DE693751C

DE693751C - Process for the production of decorations or colors with a gold effect on porcelain or other ceramic materials

Info

Publication number: DE693751C
Application number: DE1939H0158361
Authority: DE
Inventors: Artur Hennig
Original assignee: ARTUR HENNIG
Current assignee: ARTUR HENNIG
Priority date: 1939-01-19
Filing date: 1939-01-19
Publication date: 1940-07-18

Description

Verfahren zur Herstellung von Dekorationen bzw. Färbungen mit Goldwirkung auf Porzellan - oder sonstigen keramischen Massen Ein vollwertiges Ersatzmittel für Poliergold beim Vergolden von Porzellan und anderen keramischen Massen war bisher nicht bekannt. Die durch Glanzvergoldung erzielten Wirkungen stehen hinter den. mit Poliergold hergestellten Dekorationen weit zurück. Noch mehr gilt dies für die unter Mitverwendung von Kupferverbindungen u. dgl. hergestellten Lüster. Es ist nun ein Weg gefunden worden, um Golddekorationen ohne Verwendung von Gold herzustellen, welche nach Aussehen und Qualität den durch Feuerv ergoldung hergestellten ebenbürtig sind.Process for the production of decorations or coloring with a gold effect on porcelain or other ceramic masses A full substitute for polished gold when gilding porcelain and other ceramic masses was previously not known. The effects achieved by bright gold plating are behind the. decorations made with polished gold go back a long way. This is even more true of them with the use of copper compounds and the like produced lustres. It is now a way has been found to make gold decorations without using gold, which in terms of appearance and quality are equal to those produced by fire gold plating are.

Das neue Verfahren besteht darin, daß auf glasierte oder unglasierte keramische Körper zunächst Glanzplatin in der an sich zur Erzeugung der 'Silberwirkung allgemein verwendeten Art und Weise eingebrannt wird, und daß die so erhaltene Glanzplatinsohicht überzogen wird mit an sich bekannten, gelbstichig gefärbten, transparenten Glasfarben, Glasemails oder Glasflüssen. Durch -die kömbinierte Arbeitsweise kann eine Goldwirkung erzielt werden, die praktisch der mit Poliergold erhaltenen gleichwertig ist.The new process is that on glazed or unglazed Ceramic body initially shiny platinum in itself to generate the 'silver effect generally used manner is baked, and that the glossy platinum thus obtained is coated it is coated with known, yellow-tinged, transparent glass colors, Glass enamels or glass flows. The combined way of working can have a gold effect which is practically equivalent to that obtained with burnished gold.

Zur Herstellung der die Glanzplatinschicht überziehenden, die Goldwirkung hervorrufenden. Schicht werden an sich bekannte Glasfarben bzw. Glasemails verwendet. Wenn eine der durch Feuervergoldung erhaltenen Dekoration- entsprechende Goldwirkung er-. zielt werden soll, kommt in erster -Linie ein transparentes, helles Glasgelb in Betracht, welches als Hauptbestandteile Aritimongelb oder Urangelb und z. B. einen Blei-Borax-Fluß enthält, wie es bisher hauptsächlich zum Erzielen von einbrennbaren Dekoren auf Glas Verwendung findet. Durch Arbeiten mit verschieden gefärbten Glasemails u. dgl. lassen sich jedoch ganz verschiedene Abtönungen herstellen. Die Hauptbedeutung des Verfahrens liegt aber darin, daß ohne Verwendung von Gold eine Färbung erzielt werden kann, die bisher lediglich unter Verwendung von Poliergold erhalten wurde. Insbesondere zeichnet sich die Vergoldung nach dem vorliegenden Verfahren dadurch aus, daß sie nicht das gleißende Aussehen der,-.mit. Glanzgold hergestellten Dekorationenü weist und außerdem äußerst beständig ist Selbstverständlich mnzß die Zusammen" setzurig der beiden nacheinander eingebrannten Bestandteile z: B. bezüglich der verwendeten Flußmittel aufeinander abgestimmt sein. Es ist aber immer möglich, an Hand einiger Vorversuche zu einem bestimmten Glanzplatin eine transparente Glasfarbe bzw; ein Glasemail zu finden; gegebenenfalls wird der Glasfarbe oder dem noch ein die Verarbeitung mit dem gewählten Glanzplatin erleichterndes Flußmittel in Form eines leicht flüssigen Glases zugesetzt.To produce the gold effect that covers the glossy platinum layer evoking. Layer known glass colors or glass enamels are used. If a gold effect corresponding to the decoration obtained by fire gilding he-. should be aimed, first and foremost is a transparent, light glass yellow into consideration, which as the main ingredients Aritimongelb or Urangelb and z. B. contains a lead-borax flux, as has hitherto mainly been used to achieve burn-in Decors on glass is used. By working with different colored glass enamels However, very different shades can be produced and the like. The main meaning of the process lies in the fact that coloring is achieved without the use of gold can be that previously only using of polished gold was obtained. In particular, the gilding stands out according to the present Process in that it does not have the glistening appearance of the, -. With. Bright gold It goes without saying that it is made of decorations and is also extremely durable mnzß the combination of the two successively burned-in components z: B. be matched with respect to the flux used. But it is always possible, based on a few preliminary tests for a certain glossy platinum transparent glass color or; to find a glass enamel; optionally the glass color or another that makes processing easier with the selected glossy platinum Flux added in the form of a slightly liquid glass.

