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Die
Erfindung betrifft Einstichvorrichtungen zum Erhalten von Blut-
und anderen Flüssigkeitsproben
aus dem Körper
zur Analyse oder Verarbeitung.
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In
vielen derzeit verwendeten medizinischen Verfahren ist eine relativ
kleine Blutprobe im Bereich von 5 bis 50 μl erforderlich. Kostengünstiger
und für den
Patienten weniger traumatisch ist die Entnahme einer solchen Probe,
indem man die Haut an einer ausgewählten Stelle, z. B. dem Finger,
mit einer Lanzette eröffnet
oder in sie einsticht, um ein bis zwei Bluttropfen aufzufangen,
statt durch Venenschnitt ein Röhrchen
venöses
Blut abzuziehen. Mit dem Aufkommen von Tests für den Hausgebrauch, z. B. zur Eigenüberwachung
von Blutzucker, besteht Bedarf an einem einfachen Verfahren, das
in beliebiger Umgebung von jemandem durchgeführt werden kann, der den Test
benötigt.
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Herkömmlich verwendete
Lanzetten haben allgemein einen starren Körper und eine sterile Nadel,
die von einem Ende vorsteht. Die Lanzette kann zum Einstechen in
die Haut verwendet werden, wodurch eine Blutprobe aus der erzeugten Öffnung aufgefangen
werden kann. Das Blut wird zu einer Testvorrichtung oder Auffangvorrichtung überführt. Am häufigsten
entnimmt man Blut aus den Fingerspitzen, wo die Versorgung allgemein
ausgezeichnet ist. Allerdings verursacht die Nervendichte in diesem
Bereich vielen Patienten erheblichen Schmerz. Mitunter nimmt man
eine Probe an einem alternativen Ort, z. B. an Ohrläppchen oder
Extremitäten,
um Stellen zu wählen,
die unempfindlicher sind. An diesen Stellen ist es aber auch weniger
wahrscheinlich, daß sie
ausgezeichnete Blutproben liefern, und sie erschweren die direkte
Blutübertragung
zu Testvorrichtungen.
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Wiederholtes
Einstechen auf begrenzten Oberflächen
(z. B. Fingerspitzen) führt
zu Schwielenbildung. Dies erschwert die Blutentnahme und verstärkt den
Schmerz.
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Um
die Angst vor dem Hauteinstich und den damit verbundenen Schmerz
zu verringern, wurden viele federbelastete Vorrichtungen entwickelt.
Die folgenden beiden Patentschriften sind für die Vorrichtungen repräsentativ,
die in den achtziger Jahren zur Verwendung mit Diagnosetestprodukten
für den Hausgebrauch
entwickelt wurden.
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Die
US-A-4503856 beschreibt einen federbelasteten Lanzetteninjektor.
Die wiederverwendbare Vorrichtung arbeitet mit einer Einweglanzette
zusammen. Der Lanzettenhalter kann in einer eingefahrenen Position
verriegelt werden. Berührt
der Benutzer einen Abzug, läßt eine
Feder die Lanzette mit hoher Geschwindigkeit in die Haut einstechen
und sich dann zurückziehen.
Die Geschwindigkeit ist wichtig, um den mit dem Einstich zusammenhängenden Schmerz
zu mildern.
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Die
US-A-4517978 beschreibt ein Instrument zur Blutprobenahme. Diese
Vorrichtung, die ebenfalls federbelastet ist, verwendet eine Standard-Einweglanzette.
Diese Gestaltung ermöglicht
eine leichte und genaue Positionierung an einer Fingerspitze, damit
sich die Auftreffstelle leicht bestimmen läßt. Nach dem Einstich der Lanzette
in die Haut zieht eine Rückholfeder
die Lanzette in eine sichere Position in der Vorrichtung zurück.
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In
Gesundheitseinrichtungen ist oft erwünscht, dem Patienten eine Probe
abzunehmen und dann die Probe kontrolliert in eine Testvorrichtung
zu geben. Beispielsweise erfordern einige Blutzucker-Überwachungssysteme,
die Blutprobe auf eine Testvorrichtung aufzubringen, die mit einem Testinstrument
in Kontakt steht. Führt
man hierbei den Finger eines Patienten direkt zur Testvorrichtung,
besteht eine gewisse Kontaminati onsgefahr durch Blut eines früheren Patienten.
