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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die Wirkungen von UV-Strahlung stellen
ein zunehmendes Problem für
die heutige langlebige Bevölkerung
dar, wenn die menschliche Haut der Sonne ausgesetzt wird. Der Hauptanteil
an Veränderungen,
die mit einem älteren
Aussehen einhergehen, ist auf chronische Sonnenschäden zurückzuführen. Warnen
et al., J. Am. Acad. Dermatol. 1991, 25: 751–760; Frances, C., und Robert
L., Int. J. Dermatol. 1984, 23: 166–179. Dramatische Veränderungen
der äußeren Dermis,
die mit tiefen Falten und Schlaffheit verbunden sind, sind typisch
für lichtgealterte
Haut. Die hauptsächliche
histopathologische Veränderung
der lichtgealterten Haut ist die Anhäufung von Substanzen, welche
bei histopathologischen Routineuntersuchungen die Färbeeigenschaften
von Elastin aufweisen, und somit als Sonnenelastosis bezeichnet
werden. Durch immunohistochemische Färbung wurde gezeigt, dass die
schlecht ausgebildeten Fasem, die Sonnenelastosis umfassen, aus Elastin
(Chen et al., J. Invest. Dermatol., 1986, 87: 334–337; Mera
et al., Br. J. Dermatol. 1987, 117: 21–27) Fibrillin (Chen et al.,
J. Invest. Dermatol. 1986, 87: 334–337; Dahlback et al., J. Invest.
Dermatol. 1990, 94: 284–291;
Bernstein et al., J. Invest. Dermatol. 1994, 103: 182–186) und
Versican, den normalen Bestandteilen von elastischen Fasern (Zimmermann
et al., J. Cell. Biol. 1994, 124: 817–825) bestehen. Ein koordinierter Anstieg
in den Elastin-, Fibrillin- und Versican-mRNAs wurde in Fibroblasten
gezeigt, die aus lichtgeschädigter Haut
abstammen, im Vergleich zu Fibroblasten, die aus normaler Haut von
den gleichen Personen abstammen. Bernstein et al., J. Invest. Dermatol.
1994, 103: 182–186.
Erhöhte
Elastin-mRNA-Gehalte in sonnengeschädigter Haut sind zurückzuführen auf
eine verstärkte
Elastin-Promotoraktivität,
wie durch transiente Transfektionen von Fibroblasten mit einem DNA-Konstrukt,
das aus menschlichem Elastin-Promotor besteht, der mit einem Chloramphenicol-Acetyltransferase
(CAT)-Reportergen verbunden ist, gezeigt wurde. Bernstein et al., J.
Invest. Dermatol. 1994, 103: 182–186.
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Die Bildung von freien Radikalen,
nachdem die Haut UV-Strahlung ausgesetzt wurde, ist aus dem Stand
der Technik gut bekannt. Es wurde gezeigt, dass freie Radikalmechanismen
verantwortlich sind für
die Rötung
und das Erythem, das auf UV- Bestrahlung zurückzuführen ist. Eine Anzahl von Antioxidantien
wurde als lichtschützende
Mittel getestet, wobei jedoch die Ergebnisse dieser Untersuchungen
zeigen, dass die Fähigkeit
dieser Mittel, schützend
zu wirken, variiert.
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Miyachi, Y., J. Dermatol. Sci. 1995,
9: 79–86
gibt eine Übersicht über die
Lichtalterung ausgehend von einem photooxidativen Standpunkt, und
schlägt
die Verwendung von Antioxidantien als Regulatoren der Lichtalterung
vor. Speziell werden Untersuchungen mit Superoxiddismutase (SOD)
beschrieben. Es wird jedoch daraus geschlossen, dass Sonnenschutzmittel
einen besseren Schutz vor UV-Strahlung bieten.
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Bissett et al., Photodermatol. Photoimmunol.
