Verfahren zur Herstellung eines desinfizierend wirkenden Mittels zum
Schutz der Haut gegen Infektionen und zur Abheilung von Häutkrankheiten Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines desinfizierend wirkenden .Mittels zum
Schutze der Haut gegen Infektionen und zur Abheilung von Hautkrankheiten aus Kautschukmilch,
bei dem man handelsübliche Kautschukmilch bzw. Kautschukmilchkonzentrate mit solchen
Desinfektionsmitteln in wässeriger Lösung versetzt, «-elche die Kautschukmilch weder
verdicken noch den Kautschuk aus der Milch ausfällen.Process for the production of a disinfecting agent for
Protection of the skin against infections and for the healing of skin diseases. The invention
relates to a method for producing a disinfectant .Mittels for
Protection of the skin against infections and for the healing of skin diseases from rubber milk,
in which one uses commercial rubber milk or rubber milk concentrates with such
Disinfectants mixed in watery solution, «-elche the rubber milk neither
Thicken nor precipitate the rubber from the milk.
Bekanntlich erzeugen eitrige Wunden, Darmfisteln, Kotfisteln, Harnfisteln
u. a. in der Regel an der bisher noch gesunden benachbarten Haut wiederholt Infektionen
oder sehr lästige, schmerzhafte, schlecht heilende Ekzeme. Bei gewissen Hauterkrankungen
ist es notwendig, die Haut vollkommen von Luft und `.Wasser abzuschließen (z. B.
bei Ekzemen, Brandwunden usw.). Es ist also in diesen und vielen anderen Fällen
erwünscht, die Haut mit einer künstlichen Haut abzuschließen, welche leicht entfernbar
ist, z. B. durch bloßes Abziehen, wiederholt aufgetragen werden kann, durch viele
Tage haftenbleibt und so die menschliche Haut schützt. Vor allem aber soll diese
künstliche Haut äußerst elastisch sein und sich allen Biegungen der menschlichen
oder tierischen Haut vollkommen anschließen. Bisher versuchte man dies mit Guttaperchapflaster,
wie solche z. B. in Hagers Handbuch der pharmazeutischen Praxis, Band t, 1925, S.
1415, beschrieben sind, zu erreichen. Der Nachteil dieser Verbände bestand darin,
daß Guttapercha für diesen Gebrauch viel zu wenig elastisch ist, den Biegungen der
Haut nicht genügend nachgibt und außerdem in chloroformhaltiger Lösung, also unter
Anwendüng eines organischen Lösungsmittels, angewandt werden muß.It is known that purulent wounds, intestinal fistulas, fecal fistulas, urinary fistulas produce
i.a. infections usually recur on the neighboring skin that is still healthy
or very annoying, painful, poorly healing eczema. With certain skin diseases
it is necessary to completely isolate the skin from air and water (e.g.
for eczema, burns, etc.). So it is in these and many other cases
desires to close the skin with an artificial skin which is easily removable
is e.g. B. by mere peeling, can be applied repeatedly, by many
Sticks for days and protects human skin. But above all this should
Artificial skin can be extremely elastic and can accommodate all the bends of human
or completely connect to animal skin. So far this has been tried with gutta-percha plasters,
like such z. B. in Hager's Handbook of Pharmaceutical Practice, Volume t, 1925, p.
1415, are described. The disadvantage of these associations was
that gutta-percha is far too inelastic for this use, the bends of the
Skin does not give in enough and also in a chloroform-containing solution, i.e. under
Use of an organic solvent must be used.
Im Gegensatz hierzu steht die neue Erfindung, nach welcher die Herstellung
einer solchen künstlichen Haut aus einer wässerigen Kautschuklösung beschrieben
wird. Die wässerige Kautschuklösung bietet gegenüber Kautschuklösungen in Benzin
oder Chloroform vor allem den Vorteil, daß sie selbst eingetrocknet von der Haut
leicht abgezogen werden kann, während im Gegensatz dazu der nach dem Verdunsten
des Chloroforms oder Benzins zurückbleibende: Kautschukbelag von der Haut nicht
abziehbar ist, sondern wieder nur mit einem Lösungsmittel für Kautschuk, also beispielsweise
Chloroform oder Benzin, entfernt werden kann, was eine äußerst unangenehme Behandlung
für den Kranken bedeutet. Eine Kautschukhaut, abgeschieden aps. wässeriger Kautsclhuklösung,
ist ebenso elastisch wie die menschliche Haut selbst und gibt bei jeder Biegung
und Krümmung der Haut entsprechend dieser nach. Eine solche wässerige Kautschuklösung
ist aber ursprünglich nicht steril, sie ist sogar ein guter Nährboden für Infektionskeime
der verschiedensten Art. Anderseits ist auch bekannt, daß solche
Kautschukmilch
ein sehr sensibles Gebilde ist, das leicht koaguliert und verdickt. '
Es muß
naher die Kautschukmilch mit solchen Desinfektionsmitteln behandelt werden, welche
den Kautschuk aus dem Latex weder ausfällen noch verdicken. Es hat sich bezeigt,
daß nur Amine, insbesondere das p-Toluolsulfonchloramidnatrium sowie die kolloiden
Metalle, diese Voraussetzung erfüllen. Die Herstellung einer Kautschukhaut auf der
menschlichen Haut geschieht in der Weise, daß man mit einem Kautschuk aus der Milch
