DE69021882T2 - Verfahren zur optimierung und zum ausgleich der futterbestandteile für wiederkäuer. - Google Patents

Verfahren zur optimierung und zum ausgleich der futterbestandteile für wiederkäuer.

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Optimierung und zum Ausgleich der Zusammensetzung einer Futterration, die einem Wiederkäuer gegeben wird, durch Auswertung des Nährstoffzustands der Vormägen bezüglich der Energie und der Proteine.
  • Die Nährstoffzufuhr hängt bei einem Wiederkäuer stark von den Prozessen ab, die im Pansen und im Netzmagen stattfinden. Auch verschiedene Erkrankungen (beispielsweise Appetitlosigkeit, Ketose, Acetonämie), die hauptsächlich bei Hochleistungs-Milchkühen auftreten, können auf die gestörte Funktion von Netzmagen und Pansen zurückzuführen sein.
  • Trotzdem mangelt es immer noch an einfachen Verfahren, die in der Situation vor Ort für die Beurteilung der Vormagenfunktion (Pansen, Retikulum) bei Wiederkäuern sowohl hinsichtlich der Nährstoffzufuhr als auch der Tiergesundheit nützlich sein können.
  • Die Vormägen von Wiederkäuern enthalten etwa 10 Milliarden Bakterien, 0,1 bis 1,0 Millionen Protozoen pro ml Pansenflüssigkeit. Das flüssigkeitsvolumen bei einer normalen Milchkuh kann 75 bis 100 Liter betragen. folglich befindet sich in den Vormägen der Kuh eine besonders zahlreiche Mikrobenpopulation, die den Metabolismus der futterration und auch die von dem Tier aufgenommenen Nährstoffe beeinflußt. In etwa machen die Faser-abbauenden Bakterien etwa 20% der gesamten Bakterienpopulation aus, während die nichtfaser-abbauenden Bakterien 80% ausmachen. Somit gibt es zwischen diesen zwei Arten von Pansen-Mikroorganismen eine kontinuierliche Konkurrenz um die am leichtesten zugänglichen Kohlehydrate in einer Futterration.
  • Dies beeinflußt unter anderem das Ausmaß des Faserabbaus, und die Produktion von flüchtigen Fettsäuren und mikrobiellen Proteinen.
  • Für die optimale Fermentation benötigen die Pansenbakterien eine geeignete Stickstoffquelle. Die Faser-abbauenden Bakterien benötigen unter anderem Ammoniak für die normalen Funktionen. Eine gemischte mikrobielle Population erfordert wahrscheinlich weiterhin einen bestimmten Anteil an Aminosäuren und kleinen Peptiden.
  • Eine hohe Zufuhr an freien langkettigen Fettsäuren hat eine hemmende Wirkung auf den Faserabbau im Pansen. Diese Wirkung kann wahrscheinlich durch einen negativen Einfluß sowohl auf die Pansenbakterien als auch auf die Protozoen erklärt werden. Ein anderer für die Konkurrenz zwischen verschiedenen Bakterienarten und die zur Verfügung stehenden Nährstoffe wichtiger Faktor ist die Protozoenpopulation. Letztere kann sowohl bezüglich der Zahl als auch der Zusammensetzung stark fluktuieren, unter anderem in Abhängigkeit vom pH- Wert und der Osmoralität. Zusätzlich zur direkten Konkurrenz der Pansenprotozoen um leicht verfügbare lösliche Zucker, konkurrieren sie auch indirekt, indem sie in hohem Ausmaß Bakterien fressen (räuberisches Verhalten).
  • Diese grob dargestellten Wechselwirkungen zwischen dem Nährstoffgehalt des Futters und der mikrobiellen Population in den Vormägen bestimmen die Nährstoffzufuhr beim Wirtstier (dem Wiederkäuer) und die Effizienz, mit der eine vorgegebene Futterkombination ausgenutzt wird.