Photomed. 1990, 7: 56–62
zeigten, dass Mäuse,
die lokal mit Lösungen
von Superoxid-einfangenden Antioxidantien, wie beispielsweise Alpha-Tocopherol,
Ascorbinsäure,
Propylgallat und Trolox vor der Bestrahlung mit Ultraviolett B (UVB)-Strahlen
behandelt werden, erheblich weniger Schädigung zeigen als unbehandelte
Mäuse.
Zusätzliche
Antioxidantien oder freie Radikalfänger, die getestet wurden,
einschließlich
Glutathion, Beta-Carotin, BHT, Mannit, Divinylglycol, Pantethein,
Harnstoff und Histidin lieferten keinen signifikanten Schutz gegen
UVB-Strahlen. Weiterhin wurde die Schwere der durch UVA-Bestrahlung induzierten
Hautschädigung
bei Mäusen
durch lokale Anwendung dieser Antioxidantien in diesen Untersuchungen
nicht verringert. Somit ist es offensichtlich, dass die gegenwärtig eingeschlagenen Wege,
die beschritten werden, um die kumulativen Wirkungen von Lichtalterung
zu verhindern, unzulänglich sind.
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Historisch gesehen, wurden mehr Untersuchungen
auf dem Gebiet der Bestrahlungsonkologie durchgeführt. Es
wurde gezeigt, dass Schädigungen
durch ionisierende Strahlung und ein Teil der durch UV-Strahlung
induzierten Schädigungen
auf die Bildung von Sauerstoffradikalspezies zurückzuführen ist. Sulfhydrylverbindungen
waren unter den ersten Strahlenschutzmitteln, die identifiziert
wurden. Ihr schützender
Mechanismus scheint auf ihre Fähigkeit
zurückzuführen zu
sein, strahlungsinduzierte freie Radikale abzufangen und/oder reduzierende Äquivalente
an oxidierte Moleküle
abzugeben. Hämopoetische
Zytokine wurden auch als Strahlenschutzmittel untersucht. Es wurde
angenommen, dass sie durch schnellere Wiederherstellung der hämopoetischen
Funktion nach Bestrahlung schützen.
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Kürzlich
wurde eine neue Klasse von Strahlenschutzmitteln, die Nitroxide,
beschrieben. Als Klasse sind die Nitroxide stabile freie Radikalkomponenten,
welche mit einer Vielzahl von biologisch relevanten Verbindungen,
einschließlich
anderen freien Radikalen, reagieren (Nilsson et al., J. Biol. Chem.
1989, 264: 11131–11135).
Die Beobachtung, dass einige Nltroxide selbst mit freien Radikalen
regieren, speziell mit Oxyradikalen, führte zur Untersuchung dieser
Verbindungen als Strahlenschutzmittel (Samuni et al., Free Radical Biol.
Med. 1989, 6: 141–148).
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Tempol [4-Hydroxy-2,2-6,6-tetramethylpiperidinyloxy,
freies Radikal] ist ein Piperidinyl-n-oxyl, wobei das n-Oxid sterisch
stabilisiert ist durch symmetrische Paare von benachbarten Methylgruppen.
Diese Verbindung ist kommerziell) erhältlich von Aldrich Chemical
Co., Milwaukee, WI. Es wird am häufigsten
als Spinmarker verwendet, um biologische Moleküle, wie beispielsweise NADP,
zu markieren.
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Von Tempol wurde gezeigt, dass es
als Superoxiddismutase (SOD)-Imitator wirkt, wobei Säugetierzellen
vor Superoxid geschützt
werden, das aus Hypoxanthin/Xanthinoxidase und aus Wasserstoffperoxid,
welches durch Zytotoxizität
gebildet wird, erzeugt wird (Mitchell et al., Biochem. 1990, 29:
2802–2807;
Samuni et al., J. Biol. Chem. 1988, 263: 17921–17924). Es wurde auch gezeigt,
dass Tempol sowohl in vitro als auch in vivo Schutz gegenüber ionisierender
Strahlung zeigt (Mitchell et al., Arch. Biochem. Biophys. 1991,
289: 62–70).
