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Diese Erfindung ist auf Quecksilberdampf-Entladungslampen
gerichtet, bei denen die Bogenentladung in Quecksilberdampf stattfindet,
einschließlich
konventioneller Leuchtstoff-Fluoreszenzlampen,
und mehr im Besonderen auf die Vermeidung von Quecksilber-Verunreinigung
von Landauffüllungen
und Grundwasser bei der Entsorgung solcher Lampen. Die hier bereitgestellten
Lampen sind durch eine verringerte Löslichkeit und ein verringertes
Auslaugen des Quecksilbers charakterisiert, wenn die Lampe zum Testen
oder zur Entsorgung pulverisiert wird.
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Niederdruck-Quecksilber-Entladungslampen
sind standardgemäße Beleuchtungsmittel,
die in einem Glaskolben abgedichtete Elektroden einschließen, wobei
das Innere des Glaskolbens mit einem Leuchtstoff überzogen
sein kann. Die Lampe enthält
auch eine geringe Menge Quecksilber und ein Inertgas bei geringem Druck
von etwa 133 bis 666 Pa (1–5
Torr). Der Begriff "Lampe", wie er hier benutzt wird, bedeutet die
vollständige
Einheit einschließlich
des Glaskolbens und der Endstücke
und Stecker zum Montieren in einer Lampen-Halterung und der Drähte, die die inneren Komponenten
des Kolbens mit den Endstücken
verbinden.
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Während
der Herstellung von Fluoreszenz- oder Niederdruck-Quecksilber-Bogenlampen
wird eine Menge elementaren Quecksilbers (Hg0)
in dem Lampenkolben abgedichtet. Der größte Teil des Quecksilbers haftet
an dem Leuchtstoff Überzug,
eine geringe Menge befindet sich in der Dampfphase.
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Während
des Betriebes zersetzen sich Alkalimetallcarbonate von den Elektroden
und bilden freien Sauerstoff in der Lampe. Der Sauerstoff kann mit
einem Teil des Quecksilbers unter Bildung löslichen Quecksilberoxids (Hg0) reagieren. Lösliches Quecksilberoxid ist
von Landauffüllungen
und anderen Entsorgungs-Einrichtungen auslaugbar. Lösliche Quecksilberoxide
und andere oxidierte Formen von Quecksilber, die im Verlaufe des
Tests gebildet wurden, sind nachteilig für die Zuverlässigkeit
des Standardtests zur Bestimmung der Auslaugbarkeit toxischer Materialien
aus Lampenabfall.
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Eisen(III)- und Kupfer(I)-Ionen bilden
lösliche
Verbindungen, die in der Lage sind, elementares Quecksilber zur
einwertigen Hg(I)-Form zu oxidieren, die in einer sauren wässerigen
Umgebung löslich
und daher auslaugbar ist. Die Bildung von Eisen(III)- und Kupfer(I)-Verbindungen hängt von
dem Aussetzen gegenüber und
der Reaktion mit Sauerstoff ab.
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Es gibt Bedenken hinsichtlich der
Umwelt-Auswirkungen dieser löslichen
Form von Quecksilberoxid, wenn es in Grundwasserquellen, Flüsse, Ströme und Ähnliche
gelangt.
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JP-A-07105911 offenbart eine Quecksilberdampf-Entladungslampe
mit einem Kolben aus lichtdurchlässigem
Glas, der Quecksilber enthält
und auf dessen innerer Oberfläche
ein Sauerstoff absorbierendes Material aufgebracht ist.
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JP-A-53144182 offenbart eine Fluoreszenzlampe
mit einer Glaskapsel, die mit Schwefelwasserstoff gefüllt ist,
das nach der Gebrauchsdauer der Lampe diffundiert, um HgO in HgS
umzuwandeln, das unlöslich inm
Wasser ist.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
wird eine Quecksilberdampf-Entladungslampe geschaffen, umfassend
einen Kolben aus lichtdurchlässigem
Glas, der ein Inertgas und eine Menge elementaren Quecksilbers, ein
Paar von Elektroden zum Einrichten einer Bogenentladung, mindestens
eine Sockelkappe, die einen Hohlraum definiert und eine wirksame
Menge eines Sauerstoff Abfängers
enthält,
dadurch gekennzeichnet, dass der Sauerstoff Abfänger mittels eines wasserlöslichen
Binders an der inneren Oberfläche
des Hohlraums haftet, wobei der Sauerstoff Abfänger Eisenpulver, Natriumsulfit
oder Natriumdithionit in einer Menge von 0,1 bis 15 g pro Lampe
ist.
