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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft die Verwendung von ABP als einen prognostischen
und diagnostischen Indikator. Insbesondere wird der Spiegel von
ABP im Urin gemessen. Ein bei der Ankunft im Krankenhaus gemessener
erhöhter
Spiegel von ABP zeigt das vorliegen einer schweren systemischen
Infektion an, und zeigt auch eine erhöhte Mortalitätswahrscheinlichkeit
während
der Hospitalisierung an. Die ABP-Messung im Urin kann entweder allein
oder Verbindung mit anderen bekannten Tests zur Bestimmung von Mortalität verwendet
werden.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Adenosindesaminase-Bindungsprotein
(hier als "ABP" bezeichnet) ist
ein Oberflächen-Glykoprotein von
120.000 Dalton, das auf dem Bürstensaum
der Epithelzellen des proximalen Tubulus der Niere gefunden wird. Über den
proximalen Tubulus hinaus wurde ABP im menschlichen Prostatagewebe,
in Haut, im Nierenmark und in der Mukosa des Darmtraktes festgestellt.
Kleinere Mengen sind in der Leber, Lunge, im Pankreas und in endometrialem
Gewebe festgestellt worden.
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ABP
wird in den Urin freigesetzt, wenn der proximale Tubulus der Niere
beeinträchtigt
ist. ABP ist daher als ein Marker für akute Nierenverletzung verwendet
worden (Thompsen et al., Toxicol. Pathol., Bd. 14, S. 232–237 (1986);
Thompson et al. (1985) Clin. Chem. 31/5, 679–683; US-A-4,731,326 und Tolkoff-Rubin
et al. (1987) Nephrol. Dial. Transplant. 2, 143–148). Beispielsweise wird
ABP bei Patienten mit akuter renaler Tubularnekrose in hohen Konzentrationen
in den Urin freigesetzt (Goren et al., Am J. Clin. Pathol., Bd.
86, S. 780–783
(1986)). Darüber
hinaus weisen Patienten mit Nierentransplantat-Abstoßung hohe
Konzentrationen von ABP im Urin auf (Tolkoff-Rubin et al., Transplantation,
Bd. 41, S. 593–597
(1986)). Hohe Titer von ABP werden bei Patienten mit glomerulärer Krankheit,
prärenaler
Azotämie
oder bei gesunden Kontrollen nicht gefunden (Tolkoff-Rubin, Kidney
International, Bd. 29, S. 142–152
(1986)).
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Andere
Proteine sind als Indikatoren für
Nierenkrankheiten verwendet worden. Dies schließt N-Acetyl-b-D-Glukosaminidase, b2-Mikroglobulin
und mikrosomale Aminopeptidase ein (siehe Vanderlinde, Ann. Clin.
Lab. Sci., Bd. 11, 189–201
(1981)). Die klinische Verwendung dieser Marker ist jedoch eingeschränkt, da sie
nicht krankheits- oder zustandsspezifisch sind. Darüber hinaus
sind diese Proteine in Urin instabil und sind Enzyminhibitoren und
anderen störenden
Substanzen im Urin ausgesetzt.
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Der
Erfinder der vorliegenden Anmeldung hat festgestellt, daß hohe Spiegel
von ABP im Urin als prognostischer Indikator für Mortalität und als diagnostischer Indikator
für Sepsis
oder schwere systemische Infektion verwendet werden können. ABP
wird im Urin unter Einsatz einer ELISA-Technik gemessen. Es ist
festgestellt worden, daß die
ABP-Konzentrationen bei mehreren akuten medizinischen Erkrankungen
erhöht
sind. Dies schließt
Erkrankungen ein, die durch Infektionskrankheiten, üblicherweise
verursacht durch Bakterien, hervorgerufen werden. Darüber hinaus
weisen Patienten mit hohen Niveaus von ABP im Urin eine erhöhte Mortalität im Vergleich
zu Individuen auf, die normale ABP-Titer im Urin haben. Das ABP-Urin-Maß ist daher ein
Marker für
schwere systemische Infektion und für bestimmte Arten von akuter
Erkrankung, und ist auch ein Marker für erhöhte Sterblichkeit.
