DE664990C

DE664990C - Artificial horsehair

Info

Publication number: DE664990C
Application number: DEP69483D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1934-05-24
Filing date: 1934-05-24
Publication date: 1938-09-12

Description

Künstliches Roßhaar Es ist bekannt, an sich für Polsterzwecke ungeeignete Werkstoffe, wie Heu, Stroh, Laub, durch Behandlung mit Kautschuklatex mit einer die einzelnen Teilchen vollständig umschließenden röhrenförmigen Hülle aus Kautschuk zu umgeben. Bei diesem bekannten Verfahren wird die aufgelockerte Masse durch Eintauchen oder Einstäuben mit Kautschuklatex behandelt. Ein anderer bekannter Vorschlag geht dahin, Cellulosefasern oder andere an sich für Polsterzwecke ungeeignete Werkstoffe nach einer Tränkung mit Kunstharzen oder Keratin durch Behandlung mit Kautschuklatex mit einem röhrenförmigen Überzug aus Kautschuk zu versehen. Diese bekannten Arten der Behandlung mit Kautschuklatex führen jedoch nicht zu einem für Polsterzwecke wirklich geeigneten Werkstoff oder zu einem dem natürlichen Roßhaar ähnlichen Erzeugnis. Man erhält vielmehr eine in sich verklebte, zusammenhängende Masse, deren Elastizitätseigenschaft viel zu gering ist, als daß sie üblichen Polsterwerkstoffen gleich käme.Artificial horsehair is known to be unsuitable per se for upholstery purposes Materials such as hay, straw, leaves, by treating them with rubber latex with a the tubular rubber casing completely enclosing the individual particles to surround. In this known method, the loosened mass is immersed or dusting treated with rubber latex. Another popular suggestion goes to cellulose fibers or other materials unsuitable for upholstery purposes after impregnation with synthetic resins or keratin by treatment with rubber latex to be provided with a tubular rubber coating. These known species however, treatment with rubber latex does not result in one for upholstery purposes really suitable material or a product similar to natural horsehair. Rather, what is obtained is a coherent mass that is glued in on itself and its elasticity property is far too low to be equal to the usual upholstery materials.

Durch die Behandlung gemäß der Erfindung gelingt es nun, aus solchen an sich für Polsterzwecke ungeeigneten Faserstoffen, z. B. Textilfasern, zu einem guten Polsterwerkstoff zu gelangen. Dabei geht die Erfindung von den bekannten Verfahren zur Herstellung von Polsterwerkstoffen aus, bei denen an sich für Polsterzwecke ungeeignete Werkstoffe durch Behandlung mit einer flüssigen Aufbereitung eines im trockenen Zustande elastischen Werkstoffes, vorzugsweise mit wäßrigen Kautschukdispersionen, mit einer die einzelnen Fasern völlig umschließenden röhrenförmigen Hülle aus elastischem Werkstoff, vorzugsweise Kautschuk, umgeben werden. Als Umhüllungswerkstoffe kommen außer den bereits genannten wäßrigen Kautschukdispersionen z. B. auch Lösungen von Rohkautschuk in organischen Lösungsmitteln in Betracht, ,welche, ebenso wie jene, in für Tr änkungszwecke üblicher Weise z. B. auch noch mit Füll- und Farbstoffen, Vulkanisationsmitteln, Vulkanisationsbeschleunigern, Alterungsschutzmitteln u. dgl. versetzt werden können. Andererseits haben sich aber z. B. auch flüssige Aufbereitungen der verschiedensten Kunstharze gegebenenfalls mit Weichmachungsmittel versetzte Lacke o. dgl., die ja im trockenen Zustande ebenfalls meist mein- .oder weniger elastisch sind, als brauchbar erwiesen.By the treatment according to the invention it is now possible from such fibers unsuitable per se for upholstery purposes, e.g. B. textile fibers, to one good upholstery material. The invention is based on the known methods for the production of upholstery materials, which in themselves are used for upholstery purposes Unsuitable materials due to treatment with a liquid preparation of an im dry state of elastic material, preferably with aqueous rubber dispersions, with a tubular sleeve made of elastic that completely encloses the individual fibers Material, preferably rubber, are surrounded. Come as wrapping materials in addition to the aqueous rubber dispersions already mentioned, for. B. also solutions from Raw rubber in organic solvents into consideration, which, like those, in the usual way for impregnation purposes z. B. also with fillers and dyes, Vulcanizing agents, vulcanization accelerators, anti-aging agents and the like. can be moved. On the other hand, however, z. B. also liquid preparations the various synthetic resins optionally mixed with plasticizers Varnishes or the like, which in the dry state are also mostly mine or less are elastic, have been shown to be useful.

