Verfahren zur Bestimmung des Vorhandenseins bösartiger Geschwülste
Es ist bekannt, daß bei bösartigen Geschwülsten in der Hypophyse Veränderungen auftreten,
die histologisch nachweisbar sind und ,auf eine veränderte Funktion schließen lassen.
Von diesen Veränderungen wird nicht nur die Hypophyse betroffen, sondern auch die
ihr zugeordneten Erfolgsorgane, -wie z. B. beschrieben wurde, daß bei sehr vielen
Fällen von Krebserkrankung eine Störung der Geschlechtsdrüsen zu finden ist. Die
direkte Bestimmung dieser Hormonveränderungen ist zum Nachweis einer bösartigen
Geschwulst ungeeignet.Procedure for determining the presence of malignant tumors
It is known that changes in the pituitary gland occur in malignant tumors,
which are histologically detectable and suggest a changed function.
These changes affect not only the pituitary gland, but also the
success organs assigned to it, such as B. has been described that in very many
Cases of cancer a disorder of the sex glands can be found. the
Direct determination of these hormonal changes is used to detect a malignant one
Lump unsuitable.
Es ist weiter bekannt, daß im Blute bzw. Blutserum Hemmstoffe, deren
Entstehung auf eine veränderte Funktion der Drüse zurückgeführt werden kann, auftreten
können, die die Wirkung von Hormonen weitgehend herabsetzen.It is also known that in the blood or blood serum inhibitors, their
Development can be attributed to an altered function of the gland
that largely reduce the effect of hormones.
Es wurde nun beobachtet, 4.ß .derartige Hemmstoffe besonders im Blut
von Patienten mit bösartigen Geschwülsten auftreten und
unter geeigneten Bedingungen leichtbestimmt
und so, zum Nachweis für das Vorliegen.
evner bösartigen Geschwulst ausgenutzt wer-
den können. Diese Eigenschaft des Blutes
von Trägern einer bösartigen Geschwulst ist
nicht auf .die Hemmung einzelner Hermone
beschränkt. Es wurde gefunden, daß sieh
zu diesem Zweck zwei Hormone der Hypo-
physe besonders eignen, -weil sie leicht und
sicher ;ausgetestet -werden können und ein-
deutige Ausschläge geben: nämlich das Me-
lanophorenhormon und das gonadotrope Hor-
mon. Thyreotropes Hormon ist nach biss jetzt
vorliegenden Versuchen nichtgeeignet, weil
die Hemmung dieses Hormons nicht ,geniigend
spezifisch für Krebs ist. Man kann zu der
Reaktion sowohl Blut als auch Blutserum
verwenden. Das Auftreten der Hemmstoffe
ist nicht auf das Blut bzw. Blutserum be-
schränkt, sondern sie lassen sich auch in Or-
ganen, z. B. Leber, und auch in Exswdaten
und Transudaten, z. B. in Ascites, nachweisen.
Dementsprechend sind zu den angeführten
Versuchen nicht nur Blut oder Blutserum,
sondern auch Organextrakte und die E-
und Tr.ansudate zu verwenden. Dem Näela-
weis im Blut kommt aber die größte Be~t
tung zu. Das zur Reaktion benötigte B'h:
-wird .den möglichst unbehandelten Patienten
zweckmäßig nüchtern entnommen und mög-
lichst frisch verwendet. Doch ist es auch
ohne besondere Vorsichtsmaßnahme noch
-nach Tagen, brauchbar.
Bei der Untersuchung zur Feststellung des
Hemmstoffes für das Melanophorenhormon
im Blut ist es unpraktisch, die Mischung .des
Melanophorenhormons und des Serums direkt
den Versuchstieren zu injizieren, sondern @es
ist für die Genauigkeit und Zuve-rlässigkemt
der Ergebnisse besser, das Produkt aus
Hemmstoff und Melanophorenhormon ein-
schließlich der Eiweißballaststoffe, welche in
Aceton o. dgl. unlöslich sind, aus dem Reak-
tionsgemisch durch Zusatz von Aceton o. dgl.
zu entfernen. Die Untersuchung gestaltet sich
dann folgendermaßen:
Serum wird mit einer bestimmten Menge
Melanophorenhormonlösung versetzt und nach
einer gewissen Zeit, während welcher durch
den vorhandenen Hemmstoff ein Teil des
Melanophorenhormons unwirksam gemacht
wird, mit Aoeton o.. dgl. gefällt; die abfil-
trierte Lösung wird auf dem Wasserbad ver-
dampft, der Rückstand in Ringerlösung ge-
löst und ;die -Menge .des noch vorhandenen
Melanophorenhormons in bekannter Weise
getestet. Ist die Hälfte oder mehr .des zu-
gesetzten Melanophorenhormons verschwun-
den, so liegt eine bösartige Geschwulst vor.
Statt Aceton kann ein anderes wassermisch-
b,aneis organisches Lösungsmittel oder auch
andere Eiweißfällungsmittel verwendet werden.