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Früher waren
Kliniker auf bestimmte Symptome, Anzeichen und objektive Maße zur Bestimmung
der Krankheitsschwere angewiesen. Zum Beispiel haben Kliniker einen
veränderten
mentalen Status, verminderte Harnausscheidung, hohe Pulsrate, hohe
Respirationsrate und/oder verminderten Blutdruck verwendet, um das
Vorliegen eines systemischen Prozesses, der die Gesundheit des Patienten
wesentlich beeinträchtigt,
anzuzeigen. Diese variablen spiegeln jedoch lediglich biochemische
Veränderungen
wieder, die im Körper
auftreten. Wenn man die Substanzen, die als Antwort auf eine Verletzung
des Körpers
freigesetzt werden, bestimmen kann, wobei die Substanzen vor den
beschriebenen physiologischen Abnormitäten festgestellt werden, dann
kann man die verursachende Krankheit in früheren Stadien behandeln, da
die Mortalitätsrate
im Bereich von 50–75%
liegt, wenn die Infektion erst einmal zur Sepsis geführt hat.
Darüber
hinaus kann es schwierig sein, einen vergleichsweise benignen Zustand
von einer schweren Erkrankung im frühesten Stadium zu unterscheiden,
da sie klinisch als gleich erscheinen mögen. Der hier beschriebene
Marker, ABP, kann als Teil des Urteils des Klinikers, allein oder
Verbindung mit anderen objektiven Tests und Krankheitsschwereskalen,
verwendet werden, um Patienten mit schweren Erkrankungen zu identifizieren.
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ZUSAMMENFASSENDE
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung ist gerichtet auf ein Verfahren zur Feststellung einer
erhöhten
Mortalitätswahrscheinlichkeit
bei einer Person, bei der eine bakterielle Infektion, wie beispielsweise
Pneumonie, Zellulitis, Gastroenteritis, Pyelonephritis und Gelenkinfektion,
diagnostiziert wurde, durch Messen des Spiegels von ABP im Urin der
Person. Ein ABP-Spiegel
von mindestens 0,2 Einheiten im Urin zeigt eine erhöhte Mortalitätswahrscheinlichkeit
an. Dieser Test kann mit anderen bekannten Tests, wie beispielsweise
APACHE II, SAPS II oder MPM kombiniert werden, um eine erhöhte Mortalitätswahrscheinlichkeit
einer Person festzustellen.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Um
ABP im Urin zu messen, wurde bei den hier beschriebenen Studien
Urin gesammelt und bis zur Untersuchung gekühlt. Es wurde festgestellt,
daß die
Aufbewahrung von Urin über
6–12 Monate
die Genauigkeit des ABP-Bestimmungstests nicht beeinträchtigte.
Für die
gesammelten Daten wurden die Urinproben gesammelt und analysiert,
in den meisten Fällen
innerhalb von Tagen, nachdem der Patient untersucht wurde.
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Die
Anwesenheit und das Niveau von ABP im Urin wurde durch ELISA unter
Verwendung von als S23 und S27 bezeichneten monoklonalen Antikörpern und
der im U.S.-Patent
Nr. 4,731,326 beschriebenen ELISA-Technik bestimmt.
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Die
Empfindlichkeit des Tests wurde zu 0,05 Reaktivitäts-Einheiten
bestimmt. Konzentrationen von ABP unterhalb dieses Niveaus konnten
durch den Test nicht genau festgestellt werden. Die Ergebnisse werden in
Reaktivitäts-Einheiten
angegeben, definiert als die in 100 μl Probe vorhandene Menge von
ABP, die die Absorption bei 490 nm bei dem Test um eine Absorptionseinheit
erhöht.