Bei solchen Systemen, insbesondere in Kliniken, wird der Patient
gewöhnlich
mit der Lanzette behandelt, eine Probe wird über Kapillarwirkung in einer
Mikropipette aufgefangen, und anschließend wird die Probe aus der
Pipette zur Testvorrichtung überführt.
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Die
US-A-4920977 beschreibt eine Anordnung zum Blutauffangen mit Lanzette
und Mikroauffangröhrchen.
Diese Vorrichtung beinhaltet eine Lanzette und einen Auffangbehälter in
einer einzelnen Vorrichtung. Das Einstechen und Auffangen sind zwei
getrennte Handlungen, aber die Vorrichtung bildet eine zweckmäßige einzelne
Einwegeinheit für
Situationen, in denen das Auffangen der Probe vor der Verwendung
erwünscht
ist. Ähnliche
Vorrichtungen sind in den US-A-4360016 und US-A-4924879 offenbart.
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Die
US-A-4850973 und US-A-4858607 offenbaren eine Kombinationsvorrichtung,
die alternativ als spritzenartige Injektionsvorrichtung und als Einstichvorrichtung
mit massiver Einweg-Nadellanzette je nach Konfiguration verwendet
werden kann.
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Die
US-A-5318584 beschreibt eine Blutlanzettenvorrichtung zur Blutentnahme
zu Diagnosezwecken. Diese Erfindung verwendet ein Dreh-/Gleit-Übertragungssystem,
um den Einstichschmerz zu mildern. Die Einstichtiefe ist vom Benutzer
leicht und genau einstellbar.
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Die
US-A-5368047, US-A-4654513 und US-A-5320607 beschreiben jeweils
Blutprobenahmegeräte
mit Absaugung. Diese Vorrichtungen entwickeln eine Saugwirkung zwischen
der Einstichstelle und dem Ende der Vorrichtung, wenn sich der Lanzettenhaltemechanismus
nach Einstich in die Haut zurückzieht.
Eine flexible Dichtung um das Ende der Vorrichtung trägt dazu
bei, das Ende um die Einstichstelle abzudichten, bis eine ausreichende
Probe aus der Einstichstelle abgezogen wurde oder der Benutzer die
Vorrichtung zurückzieht.
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Die
US-A-4637403 und US-A-5217480 offenbaren kombinierte Einstich- und
Blutauffangvorrichtungen, die eine Membran zum Erzeugen eines Vakuums über der
Wundstelle verwenden.
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Die
US-A-5582184 beschreibt eine Einrichtung zum Auffangen und Messen
von Körperflüssigkeiten.
Dieses System verwendet eine koaxiale Spritze und Kapillarröhre, die
in einem Abstandshalteteil angeordnet sind. Das Abstandshalteteil
begrenzt die Einstichtiefe der Spritze und drückt Körpergewebe um die Spritze zusammen,
während
die Spritze in der Haut steckt, um den Fluß interstitieller Flüssigkeit
zur Spritze zu verbessern. Eine Saugvorrichtung zieht Körperflüssigkeit
durch die Spritze und in das Kapillarröhrchen.
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Entwickelt
wurden ferner Vorrichtungen für den
einmaligen Testeinsatz, d. h. für
Cholesterintests für
den Hausgebrauch, und für
den Einsatz in Gesundheitseinrichtungen, um Kontamination zwischen Patienten
bei Verwendung an mehreren Patienten auszuschließen. Auch die US-A-4869249
und US-A-5402798
offenbaren Einweg-Einstichvorrichtungen zum einmaligen Gebrauch.
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Als
Ersatz für
die invasive Probenahme offenbaren die US-A-5421816, 5445611 und
5458140 die Verwendung von Ultraschall, um als Pumpe zum Auspressen
interstitieller Flüssigkeit
direkt durch intakte (nicht eingestochene) Haut zu wirken. Allerdings
ist die Flüssigkeitsmenge,
die sich auf diese Weise erhalten läßt, sehr begrenzt.
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Ein
weiterer Lanzettenejektor ist in der US-A-5282822 offenbart.
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Trotz
der vielen Verbesserungen ist der Einstichschmerz für viele
Patienten nach wie vor sehr problematisch. Die Notwendigkeit der
Blutprobenahme und die Furcht vor Schmerz dabei sind auch ein Haupthindernis
für die
Millionen diagnostizierter Diabetiker, die wegen des damit zusammenhängenden Schmerzes
ihren Blutzuckerspiegel nicht ausreichend überwachen. Außerdem wird
immer häufiger eingestochen,
um eine Blutprobe für
andere diagnostische Applikationen zu erhalten, und es besteht Bedarf
an einer weniger schmerzhaften, minimal invasiven Vorrichtung, um
diese Applikationen zu verbessern und diese Technologien akzeptabler
zu machen.
