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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung der Körpergewichtszunahme
und zur Steigerung der Futterverwertungsseffizienz in Körpergewichtszunahme
bei Tieren, durch das Füttern
der Tiere mit einer wirksamen Antikörperdosis gegen antinutritive
Faktoren, die häufig
in Futtermitteln vorkommen oder von Mikroorganismen produziert werden,
die im Magen-Darm-Trakt vorkommen.
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Diskussion des Hintergrunds
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In
der Tierindustrie macht das Futter 50–70% der gesamten Produktionskosten
aus. Somit kann jede Verbesserung der Fähigkeit des Tieres Futter in
vermarktbare Produkte umzuwandeln, z. B. das Körpergewicht des Tieres, die
Profitabilität
für den
Tierproduzenten deutlich erhöhen.
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In
der Tierindustrie sind verschiedene Verfahren zur Verbesserung der
Futterverwertung bekannt. Eines der häufigsten Verfahren ist das
Hinzufügen
von subtherapeutischen Antibiotikamengen zum Futter, um die tierische
Leistung zu steigern. Antibiotika verringern die Exposition des
Tieres gegenüber
einer bakteriellen Infektion und senken die Bakterienzahl im Magen-Darm-Trakt,
was es dem Tier ermöglicht
Nährstoffe
wirksamer zu nutzen, da das Tier und die Mikroflora um dieselben
Nährstoffe
konkurrieren. Die Daueranwendung von Antibiotika als Wachstumförderer verursacht
jedoch verschiedene Probleme, einschließlich des Einschleusens von
Arzneimittelgruppen in tierische Erzeugnisse, der Wachstumsförderung
von antibiotikaresistenten Bakterien und der Risikoerhöhung einer
Umweltbelastung. Aufgrund der Schwere dieser Probleme ist es wahrscheinlich,
dass die Verwendung von Antibiotika als Wachstumförderer in
der Tierindustrie bald vollständig
verboten sein wird. Die Europäische
Union hat bereits die Verwendung von fünf verschiedenen wachstumsfördernden
Antibiotika bei Tieren, die für
den menschlichen Verzehr gezüchtet
werden, verboten und weitere können
folgen. In den Vereinigten Staaten wurden in den letzten Jahren
drei wachstumsfördernde
Antibiotika verboten.
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Um
die wachstumsfördernden
Antibiotika zu ersetzen, wurden mehrere neue Produkte entwickelt.
Es wurden Enzyme wie Phytase, Protease und andere verwendet, um
die Verdauung von bestimmen Nährstoffen zu
unterstützen,
wodurch die Körpergewichtszunahme
der Tieren verbessert wird. Diese Verbesserung kann eher der erhöhten Verdaulichkeit
der Nährstoffe
zugeschrieben werden, die diese Enzyme helfen zu verdauen, als einer
Verringerung der Bakterienzahl im Magen-Darm-Trakt.
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Andere
Verfahren, wie Konkurrenzausschluss (CE, Competitive Exclusion)
und Probiotika wurden verwendet, um das Auftreten von pathogenen
Organismen bei Tieren zu verringern. Im Fall von CE, wurden die Tiere
mit einer hohen Konzentration von „hilfreichen Bakterien" gefüttert, die
fremde Bakterien daran hindern den Magen-Darm-Trankt zu besiedeln. Obwohl CE
in Laborversuchen erfolgreich war, waren Feldversuche widersprüchlich.
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Die
Verwendung von Antikörpern
zur Vermeidung von bestimmten Infektionen bei Tieren steigert die Wachstumsleistung.
Es wurden zwei mögliche
Mechanismen vorgeschlagen, worüber
Antikörper
Infektionen verhindern. Gemäß dem ersten
Mechanismus verringern Antikörper
durch das Binden an bestimmte Rezeptorstellen die Anzahl fremder
Bakterien im Magen-Darm-Trakt, wodurch verhindert wird, dass Bakterien
sich im Darm festsetzen. Gemäß dem zweiten
Mechanismus können
Antikörper
die Bakterienanzahl durch das Binden an bestimmte Rezeptoren auf
den Bakterien selbst verringern, so dass die bakterielle Vermehrung
verhindert wird.
