DE693917C

DE693917C - Process for the preparation of direct positives yielding halogenated silver photosensitive emulsion layers

Info

Publication number: DE693917C
Application number: DE1934I0051057
Authority: DE
Inventors: Dr Hans Arens; Dr John Eggert
Original assignee: IG Farbenindustrie AG
Current assignee: IG Farbenindustrie AG
Priority date: 1934-11-24
Filing date: 1934-11-25
Publication date: 1940-07-22

Description

Verfahren zur Herstellung von direkte Positive ergebenden lichtempfindlichen Halogensilberemulsionsschichten ' Es ist bekannt, Halogensilberemulsionsschichten bis zur Solarisation vorzubelichten. 'Derartige solarisi-erende Schichten sind nicht geeignet zur Erzeugung .direkter Positive, weil sie nur flaue Bilder ergeben. Auch ist das Verfahren der Vorbelichtung fertiger Halogensilberschichten unbequem und eignet sich nicht zur fabrikatorischen Herstellung von photographischen Materialien: Ferner ist es bekannt, direkte Positive ergebende lichtempfindliche Halogensiliberemulsionen in der Weise herzustellen; daß in der Emulsion durch Behandlung mit aktinischen Stoffen, gegebenenfalls bei gleichzeitigem Kochen, so viel Entwicklungskeime erzeugt werden, daß die Schicht bei der Entwicklung ohne vorherige Belichtung bis zum Scheitelpunkt ihrer Gradationskurve gesch*ärzt wird.Process for making direct positives yielding photosensitive Halide Silver Emulsion Layers It is known to have halide silver emulsion layers to pre-expose until solarization. Such solarizing layers are not suitable for generating .direct positives, because they only result in dull images. Even the process of pre-exposure of finished halogen silver layers is inconvenient and is not suitable for the fabrication of photographic materials: It is also known to produce halogen-silver photosensitive emulsions which produce direct positives in the way to manufacture; that in the emulsion by treatment with actinic Substances, if necessary when cooking at the same time, generates as many developmental nuclei that the layer is developed to the apex without prior exposure its gradation curve is protected.

Es wurde nun gefunden, daß man ebenfalls direkte Positive ergebende lichtempfindliche Bromsilber- bzw. Bromjodsilberemulsionsschichten erhält, wenn man auf die Emulsion vor dem Vergießen ultraviolette, sichtbare oder infrarote Strahlen einwirken läßt. Zweckmäßigerweise wird die Emulsion während der Bestrahlung kräftig gerührt.It has now been found that one also gives direct positives light-sensitive silver bromide or silver bromide emulsion layers if Apply ultraviolet, visible or infrared rays to the emulsion before pouring it can act. The emulsion expediently becomes vigorous during the irradiation touched.

Die beiliegende Zeichnung T läßt den unerwarteten technischen Erfolg erkennen: Die Kurve A ist die normale Gradationskurve der Ausgangsemulsion bis zur Höchstschwärzung, .die also -bei einer gewissen Belichtung Il - t1 die höchste Schwärzung S erreicht. Dies ist die latente Grundschwärzung, welche einer nach dem vorbeschriebenen Verfahren zur Erzeugung direkter Diapositive vorbelichteten Platte erteilt werden kann. Bei weiterer Belichtung ergibt sich für diese Platte die Solarisationskurve B. Wenn dagegen die Ausgangsemulsion nach .dem Verfahren,der Erfindung vor dem Vergießen unter Rühren mit ultraviolettem, sichtbarem oder infrarotem Licht bestrahlt wird Abis ,zur Erreichung der höchsten latenten Schwärzung, so erhält man überraschenderweise nach dem Vergießen der so behandelten Emulsion ein lichtempfindliches Material, das die sehr viel höhere latente Grundschwärzung S1 und -die steilere Solarisationskurve C besitzt.The enclosed drawing T leaves the unexpected technical success recognize: The curve A is the normal gradation curve of the starting emulsion up to Maximum blackening, that is, at a certain exposure Il - t1 the highest blackening S reached. This is the latent basic blackening, which one after the above Process for producing direct transparencies pre-exposed plate can be issued can. Further exposure results in the solarization curve for this plate B. If, on the other hand, the starting emulsion after .dem method, the invention before pouring is irradiated with ultraviolet, visible or infrared light while stirring Abis, to achieve the highest latent blackening, is surprisingly obtained after pouring the emulsion treated in this way, a photosensitive material, the much higher latent basic blackening S1 and the steeper solarization curve C owns.