Ein wesentlicher Vorteil des neuen Verfahrens liegt darin, daß eine Vergoldung ohne Verwendung des für zahlreiche andere Zwecke dringender benötigten Goldes möglich ist. Außerdem gewährleistet die Verwendung des Glanzplatins, also einer Lösung, ein äußerst sparsames Arbeiten. Im Vergleich zur Glanzvergoldung wird eine wesentlich feinere Wirkung erzielt; auch die Beständigkeit ist wesentlich besser. - Gegenüber der Feuervergoldung kommt als Vorteil hinzu, daß das Polieren wegfällt, da der Glanz bereits unmittelbar beim zweiten Brand erhalten wird. Die Beständigkeit der erfindungsgemäß hergestellten Vergoldung gegenüber mechanischer Einwirkung oder gegenüber alkalischen Einflüssen der üblichen Reinigungs-, Wasch- und Spülmittel ist außerordentlich hoch. Für die Verwendung auf dem Gebiete der Baukeramik ist auch die Beständigkeit gegenüber Witterungseinflüssen wesentlich.A major advantage of the new method is that a Gilding without the use of what is more urgently needed for numerous other purposes Gold is possible. It also ensures the use of glossy platinum, so a solution, extremely economical work. Compared to bright gold plating achieves a much finer effect; the durability is also much better. - Compared to fire gilding, there is an additional advantage that polishing is not necessary, because the shine is retained immediately after the second firing. The durability the gold plating produced according to the invention against mechanical action or against the alkaline influences of the usual cleaning agents, detergents and dishwashing detergents is extraordinarily high. For use in the field of building ceramics Resistance to weathering is also essential.

Das Verfahren kann zum Vergolden der verschiedensten keramischen. Unterlagen, wie z. B. von glasiertem oder unglasiertem Porzellan, Steingut usw., verwendet werden. Wie bereits erwähnt, können durch entsprechende Wahl der Glasfarbe u. dgl. nicht nur verschiedene Goldtönungen, sondern gen ünschtenfalls auch andere Färbungen erzielt werden.The process can be used for gilding a wide variety of ceramic. Documents such as B. of glazed or unglazed porcelain, earthenware, etc., be used. As already mentioned, you can choose the glass color accordingly and the like not only different shades of gold, but also other shades, if desired Colorations can be achieved.

Das Einbrennen des Glanzplatins erfolgt bei den für Schmelzfarben oder Golddekorationen üblichen Temperaturen im Gebiet zwisehen, etwa 780 und Szo°. Befriedigende Ergebnisse werden- auch noch bei etwas niedrigeren Temperaturen bis zu etwa 750° erzielt. Das Einbrennen der Glasfarbe bzw: des Glas-'emails wird dagegen bei niedrigeren Tempe-Braturen, etwa zwischen 62o und 65o°, durch-`geführt. Wichtig ist es, @daß die Temperatur des zweiten Brandes nicht zu hoch liegt, und daß ferner das Flußmittel der Glasfarbe nicht chemisch zerstörend auf die Platinschicht einwirkt; denn die zu erzielende Goldwirkung beruht darauf, daß die Platinunterlage beim zweiten Brande erhalten bleibt.The burn-in of the shiny platinum takes place at the usual temperatures for enamel colors or gold decorations in the area between about 780 and Szo °. Satisfactory results are achieved even at slightly lower temperatures of up to about 750 °. The firing of the glass color or the glass enamel, on the other hand, is carried out at lower temperatures, between around 62o and 65o °. It is important that the temperature of the second fire is not too high and that the flux of the glass paint does not have a chemically destructive effect on the platinum layer; because the gold effect to be achieved is based on the fact that the platinum base is retained during the second firing.

Zur näheren Erläuterung wird nachstehend ein Beispiel angeführt, welches aus zahlreichen, mit handelsüblichen Glanzplatinsorten bzw. Glasemails mit guten Ergebnissen durchgeführten Versuchen ausgewählt ist.For a more detailed explanation, an example is given below, which from numerous, with commercially available types of glossy platinum or glass enamel with good Results performed tests is selected.

Auf glasiertes Porzellan wird das im Handel unter der Bezeichnung MN erhältliche Glanzplatin in der üblichen Weise mit dem Pinsel aufgetragen und bei etwa 8oo° eingebrannt. Auf diese Unterlage kommt ein schwach :aufgetragener Überzug einer Mischung, die aus r Teil Glasgelb (Handelsbezeichnung VII C 67) und z Teilen Kristallemailtranspärent Nr.I besteht. Das Kristallemail dient hierbei als Flußmittel; es stellt ein leicht flüssiges Glas dar, dessen Hauptbestandteile Bleioxyd, Borax; Kieselsäure und Borsäure sind. Das Gemisch wird in der für Porzellan- oder Glasfarben üblichen Weise aufgetragen ünd in der Muffel bei einer Temperatur von etwa 630° eingebrannt: Ohne nachträgliches Polieren wird' eine Goldwirkung erzielt, die der durch Feuervergoldung mit anschließendem Polieren erhaltenen entspricht.On glazed porcelain this is known in the trade as MN available gloss platinum applied in the usual way with a brush and burned in at about 8oo °. On this base there is a weakly: applied Coating of a mixture consisting of r part glass yellow (trade name VII C 67) and z parts of crystal enamel transparency no. The crystal enamel serves here as a flux; it is a slightly liquid glass, its main components Lead oxide, borax; Are silica and boric acid. The mixture is made in the porcelain or glass colors applied in the usual way and in the muffle at one temperature Burned in at about 630 °: A gold effect is achieved without subsequent polishing, which corresponds to that obtained by fire gilding with subsequent polishing.

Claims

PATENT CLAIM: Process for the production of decorations or dyeings with gold effect on porcelain or other ceramic masses, characterized that initially gloss platinum burned onto the base in a manner known per se and the silver-like layer thus obtained with a usual one; transparent, yellowish tinge colored glass paint, glass enamel or a colored glass base.