DE69812699T2 - Verfahren zur herstellung von glasartigen kunstfasern - Google Patents

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Description

  • Die Erfindung betrifft die Herstellung von künstlichen glasartigen Fasern (MMVF) mit einem hohen Aluminiumoxidgehalt.
  • MMVF können durch Bilden einer mineralischen Schmelze, durch Schmelzen einer mineralischen Charge in einem Ofen und Zerfasern der Schmelze, gewöhnlich durch ein Schleuderzerfaserungsverfahren, hergestellt werden.
  • Es gibt ein besonderes Interesse für die Herstellung von MMVF-Isolierung mit mehr als 14% und häufig 18 bis 30% Aluminiumoxid, wie z. B. in WO-A-96/14274 und WO-A-96/14454 beschrieben.
  • In vielen Öfen, die verwendet werden, gibt es einen großen Schmelzsumpf und die mineralische Charge wird in diesen Sumpf hineingeschmolzen. Beispiele sind Wannen- und Elektroöfen. Das Schmelzen des Materials erfolgt in ein großes Volumen von vorher geschmolzenem Material und die Verweilzeit des Chargenmaterials im Schmelzsumpf ist in der Regel relativ lang, typischerweise mehrere Stunden.
  • Es gibt jedoch eine andere Ofenart, die zur Bildung der Schmelze für die MMVF-Herstellung verwendet wird, insbesondere für Fasern der Art, die als Gesteins- (einschließlich Stein- oder Schlacken-)fasern bezeichnet werden. Dies ist ein Schachtofen, bei dem der Ofen eine selbsttragende Säule von festem, grobem, mineralischem Material enthält und Verbrennungsgase durch die Säule dringen, um es zu erwärmen und zu schmelzen. Die Schmelze läuft zum Boden der Säule ab, an dem sich gewöhnlich ein Schmelzsumpf bildet. Die Schmelze wird vom Boden des Ofens entfernt. In diesem Fall ist der Schmelzsumpf relativ klein und die Verweilzeit des Materials in dem Sumpf ist relativ kurz, typischerweise Minuten.
  • Bestimmte Materialien sind für die Bereitstellung der oben erläuterten Fasern mit hohem Aluminiumoxidgehalt als geeignet vorgeschlagen worden. Diese bein- halten Mineralien, die einen hohen Aluminiumgehalt aufweisen, wie z. B. Bauxit. Bauxit und andere Materialien mit hohem Aluminiumgehalt, insbesondere solche mit hohem Gehalt an Aluminiumoxid Al2O3, haben aber einen hohen Schmelzpunkt und schmelzen in der Regel nur langsam in den Schmelzsumpf hinein. Insbesondere Bauxit neigt dazu, sich eher in der Schmelze zu lösen, als vollständig zu schmelzen.
  • Es kann sich lösen oder unvollständig schmelzen und einen Rückstand am Ofenboden hinterlassen, der von Zeit zu Zeit entfernt werden muss. So wird zur Verbesserung des Schmelzvorgangs Brennstoff, gewöhnlich fester, fossiler Brennstoff, im allgemeinen in der Charge aufgenommen, um Energie für das Schmelzverfahren bereitzustellen. Größere Mengen an Brennstoff führen zu höheren Kosten.
  • Daher betrifft die Erfindung die Schwierigkeit, ein Verfahren zur Herstellung von Fasern mit hohem Aluminiumgehalt bereitzustellen, welches Schmelzprobleme auf wirtschaftliche Weise mildert. Diese Probleme sind in Schachtöfen besonders wahrnehmbar.
