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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese Erfindung betrifft Interferometer,
und betrifft ein solches Interferometer, das zum Messen optisch
induzierter Veränderungen
der optischen Eigenschaften von zu untersuchenden Materialproben, z.
B. von zeitlich aufgelösten
optischen Nichtlinearitäten,
nützlich
ist. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Hybridinterferometer,
das im Referenzzweig optische Leiter bzw. Lichtleiter und im Messzweig
eine Kombination aus Lichtleitern und Ausbreitung im freien Raum
verwendet.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die Rolle von nicht-linearen Materialien
in Hochgeschwindigkeitsanwendungen, wie z. B. optischen Schaltern,
Verstärkern,
Begrenzer und Frequenzumwandler, schuf den Bedarf an einem effizienten
Verfahren zum Charakterisieren nicht-linearer Parameter. Viele dieser
Parameter können
dadurch charakterisiert werden, indem der Brechungsindex eines Materials
analysiert wird. Insbesondere zeigen Halbleitermaterialien ein breites
Spektrum an nichtlinearen Effekten mit Antwortzeiten, die aufgrund
elektronischer Nichtlinearitäten,
freier Ladungsträgereffekte
und thermischer Nichtlinearitäten
einige Größenordnungen
umspannen. Andere Materialien können
ebenso Eigenschaften zeigen, die sich mit der Zeit verändern, z.
B. aufgrund optischer Wechselwirkung oder Umweltfaktoren, und die
ebenso den Brechungsindex der Materialien verändern.
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Das Vorhandensein von zwei oder mehrerer nicht-linearer
Mechanismen kann die Interpretation von optischen Nichtlinearitäten erschweren,
da vielerlei Verfahren nicht zwischen diesen unterscheiden können. Eine
quantitative Information hinsichtlich des nicht-linearen Brechungsindex
für optische
Materialien ist für
die Entwicklung von rein optischen Vorrichtungen, wie z. B. opto-optischen
Schaltern, notwendig. Einige Verfahren sind zum Durchführen solcher Messungen
vorgeschlagen worden, von denen die meisten auf einer direkten interferometrischen
Messung beruhen, die ein Pump-/Messverfahren verwendet.
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Ein Verfahren dient zur Analyse zeitlicher
Interferenzstreifen, um den nicht-linearen Brechungsindex zu erhalten,
wie dies in "Nonlinear-Index-Of-Refraction
Measurement in A Resonant Region By The Use Of A Fiber Mach-Zehnder Interferometer", Applied Optics,
Vol. 35, Nr. 9, 20. März
1996, Seiten 1485–88
beschrieben ist. Dieses Verfahren verwendet Lichtleiter in sowohl
dem Referenz- als auch dem Messzweig. Ebenso ist in jedem Zweig eine
einstellbare Verzögerungseinheit
(AD) enthalten, basierend auf einem Lichtleiter mit Anschlusstück und einem
Stablinsenpaar mit Gradientenindex, um so die optische Länge eines
jeden Armes bzw. Zweiges zu variieren.
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Die Erfinder haben herausgefunden,
dass dieses Verfahren schwierig anzuwenden ist, um die Eigenschaften
von großvolumigen
Proben zu messen, da das Vorbereiten einer Grenzfläche zwischen den
Lichtleitern in dem Messzweig und der zu messenden Probe schwierig
ist. Oftmals führt
das Installieren von Lichtleiterverbindungen an die Probe zu einer
Verschiebung der elektrischen Eigenschaften derselben.
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Zusätzlich können einige Proben nicht direkt mit
dem Lichtleiter verbunden werden.
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Gemäß diesem Verfahren schreiten
die Pumpimpulse in den in den Interferometerzweigen enthaltenen
optischen Lichtleitern fort; die Erfinder haben dabei beobachtet,
dass dies die maximale Pumpleistung begrenzt, die für diese
Messungen zur Verfügung
steht.
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Ein weiteres Verfahren ist in "Time-Resolved Absolut
Interferometric Measurement Of Third-Order Nonlinear-Optical Susceptibilities", Journal of the
Optical Society of America B, Vol. 11, Nr. 6, Juni 1994, Seiten
995–999
beschrieben. Dieses Verfahren stellt den nächstkommenden Stand der Technik
dar, wie dies in 1 der
Veröffentlichung
dargestellt ist, und verwendet das Fortschreiten von optischen Signalen im
freien Raum, um nicht-lineare optische Eigenschaften von voluminösen Materialien
("bulk materials") zu messen. Ein
Mach-Zehnder-Interferometer vergleicht die beiden Strahlen (Mess-
und Referenzstrahl) bezüglich
ihrer Amplitude und Phase. Die Probe befindet sich in dem Messzweig
und wechselwirkt mit dem starken, kollinearen Pumpstrahl. Die Zeitverzögerung τ zwischen
den Pump- und Messimpulsen schafft die Grundlage für ein Messinterferometer.