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Von
der Wirksamkeit von aviären
Antikörpern
zur Vorbeugung von bakteriellen Infektionen bei Schweinen wurde
in mehreren Publikationen berichtet. In vitro Studien von Jungling
et al. (J. Vet. Med 38: 373–381, 1991)
legen nahe, dass Eiweißantikörper wirksam
zur Verringerung der Adhäsion
von enterotoxigenen E. coli an isolierte Schweineenterozyten sind.
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Yokohama
et al. (Infect. Immuntity 60: 998–1007, 1992 und Am. J. Vet.
Res. JY: 867–872,
1993) und Erhard et al. (Berl. Munich. Tierarztl. Wschr. 106: 383–387, 1993)
offenbaren in vivo Tests, die zeigen, dass sprühgetrocknete Eiweißextrakte,
die Antikörper
gegen E.coli enthielten, eine Colibacillose in neugeborenen Ferkeln
und Kälbern
verhindern kann.
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Kellner
et al. (Jahrgang 49 Jan 94(1) 31–34, 1994) beschrieben die
Ergebnisse von Studien, die zeigten, dass an Schweine verabreichte
sprühgetrocknete
Eiweißextrakte,
die Antikörper
gegen E.coli enthielten, die Anzahl der Tage, an denen die Schweine
an Durchfall litten, verringerten.
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Das
U.S. Patent 5741489 von
Pimentel offenbart ein Verfahren zur Steigerung der Futterverwertungsseffizienz
bei Schweinen und Hühnern
durch das Füttern
der Tiere mit einer Antiurease-enthaltenden Diät. Die Referenz offenbart jedoch
keine Antikörpermischung,
die im Tierfutter mehrere antinutritive Faktoren hemmt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt durch Füttern eines Antikörpers gegen
antinutritive Faktoren, die im Magen-Darm-Trakt vorkommen, ein wirksames
und unbedenkliches Verfahren zur Verbesserung von Körpergewichtszunahme,
Futterverwertungsseffizienz oder beidem bei Tieren dar.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Steigerung
der Gewichtszunahme und Verbesserung der Futterverwertungsseffizienz
bereitzustellen, umfassend das Füttern
von Geflügel
und Säugern
mit einer wirksamen Antikörpermenge
gegen Uresse, einem Trypsininhibitor und/oder Antikörpern gegen andere
antinutritive Faktoren, die entweder in Futtermitteln vorhanden
sind oder von Mikroorganismen im Magen-Darm-Trakt des Tieres gebildet
werden. Die Erfindung kann bei Tieren, die für den menschlichen Verzehr geeignet
sind, Versuchstieren, Begleittieren oder Heimtieren und anderen
Arten von Tieren angewandt werden. Der an die Tiere verfütterte Antikörper kann
in unfraktioniertem Vollei oder Eigelb vorhanden sein, und kann
gefriergetrocknet, sprühgetrocknet
oder in einer für
den Verzehr geeigneten Lösung
suspendiert sein.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist ein Verfahren zur Steigerung der
Körpergewichtszunahme,
Futterverwertungseffizienz oder beidem in Tieren bereitzustellen,
die unter Körpergewichtsverlust
leiden, durch das Füttern
der Tiere mit einer wirksamen Menge von Antiurease-Anitkörpern und
Antikörpern
gegen einen antinutritven Faktor während oder nach einer Zeitspanne
in der das Tier das Körpergewicht
verliert.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung umfasst Füttern
von Tieren mit einer Diät,
die unbedenkliche und wirksame Antikörpermengen gegen antinutritive
Faktoren enthält.
Es wurde herausgefunden, dass eine gesteigerte Gewichtszunahme und
gesteigerte Futterverwertungseffizienz durch Füttern der Tiere mit Antikörpern gegen
antinutritive Faktoren, die in gewöhnlichen Futtermitteln vorkommen
oder von Mikroorganismen, die normalerweise im Magen-Darm-Trakt
der Tiere vorkommen, produziert werden, erreicht werden kann.
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In
den bevorzugten Ausführungsformen,
werden die Tiere mit unbedenklichen und wirksamen Mengen von Antikörpern gegen
Uresse zusammen mit einem Antikörper
gegen einen Trypsininhibitor gefüttert.