Das minimale ABP-Niveau, das eine schwere systemische Erkrankung
oder bevorstehende Mortalität
anzeigt, beträgt
0,2 Einheiten.
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Beispiel 1
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Zuerst
wurden normale (Kontroll-) Bereiche von ABP im Urin bestimmt. Hierfür wurden
zufällige
Urinproben von gesunden Individuen getestet. Es wurde gefunden,
daß die
Urin-Konzentrationen von ABP bei Kontrollen in allen Fällen weniger
als 0,10 Einheiten betrugen, und weniger als 0,05 Einheiten in nahezu
allen Fällen.
Die getesteten gesunden Individuen (N = 20) waren weniger als 50
Jahre alt.
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Eine
andere Gruppe von Individuen (N = 23) mit einem Alter von über 50 Jahren,
mit einer Vielfalt chronischer Erkrankungen, einschließlich kontrollierter
Diabetes, koronaren Herzkrankheiten und Hypertonie, wurde ebenfalls
getestet. All diese Individuen wiesen ABP-Spiegel von weniger als
0,05 Einheiten im Urin auf. Darüber
hinaus wurden junge Erwachsene mit akuten Asthma-Verschlimmerungen
(N = 12) getestet, und es wurde festgestellt, daß sie ABP-Titer von weniger
als 0,05 Einheiten im Urin aufweisen. 14 von 16 Individuen wiesen
Spiegel von weniger als 0,05 Einheiten auf, und die anderen 2 wiesen
Spiegel von weniger als 0,10 Einheiten auf. Diese Ergebnisse zeigen,
daß die
obengenannten Zustände
keinen Anstieg des ABP-Spiegels im Urin verursachen.
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Beispiel 2
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Patienten
mit Harntrakt-Infektionen, die in die Notaufnahme eingewiesen wurden,
wurden auf Urin-ABP-Spiegel
getestet. Es ist wichtig, eine Blaseninfektion (Cystitis) von einer
Niereninfektion (Pyelonephritis) zu unterscheiden. Blaseninfektionen,
obwohl unangenehm, sind üblicherweise
gutartig und selbstbegrenzend. Im Gegensatz dazu können unbehandelte
Niereninfektionen zu dauerhaftem Organschaden führen oder können sich über den ganzen Körper ausbreiten.
Niereninfektionen werden daher aggressiver behandelt und sorgfältiger beobachtet
als Blaseninfektionen. Für
beide Zustände
wurden Urin-ABP-Niveaus
untersucht.
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Die
erste untersuchte Untergruppe schloß Patienten mit unkomplizierten
Blaseninfektionen ein. Dies wurde klinisch definiert als Vorliegen
von akuten Harnwegsbeschwerden, Fehlen von Fieber, keine Notwendigkeit
für eine
Einweisung in das Krankenhaus, keine anderen akuten medizinischen
Probleme, keine Kostovertebralwinkel-Empfindlichkeit und die Anwesenheit
von Bakterien und weißen
Blutzellen im Urin. 18 Patienten waren in dieser Gruppe. Es wurde
festgestellt, daß 16
Patienten Urin-ABP-Niveaus von weniger als 0,05 Einheiten aufwiesen.
2 Patienten zeigten Urin-ABP-Niveaus von 0,07.
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In
der zweiten Untergruppe befanden sich 14 Patienten mit Pyelonephritis
(Niereninfektion). Pyelonephritis wurde definiert als Anwesenheit
von Fieber, weißen
Blutzellen im Urin und anderen gastrointestinalen Symptomen oder
Kostovertebralwinkel-Empfindlichkeit ohne andere offensichtliche
akute extrarenale medizinische Probleme. Es wurde gefunden, daß 7 von
14 Patienten in dieser Gruppe Spiegel im Bereich von 0,07–0,72 Einheiten
(Mittelwert = 0,33 Einheiten) aufwiesen. Bei Patienten mit Blaseninfektionen
wurden keine ABP-Niveaus
von über
0,10 Einheiten gefunden. Ein positiver Testbefund konnte somit die
Anwesenheit einer Niereninfektion anzeigen. Die Anwesenheit von
hohen Urin-ABP-Niveaus zeigt jedoch nicht notwendigerweise die Anwesenheit
einer Niereninfektion an, da die Hälfte der Patienten mit Niereninfektion
keine erhöhten ABP-Niveaus aufwies.
