden wird.
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Eine
Vielzahl von im Handel erhältlichen
und hydrophob modifizierten Bioziden ist untersucht worden. Verteilungs-Koeffizienten
zwischen Octanol und Wasser wurden bestimmt bei 25°C durch UV/sichtbare
Absorption. Zunächst
wurde die Kalibrierungskurve eines jeden Biozides bestimmt als optische
Dichte (ODabs) versus der Konzentration
des Biozides in μg/g
(ppm) von Wasser für
die überwiegend
in Wasser löslichen
Materialien und μg/g
von Octanol für
die überwiegend Öl-löslichen
Biozide.
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Eine
bekannte Menge des Biozides wurde in einen Glasbehälter gebracht,
der entweder 10 ml oder 10 ml Octanol enthielt, in Abhängigkeit
von der Löslichkeit
des Biozides. Ein gleiches Volumen des anderen Lösungsmittels wurde zugegeben
und der Glasbehälter
wurde verschlossen. Der Behälter
wurde kräftig
wenige Minuten lang geschüttelt
und dann im Abstand von wenigen Stunden über einen Zeitraum von mehr
als 48 Stunden. Jede Mischung wurde in einen abgeschlossenen Trenntrichter
gegeben und weitere 24 Stunden lang hierin belassen. Die Wasserphase
einer jeden Mischung wurde entfernt und der Verlauf der UV/sichtbaren Spektren
gegenüber
Wasser bei geeigneten Verdünnungen,
um die dekadische Extinktion (absorbance) auf zwischen 0 und 1,5
für die
im Handel erhältlichen
Biozide einzustellen, und die Octanol-Fraktionen wurden im Falle
der hydrophob modifizierten Biozide untersucht.
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Es
wurden die folgenden Verteilungs-Koeffizienten, die in Tabelle 1
dargestellt sind, ermittelt.
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Der
log P-Wert der Biozide, die im Rahmen der Erfindung verwendet werden,
muss bei mindestens 1,5 liegen, vorzugsweise bei mindestens 2,0.
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Bei
Anwendung des Verfahrens wird das wässrige Medium in Kontakt mit
dem biozidalen Material gebracht. Zu verschiedenen Methoden der
Erzielung des Kontaktes gehören
das Hindurchleiten des wässrigen Mediums
durch einen Behälter,
z. B. eine Kolonne, die das Material in teilchenförmiger Form
enthält,
das Hindurchleiten des wässrigen
Mediums durch einen Filter des Materials und die Beförderung
des wässrigen
Mediums über
dem Material in Form einer Oberflächenbeschichtung.
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Das
biozidale Material ist von besonderem Wert in Photoentwicklungssystemen.
Derartige Systeme weisen Stufen zur Entwicklung, Fixierung, zum
Bleichen und Waschen eines exponierten photographischen Materials
auf. Jede Stufe erfordert eine Vorrichtung für die Zuführung der geeigneten wässrigen
Verarbeitungslösung
zu dem photographischen Material. Die Vorrichtung kann Mittel zur
Zufuhr, zur Entfernung und gegebenenfalls zur Rezirkulierung solcher
Lösungen
enthalten.
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Das
biozidale Material kann dazu verwendet werden, um ein mikrobielles
Wachstum in dem Waschwasser oder in anderen Lösungen, die in einem Photoprozessor
verwendet werden, zu inhibieren.
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1 ist eine schematische
Darstellung einer Vorrichtung für
die Durchführung
des Verfahrens der Erfindung. Die Vorrichtung weist einen Behälter 10 auf
mit einer Flüssigkeits-Einlassleitung 11 und
einer Flüssigkeits-Auslassleitung 12,
wobei die Einlass- und Auslassleitungen 11 und 12 mit
einer inneren Kammer 13 des Behälters kommunizieren. Bei der
Verwendung der Vorrichtung fließt
Flüssigkeit,
die in die innere Kammer durch die Einlassleitung 11 eintritt,
durch die Kammer 13 und verlässt den Behälter über die Auslassleitung 12. Die
innere Kammer 13 enthält
ein biozidales Material gemäß der Erfindung
in Form von Teilchen 14. Ein Filter 15 für die Zurückhaltung
der Teilchen befindet sich im oberen Teil der inneren Kammer, um
einen Verlust der Teilchen aus der Vorrichtung zu vermeiden. Der
obere Teil des Behälters 10 ist
mit Stopfen 16 (gegebenenfalls) ausgerüstet, zur Ableitung von Gas,
das sich in der Vorrichtung ansammelt.
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Die
Flüssigkeit,
die in die Vorrichtung eintritt, strömt durch eine zentrale Leitung
nach unten und strömt daraufhin
durch die Teilchen nach oben. Die Pfeile zeigen die Richtung des
Stromes der Flüssigkeit
durch die Vorrichtung an.