Es werden Antikörper
gegen Uresse der Jackbohnenpflanze oder Sojabohnentrypsinhibitoren
bevorzugt. Diese Antikörper
sind wirksam darin, die entgegengesetzten Wirkungen von Uresse und
Trypsininhibitoren zu hemmen, die im Magen-Darm-Trakt von Tieren
und in Futtermitteln vorkommen. Gleichzeitig sind Antikörperprodukte, die
an die Tiere verfüttert
werden, antibakterieller oder antiviraler Art.
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Uresse
wandelt im Magen-Darm-Trakt Harnstoff in Ammoniak um. Tritt eine
derartige Reaktion auf, muss das Tier den Ammoniak in nichtessentielle
Aminosäuren
umwandeln oder der überschüssige Ammoniak muss
entgiftet werden. Der Entgiftungsvorgang benötigt Energie, die besser zur
Steigerung des Körpergewichts
verwendet werden könnte.
Uresse kann auch in zahlreichen Leguminosen wie Sojabohnen, unabhängig davon
ob rohe Sojabohnen oder verarbeitetes Sojabohnenmehl, vorhanden
sein.
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Rohe
Sojabohnen werden normalerweise nicht an Tiere verfüttert, da
sie mehrere antinutritive Faktoren, einschließlich Uresse und Proteasen
(z. B. Trypsininhibitor), enthalten. Trypsininhibitoren hemmen die Proteinabsorption
durch eine Reduktion der enzymatischen Aktivität von Trypsin, die notwendig
ist, um Protein zu Aminosäuren
abzubauen. Eine weitere Schwierigkeit, die mit Trypsininhibitoren
verbunden ist, dass sie eine Freisetzung von Cholecystokinin (CCK)
induzieren, was Übersättigung
und pankreatische Hyperplasie verursacht.
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Bevor
sie an die Tiere verfüttert
werden ist eine Wärmebehandlung
wie Rösten
und andere Behandlungen der rohen Sojabohnen notwendig, um die antinutritiven
Faktoren zu zerstören.
Sojabohnenmehl, das Abfallprodukt der Sojaölextraktion, erfordert ebenfalls
eine Wärmebehandlung,
um die antinutritiven Faktoren zu zerstören. Das Füttern von Tieren mit Antikörpern gegen
Uresse und Trypsininhibitoren verbessert die Leistung der Tiere,
die mit rohen Sojabohnen oder nicht ausreichend verarbeitetem Sojabohnenmehl
gefüttert
werden.
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Durch
Deaktivieren oder Senken der Aktivität antinutritiver Faktoren,
die in Futtermitteln vorhanden sind oder von Mikororganismen im
Magen-Darm-Trakt produziert werden, kann ein wirksamerer Prozess
der Futterverdauung, -absorption und -verwertung erreicht werden.
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Antikörper gegen
antinutritive Faktoren, wie z. B. Antiproteasen, Gossypol in Baumwollsamen,
Tannine in Hirse und andere antinutritive Faktoren, die in Futtermitteln
vorhanden sind oder von Mikroorganismen im Magen-Darm-Trakt gebildet
werden, befinden sich auch innerhalb des Schutzumfangs der vorliegenden
Erfindung und erhöhen
die Leistung, wenn sie von dem Tier gefressen werden. Geeignete
Antiproteasen schließen
Antitrypsin, Antichymotrypsin und Anticarboxypeptidase mit ein,
wobei die Erfindung nicht nur auf diese drei Proteasen beschränkt ist,
da in der Zukunft noch weitere gefunden werden können. Antikörper, die für die vorliegende Erfindung
geeignet sind, sind nicht auf die Antikörper gegen antinutritive Faktoren
in herkömmlichen
Futtermitteln beschränkt,
und schließen
Antikörper
zur Hemmung von schädlichen
Verbindungen in Yuccapflanzen und anderen mit ein. Während der
Herstellung von Yuccaextrakten zur kommerziellen Verwendung können proteinvernetzende
Verbindungen und Tanninverbindungen gebildet werden. Diese Verbindungen können Magen-Darm-Enyzme
inaktivieren.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steigerung der Gewichtszunahme
bei Tieren, insbesondere domestizierte Begleittiere wie z. B. Katzen,
Hunde, Schweine und andere Begleittiere, die aufgrund von Krankheit
oder Fehlernährung
unter Gewichtsverlust leiden können.