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Es
ist möglich,
daß negative
ABP-Werte für
einige Patienten in, der Niereninfektion-Gruppe gefunden wurden,
weil die proximalen Tubuli bei den Infektionen nicht betroffen waren.
Es ist bekannt, daß bei
Patienten mit Pyelonephritis eher fokale als diffuse Infektionsbereiche
häufig
sind. Es ist auch möglich,
daß die
Anstiege in Zusammenhang mit einer systemischen Reaktion und nicht
mit einer lokalisierten Infiltration der proximalen Tubuli standen.
Das Vorliegen von Pyurie (weiße
Zellen im Urin) verursachte bei diesen Studien keinen Anstieg von
ABP.
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Beispiel 3
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Eine
ausgewählte
Probe von extrem kranken Patienten, die mit Fieber in die Notaufnahme
eingewiesen wurden (febrile Patienten), wurden auf ABP-Titer im
Urin untersucht. Basislinien-Urinproben wurden in der Notaufnahme
genommen und Urin wurde für
die zukünftige
ABP-Analyse aufbewahrt, bevor die Patienten Antibiotika erhielten.
Für den
Patienten wurde eine Krankengeschichte und -auswertung erstellt.
Der Ausgang bei hospitalisierten Patienten wurde ebenfalls aufgezeichnet.
APACHE-II-Kennzahlen ("Scores") wurden, wie unten
beschrieben, auf Basis der in der Notaufnahme erhältlichen
Daten ermittelt.
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Das
Durchschnittsalter dieser Patienten betrug 58 Jahre und reichte
von 19 bis 93. 80% der Patienten wurden in das Hospital eingeliefert,
in Übereinstimmung
mit der Auswahl der meisten kranken Patienten bei der Ankunft in
der Notaufnahme. 28% der eingelieferten Patienten verstarben im
Krankenhaus. APACHE-II-Tests wurden durchgeführt. APACHE II ist ein gewichteter
prognostischer Index, der die Sterblichkeit vorausberechnet. Er
identifiziert eine Anzahl von klinischen und Laborbefunden und ordnet
diesen Punkte zu. Je abnormaler die klinische Variable, desto mehr
Punkte werden vergeben. Obwohl der APACHE-II-Test üblicherweise
verwendet wird, um die Sterblichkeit bei Intensivpatienten vorherzusagen,
wurde er auch verwendet, um diese Gesamtheit zu bewerten, da augenblicklich
keine Tests zur Verfügung
stehen, die spezifisch für die
Bewertung von akut erkrankten Notaufnahmepatienten ausgelegt sind.
Die mediane APACHE-II-Kennzahl betrug bei allen Patienten 11.
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18
dieser febrilen Patienten wurden aus der Notaufnahme entlassen.
Alle 18 febrilen Patienten wiesen negative ELISA auf (keine erhöhten ABP-Niveaus
im Urin). 72 Patienten wurden in das Krankenhaus eingeliefert. 15
dieser Patienten starben innerhalb von 30 Tagen nach Einlieferung
in das Krankenhaus. von den 15 Patienten, die innerhalb von 30 Tagen
Hospitalisierung starben, wiesen 13 (89%) bei Ankunft in der Notaufnahme
positive ABP-ELISA-Ergebnisse (mindestens 0,2 Einheiten) auf. 20
der 54 Patienten (37%), die in das Krankenhaus eingeliefert wurden
und bis zur Entlassung überlebten,
wiesen einen positiven ELISA auf. zwei von 38 (5%) Patienten mit
einem negativen ABP-ELISA (weniger als 0,2 Einheiten) starben im
Krankenhaus und innerhalb von 30 Tagen nach der Einlieferung, im
Vergleich zu 13 von 31 (42%) Patienten mit einem positiven ELISA.