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Daher
besteht eine Aufgabe der Erfindung darin, eine Vorrichtung zum Erhalten
einer Körperflüssigkeitsprobe
durch die Haut bereitzustellen, die praktisch schmerzfrei und minimal
invasiv ist.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist, einen Lanzettenträger bereitzustellen,
der die o. g. Mängel beseitigt.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist, eine Vorrichtung zum Erhalten
einer Blut- oder interstitiellen Flüssigkeitsprobe je nach genutzter
Probenahmestelle und Einstichtiefe bereitzustellen. Wenngleich es
derzeit keine handelsüblichen
Vorrichtungen unter Nutzung von interstitieller Flüssigkeit
(ISF) gibt, bemüht
man sich aktiv um die Herstellung der Korrelation von Analyten,
z. B. Glucose, in ISF verglichen mit Vollblut. Ließe sich
ISF leicht erhalten und wäre
die Korrelation hergestellt, so könnte ISF als Probe bevorzugt
sein, da keine Interferenz roter Blutzellen vorliegt oder keine
Hämatokriteinstellung
erforderlich ist.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung bereitzustellen,
mit der eine kleine, aber einstellbare Probe, d. h. 3 μl für eine Testvorrichtung
bzw. 8 μl
für eine
weitere Testvorrichtung, entnommen werden kann.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist, eine Vorrichtung bereitzustellen,
mit der die abgenommene Probe aufgefangen wird und unabhängig von
der Lage der Probenahmestelle am Körper leicht zu einer Testvorrichtung überführt werden
kann. Auf diesem Weg unterstützt
man die Infektionseindämmung
dadurch, daß nicht
mehrere Patienten mit einem einzelnen Testinstrument in Kontakt
kommen; nur die Probenahmevorrichtung mit einem Einweg-Patientenkontaktabschnitt
wird zum Testinstrument überführt. Alternativ
kann der Einwegabschnitt einer Testvorrichtung mit dem Probenehmer
körperlich
gekoppelt sein, so daß die
Probe während
der Probenahme direkt in die Testvorrichtung überführt werden kann. Danach kann
die Testvorrichtung gegebenenfalls in einem Testinstrument abgelesen
werden, oder das Testsystem kann in den Probenehmer integriert sein und
die Testvorrichtung kann direkte Ergebnisse liefern, die für den Patienten
angezeigt werden.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zur
minimal invasiven Probenahme mit einem wiederverwendbaren Probenehmer
und Einweg-Probenauffang bereitzustellen.
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Diese
und weitere Aufgaben werden mit den Merkmalen der Ansprüche gelöst.
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Ein
Verfahren zur Blutprobenahme weist die folgenden Schritte auf: Plazieren
eines vorderen Endes eines Gehäuses
an einer Hautoberfläche,
Vorschieben eines hohlen Einstichelements, um einen Einschnitt durch
die Hautoberfläche
vorzunehmen und Herabdrücken
eines Körpergewebsrings
in Umgebungsbeziehung zum Einschnitt, um die Seiten des Einschnitts
auseinander zu spreizen, während Körperflüssigkeit
zum und in den Einschnitt gedrückt wird.
Gleichzeitig wird das Einstichelement im Einschnitt bewegt, um den
Einschnitt offen zu halten. Anschließend wird eine Saugwirkung
auf das Einstichelement ausgeübt,
um Körperflüssigkeit
aus dem Einschnitt und in ein Röhrchen
zu ziehen, das mit dem Einstichelement kommuniziert.
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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Erhalten einer Probe einer
Körperflüssigkeit
durch die Haut mit einem Gehäuseteil,
das ein hohles Einstichelement zum Einstechen in die Haut enthält. Ein im
Gehäuse
angeordnetes erstes Federteil drückt das
Einstichelement so, daß es
von einem vorderen Ende des Gehäuses
ausreichend vorsteht, um einen Einschnitt durch die Haut vorzunehmen.