Dieses Verfahren umfasst das Füttern
des Tieres, das an Gewichtsverlust leidet, mit einer wirksamen Menge
eines Antiureaseantikörpers,
nachdem der Gewichtsverlust aufgetreten ist. Alternativ kann das
Füttern
eines Antiureaseantikörpers
in einer bestimmten Zeitspanne durchgeführt werden, im der erwartet
wird, dass das Tier einen Gewichtsverlust erleidet, wie z. B. während der
Dauer einer Krankheit, von der bekannt ist, dass sie Gewichtsverlust verursacht.
Die Behandlung kann nachdem die Krankheit geheilt wurde weitergeführt werden,
bis das Wunschgewicht erreicht wird.
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Nichtinvasive
und kostengünstige
Verfahren zur Herstellung von Antikörpern gehören zum Stand der Technik.
Es wurde berichtet, dass Tiere Antikörper produzieren, die spezifisch
für Salmonella,
E. coli und andere Bakterienarten sind, wenn diese ihnen oral verabreicht
wurden. (Ricke et al, Appl. Environ. Microb. 54: 596–599, 1988;
Neighbor et al, Avian Dis. 35: 315–320, 1991).
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Ein
weiteres wirtschaftlich sinnvolles Verfahren zur Herstellung von
Antikörpern
ist das Impfen von. Hühnern
mit Antikörpern.
Es wurde beispielsweise gezeigt, dass Hühner, denen ein fremdes Antigen
injiziert wurde, spezifische Antikörper entwickeln und diese Antikörper im
Eigelb anreichern. Es wurde festgestellt, dass Eier 50–200 mg
Antikörper
enthalten. Wenn eine Henne mit einem bestimmten Antigen geimpft
wird, so ist 10–20%
des Antikörpers,
des aus dem Ei isoliert wird, spezifisch für dieses Antigen.
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Antikörper, die
in Eiern produziert werden, können
von sämtlichen
Tierarten verwendet werden. Eigelbantikörper werden von Ferkeln auf
eine ähnliche
Art und Weise absorbiert wie homologe Schweineantikörper. Es
wurde berichtet, dass aktive Antikörper im gesamten distalen Leerdarm
von 8 Wochen alten Ferkeln gefunden wurden, die mit antikörperenthaltendem
lyophilisiertem Eigelb gefüttert
wurden. Es wurde auch festgestellt, dass verglichen mit gereinigten
sprühgetrockneten
Antikörpern,
diese stabiler gegenüber
dem Abbau durch die Magensäure
sind, wenn sie als sprühgetrocknetes
Eigelb zubereitet werden.
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In
den erfindunggemäßen bevorzugten
Ausführungsformen
sind an die Tiere verfütterte
Antikörper
gegen antinutrive Faktoren in unfraktionierten Volleiern oder bevorzugt
in Eigelb enthalten. Das Vollei oder das Eigelb, die die gewünschten
Antikörper
enthalten, können
bevor man sie dem Tierfutter hinzugefügt, weiter verarbeitet werden.
Das Vollei oder Eigelb können
mit einem Lösungsmittel
vermischt oder verdünnt
werden, um eine Lösung
zu bilden, welche anschließend
sprühgetrocknet
oder gefriergetrocknet werden kann. Vollei- oder Eigelblösungen,
die Antikörper
enthalten, können
gelagert werden und dem Futter zu einem späteren Zeitpunkt, bevor den
Tieren das Futter verabreicht wird, hinzugefügt werden. Flüssigeier
können
oxidiert werden oder von mikrobiellem Wachstum betroffen sein. Es
kann notwendig werden ein Antioxidanz oder Konservierungsmittel
hinzuzufügen.
Flüssigeier
werden normalerweise bei Kühltemperaturen
von 40–50°F für normalerweise
weniger als eine Woche gelagert.