Nicht in dieser sprunghaften Erhöhung der Grundschwärzung allein liegt der überraschende technische Effekt, überraschend ist auch schon die Tatsache, daß durch Rühren der geschmolzenen Emulsion während der verhältnismäßig kurzen Belichtung eine vollständig gleichmäßige Durchbelichtung der Emulsion erreicht wird. Diese Durchbelichtung erfolgt derart gleichmäßig, daß keine Emulsionskörner übrigbleiben, die entweder überhaupt nicht vom Lichte .affiziert sind oder die nur bis zu einem Zustande belichtet sind, der einem mittleren Teile der Kurve A entspricht oder sogar schon dem Teil B angehört. Wenn die Durchbelichtung nicht in dieser überraschenden Weise gleichmäßig stattfände, so würde wie bei der bekannten Vorbelichtung gebrauchsfertiger Negativschichten die Kurve der solarisierenden Emulsion entweder zunächst noch etwas ansteigen, bevor sie in den Teil C übergeht; oder die Schwärzung S1 würde nicht oder kaum höher sein als die Schwärzung S.This sudden increase in the basic blackness does not lie in this alone the surprising technical effect, surprising is the fact that by stirring the molten emulsion during the relatively short exposure a completely uniform exposure of the emulsion is achieved. These Through exposure occurs so evenly that no emulsion grains remain that are either not at all affected by the light or that are only are exposed to a state corresponding to a central part of the curve A. or even belonged to part B. If the through exposure is not surprising in this Would take place evenly, it would be more ready-to-use, as with the known pre-exposure Negative layers either slightly initially add the curve of the solarizing emulsion increase before entering part C; or the blackening S1 would not or hardly higher than the density S.

Gegebenenfalls kann man der Emulsion eine als Halogenakzeptor dienende Substanz zusetzen, beispielsweise -Natriumnitrit oder Silbernitrat. Der Akzeptor wird nach dem Belichten durch Wässerung wieder entfernt. Wenn man Silbernitrat als. Akzeptor verwendet, kann dieser auch später durch Zusatz von Kaliumbromid entfernt werden. Durch Zusatz dieser Stoffe wird eine größere Deckung erzielt. Der Zusatz von Nitrit zu Halogensilberemulsionen als solarisationshemmender Stoff ist bekannt. Diese Verwendung des Nitrits hat nicht mit dem Zusatz des Nitrits im vorliegenden Verfahren zutun, weil hier das Nitrit vor dem Vergießen der Emulsion wieder aus ihr entfernt wird.If appropriate, the emulsion can be used as a halogen acceptor Add substance, for example sodium nitrite or silver nitrate. The acceptor is removed again after exposure by rinsing. When you consider silver nitrate. If the acceptor is used, it can also be removed later by adding potassium bromide will. By adding these substances, greater coverage is achieved. The addition from nitrite to halogen silver emulsions as a solarization-inhibiting substance is known. This use of the nitrite did not coincide with the addition of the nitrite in the present Procedure to do because here the nitrite before pouring the emulsion again her is removed.

Die folgenden Beispiele sollen zusammen mit den in den Abb. 2 und 3 dargestellten Schwärzungskurven den Gegenstand der Erfindung weiterhin erläutern. In den beiden Abbildungen stellt A die Kurve der Emulsion dar, die in bekannter Weise nach dem Vergießen, also als fertig vorliegendes photographisches Material, bis zur Höchstsolarisation belichtet worden ist. B ist .die Kurve derselben Emulsion, wenn sie nach dem Verfahren der Erfindung; d. h. also in aufgeschmolzenem Zustand, bis zur höchsten latenten Schwärzung belichtet worden ist.The following examples, together with those shown in Figs. 2 and 3 blackening curves illustrated further explain the subject matter of the invention. In the two figures, A represents the curve of the emulsion, which in known Way after potting, i.e. as a ready-made photographic material, has been exposed to maximum solarization. B is the curve of the same emulsion, when using the method of the invention; d. H. so in a melted state, has been exposed to the highest latent density.