Während
die Patienten noch in der Notaufnahme waren, wurden mehrere Variablen
gesammelt. Es wurde gefunden, daß diese variablen signifikant
mit Tod (p < 0,05),
Temperatur, verändertem
mentalen Status, Alter, APACHE-II-Kennzahl, klinischer Beurteilung
und ABP-ELISA-Positivität
korrelierten. Die Beurteilung von Klinikern bezüglich der Wahrscheinlichkeit
einer "Inhouse"-Sterblichkeit wurde
entweder als "unwahrscheinlich" oder "möglich" kategorisiert.
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Anhand
einer Regressionsanalyse wurde festgestellt, daß der ABP-ELISA und das Kliniker-Urteil
die stärksten
Prädiktoren
für die
Sterblichkeit im Krankenhaus sind. In einer Post-hoc-Aufstellung
wurden diese zwei Variablen kombiniert, um die Sterblichkeit vorherzusagen
(= 47) (nicht alle Daten für
alle Patienten für
die Regressionsanalyse verfügbar):
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Wenn
die klinische Beurteilung nicht bei der Regressionsanalyse verwendet
wurde, waren ELISA und APACHE II die wichtigsten Sterblichkeitsindikatoren.
Die APACHE-II-Kennzahl wurde durch Addition der Variablen, die in
der Notaufnahme verfügbar
waren; ermittelt. Für
die Analyse wurde ein Apache-II-Score von 15 oder darüber als
starker Todes-Prädiktor
angenommen. Erneut wurden diese zwei variablen in einer Post-hoc-Analyse
kombiniert, um den Tod im Krankenhaus vorherzusagen (N = 66):
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Somit
war eine einzelne bei der Ankunft in der Notaufnahme erhaltene erhöhte ABP-Urin-Messung
ein starker Prädiktor
für den
Krankenhaustod. Bei Kombination mit der Beurteilung des Klinikers
oder einem APACHE-Wert verbesserte das ABP-Ergebnis die Fähigkeit,
Tod oder Überleben
vorherzusagen.
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Beispiel 4
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In
einer zweiten Studien wurden 441 Patienten mit einem Alter über 18,
die in die Notaufnahme aufgenommen wurden, untersucht. Die Patienten
wurden ohne Berücksichtigung
ihrer anfänglichen
Körpertemperatur
einbezogen. Die Patienten wurden von der Akutmedizinabteilung der
Notfallaufnahme rekrutiert, was bedeutet, das Traumapatienten und
solche mit kleineren Beschwerden ausgeschlossen wurden. Der Urin
wurde zum frühestmöglichen
Zeitpunkt in der Notfallaufnahme abgenommen und die krankengeschichtlichen
und klinischen Größen wurden
aufgezeichnet. Die für
diesen Teil der Experimente gewählte
Population bildeten unselektierte Patienten, die daher weniger krank
als die im vorherigen Beispiel aufgeführten waren.
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Das
mediane Alter der untersuchten Patienten betrug 64 Jahre. 95 von
441 Patienten (22%) wiesen einen positiven ELISA auf 84 von 354
eingewiesenen Patienten (24%) wiesen einen positiven ELISA auf,
und 11 von 87 entlassenen Patienten (13%) wiesen einen positiven
ELISA auf. 33% aller febrilen Patienten (Temperatur > 100,2) wiesen einen
positiven Elisa auf und 14% aller afebrilen Patienten wiesen einen
positiven ELISA auf.
