DE69306396T2

DE69306396T2 - Sammeleinrichtung für abfallprodukte

Info

Publication number: DE69306396T2
Application number: DE69306396T
Authority: DE
Inventors: John Richard Wickham Milton Keynes Bucks Mk11 1Ah Hardy
Original assignee: Intavent Orthofix Ltd
Current assignee: Hardy John Richard Wickham Bristol Gb
Priority date: 1992-08-14
Filing date: 1993-07-23
Publication date: 1997-07-03
Anticipated expiration: 2013-07-24
Also published as: CA2142352A1; ATE145814T1; ES2097530T3; GB9501857D0; GR3022733T3; DK0654986T3; AU4716393A; EP0654986A1; GB2283684B; JPH08500040A; US5558654A; GB2283684A; DE69306396D1; GB9217337D0; GB2269579A; AU678560B2; JP3415839B2; WO1994004114A1; CA2142352C; EP0654986B1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Sammeleinrichtung für Abfallprodukte oder Abfall-Sammeleinrichtung. Insbesondere bezieht sie sich auf eine solche Sammeleinrichtung zur Verwendung in einer im wesentlichen sterilen Umgebung, wie einem Operationssaal.
In steigendem Maße werden sich Berufstätige in der medizinischen und veterinärmedizinischen Wissenschaft der Risiken bewußt, sich von Körperteilen und Körperflüssigkeiten von Mensch und Tieren infektiöse Krankheiten zuzuziehen.
Es ist wohl bekannt, daß Viren, die HIV verursachen, das möglicherweise zu AIDS führt und Hepatitis und andere verwandte Krankheiten von Körperflüssigkeiten, insbesondere Blut, einer infizierten Person übertragen werden.
Wenn eine solche Flüssigkeit im Verlauf der Operation an einem Patienten in den Blutstrom eines Arztes, eines Chirurgen oder eines Tierarztes gelangt, besteht eine erhebliche Infektionsgefahr. Während einer Operation können große Flüssigkeitsmengen vorhanden sein, sowohl Blut des Patienten als auch Verdünnungsflüssigkeiten welche das Blut verdünnen, und diese Flüssigkeiten können über den unmittelbaren Bereich hinaus versprüht werden und es besteht die Gefahr, daß sie mit dem Chirurgen in Berührung kommen.
Gegenwärtig benutzte Sammeleinrichtungen für gefährliche Körperflüssigkeiten und Materialien sind häufig unförmig, erlauben keine sichere Lagerung von aufgesammeltem Abfall und sind für die aseptischen Techniken, die im Operationssaal erforderlich sind, nicht einfach zu sterilisieren.
In US-A-759,084 (Eggers) und in US-A-1,741,836 (Gilbert) ist eine Abfall-Sammeleinrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 beschrieben. Diese Vorrichtungen sind so ausgelegt, daß sie nach der Verwendung gesäubert werden können, als Vorbereitung für eine Wiederverwendung. Die Vorrichtungen enthalten in etwa C-förmige aufblasbare Wände, wie in Draufsicht dargestellt, welche innerhalb der Wände für das Ablassen der Abfallflüssigkeit eine Auslaßöffnung bilden.
Ein sehr augenscheinlicher Nachteil dieser bekannten Vorschläge liegt in ihrer Unfähigkeit, die Erfordernisse der modernen Operationsbedingungen und Pflegebedingungen zu erfüllen, welche eher ein sorgfältiges Aufbewahren und Entsorgen als die Wiederverwendbarkeit einer derartigen Einrichtung erfordern. Risiken eine Querinfektion des Patienten während einer Operation können durch Aufsammeln der Flüssigkeiten in irgendeinen Aufnahmebehälter verringert werden. Es sind jedoch extrem hohe Standards der Sorgfalt hinsichtlich des Risikos einer Querinfektion von im Gesundheitswesen tätigen Beschäftigten durch Patienten mit übertragbaren Krankheiten bei der geeigneten Aufbewahrung von Körpergewebe und -flüssigkeiten erwünscht, die nach dem chirurgischen Eingriff unvermeidlich auf der Oberfläche einer derartigen Vorrichtung verbleiben, und diese Bedingungen können durch den vorbekannten Stand der Technik nicht erfüllt werden.