  • US-A-4818290 betrifft ein Verfahren zur Verwendung von Schlacke aus der Ferrolegierungsherstellung. Aluminiumoxid und Siliciumdioxid werden zur geschmolzenen Schlacke zugegeben, die zur Herstellung von wärmebeständigen, feuerbeständigen und/oder alkalibeständigen Fasermaterialien verwendet wird. Der Gebrauch von Ferrochromschlacke in einem Schachtofen ist nicht offenbart,
  • Die in verwandte Anmeldung WO-A-89/04813 offenbart ein Verfahren zur Herstellung von Fasern aus Ferrochrom-Schlacke, die gegen hohe Temperaturen und stark alkalischen Bedingungen beständig sind. Der Gebrauch eines Schachtofens ist nicht offenbart. Die Verwendung eines Elektroofens ist bevorzugt.
  • Nach der Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung von künstlichen glasartigen Fasern (MMVF) mit einem Gehalt von mindestens 14% Aluminium, gemessen als Gew.-% Al2O3, durch Bereitstellen einer Charge von mineralischem Rohmaterial in einem Ofen, Schmelzen der Charge im Ofen unter Bildung einer Schmelze und Zerfasern der Schmelze unter Bildung von Fasern bereitgestellt, das dadurch gekennzeichnet ist, dass die Charge mindestens 5 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtcharge, Ferrochrom-Schlacke umfasst.
  • Wir haben festgestellt, dass die Aufnahme dieses einen bestimmten Typs an Ausgangsmaterial aus dem gesamten Bereich an Abfallmaterialien und Neumaterialien, die existieren, und im Gegensatz zu vielen Materialien, die zur Herstellung von MMVF mit hohem Aluminiumgehalt bekannt sind, wie z. B. Bauxit, die Bereitstellung eines hohen Aluminiumgehalts ermöglicht, aber die Schmelzprobleme mildert. Es wird angenommen, dass sich dies auf die Tatsache bezieht, dass Aluminium z. B. in Form von Bauxit sehr schwer zu schmelzen ist und eine große Energiezufuhr erforderlich ist, während Ferrochrom-Schlackenmaterialien durch ein Verfahren hergestellt werden, was dazu führt, dass Aluminium in einer Form vorliegt, die eine geringere Energieaufnahme zum Schmelzen erfordert. Daneben kann der sich ergebende Chromgehalt in den Fasern sogar vorteilhafte Wirkungen aufweisen.
  • Die Erfindung ist ferner dahingehend vorteilhaft, dass sie das Schmelzproblem durch Verwendung einer Aluminiumquelle mildert, die wirtschaftlich und in bequemer Weise verfügbar ist und für die bis jetzt keine oder nur eine sehr begrenzte Verwendung bestand.
  • Ferrochrom-Schlacke wird von der Hüttenindustrie, insbesondere der Ferrolegierungsindustrie erhalten. Sie wird als Nebenprodukt bei der Bildung von Ferrochromlegierung gebildet. Geeignete Materialien haben Aluminiumgehalte von 15 bis 40%, bevorzugt 20 bis 35%, bevorzugter mindestens 22% und insbesondere 24 bis 32%. Sie haben einen Eisengehalt von 1 bis 10%, vorzugsweise 2 bis 7%. Der Chromgehalt liegt vorzugsweise bei 4 bis 15% und bevorzugter bei 5 bis 13%. Alle Anteile sind bezogen auf das Gewicht auf Basis des Oxids gemessen.