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Die Erfinder haben beobachtet, dass
die obigen Verfahren Nachteile besitzen, die im Zusammenhang mit
der Verwendung eines optischen Messystems stehen, bei dem das Licht
vollständig
im freien Raum sich ausbreitet, insbesondere nimmt es sehr viel
Platz in Anspruch und bedarf einer sorgfältigen Ausrichtung sämtlicher
optischer Komponenten, was wiederum die Anwendung dieses Verfahren
erschwert.
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Andere Diskussionen von Messungen
von nicht-linearen Eigenschaften können in "Femtosecond Time-Resolved Interferometry
For The Determination Of Complex Nonlinear Susceptibility", Optics Letters,
Vol. 16, Nr. 21, 1. November 1991, Seiten 1683–1685 und "Interferometric Measurement Of The Nonlinear
Index Of Refraction n2 Of CdSxSe1-x-Doped Glasses", Applied Physics Letters, Vol. 48,
Nr. 18, 5. Mai 1986, Seiten 1184–1186 gefunden werden.
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Das US-Patent 5,268,739 offenbart
eine Laserapparatur zum Messen der Geschwindigkeit eines Fluids.
In dem beschriebenen System wird ein Laserstrahl in ein Rohr geleitet,
durch das das Fluid strömt. Teilchen
in dem Fluid interferieren mit dem Licht. Die Geschwindigkeit des
Fluids wird aus der Interferenz berechnet.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Der Anmelder hat herausgefunden,
dass die optischen Eigenschaften einer Probe gemessen werden können, ohne
dass Lichtleiter an die Probe angebracht werden müssen, während man
sich die Vorteile der Verwendung von Lichtleitern in einer Messapparatur
dadurch zu Nutzen macht, indem ein Hybrid-Interferometer verwendet
wird, das im Messzweig eine Kombination aus Lichtleitern und Ausbreitung
im freien Raum aufweist. Diese Anordnung vereinfacht deutlich das
Testen von nicht-linearen optischen Eigenschaften der zu untersuchenden
Proben.
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Insbesondere haben die Erfinder ein
Hybrid-Interferometer mit einem Referenzzweig, der sich aus Lichtleiterpfaden
zusammensetzt, und einem Messzweig, der sich aus einer Kombination
aus Lichtleiterpfaden und einem Freiraumbereich zusammensetzt, in
dem sich die zu testende Probe befindet und in dem das Koppeln eines
Pumpstrahls an die Probe im freien Raum vollzogen wird, entwickelt.
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Gemäß einem ersten Aspekt betrifft
die vorliegende Erfindung ein Interferometer gemäß Anspruch 1.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Lichtleiter Monomode-Lichtleiter. Ein Polarisationskontroller
ist vorzugsweise entlang dem Mess- und/oder Referenzzweig enthalten.
Alternativ können die
Lichtleiter polarisationserhaltende Lichtleiter sein.
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Das Interferometer umfasst vorzugsweise ein
Kopplungselement zum Zusammenführen
des von dem Referenzzweig erhaltenen Signals und des von dem Messzweig
erhaltenen Signals in ein Interferenzsignal und zum Koppeln des
Interferenzsignals in den Fotodetektor.
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Gemäß anderer bevorzugter Ausführungsformen
verlaufen der Mess- und Pumpstrahl innerhalb der Probe kollinear,
und das Interferometer umfasst einen Auswahlreflektor in dem freien
Raumbereich zum Reflektieren des Pumpstrahls auf die Probe und zum
Transmittieren des Messstrahls.
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Mögliche
Ausführungsformen
für den
Auswahlreflektor sind ein dichroischer Spiegel oder ein Polarisator.
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Eine Auswahltransmissionsvorrichtung
ist vorzugsweise in dem freien Raumbereich enthalten zum Transmittieren
des Messstrahls und zum Verhindern des Eintretens des Pumpstrahls
in den Lichtleiter. Mögliche
Ausführungsformen
für die
Auswahltransmissionsvorrichtung sind ein dichroischer Spiegel oder
ein Polarisator.
