Verfahren zur Beeinflussung der Viscosität von flüssigen Medien, wie
Lösungen, Feststoffsuspensionen o. dgl., zum Zwecke der naßmechanischen Aufbereitung
Bei allen Verfahren, bei denen mit Feststoffsuspensionen und ähnlichen flüssigen
'.Medien gearbeitet wird, macht sich die Viscosität oft als störender Faktor unangenehm
bemerkbar. Bei Feststoffsuspensioneri, wie sie u. a. in Aufbereitungstrüben (Erz-
und Kohlenaufschlämmungen) oder Abwässern von Fabriken und Städten. vorliegen, stört
eine erhöhte Viscosität sowohl bei der Aufbereitung selbst als auch beim Fördern.
der Abwässer durch Pumpen und Rohrleitungen. Insbesondere wirkt sich eine hohe Viscosität
bei stark tonhaltigem Waschwasser bei Aufbereitungsvorgängen: in Setzmaschinen,
auf Sieben, Klas.sierern und anderen, Aufbereitungsapparaten nachteilig aus, da
durch die hohe Reibung der Fes.tstoffsuspensionen die Trennung von Kohle und Bergen
bzw. Erzen und taubem Gestein sehr: ungünstig beeinflußt wird. Man hat zwar versucht,
die Viscosität durch thermische Verfahren zu beeinflussen und durch Temperaturerhöhung
die innere Reibung von flüssigen Medien herabzusetzen oder - durch Temperaturerniedrigung
die innere Reibung zu erhöhen. Es hat sich jedoch gezeigt, daß die durch Erwärmen,
oder Abkühlen von flüssigen Medien erzielbaren Vi.scositätsveränderungen für die
meis.tent Anwendungsgebiete so gering sind, daß der erreichte Viscositätsgrad trotz
der mit diesem Verfahren verbundenen erheblichen Kosten meist nicht den gewünschten
Forderungen entspricht. -Es wurde nun gefunden, daß eine Beeinflussung der Viscosität
von flüssigen Medien, wie z. B. Feststoffsuspensiorien, Lösungen u. dgl., erreicht
werden kann durch den Zusatz geringer Mengen chemisch oder kolloidchemisch wirkender
Mittel. Durch die Art der Zusatzmittel kann die Viscosität je nach Wahl erniedrigt
oder erhöht werden. Als die Viscos:ität beeinflussende Zusatzmittel haben sich zahlreiche
anorganische und organische Verbindungen erwiesen. Besonders wirksam für die Beeinflussung
der Viscosität sind z. B. die mehrbasischen und einbasischen Carbonsäuren oder deren
Salze. Von diesen zeichnen sich die mehrbasischen Carbonsäuren durch eine viscositätserniedrigende,
die einbasischen Carbonsäuren durch eine viscositätserhöhende Wirkung aus. Zur Auslösung
einer bestimmten Viscositätserniedrigung oder Viscositätserhöhung genügen meist
2o bis 8o g der genannten Zusatzmittel pro Kubikmeter der zu behandelnden flüssigen
Medien. Die Wirkung ist je nach Art des zu beeinflussenden Flüssigkeitsmediums in
manchen Fällen stark, in: manchen Fällen schwach. Der gewünschte
Grad
der Viscositä tsverä nderung muß für jeden Einzelfall durch entsprechende Auswahl
einer geeigneten Carbonsäure ermittelt,; werden.Process for influencing the viscosity of liquid media, such as
Solutions, solid suspensions or the like for the purpose of wet mechanical processing
In all processes involving solid suspensions and similar liquids
'.Media is being worked, the viscosity often makes itself uncomfortable as a disturbing factor
noticeable. In the case of solid suspensions, as they inter alia. in processed beets (ore
and coal slurries) or sewage from factories and cities. present, bothers
an increased viscosity both during the preparation itself and during conveying.
the sewage through pumps and pipelines. In particular, a high viscosity has an effect
for washing water with a high content of clay during treatment processes: in setting machines,
on sieves, classifiers and other processing apparatus, there
Due to the high friction of the solid matter suspensions, the coal and mountains are separated
or ores and dead rock very: is adversely affected. One tried
To influence the viscosity by thermal processes and by increasing the temperature
reduce the internal friction of liquid media or - by lowering the temperature
to increase internal friction. However, it has been shown that the heating,
or cooling of liquid media achievable viscosity changes for the
Meis.tent areas of application are so small that the achieved degree of viscosity despite
the considerable costs associated with this process are usually not the desired
Requirements. -It has now been found that influencing the viscosity
of liquid media, such as B. solid suspensions, solutions and the like., Achieved
can be chemically or colloid-chemically active by adding small amounts
Middle. Depending on the choice, the viscosity can be reduced by the type of additive
or be increased. As the viscosity influencing additives numerous
inorganic and organic compounds have been proven. Especially effective for influencing
the viscosity are z. B. the polybasic and monobasic carboxylic acids or their
Salts. Of these, the polybasic carboxylic acids are characterized by a viscosity-lowering,
the monocarboxylic acids have a viscosity-increasing effect. To release
A certain viscosity reduction or viscosity increase are usually sufficient
2o to 8o g of said additives per cubic meter of the liquid to be treated
Media. The effect is depending on the type of fluid medium to be influenced in
in some cases strong, in some cases weak. The one you want
Degree
the viscosity change must be made for each individual case by appropriate selection
a suitable carboxylic acid determined; will.
