DE605803C

DE605803C - Capsule for means to combat putrefactive processes in the large intestine

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Publication number: DE605803C
Application number: DEA62474D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1931-06-26
Filing date: 1931-06-26
Publication date: 1934-11-19

Description

Kapsel für Mittel zur Bekämpfung von Fäulnisprozessen im Dickdarm Es ist seit langem bekannt, daß gewisse Milchsäurebakterien und andere Mikroorganismen, wie sie besonders in dem zur Herstellung von Joghurt benutzten Mayaferment vorhanden sind, bei entsprechender Entfaltung im Dickdarm imstande sind, die sich dort abspielenden Fäulnis- und Gärungsprozesse, die nicht nur Verdauungsstörungen und andere Belästigungen zur Folge haben, sondern nach Ansicht nam-. hafter Gelehrter die Hauptursache der Arterienverkalkung sowie des frühzeitigen Alterns sind, wirksam zu bekämpfen. Diese Bekämpfung geschieht praktisch im Wege der Joghurtkuren. Solche Kuren sind aber nicht jedermanns Sache, da sie eine fast ausschließliche Ernährung durch Joghurt erforderlich machen, wenn sie wirksam sein sollen. Der Verzehr geringer Mengen von Joghurtmilch ist nämlich praktisch ziemlich wertlos. Auch das Einnehmen des reinen Joghurtferments, beispielsweise in Tablettenform, ist so gut wie wirkungslos. Das hat darin seinen Grund, daß die Joghurtbakterien, soweit sie überhaupt unverdaut in den Dickdarm gelangen, dort keinen geeigneten Nährboden für die Weiterentwicklung finden, da dort die den Milchsäurebakterien hauptsächlich zur Ernährung dienenden Kohlehydrate der Nahrung, insbesondere der Zucker, längst verdaut sind. Erst wenn die die Darmfäulnis bekämpfenden Bakterien in großen Mengen im Dickdarm auftreten, die dort heimische schädliche Bakterienflora gewissermaßen überwuchern, ist mit einer sicheren Bekämpfung zu rechnen. Man hat bereits verschiedentlich versucht, dies Ziel dadurch zu erreichen, daß man den Milchsäurebakterien im Dickdarm günstige Ernährungsverhältnisse zu schaffen suchte. So hat man beispielsweise vorgeschlagen, mit den Joghurtbakterien zusammen einen Zucker erzeugenden Bazillus in den Dickdarm zu bringen. Man hat ferner Gemische von Milchsäurebakterien und Zucker mit Überzügen versehen, die entweder, wie beispielsweise Paraffin, ganz undurchlässig und unlöslich sind oder sich schon im Magen auflösen. Im letzteren Falle ist nicht erkannt worden, daß der sich in den Magen ergießende Zucker hier sowie im Dünndarm ohne weiteres verdaut wird, so daß er den Milchsäurebakterien im Dickdarm nicht mehr zur Verfügung steht. Bei Anwendung von Paraffinhüllen, die ganz undurchlässig und unlöslich sind, ist natürlich auch die Auflösung im Dickdarm in Frage gestellt, und selbst wenn sie stattfinden sollte, setzt erst dann die Vermehrung ein, die ja von der Lösung des Zuckers durch die Darmflüssigkeit abhängig ist. Es ist schließlich als Material für Hüllen zur Einkapselung von Milchsäureferment mit Formaldehyd gehärtete Gelatine in Vorschlag gebracht worden. Derartige Kapseln lösen sich aber bereits im Dünndarm auf. Der betreffende Erfinder verfolgt auch ein ganz anderes Problem; er sieht nämlich die Ursache der Mißerfolge der auf der Einnahme von Milchsäurefermenten in konzentrierter Form beruhenden Kuren darin, daß das Milchsäureferment durch die Magensafte zu sehr verdünnt wird, und will sie deshalb durch die Einkapselung in eine in den Magensäften unlösliche Hülle vor der Verdünnung schützen und sie erst im Dünndarm frei werden lassen.Capsule for means to combat putrefactive processes in the large intestine It has long been known that certain lactic acid bacteria and other microorganisms, as they are especially found in the Mayan ferment used to make yoghurt are, if they unfold in the large intestine, are capable of what happens there Putrefaction and fermentation processes, not only indigestion and other nuisances result, but according to the view nam-. good scholar the main cause of the Hardening of the arteries as well as premature aging are to be combated effectively. These Fighting happens practically by way of yogurt cures. But such cures are not for everyone as they are an almost exclusive diet through yogurt necessary if they are to be effective. Consumption of small amounts of Yoghurt milk is actually pretty worthless. Also taking the pure Yogurt ferments, for example in tablet form, are as good as ineffective. That has its reason that the yoghurt bacteria, as far as they are undigested at all get into the colon, there is no suitable breeding ground for further development because the lactic acid bacteria there are mainly used for nutrition Carbohydrates in food, especially sugar, have long been digested. Only when the colon putrefactive bacteria are found in large quantities in the large intestine, to overgrow the local harmful bacterial flora, so to speak, is with a safe fight can be expected. Various attempts have already been made to achieve this goal by making the lactic acid bacteria in the large intestine favorable Sought to create nutritional conditions. For example, it has been suggested together with the yoghurt bacteria, a sugar-producing bacillus enters the large intestine bring to. There are also mixtures of lactic acid bacteria and sugar with coatings provided that either, such as paraffin, are completely impermeable and insoluble are or are already dissolving in the stomach. In the latter case it has not been recognized that the sugar pouring into the stomach here as well as in the small intestine without further ado is digested so that it is no longer available to the lactic acid bacteria in the large intestine stands. When using paraffin casings that are completely impermeable and insoluble, Of course, the dissolution in the colon is also called into question, and even if it does If it should take place, only then does the increase begin, that of the solution of sugar through the intestinal fluid is dependent. It is, after all, as a material for casings for the encapsulation of lactic acid ferment with formaldehyde hardened gelatin has been proposed. Such capsules dissolve in the small intestine on. The inventor concerned is also pursuing a completely different problem; namely, he sees the cause of the failures of being concentrated on the ingestion of lactic ferments Form based cures in that the lactic acid ferment through the gastric juices to is very diluted, and therefore wants it by being encapsulated in one in the gastric juices Protect the insoluble shell from dilution and only release it in the small intestine permit.

Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung der Gedanke zugrunde, den MilchsMrrebakterien während des ganzen Durchganges durch den Verdauungskanal und insbesondere noch im Dickdarm ausreichende Zuckermengen zur Ernährung zur Verfügung zu stellen. Der Erfinder erreicht dies durch Verwendung von Kapseln, die für die Verdauungssäfte derart durchlässig sind, daß alsbald nach dem Einnehmen der in der Kapsel eingeschlossene Zucker sich zu lösen beginnt, und für den Fall, daß die Kapsel gleichzeitig das Milchsäureferment enthält, diesem das Wachstum ermöglicht oder, falls das Milchsäureferment nebenher eingenommen wird, ihm im Wege der Diffusion des in der Kapsel eingeschlossenen Zuckers in den Verdauungskanal hier genügend Nährmittelmengen zur weiteren Entwicklung bis zum Dickdarm zur Verfügung gestellt werden.In contrast, the present invention is based on the idea the milk-borne bacteria throughout the passage through the alimentary canal and, in particular, sufficient amounts of sugar are still available in the large intestine for nutrition to deliver. The inventor achieves this by using capsules that are suitable for the Digestive juices are so permeable that immediately after ingesting the in the Capsule enclosed sugar begins to dissolve, and in the event that the capsule at the same time contains the lactic acid ferment, enables it to grow or, if the lactic acid ferment is ingested at the same time, it is by diffusion of the sugar enclosed in the capsule in the digestive tract here is sufficient Amounts of nutrients provided for further development up to the colon will.