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In die Lampe eingebrachte Sauerstoff-Abfänger verhindern
das Auflösen
von Eisen und Kupfer von Lampen-Komponenten, wodurch die Bildung
auslaugbarer Quecksilber(I)- und
Quecksilber(II)-Verbindungen durch Oxidation elementaren Quecksilbers
stark verringert oder verhindert wird.
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Das Einbringen von Sauerstoff Kontrollmitteln
in eine Lampenstruktur oder die Testlösung vermindert den für die Oxidation
von Metallkomponenten zu einer Form verfügbaren Sauerstoff, die sowohl
löslich
als auch in der Lage ist, elementares Quecksilber zu einer löslichen
Form von Quecksilberoxid zu oxidieren. Die Bildung und Auflösung löslicher
Eisen(III)- und
Kupfer(I)-Verbindungen aus Lampen-Komponenten wird demgemäß vermindert
oder verhindert, was zu einer Verringerung oder Verhinderung auslaugbarer
Quecksilber-Verbindungen führt.
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Die Bildung auslaugbaren Quecksilbers
aus zerbrochenen Fluoreszenzlampen, die Landauffüllungs-Bedingungen ausgesetzt
sind, kann durch Verhindern der Oxidation gewisser Komponenten der
Lampe verhindert oder minimiert werden. Gewisse Metallkomponenten
von Fluoreszenzlampen, insbesondere Eisendrähte, Kupfer-überzogene
Leitungen und irgendwelche Messing-Komponenten, erzeugen Eisen(III)(Fe+3)- und Kupfer(I)(Cu+1)-Ionen,
wenn sie Feuchtigkeit, Sauerstoff und Azidität ausgesetzt werden.
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Um die wachsenden Bedenken, dass
zu große
Mengen von Quecksilber aus entsorgten Fluoreszenzlampen in Oberflächen- und
Grundwasser ausgelaugt werden könnten,
zu berücksichtigen,
hat die Evironmental Protection Agency ein maximales Konzentrationsniveau
für Quecksilber
bei 0,2 mg auslaugbaren Quecksilbers/l festgelegt. Dies wird allgemein
durch eine Standardanalyse bestimmt, die als Toxicity Characteristing Leaching
Procedure (TCLP), ein bekanntes Testverfahren, bekannt ist.
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Bei der Ausführung des TCLP-Tests werden
die Lampen pulverisiert, um Lampen-Abfallmaterial ähnlich dem zu bilden, das aus
der Lampen-Entsorgung in Landauffüllungen oder anderen Entsorgungsstellen
resultiert. Die Umgebungs-Bedingungen an solchen Stellen können derart
sein, dass sie die Bildung auslaugbaren Quecksilbers, genau wie
die TCLP-Testbedingungen,
fördern,
die die Bildung auslaugbaren Quecksilbers in Mengen von mehr als
der festgelegten von 0,2 mg/ml gestatten.
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Es wurde festgestellt, dass elementares
Quecksilber, das zu Quecksilber-freien, pulverisierten Lampenmaterialien,
die für
den TCLP-Test hergestellt wurden, hinzugegeben wird, im Verlaufe
des Tests in auslaugbares Quecksilber umgewandelt wird. Wird elementares
Quecksilber allein oder in Kombination mit verschiedenen Glas-,
Leuchtstoff- oder nicht metallischen Lampenkomponenten getestet,
dann findet sich wenig oder im Wesentlichen kein auslaugbares Quecksilber.
Wird elementares Quecksilber in Kombination mit metallischen Lampenkomponenten,
wie Kupfer oder Eisen, Zuleitungsdrähten oder Stiften oder anderen
Metallteilen getestet, dann wird das Quecksilber in eine auslaugbare
Form umgewandelt.
