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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
Zusammensetzungen mit nützlichen
fungiziden Eigenschaften.
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Die vorliegende Erfindung stellt
eine fungizide Zusammensetzung, die
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- a) Fluquinconazol und
- b) Azoxystrobin enthält,
bereit.
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Fluquinconazol ist ein bekanntes
Fungizid und der "Common Name"" für 3-(2,4-Dichlorphenyl)-6-fluor-2-((1H)-1,2,9-triazol-l-yl)-4(3H)-chinazolinon).
Azoxystrobin ist ein bekanntes Fungizid und der ""Common Name""
für (E)-2-{2-[6-(2-cyanophenoxy)pyrimidin-4-yloxy]phenyl}-3-methoxyacrylsäuremethylester.
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Aus WO 97/00012 A1 und
EP 645 091 A1 sind synergistische
Kombinationen strukturell unterschiedlicher Strobilurin-Fungizide
mit Fluquinconazol bekannt, und aus WO 93/22921 A1 ist eine synergistische
Kombination von Azoxystrobin mit bestimmten Triazolen bekannt.
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Es wurde nun gefunden, daß die erfindungsgemäßen Mischungen
vorteilhafte Eigenschaften im Vergleich zu den Einzelbestandteilen
aufweisen und daß häufig Synergismus
auftritt und der Ertrag der behandelten Feldfrucht erhöht werden
kann.
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Das Verhältnis von Fluquinconazol zu
Azoxystrobin liegt in einem weiten Bereich, jedoch üblicherweise
im Bereich 15 : 1 bis 1 : 10, vorzugsweise 5 : 1 bis 1 : 5, bezogen
auf das Gewicht.
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Weiterhin können gemeinsam mit den oben
beschriebenen Wirkstoffen auch andere Pestizide verwendet werden, vorausgesetzt,
daß sie
die Wechselwirkung zwischen den fungiziden Bestandteilen nicht negativ beeinflussen.
So ist es zum Beispiel manchmal nützlich, weitere Fungizide zuzugeben,
wie zum Beispiel andere Triazole, z. B. Propiconazol, Epoxiconazol
und Flutriafol, Imidazole wie Prochloraz, und verschiedene Verbindungen
wie Mancozeb, Chlorthalonil oder Pyrimethanil, die den Wirkungsbereich
ausweiten und so ein breiteres Pilzspektrum bekämpfen.
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Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen wirken
gegen vielerlei Pilze, insbesondere gegen Mehltaukrankheiten bei
Pflanzen, besonders gegen den Echten Mehltau des Getreides (Erysiphe
graminis), den Echten Mehltau der Gurke (Erysiphe cichoracearum),
den Falschen Mehltau der Rebe (Uncinula necator) sowie den Echten
Mehltau des Apfels (Podosphaera leuchotricha). Manche Verbindungen
können
jedoch gegen andere Pathogene aus der Gruppe der Deuteromyceten,
Ascomyceten, Phycomyceten und Basidiomyceten, z. B. gegen das Reisbrennen
(Pyricularia oryzae), gegen die Halmbruchkrankheit des Getreides
(Pseudocercosporella herpotrichoides), gegen die Reisblattscheidenweiße (Pellicularia
sasakii), gegen den Grauschimmel (Botrytris cinerea), gegen den
Braunrost des Weizens (Puccinia recondita), gegen die Braunfäule der
Kartoffel oder Tomate (Phytophthora infestans), gegen den Apfelschorf
(Venturia inaequalis) sowie gegen die Spelzenbräune (Leptosphaeria nodorum),
Plasmopara spp., z. B. Plasmopara viticola, Phytophthora spp., z.
B. Phytophthora infestans, und Pythium spp..
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Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können in
vielen Formen verwendet werden und werden häufig am bequemsten unmittelbar
vor der Verwendung durch Vermischen der Bestandteile in ihrer Handelsform,
gegebenenfalls mit Wasser, hergestellt.
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Außer durch Vermischen im Tank
unmittelbar vor der Verwendung können
fluquinconazol- und azoxystrobinhaltige Zusammensetzungen als Konzentrat
oder in gebrauchsfertiger Form formuliert werden.