Ein Anschlagteil legt eine maximale Eindringtiefe des Einstichelements
fest. Eine im Gehäuse angeordnete zweite
Feder zieht das Einstichelement teilweise zurück, während ein vorderes Ende des
Einstichelements im Einschnitt verbleibt. Ein Röhrchen kommuniziert mit dem
hinteren Ende des Einstichelements. Ein Saugmechanismus erzeugt
eine Saugwirkung im Röhrchen
zum Einziehen von Körperflüssigkeit
durch das Einstichelement.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung betrifft eine Probenahmevorrichtung zur Beprobung
von Körperflüssigkeit.
Die Probenahmevorrichtung verfügt über ein
Gehäuse
und einen Einstichelementträger,
der im Gehäuse
angeordnet ist und ein hohles Einstichelement trägt. Ein Röhrchen kommuniziert mit dem
Einstichelement. Ein im Gehäuse
angeordneter Antriebsmechanismus treibt den Einstichelementträger vor,
um einen Einschnitt in der Haut vorzunehmen und ein Ende des Einstichelements
im Einschnitt zu halten. Ein am Gehäuse angeordneter Stimulatormechanismus
drückt
einen Körpergewebsring
in Umgebungsbeziehung zum Einschnitt herab, um Seiten des Einschnitts
auseinander zu spreizen, während
Körperflüssigkeit
zum Einschnitt gedrückt wird.
Ein am Gehäuse
angeordneter Spritzenbewegungsmechanismus bewegt das Ende des Einstichelements
relativ zum Einschnitt, um den Einschnitt offen zu halten, während der
Stimulatormechanismus Körperflüssigkeit
zu ihm drückt.
Ein am Gehäuse
angeordneter Saugmechanismus erzeugt eine Saugwirkung im Röhrchen zum
Einziehen von Körperflüssigkeit
durch das Einstichelement und in das Röhrchen.
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Die
Aufgaben und Vorteile der Erfindung gehen aus der nachfolgenden
näheren
Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
in Verbindung mit den beigefügten
Zeichnungen hervor, in denen gleiche Bezugszahlen gleiche Elemente
bezeichnen. Es zeigen:
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1 eine
Längsschnittansicht
durch eine Probenahmevorrichtung gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung mit einer Spritze in einem scharfen Zustand;
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2 eine 1 ähnelnde
Ansicht, nachdem die Spritze ausgelöst wurde und einen Einschnitt
in einer Hautoberfläche
vornimmt;
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3 eine 2 ähnelnde
Ansicht, nachdem ein Saugmechanismus betätigt wurde, um Körperflüssigkeit
durch die Spritze zu ziehen;
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3A eine
Schnittansicht an der Linie 3A-3A in 3;
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4 eine
schematische Ansicht einer Spritze, die in einem Einschnitt längs hin-
und herbewegt wird;
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5 eine
schematische Ansicht einer Spritze, die in einem Einschnitt seitlich
hin- und herbewegt wird;
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6 eine
schematische Ansicht einer Spritze, die in elliptischer Richtung
in Schwingung versetzt wird;
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7 eine
schematische Ansicht einer Spritze, die in einem Einschnitt gedreht
wird;
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8 eine
Längsschnittansicht
eines unteren Abschnitts einer modifizierten Probenahmevorrichtung
mit einer Spritze, die in einem eingezogenen Zustand angeordnet
ist;
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9 eine 8 ähnelnde
Ansicht, nachdem die Spritze nach vorn gedrückt wurde;
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10 eine
Seitenansicht eines unteren Endes einer Spritze mit einem daran
befestigten Anschlagteil; und
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11 eine
Schnittansicht an der Linie 11-11 in 10.
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In 1 bis 3 ist
eine Probenahmevorrichtung 10 für Körperflüssigkeiten dargestellt, die
ein zylindrisches Außengehäuse 12 aufweist.
In ein oberes Ende des Gehäuses 12 ist
eine Spannhülse 14 eingeschraubt,
in der eine obere und eine untere Vertiefung 16, 18 gebildet
sind. Die obere Vertiefung 16 hat ein Innenschraubgewinde,
das mit einem außen gewindeten
Anschlagring 20 verbunden ist, der auf eine ausgewählte senkrechte
Position relativ zum Gehäuse
eingestellt werden kann.
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In
der Spannhülse 14 ist
eine hohle Antriebsstange 22 zur Längsbewegung gleitfähig angeordnet. Auf
ein unteres Ende der Antriebsstange 22 ist ein Spritzenträger 24 aufgeschraubt.