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Das
mediane Alter der entlassenen Patienten war niedriger als das der
hospitalisierten Patienten (42 gg. 67 Jahre). 11 von den 87 entlassenen
Patienten wiesen einen positiven ABP-ELISA auf. 8 der 11 Positiven waren
vergleichsweise niedrig, im Bereich von 0,2–0,35 Einheiten.
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Bei
10 der 11 entlassenen Patienten mit positiven Urin-ABP-Niveaus wurden
Inspektionskrankheiten nachgewiesen. Die Diagnosen beinhalteten
Zellulitis, Pharyngitis, Pneumonie, Gastroenteritis, Pyelonephritis und
Hautabszesse. Ein Patient hatte eine nicht-infektiöse Krankheit.
Dieser Patienten wies grenzwertige positive Ergebnisse auf, die
bei einem wiederholten Test negativ ausfielen. von allen Patienten
mit positiven ABP-Ergebnissen
wurde angenommen, daß ein
bakterieller Organismus die Krankheit verursacht, da sie mit Antibiotika
entlassen wurden oder eine Behandlungsmethode zum Abführen purulenten
Materials benötigten.
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Die
Gesamt-Todesrate bei den eingelieferten Patienten betrug 22 von
354 (6,2%). Sieben Patienten wurden von der weiteren Analyse ausgeschlossen,
da Tests keinem Zweck gedient hätten.
Die sieben Patienten schlossen ein: drei Patienten, die entweder
bei oder bald nach der Ankunft im Krankenhaus kardiopulmonale Reanimation
erhielten und niemals spontanen Puls oder spontane Atmung wiedererlangten;
drei Patienten, die nach 30 Tagen stationärer Behandlung starben; und
ein Patient, der eine "Nichtwiederbelebungs"-Anweisung bei der
Ankunft in der Notaufnahme besaß und
in der Notaufnahme starb.
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Die
folgenden Daten geben die 15 anderen Patienten wieder, die im Krankenhaus
starben:
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Gesamt-Sterblichkeit
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- Positiver ELISA: 7/83 (8%)
- Negativer ELISA: 8/255 (3%)
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Sterblichkeit bei eingelieferten
febrilen Patienten
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- Positiver ELISA: 4/47 (9%)
- Negativer ELISA: 2/75 (3%)
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Sterblichkeit bei eingelieferten
afebrilen Patienten
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- Positiver ELISA: 1/34 (3%)
- Negativer ELISA: 6/180 (3%)
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Von
den 6 febrilen Patienten, die im Krankenhaus starben, wiesen 4 einen
positiven Urin-ABP auf. Von den 2, die mit einem negativen Urin-ABP
starben, wurde die genaue Todesursache niemals festgestellt. Die zwei
Patienten mit negativen ELISAs wiesen Niveaus von 0,06 und 0,13
Einheiten (intermediär
oder unklar) auf.
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Von
den 7 afebrilen Patienten, die im Krankenhaus starben, wies 1 einen
positiven ELISA auf. Bei diesem Patienten wurde bei der Einlieferung
eine Blutung im oberen Gastrointestinaltrakt diagnostiziert. von
zwei anderen verstorbenen Patienten wurden die Temperaturen bei
der Ankunft im Krankenhaus nicht aufgezeichnet. Beide besaßen einen
positiven ELISA.