Kürzlich
wurde gezeigt, dass Tempol gegen durch Bestrahlen induzierten Haarausfall
schützt,
indem die Wiederherstellung des Haarwachstums in einem Bereich,
in dem die Haut stark bestrahlt wurde, beschleunigt wird (Goffman
et al., Int. J. Rad. Onc. Biol. Phys. 1992, 22: 803–806). Goffman
et al. schlagen vor, dass dieser Schutz zurückzuführen ist auf den direkten Schutz
der Haarfollikelstammzellen und auf die Entwicklung anderer Nitroxide.
Bedeutenderweise zeigt diese Untersuchung auch, dass Tempol nach
Verabreichung im Blut nicht nachweisbar ist. Dies ist von Bedeutung,
da lokale Strahlenschutzmittel eine gemeinsame Tendenz zu systemischer
Absorption haben, was zu einem potentiellen Problem beim Tumorstrahlenschutz
führt.
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Es wurde nun festgestellt, dass die
lokale Anwendung von Tempol Lichtalterung und andere Hautschäden, die
aus UV-Strahlung resultieren, verhindert.
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Zusammenfassung der Erfindung
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In der vorliegenden Erfindung wird
eine neue Verwendung für
die Verbindung Tempol (4-Hydroxy-TEMPO, freies Radikal; 4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidinyloxy,
freies Radikal) zur Verfügung
gestellt. Es wurde nun festgestellt, dass Tempol die Lichtalterung
verhindert und auch UVB blockiert, wodurch andere Sonnenschädigungen,
wie beispielsweise Sonnenbrand oder Hautkrebs, verhindert werden.
Darüber
hinaus wurde gezeigt, dass Tempol gegen UVA in vitro schützt. Diese
Verbindung besitzt Sonnenblockerfähigkeit. Die Fähigkeit,
durch UV-Strahlung induzierte Schäden zu blockieren, wurde gezeigt.
Zusammensetzungen zur Verwendung als Sonnenschutzmittel, die Tempol
umfassen, werden zur Verfügung
gestellt.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
wird die Verwendung des freien Radikals 4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidinyloxy
(TEMPOL) zur Herstellung einer lokalen Zusammensetzung zum Schutz
der Haut gegen durch UV-Strahlung induzierte Schäden zur Verfügung gestellt.
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Vorzugsweise wird die Zusammensetzung
formuliert zur lokalen Anwendung, bevor die Haut der Sonne ausgesetzt
wird.
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Vorteilhafterweise wird die Zusammensetzung
formuliert zur lokalen Auftragung, nachdem die Haut der Sonne ausgesetzt
wurde.
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In bevorzugten Ausführungsformen
umfasst die Zusammensetzung weiterhin einen zweiten Sonnenschutz
oder Fänger
für freie
Radikale.
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GENAUE BESCHREIBUNG DER
ERFINDUNG
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Tiefgehende Veränderungen finden in der äußeren Dermis
als Ergebnis der chronischen Sonnenaussetzung statt. Die Hauptveränderung
ist die Ablagerung großer
Mengen von anormalen elastischen Materialien, was als Sonnenelastosis
bezeichnet wird. Es wurde gezeigt, dass die Sonnenelastosis von
höheren
Werten der Elastin- und Fibrillin-RNAs sowie der Elastin-Promotoraktivität begleitet
wird.