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2 ist eine schematische
Darstellung der Verwendung der Vorrichtung, die in 1 dargestellt ist. Ein Tank 20,
der Wasser 21 enthält,
ist dargestellt, z. B. der Waschwassertank eines Photoprozessors.
Die Leitung 22 hat ein offenes Ende in dem Wasser 21 am
Boden des Tanks 20, während
das andere Ende an den Einlass einer Pumpe 23 außerhalb
des Tanks 20 gebunden ist. Die Leitung 24 verbindet
den Auslass der Pumpe 23 mit dem Einlass einer Vorrichtung 25 des
in 1 dargestellten Typs.
Ein Ende der Leitung 26 ist mit dem Auslass der Vorrichtung 25 verbunden
und das andere Ende reicht in den oberen Teil des Tanks 20.
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Bei
Gebrauch wird Wasser vom Boden des Tanks 20 durch die Vorrichtung 25 gepumpt
und zurück
in den Tank 20 im Rahmen einer Rezirkulierungsschlaufe.
Die Pfeile zeigen die Richtung der Strömung des Wassers in der Schlaufe
an.
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Das
Verfahren der Erfindung kann angewandt werden auf ein vorhandenes
biozidales Material zu jedem Zeitpunkt seiner Lebensdauer. Natürlich ist
es vorteilhaft, das Verfahren der Erfindung auf ein biozidales Material
anzuwenden, das nahe der Erschöpfung
ist und einen Ersatz benötigt.
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Das
biozidale Material kann gewaschen und getrocknet werden, bevor das
Biozid extrahiert wird. Die Extraktion erfolgt durch Kontaktieren
des Materials mit einem Lösungsmittel
für das
Biozid. Jedes geeignete organische Lösungsmittel kann verwendet
werden. Zu Beispielen von geeigneten Lösungsmitteln gehören Dichloromethan,
Hexan, Heptan, Toluol oder beliebige mit Wasser nicht mischbare
Lösungsmittel.
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Das
Material kann in dem Lösungsmittel über einen
gewissen Zeitraum unter Bewegung suspendiert werden. Die Suspension
kann filtriert werden, um das gelöste Biozid zu entfernen und
das Filtrat kann weiteren Trocknungs- oder Wasch- und Trocknungsstufen
unterworfen werden. Das Biozid kann wiedergewonnen werden durch
Entfernung des Lösungsmittels,
z. B. unter vermindertem Druck.
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Es
wurde gefunden, dass das wiedergewonnene Biozid praktisch rein ist
ohne naheliegende Verunreinigungen.
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Gemäß der Erfindung
wird das extrahierte Biozid immobilisiert durch hydrophobe Inhibierung
(exclusion) auf einem Träger
mit einer hydrophoben Oberfläche,
um ein neues biozidales Material zu erzeugen. Der Träger kann
ein neuer Träger
sein. Alternativ kann der Träger
des biozidalen Materials, von dem das Biozid extrahiert worden ist,
gereinigt und von Neuem verwendet werden.
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Die
Erfindung wird durch Beispiele wie folgt weiter veranschaulicht.
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Beispiel 1
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Regenerierung des immobilisierten
Biozides
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Eine
Vorrichtung des in 1 dargestellten
Typs, enthaltend ~300 g immobilisiertes Biozid (18,3% w/w 4,5-Dichloro-2-n-octylisothiazolin-3-on
auf einem Polyesterharzträger,
Amberlite® XAD-7HP),
die in Betrieb war mit einer Rezirkulierungsschlaufe, angeschlossen
an den Stabilisatortank eines Kodak® 25
Papier-Prozessors (betrieben mit der KODAK® RA-4-Entwicklungschemie)
wurde nach einer Zeitspanne von 6,5 Wochen in kontinuierlicher Anwendung
abgetrennt. Der Behälter
wurde geöffnet
und das verwendete Harz wurde entfernt. Ein Teil des Harzes (39,74
g) wurde mit Wasser gewaschen (2 × 50 ml), auf einem Sintertrichter
getrocknet und in Dichloromethan (100 ml) suspendiert. Die Suspension
wurde ~2 Stunden lang vorsichtig bewegt und durch Kieselgur filtriert;
der Rückstand
wurde mit weiterem Dichloromethan (2 × 30 ml) gewaschen. Die kombinierten
Waschflüssigkeiten
und das Filtrat wurden über
Magnesiumsulfat getrocknet und das Lösungsmittel wurde unter vermindertem
Druck entfernt, unter Zurücklassen
des Biozides (4,5-Dichloro-2-n-octylisothiazolin-3-on) als schwachbraunes Öl (1,95
g), das beim Stehenlassen fest wurde. Eine Analyse (TLC, MS, IR)
des regenerierten Materials zeigte, dass es im Wesentlichen rein
war, ohne offensichtliche Verunreinigungen. Dies stellte eine äquivalente
endgültige
Beladung von 4,9% dar oder eine Wiedergewinnung von 26,8% von unverändertem
Biozid.