  • Es besteht eine starke Beziehung zwischen dem infolge des mikrobiellen Abbaus der Futterproteine im Pansen produzierten Ammoniak und der Harnstoffkonzentration im Plasma. Harnstoff, ein kleines und wasserlösliches Molekül, diffundiert aus dem Blut unter anderem in die Milch. Die Konzentration in der Milch gibt recht gut die Konzentration im Plasma wieder. Mehrere Untersuchungen haben gezeigt, daß das Verhältnis zwischen rohem Protein und metabolisierbarer Energie in der Futterration in deutlichem Zusammenhang mit dem Harnstoffgehalt der Milch steht. Eine Schwierigkeit bei der Beurteilung des Nährstoffgleichgewichts in einer Futterration ausschließlich auf der Basis des Harnstoffgehalts der Milch, besteht darin, daß der Harnstoffgehalt im Plasma, der mit dem Harnstoffgehalt in der Milch in Beziehung steht, von dem Ammoniak, der in den Vormägen, dem Caecum-Colon sowie in verschiedenen Organen des Körpers gebildet worden ist, herrührt. Es ist folglich nicht möglich, aus dem Harnstoffgehalt alleine, beispielsweise in der Milch, das Nährstoffverhältnis in den Vormägen eines Tieres zu bestimmen.
  • Milch wird kontinuierlich vom Milchdrüsengewebe produziert und zeigt von Tag zu Tag einen variierenden Harnstoffgehalt, der in enger Beziehung mit dem Harnstoffgehalt im Plasma steht. Ein vergleichbares Bild gilt für den Urin. Bei einer Probe von gesammelter Milch, die sowohl Morgen- wie Abendmilch enthält, sind mögliche Tagesvariationen ausgeglichen. Diese können von Interesse sein, um den Pansenmetabolismus von rohem Protein im Futter wiederzugeben. Eine einzelne Milch- oder Urinprobe, die zeitlich auf den Pansenmetabolismus des Futters abgestimmt ist, könnte ein klareres Bild der Vorgänge in den Vormägen geben.
  • Die mikrobielle Masse im Pansen enthält einen hohen Anteil an Nukleinsäuren. Etwa 15% des gesamten Stickstoffgehalts von Bakterien bestehen aus Nukleinsäurestickstoff. Die Nukleinsäuren enthalten Phosphat, Zucker (Ribose oder Desoxyribose), Pyrimidine und Purine. Die Purine werden bei Wiederkäuern zu Allantoin, Harnsäure, Hypoxanthin und Xanthin metabolisiert. Diese Cataboliten werden in den Urin ausgeschieden und zwar in einer Menge in der oben angegebenen Größenordnung.
  • Meine Untersuchungen auf diesem Gebiet haben unter anderem das folgende ergeben. Die Ausscheidung von Allantoin in den Urin von Wiederkäuern steht in linearer Beziehung zum Fluß des mikrobiellen Proteins in den Dünndarm. Die endogene (aus dem Körper) Ausscheidung von Allantoin und von anderen Purinderivaten ist recht gering und scheint in geringem Maße von der Energie- und Proteinaufnahme des Tieres beeinflußt zu werden. Frühere Untersuchungen haben gezeigt, daß Nukleinsäuren im Futter in hohem Maße im Pansen metabolisiert werden, und es verbleibt wahrscheinlich nur ein kleiner Beitrag zu dem gesamten Fluß an Purinderivaten in den Dünndarm des Wiederkäuers.
  • Die Allantoinausscheidung in den Harn scheint bei Wiederkäuern der Indikator für die mikrobielle Aktivität in den Vormägen zu sein, der uns heute fehlt. Die vorliegende Erfindung basiert auf dem Befund, daß durch Kombination der Information bezüglich der Allantoin- und Harnstoffausscheidung des Wiederkäuers der Nährstoffzustand in den Vormägen bezüglich der Energie und der Proteine auf einfache Weise beschrieben werden kann.
  • Die Erfindung betrifft somit ein Verfahren zur Optimierung und zum Ausgleich der Zusammensetzung der Futterration, die einem Wiederkäuer gegeben wird, durch Auswertung des Nährstoffzustands der Vormägen bezüglich der Energie und der Proteine, dadurch gekennzeichnet, daß man bei dem Wiederkäuer eine einzelne Urin- oder Milchprobe nimmt und in dieser Probe die Ausscheidung von Harnstoff und Allantoin des Wiederkäuers mißt, wobei die Allantoinausscheidung bezogen auf die Creatininausscheidung gemessen wird, das heißt als Allantoin-/Creatininverhältnis, und daß man, ausgehend von von der kombinierten Information des Harnstoff- und Allantoingehalts, den Protein- und/oder Energiegehalt der Futterration auf ein optimales Maß einstellt, wobei der Nährstoffzustand der Vormägen nach dem unten angegebenen Modell ausgewertet wird.