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Ein transgenes Mausmodell, welches
den menschlichen Elastin-Promotor enthält, der an ein Chloramphenicol-Acetyltransferase
(CAT)-Reportergen gebunden ist, wurde zum Testen von Verbindungen
entwickelt, die die kutane Lichtschädigung inhibieren können. Diese
Mäuse exprimieren
menschliche Elastin-Promotoraktivität in einer gewebespezifischen
und entwicklungsbedingt regulierten Weise. Die Promotoraktivität kann in diesem
Modell als Funktion von kleinen Anstiegen bei der UV-Bestrahlung untersucht
werden, was die Empfindlickeit des Assays zeigt. Darüber hinaus
können
quantitative Daten nach nur einer einzigen UV-Bestrahlung erhalten
werden. Eine Testverbindung wird auf die Haut einer transgenen Maus
aufgetragen, die in der Lage ist, den menschlichen Elastinpromotor
zu exprimieren. Die transgene Maus wird dann UV-Strahlen ausgesetzt,
und die menschliche Elastin-Promotoraktivität in der Maus wird bestimmt.
Die menschliche Elastin-Promotoraktivität wird dann mit der einer transgenen
Maus verglichen, die auch der gleichen Dosis an UV-Strahlung ausgesetzt
wird, welche aber nicht mit der Testverbindung behandelt wurde,
um zu bestimmen, ob die Testverbindung Schutz gegen die UV-Strahlung
bietet oder nicht. Da die Elastin-Promotoraktivierung ein primäres Ereignis
bei der Hautalterung ist, repräsentieren
diese Mäuse
ein Mausmodell der menschlichen Lichtalterung.
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Unter Verwendung dieser transgenen
Mauslinie wurde die Fähigkeit
von Tempol bestimmt, die Wirkungen von UV-Strahlen auf menschliche
Elastin-Promotoraktivität
zu inhibieren. In diesen Untersuchungen erhielten 4–5 Tage
alte Mäuse
entweder keine Behandlung, 0,4 M Tempol, 245 mJ/cm2 UVB
oder 245 mJ/cm2 UVB und 0,4 M Tempol. Tempol
wurde mit Ethanol verdünnt
und lokal auf die Rücken
dieser Mäuse
aufgetragen. Nach der Lichtbehandlung wurden die Rücken der
Mäuse zweimal
mit 70%-igen Isopropylalkohol-Pads gespült, um überschüssiges Tempol zu entfernen.
Die Mäuse
wurden getötet,
und die Haut zur Bestimmung der CAT-Aktivität 24 Stunden nach der Lichtbehandlung
entnommen. Tempol allein produzierte keine signifikanten Änderung,
wobei es die CAT-Aktivität
um das 1,7- fache
(S.A. = 0,48) erhöhte.
UVB erhöhte
die CAT-Aktivität
um das 7,2-fache (Standardabweichung (S.A.) = 0,72) und die Verabreichung
von Tempol an mit UVB behandelten Mäusen verringerte die Zunahme
um das 3,3-fache (S.A. = 0,68) gegenüber den unbehandelten Kontrollmäusen.
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Experimente, die die Fähigkeit
von Tempol zeigen, gegen UVB-induzierte Promotoraktivitäten zu schützen, wurden
auch in Fibroblastenkulturen durchgeführt, die aus der Haut von transgenen
Mäusen
gebildet wurden. Die Zellen erhielten entweder kein Tempol oder
UVB (Vergleichsproben), 50 mM Tempol allein ohne UVB, 5,5 mJ/cm2 UVB allein, Vorbehandlung mit 25 mM Tempol
und nachfolgende Einwirkung von 5,5 mJ/cm2 UVB,
oder Vorbehandlung mit 50 mM Tempol und nachfolgende Einwirkung
von 5,5 mJ/cm2 UVB. Das Tempol wurde zehn
Minuten vor dem UVB-Bestrahlen
auf die Kulturplatten gegeben und nach der UVB-Bestrahlung 4 Minuten
lang auf den Zellen belassen. Tempol allein veränderte die CAT-Aktivität in diesen
Zellen nicht um einen signifikanten Betrag. UVB allein erhöhte die
CAT-Aktivität
um das 9,5-fache (S.A. = 0,47) gegenüber den unbestrahlten Zellen.