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Das
wiedergewonnene Biozid (1,95 g) wurde in Heptan (50 ml) gelöst und frische
Amberlite® XAD-7HP-Harzkügelchen
(7,80 g), die zuvor gewaschen worden waren nach den Angaben des
Herstellers, wurden zugegeben; die Mischung wurde vorsichtig ~10
Minuten lang bewegt. Das Lösungsmittel
wurde unter vermindertem Druck entfernt, wobei das regenerierte,
immobilisierte Biozid in Form schwach cremefarbiger aktiver Kügelchen
zurückblieb
(6,71 g).
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Mikrobiologische Untersuchung
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Ein
Vergleich (reines Amberlite® XAD-7HP), eine originale
(unverwendete) Probe des immobilisierten Biozides und das regenerierte
immobilisierte Biozid wurden in einer Nährbrühen-Lösung getestet, die ungefähr 104–105 Bakterien pro ml (Pseudomonas aeruginosa)
enthielt. Das Vergleichsmaterial und die aktiven Kügelchen
wurden jeweils in separate, 10 cm große Glaskolonnen eingefügt, die
durch Verschraubung dichte plastische Adaptoren aufwie sen und Glasdüsen. Ein
Nylonsieb, das zwischen zwei Gummi-Wäscher angeordnet wurde, wurde
dazu verwendet, um die Kügelchen
in der Kolonne zurückzuhalten.
Die Kolonnen, sämtliche
Silikongummileitungen und Kolben, die zur Vervollständigung
einer Rezirkulierungsschlaufe erforderlich waren, wurden durch Autoklaven-Erhitzung
bei 120°C über einen
Zeitraum von mehr als 20 Minuten sterilisiert. Jede Kolonne wurde
in eine Rezirkulierungsschlaufe eingesetzt mit 50 ml Nährbrühe, wie
es schematisch in 3 dargestellt
ist. Ein geschütteltes
Wasserbad hielt die 250 ml fassenden konischen Weithalskolben mit
rundem Boden bei 30°C.
In jeden Kolben wurde ein kleines Inoculum einer vorgebildeten bakteriellen
Kultur eingegeben. Zum Zeitpunkt Null wurde ein kleiner aliquoter
Teil der bakteriellen Kultur aus jedem Kolben entfernt, um anfängliche
lebensfähige
Größen zu ermitteln,
und die Pumpen wurden angestellt, unter Erzeugung einer Strömungsgeschwindigkeit
von 13,5 ml pro Minute. Die bakterielle Kultur strömte nach
oben durch die Kügelchen.
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Die
Zählung
von lebensfähigen
Größen (eine
Kolonie bildenden Einheiten [cfu]/ml) wurde dann in zeitlichen Abständen von
0,5, 8 und 24 Stunden durchgeführt
durch Entfernung eines kleinen aliquoten Teils aus jedem Kolben,
worauf die Zählung
von lebensfähigen
Größen (viable
counts) durchgeführt
wurde.
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Die
Ergebnisse waren wie folgt:
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Die
Ergebnisse sind in 4 aufgezeichnet.
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Aus
den Ergebnissen ist ersichtlich, dass die bakterielle Population
in dem aktiven System nach 8 Stunden nicht länger festgestellt werden konnte,
was einen bakterizidalen Effekt zeigt im Vergleich zu dem Vergleich.
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Beispiel 2
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Das
Beispiel wurde wie in Beispiel 1 beschrieben durchgeführt, mit
der Ausnahme, dass eine Biozid-Mischung [19,4% w/w von 4,5-Dichloro-2-n-octylisothiazolin-3-on
(9%), 5-Chloro-2-n-octylisothiazolin-3-on (66%)
und 2-n-Octylisothiazolin-3-on (24%)] verwendet wurde, und dass
das immobilisierte Biozid in einen Behälter eingebracht wurde, der
in einer Rezirkulierungsschlaufe im Falle des Waschtanks einer Kodamatic® 710 Graphics
Processing Machine [unter Verwendung von KODAK® RA2000
(1 + 2) Entwickler und KODAK® Fixer 3000 (1 + 3)] verwendet
wurde.
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Die
Vorrichtung wurde nach 4 Wochen ununterbrochener Verwendung entfernt;
ein Teil des wiedergewonnenen Harzes (50 g) wurde in Dichloromethan
(200 ml) suspendiert und 24 Stunden lang gerührt. Die Suspension wurde filtriert
und das Filtrat wurde mit Wasser (100 ml) gewaschen, mit Magnesiumsulfat
getrocknet und unter vermindertem Druck eingedampft, wobei die wiedergewonnene
Biozid-Mischung in Form eines braunen Öls (3,22 g) zurückblieb.
Eine Analyse (TLC, IR, MS) zeigte, dass das wiedergewonnene Material
praktisch identisch war mit der ursprünglich immobilisierten Mischung.
Dies ergibt eine äquivalente
endgültige
Beladung von 6,4% oder eine Wiedergewinnung von 33,0% von unverändertem
Biozid.