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Das Interferometer kann einen Rückkoppelschaltkreis
aufweisen, der einen Piezokontroller zum Beibehalten der 90°-Phasenverschiebung
des Interferometers umfasst. Ebenso kann das Interferometer Mittel
zum periodischen Modulieren der Phase des Signals entlang dem Referenz-
und/oder Messzweig aufweisen.
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Gemäß einem zweiten Aspekt betrifft
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Messen der optischen
Eigenschaften einer Probe gemäß Anspruch
15.
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Die erfassten optischen Eigenschaften
können
der Brechungsindex und/oder die Absorption der Probe sein.
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Der Schritt des Vergleichens kann
das Zusammenführen
der Ausgabe des ersten und des zweiten Lichtleiters in ein Interferenzsignal
und das Messen der Intensität
des Interferenzsignals aufweisen. Das Verfahren kann den Schritt
des Steuerns der Länge
des ersten und/oder zweiten Lichtleiters über einen Rückkoppelschaltkreis aufweisen,
um so eine 90°-Phasenbedingung
für das
Interferenzsignal beizubehalten.
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Das Verfahren kann den Schritt des
periodischen Modulierens der Phase eines Signals entlang des ersten
oder des zweiten Lichtleiters aufweisen.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 stellt
ein Hybridinterferometer dar, das entsprechend der Mach-Zehnder-Konfiguration
aufgebaut ist.
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2 stellt
eine weitere Ausführungsform des
obigen Interferometers dar.
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3 stellt
eine weitere Ausführungsform des
obigen Interferometers dar.
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4 stellt
eine weitere Ausführungsform des
obigen Interferometers dar.
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5 stellt
ein Hybridinterferometer dar, das entsprechend der Michelson-Konfiguration
aufgebaut ist.
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6 stellt
die Ergebnisse einer Messung dar, die mit dem Interferometer der 1 an einer ZnS-Probe gemacht
wurden.
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7 stellt
die Ergebnisse einer Messung dar, die mit dem Interferometer der 1 an einer CdTe : In gemacht
wurden.
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BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Bezugnehmend nun auf die 1 ist ein Hybridinterferometer
vorgesehen, das dazu verwendet wird, um die optischen Eigenschaften
einer zu testenden Probe zu messen. Zwei Eingaben werden verwendet,
um die Messungen durchzuführen.
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Die erste ist ein Messstrahl, der
bei einer Ausführungsform
eine Wellenlänge
von ungefähr 1,55 μm besitzen
kann. Dieser Strahl wird von einer Halbleiterlaserdiode 10 mit
einer schmalen Bandbreite (New Focus Model 6262) erzeugt. Die zweite
Eingabe, ein Pumpstrahl, wird hierin beschrieben. Der Messstrahl
wird in einen Gradientenindex-Monomode-Lichtleiter 12 (FOS
Model SM-R) eingekoppelt. Ein 50/50-Lichtleiterkopplungselement 14 (Gould Model
236246) unterteilt den Messstrahl von der Laserquelle zwischen dem
Referenzzweig 13 und dem Messzweig 15; die verbleibende
Eingabe des Kopplungselements 14 endet an einem Indexangepassten Ende 16 ("termination"), um Rückreflektionen
zu minimieren.
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Lichtleiter jeglicher bekannter Art
zusätzlich zu
dem vom Gradientenindex-Typ können
für das
Interferometer verwendet werden. Es wird jedoch bevorzugt, dass
der Lichtleiter eine einzige Mode bei der Messstrahlwellenlänge besitzt,
um Phasengeräusche
an der Interferometerausgabe aufgrund unterschiedlicher Ausbreitungszeiten
der verschiedenen Moden in Multi-Mode-Lichtleitern zu minimieren.
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Der Lichtleiter 21 des Referenzzweiges
wird um eine piezokeramische Scheibe 18 gewickelt (Vernitron, ∅ =
2 cm, 0,5 cm Dicke, Vπ = 100 V), die in eine
Rückkoppelschleife
eingeführt
ist, um die 90°-Phasenverschiebung
für das
Interferometer beizubehalten (d.h. der Punkt maximaler Empfindlichkeit).
Die Rückkoppelschleife
umfasst einen Fotodetektor 46 und ein Piezotreibelement
(oder Piezokontroller) 48.