Die Verabreichung von 25 mM Tempol an UVB-bestrahlte Zellen verringerte die
Erhöhung
um das 4,2-fache
(S.A. = 0,02) gegenüber
den Vergleichsproben, während
50 mM Tempol die Erhöhung
weiter um das 2,8-fache (S.A. = 1,4) gegenüber den Vergleichsproben verringerte.
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Weitere Experimente wurden mit verschiedenen
Mengen an UVB an den Zellen durchgeführt. In diesen Experimenten
erhielten die Zellen kein UVB oder Tempol. Die UVB-Vergleichszellen
erhielten entweder 0,7, 1,4, 2,7 oder 5,5 mJ/cm2 UVB.
Die Tempol-Vergleichsproben erhielten 100 mM Tempol und kein UVB.
Mit UVB behandelte Zellen wurden vor der UVB-Bestrahlung vorher
mit Phosphat-gepufferter Salzlösung
(PBS) oder 100 mM Tempol 12,5 Minuten lang vorinkubiert. Die Wirkung
von UVB und Tempol auf die Zelllebensfähigkeit wurde unter Verwendung
eines Tryptan Blue-Ausschluß-Kits
bestimmt.
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Vor der Anwendung der Kulturen wurde
das Gewebekulturmedium abgetrennt, und die Zellen wurden zweimal
mit PBS gespült.
Die Zellen wurden auf Platten mit 10 cm Durchmesser mit 3 ml 100
mM Tempol oder PBS 12,5 Minuten lang vor der UVB-Bestrahlung inkubiert.
Die UVB-Vergleichsproben wurden vor der UVB-Bestrahlung 12,5 Minuten lang in eine
gleiche Menge PBS gegeben. Nach der Behandlung wurden die Zellen
zweimal mit PBS gereinigt, und das Gewebekulturmedium wurde in allen
Platten ersetzt. Die Zellen wurden zur Bestimmung der CAT- Aktivität 24 Stunden
nach der Lichtbehandlung gesammelt. Nur Fibroblasten von Mäusen aus
dem gleichen Wurf wurden für
jedes vorgegebene Experiment verwendet und pro Durchgang zwei- oder
dreimal verwendet. Zwei Platten mit Zellen wurden für jeden
Datenpunkt verwendet, und die Experimente wurden dreimal wiederholt.
Somit wurden für
jeden experimentellen Parameter sechs Werte bestimmt. Für die statistische
Analyse wurde ein gepaarter t-Test durchgeführt. Die Daten aus diesen Experimenten
sind in Tabelle 1 gezeigt.
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TABELLE
1 In vitro-Effekt von Tempol auf UVB-induzierte CAT-Aktivität
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Wie in den vorherigen Experimenten
veränderte
Tempol allein die CAT-Aktivität
nicht um einen signifikanten Betrag (1,2-faches der unbehandelten
Zellen). UVB allein erhöhte
die CAT-Aktivität
um das 3,2-, 8,1-, 15,7- und 20,0-fache der Vergleichszellen bei
UVB-Dosen von 0,7, 1,4, 2,7 bzw. 5,5 mJ/cm2 UVB.
Die Zugabe von 100 mM Tempol zu UVB-behandelten Zellen verringerte
die Höhe
auf das 1,9-, 2,1-, 4,8- und 11,6-fache der unbehandelten Vergleichszellen
bei UVB-Dosen von 0,7-, 1,4-, 2,7- bzw. 5,5 mJ/cm2 UVB.