Es wird angenommen, daß es diese Nachteile sind, die die Einführung derartiger Vorrichtungen zur Verwendung bei chirurgischen Vorgängen verhindert haben. Als Ergebnis sieht die laufende Praxis, zumindest soweit, als das Vereinigte Königreich betroffen ist, die Verwendung von Aufnahmebehältern wie Nierenschalen vor, um Flüssigkeiten aufzunehmen, sowie von Verbandmaterial oder Ähnlichem, um Flüssigkeiten und Feststoffe zu absorbieren und zu umschließen, die unvermeidlich aus den Nierenschalen austreten oder herausfliegen.
In US-A-4,615334 (Jaeger) ist ein Mulltupfer zur Verwendung mit einer Spiegelplatte so ausgelegt, daß er in die Scheide einer Patientin einführbar ist, der einen Mulltupfer zum Aufsammeln von Gewebe sowie eine klebrige Oberfläche aufweist, die durch einen entfernbaren Abdeckstreifen abgedeckt ist, um zu ermöglichen, daß der Mulltupfer in sich selbst gefaltet und klebend miteinander gebunden ist, um das aufgesammelte Gewebe zu umschließen. Der Mulltupfer weist Perforationen 32 auf, um das Einfließen einer Salzlösung und außerdem das Ausfließen dieser gelöstes Blut enthaltenden Lösung zu ermöglichen, um das eingeschlossene Gewebe zu reinigen. Eine derartige Vorrichtung soll lediglich dazu dienen, Gewebe mechanisch zurückzuhalten und flüssige Verunreinigungen hieraus zu entfernen.
Demnach besteht ein erheblicher Bedarf für Verbesserungen in Bezug auf das Vermeiden von Verunreinigungen des chirurgischen Personals durch Abfallprodukte derartiger chirurgischer Verfahren, und ein Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ganz allgemein auf diesem Gebiet Verbesserungen vorzusehen, und insbesondere in Bezug zur Entsorgung derartiger Abfallprodukte.
Erfindungsgemäß ist eine Abfall-Sammeleinrichtung zur Verwendung bei chirurgischen Vorgängen und Ähnlichem vorgesehen, wie in den beigefügten Ansprüchen definiert.
Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung sind die Schläuche zum Entfernen von flüssigem Abfall aus der Einrichtung und zum Aufblasen der Wände so verlängert, daß ihre gegenüberliegenden Enden zum Verbinden mit den Aufblaseinrichtungen und Entfernungseinrichtungen so ausgelegt sind, daß sie sich außerhalb der im wesentlichen sterilen Umgebung erstrecken.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung soll nunmehr unter Bezug zu den Zeichnungen beschrieben werden, bei denen:
Figur 1 in perspektivischer Darstellung die Abfall- Sammeleinrichtung in ihrer nicht aufgeblasenen Form vor dem Einsatz zeigt,
Figur 2 eine Seitenansicht der Abfall-Sammeleinrichtung nach ihrem Aufblasen für den Einsatz,
Figur 3 die Einrichtung in Einsatzstellung und einer Anordnung, daß sie die Tischkante überlappt,
Figur 4 ein Entfernungssystem für die Abfallflüssigkeit.
Unter nunmehriger Bezugnahme auf die Zeichnungen enthält die Abfall-Sammeleinrichtung eine Grundfläche 1 mit aufblasbaren Wänden 2, welche die Grundfläche umschlißen und fest mit ihr verbunden sind, und einen Sammelbereich (3),in den die Abfallflüssigkeiten gesammelt werden und über einen Auslaßschlauch (4) herausgesaugt werden können.
Die Einrichtung ist in einen Behälter gepackt und sterilisiert, um lediglich dann geöffnet zu werden, wenn sie sich innerhalb einer gewünschten im wesentlichen sterilen Umgebung befindet, wie am Operationstisch eines Operationssaales.