Bei der Herstellung des neuen Mittels geht man beispielsweise wie folgt vor: Zwei halbkugelförmige Stückchen Traubenzucker werden unter Einfügung einer geringen Menge von Mayaferment mit ihren Flachseiten aufeinandergelegt. Das so gebildete Kügelchen wird mit einer Kollodiumschicht überzogen, die ihrerseits zur Erleichterung des Einnehmens der Tablette noch mit einem Überzuge von Zucker, Schokolade o. dgl. versehen werden kann. Die Dicke sowie die Zusammensetzung der Kollodiumschicht wird so gewählt, daß sie die Feuchtigkeit der Verdauungssäfte nur allmählich durchläßt und auf diese Weise den in der Kapsel eingeschlossenen Zucker nach und nach löst. Dadurch kann sich das Joghurtferment, das mit dem Zucker in trockenem Zustande zusammengebracht wurde, während des ganzen Durchganges durch den Verdauungskanal entwickeln. Im Dickdarm ist das Wachstum so weit fortgeschritten, daß die inzwischen erweichte Hülle platzt und ihr Inhalt sich in den Dickdarm ergießt, wo die Entwicklung der Milchsäurebakterien sehr schnell weiter fortschreitet, so daß die schädlichen Bakterien in. kurzer Zeit überwuchert und vernichtet werden.For example, when making the new remedy, one goes like this follows before: Two hemispherical pieces of glucose are under insertion a small amount of Mayan ferment placed with their flat sides on top of each other. That so formed bead is coated with a layer of collodion, which in turn with a sugar coating to make it easier to take the tablet, Chocolate o. The like. Can be provided. The thickness as well as the composition of the The collodion layer is chosen so that it absorbs the moisture from the digestive juices only gradually lets through and in this way the sugar trapped in the capsule gradually solves. This can remove the yogurt ferment that is in with the sugar dry condition during the whole passage through develop the alimentary canal. In the large intestine, growth has progressed so far that the now softened shell bursts and its contents pour into the large intestine, where the development of lactic acid bacteria progresses very rapidly, so that the harmful bacteria are overgrown and destroyed in a short time.

Man kann die Joghurtbakterien auch getrennt von ihrem Nährmittel in den Kapseln unterbringen, indem man beispielsweise einen Kern aus Zucker zunächst mit einer Kollodiumhülle umgibt, dann eine dünne Schicht von Joghurtferment aufträgt und das Ganze in eine zweite Kollodiumhülle einschließt. Ferner kann man die Milchsäurebakterien auch getrennt von den den Zucker enthaltenden Kapseln einnehmen. In diesem Falle tritt der Inhalt der Kapsel allmählich im Wege der Dialyse in den Verdauungskanal über und versorgt auf diese Weise die Milchsäurebakterien bis zum Dickdarm ausreichend mit Nahrung.The yogurt bacteria can also be separated from their nutrients in The capsules accommodate, for example, by first making a core of sugar with a collodion coating, then apply a thin layer of yogurt ferment and encloses the whole thing in a second collodion envelope. Lactic acid bacteria can also be found also take separately from the capsules containing the sugar. In this case the contents of the capsule gradually enter the alimentary canal by dialysis and in this way adequately supplies the lactic acid bacteria to the large intestine with food.

Statt eines für Feuchtigkeit langsam durchlässigen Stoffes kann man für die Kapseln auch einen für Feuchtigkeit an sich undurchlässigen Stoff, beispielsweise Paraffin, verwenden. Die betreffende Hülle muß dann aber mit feinen Löchern versehen sein, die ein langsames Eindringen der Darmflüssigkeit bzw. ein langsames Austreten des Zuckers ermöglichen.Instead of a material that is slowly permeable to moisture, you can for the capsules also a material which is impermeable to moisture per se, for example Paraffin. The cover in question must then be provided with fine holes be that a slow penetration of the intestinal fluid or a slow exit of sugar.