Die Fängerfähigkeit
für freie
Radikale von Tempol wurde auch in den Zellen gezeigt. Die Zellen
erhielten entweder keine Behandlung, 5,5 mJ/cm2 UVB,
UVB mit 50 mM Tempol, das in einer Quarzschale über den Zellen, die mit Salzlösung bedeckt
waren, ausgebreitet war, oder UVB mit 50 mM Tempol, direkt angewendet
auf die Zellen mit Salzlösung
und in einer Quarzschale über
den Zellen ausgebreitet. Das über
den Zellen ausgebreitete Tempol wirkt als UV-Blocker. Tempol, das
direkt auf den Zellen angewendet wird, wirkt sowohl als UVB-Blocker,
als auch als Fänger
für freie
Radikale. UVB allein führte
zu einem 14,2-fachen (S.A. = 1,5) Anstieg der CAT-Aktivität. Das in
einer Quarzschale (die somit nur als Schirm wirkte) über den
Zellen ausgebreitete Tempol führte zu
einem 2,4-fachen Anstieg der CAT-Aktivität im Vergleich zu unbehandelten
Vergleichsproben, was fast eine 6-fache Reduzierung gegenüber den
Zellen ist, die nur mit UVB behandelt wurden und kein Tempol erhalten hatten,
was den signifikanten Schutz vor UVB zeigte. Wenn Tempol in direkten
Kontakt mit den Zellen gebracht wurde, wurde die CAT-Aktivität auf das
1,5-fache der der Vergleichsproben reduziert. Demgemäss reduzierten die
Fängereigenschaften
von Tempol die CAT-Aktivität
um weitere 38%. Somit wurde auch gezeigt, dass Tempol zusätzlich zum
Schutz gegen Lichtalterung durch Absorption von Licht einen Schutz
gegenüber
Schädigungen
bietet, wenn UV-Strahlung die Haut schon erreicht hat.
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Experimente, die die Fähigkeit
zeigen, dass Tempol Schutz gegen UV-induzierte Promotoraktivierung bietet,
wurden auch in Fibroblastenkulturen durchgeführt, welche aus der Haut von
transgenen Mäusen
erhalten wurden. Da eine Reaktion auf UVA allein in vitro nicht
messbar ist, und die in vivo Reaktion relativ gering ist, wurde
8-Methoxypsoralen (8-MOP) zum System zugegeben, um die Promotorreaktion
auf UVA zu verstärken.
Die Zugabe von 8-MOP führte
zu einem substantiellen Anstieg der CAT-Aktivität nach Verabreichung von UVA,
was dieses Modell besonders nützlich
macht zur Untersuchung von Mitteln, welche sowohl gegen UVA als
auch gegen UVB schützen.
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In diesen Experimenten erhielten
die Vergleichszellen kein UVA oder 8-MOP. Die UVA-Vergleichsproben
erhielten entweder 0,5, 0,75 oder 1,0 J/cm2 UVA
ohne vorherige Inkubation mit 8-MOP. 8-M0P-Vergleichsproben erhielten
1 μg/ml
8-MOP, aber kein UVA. Die Tempol-Vergleichsproben erhielten 100
mM Tempol und kein UVA oder 8-MOP. PUVA-behandelte Zellen wurden
vorher mit 1,0 μg/ml
8-MOP in PBS inkubiert und dann 0,5, 0,75 oder 1,0 J/cm2 UVA
ausgesetzt. Die mit Tempol behandelten Zellen wurden mit 100 mM
Tempol 12,5 Minuten lang vor der UVA-Bestrahlung vorbehandelt. 8-MOP wurde
auch zu diesen Zellen gleichzeitig mit dem Tempol zugegeben.
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Es wurde festgestellt, dass die Kombination
von 1 μg/ml
8-MOP und 0,5, 0,75 oder 1,0 J/cm2 UVA in Fibroblastenkulturen
zu einem Anstieg der CAT-Aktivität
um das 2,7-, 9,0- bzw. 21,4-fache der Vergleichsproben führte. UVA
allein und 8-MOP allein waren nicht in der Lage, signifikante CAT-Aktivität hervorzurufen.