In einem unteren Ende des Trägers 24 ist
eine Spritze 26 der Art angeordnet, die einen Längskapillardurchgang 28 (siehe 4)
aufweist. Dieser Durchgang ist im Hinblick auf eine Mittelachse
der Spritze vorzugsweise seitlich versetzt. Anstelle einer Spritze
kann jede geeignete Art von hohlem Einstichelement verwendet werden, z.
B. eine Nadel oder scharfe Kanüle.
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Ein
oberes Ende der Spritze kommuniziert mit einem Probenahmeröhrchen 30,
wobei sich ein oberes Ende des Röhrchens
in eine untere Vertiefung 32 einpaßt, die in der Antriebsstange 22 gebildet ist.
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Zwischen
ihrem oberen und unteren Ende weist die Antriebsstange 22 eine
Radialvergrößerung 33 auf,
in der eine nach außen
offene Ringnut 34 gebildet ist, die so bemessen ist, daß sie einen
Stift 36 eines ersten Abzugs (Auslösers) 38 aufnimmt.
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Im
Probenahmeröhrchen 30 ist
ein Kolben 40 mit einer weichen Spitze 42 gleitfähig angeordnet, die
einen enganliegenden (abdichtenden) Eingriff mit einer Innenfläche des
Röhrchens 30 herstellt.
Ein oberes Ende des Kolbens 40 ist am unteren Ende einer
Zugstange 46 befestigt, die in einer Mittelbohrung der
Antriebsstange 22 gleitet.
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Auf
ein oberes Ende der Antriebsstange 22 ist eine Halterungshülse 48 aufgeschraubt,
in der ein zweiter Abzug 50 zur seitlichen Gleitbewegung
angeordnet ist. Im zweiten Abzug 50 ist ein Mittelloch 52 gebildet,
das größer als
der Außendurchmesser
der Zugstange 46 ist. Die Zugstange 46 hat eine
Vertiefung 54, die so bemessen ist, daß sie jeweilige Seiten des
Lochs 52 aufnimmt.
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Eine
Antriebsfeder 56 in Form einer Schraubendruckfeder wirkt
zwischen der Vergrößerung 33 und
der Spannhülse 14.
Auf der Spannhülse 14 ruht eine
Rückzugfeder 58 in
Form einer Schraubendruckfeder. Zwischen der Vergrößerung 33 und
der Oberseite des Kolbens 40 wirkt eine Saugfeder 60 in Form
einer Schraubendruckfeder.
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Am
Spritzenträger 24 ist
ein piezoelektrischer Wandler 66 angeordnet, der mit einer
Batterie 68 elektrisch verbunden ist. Piezoelektrische
Wandler sind herkömmliche
Arten von Vibratoren, die so orientiert sein können, daß sie Vibrationen in jeder gewünschten
Richtung erzeugen. Ein unteres Ende des piezoelektrischen Wandlers 66 steht
mit der Spritze in Kontakt, um die Spritze vibrieren zu lassen, d.
h. senkrecht (längs),
seitlich oder elliptisch (eine Kombination aus senkrechten und seitlichen
Vibrationen).
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An
einem unteren Ende des Gehäuses 12 ist eine
Stimulatorhülse 70 angeordnet.
Diese Hülse
hat eine untere Ringfläche 72 mit
Kegelstumpfform und ist in einen Hülsenträger 74 eingeschraubt.
Von diametral entgegengesetzten Positionen des Hülsenträgers 74 stehen Stifte 76 vor,
die in jeweiligen senkrechten Schlitzen 78 gleitfähig angeordnet
sind, die im Gehäuse 12 gebildet
sind.
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Auf
diametral entgegengesetzten Seiten des Gehäuses 12 ist ein Paar
identische Antriebs(zahn)räder 80 drehbar
angeordnet (siehe auch 3A). In einer Innenfläche jedes
Antriebsrads 80 ist eine Kurvennut 82 gebildet,
in die ein jeweiliger Stift 76 vorsteht. Über dem
Antriebsrad ist zur Drehung um eine Mittellängsachse des Gehäuses ein Hohl-
bzw. Ring(zahn)rad 84 angeordnet, das durch ein Ausgangsritzel 86 eines
Elektromotors 88 gedreht wird. Die Unterseite des Ringrads 84 ist
mit Zähnen
ausgebildet, die in Zähne
eingreifen, die um die Außenumfänge der
Antriebsräder 80 gebildet sind.