Um die Wände zu einer gewünschten Größe aufzublasen, ist ein mit den aufblasbaren Wänden verbundener Füllschlauch 5 vorgesehen. Der Füllschlauch 5 kann an seinem Ende 6 ein Rückschlagventil aufweisen, das so ausgelegt ist, daß es mit einer Luftleitung, mit einer Druckluftquelle, einer Handpumpe oder sogar dem Mund einer Bedienungsperson verbunden werden kann. Der Füllschlauch 5 ist so lang, daß er sich außerhalb der sterilen Umgebung erstreckt, so daß eine nichtsterile Aufblaseinrichtung eingesetzt werden kann, obwohl eine sterile Handpumpe für den Einsatz in einer sterilen Umgebung hergestellt werden könnte.
Das Abfallmaterial wie Blut und Körpergewebe passiert ein Sieb 7, welches die Grundfläche 1 vom Flüssigkeits- Sammelbereich 3 trennt. Das Sieb ermöglicht den Durchtritt von Flüssigkeit, hält jedoch feste und halbfeste Materialien zurück.
Der Auslaufschlauch 4 ist ebenfalls so lang, daß er sich außerhalb der sterilen Umgebung erstreckt. Das ferne Ende des Auslaufschlauches 4 ist so ausgelegt, daß es über einen Abfallflüssigkeit-Sammel- oder Auffangbehälter 8 mit einer Vakuumquelle verbunden werden kann, die außerhalb der sterilen Umgebung angeordnet werden kann. Alternativ kann das entfernte Ende des Auslaßschlauches 4 mit einem geschlossenen Sammelbehälter verbunden werden.
Die aufblasbaren Wände 2 können in nicht aufgeblasenen Zustand aufbewahrt werden, um Platz zu sparen, und sie verhindern nach dem Aufblasen das Verspritzen von Abfallflüssigkeit durch das Festhalten derselben. Das Innere der Einrichtung ist so ausgelegt, um denjenigen Teil des Körpers des Patienten aufzunehmen, der darüber operiert werden soll. Die aufblasbaren Wände 2 deformieren sich dabei, um diesem Körperteil ein komfortables Liegen innerhalb der Einrichtung zu ermöglichen. Während operativer Vorgänge an der lebenden Person ermöglichen sie dem Patienten, daß er lediglich über der Kante drapiert wird, ohne die Befürchtung, daß eine Druck-Nekrose an den an der Wand der Vorrichtung aufliegenden Gewebeteilen erzeugt wird, während eine Barriere gegen das Durchlassen von Flüssigkeiten aufrechterhalten wird, wobei das Körperteil auf der aufgeblasenen Wand aufliegt.
Um ein sicheres Entfernen der Abfallprodukte, die durch die Einheit aufgenommen wurden, zu ermöglichen, kann die Flüssigkeit durch den Auslaßschlauch 4 in einen Aufnahmebehälter 8 herabgesaugt werden, wie in Figur 4 dargestellt. Nach der Benutzung kann die Einrichtung entsorgt werden, mit irgendwelchen möglicherweise gefährlichen Flüssigkeiten oder Feststoffen, die noch darin enthalten sind. Der Auslaßschlauch 4 kann mit Hilfe einer Klemme 9 verschlossen werden. Der in der Einrichtung verbleibende Abfall ist hierin aufgrund des Zusammenklebens der aufblasbaren Wände mit Hilfe eines Klebstoffstreifens oder selbstschließender Kanten (nicht gezeigt) festgehalten, bevor oder nachdem die Wände aufgeblasen wurden, wie in Figur 5 gezeigt ist.
Alternativ kann eine Materialschicht oder -folie über die Einrichtung plaziert werden und am Klebeband an den Wänden 2 haften. Das Klebeband ist während der Benutzung durch ein Abdeckband abgedeckt, das danach entfernt wird, und die Materialschicht kann an den Wänden haften, oder die Wände haften an jeweils gegenüberliegenden Seiten aneinander. Die auf diese Weise verschlossene Einrichtung kann dann sicher entsorgt werden.
Die Einrichtung ist aus Kunststoffmaterial oder anderen elastomeren Materialien wie Gummi angefertigt.