  • Die nach der Erfindung hergestellten Fasern haben einen hohen Aluminiumgehalt, d. h. mindestens 14%, gemessen als Al2O3 auf Basis des Gewichts der Oxide. Geeignete biolösliche Fasern mit hohem Aluminiumgehalt, die in vorteilhafter Weise durch die vorliegende Erfindung hergestellt werden können, sind in WO-A-96/14454 und WO-A-96/14274 beschrieben. Andere sind in WO-A-97/29057, DE-U -2970027 und WO-A-97/30002 beschrieben. Auf alle diese sollte Bezug genommen werden. Im allgemeinen weisen die Fasern und die Schmelze, aus der sie gebildet werden, eine Analyse (gemessen als Gew.-% Oxide) innerhalb verschiedener Bereiche auf, die durch die folgenden normalen und bevorzugten unteren und oberen Grenzen definiert sind:
    SiO2 mindestens 30, 32, 35 oder 37, nicht mehr als 51, 48, 45 oder 43
    Al2O3 mindestens 14, 15, 16 oder 18, nicht mehr als 35, 30, 26 oder 23
    CaO mindestens 2, 8 oder 10, nicht mehr als 30, 25 oder 20
    MgO Null oder mindestens 2 oder 5, nicht mehr als 25, 20 oder 15
    FeO (einschließlich Fe2O3) Null oder mindestens 2, 5, nicht mehr als 15, 12 oder 10
    FeO + MgO mindestens 10, 12, 15, nicht mehr als 30, 25, 20
    Na2O + K2O Null oder mindestens 1, nicht mehr als 19, 14, 10
    CaO + Na2O + K2O mindestens 10, 15, nicht mehr als 30, 25
    TiO2 Null oder mindestens 1, nicht mehr als 6, 4, 2
    TiO2 + FeO mindestens 4, 6, nicht mehr als 18, 12
    B2O3 Null oder mindestens 1, nicht mehr als 5, 3
    P2O5 Null oder mindestens 1, nicht mehr als 8, 5
    Andere Null oder mindestens 1, nicht mehr als 8, 5.
  • Die Fasern haben vorzugsweise eine Sintertemperatur über 800°C, vorzugsweise über 1.000°C.
  • Die Schmelze hat vorzugsweise eine Viskosität bei Faserbildungstemperatur von 5 bis 100 Poise, bevorzugt 10 bis 70 Poise, bei 1.400°C.
  • Die Fasern haben vorzugsweise eine geeignete Löslichkeit in Lungenflüssigkeit, wie durch in vivo-Tests oder in vitro-Tests gezeigt wird, die typischerweise in physiologischer Kochsalzlösung ausgeführt werden, die auf einen pH-Wert von etwa 4,5 gepuffert ist. Geeignete Löslichkeiten werden in WO-A-96/14454 beschrieben. Gewöhnlich beträgt die Auflösungsgeschwindigkeit mindestens 10 oder 20 nm pro Tag in dieser Kochsalzlösung.
  • Die bevorzugten Fasern, die nach der Erfindung hergestellt werden, weisen eine Analyse auf, die mindestens 15%, gewöhnlich mindestens 17% und meistens mindestens 18% Al2O3 enthält, z. B. bis zu 30, 35 oder 40%.
  • Besonders bevorzugte Fasern, die nach der Erfindung hergestellt werden, sind biolösliche Fasern, die 30 bis 51 % SiO2 18 bis 30% Al2O3, 2 bis 30% CaO, 0 bis 25% MgO, 0 bis 15% FeO, 0 bis 6% TiO2, 0 bis 6% P2O5, 0 bis 5% B2O3, 0 bis 10% Alkalimetalloxid und 0 bis 8% andere Elemente enthalten. Besonders bevorzugte Fasern sind solche, die z. B. in WO-A-96/14454 und WO-A-96/14274 beschrieben sind. Die Fasern weisen vorzugsweise eine physiologische Löslichkeit auf, wie sie dort beschrieben ist.
  • Der Gebrauch von Ferrochrom-Schlacke als Ausgangsmaterial führt in der Regel zu einem messbaren Gehalt an Chrom in den Endfasern. Die Chrommenge beträgt gewöhnlich 0 bis 2%. Bevorzugte Mengen an Chrom sind 0,6 bis 1 %. Wir haben festgestellt, dass die Aufnahme von Chrom für die Isolierung oder Löslichkeit nicht schädlich ist und tatsächlich positive Vorteile zeigen kann. Z. B. kann es eine fungizide Wirkung ergeben. Dies kann in dauerhaft installiertem Material, wie MMVF-Produkten, nützlich sein. Somit können die Endfasern fungizide Eigenschaften aufweisen.