Daher wird die Drehung des Ritzels 86 zu den Antriebsrädern 80 übertragen,
um die Antriebsräder zu
drehen. Die damit einhergehende Drehung der außermittigen Nuten 82 der
Antriebsräder
bewirkt, daß sich
die Stifte 76 und damit der Hülsenträ ger 74 zusammen mit
der Stimulatorhülse
senkrecht hin- und herbewegen.
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Im
folgenden wird der Betrieb der Probenahmevorrichtung 10 erläutert. Zum
Scharfmachen der Vorrichtung wird die Halterungshülse 48 von
einem Benutzer nach oben gezogen, bis eine abgeschrägte Fläche 90 der
Vergrößerung 33 der
Antriebsstange 22 den ersten Abzug seitlich nach außen verschiebt. Ist
die Nut 34 der Vergrößerung zum
nach außen
verschobenen ersten Abzug 38 ausgerichtet, wird der erste
Abzug durch eine Feder (nicht gezeigt) nach innen gedrückt, um
den Stift 36 in die Nut 34 einzusetzen, damit
die Antriebsstange 22 im scharfen Zustand festgehalten
wird (1). Zugleich wird die Antriebsfeder 56 aus
einem entspannten Zustand zusammengedrückt, und der Spritzenträger 24 wird
zusammen mit der Spritze 26 angehoben. Die Zugstange 46 wird
durch den zweiten Abzug 50 festgehalten, wobei die Saugfeder 60 in
einem zusammengedrückten
Zustand angeordnet ist.
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Das
untere Ende 72 des Gehäuses 12 wird an
der Hautoberfläche
S plaziert, vorzugsweise an einem Abschnitt des Körpers mit
weniger Nervenenden als z. B. die Fingerspitze. Ein Unterarm wäre eine
geeignete Stelle. Danach wird der Abzug 38 gegen eine Federvorspannung
herausgezogen, um die Antriebsstange 22 und die zusammengedrückte Antriebsfeder 56 freizugeben.
Als Ergebnis werden die Antriebsstange 22, der Spritzenträger 24 und
die Spritze 26 nach unten getrieben, so daß die Spritze einen
Einschnitt I durch die Hautoberfläche S gemäß 2 vornimmt.
Während
der Abwärtsbewegung
der Antriebsstange 22 stellt die Halterungshülse 48 einen Eingriff
mit einem oberen Ende der Rückzugfeder 58 her
und stößt dann
an den Anschlagring 20 an, was die Einschnittiefe begrenzt
und die Rückzugfeder 58 etwas
zusammendrückt.
Danach bewegt die Rückzugfeder 58 die
Antriebsstange 22 etwas nach oben, aber nicht so weit,
daß die
Spritze 26 vollständig
aus dem Einschnitt I entfernt wird. Anschließend wird der Motor 88 betätigt, entweder
manuell oder automatisch als Reaktion auf den Abschuß der Spritze,
um die Stimulatorhülse 70 senkrecht
hin- und herzubewegen. Dadurch drückt die Unterseite 72 wiederholt einen
Ring aus Haut und Körpergewebe
herab, der den Einschnitt umgibt. Jedes Herabdrücken dieses Rings bewirkt,
daß sich
der Einschnitt ausbaucht und die Seiten des Einschnitts auseinander
gespreizt werden, und drückt
Körperflüssigkeit,
z. B. Blut oder interstitielle Flüssigkeit, zum Einschnitt I
und durch ihn nach außen.
Damit sich die nach innen gedrückte Körperflüssigkeit
am Einschnitt (zur anschließenden Probenahme)
ansammeln kann, wird die Spritze 26 durch den piezoelektrischen
Wandler 66 relativ langsam in Vibration versetzt, um den
Einschnitt offen zu halten. Wie zuvor erwähnt, kann die Vibrationsrichtung
durch die spezielle Orientierung des Wandlers 66 bestimmt
werden. In einer Ausführungsform
ist die Vibrationsrichtung längs
oder senkrecht (5); in einer weiteren Ausführungsform
ist die Vibration seitlich (6); in einer
weiteren Ausführungsform
ist die Vibration eine Kombination aus seitlich und senkrecht, d.
h. eine allgemein elliptische Schwingung (7).
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Deutlich
ist, daß bei
Nichtbewegung der Spritze im Einschnitt das Vorhandensein einer
feststehenden Spritze im Einschnitt zu einem Verschließen des
Einschnitts durch Kollagen in der Haut führen könnte, wodurch sich Körperflüssigkeit
nicht am Einschnitt ansammeln könnte.