  • Ein System für den praktischen Gebrauch, das den Metabolismus des Wiederkäuers anhand von Indikatoren, die mit dem Urin ausgeschieden werden, beschreibt, unterstellt entweder, daß die Ausscheidung während des Tages ziemlich gleichmäßig erfolgt oder daß die Ausscheidung einem bestimmten Schema folgt, so daß einzelne Urinproben für die Auswertung genügen.
  • Die Konzentration eines Metaboliten im Urin kann trotz der konstanten Ausscheidung aus der Niere aufgrund von Variationen im Flüssigkeitsmetabolismus im Verlauf des Tages erheblich variieren. Um dies zu verhindern, kann die Ausscheidung des interessierenden Metaboliten auf einen Marker bezogen werden, der im Verlauf des Tages eine konstante Ausscheidung aufweist, und der weiterhin nur geringfügig von kleineren Schwankungen im Nährstoffzustand beeinflußt wird. Eine Reihe von Untersuchungen, mehrere von 1980 und später legen nahe, daß Creatinin diese Anforderungen erfüllt. Somit wird erfindungsgemäß die Allantoinausscheidung bestimmt, indem man den Gehalt dieses Indikators auf den Creatiningehalt bezieht, das heißt, das Allantoin/Creatinin-(A/C)-Verhältnis.
  • Weiterhin werden erfindungsgemäß Harnstoff und Allantoin/Creatinin aus einer einzelnen Urinprobe oder durch Kombinationen einzelner Urin- und Milchproben bestimmt.
  • Der Harnstoffgehalt wird beispielsweise kolorimetrisch mit Diacetylmonoxin gemäß Technicon Instruments, 1972, Technicon Clinical Method Nr. 01 bestimmt.
  • Der Allantoingehalt wird beispielsweise kolorimetrisch mit der Rimini-Schryver-Reaktion (Young & Conway, 1942) gemäß Lindberg, J.E. & Jansson, C. 1989 bestimmt: A Rapid Automated Analysis of Allantoin in Ruminant Urine, Swedish Journal of Agricultural Research (im Druck).
  • Der Creatiningehalt wird beispielsweise kolorimetrisch mit Pikrinsäure gemäß Technicon Instruments, 1977, Technicon Industrial Method Nr. SF4- 011FC7 bestimmt.
  • Die Rimini-Schryver-Reaktion, die für die Bestimmung von Allantoin verwendet wird, wird von Young, E.G. & Conway, C.F., 1942 beschrieben. Zur Abschätzung von Allantoin durch die Rimini-Schryver-Reaktion, siehe Journal of Biological Chemistry 142, 839-852.
  • Der Wiederkäuer ist bevorzugt eine Milchkuh, insbesondere eine Hochleistungs-Milchkuh.
  • Aus den zur Harnstoff- und Allantoinausscheidung erhaltenen Ergebnissen wird der Nährstoffzustand in den Vormägen gemäß dem folgenden Modell ausgewertet: Allantoin-/Creatininverhältnis Harnstoff
  • worin
  • L = geringe Ausscheidung
  • M = mittlere Ausscheidung
  • H = hohe Ausscheidung
  • wobei
  • A. Bei einer niedrigen Allantoinausscheidung, das heißt bei geringer mikrobieller Synthese in den Vormägen:
  • 1. Ein geringer Harnstoffgehalt einen Stickstoffmangel im Pansen anzeigt,
  • 2. Ein hoher Harnstoffgehalt einen Energiemangel im Pansen anzeigt,
  • 3. Ein mittlerer Stickstoffgehalt Raum für sowohl mehr Energie als auch mehr Stickstoff im Pansen anzeigt;
  • B. Bei einer mittleren Allantoinausscheidung, das heißt einer guten mikrobiellen Synthese in den Vormägen:
  • 4. Ein niedriger Harnstoffgehalt das Risiko eines Stickstoffmangels im Pansen anzeigt,
  • 5. Ein hoher Harnstoffgehalt Energiemangel im Pansen anzeigt,
  • 6. Ein mittlerer Harnstoffgehalt Raum für sowohl mehr Energie als auch mehr Stickstoff im Pansen anzeigt:
  • C. Bei einer hohen Allantoinausscheidung, das heißt bei optimaler mikrobieller Synthese in den Vormägen:
  • 7. Ein niedriger Harnstoffgehalt das Risiko eines Stickstoffmangels im Pansen anzeigt,
  • 8. Ein hoher Harnstoffgehalt einen Stickstoffüberschuß im Pansen anzeigt,
  • 9. Ein mittlerer Stickstoffgehalt eine hohe Ausnutzung des Stickstoffs in der Futterration anzeigt.