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Es wurde durch kontrolliertes Experimentieren
bestimmt, dass sowohl Eisen(III) (dreiwertig) und einwertiges Kupfer(I)
unter den TCLP-Testbedingungen erzeugt werden, wenn diese in Gegenwart
von Sauerstoff ausgeführt
werden, und dass diese ionischen Materialien zur Oxidation von elementarem
Quecksilber zu löslichen
Quecksilber-Verbindungen in der Lage sind, die als auslaugbares
Quecksilber bestimmt werden.
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Korrosion oder Auflösung von
Metallen aus dem metallischen Zustand erfordert die Anwesenheit
sowohl von Sauerstoff als auch eines Lösungsmittels, wie Wasser, Bedingungen,
die im TCLP-Test und in Landauffüllungs-Situationen
existieren. Es wurde daher festgestellt, dass die Bildung durch
Kontrollieren oder Ausschließen
des Aussetzers der Eisen- und Kupfer-haltigen metallischen Lampenkomponenten
gegenüber
Sauerstoff kontroliert oder verhindert werden kann. Dies kann durch
den Gebrauch Sauerstoff freier oder anaerober Test- und Entsorgungs-Bedingungen
erfolgen.
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In die Fluoreszenzlampen während der
Herstellung eingebrachte Sauerstoff Abfänger werden im Verlauf des
Präparierens
von Lampen für
den TCLP-Test oder nach Zerstörung
der Lampe während
der Entsorgung wirksam. Die Anwesenheit solcher Sauerstoff Abfängst macht
den TCLP-Test zuverlässiger
und verringert die Bildung löslicher
Quecksilber-Verbindungen, wenn die Lampen entsorgt werden.
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Geeignete Sauerstoff-Abfänger schließen irgendwelche
Materialien, Verbindungen oder Systeme ein, die Sauerstoff für die Quecksilber-haltige
Umgebung unerreichbar machen. Veranschaulichende Abfänger schließen Eisenpulver,
Natriumdithionit, ammoniakalisches Kupfer(I)chlorid und Chromsulfat
ein. Natriumsulfat ist ein bevorzugter Sauerstoff Abfänger zur
Verwendung in dieser Erfindung. Der Sauerstoff Abfänger ist
in einer Menge von 0,1 bis 15 g/Lampe vorhanden.
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Die Prinzipien und Ausführung dieser
Endung werden in Anbetracht der folgenden Beispiele vollständiger verstanden
werden.
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Alle TCLP-Testdaten wurden erhalten
aus der Testprozedur, die auf den Seiten 26.987–26.998, Band 55, Nr. 126 der
Ausgabe des Federal Register vom 29. Juni 1990 vorgeschrieben ist.
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Kurz gesagt wurden die getesteten
Lampen zu Teilchenform mit der vorgeschriebenen Teilchengröße, die
zum Durchgang durch ein 9,6 mm(3/8 inch)-Sieb in der Lage ist, pulveri siert.
Das Testmaterial wurde dann mit einem Natriumacetat-Essigsäure-Puffer
bei einem pH von etwa 4,93 extrahiert.
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Um die starke Bildung auslaugbaren
Quecksilbers bei der Entsorgung von Quecksilberdampf-Entladungslampen
zu verhindern und die Zuverlässigkeit
des TCLP-Tests zu verbessern, wurde eine wirksame Menge eines Sauerstoff-Abfängermaterials
außerhalb
der Plasmaentladung in einer Endkappe oder im Sockel der Lampe angeordnet.
Eine wirksame Menge des Sauerstoff Abfängers ist die Menge, die genügend Sauerstoff
verbraucht, um im Wesentlichen die Bildung von Eisen(III) und Kupfer(I)-Verbindungen
zu verhindern, die elementares Quecksilber zu einer löslichen
Form oxidieren können.
Im Allgemeinen ist eine wirksame Menge des Abfängers genug, damit die TCLP-Testresultate
die Anwesenheit von weniger als 0,2 ppm auslaugbaren Quecksilbers
zeigen.