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Nach
kurzer Zeit, die ausreicht, damit sich reichlich Körperflüssigkeit
am Einschnitt ansammeln kann, wird der zweite Abzug 50 manuell
betätigt,
um die Zugstange 46 freizugeben, wodurch die Feder 60 den
Kolben 40 im Röhrchen 30 anhebt.
Dadurch kommt eine Saugwirkung im Röhrchen 30 unter dem Kolben 40 zustande,
die eine Körperflüssigkeitsprobe 90 durch
die Spritze 26 einzieht (3).
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Danach
kann die Vorrichtung von der Haut entfernt und die Probe zu einer
geeigneten Teststelle abgegeben werden.
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Als
Alternative zur Hin- und Herbewegung der Spritze kann die Spritze
um ihre eigene Mittelachse gedreht werden, während sie im Einschnitt I angeordnet
ist. Dazu kann eine drehbare Spritze 92 gemäß 7 in
einer Vorrichtung 10' gemäß 8 und 9 genutzt
werden. Diese Vorrichtung 10' ähnelt der
in 1 bis 3 gezeigten, wobei ihr ein Dreh(zahn)rad 94 zugefügt ist,
das durch ein Ritzel 95 eines zweiten Motors 96 angetrieben
wird. Das Rad 94 weist eine nach oben offene Vertiefung 98 auf,
die so bemessen ist, daß sie
ein unteres Ende 100 des Röhrchens 30 enganliegend
aufnimmt, in dem die Spritze 92 angeordnet ist. Bei Antrieb
des Spritzenträgers 24' zur Haut tritt
somit der untere Abschnitt 100 des Röhrchens 30 in die
Vertiefung 98 ein, um einen Reibeingriff zwischen dem Röhrchen 30 und
dem Rad 94 herzustellen (siehe 9). Indem
anschließend
das Ritzel 95 gedreht wird, werden das Rad 94,
das Röhrchen 30 und
die Spritze 92 relativ zum Träger 24' um eine Achse gedreht, die mit einer
Mittelachse der Spritze 92 zusammenfällt. Die Spritze 92 weist
ein spitzes Ende 102 in Form einer Hälfte eines Kegels auf. Beim
Drehen der Spritze um ihre eigene Achse schneidet das Halbkegelsegment 102 eine
keglige Vertiefung 104 im Einschnitt und hält den Einschnitt
offen, wenn sich die Stimulatorhülse 70 hin-
und herbewegt.
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Jede
der bisher beschriebenen Spritzen kann mit einem Anschlag versehen
sein, der den Anschlagring 20 ersetzen würde. Ein
solcher Anschlag 110 ist in 10 und 11 in
Verbindung mit der Spritze 92 gezeigt. Der Anschlag 110 weist
eine an der Spritze befestigte Scheibe auf. Berührt die Scheibe die Hautoberfläche, kann
die Spritze nicht tiefer in die Haut eintreten. Der Anschlagring 20 könnte auch zum Öffnen und
Schließen
des Einschnitts verwendet werden, um das Ansammeln von Körperflüssigkeit
zu fördern.
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Deutlich
ist, daß die
Erfindung den Schmerz eines Benutzers minimiert, da sie verwendet
werden kann, eine Körperflüssigkeitsprobe
in einem Körperbereich
bereitzustellen, der weniger Nervenenden als in einem solchen Bereich
wie den Fingerspitzen enthält.
Durch Stimulieren des den Einschnitt umgebenden Körpergewebes
bei gleichzeitiger Bewegung der Spritze relativ zum Einschnitt sammelt
sich Körperflüssigkeit
im Einschnitt an, was eine reichliche Probe bildet, die durch die
Spritze und in ein Auffangröhrchen
abzusaugen ist. Dadurch kann ein schmerzunempfindlicherer Bereich
des Körpers
als Quelle von Körperflüssigkeit
dienen.
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Obwohl
das Stimulatorteil 70 mit einer allgemein ringförmigen Hautkontaktoberfläche offenbart ist,
d. h. einer Oberfläche,
die um ihre Mittelachse symmetrisch ist, könnte das Teil 70 statt
dessen eine elliptische oder polygonale Endfläche haben, wodurch der herabgedrückte Körpergewebsring
eine entsprechende Form hätte.