  • Der Chromgehalt und die Löslichkeit können durch Messen der Auflösungsgeschwindigkeit auf gleiche Weise wie vorstehend beschrieben, aber in einem wässrigen Medium, das eine wässrige Oxalsäure bei pH 2,5 darstellt, abgeschätzt werden. Unter diesen Bedingungen ergeben die nach der Erfindung hergestellten Fasern vorzugsweise eine Lösung, die 10 bis 20 ppm Chrom enthält.
  • Die nach der Erfindung hergestellten Fasern haben einen hohen Aluminiumgehalt. Vorzugsweise werden mindestens 15%, bevorzugter mindestens 21% und in manchen Fällen mindestens 25% (bezogen auf den Aluminium-Gesamtgehalt, wie vorstehend gemessen) des Aluminiumgehalts durch Ferrochrom-Schlacke geliefert.
  • Die Fasern können auf herkömmliche Weise hergestellt werden durch Bilden einer mineralischen Schmelze durch Schmelzen der mineralischen Feststoffe, die das Ferrochrom-Schlackenmaterial beinhalten, und dann Formen der Fasern aus der Schmelze, häufig durch ein Faserbildungs-Schleuderverfahren.
  • Z. B. können die Fasern durch ein Schleuderbecherverfahren gebildet werden, in welchem sie durch Perforationen in einem Schleuderbecher nach außen geschleudert werden, oder die Schmelze kann von einer Drehscheibe abgeschleudert werden und die Faserbildung kann durch Einblasen von Gasstrahlen durch die Schmelze gefördert werden. Vorzugsweise wird die Faserbildung durch Gießen der Schmelze auf einen ersten Rotor einer Kaskadenschleudervorrichtung durchgeführt. Vorzugsweise wird die Schmelze auf einen ersten von einem Satz von 2, 3 oder 4 Rotoren gegossen, die sich jeweils um eine im wesentlichen horizontale Achse drehen, wodurch die Schmelze auf dem ersten Rotor hauptsächlich auf den zweiten (niedrigeren) Rotor geschleudert wird, obwohl etwas von dem ersten Rotor als Fasern abgeschleudert werden kann, und die Schmelze auf dem zweiten Rotor als Fasern abgeschleudert wird, obwohl etwas in Richtung des dritten (niedrigeren) Rotors geschleudert werden kann, usw.
  • Die Schmelze wird in herkömmlicher Weise in Schachtöfen gebildet, in welchen die Verweilzeit der Rohmaterialien in der Schmelze kurz ist und wobei der Ofen eine Säule von festem, mineralischem Material enthält. Die Schmelze läuft zum Boden der Säule ab, gewöhnlich in einen Schmelzsumpf, und wird vom Ofenboden entfernt. Bevorzugte Schachtöfen sind Kupolöfen.
  • Die Ferrochrom-Schlacke kann in jeder geeigneten Form zur Charge gegeben werden. Sie kann in Form von groben Brocken zugegeben werden, die dem Ofen direkt zugefügt werden. Sie kann, nach Überführung in eine geeignet kleine Teilchengröße, in Form von gebundenen Briketts zugegeben werden, die dann zum Ofen gegeben werden.
  • Bei mindestens 5%, vorzugsweise mindestens 10 oder 15% und insbesondere mindestens 20% der Gesamtcharge handelt es sich um Ferrochrom-Schlacke. Gewöhnlich beträgt die Menge nicht mehr als 50% und insbesondere nicht mehr als 30% (alle Prozentgehalte bezogen auf das Gewicht auf Basis der mineralischen Charge, die die Schmelze bildet). Briketts, wenn sie verwendet werden und Ferrochrom-Schlacke enthalten, enthalten vorzugsweise mindestens 5%, bevorzugter mindestens 10, 15 oder 20% Ferrochrom-Schlacke, gewöhnlich aber nicht mehr als 30 oder 50%.