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Gereinigte
Antikörper
oder Antikörper,
die in anderen für
den tierischen Verbrauch geeigneten Medien enthalten sind, können in
dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden. Antikörper
können
aus dem Kolostrum oder Serum der Tiere geerntet werden. Antikörper können durch
genetische Manipulation auch in Pflanzen, Pilzen und Bakterien hergestellt
werden. Diese Antikörper
können
monoklonal oder polyklonal sein.
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Die
Abschätzungen
in Gewichtsprozent von Antikörper
in Vollein, Eigelb, getrocknetem Vollein, getrocknetem Eigelb und
Suspensionskonzentration in Bezug auf das Antikörpergewicht sind wie folgt:
Vollei
(flüssige
Form) – 0,2
bis 0,6%
Vollei (getrocknete Form) – 0,8 bis 2,4%
Eigelb
(flüssige
Form) – 0,6
bis 1,8%
Eigelb (getrocknete Form) – 2 bis 4%
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Die
Suspensionskonzentration hängt
von der Menge des Antikörpers
ab, die dem Tier verabreicht werden soll und kann von 0,1 bis 99
Gew.-% reichen, bevorzugt von 10 bis 50 Gew.-%.
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Das
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung kann mit nahezu allen bekannten wilden oder domestizierten
Tieren durchgeführt
werden, wie z. B. Tiere die für
den menschlichen Verzehr geeignet sind, Labor- und Heimtieren oder
Begleittieren. Bestimmte Tierbeispiele schließen Rinder, Schafe, Schweine,
Hühner, Truthähnen, Enten,
Fasane, Tauben, Wachteln, Perlhühner,
Gänse und
Laufvögel,
Hunde, Katzen, Pferde und Nager mit ein.
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Die
Antikörper
können
zu jedem Teil der tierischen Diät
hinzugefügt
werden und können
mit festen Futtermitteln und flüssigen
Futtermitteln vermischt werden, dem Trinkwasser hinzugefügt werden
oder unmittelbar an die Tiere verfüttert werden. In den bevorzugten
Ausführungsformen
werden die Antikörper
mit Trinkwasser oder festem Tierfutter vermischt.
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Die
Antikörpermengen,
die dem Futter gemäß der vorliegenden
Erfindung hinzugefügt
werden, variieren abhängig
von der Tierart und der Behandlungsdauer des Tieres mit dem Antikörper. Im
Allgemeinen ist der Antikörper
in getrocknetem Vollei oder Eigelb enthalten und wird der tierischen
Diät in
einer Menge von ungefähr
1 g bis 50000 g pro Tonne Futter hinzugefügt. Dies bezieht sich auf sprühgetrocknetes
Vollei mit einem oben beschriebenen Antikörpergehalt von 0,8 bis 2,4%.
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Der
Antikörper
kann dem Trinkwasser als antikörperenthaltendes
sprühgetrocknetes
Vollei, sprühgetrocknetes
Eigelb, gefriergetrocknetes Vollei, gefriergetrocknetes Eigelb,
Volleisuspension oder Eigelbsuspension hinzugefügt werden. Die Menge der sprühgetrockneten/gefriergetrockneten
Volleisuspension, die normalerweise dem Trinkwasser hinzugefügt werden,
variiert von ungefähr
0,5 g bis 5000 g pro 1000 Liter Trinkwasser abhängig von der Tierart und der
Suspensionskonzentration. Sprühgetrocknetes
oder gefriergetrocknetes Vollei liegen in einem Bereich von 0,004%
bis 12%.
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Die
Diät, die
Antikörper
gegen antinutritive Faktoren, die in Futtermitteln vorhanden sind
oder von Mikroorganismen im Magen-Darm-Trakt der Tiere gebildet
werden, kann an die Tiere jederzeit von Geburt an verfüttert werden
und kann für
eine beliebigen Zeitspanne während
der Lebensdauer des Tieres fortgesetzt werden. Bei einem Tier, das
für den
menschlichen Verzehr geeignet ist, wie z. B. Hühnern, Schweinen etc. ist es bevorzugt,
dass das Füttern
der Antikörper
angefangen mit der Geburt des Tieres während seine gesamten Lebensdauer
bis zur Schlachtzeit fortgesetzt wird. Die Antikörper können, bis der gewünschte Gesundheitszustand
erreicht ist, auch an kranke oder erkrankte Tiere verfüttert werden.