Die Behandlung gemäß der Erfindung besteht darin, daß die in Faden-, Band- o. dgl. Form gebrachten Faserstoffe, z. B. Acetylcellulosefasern, durch Ausziehen aus einer mit dem flüssigen Umhüllungswerkstoff beschickten Düse mit demselben vollständig umhüllt werden. Auf diese Weise werden beliebig lange, vollständig z. B. mit Kautschuk umhüllte Fäden, Bänder o. dgl. erhalten, die dann schließlich nach Abstreifen etwaigen überflüssigen Umhüllungswerkstoffes je nach der Beschaffenheit getrocknet und gegebenenfalls vulkanisiert und gehärtet werden können. Ein Vorteil der in Faden-, Band- o. dgl. Form gebrachten. . Faserstoffe besteht darin, daß z. B. eine Kissenfüllung aus künstlichem Roßhaar gemäß der: Erfindung nur zwei bzw. überhaupt keine Haar- bzw. 'Faserenden 1-. sitzt, wenn die ersteren noch miteinander @ xsklebt sind. Hierdurch wird auf einfach Weise der bisher als höchst unange empfundene Nachteil vermieden, daß die zäh reichen, freien Enden des Polsterwerkstoffes, z. B. von Roßhaar, durch die Polsterhülle hindurchstechen und daher eine besondere Abdeckung erforderlich machen.The treatment according to the invention consists in that the thread, Tape or the like. Shaped fibrous materials, e.g. B. acetyl cellulose fibers, by exhaustion from a nozzle charged with the liquid coating material with the same completely be enveloped. In this way, any length of time, completely z. B. with rubber encased threads, tapes o. The like. Obtained, which then eventually after stripping any Superfluous coating material depending on the nature dried and if necessary can be vulcanized and hardened. An advantage of the thread, Band or the like. Brought into shape. . Fiber consists in that z. B. a pillow filling from artificial horsehair according to the: invention only two or no hair at all or 'fiber ends 1-. sits when the former are still glued together. Through this the disadvantage that was previously perceived as extremely unpleasant is avoided in a simple manner, that the tough, free ends of the upholstery material, z. B. by horsehair pierce the cushion cover and therefore require a special cover do.

Weiter ist es auch möglich, die erfindungsgemäß hergestellten Polsterfäden, Bänder o. dgl. ebenfalls im endlosen Strang in eine beliebige, jeweils gewünschte Raumform überzuführen, z. B. derart, daß man sie in einer Ebene gitterförmig anordnet und die so erhaltenen Gebilde dann ebenso wie z. B. Roßhaargewebe verwendet.It is also possible to use the upholstery threads produced according to the invention, Ribbons or the like, also in an endless strand in any desired one To transfer spatial form, z. B. in such a way that they are arranged in a grid-like manner in one plane and the structures thus obtained then as well as z. B. horsehair tissue is used.

Ebenso kann man aus den umhüllten Gebilden z. B. durch sich kreuzendes Umwikkeln von Stäben und anschließendes Abziehen von diesen schlauchartige Gebilde her-$tellen, welche gegebenenfalls nach Füllung mit gleichem oder sonstigem Faserwerkstoff ähnlich wie die bekannten Polsterstränge verwendet werden können.Likewise, from the covered structures z. B. by intersecting Wrapping of rods and subsequent pulling off of these tubular structures Manufacture which, if necessary, after filling with the same or a different fiber material similar to the known padding strands can be used.