Zur Erläuterung der Beeinflussung Viscosität von Lösungen, Feststoffsuspensionen
ti. dgl. durch chemisch oder kolloidchemisch wirkende Mittel seien nachstehend einige
Beispiele aufgeführt: Die Messungen wurden in einem Englerschen Viscosimeter unter
jeweils gleichen Bedingungen ausgeführt. Dabei wurde der Grad der Viscosität in
diesen Beispielen durch die Ausflußzeit einer Flüssigkeitsmenge von 20o ccm in Sekunden
ausgedrückt. Die Ausflußzeit für reines Wasser betrug bei r2,5° C v:,o Sekunden.To explain the influence on the viscosity of solutions and solid suspensions
ti. The like. By chemically or colloid chemically acting agents are some below
Examples listed: The measurements were taken in an Englerer viscometer
executed under the same conditions. The degree of viscosity in
these examples by the outflow time of a liquid amount of 20o ccm in seconds
expressed. The outflow time for pure water was v:, o seconds at r2.5 ° C.
Beispiel I In einer Feinkohlenwäsche, die eine Fettkohle
0,3 bis io mm auf Feinkornsetzinaschinen verarbeitet, wurde unter normalen
Bedingungen an vier aufeinanderfolgenden Tagen bei einer Viscosität des Waschwassers
von 66,3 Sek. für Durchschnitt nachstehendes Aufbereitungsergebnis erzielt:
Pro °ulit Gewicht Asche Asche Asche-Ausbr.
1
kg "i,
Kohle ............... 86,o 5,Z7 4,40 35.3
Berge ............... 14,0 57,6o I 8,o6
64,7
Rohfeinkohle . . . . . . . . . 100,0 (Z2,5) 12,46 Zoo,o
Nachdem an weiteren vier aufeinanderfolgenderr Tagen dem Waschwasser 3o g N H,-Tartrat
pro cbm Trübe zugesetzt worden waren und die Viscosität auf 63.1 Sek. zurückgegangen
war. wurde während dieser Zeit unter sonst gleichen Bedingungen folgendes Aufbereitungsergebnis
erzielt:
Produkt Gewicht Asche Asche Asche-Ausbr.
Kohle ............... 86,o 4,36 3,74 30.3
Berge ............... 14,0 61,30 8,6o 69,7
Rohfeinkohle . . . .. . . . . 100,0 I (12.:I) J 12,34
I Zoo,o
Durch die Verwendung des Aniniontumtartrats und die damit verbundene Erniedrigung
der Viscosität konnte der Aschengehalt in der gewünschten Feinkohle von 5,17',1,
auf -1.360/, herabgesetzt und der Eritaschtrngsgrad in den Bergen von c;-E,7 auf
f9.7 °J° erhöht werden.Example I In a coal washing machine that processes 0.3 to 10 mm fatty coal on fine grain setting machines, the following processing result was achieved under normal conditions on four consecutive days with a washing water viscosity of 66.3 seconds for an average: Per ° ulit weight of ash ash ash outbreaks.
1
kg "i,
Coal ............... 86, o 5, Z7 4.40 35.3
Mountains ............... 14.0 57.6o I 8, o6
64.7
Raw coal. . . . . . . . . 100.0 (Z2.5) 12.46 Zoo, o
After 30 g of NH, tartrate per cubic meter of slurry had been added to the wash water on four consecutive days and the viscosity had decreased to 63.1 seconds. the following reprocessing result was achieved during this time under otherwise identical conditions: Product Weight Ash Ash Ash eruption.
Coal ............... 86, o 4.36 3.74 30.3
Mountains ............... 14.0 61.30 8.6o 69.7
Raw coal. . . ... . . . 100.0 I (12.:I) J 12.34 I Zoo, o
By using the anion tartrate and the associated lowering of the viscosity, the ash content in the desired fine coal could be reduced from 5.17 ' ° J ° can be increased.
Beispiel TI Die Siebleistung eines Feinkohlenentwässerungssiebes in
eurer Feinkohlen Wäsche betrug unter normalen Verhältnissen 45 t Feinkohle pro Stunde.
Nach erfolgtem Zusatz. von 6o g Oxalsä ure pro cbm abzusiebendes Feinkohlen-Wassergeinisch
konnte die Leistung durch Herabsetzung der Viscosität auf 55 t Feinkohle pro Stunde
bei gleicher Siebwirkung gesteigert werden. Das entspricht einer H-rhöhung der Leistung
um mehr als io °J°. Die `'iscosität des Siebdurchfalls betrug ohne Zusatzmittel
r 10 Sek., mit Zusatzmittel 99,7 Sek.Example TI The performance of a fine coal dewatering screen in your fine coal laundry was 45 t of fine coal per hour under normal conditions. After the addition. From 60 g oxalic acid per cubic meter of fine coal / water mixture to be screened, the performance could be increased by reducing the viscosity to 55 t fine coal per hour with the same screening effect. This corresponds to an increase in performance of more than 10 ° J °. The iscosity of the sieve failure was r 10 seconds without additives and 99.7 seconds with additives.