nicht ausfällenden Desinfektionsmittel in wässeriger Lösung versetzte Kautschukmilch
oder Kautschukmilchkonzentrgt 'auf die Haut aufbringt. Zu solchen erfindungsgemäß
sterilisierten Kautschukmilchzubereitungen kann man weitere Heilmittel, wie kolloide
Metalle, in wässeriger Lösung zusetzen. Als geeignete desinfizierende Amine eignen
sich außer dem schon genannten p-Toluolsulfonchloramid= natrium auch andere, wie
die Diäthylenamine, Hexamethylentetramin usw. Dergestalt zubereitete Kautschukmilch
kann auch als Heilmittelträger, ähnlich wie beispielsweise Fett, in einer Salbe
verwendet werden. Man kann z. B. einer mit p-Toluolsulfonchloramidnatrium versetzten
Kautschukmilch eine Pikrinsäizrelösung zusetzen, um ein wirksames Heilmittel gegen
Brandwunden zu erzielen. Ausführun,gsbeisp;iel,e i. ioo ccm Kautschukmilchkonzentrat
werden versetzt mit einer Lösung von 1,20 g p - Toluolsülfonchloramidnatrium, gelöst
in io ccm Wasser. Man rührt gut durch, bis eine gleichmäßige Emulsion entstanden
ist. 2. i oo ccm Kautschukmilchkonzentrat werden versetzt mit einer Lösung von i,2o
g p-Toluolsulfonchloramidnatrium, gelöst in io ccm Wasser. 8o ccm dieser desinfizierten
Gummimilch werden versetzt mit i g Pikrinsäure, gelöst in 5 ccm Ammoniak und 5 ccm
Wasser. Diese Mischung wird gut durchgearbeitet, bis eine gleichmäßige Emulsion
entstanden ist.In contrast to this is the new invention, according to which the production of such an artificial skin from an aqueous rubber solution is described. The main advantage of the aqueous rubber solution over rubber solutions in gasoline or chloroform is that it can easily be pulled off the skin even when it has dried, while, in contrast, the rubber coating that remains after the chloroform or gasoline has evaporated cannot be pulled off the skin, but again can only be removed with a solvent for rubber, for example chloroform or gasoline, which means an extremely unpleasant treatment for the patient. A rubber skin, deposited aps. aqueous chewing solution is just as elastic as the human skin itself and gives way to every bend and curvature of the skin. Such an aqueous rubber solution is originally not sterile, it is even a good breeding ground for infectious germs of various kinds. On the other hand, it is also known that such rubber milk is a very sensitive structure that easily coagulates and thickens. 'It has to be treated near the rubber milk with such disinfectants which still thicken the rubber from the latex neither failures. It has been shown that only amines, especially sodium p-toluenesulfonchloramide and colloidal metals, meet this requirement. A rubber skin is produced on the human skin by applying a rubber milk or rubber milk concentrate to the skin with a disinfectant which does not precipitate from the milk in an aqueous solution. To such rubber milk preparations sterilized according to the invention, other medicinal agents, such as colloidal metals, can be added in aqueous solution. Suitable disinfecting amines are other than the already mentioned p-toluenesulfonchloramide = sodium, such as diethyleneamines, hexamethylenetetramine, etc. Rubber milk prepared in this way can also be used as a medicament carrier, similar to fat, for example, in an ointment. You can z. B. add a Pikrinsäizrelösung a rubber milk mixed with p-toluenesulfonchloramide sodium in order to achieve an effective remedy for burns. Execution, gsbeisp; iel, e i. 100 ccm of rubber milk concentrate are mixed with a solution of 1.20 g of sodium sodium toluene sulfonyl chloride dissolved in 10 cc of water. Stir well until a uniform emulsion has formed. 2. 100 cc of rubber milk concentrate are mixed with a solution of 1.2o g of sodium p-toluenesulfonechloramide dissolved in 10 cc of water. 80 ccm of this disinfected rubber milk are mixed with ig picric acid, dissolved in 5 cc ammonia and 5 cc water. This mixture is worked through well until a uniform emulsion is formed.
Mit diesen Zubereitungen streicht man die Haut ein, und zwar beispielsweise
mit Hilfe eines am Ende verdickten Glasstabes, zweckmäßig nicht mit einem Pinsel,
der ausgekocht wurde, um jede Infektion auszuschließen. In kürzester Zeit trocknet
der Aufstrich und bildet einen elastischen, fest haftenden, hygienischen, wasser-,
luft- und bakterienundurchlässigen, leicht abziehbaren Kautschukfilm. Dieser wird
außen mit einem desinfizierten oder sterilen Staubmittel, wie z. B. Wismutsubgallat
oder auf i oo° C erhitztem Talkum, überstrichen, damit er an der Oberfläche nicht
klebt.These preparations are used to coat the skin, for example
with the help of a glass rod thickened at the end, preferably not with a brush,
which was boiled to rule out any infection. Dries in no time
the spread and forms an elastic, firmly adhering, hygienic, water,
air and bacteria impermeable, easily removable rubber film. This one will
outside with a disinfected or sterile dusting agent, such as B. bismuth subgallate
or talc heated to 100 ° C, painted over so that it does not stick to the surface
sticks.