  • Was den Harnstoffgehalt in der Milch in dem oben angegebenen Modell betrifft, gilt im allgemeinen das folgende:
  • Niedriger Harnstoffgehalt < 3,0 mmol/l
  • Mittlerer Harnstoffgehalt 3,1-5,9 mmol/l
  • Hoher Harnstoffgehalt > 6,0 mmol/l
  • Was das Allantoin-/Creatininverhältnis betrifft, so zeigt eine erhebliche Verringerung dieses Verhältnisses eine gestörte Vormagenfunktion an. Ein genereller Wert für das A/C-Verhältnis kann jedoch nicht angegeben werden, da dieser mit dem Produktionsmaß, dem Lebendgewicht, der Futteraufnahme und der Futterzusammensetzung variiert. Bei identischem Produktionsmaß und Lebendgewicht zeigt ein Unterschied bei dem A/C-Verhältnis eine falsche Futterzusammensetzung oder eine gestörte Vormagenfunktion an.
  • Der Erfolg bei der Milchproduktion hängt von einer großen Anzahl von Faktoren ab. Vor allem sollte eine optimale Wiederkäuerfunktion angestrebt werden. Um dies zu erreichen, ist eine bezüglich des Alters, des Lebendgewichtes und der Verwendung gut zusammengestellte und ausgewogene Futterration erforderlich. Das Futter für Milchkühe basiert auf Rauhfutter, hauptsächlich in Form von Heu und Silage. Für produzierende Kühe muß selbst Rauhfutter der besten Qualität mit Konzentrat ergänzt werden, um den Bedarf der Kuh an Energie und verschiedenen Nährstoffen zu decken. Den Bedürfnissen der Kuh an Energie und verschiedenen Nahrungsmitteln sollte auf jeder Produktionsstufe Rechnung getragen werden. Insbesondere bei Kühen mit einem potentiell hohen Ertrag erfordert dies eine sorgfältige Auswahl von Futtermitteln mit geeigneten Eigenschaften. Im allgemeinen werden die besten Produktionsergebnisse erhalten, wenn eine große Zahl von Futtermitteln in der Futterration verwendet werden kann, beispielsweise durch ein gut zusammengesetztes Konzentrat. Das Konzentrat ergänzt das Rauhfutter mit Energie, Proteinen, Kohlehydraten, Fett, Mineralien und Vitaminen. Verschiedene handelsübliche Konzentrate sind erhältlich, die zusammen mit dem Rauhfutter ein optimales Futter ergeben.
  • Die Konzentrate für Milchkühe werden an verschiedene Rauhfutterqualitäten angepaßt. Der Energie- und Proteingehalt sowie der Fett- und Mineralgehalt werden berücksichtigt. Dies trifft auch auf die Qualität der Fette, Proteine und Kohlehydrate zu.
  • Einige Beispiele für Futtermittel, die verwendet werden können, um den Protein- und/oder Energiegehalt der Futterration einzustellen, sind nachfolgend angegeben. Handelsübliche Futtermittel mit hohem Proteingehalt g/kg Trockenmasse Rohes Protein Verdaubare Kohlehydrate Baumwollsaatmehl Getreideschlempe Kartoffelschlempe Biertrebe Fischmehl Kokosnußkuchen Fleischfuttermehl Maisglutenmehl Raps Rapskuchen Rapsmehl Sojabohnenmehl Handelsübliche Futtermittel mit hohem Kohlehydratgehalt (Energie auf der Pansenstufe) g/kg Trockenmasse Rohes Protein Verdaubare Kohlehydrate Gerste Hafer Weizen Roggen Mais Getrocknetes Rübenschnitzel-Melassefutter Rübenschnitzel Rübenmelasse Zuckerrohrmelasse Holzmelasse
  • Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele im Detail erläutert.