Die für den Austausch des Zuckers mit der Darmflüssigkeit dialytisch wirksame Fläche kann man dadurch vergrößern, daß man in die beispielsweise den Kern der Tablette bildende' Zuckermasse Büschel aus Fasern, z. B. Baumwollfasern, mit einpreßt, die durch die Schutzhülle nach außen ragen und hier von einer einen glatten Abschluß ergebenden Hülle aus Zucken= Schokolade o. dgl. eingeschlossen werden.Dialytic for the exchange of sugar with the intestinal fluid effective area can be increased by inserting into the core, for example the tablet forming tufts of fibers, e.g. B. cotton fibers, with pressed in, which protrude through the protective cover and here from a smooth one Completion resulting shell made of twitching = chocolate o. The like. Be included.

Als Nährmittel für die nützlichen Bakterien können statt Traubenzucker natürlich auch andere Zuckerarten und Kohlehydrate verwendet werden. Insbesondere kommt Milchzucker hierfür in Frage. Vorteilhafterweise werden dem Zucker auch Nährsalze in geringer Menge zugesezt, um das Wachstum der Milchsäurebakterien möglichst zu begünstigen.As a nutrient for the beneficial bacteria you can use glucose instead Of course, other types of sugar and carbohydrates can also be used. In particular milk sugar can be used for this. Nutrient salts are also advantageously added to the sugar in a small amount added to the growth of the lactic acid bacteria as possible favor.

Das neue Mittel ist bei großer Wirksamkeit sehr angenehm zu nehmen, da man schon mit x bis 2 Tabletten die Grundbedingungen für eine sehr ausgiebige Bakterienentwicklung schaffen kann im Gegensatz zu den obenerwähnten Joghurtkuren, die den Verzehr sehr großer Mengen Joghurtmilch, womöglich die ausschließliche Ernährung mit Joghurtmilch, erfordern, wenn sie wirksam sein sollen.The new remedy is very pleasant to take with great effectiveness, since you already have x to 2 tablets the basic conditions for a very extensive Can create bacterial development in contrast to the yogurt cures mentioned above, the consumption of very large amounts of yogurt milk, possibly the exclusive diet with yogurt milk, if they are to be effective.

Wenn im vorstehenden sowie in den Patentansprüchen von Milchsäure- und Joghurtbakterien bzw. von Maya- oder Joghurtferment die Rede ist, so sollen darunter alle Mikroorganismen verstanden werden, die imstande sind, die im Dickdarm vorkommenden schädlichen Fäulnis- oder Gährungsprozesse zu bekämpfen. In Frage kommen in erster Linie die in dem Joghurtferment enthaltenen, unter der Bezeichnung Bacillus bulgaricus, Bacillus paralacticum und Bacillus diplocox bekannten Kleinlebewesen.If in the above and in the claims of lactic acid and yoghurt bacteria or Maya or yoghurt ferment is spoken of, so should including all microorganisms that are capable of living in the large intestine to combat harmful putrefaction or fermentation processes that occur. Come into question primarily those contained in the yogurt ferment under the name Bacillus bulgaricus, Bacillus paralacticum and Bacillus diplocox known small organisms.

Claims

PATENT CLAIMS: x. Capsule for means for combating putrefactive processes in the large intestine, characterized in that it consists of for water-impermeable material or from material that is slowly permeable to water exists and is so poorly permeable to water that the included nutrients, e.g. B. Sugar, for putrefactive microorganisms, throughout the passage of the capsule through the alimentary canal, in particular still in the colon. z. Method for producing a capsule according to Claim i, characterized in that the nutrient is mixed with one for water impermeable material, e.g. B. paraffin, and the coating with fine holes provides. 3. A method for producing a capsule according to claim i, characterized in that that absorbent fiber bundles are also pressed into the nutrient mass, their fibers protrude through the protective cover to the outside and here a smooth conclusion resulting soluble shell.