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Die
Erfindung wird durch die folgenden Beispiele, die nicht einschränkend sind,
weiter veranschaulicht.
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Beispiel 1
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Zubereitung eines Antiureaseantikörpers
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Hühnern wurden
0,2 mg Uresse Typ II-C (erhältlich
von Sigma Chemical Company) injiziert. Das Inoculum wurde durch
das Lösen
des Enzyms in 0,2 ml phosphatgepufferter Kochsalzlösung (PBS;
pH 7,3) und 0,2 ml komplettem Freund-Adjuvans hergestellt. Die Antigenzubereitung
wurde intramuskulär
an zwei Stellen injiziert, wobei in jeden pektoralen Muskel (links
und rechts) 0,2 ml injiziert wurden. Insgesamt wurden pro Henne
0,4 ml Antigenzubereitung verabreicht. Eine zweite Injektion wurde
zwei Wochen nach der ersten Injektion verabreicht. Für die zweite
Antigenpräparation
wurde statt komplettem Freund-Adjuvans inkomplettes Freund-Adjuvans verwendet.
Hennen wurde die Antigenzubereitung alle zwei bis vier Wochen oder
wenn der Antikörpertiter
zu niedrig war erneut injiziert. Der Antikörpertiter wurde alle 4 Wochen
mit einem ELISA bestimmt. Eier, die die spezifischen Antikörper enthielten,
wurden eine Woche nach der zweiten Injektion gesammelt.
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Beispiel 2
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Das
Antikörperprodukt,
das für
die folgenden Tierstudien verwendet wurde, bestand aus Eigelb, dass 21
Tage nach der ersten Inokulation geerntet wurde und durch Sprühtrocken
(Eintrittstemperatur 210 F und Austrittstemperatur 150 F), Gefriertrocknen
(–60°C und ein
Vakuum von 60 bis 180 Millitorr) getrocknet wurde oder verdünnt wurde,
um eine wässrige
Lösung
zu bilden (Wasser bei einer Verdünnung
von einer Volumeneinheit Eigelb und neun Volumeneinheiten Wasser).
Die geernteten Eidotter enthielten Antikörper gegen Jackbohnenurease.
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Beispiel 3
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Die
erste Hühnerstudie
bestand aus einer Gruppe von einer Woche alten Küken, die mit einer Standardkontrolldiät gefüttert wurden
und einer Gruppe, die mit der gleichen Diät einschließlich einer getrockneten Eigelbpräparation,
die wie in Beispiel 2 beschrieben Antiureaseantikörper enthielt,
gefüttert
wurden. Die Antikörperkonzentration
im Futter betrug 200 mg gefriergetrocknetes Vollei mit einer Antikörperkonzentration
von 0,8 bis 2,4%. Futterverbrauch und Körpergewichtszunahme wurden
eng überwacht.
Nach einer Woche wurde für
jede Gruppe die Futterverwertung bestimmt. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 1 zusammengefasst: Tabelle 1
Behandlung | Futteraufnahme | Futterverwertung |
Kontrolle | 420 | 1,50 |
Antiurease | 428 | 1,37 |
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Beispiel 4
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Die
zweite Hühnerstudie
bestand aus einer Gruppe frisch geschlüpfter Kücken, die für drei Wochen mit einer Standardkontrolldiät gefüttert wurden
und einer Gruppe die für
drei Wochen mit der gleichen Diät
einschließlich
einer getrockneten Eigelbpräparation,
die wie in Beispiel 2 beschrieben Antiureaseantikörper enthielt,
gefüttert
wurden. Die Antikörperkonzentration
im Futter betrug 200 mg gefriergetrocknetes Vollei mit einer Antikörperkonzentration
von 0,8 bis 2,4%.