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In dem Messzweig ist der Lichtleiter 20 an der
Probenstelle unterbrochen. Der Messstrahl wird aus dem Lichtleiter 20 durch
die Linse 22 kollimiert, tritt in die zu testende Probe 24 ein
und, nach Austritt aus derselben, wird er in den Lichtleiter 26 durch
die Linse 28 fokussiert.
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Ein Lichtleiterpolarisationskontroller 41 bekannter
Art, der Spulen aus Mono-Mode-Lichtleiter aufweist, wird vorzugsweise
vor der Linse 22 entlang dem Lichtleiter 20 in
den Messzweig 15 eingeführt, um
die Polarisation des Messstrahles in der Probe zu kontrollieren.
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Ein optischer Pumpstrahl, der die
nicht-linearen Phänomene
in der Probe induziert, kommt von einem Q-switched Nd : YAG-Laser 30,
der 10 ns Pulse bei eine Wellenlänge
von 1060 nm emittiert (New Wave Research Inc.), breitet sich in
der zu testenden Probe kollinear aus, überlagert sich mit dem Messstrahl
und breitet sich in Gegenrichtung in Bezug auf den Messstrahl aus.
Der Mess- und der Pumpstrahl besitzen eine räumliche Gauss-Form mit einem
1/e2 Radius von jeweils 100 μm und 400 μm.
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Die zu testende Probe kann ein beliebiges Material
sein, das bezüglich
der Messstrahlwellenlänge
transparent ist. Insbesondere kann es ein Festkörper, eine Flüssigkeit
oder ein Gas sein, z. B. eingeschlossen in einer Zelle mit Wänden, die
eine geringe Dämpfung
bei der Pump- und Messwellenlänge aufweisen.
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Der Messzweig des Interferometers
enthält zwei
dichroische Spiegel 32 und 34, die bei 1550 nm transmittieren
und bei 1060 nm reflektieren (EKSMA). Der Spiegel 34 verhindert
das Eintreten des Pumpstrahls in den Lichtleiter und das Erreichen
der Messstrahlquelle und der Fotodetektoren; der Spiegel 32 ermöglicht das Überlappen
des Strahls vom Laser 10 und vom Laser 30 in der
zu testenden Probe und dient ebenso dazu, einen Teil des Strahls
von dem Laser 30 als Triggersignal für das Oszilloskop 36 an
der Ausgabe 38 abzutrennen.
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Der Messzweig enthält ebenso
zwei Linsen 22 und 28. Die Linse 22 ist
eine 0,25-PITCH Gradientenindex-Linse (SELFOC) und kollimiert den
optischen Strahl an der Ausgabe des Lichtleiters 20 durch
den Spiegel 34 und in die Testprobe 24. Die Linse 28 ist
eine bikonvexe BK7-Linse mit eine Brennweite f = 8 mm, die den Messstrahl
nach Austreten aus der Probe 24 in den Lichtleiter 26 fokussiert.
Ein zweites 50/50 Lichtleiterkopplungselement 42 (E-TEK)
erzeugt die Interferenz zwischen dem Teil des Messstrahls, der durch
den Pumpstrahl phasenmoduliert ist, und dem Teil des Messstrahls,
der sich entlang dem Referenzzweig bewegt hat. Ein optischer Lichtleiterpolarisationskontroller 40 bekannter Art,
der Spulen aus Mono-Mode-Lichtleitern aufweist, wird in den Messzweig
zwischen der Linse 28 und dem Lichtleiterkopplungselement 42 eingeführt, um die
Polarisation der Referenz- und Messstrahlen anzupassen und um so
die Sichtbarmachung der Interferenzstreifen zu verbessern.
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Die beiden Ausgaben des Kopplungselements 42 gelangen
an zwei Fotodetektoren 44 und 46, welche die intensitätsmodulierten
Signale auslesen. Dies übersetzt
die Phasendifferenz zwischen der optischen Referenz- und der Messbahn.
Das Signal von der Fotodiode 44 (New Focus Model 1611 – 1 GHz
Bandbreite) wird über
ein Oszilloskop 36 für die
zeitaufgelöste
Messung des Dephasing-Signals überwacht.