  • Der Rest der Charge kann herkömmlich sein, z. B. frisches Gestein oder wiederverwertete MMVF-Produkte. Abfallmaterial kann ebenfalls verwendet werden.
  • Abfallstoffe, die zweckmäßigerweise ebenso wie Ferrochrom-Schlacke aufgenommen werden können, beinhalten andere Schlacken aus der Hüttenindustrie, insbesondere Schlacken aus der Stahlproduktion, wie Konverterschlacken, Pfannenschlacken oder EAF-Schlacken, und andere Schlacken aus der Eisenlegierungsindustrie, wie Ferromangan- und Ferrosilicium-Schlacken, Schlacken und Rückstände aus der Primärproduktion von Aluminium, wie verbrauchte Aluminiumbehälterverkleidung oder Rotschlamm, Klärschlamm, Bleicherde, Rückstände aus der Hausmüllverbrennung und Industriemüllverbrennung, insbesondere Schlacken oder Filteraschen aus der Verbrennung von festem Hausmüll, Glasabfall (oder Schlacken) aus der Verglasung anderer Abfallprodukte, Glasbruch, Abfallprodukte aus der Montanindustrie, insbesondere Grubenstein aus dem Kohleabbau, Rückstände aus der Verbrennung von fossilem Brennstoff, insbesondere aus der Verbrennung von Kohle in Kraftwerken, verbrauchter Schleifsand, verbrauchter Formsand aus dem Eisen- und Stahlguß, Siebsand-Abfall und Bruchabfall aus der Keramik- und Ziegelindustrie. Toxisches, frisches Gestein kann auch als Abfall verwendet werden. Andere bevorzugte Abfälle beinhalten Schlacken und Rückstände aus der Sekundärproduktion von Aluminium. Diese werden häufig allgemein als "Aluminiumkrätze" oder "Aluminiumoxidkrätze" beschrieben. Bevorzugte Abfälle enthalten 0,5 bis 10 Gew.-% Aluminiummetall und 50 bis 90 Gew.-% Aluminiumoxid. Sie werden in unserer parallel eingereichten Anmeldung WO-A-99/28252 für den Gebrauch in Briketts erläutert. Insbesondere wird der Gebrauch von Abfällen aus Aluminiumgießverfahren bevorzugt. Dieses Verfahren liefert ein besonders aluminiumreiches Abfallmaterial, das als "Alukrätze" beschrieben wird. Diese enthält in der Regel bedeutende Anteile an Aluminiummetall und wird daher behandelt, um das Aluminiummetall zurückzugewinnen. Die Alukrätze wird im allgemeinen zerkleinert, gemahlen und gesiebt. Dies liefert etwas Aluminium für der Wiederverkauf und eine aluminiumreiche Fraktion, die zur Wiederverwendung in einen Ofen gegeben wird. Als Nebenprodukt wird auch ein aluminiumreiches Pulver hergestellt. Dies wird hier als "zerkleinerte Alukrätze" bezeichnet. Die aluminiumreiche Fraktion, gegebenenfalls zusammen mit anderen Aluminium-haltigen Abfallmaterialien, wird einem Wiederaufschmelzen in einem Ofen unterworfen. Dabei kann es sich um einen Drehofen oder einen Brennofen handeln. Der Aluminiumabfall kann einem Plasmaerwärmen unterworfen werden. Es kann auch ein herkömmlicher Ofen verwendet werden. Salz wird gewöhnlich zum Ofen gegeben, um die Oberflächenspannung des Aluminiums zu verkleinern und Oxidation zu verringern. Dieses Verfahren liefert eine Aluminiumfraktion für den Wiederverkauf, mehr Alukrätze und ein Salzschlackenmaterial. Die Salzschlacke kann einem nasschemischen Verfahren (das Waschen mit Wasser und eine Hochtemperaturbehandlung beinhaltet) unterworfen werden, welches eine Salzfraktion, die dem Ofen zurückgeführt wird, und ein weiteres aluminiumreiches Pulver, das hier als "behandelte Aluminiumsalzschlacke" bezeichnet wird, ergibt. Letzteres Produkt ist ein bevorzugtes Abfallprodukt.