  • Beispiel 1 Schwankungen im Allantoin/Creatinin-Verhältnis bei Stieren von Tag zu Tag
  • Vier Stiere der Rasse Swedish Red and White mit Lebendgewichten von 200 bis 230 kg wurden mit 2,0 kg Heu und 2,5 kg Konzentrat pro Tag gefüttert. Das Futter wurde zweimal täglich gegeben, mit jeweils der Hälfte der Tagesration pro Fütterung. Die Stiere wurden in Metabolismus-Käfigen gehalten, und der Urin wurde 10 Tage lang täglich quantitativ gesammelt.
  • Das Allantoin/Creatinin-Verhältnis betrug im Durchschnitt (die Standardabweichungen sind in Klammern angegeben) 2,73 (0,19), 3,33 (0,32), 2,77 (0,21) und 3,11 (0,14) für die vier Bullen. Wie in Figur 1 der beigefügten Zeichnungen gezeigt, sind die Schwankungen des Allantoin/Creatinin-Verhältnisses (A/C-Verhältnis) zwischen den Tagen recht klein.
  • Beispiel 2 Schwankungen des A/C-Verhältnisses bei Milchkühen innerhalb eines Tages
  • In der Versuchsstation in Skara wurde bei insgesamt 10 Milchkühen der Rasse Swedish Red and White während 24 Stunden Urin von Hand gesammelt. Die Tiere produzierten zwischen 17 und 37 kg Milch zum Zeitpunkt der Probenahme und wurden alle gemäß den Erfordernissen gefüttert.
  • Das A/C-Verhältnis betrug im Durchschnitt 3,91 bis 6,02. Die Schwankung im Tagesverlauf war mäßig mit einer Tendenz zu niedrigeren Werten während der Nacht und am frühen Morgen. Ein Beispiel für die Tagesschwankungen bei einer Kuh ist in Figur 2 in den beigefügten Zeichnungen dargestellt. Das durchschnittliche A/C-Verhältnis bei allen Kühen ist in der nachfolgenden Tabelle zusammen mit der Schwankung angegeben. A/C-Verhältnis Kuh Nr. Milchausbeute, kg Mittelwert
  • Beispiel 3 Wirkung einer verringerten Futteraufnahme auf das A/C-Verhältnis
  • Insgesamt vier Milchkühe wurden für dieses Experiment verwendet. Die Milchausbeute betrug 20 bis 23 kg Milch pro Tag. Die Kühe wurden mit 2 kg Heu, 7 bis 8 kg Silofutter-Trockenmasse und Konzentrat, entsprechend der Produktion, gefüttert. Während insgesamt 5 Tagen wurden viermal täglich Urinproben genommen (05.00, 09.00, 13.00, 18.00). Von 05.00 am Tag 2 an wurde die Futterration für zwei Kühe (393, 392) auf die Hälfte reduziert und zwei anderen Kühen (388, 373) wurde das gesamte Konzentrat entzogen. Von 05.00 am Tag 4 an wurden allen Kühen wieder die vollen Rationen gegeben.
  • Im nachhinein war festzustellen, daß die Zeiträume vor und nach der Verringerung der Futterration hätten länger gewählt werden sollen, um ein klareres Bild der Wirkungen auf das A/C-Verhältnis zu erhalten. Wie in Figur 3 der beigefügten Zeichnungen dargestellt, bestand eine klare Tendenz zur Abnahme des A/C-Verhältnisses, als die Futterration reduziert wurde. Auch scheint es, als ob die Rückkehr bei allen Tieren auf ein "normales Niveau", d.h. eines, das mit dem Niveau vor der Veränderung der Futteraufnahme vergleichbar ist, deutlich langsamer ist als beim Entzug des Futters.