Ein beliebiger Fotodetektor kann anstelle einer Fotodiode 44 verwendet
werden, vorausgesetzt, dass er auf die Messstrahlwellenlänge anspricht
und dass er eine Bandbreite besitzt, die der Pulsdauer des Pumpstrahls
und der Zeitskala der optischen Phänomene, die in der zu testenden
Probe zu erfassen sind, entspricht. Das Oszilloskop 36 kann durch
eine Streak-Kamera ersetzt werden, falls die zu erfassenden Signale
eine sehr schnelle Zeitskala besitzen, z. B. im Pikosekunden- oder
Sub-Pikosekundenbereich. Die Fotodiode 46 (New Focus Model 1811 – 125 MHz
Bandbreite) sieht das Eingabesignal für die Rückkoppelschleife vor, die das
Piezotreibelement 48 kontrolliert bzw. steuert, um so das
Interferometer mit 90°-Phasenverschiebung
betreiben zu können.
Ein beliebiger Fotodetektor kann anstelle der Fotodiode 46 verwendet
werden, vorausgesetzt, dass er eine Bandbreite von zumindest einer
Größenordnung
größer als
die Bandbreite des Interferometergeräusches (Vibrationen, thermische
Verschiebung, Umweltgeräusch
etc.), das aufzuspüren
ist, besitzt. Bei einer gezeigten Ausführungsform weist der Piezokontroller
einen einfachen elektronischen Schaltkreis auf, der aus einem aktiven
Integrator mit nur einem Pol gebildet ist. Seine Polfrequenz beträgt 20 kHz,
seine Verstärkung
beträgt
bei offener Schleife bei Null-Frequenz 250.
Der Piezokontroller weist ferner einen Hochspannungsverstärker auf,
z. B. Burleigh-Model PZ-70, wobei die Polfrequenz auf 5 kHz und
die variable Verstärkung
auf 50 eingestellt ist.
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Ein Beispiel einer XPM-(Querphasenmodulations)-Messung,
die mit der Vorrichtung der 1 gemacht
wurde, ist in 6 gezeigt,
die einen Oszilloskopausdruck der Interferometerausgabeintensität (willkürliche Einheiten)
aufgetragen gegen Zeit (5 ns/Einheit) für eine ZnS-Probe zeigt, wobei
der Mess- und Pumpstrahl, wie oben beschrieben, unterschiedliche
Wellenlängen
besitzt. Eine nicht-resonante Nichtlinearität wurde beobachtet, und ein
Koeffizient n2 = 3,56·10–19 m2/W wurde aus den Messergebnissen für die Probe
berechnet.
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7 zeigt
ein weiteres Ergebnis einer Messung, die an einer CdTe : In Probe
gemacht wurde. Ein Oszilloskop-Diagramm der Ausgabeintensität des Interferometers
(willkürliche
Einheiten) aufgetragen gegen Zeit (100 ns/Einheit) mit
der gleichen Testvorrichtung und den oben beschriebenen Bedingungen
zeigt eine resonante Nichtlinearität in der gemessenen Probe.
Basierend auf der Testmessung wurde die Lebensdauer der foto-erzeugten
Ladungsträger auf τ = 180 ns
bestimmt, während
die Änderung
des Brechungsindex pro fotoerzeugtem Ladungsträger auf σr = –1, 2μ10–27 m3 bestimmt wurde.
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Die beschriebene Ausführungsform
weist einen gegenläufigen
Pump- und Messstrahl auf. Es ist ebenso möglich, dass der Pump- und Messstrahl
sich in gleicher Richtung ausbreiten, indem die Positionen der Spiegel 34 und 32 ausgetauscht
werden. Eine gleichläufige
Pump- und Messstrahlkonfiguration kann ebenso in die Ausführungsformen
implementiert werden, wie dies im Anschluss beschrieben werden wird.
Eine gegenläufige
Konfiguration ist jedoch bevorzugt, um das Koppeln des restlichen
Pumpstrahls, der durch den dichroischen Spiegel zum Fotodetektor 44 gelangt,
zu minimieren und eine Sättigung
desselben zu verhindern.
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Eine weitere Möglichkeit ist, dass der Mess- und
der Pumpstrahl nicht kollinear sind. Zum Beispiel kann die zu testende
Probe von der Seite her gepumpt bzw. angeregt werden, oder der Pump-
und Messstrahl kann im Allgemeinen einen Winkel ungleich Null innerhalb
der Probe bilden. Die Pumpleistung, die notwendig ist, um eine bestimmte Änderung der
optischen Eigenschaften der Probe zu erzielen, kann in diesem Fall
deutlich größer sein
als bei einer kollinearen Anordnung.
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Andere Variationen dieses Aufbaus
können verwirklicht
werden, ohne vom Bereich und Zweck der Erfindung abzuweichen. Zum
Beispiel kann eine beliebige optische Wellenlänge, die bezüglich der Transmission
in Lichtleitern kompatibel ist, für den Messstrahl ausgewählt werden.