Die Empfindlichkeit der Versuchstiere wird
in Vorversuchen festgestellt und nur gleich
empfindliche Tiere zu einem Versuch ver-
wendet. Die Bestimmung des Hemmstoffes
für das gonadotrope Hormon läßt sich in fol-
gender Weise durchführen:
Es wird weiblichen Tieren innerhalb meh-
rerer Tage mehrmals Serum der zu unter-
suchenden Person injiziert und danach eine
eben noch wirksame Menge einer Lösung, die
gonadotropes Hormon enthält. Eine be-
stimmte Zeit nach der Hormoninjektion -wird
die Wirkung auf die sekundären Geschlechts-
merkmale in bekannter Weise festgestellt bzw.
nach Tötung der Tiere der Einfluß des Hor-
mons auf die Ovarien untersucht. Ist die
Wirkung gegenüber dem Effekt, der nur mit
Hormon erzielt wird, wenig verändert oder
verstärkt, so stammte das Serum von einem
nicht krebskranken - Menschen, während bei
Vorliegen einer bösartigen Geschwulst die
Wirkung des gonadötropen Hormons ge-
hemmt ist. Der Zeitpunkt, an dem die Tiere
-;getötet oder untersucht werden, ist in g.e-
''twissen Grenzen veränderlich; nur muß inner-
^I alb einer Versuchsgruppe der gleiche Zeit-
punkt gewählt werden. Es ist wesentlich, die
Seruminjektion mehrmals und in einem zeit-
lichen Zwischenraum zu -wiederholen, da nur
dann der ,angestrebte Erfolg zu erzielen ist.
Für die Versuche sind Ratten und Mäuse b@e-
sonders geeignet, doch lassen sich auch an-
dere Tiere verwenden.
Beispiel 1
Man mischt z. B. i ccm Serum mit einer
bestimmten Menge einer Melanophorenhor-
mon enthaltenden Lösung und läßt eine
Stunde stehen. Danach wird etwa die sechs-
fache Menge Aceton zugegeben, filtriert und
das Filtrat auf dem Wasserbad verdampft.
Der Rückstand ist in i ccm Ringerlösung
aufzunehmen und wird in Mengen von je
o,2 ccm hell angepaßten Fröschen (Rann
Temporaria) in den dorsalen Lymphsack ge-
spritzt. Die Farbveränderung der Tiere wird
laufend kontrolliert und nach sechs verschie-
denen Verdunklungsstufen beurteilt. Dort, wo
die Verdunklung der Frösche nur bis zur
Stufe 3 geht oder darunter bleibt, also wenig
Melanoph.orenhormon im Filtrat vorhanden
war, stammte das zum Versuch verwendete
Serum von einem Patienten mit bösartiger
Geschwulst, bei stärkerer Verdunklung der
Tiere von einem Kranken ohne bösartige
Geschwulst.
Beispiel 2
Vier ,jugendlichen weiblichen Mäusen wird
das zu untersuchende Serum und eine Lö-
sung, die gonadotropes Hormon enthält, z. B.
in folgender Weise subcutan gespritzt.
i. Tag, 17 Uhr, o,2 ccm Serum
2. Tag, i i Uhr, o,2 ccm Serum
13 - 0,2 - -
17 - 0,2 - -
3. Tag, i i Uhr, 0,2 ccm Serum
13 - 0,2 - -
17 - 0,2 - Hormonlösung
q.. Tag, i i Uhr, 0,2.ccm Hormonlösung
13 - 0,2 - -
17 - 0,2 - -
5. Tag, i i Uhr, 0,2 ccm Hormonlösung
13 - 0,2 - -
Dabei -wird von der Hormonlösung etwa eine
internationale Einheit gonadotropes Hormon
injiziert. Außerdem werden zwei Kontroll-
tiere nur mit derselben Hormonmenge behan-
delt. Das Reifungsstadium im Ovar wird am
5. und 6. Tag durch Scheidenabstriche ge-
prüft. Bei den mit Serum von Kranken mit
einer bösartigen Geschwulst vorbehandelten
Tieren sind im Abstrich vorwiegend Leuco.
cythen vorhanden, während bei den Kontroll-
tieren und jenen, die mit Serum von anders-
artigen Erkrankungen behandelt wurden, die
Schollen im Scheidensekret vorherrschen. Zur
Untersuchung' des Ovars werden die Tiere
später, z. B. ioo Stunden nach der letzten
Injektion, getötet. Ist die Follikelreifung ge-
genüber der bei den Kontrolltieren gehemmt,
so lag bei der Person, von der das Serum
stammte, eine bösartige Geschwulst vor. Eine
Verstärkung der Follikelreaktion gegenüber
der bei :den Tieren, die nur Hormon erhalten
haben, läßt ,auf die Abwesenheit von bös-
artigen Geschwülsten schließen.