Die Zugabe von Tempol zu den Kulturen reduzierte den PUVA-induzierten
Anstieg der CAT-Aktivität
um das 1,5-, 1,2- bzw. 2,0-fache der Vergleichsproben, wobei somit
der PUVAinduzierte Anstieg der CAT-Aktivität fast vollständig ausgeschlossen
wurde. Das Absorptionsspektrum von Tempol zeigte eine sehr kleine
Absorption im UVA-Bereich,
wodurch der Schutz durch Tempol gegen PUVA-induzierte Elastin-Geninduktion
aufgrund der Fängerfähigkeit
des Tempols bei freien Radikalen fast vollständig ist. Darüber hinaus
war über
den Zellen ausgebreitetes Tempol nicht in der Lage, Schutz gegen
PUVA-induzierten Anstieg in der CAT-Aktivität zu leisten, wobei somit weiterhin
gezeigt wird, dass der Schutz von Tempol gegen UVAinduzierte Lichtschädigung fast ausschließlich auf
seine Fängereigenschaften
bei freien Radikalen zurückzuführen ist.
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Demgemäss stellt die lokale Anwendung
einer Tempol-Zusammensetzung auf der Haut einen Schutz gegen Lichtalterung
und andere Sonnenschädigungen,
wie beispielsweise Sonnenbrand und Hautkrebs, zur Verfügung. Beispiele
für die
Tempol-Zusammensetzungen umfassen, sind aber nicht eingeschränkt auf Cremes,
Lotionen und Sprays. Verfahren zur Formulierung von Tempol in Cremes,
Lotionen und Sprays sowie pharmazeutische Additive für solche
Formulierungen sind den Fachleuten auf dem Gebiet gut bekannt. Für die Fachleute
auf diesem Gebiet wird es nach dieser Veröffentlichung offensichtlich
sein, dass solche Zusammensetzungen weiterhin einen zweiten oder
zusätzlichen
Sonnenschutz oder einen Fänger
für freie
Radikale umfassen können,
wie beispielsweise Vitamin C und Vitamin E und Analoga davon, aber
nicht darauf eingeschränkt
sind. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird eine Tempol-Zusammensetzung vor der Sonnenbestrahlung auf die
Haut aufgetragen. Die Verabreichung dieser Zusammensetzungen nach
der Bestrahlung kann auch jeden Schaden lindern, den die Haut durch
die Bestrahlung erhalten hat. Es wird angenommen, dass die Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung besonders nützlich zum Schutz von Personen
mit erhöhter
Empfindlichkeit gegenüber
der Sonne sind, wie beispielsweise, aber nicht eingeschränkt auf,
Personen, die einer psoralen Behandlung gegen Krebs, Psoriasis und
andere Hauterkrankungen unterzogen werden; Personen, die einer fotodynamischen
Therapie für
Hautkrebs, Psoriasis und andere Hautkrankheiten unterzogen werden;
Personen, die an genetischen Reparaturdefekten leiden, wie beispielsweise
Xeroderma pigmentosa, Albinismus oder anderen Erkrankungen, die
aus dem verringerten endogenen Melaninpigment resultieren.
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Die folgenden, nicht einschränkenden
Beispiele werden zur Verfügung
gestellt, um die vorliegende Erfindung weiter zu veranschaulichen.
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BEISPIELE
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Beispiel 1: Transgene
Mäuse,
die den menschlichen Elastinpromotor exprimieren
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Eine homozygote Linie von transgenen
Mäusen,
die den menschlichen 5,2-KB-Elastinpromotor,
der mit einem CAT-Reportergen verbunden ist, exprimieren, wurde
verwendet. Hsu-Wong et al., J. Biol. Chem. 1994, 269: 18072–18075.
Diese Mäuse
exprimierten den menschlichen Elastinpromotor in einer gewebespezifischen
und entwicklungsbedingt regulierten Weise. Mäuse, die vier oder fünf Tage
alt waren, wurden verwendet, da bei diesem Alter ein sichtbarer
Haarwuchs nicht vorhanden ist.