Eine Weiterbildung *des Verfahrens nach der Erfindung besteht darin, gekräuseltes, künstliches Roßhaar herzustellen, indem man die Faserstoffe nach dem Ausziehen aus der Düse und nach dem Abstreifen etwaigen überflüssigen Umhüllungswerkstoffes durch Behandlung mit Lösungsmitteln, welche durch die Umhüllungsschicht zu dringen vermögen, zum Quellen bringt und in diesem Zustande, z. B. durch Abschrecken mittels Wasserdampfes, beständig macht.A further development * of the method according to the invention consists in to produce curly, artificial horsehair by cutting the fibers after the Pulling out of the nozzle and after stripping off any superfluous coating material by treatment with solvents which penetrate through the coating layer ability, brings to source and in this state, z. B. by quenching means Water vapor, makes permanent.

Verwendet 'man z. B. Acety1cellulose als Einlagewerkstoff, so genügt es, hierfür nach Trocknen des elastischen Umhüllungswerkstoffes den gesamten Polsterfaden mit einem den Umhüllungswerkstoff, z. B. Kautschuk, nicht angreifendem Quellungsmittel, z. B. einer Mischung von Methylenchlorid und Alkohol, zu behandeln, bis die eingelagerte Acetylcellulose elastisch geworden ist, aber naturgemäß nicht so lange, bis sich das Einlagematerial vollkommen aufgelöst hat. In diesem, Zwischenzustand beginnt sich der Einlagewerkstoff auszudehnen und bewirkt damit eine Kräuselung des gesamten Polsterfadens. Wird .das gesamte Gebilde dann in diesem Zustande z. B. durch Behandeln mit Wasserdampf oder durch Tauchen in ein Alkohol-.bad abgeschreckt, so behält das innere Ge-'bilde und damit der gesamte polsterfaden -gifch nach Abdunsten der Behandlungsflüsagkeit seine gekräuselte Form bei und ergibt ` en gewünschten Werkstoff.If you use z. B. Acety1cellulose as an insert material is sufficient it, for this purpose, after the elastic covering material has dried, the entire upholstery thread with one of the sheathing material, e.g. B. rubber, non-aggressive swelling agent, z. B. a mixture of methylene chloride and alcohol, to treat until the intercalated Acetyl cellulose has become elastic, but naturally not so long until it is the inlay material has completely dissolved. In this, intermediate state begins the insert material to expand and thus causes a puckering of the whole Upholstery thread. If .das entire structure then in this state z. B. by treating Quenched with steam or by immersing in an alcohol bath inner formations and thus the entire upholstery thread after the treatment liquid has evaporated its curled shape and results in the desired material.

,# 'Werden Einlagegebilde verwendet, die an sich nicht quellbar sind, so wird gemäß der Erfindung vor der Umhüllung mit dem elastischen Werkstoff das Einlagegebilde erst noch mit einem quellbaren Mittel, z. B. Lack, Kunstharz o. dgl., getränkt. Hierbei bewirkt das quellbare Mittel die angestrebte Kräuselung, die dann ebenfalls durch Abschrecken in dieser Lage mitsamt dem Einlagegebilde und dem . Umhüllungswerkstoff festgelegt werden., # 'If insert structures are used that are not inherently swellable, so is according to the invention before the wrapping with the elastic material Inlay structure only with a swellable agent such. B. paint, synthetic resin or the like., soaked. Here, the swellable agent causes the desired crimp, which then also by quenching in this position together with the insert structure and the. Cladding material are specified.

Claims

PATENT CLAIMS: i. Process for the production of artificial horsehair, in the fiber materials unsuitable for upholstery purposes by treatment with a liquid preparation of a material that is elastic when dry, preferably with aqueous rubber dispersions with one the individual. Fibers, completely enclosing tubular sheath made of .elastic material, preferably rubber, surrounded are, characterized in that they are brought into thread, tape or the like. Shape Fibrous materials, e.g. B. acetyl cellulose fibers, by pulling out of one with the liquid Enveloping material charged nozzle with the same completely encased. z. Method according to claim i, characterized in that the fiber materials according to the Pulling out of the nozzle and after stripping off any superfluous coating material by treatment with solvents which penetrate through the coating layer able to swell and in this state, z. B. by quenching means Water vapor, are made resistant: 3. Method according to "Claim a, characterized in that that when using non-swellable fiber materials clie fibers, materials first with a swellable agent., e.g. B. varnish, synthetic resin o. The like. Be soaked.