Es ist bekannt, daß man die einzelnen Gitter einer Mehrgitterröhre so betreiben und
ihnen solche Spannungen erteilen kann, daß die gesamte Elektronenstrecke in einzelne
Teilsysteme unterteilt wird, die je ein Steuergitter und je ein als Anode wirkendes Gitter
enthalten. Die auf diese Weise entstehenden einzelnen Elektrodensysteme, deren Speisestrom
der jeweils durch die Gitteranode der vorhergehenden Stufe hindurchtretende Stromanteil ist, lassen sich durch geeignete
Koppelelemente kaskadenförmig hintereinanderschalten. Ein schwerwiegender und der
praktischen Anwendung hinderlicher Na'chteil dieser Anordnung ist jedoch, daß jedes
Gitter seine Steuerwirkung nicht allein auf die ihm zugeordnete Gitteranode, sondern auf
alle, von der Kathode aus betrachtet, hinter ihm liegenden Elektrodensysteme überträgt,
weil es mit dem zu seiner Gitteranode übergehenden Stromanteil ja auch den hindurchtretenden
und die folgenden Elektrodensysteme speisenden Stromanteil steuert. Hierdurch entstehen bei einer solchen mehrstufigen
Verstärkeranordnung mit gemeinsamer Elektronenstrecke äußerst störende innere Rückkopplungseffekte, und ein Selbstschwingen
kann nur dadurch verhütet werden, daß die Verstärkung jeder einzenen Stufe in
starkem Maße herabgesetzt wird. Dieser Nachteil läßt sich zwar umgehen, wenn das
zur Kathode hin liegende Elektrodensystem mit höherer Frequenz als die nachfolgenden
betrieben wird, und es ist auf diese Weise möglich, z. B. in der ersten Röhrenstufe
Hochfrequenz und in der darauffolgenden Niederfrequenz mit gutem Nutzeffekt zu verarbeiten,
wobei durch die hoch- und niederfrequenten Selektionsmittel eine innere Rückkopplung
mit Sicherheit unterbunden werden kann.It is known that the individual grids of a multigrid tube can be operated in this way and
can give them such voltages that the entire electron path in individual
Subsystems are subdivided, each with a control grid and a grid that acts as an anode
contain. The individual electrode systems created in this way, their supply current
the current component passing through the grid anode of the previous stage can be determined by suitable
Connect coupling elements one behind the other in a cascade. A serious one and the
The disadvantage of this arrangement, however, is that each
Grid its control effect not only on the grid anode assigned to it, but on
transmits all electrode systems behind it, viewed from the cathode,
because with the portion of the current passing over to its grid anode, so is the portion passing through
and controls the proportion of current feeding the following electrode systems. This results in such a multi-stage
Amplifier arrangement with a common electron path, extremely disturbing internal feedback effects, and self-oscillation
can only be prevented by the reinforcement of every single stage in
is greatly reduced. This disadvantage can be avoided if that
The electrode system facing the cathode has a higher frequency than the following
is operated, and it is possible in this way, e.g. B. in the first tube stage
To process high frequency and in the subsequent low frequency with good efficiency,
an internal feedback through the high and low frequency selection means
can be prevented with certainty.
Um den störenden Rückkopplungseffekt aber auch für-eine allen Stufen gemeinsame
Frequenz zu beheben, muß der durch das erste Anodengitter hindurchtretende Stromanteil
konstant gehalten werden. Dies wird auf Grund der Erfindung dadurch bewirkt, daß von den zwischen Kathode und Anode
befindlichen Gittern zwei zu einer Verstärkerstufe gehörige, als Steuergitter und Anode
wirkende Gitter in zwei im Gegentakt arbeitende Hälften unterteilt sind. Dabei wird
von der bekannten Eigenschaft einer Gegentaktsteuerung Gebrauch gemacht, daß der
sich aus den Strömen in beiden Röhrensystemen zusammensetzende Ruhestrom konstant
bleibt, weil der Momentanstrom im einen System um den gleichen Betrag absinkt, wie
der im anderen ansteigt, und umgekehrt. Auf diese Weise bleibt auch der durch die unterteilte
Gitteranode hindurchtretende und das nachfolgende Elektrodensystem der Mehrgitterröhre
speisende Elektronenstrom konstant, und eine innere Rückkopplung über die
äußeren Koppelelemente ist auch bei Verarbeitung einer Frequenz unmöglich.About the annoying feedback effect but also for a common to all stages
To fix frequency, the current component passing through the first anode grid must
be kept constant. This is effected on the basis of the invention in that of the between the cathode and anode
grids located two belonging to an amplifier stage, as a control grid and anode
acting grids are divided into two halves working in push-pull. It will
made use of the known property of a push-pull control that the
Quiescent current composed of the currents in both tube systems is constant
remains because the instantaneous current in a system drops by the same amount as
which increases in the other, and vice versa. In this way also remains the one divided by the
The grid anode passing through and the subsequent electrode system of the multi-grid tube
feeding electron current constant, and an internal feedback via the
external coupling elements is impossible even when processing a frequency.