Die zu messende Probe muss die optische Wellenlänge ausreichend transmittieren.
Vorzugsweise, um Phasengeräusch zu
minimieren, ist die Messstrahlwellenlänge derart, um eine Mono-Mode-Ausbreitung
in den Lichtleitern, den optischen Lichtleiter-Kopplungselementen und den anderen optischen
Lichtleiterkomponenten (wie z. B. Polarisationskontroller), die
in dem Interferometer enthalten sind, wie oben erklärt wurde,
zu ermöglichen.
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Die Auswahl der Messstrahlquelle 10 hinsichtlich
der Linienbreite und der Kohärenzlänge hängt vom
effektiven Ungleichgewicht des Interferometers ab, d.h, der Differenz
der optischen Länge zwischen
dem Referenz- und Messzweig. Die Bedingung für einen korrekten Betrieb ist
diejenige, dass das Ungleichgewicht geringer oder gleich der Kohärenzlänge der
Laserquelle ist. Ist diese Bedingung erfüllt, so gibt es keine weitere
Beschränkung
hinsichtlich des Lasers, der für
die Messquelle 10 ausgewählt ist. Die Messquelle 10 kann
eine CW-Ausgabe oder alternativ eine modulierte, gepulste oder unterbrochene
Ausgabe besitzen.
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Die Pumpquelle 30 kann eine
beliebige Quelle sein, die im freien Raum bei beliebiger Wellenlänge emittiert
und die eine kontinuierliche oder variable Ausgabeleistung besitzt.
Der Pumpstrahl wechselwirkt mit der zu testenden Probe und lediglich
mit nur einem beschränkten
Teil des Interferometeraufbaus, nämlich den Spiegeln 32 und 34 in
dem Messzweig, während
die verbleibenden Teile des Interferometers einschließlich sämtlicher
Lichtleiterbahnen lediglich dem relativ leistungsarmen Messstrahl
ausgesetzt sind. Entsprechend kann das Interferometer selbst dann
verwendet werden, wenn die Pumpquellen sehr kurze Pulse mit relativ
hoher Spitzenleistung vorsehen. Insbesondere "Q-switched" oder "mode-locked" Laserquellen, die
im Nanosekunden-, Picosekunden- oder Sub-Picosekunden-Bereich emittieren,
oder zeitkomprimierte Laserpulsquellen können als Pumpquellen verwendet
werden, um das nicht-lineare Einschwingverhalten der zu testenden
Probe auf einer entsprechenden Zeitskala zu messen.
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Entweder die Messquelle 10 oder
die Pumpquelle 30 oder beide können polarisierte Strahlung emittieren
oder können
von einem Polarisator gefolgt sein, um eine Messung von polarisationsabhängigen optischen
Phänomenen
zu ermöglichen.
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Bei einer weiteren Ausführungsform
kann das Interferometer eine Interferenz erzeugen. Die Interferenzerzeugung
ermöglicht
eine unabhängige und
gleichzeitige Messung von optisch-induzierten Veränderungen
sowohl des Brechungsindex als auch der optischen Absorption (bzw.
der realen und imaginären
Komponenten des komplexen Brechungsindex) der zu testenden Probe.
Dies ist besonders zur Messung von resonanten, optisch induzierten, nicht-linearen
Phänomenen
nützlich,
die im Zusammenhang mit Änderungen
der optischen Absorption stehen. Die Interferenzerzeugung wird dadurch
erzielt, indem eine periodische Phasenmodulation entlang einem der
Interferometerzweige überlagert
wird und indem das Signal an der Ausgabe des Photodetektors 46 gemäß bekannter
Verfahren demoduliert wird. Eine Phasenmodulation kann dadurch erzielt werden,
indem ein periodisches Signal der piezokeramischen Scheibe 18 zugeführt wird
oder indem ein Phasenmodulator entlang einem der Interferometerzweige
verbunden wird, normalerweise entlang dem Referenzzweig. Die Phasenmodulation
besitzt vorzugsweise eine Sägezahnform,
um eine entsprechende sinusförmige
Modulation an der Interferometerausgabe zu erzielen.
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Geringfügige Modifikationen können am Messzweig
des Interferometers gemacht werden, um das Interferometer so mit
spektral variablen Pumpstrahlen verwenden zu können. Eine Möglichkeit
ist es, Pump- und Messstrahlen jeweils mit vertikaler und horizontaler
Polarisation vorzusehen und die Polarisation, anstatt der Wellenlänge, für die Strahlkopplung
zu verwenden, indem die dichroischen Spiegel M1 und M2 durch zwei
lineare flächenförmige Polarisatoren
oder z. B. durch zwei polarisierende Strahlteiler ersetzt werden.