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Futterverbrauch
und Körpergewichtszunahme
sind in Tabelle 2 zusammengefasst: Tabelle 2
Behandlung | Körpergewicht
innerhalb von 3 Wochen | Futteraufnahme
innerhalb von 3 Wochen | Futterverwertung
innerhalb von 3 Wochen |
Kontrolle | 348 | 672 | 1,93 |
Antiurease | 377 | 644 | 1,71 |
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Die
Daten zeigen dass ein kontinuierliches Füttern mit Antikörper zur
höchsten
Körpergewichtszunahme
und besten Futterverwertung führt.
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Beispiel 5
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Dieses
Beispiel bestand aus zwei Hühnerstudien,
die durchgeführt
wurden, um die optimale Konzentration (mg Antikörper/kg Futter) zu bestimmen,
die notwendig ist um die maximale Wirkung auf Körpergewichtszunahme und Futterverwertung
zu erzielen. Drei Gruppen von einen Tag alten Hühnern wurden für 4 Wochen
mit unterschiedlichen Mengen Antikörperextrakt gefüttert, der
0,32 oder 63 mg Protein/kg Futter enthielt. Futterverbrauch und
Körpergewicht
wurden wöchentlich
bestimmt; die Futterverwertung wurde wöchentlich berechnet und als
Futteraufnahme/Körpergewichtszunahme
angegeben. Die Ergebnisse des ersten Versuchs sind in Tabelle 3
zusammengefasst und die Ergebnisse des zweiten Versuchs sind in
Tabelle 4 zusammengefasst. Tabelle 3
| Körpergewicht
(g) | Futterverwertung |
Antikörperkonzentration
(mg/kg Futter) | Woche 3 | Woche 4 | Woche 3 | Woche 4 |
0 | 573 | 782 | 1,73 | 1,93 |
32 | 614 | 816 | 1,67 | 1,88 |
63 | 599 | 790 | 1,68 | 1,89 |
Tabelle 4
| Körpergewicht
(g) | Futterverwertung |
Antikörperkonzentration
(mg/kg Futter) | Woche
3 | Woche
4 | Woche
3 | Woche
4 |
0 | 550 | 722 | 1,70 | 2,01 |
32 | 582 | 743 | 1,62 | 2,00 |
63 | 583 | 787 | 1,65 | 1,92 |
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Beispiel 6
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Das
Verfahren war mit dem Verfahren des Beispiels 5 identisch, mit der
Ausnahme, dass die Hühner mit
unterschiedlichen Antikörperextraktmengen
von 0,25 and 50 mg Antikörper
pro Kilogramm Futter gefüttert wurden.
Die Ergebnisse sind in den Tabellen 5, 6 und 7 zusammengefasst. Tabelle 5
Antikörperkonzentration
(mg/kg Futter) | Körpergewicht
nach 3 Wochen | Futterverwertung
innerhalb von drei Wochen |
0 | 567 | 1,70 |
50 | 567 | 1,62 |
Tabelle 6
| Körpergewicht
(g) | Futterverwertung |
Antikörperkonzentration
(mg/kg Futter) | Woche 3 | Woche 4 | Woche 3 | Woche 4 |
0 | 545 | 715 | 1,68 | 1,88 |
50 | 565 | 770 | 1,59 | 1,75 |
Tabelle 7
| Körpergewicht
(g) | Futterverwertung |
Antikörperkonzentration
(mg/kg Futter) | Woche
3 | Woche
4 | Woche
3 | Woche
4 |
0 | 494 | 741 | 1,85 | 2,01 |
25 | 506 | 730 | 1,78 | 1,95 |
50 | 522 | 763 | 1,77 | 1,91 |
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Schlussfolgerung:
Es gibt eine optimal wirksame Antikörperdosis. Nimmt die Konzentration
des an ein Tier verfütterten
Antikörpers
zu, so nehmen auch Körpergewichtszunahme
und Futterverwertung zu. Die optimale Konzentration wird erhalten,
wenn höhere
Mengen nicht mehr zu zusätzlichen
Verbesserungen der Leistung führen.
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Es
ist für
den Fachmann offensichtlich, dass eine Vielzahl von Veränderungen
und Variationen vorgenommen werden können, ohne sich von dem Schutzumfang
der vorliegenden Erfindung zu entfernen, der durch die Ansprüche festgelegt
wird.
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ZITATE
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