Die Abbildung stellt ein den Erfinduhgsgedanken
näher erläuterndes Schema eines zweistufigen Niederfrequenzverstärkers mit einer Mehrgitterröhre dar. Die von einem
Eingangsübertrager T1 stammenden Wechselspannungen werden zunächst in dem aus G3
und der Anödet bestehenden Röhrensystem
in normaler Weise verstärkt und liefern über den Gegenkontaktüb ertrager T2 zwei gegenphasige
Wechselspannungen, Diese führen zu den beiden Hälften des der Kathode zunächst liegenden Steuergitters G1 und G1", denen
zwei entsprechende Hälften des als Anode arbeitenden Gitters G2 und G2" gegenüberstehen.
Am einfachsten geschieht die Unterteilung von G1 und G2 in zwei Zylinder von
halber Länge, doch kann sie natürlich auch ebenso durch Schlitzen der Elektroden in
axialer Richtung erfolgen. Die beiden Anodengitterhälften G2 und G2" führen ebenfalls
zu einem im Gegentakt arbeitenden Ausgangsübertrager T3. Um unerwünschte Beeinflussungen
zwischen den Hälften des Gegentaktsystemes zu unterdrücken, können dieselben
durch eine Schirmelektrode 5" gegeneinander abgeschirmt werden. Ebenso kann man, ohne
den Erfindungsgedanken zu beeinträchtigen, zwischen die Gegentaktelektroden oder an beliebigen
anderen Stellen Raumlade-, Schirm- oder Fanggitter Gs einschieben. Audi die
Reihenfolge der Kaskadenverstärkung ist keineswegs an das beschriebene Ausführungs-/
beispiel gebunden, vielmehr kann ebensogut auch das Gegentaktsystem als erste und das
Endsystem als nachfolgende Stufe geschaltet ■werden. Schließlich'kann zwischen das Gegentaktsystem und die Kathode- noch ein weiteres
Elektrodensystem eingeschaltet werden, welches dann jedoch nur Hochfrequenz verarbeiten
darf. Die Erfindung beschränkt sich also durchaus nicht auf den Fall, daß das der
Kathode zunächst liegende Elektrodens3'-stem
im Gegentakt arbeitet, sondern bezieht sich ganz allgemein darauf, die innere Rückkopplung
zweier an beliebiger Stelle einer Vielgitterröhre aufeinanderfolgender Systeme durch Gegentaktsteuerung des in der Elektronenströmung
vorangehenden Systems in so vollkommener Weise zu beseitigen, daß die beiden Systeme beim Verarbeiten derselben
Frequenz voll ausgenutzt werden können. Die Forderung, daß der durch G2 hindurchtretende
Elektronenstrom keine Wechselkomponente mehr aufweist, setzt natürlich voraus, daß im Symmetriepunkt der Kennlinie
des G1-G2-SyStBmS gearbeitet wird, damit
die beiden Weehselkomponenten einander gleich sind und sich gegenseitig kompensie-'
ren. Ferner erlaubt die Erfindung auch ohne weiteres, eines der beiden Systeme als Audion
zu betreiben, ohne daß innere Rückkopplungen zu befürchten sind.The figure shows the inventive concept of a two-stage low-frequency amplifier with a multi-grid tube. The alternating voltages originating from an input transformer T 1 are first amplified in the normal way in the tube system consisting of G 3 and the anode and deliver two via the Gegenkontaktüb transfer device T 2 antiphase alternating voltages, these lead to the two halves of the control grid G 1 and G 1 ″, which is located at the beginning of the cathode, opposite which two corresponding halves of the grid G 2 and G 2 ″ , which work as an anode, face. The simplest way is to divide G 1 and G 2 into two cylinders of half length, but it can of course also be done by slitting the electrodes in the axial direction. The two anode grid halves G 2 and G 2 "also lead to a push-pull output transformer T 3. In order to suppress undesirable influences between the halves of the push-pull system, they can be shielded from one another by a shielding electrode 5". It is also possible, without affecting the inventive concept, to insert space charging, screen or catching grids G s between the push-pull electrodes or at any other point. The sequence of the cascade amplification is in no way tied to the embodiment / example described; rather, the push-pull system can just as well be switched as the first stage and the end system as the following stage. Finally, a further electrode system can be connected between the push-pull system and the cathode, which, however, can only process high frequencies. The invention is therefore by no means limited to the case that the electrode system closest to the cathode works in push-pull, but rather relates generally to the internal feedback of two systems following one another at any point in a multi-lattice tube by push-pull control of the preceding one in the electron flow System in such a perfect way that the two systems can be fully utilized in processing the same frequency. The requirement that the electron current passing through G 2 no longer has any alternating components presupposes, of course, that work is carried out in the symmetry point of the characteristic curve of the G 1 -G 2 system so that the two alternating components are equal and mutually compensate for each other. Furthermore, the invention also allows one of the two systems to be operated as an audion without having to fear internal feedback.