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Geeignete Konzentrate sind im allgemeinen
diejenigen Konzentrate, die für
die Formulierung von Agrarchemikalien bekannt sind, z. B. eine Lösung, eine
Dispersion, eine wäßrige Emulsion,
ein dispergierbares Pulver, ein emulgierbares Konzentrat oder ein
Granulat. Außerdem
kann es wünschenswert
sein, ein Phosphonat oder Phosphinat der Formel I
in der
R
1 C
6-20-Alkyl, C
6-20-Alkoxy
oder gegebenenfalls substituiertes Phenyl bedeutet,
R
2 Benzyl, C
6-20-Alkyl,
das gegebenenfalls durch NH oder O unterbrochen ist, Di-C
6-20-alkylamino oder die Gruppe
bedeutet und
R
3 C
6-20-Alkyl bedeutet,
zuzugeben.
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Ein besonders nützlicher Zusatz ist Di(2-ethylhexyl)-octylphosphonat.
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Die Wirkstoffkonzentration (bei Verwendung
als alleinige Wirkkomponente) in einer Zusammensetzung zur direkten
Ausbringung auf die Feldfrucht nach üblichen Verfahren liegt vorzugsweise
im Bereich von 0,01 bis 10 Gewichtsprozent der Zusammensetzung,
insbesondere 0,005 bis 5 Gewichtsprozent, es können jedoch auch stärker konzentrierte
Zusammensetzungen mit bis zu 40 Prozent wünschenswert sein.
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Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann auf
Pflanzen direkt ausgebracht werden, z. B. durch Spritzen entweder
zu dem Zeitpunkt, an dem der Pilz gerade auf der Pflanze sichtbar
wird, oder protektiv, bevor der Pilz sichtbar wird. Bei Fluquinconazol
sind 25 bis 500 Gramm pro Hektar eine geeignete Ausbringungsmenge.
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Die Erfindung beinhaltet daher ein
Verfahren zur Bekämpfung
eines phytopathogenen Pilzes, dadurch gekennzeichnet, daß man a)
Fluquinconazol und b) Azoxystrobin auf Saatgut, Pflanzen oder anderes
vegetatives Material oder deren Umgebung ausbringt, wobei die Bestandteile
(a) und (b) entweder gemeinsam oder nacheinander ausgebracht werden.
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Die Erfindung wird durch die folgenden
Beispiele veranschaulicht.
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Beispiel 1
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Weizenpflanzen wurden mit Erysiphe
graminis (Echtem Mehltau) inokuliert. Zwei Tage nach der Inokulation
wurden sie mit Fluquinconazol, das dadurch erhalten wurde, daß man ein
Suspensionskonzentrat, das 10 Gew.-% Wirkstoff enthielt, mit Wasser
auf die erwünschte
Konzentration verdünnte,
oder mit Azoxystrobin, das dadurch erhalten wurde, daß man das
im Handel unter der Bezeichnung "Amistar" vertriebene Handelsprodukt
mit Wasser auf die erwünschte
Konzentration verdünnte,
oder Mischungen davon gespritzt.
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Eine Woche nach der Inokulation wurde
beurteilt, ob ein Bekämpfungserfolg
beim Weizen eingetreten war. Man gelangte zu den folgenden Ergebnissen.
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Um das Vorliegen von Synergismus
zwischen den Wirkbestandteilen aufzuzeigen, wurde mit den Ergebnissen
wie bei Colby S.R., "Calculating Synergistic and Antagonistic Responses
of Herbicide Combinations" [Berechnung synergistischer und antagonistischer
Reaktionen von Herbizidkombinationen] in Weeds 1967 15, 20–22 beschrieben,
verfahren. Bei dieser Methode wird die "erwartete" Wachstumsbekämpfung in Prozent
E der Kombination im Vergleich zur unbehandelten Kontrolle durch
die Gleichung
in der A die Kontrolle in
% durch Azoxystrobin allein in einer bestimmten Konzentration und
F die Kontrolle in % durch Fluquinconazol allein in einer bestimmten
Konzentration bedeutet, beschrieben. Übersteigt die beobachtete Bekämpfung der
Mischung den Wert E, so zeigen die Ergebnisse Synergismus an. Die
Ergebnisse lauten folgendermaßen.
In der Tabelle bedeutet der Bestandteil "AZ" Azoxystrobin und "FQ"
Fluquinconazol.
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Beispiel 2
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Man verfuhr ähnlich wie in Beispiel 1, wobei
einen Tag nach der Inokulation gespritzt wurde. Man gelangte zu
den folgenden Ergebnissen: Tabelle
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