  • Die folgenden Beispiele zeigen jeweils eine Zusammensetzung, die in einem Kupolofen geschmolzen werden kann, und die Analyse der Zusammensetzung und der davon erhaltenen Fasern.
  • BEISPIEL 1
  • 100% Briketts bestehend aus:
    9% Zement
    12% Wollabfall
    22% Ferrochrom-Schlacke
    23% Schredderasche
    29% Diabas-Bruch
    5% Bauxit
    resultierende chemische Zusammensetzung (in Gew.-%):
    Figure 00080001
  • BEISPIEL 2
  • 100% Briketts bestehend aus:
    9% Zement
    5% Konverterschlacke
    14% Ferrochrom-Schlacke
    62% Diabas-Bruch
    10% Aluminiumkrätze (behandelte Aluminiumsalzschlacke)
    resultierende chemische Zusammensetzung (in Gew.-%):
    Figure 00080002
  • BEISPIEL 3
  • 45% Diabas
    55% Briketts bestehend aus:
    9% Zement
    41 % Wollabfall
    23% Ferrochrom-Schlacke
    14% EAF-Flugasche
    13% Bodenasche aus Kraftwerken
    resultierende chemische Zusammensetzung (in Gew.-%):
    Figure 00090001
  • BEISPIEL 4
  • Charge: 53% Diabas + 22% Ferrochrom-Schlacke + 25% Zementbriketts Brikettzusammensetzung: 14% Zement + 48% Recyclingmaterial + 20% Konverterschlacke + 6% Bodenasche aus Kohle verbrennendem Kraftwerk + 12% calciniertes Bauxit
    resultierende chemische Zusammensetzung (in Gew.-%):
    SiO2 41,4
    Al2O3 19,8
    TiO2 1,7
    FeO 7,4
    CaO 11,8
    MgO 13,7
    Na2O 1,7
    K2O 0,8

    Viskosität (1.400°C) = 18,6 Poise
    Eisenreduktion beträgt 30%
    Konzentration von Cr: 1,6 Gew.-%
  • Es wird geschätzt, dass 10% Cr aus der Charge im Eisenabschlag und Filterstaub verloren gehen.
  • BEISPIEL 5
  • In diesem Beispiel wird die Ferrochrom-Schlacke in den Hauptofen gegeben und ein gesonderter Ofen für den Abfall bereitgestellt, in dem andere Materialien geschmolzen werden, wie in unserer entsprechenden Anmeldung WO-A-99/28247 beschrieben.
  • Charge im Kupolofen:
    3.850 kg/h Diabas
    1.050 kg/h Schlacke aus der Produktion von Ferrochrom-Legierung
  • Mit einem Glühverlust von 4% liefert dies 0,96 (3.850 + 1.050) = 4.700 kg Schmelze pro Stunde aus dem Kupolofen.
  • Ein Abfall schmelzender Elektroofen wurde beschickt mit:
    900 kg/h Mineralwollabfall
    50 kg/h Aluminiumkrätze aus dem sekundären Schmelzen von Aluminium (behandelte Aluminiumsalzschlacke)
    450 kg/h Konverterschlacke aus der Stahlproduktion
    900 kg/h Filterasche aus der Verbrennung von festem Hausmüll.