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Die
endgültigen
Entlassungsdiagnosen wurden von den medizinischen Aufzeichnungen
der Patienten erhalten. Es wurde festgestellt, daß bestimmte
spezifische Infektions- oder Entzündungserkrankungen mit einer
größeren Wahrscheinlichkeit
mit positiven ELISA-Werten zusammentreffen. Die folgenden Krankheitskategorien
und ABP-Ergebnisse schließen
einige Patienten ein, die nicht im Krankenhaus hospitalisiert waren:
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Patienten mit Pneumonie
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- positiver ABP 15/31 (48%)
- unklarer ABP 6/31 (19%)
- negativer ABP 10/31 (32%)
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Patienten mit Zellulitis
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- positiv 7/11 (64%)
- unklar 2/11 (18%)
- negativ 2/11 (18%)
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Patienten mit Gelenkentzündung
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- positiv 4/4 (100)
- unklar 0/4
- negativ 0/4
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Patienten mit Gastroenteritis
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- positiv 3/9 (33%)
- unklar 1/9 (11%)
- negativ 5/9 (56%)
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Fünf Patienten,
bei denen in der Notaufnahme Sepsis klinisch diagnostiziert wurde,
und die anschließend
im Krankenhaus starben, wurden identifiziert. All diese Patienten
wiesen Temperaturen über
100,2°,
einen Puls über
90 und anfängliche
Respirationsraten über
20 auf. Die ABP-Niveaus betrugen bei diesen Patienten 0,13, 0,31,
0,63, 0,68 und 1,49.
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Beispiel 5
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Die
Mortalitätswahrscheinlichkeits-Modell(Mortality
Probability Model, MPM)-Skala (Lemeshow et al., JAMA, Bd. 270, S.
2478 (1993)) wurde anstelle des APACHE-II-Tests zur Vorhersage des Krankheitsausgangs verwendet,
da das MPM auf variablen beruht, die mit größerer Wahrscheinlichkeit in
der Notfallaufnahme erhältlich
sind. Wenn die ABP-Ergebnisse in einer schrittweisen Regression
als kontinuierliche Variable eingesetzt wurden, trug ABP zur Fähigkeit
bei, den Tod vorherzusagen. Wenn die Ergebnisse aus dem MPM partialisiert
wurden, wurde für
sechs Patienten in der Notaufnahme eine Mortalitätsrate im Bereich von 10–80% vorhergesagt.
Wenn die ABP-Ergebnisse herangezogen wurden, wurde die Fähigkeit
zur Vorhersage des Todes bei 5 von 6 dieser Patienten verbessert.
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Die
hier beschriebenen Daten zeigen, daß ein einzelner in der Notaufnahme
erhaltener erhöhter Urin-ABP-Titer
nicht nur jene Patienten identifiziert, die akut erkrankt sind,
sondern auch für
eine Vorhersage der Aussichten hilfreich ist. Von den Patienten
mit einem positiven ELISA benötigten
alle Antibiotika, eine Behandlungsmethode zur Abführung von
Eiter und/oder eine Krankenhauseinweisung. Ein positiver ELISA zeigte daher
den Bedarf für
einen medizinischen Eingriff an. Darüber hinaus korrelierten bestimmte
Infektionskrankheiten, die typischerweise durch bakterielle Pathogene
verursacht werden, üblicherweise
mit positiven ABP-Spiegeln. Ein positiver ELISA bei febrilen Patienten
sagte eine höhere
Krankenhaussterblichkeit voraus. Patienten, bei denen eine Sepsis
diagnostiziert wurde, und die im Krankenhaus starben, besaßen unklare
oder positive ABP- Spiegel
bei Ankunft in der Notfallaufnahme. Keiner wies negative Spiegel
auf. Positive ABP-Spiegel können
somit verwendet werden, um Sterblichkeit vorauszusagen. Der ABP-Test
gemäß der vorliegenden Erfindung
kann auch in Verbindung mit "Simplified
Acute Physiology Score" (SAPS
II) (LaGall et al., JAMA, Bd. 270, S. 2957–2963 (1993)) verwendet werden.
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Urin-Niveaus
erscheinen erhöht
(größer als
0,20 Einheiten) bei Zuständen,
die mit systemischen entzündlichen,
ischämischen
oder toxischen Ereignissen verbunden sind, unabhängig von jeder anderen klinisch ersichtlichen
Beteiligung der Niere. Zustände,
die mit erhöhten
Urin-ABP-Niveaus verbunden sind, schließen Pneumonie, Zellulitis,
gastrointestinale Infektionen, Gelenkinfektionen und Pleuraergüsse ein.