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Beispiel 2: Fibroblastenkulturen
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Fibroblastenkulturen wurden auf der
Haut von transgenen Mäusen
gebildet, indem Gewebeproben auf Plastik-Gewebepetrischalen explantiert
wurden, und die Zellen in den umgebenden Bereich wandern konnten. Die
ersten Kulturen wurden in Dulbecco's modifiziertem Eagle-Medium bei 37°C gehalten,
das mit 10% fetalem Kalbsserum, 2 mM L-Glutamin und Antibiotika
versetzt war. Die primären
Zellkulturen wurden durch Trypsinisation geleitet, und die Subkulturen
in den Durchgängen
drei oder vier wurden für
die UVB-Behandlung verwendet. Nach UV-Bestrahlung wurden die Zellen
in dem Gewebekulturmedium 24 Stunden lang inkubiert und dann zur
Bestimmung der CAT-Aktivität
gesammelt.
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Beispiel 3: CAT-Assay
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Die Messung der Expression des menschlichen
Elastinpromotor/CAT-Reportergenkonstrukts in der Haut von transgenen
Mäusen
und in Fibroblastenkulturen, die aus diesen Tieren gebildet wurden,
wurde die CAT-Aktivität
bestimmt. Zur Extraktion des CAT aus der Haut wurden Proben in 0,25
Tris-HCl, pH 7,5, unter Verwendung eines Gewebehomogenisators (Brinkmann
Instruments, Inc., Westbury, NY) homogenisiert. Die Homogenate wurden
bei 10000 X g 15 Minuten lang bei 4°C zentrifugiert, und die Proteinkonzentration
in der überstehenden
Flüssigkeit
wurde mit einem kommerziellen Proteinassay-Kit (Bio-Rad Laboratories,
Richmond, CA) bestimmt. Aliquots der überstehenden Lösung, die
100 μg Protein
enthielten, wurden durch Inkubation mit [14C]-Chloramphenicol
nach gut bekannten Methoden für
den Assay der CAT-Aktivität
verwendet. Die acetylierten und nicht-acetylierten Formen des radioaktiven
Chloramphenicols wurden durch Dünnschichtchromatographie
getrennt, und die CAT-Aktivität
wurde durch Radioaktivität
in den acetylierten Formen als Prozentzahl der Gesamtradioaktivität in jeder
Probe bestimmt.
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Beispiel 4: UVB-Quellen
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Bestrahlung mit UVB bei in vitro-
und in vivo-Untersuchungen wurde unter Verwendung von sieben dicht
nebeneinander angeordneten Westinghouse FS-40-Sonnenlampen durchgeführt, welche
eine einheitliche Strahlung in einem Abstand von 38 cm abgaben.
Die Energieabgabe bei 38 cm wurde mit einem Solar Light Modell 3D
UVA- und UVB-Detektor (Solar Light Company, Philadelphia, PA) gemessen.
Die Abgabeleistung von FS-40 Sonnenlampen betrug 23,4 Einheiten/Stunde
UVB bei 38 cm, wobei jede Einheit 21 mJ/cm2 oder
effektiver Erythema-Energie äquivalent
ist.
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Beispiel 5: UVA-Quellen
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Die Bestrahlung mit UVA wurde unter
Verwendung von sieben dicht nebeneinander angeordneten Sylvania
FR40T12 PUVA-Lampen, gefiltert durch Fensterglas von 2 mm Dicke,
durchgeführt,
um Wellenlängen unter
320 nm auszuschließen.
Die Energieabgabe bei 38 cm aus der Anordnung wurde mit einem Solar
Light Modell 3D UVA- und UVB-Detektor (Solar Light Company, Philadelphia,
PA) gemessen. Die Abgabeleistung der Lampen, gefiltert durch das
Fensterglas, betrug 2,02 mW/cm2, wobei kein
UVB-Licht nachweisbar war.