  • Die Chargenmischung wird kontinuierlich geschmolzen und mit der vom Kupolofen kommenden Schmelze gemischt. Die Mischschmelze wird auf eine Kaskadenschleudervorrichtung gegossen, um Mineralfasern der folgenden chemischen Zusammensetzung zu bilden:
    SiO2 41,1%
    Al2O3 20,0%
    TiO2 1,7%
    FeO 7,3%
    CaO 12,9%
    MgO 12,6%
    NaO2 2,1%
    K2O 1,2%
    F+C1 0,5%
    Andere 0,6%
  • Sowohl Aluminiumkrätze als auch Flugasche aus der Abfallverbrennung enthalten beträchtliche Mengen an den giftigen Bestandteilen Fluor, Chlor, Zink und Blei. Die vereinte Zufuhr beträgt:
    Figure 00110001
  • Durch Beschränkung dieser Zufuhr zum gesonderten Ofen zum Abfallschmelzen wird das Abströmen von Fluor, Chlor, Zink, Blei und anderen Flüchtigen Komponenten in das Abgas und in die Filter minimiert.

Claims (13)

  1. Verfahren zur Herstellung von künstlichen glasartigen Fasern mit einem Gehalt von mindestens 14% Aluminium, gemessen als Gewichtsprozent Al2O3, umfassend das Bereitstellen einer Charge von mineralischem Rohmaterial in einem Schachtofen, wobei die Charge eine Schichtung von festem mineralischem Material ist, das Schmelzen der Charge in dem Ofen unter Bildung einer Schmelze und Zerfasern der Schmelze unter Bildung von Fasern, wobei die Charge Ferrochrom-Schlacke umfasst und der Gehalt der Ferrochrom-Schlacke in der Charge mindestens 5 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtcharge, beträgt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, in welchem der Gehalt an Ferrochrom-Schlacke in der Charge mindestens 10 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtcharge, beträgt.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, in welchem der Ofen ein Kupolofen ist.
  4. Verfahren nach irgendeinem vorhergehenden Anspruch, in welchem die Ferrochrom-Schlacke einen Aluminiumgehalt von 22 bis 35%, einen Eisengehalt von 1 bis 10% und einen Chromgehalt von 4 bis 15% aufweist, alles nach dem Gewicht auf Basis von Oxiden berechnet.
  5. Verfahren nach irgendeinem vorhergehenden Anspruch, in welchem die Fasern einen Chromgehalt von 0,6 bis 2 Gew.-%, gemessen als Cr2O3 auf Basis der Oxide, aufweisen.
  6. Verfahren nach irgendeinem vorhergehenden Anspruch, in welchem die Fasern einen Calciumgehalt von mindestens 8 Gew.-%, gemessen als CaO auf Basis der Oxide, aufweisen.
  7. Verfahren nach irgendeinem vorhergehenden Anspruch, in welchem die Fasern einen Magnesiumgehalt von nicht mehr als 15 Gew.-%, gemessen als MgO auf Basis der Oxide, aufweisen.
  8. Verfahren nach irgendeinem vorhergehenden Anspruch, in welchem die Fasern einen Eisengehalt von mindestens 2 Gew.-%, gemessen al., FeO auf Basis der Oxide, aufweisen.
  9. Verfahren nach irgendeinem vorhergehenden Anspruch, in welchem die Fasern einen Gehalt von Natrium und Kalium von mindestens 1 Gew.-%, gemessen als Na2O + K2O auf Basis der Oxide, aufweisen.
  10. Verfahren nach irgendeinem vorhergehenden Anspruch, in welchem die Ferrochrom-Schlacke in fester Form zum Ofen gegeben wird.
  11. Verfahren nach irgendeinem vorhergehenden Anspruch, in welchem die Ferrochrom-Schlacke in gebundenen Briketts enthalten ist, die dem Ofen zugegeben werden.
  12. Verfahren nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 10, in welchem die Ferrochrom-Schlacke als große Klumpen in der Charge enthalten ist, die direkt in den Ofen gegeben werden.
  13. Verfahren nach irgendeinem vorhergehenden Anspruch, in welchem die Fasern zu einem Isolationsprodukt verarbeitet werden.
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