  • Beispiel 4
  • Milchkuh 550 kg Lebendgewicht, Leistungspotential etwa 30 kg Fettkorrigierte (4%) Milch. Derzeitiges Futter Trockenmasse, kg Metabolisierbare Energie, MJ Verdaubares rohes Protein, g Heu Hafer Melasse-Zuckerrübenschnitzel Erbsen Gesamt
  • Hinweise: Geringe Leistung mit einer Harnstoffkonzentration in der Milch unterhalb 3,0 mmol/l und einem niedrigen A/C-Verhältnis im Urin. Quadrat 1 im Modell. Neues Futter Trockenmasse, kg Metabolisierbare Energie, MJ Verdaubares rohes Protein, g Heu Konzentrat Gesamt
  • Ergebnis: Erhöhte Leistung, normale Harnstoffkonzentration in der Milch (etwa 5 mmol/l) und ein höheres A/C-Verhältnis im Urin. Quadrat 6 im Modell.
  • Beispiel 5
  • Milchkuh 550 kg Lebendgewicht, Leistungspotential etwa 30 kg Fettkorrigierte (4%) Milch. Derzeitiges Futter Trockenmasse, kg Metabolisierbare Energie, MJ Verdaubares rohes Protein, g Silofutter Hafer Gerste Erbsen Gesamt
  • Hinweise: Geringe Leistung mit einer Milch-Harnstoff-Konzentration von mehr als 6,0 mmol/l und einem niedrigen A/C-Verhältnis im Urin. Quadrat 2 im Modell. Neues Futter Trockenmasse, kg Metabolisierbare Energie, MJ Verdaubares rohes Protein, g Silofutter Konzentrat Gesamt
  • Ergebnis: Erhöhte Leistung, normale Harnstoffkonzentration in der Milch (etwa 5 mmol/l) und ein höheres A/C-Verhältnis im Urin. Quadrat 6 im Modell.

Claims (9)

1. Verfahren zur Optimierung und zum Ausgleich der Zusammensetzung der Futterration, die einem Wiederkäuer gegeben wird, durch Auswertung des Nährstoffzustands der Vormägen bezüglich der Energie und der Proteine, dadurch gekennzeichnet, daß man bei dem Wiederkäuer eine einzelne Urin- oder Milchprobe nimmt und in dieser Probe die Ausscheidung von Harnstoff und Allantoin des Wiederkäuers mißt, wobei die Allantoinausscheidung bezogen auf die Creatininausscheidung gemessen wird, das heißt als Allantoin-/Creatininverhältnis, und daß man, ausgehend von der kombinierten Information des Harnstoff- und Allantoingehalts, den Protein- und/oder Energiegehalt der Futterration auf ein optimales Maß einstellt, wobei der Nährstoff zustand der Vormägen nach dem folgenden Modell ausgewertet wird: Allantoin-/Creatininverhältnis Harnstoff
worin
L = geringe Ausscheidung
M = mittlere Ausscheidung
H = hohe Ausscheidung
wobei
A. bei einer niedrigen Allantoinausscheidung, das heißt bei geringer mikrobieller Synthese in den Vormägen:
1. ein geringer Harnstoffgehalt einen Stickstoffmangel im Pansen anzeigt,
2. ein hoher Harnstoffgehalt einen Energiemangel im Pansen anzeigt,
3. ein mittlerer Stickstoffgehalt Raum für sowohl mehr Energie als auch mehr Stickstoff im Pansen anzeigt;
B. bei einer mittleren Allantoinausscheidung, das heißt einer guten mikrobiellen Synthese in den Vormägen:
4. ein niedriger Harnstoffgehalt das Risiko eines Stickstoffmangels im Pansen anzeigt,
5. ein hoher Harnstoffgehalt Energiemangel im Pansen anzeigt,
6. ein mittlerer Harnstoffgehalt Raum für sowohl mehr Energie als auch mehr Stickstoff im Pansen anzeigt;
C. bei einer hohen Allantoinausscheidung, das heißt bei optimaler mikrobieller Synthese in den Vormägen:
7. ein niedriger Harnstoffgehalt das Risiko eines Stickstoffmangels im Pansen anzeigt,
8. ein hoher Harnstoffgehalt einen Stickstoffüberschuß im Pansen anzeigt,
9. ein mittlerer Stickstoffgehalt eine hohe Ausnutzung des Stickstoffs in der Futterration anzeigt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wiederkäuer eine Milchkuh, bevorzugt eine Hochleistungskuh, ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Harnstoff- und Allantoinausscheidung im Urin gemessen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Harnstoffausscheidung in der Milch gemessen wird und die Allantoinausscheidung im Urin gemessen wird.
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