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Die Bildung löslicher Quecksilber-Verbindungen
wird durch die Daten der folgenden Tabelle 1 veranschaulicht. Das
Ausführen
des TCLP-Tests in Gegenwart von Luft erzeugt etwa 1 ppm Kupfer und
etwa 0,3 ppm lösliches
Eisen. Die unter diesen Bedingungen gebildete Menge löslichen
Quecksilbers übersteigt
die vorgeschriebene Grenze von 0,2 ppm. Erhöht man das Aussetzen gegenüber Sauerstoff,
dann erhöht
sich die Menge gebildeten löslichen
Kupfers und löslichen
Quecksilbers. Die Verminderung des Aussetzens gegenüber Sauerstoff
vermindert die Bildung löslichen
Kupfers und löslichen
Quecksilbers.
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Wird die Sauerstoffmenge durch Erhöhen des
Volumens des Kopfraumes im TCLP-Testgefäß erhöht, dann
wird die Wirkung sowohl löslichen
Eisens als auch Kupfers auf die Bildung lölichen Quecksilbers aus den Daten
der folgenden Tabelle 2 deutlich. Nimmt das Kopfraum-Volumen zu,
dann nimmt die Menge löslichen Quecksilbers
in Abhängigkeit
von der Bildung zunehmender Mengen löslichen Kupfers und Eisens
zu.
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Wird ein Sauerstoff Abfänger, wie
fein zerteiltes Eisenmetall oder Nastriumsulfit, zu der Testlösung hinzugegeben,
dann vermindert sich die Bildung löslichen Quecksilbers, wie in
der folgenden Tabelle 3 gezeigt.
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Tabelle 3 zeigt Beispiele von Sauerstoff
Abfängern,
die zu der TCLP-Extraktion hinzugegeben wurden, um die Wirkung auf
auslaugbares Quecksilber zu untersuchen. Der erste Eintrag ist ein
Kontrollversuch, der die erwartete Menge auslaugbaren Quecksilbers
zeigt, die erzeugt wird, wenn zu der pulverisierten Lampe 20 mg
elementares Quecksilber hinzugegeben werden. Das in diesem Falle
erzeugte auslaugbare Quecksilber beträgt 745 pp bei Abwesenheit irgendeines
Sauerstoff-Abfängers.
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Der Sauerstoff Abfänger kann
in die Lampenverkapselung des Materials in eine Glaskapsel eingebracht
sein, die im Sockel der Lampe zwischen der Aluminiumkappe und dem
Absatz von mit Zuleitung versehenem Glas angeordnet sein kann.
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Das Sauerstoff Abfängermaterial
kann auch in den Sockelzement der Lampe eingebracht sein, der die Aluminiumkappe
an dem mit Zuleitung versehenen Glasteil des Endes der Lampe hält. Der
Sockelzement umfasst im Allgemeinen etwa 80 Gew.-% Marmormehl (Kalk-CaO)
und als Rest Schellack, einen phenolischen Harzbinder, ein Lösungsmittel
zum Vermengen und einen Farbstoff zum Färben des Zementes. Der Zement wird
durch eine Zuführungs-Einrichitung
in den Sockel abgegeben und zum Härten erhitzt, nachdem die Lampe
zusammengebaut worden ist. Das Härten
vertreibt das Lösungsmittel
und verfestigt den Zement. Der Sauerstoff Abfäner wird mit den Zement-Komponenten
vermengt und manuell oder automatisiert in die Lampe eingebracht.
Das Abfängermaterial
wird nur freigesetzt, wenn die Lampe in Vorbereitung zum TCLP-Test
zerstört oder
zerkleinert wird. Bei diesem Verfahren befindet sich das aktive
Abfängermaterial
immer außerhalb
der positiven Säule
der Lampe.
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Ein anderes Verfahren zum Einbringen
des aktiven Abfängermaterials
in die Lama penstruktur besteht darin, es mit einem inerten wasserlöslichen
Klebstoffträger
oder Binder zu vermischen. Kautschuke und Gelatine wurden als solche
Klebstoffe und Binder eingesetzt. Die Natur der Kautschuke und Gelatinen
ist es, dass sie beim Erhitzen an Oberflächen haften. Die das Abfängermaterial
enthaltende Zusammensetzung kann auf der inneren Oberfläche der
Aluminium-Endkappe als ein Ring oder ein diskreter Knopf angeordnet
werden. Wird die Lampe zerstoßen
und einer wässerigen
Umgebung ausgesetzt oder in der TCLP-Lösung
angeordnet, dann gestattet der wasserlösliche Binder das rasche Freisetzen
des Sauerstoff Abfängers.