Claims

1. Abfall-Sammeleinrichtung zur Verwendung bei chirurgischen Vorgängen und ähnlichem, mit

a) einer Grundfläche (1),

b) aufblasbaren Wänden (2) mit einem Füllschlauch (5), und

c) einem Flüssigkeits-Sammelbereich (3), der zum Sammeln von Flüssigkeit von der Grundfläche mit dieser verbunden ist und einen Auslaßschlauch (4) zum Entfernen der gesammelten Flüssigkeit enthält,

dadurch gekennzeichnet,

d) daß die Abfall-Sammeleinrichtung für die Verwendung in einer im wesentlichen sterilen Umgebung durch Vorsehen von Abdichteinrichtungen für die Abfälle innerhalb der Sammeleinrichtung nach Gebrauch ausgelegt ist,

e) daß die Abdichteinrichtungen für die Abfälle innerhalb der Sammeleinrichtung die aufblasbaren Wände (2) umfassen, welche die Grundfläche (1) umgeben, um ein Hindernis gegen das Auslaufen von Flüssigkeit aus dieser zu gewährleisten,

f) daß die Abdichteinrichtung für die Abfallprodukte innerhalb der Abfall-Sammeleinrichtung weiterhin Haftmittel an den freien Kanten der aufblasbaren Wände umfassen, welche die Grundfläche umgeben, und

g) daß die aufblasbaren Wände (2) bei der Benutzung dazu dienen, um die Haftmittel in Bezug zur Grundfläche (1) anzuheben und zu stützen, um so ein abdichtbares Abfallprodukt-Behältervolumen innerhalb der aufblasbaren Wände und innerhalb der Haftmittel zu bilden.

2. Abfall-Sammeleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haftmittel aus wenigstens einem Klebebandstreifen bestehen, der durch einen Deckstreifen geschützt ist.

3. Abfall-Sammeleinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß gegenüberliegende Abschnitte der aufblasbaren Wände, vorzugsweise die Abschnitte an jeder Seite der Mittelebene der Grundfläche, so ausgelegt sind, um zum Abdichten des Inneren aneinander zu haften.

4. Abfall-Sammeleinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Folie zur Bildung einer Abdeckung für die Sammeleinrichtung vorgesehen ist, um deren Inneres durch Anhaften der Haftmittel aneinander abzudichten.

5. Abfall-Sammeleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Einlaßschlauch und der Auslaßschlauch (5, 4) derart verlängert sind, daß deren äußere Enden für eine Verbindung mit den aufblasbaren Wänden und mit einer Auslaßeinrichtung sich außerhalb der im wesentlichen sterilen Umgebung befinden.

6. Abfall-Sammeleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Auslaßschlauch Einrichtungen zum Abdichten nach Gebrauch enthält.

7. Abfall-Sammeleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Flüssigkeits- Sammelbereich (3) durch eine Siebeinrichtung von der Grundfläche (1) getrennt ist.

8. Abfall-Sammeleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslaßeinrichtung eine Vakuumpumpe und/oder einen Flüssigkeitsbehälter enthält.

9. Abfall-Sammeleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslaßeinrichtung eine Druckluftquelle oder eine Pumpeneinrichtung und ein Rückschlagventil enthält.

10. Abfall-Sammeleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie vor der Benutzung steril verpackt ist und außerhalb der im wesentlichen sterilen Umgebung in diesem Zustande verbleibt.