Andere Zustände
sind gelegentlich mit erhöhten
Urin-ABP-Niveaus
verbunden, wenn alle febrilen Patienten eingeschlossen werden. Diese
Zustände
schließen
Myokardinfarkt, instabile Angina, hämorrhagischer Kostovertebralwinkel, Blutung
des oberen Gastrointestinaltrakts, Sichelzellkrise, Arrhythmien,
Bakteriämie
ohne erkennbare Ursache, Bakteriämie
mit Blaseninfektionen und Pyelonephritis ein. Weitere Zustände sind
verbunden mit geringen (normalen) Urin-ABP-Spiegeln. Diese schließen Asthma,
geringfügige
Verletzung, Blasenentzündungen,
systemische Vireninfektionen, lokale Vireninfektionen, Dehydratisierung,
Fieber durch Umwelteinflüsse
(hitzebedingte Erkrankung), mit Nierenkoliken verbundene schwere
Schmerzen und muskuloskeletalen Schmerz ein.
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Die
Messung von ABP im Urin kann verwendet werden, um Hochrisikopatienten
zu identifizieren. Ein einzelner in der Notfallaufnahme erhaltener
erhöhter
Urin-Titer dient als Marker für
eine Erkrankung und zeigt an, daß ein medizinischer Eingriff
erforderlich ist. Patienten mit hohem Urin-ABP-Spiegeln benötigen eine
Einweisung in ein Krankenhaus, oder benötigen die Behandlung auf eine
bakterielle Infektion. Der Test kann verwendet werden, wenn die
Diagnose unklar ist (bakterielle gegen virale Erkrankung zum Beispiel)
oder wenn es unsicher ist, ob der Patient eine Hospitalisierung
benötigt.
Ein positiver Test kann daher das Urteil des Klinikers ersetzen.
Erhöhte
ABP-Spiegel verbessern auch die prognostische Genauigkeit etablierter
Krankheitsschwere-Scores. Die ABP-Messung kann als zusätzliche
Variable bei einer etablierten Skala (z. B. APACHE II und/oder MPM)
verwendet werden.
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Wie
oben dargestellt, kann die Messung von ABP im Urin auch als Indikator
für die
Krankenhaussterblichkeit verwendet werden. Akut erkrankte febrile
Patienten, die mit hohen ABP-Spiegeln eingewiesen werden, weisen
eine 3mal höhere
Wahrscheinlichkeit zu sterben auf, als febrile Patienten mit niedrigen
Spiegeln, wenn alle febrilen Patienten eingeschlossen werden, und
eine 8mal höhere
Wahrscheinlichkeit zu sterben, wenn schwer kranke Patienten betrachtet
werden. Zusätzliche Überwachung
oder Untersuchung oder die Erwägung einer
aggressiveren. Behandlung kann in Betracht gezogen werden, wenn
festgestellt wird, daß die
Patienten erhöhte
ABP-Spiegel aufweisen.
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Die
ABP-Messung kann auch verwendet werden, um Patienten mit schwerer
systemischer Erkrankung zu identifizieren, die mit größerer Wahrscheinlichkeit
sterben. Die hier beschriebenen Daten zeigen, daß eingelieferte Patienten,
die an einer schweren systemischen Erkrankung sterben, anomale ABP-Spiegel
in der Notfallaufnahme aufweisen. Positive ABP-Ergebnisse zeigen
an, daß eine
intensive Betreuung des Patienten erforderlich ist, um Sepsis zu
behandeln. Negative ABP-Spiegel
können
Patienten identifizieren, die mit der geringsten Wahrscheinlichkeit
von teuren und möglicherweise
gefährlichen
Anti-Sepsis-Therapien profitieren.