Die den Schwärzungskurven der Abb.2 entsprechende Emulsion ist folgendermaßen hergestellt worden (»Die Grundlagen der photographischen Negativverfahren« von Dr. Lüppo-Cramer im Handbuch der Photographie von Eder, z. Bd., I. Teil, 3. Aufl., S. 47/4$): Zu je ioo ccm io°/oiger Gelatinelösung werden 8 g Ammoniumbromid und 0,3 g Jodkalium gegeben. Zu dieser Lösung wurde bei einer Temperatur von q.3° beider Lösungen ioo ccm einer ammonialkalischen Silberlösung mit 1 o % Silbernitrat ziemlich rasch zugegeben und die Emulsion in einem Thermostaten von 45° gereift. Nach Stunde wurde in diese Emulsion lo g zerschnittene Gelatine eingerührt. Die Emulsion wurde einschließlich der ersten halben Stunde 21/2 Stunden lang digeriert. Nach dem Waschen wurde sie mit 17,7 g Natriumnitrit versetzt, nochmals gewaschen und mit einem geringen Zusatz von Kaliumbromid vergossen. Entsprechend .dem Verfahren der vorliegenden Erfindung wurde ein Teil der Emulsion (Kurve B) nach dem Zusatz des Natriumnitrits unter Rühren bei 40° in einem Becherglase von der Seite mit einer in 50 cm Entfernung aufgestellten Nitralampe von 6o Watt Minuten lang belichtet.The emulsion corresponding to the blackening curves in Fig. 2 was produced as follows ("The Basics of the Photographic Negative Processes" by Dr. Lüppo-Cramer in the Handbook of Photography by Eder, z. Bd., Part I, 3rd ed., P. 47/4 $): 8 g of ammonium bromide and 0.3 g of potassium iodide are added to each 100 cc of 10% gelatin solution. 100 ccm of an ammoniacal silver solution with 10% silver nitrate were added fairly quickly to this solution at a temperature of q.3 °, and the emulsion was ripened in a thermostat of 45 °. After one hour, lo g of cut gelatin was stirred into this emulsion. The emulsion was digested for 21/2 hours including the first half hour. After washing, it was mixed with 17.7 g of sodium nitrite, washed again and poured with a small amount of potassium bromide. In accordance with the method of the present invention, part of the emulsion (curve B) after the addition of the sodium nitrite was exposed for minutes with stirring at 40 ° in a beaker from the side with a nitral lamp of 60 watts set up at a distance of 50 cm.

Die Emulsionen, .die den Schwärzungskurven der Abb. 3 entsprechen, wurden in der gleichen Weise, wie eben beschrieben; erhalten, nur mit dem Unterschied, daß nach bekannten Methoden dafür gesorgt wurde, daß die Solarisation besonders kräftig ausgeprägt war. Der Natr#umnitritzusatz wurde bei dieser Emulsion fortgelassen. .The emulsions, which correspond to the blackening curves in Fig. 3, were in the same way as just described; received, only with the difference that according to known methods it was ensured that the solarization was special was strongly pronounced. The addition of sodium nitrite was omitted from this emulsion. .