It has now been observed that such inhibitors occur particularly in the blood of patients with malignant tumors easily determined under suitable conditions
and so, to prove the existence.
any malignant tumor can be exploited
the can. This property of the blood
from carriers of a malignant tumor
not on the inhibition of individual Hermons
limited. It was found that see
for this purpose two hormones of the hypo-
physe are particularly suitable, -because they are light and
safe; can be tested and
give clear rashes: namely the
lanophore hormone and the gonadotropic hormone
mon. Thyrotropic hormone is after bite now
present attempts unsuitable because
the inhibition of this hormone is not sufficient
is specific to cancer. One can go to the
Reaction of both blood and blood serum
use. The appearance of the inhibitors
is not concerned with the blood or blood serum
limits, but they can also be
ganen, z. B. Liver, and also in Exsw data
and transudates, e.g. B. in ascites.
Accordingly, to the listed
Don't just try blood or blood serum,
but also organ extracts and the E-
and Tr.ansudate to use. The Näela-
but the greatest weight comes in the blood
tion too. The B'h needed to react:
-will .the patient who is as untreated as possible
expediently taken sober and possible
Mostly used fresh. But it is also
without any special precaution yet
-after days, usable.
When examining to determine the
Inhibitor for the melanophore hormone
in the blood it is impractical to mix the .des
Melanophore hormone and serum directly
to inject the test animals, but @es
is for the accuracy and reliability
the results better, the product from
Inhibitor and melanophore hormone
finally the protein fiber, which is in
Acetone or the like are insoluble, from the reaction
tion mixture by adding acetone or the like.
to remove. The investigation is shaping up
then as follows:
Serum comes with a certain amount
Melanophore hormone solution added and after
a certain time during which through
the existing inhibitor part of the
Melanophore hormone rendered ineffective
is, with Aoeton or the like. the fil-
trated solution is dispersed on the water bath
evaporates, the residue in Ringer's solution
solves and; the amount .of the remaining
Melanophore hormone in a known manner
tested. Is half or more of the
set melanophore hormone disappeared
then there is a malignant tumor.
Instead of acetone, another water-mixing
b, aneis organic solvent or also
other protein precipitants can be used.
The sensitivity of the test animals will
found in preliminary tests and only the same
sensitive animals to try
turns. Determination of the inhibitor
for the gonadotropic hormone can be in the following
perform gender wise:
It is female animals within several
serum several times for the
injected into the person searching and then a
just effective amount of a solution that
Contains gonadotropic hormone. A be-
agreed time after the hormone injection -will
the effect on the secondary sex
characteristics determined in a known manner or
after the animals have been killed, the influence of
mons examined for the ovaries. Is the
Effect versus the effect that only with
Hormone is achieved, or little changed
reinforced, the serum came from one
non-cancerous - people while at
The presence of a malignant tumor
Effect of the gonadotropic hormone
is inhibiting. The time at which the animals
-; being killed or examined is
'' twissen boundaries changeable; only has to
^ I alb an experimental group at the same time
point to be chosen. It is essential that
Serum injection several times and in one time
to repeat the space in between, as only
then the success aimed at is to be achieved.
Rats and mice are b @ e-
particularly suitable, but can also be
use other animals.
example 1
One mixes z. B. i cc of serum with a
certain amount of a melanophore hormone
mon containing solution and leaves a
Standing hour. After that, about the sixth
times the amount of acetone added, filtered and
the filtrate evaporated on the water bath.
The residue is in 1 cc of Ringer's solution
ingest and will be in quantities of each
o, 2 ccm of brightly adapted frogs (Rann
Temporaria) into the dorsal lymph sac
splashes. The color change of the animals will
continuously checked and after six different
judged by darkening levels. There where
the darkening of the frogs only up to
Level 3 is or remains below, so little
Melanophore hormone present in the filtrate
was what came from that used for the experiment
Serum from a patient with malignant
Swelling, with greater darkening of the
Animals from a sick person without being malignant
Tumor.
Example 2
Four, juvenile female mice will
the serum to be examined and a solution
solution containing gonadotropic hormone, e.g. B.
injected subcutaneously in the following manner.
i. Day, 5 p.m., 0.2 cc of serum
2nd day, eleven o'clock, 0.2 cc of serum
13 - 0.2 - -
17 - 0.2 - -
3rd day, eleven o'clock, 0.2 cc of serum
13 - 0.2 - -
17 - 0.2 - hormone solution
q .. day, eleven o'clock, 0.2.ccm hormone solution
13 - 0.2 - -
17 - 0.2 - -
5th day, eleven o'clock, 0.2 ccm hormone solution
13 - 0.2 - -
About one of the hormone solutions is used
international unit of gonadotropic hormone
injected. In addition, two control
only treat animals with the same amount of
delt. The stage of maturation in the ovary is on
5th and 6th day with vaginal swabs
checks. With those with serum from sick with
of a malignant tumor
Animals in the smear are predominantly Leuco.
cythes are present, while the control
animals and those who received serum from other
like diseases that were treated
Clods predominate in the vaginal discharge. To the
Examination 'of the ovary will be the animals
later, e.g. B. 100 hours after the last
Injection, killed. Has the follicle maturation
inhibited compared to that of the control animals,
so lay with the person from whom the serum
originated, a malignant tumor. One
Enhancement of the follicular response to
in: the animals that only receive hormone
have, lets, on the absence of evil-
close like tumors.