In diesem Fall ist der Pumpstrahl vorzugsweise polarisiert. Bei
dieser Ausführungsform
kann die Pumpstrahlwellenlänge
derart ausgewählt
sein, dass sie im Wesentlichen gleich der Messstrahlwellenlänge (entarteter
Fall) als auch von der Messstrahlwellenlänge unterschiedlich (nicht-entarteter
Fall) ist.
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Es ist möglich, keine Polarisationskontroller in
der Vorrichtung gemäß der vorhergehenden
Ausführungsform
zu verwenden, falls, wie in 2 gezeigt
ist, polarisationserhaltende Lichtleiterkopplungselemente für die Kopplungselemente 14 und 42 verwendet
werden, und sowohl der Referenz- als auch der Messzweig aus polarisationserhaltenden Mono-Mode-Lichtleiter
hergestellt ist (hohe Doppelbrechung), z. B. vom PANDATM-Typ.
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Wie in 3 gezeigt
ist, umfasst eine weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung den Zusatz einer differentiellen Erfassungsapparatur,
die Fotodioden 60 und 62 und einen Differentialverstärker 52 aufweist.
Vorzugsweise besitzen beide Fotodioden 60 und 62 eine
Bandbreite, die der Pulsdauer des Pumpstrahls und der Zeitskala
der in der zu testenden Probe zu erfassenden optischen Phänomene entspricht.
Der Differentialverstärker 52 ist
vorzugsweise ein Transimpedanz-Verstärker und führt eine differentielle Verstärkung der
optisch erzeugten Ströme
der Fotodioden 60 und 62 aus. Die Fotodioden 60 und 62 und
der Verstärker 52 können entweder
unabhängige
oder verbindende Blöcke
bilden (z. B. Fotodioden, gefolgt von einem Transimpedanz-Vorverstärker, gefolgt
von einem Differential-Spannungsverstärker) oder
die Funktionalität
kann durch eine einzige Phase erzielt werden, die zwei Fotodioden und
einen Transimpedanz-Differentialverstärker aufweist. Das differentielle
Ausgabesignal von dem Differentialverstärker 52 treibt sowohl
den Piezokontroller 48 der Rückkoppelschleife als auch das
Oszilloskop 36 an, das dazu verwendet wird, um das zeitliche Verhalten
des Interferenzsignals aufzuzeichnen.
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4 zeigt
eine noch weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. 4 umfasst
alle Elemente der 3 zusätzlich eines
optischen Choppers 54, der ebenso ersetzt werden kann durch einen
optischen Modulator für
den Pumpstrahl. Dieser optische Chopper 54 ist mit einem
Lock-in- Erfassungssystem 56 verbunden,
welches dazu verwendet wird, Signale einem schnellen digitalen Oszilloskop 36 zuzuführen.
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5 schließlich stellt
nun dar, wie das hybride Lichtführungs-/Freiraummesskonzept
angewendet werden kann unter Verwendung einer Michelson-Vorrichtung.
In 5 wird die Laserquelle 76 als Messstrahl
verwendet. Diese kann ein CW-Laser sein, der bei einer Wellenlänge von
ungefähr
1,5 μm emittiert,
jedoch kann eine beliebige Wellenlänge verwendet werden, solange
diese mit den Lichtleitern kompatibel ist, die für die Mono-Mode-Ausbreitung verwendet
werden. Eine lineare Polarisierung ist für das Licht des Messstrahls
erforderlich, die entlang einer der Eigenachsen der Doppelbrechungslichtleiter orientiert
ist, welche den Referenzzweig 72 und den Messzweig 74 der
Vorrichtung bilden. Ein optischer Isolator 80 ist zwischen
der Ausgabe der Messstrahlquelle 76 und einem Ende eines
3 dB mono-mode, polarisationserhaltenden Lichtleiterkopplungselement 82 vorgesehen,
wobei beide Enden mit dem Referenzzweig 72 und dem Messzweig 74 des
Interferometers verbunden sind. Der Referenzzweig 72 weist
einen Lichtleiter auf, der an einem Spiegel 86 endet. Der
Spiegel 86 kann z. B. durch Verspiegeln des Lichtleiterendes
entsprechend bekannter Verfahren hergestellt sein. Ein viertes Ende
des Kopplungselements 82 ist mit einem Fotodetektor 84 verbunden,
der zum Auslesen eines Interferometer-Dephasing geeignet ist. Die
Fotodetektorausgabe ist auf einen Piezokontroller 48 gerichtet,
der eine piezokeramische Scheibe 18 antreibt. Wie zuvor
mit Bezug auf die vorhergehenden Ausführungsformen beschrieben wurde,
kann eine Interferenzerzeugung des Interferometers mittels bekannter
Mittel vorgesehen sein.