Die Abb. 4 stellt in der Kurve A die Schwärzungskurve einer Emulsion dar, die in folgender Weise erhalten worden ist: 40 ccm einer n/i Silbernitratlösung werden in 44 ccm n/i Kaliumbromidlösung gegossen. Der Silberbromidniederschlag wird dreimal durch Dekantieren mit ioo ccm Wasser gewaschen. Der Niederschlag wird mit 16o ccm io°/oiger Gelatinelösung und 2 ccm nfi Kaliumbromidlösüng i Stunde lang bei 9o° verrührt. Man füllt auf 300 ccm auf und gibt io g Natriumnitrit und lo mg Erythrosin, ixi wenig Wasser gelöst, zu. Die Emulsion wird gewaschen und nach dem Zusatz der üblichen Menge Kaliumbromid vergossen und in der üblichen Weise die Schwärzungskurve aufgenommen. Die Emulsion mit der Schwärzungskurve B ist in genau derselben Weise hergestellt worden, nur daß sie vor dem Waschen in einem Becherglas i Minute lang bei einer Temperatur von 40° unter Rühren dem Lichte einer in einer Entfernung von 5o cm befindlichen Nitralampe von 6o Watt ausgesetzt worden Ist.Fig. 4 shows in curve A the blackening curve of an emulsion which has been obtained in the following way: 40 ccm of a n / l silver nitrate solution are poured into 44 ccm n / l potassium bromide solution. The silver bromide precipitate is washed three times by decanting with 100 cc of water. The precipitate is stirred with 160 cc of 10% gelatin solution and 2 cc of nfi potassium bromide solution for one hour at 90 °. It is made up to 300 cc and 10 g of sodium nitrite and 10 mg of erythrosine, dissolved in a little water, are added. The emulsion is washed and, after the addition of the usual amount of potassium bromide, poured and the blackening curve is recorded in the usual way. The emulsion with the blackening curve B was prepared in exactly the same way, except that before washing it in a beaker it was exposed for one minute at a temperature of 40 ° with stirring to the light of a 60 watt nitrile lamp at a distance of 50 cm Is.

Die Abb. 5 zeigt die Schwärzungskurven einer Emulsion, wie sie als Emulsion Il in unserem Schriftsatz vorn 12. Juli 1937, S. 3, Abs. 2, bezeichnet worden ist. Die Schwärzungskurve A entspricht der Schwärzungskurve A .der Abb. 3. Die Kurve B stellt die Schwärzungskurve einer Emulsion dar, wie sie durch Ultraviolettbestrahlung mit einer Quecksilberfampe, der ein Hanauer Schwarzfilter aus ultraviolettdurchlässigem Glas vorgeschaltet war, erzielt wird. Die Belichtung erfolgte 30 Sekunden lang; der Abstand der Quecksilberlampe betrug 70 cm.Fig. 5 shows the blackening curves of an emulsion as it was referred to as Emulsion II in our brief of July 12, 1937, p. 3, paragraph 2. The blackening curve A corresponds to the blackening curve A of Fig. 3. Curve B represents the blackening curve of an emulsion, as it is achieved by ultraviolet radiation with a mercury lamp, which was preceded by a Hanauer black filter made of ultraviolet-permeable glass. The exposure was for 30 seconds; the distance between the mercury lamp was 70 cm.

Die Abb. 6 zeigt die Wirkung, die das Verfahren unserer Erfindung bei Bestrahlung mit infrarotem Licht mit sich bringt. Es handelt sich dabei um dieselbe Emulsion wie bei der Abb. 5, nur daß diese für Ultrarot sensibilisiert worden ist. Die Kurve A ist wieder die normale Schwärzungskurve. Beider Kurve B wurde die Emulsion vor dem Vergießen ro Minuten lang :dem infraroten Licht einer Nitralampe von 6o Watt, die sich in 5o cm Entfernung von der Emulsion befand, ausgesetzt. Das sichtbare Licht wurde durch ein Schwarzfilter Agfa 84 ausgefiltert.Fig. 6 shows the effect that the method of our invention has when exposed to infrared light. It is the same Emulsion as in Fig. 5, only that this has been sensitized for ultrared. The curve A is again that normal blackening curve. Both curve B, the emulsion became ro minutes before pouring: the infrared light one 60 watt nitral lamp placed 50 cm from the emulsion. The visible light was filtered out by an Agfa 84 black filter.

Claims

PATENT CLAIMS: e.g. Method of making direct positives the resulting light-sensitive silver bromide or silver bromide emulsion layers, characterized in that .the emulsion is exposed to ultraviolet, exposed to visible or infrared rays.

2. The method according to claim r, characterized in that the emulsion is used for the duration of the pre-exposure a substance serving as a halogen acceptor is added.