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Ein freier Raumbereich ist in dem
Messzweig 74 vorgesehen, der eine Kollimierlinse 22,
planare, flächenförmige Polarisatoren 34 und 32 und
einen Spiegel 78 aufweist. Die Polarisatoren 34 und 32 können durch
einen polarisierenden Strahlteiler ersetzt werden. Eine zu testende
Probe kann in den freien Raumbereich zwischen den Polarisatoren 34 und 32 positioniert
werden. Ebenso ist ein Laser 70 vorgesehen, der gleich
einer Laserquelle für
den Pumpstrahl ist. Dieser wird normalerweise im Puls-Modus betrieben.
In einem Beispiel ist der Laser 70 "Q-switched" mit Pulsen von 10 ns FWHM, der bei einer
Wellenlänge
von 1,064 μm
emittiert. Dieser Pumpstrahl kann jedoch bei einer beliebigen Wellenlänge betrieben
werden, die für
die zu messenden Phänomene
interessant ist, oder kann entweder moduliert oder "mode-locked" oder "Q-switched" sein. Es wird angenommen, dass die übrigen Details
und der Betrieb dieser Konfiguration dem Fachmann offensichtlich
sind, basierend auf der vorhergehenden Beschreibung der anderen
Ausführungsformen,
und es wird deshalb in diesem Zusammenhang hier nicht näher darauf
eingegangen.
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Der Anmelder hat beobachtet, dass
ein Mach-Zehnder-Aufbau für
ein hybrides Lichtführungs-/Freirauminterferometer
Vorteile gegenüber
einem Michelson-Aufbau besitzt, zumindest dahingehend, dass es hinsichtlich
von Geräuschen
weniger anfällig
ist, und dass es einen besseren Schutz eines Mess-Photodetektors hinsichtlich
des Einkoppelns des Pumpstrahls aufgrund ungewollter Reflektionen oder
nicht-idealem Verhalten der dichroischen Spiegel oder Polarisatoren
bietet.
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Dem Fachmann ist ebenso offensichtlich, dass
Linsen, die zum Fokussieren des Laserstrahls von den Lichtleitern
in die zu testende Probe und von der zu testenden Probe in die Lichtleiter
verwendet werden, durch ein beliebiges optisches System ersetzt
werden können,
welches dahingehend wirkungsvoll ist, den optischen Strahl jeweils
zu kollimieren. Zusätzlich
können
hohe Doppelbrechungslichtleiter oder Single-Mode-Lichtleiter mit geringer
Doppelbrechung für
sowohl die Mach-Zehnder- als auch die Michelson-Konfiguration verwendet
werden. Es kann entweder eine direkte oder eine differentielle Erfassung
verwendet werden, und es können
entweder dichroische Spiegel oder Polarisationen in dem Aufbau verwendet
werden.
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Obwohl die obige Beschreibung sich
hauptsächlich
auf den Aufbau des Interferometers richtet, so kann die Erfindung
ebenso als ein Teil einer Vorrichtung zum Messen beliebiger Änderungen
der physikalischen Umgebung des zu testenden Gegenstandes verwendet
werden. Zum Beispiel, falls die Testprobe einen Brechungsindex besitzt,
der sich mit geringfügigen
Temperaturänderungen ändert, so kann
die obige Vorrichtung als Detektor für solche Temperaturänderungen
verwendet werden. Auf ähnliche
Weise können
andere Umweltbedingungen, die eine Änderung des Brechungsindex
in den Testmaterialien verursachen können, unter Verwendung der oben
beschriebenen Erfindung beobachtet werden.
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Es ist aus der vorhergehenden Beschreibung
offensichtlich, dass einige Auswahlmöglichkeiten bezüglich des
Designs bestehen, den Aufbau des Interferometers zu verändern, ohne
dass vom Bereich der oben beschriebenen im Anschluss beanspruchten
Erfindung abgewichen wird.