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Technisches
Gebiet
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Die
Erfindung betrifft einen elektrostatischen Mikroschalter mit hoher
Betriebszuverlässigkeit,
der angepasst ist an Bauteile mit niedriger Betätigungsspannung. Die Bezeichnung "Mikroschalter" umfasst hier die
Mikrorelais, die Aktoren des Typs MEMS (für "Micro-Electronical-System") und die Hochfrequenz-Aktoren.
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Stand der
Technik
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Der
Artikel "RF MEMS
from a device perspective" von
J. Jason Yao, erschienen in J. Micromech. Microeng. 10(2000), Seiten
R9 bis R38, rekapituliert die kürzlich
erzielten Fortschritte auf dem Gebiet der MEMS bei den Hochfrequenzanwendungen.
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Die
Hochfrequenz- oder HF-Bauteile für
die Mobiltelephonie unterliegen folgendem Pflichtenheft:
- – Versorgungsspannung
niedriger als 5 V,
- – Isolation
höher als
30 dB,
- – Einfügungsverlust
niedriger als 0,3 dB,
- – Zuverlässigkeit
für eine
Zykluszahl über
109,
- – Abmessungen
unter 0,05 mm2.
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Die
Mikroschalter werden sehr viel verwendet auf dem Gebiet der Kommunikationen:
dem Signalrouting, den Impedanzabstimmungsnetzen, der Verstärkungsjustierung
von Verstärkern
usw. Bezüglich
der Frequenzbänder
der zu schaltenden Signale handelt es sich um Frequenzen zwischen
einigen MHz und mehreren zehn GHz.
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Klassischerweise
verwendet man für
die HF-Schaltkreise Schalter, die aus der Mikroelektronik stammen
und infolgedessen eine Integration mit der Elektronik dieser Schaltkreise
ermöglichen
und kostengünstig
sind. Bezüglich
ihrer Leistungen sind diese Bauteile jedoch ziemlich begrenzt. So
können Schalter
des FET-Typs aus Silicium zwar Niederfrequenzsignale mit hoher Leistung
aber keine Hochfrequenzsignale schalten. Die Schalter des MESFET-Typs
aus GaAs oder die PIN-Dioden arbeiten zwar mit hoher Frequenz, aber
nur bei Signalen mit niedrigem Pegel. Schließlich und generell haben alle mikroelektronischen
Schalter über
1 GHz einen großen
Einfügungsverlust
(klassischerweise um 1 bis 2 dB) im leitenden Zustand und eine ziemlich
schwache Isolation im offenen Zustand (–20 bis –25 dB). Das Ersetzen konventioneller
Bauteile durch MEMS-Mikroschalter ist also für diesen Anwendungstyp vielversprechend.
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Aufgrund
ihrer Konzeption und ihres Funktionsprinzips haben die MEMS-Schalter
die folgenden Eigenschaften:
- – niedrige
Einfügungsverluste
(typisch unter 0,3 dB),
- – sehr
große
Isolation im Bereich MHz bis Millimeterwellen (typisch über –30 dB),
- – niedriger
Verbrauch,
- – keine
Empfindlichkeits- bzw. Frequenzband-Nichtlinearität
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Man
unterscheidet bei diesen MEMS-Mikroschaltern zwei Kontakttypen.
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Einer
dieser Kontakttypen ist der Schalter mit ohmschem Kontakt, beschrieben
in dem oben genannten Artikel "RF
MEMS from a divice perspective" von
J. Jason Yao und in dem Artikel "A
Suface Micromachined Miniature Switch For Telecommunications Applications
with Signal Frequencies From DC up to 4 GHz" von J. Jason Yao und M. Franck Chang,
erschienen in der Zeitschrift Transducers'95, Eurosensors IX, Seiten 384 bis 387.
Bei diesem Kontakttyp werden die beiden HF-Spuren bzw. -Bahnen durch einen
Kurzschluss in Kontakt gebracht (Metall-Metall-Kontakt). Dieser
Kontakttyp ist ebenso für
die kontinuierlichen Signale wie für die HF-Signale (über 10)
geeignet.
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Der
andere Kontakttyp ist der kapazitive Schalter, beschrieben in dem
oben genannten Artikel "RF
MEMS from a divice perspective" von
J. Jason Yao und in dem Artikel "Finite
Ground Coplanar Waveguide Shunt MEMS Switches for Switched Line Phase
Shifters" von George
E. Ponchak et al., erschienen in 30th European Microwave Conference, Paris
2000, Seiten 252 bis 254. Bei diesem Kontakttyp wird eine Luftschicht
elektromechanisch justiert, um eine Kapazitätsänderung zwischen dem geschlossenen
Zustand und dem offenen Zustand zu erhalten. Dieser Kontakttyp ist
besonders gut an die hohen Frequenzen angepasst (über 10 GHz),
aber nicht für
niedrige Frequenzen geeignet.
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Nach
dem Stand der Technik unterscheidet man bei den MEMS-Schaltern zwei
große
Betätigungsprinzipien:
die Schalter mit thermischer Betätigung
und die Schalter mit elektrostatischer Betätigung.
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Die
Schalter mit thermischer Betätigung
haben den Vorteil einer niedrigen Betätigungsspannung. Hingegen haben
sie die folgenden Nachteile: Exzessiver Verbrauch (vor allem bei
den Mobiltelephonie-Anwendungen), niedrige Kommunikationsgeschwindigkeit
(aufgrund der thermischen Trägheit) und
oft schwere bzw. schwerfällige
Technik.
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Die
Schalter mit elektrostatischer Betätigung haben den Vorteil, schnell
zu schalten und technisch einfach zu sein. Sie haben jedoch den
Nachteil, Zuverlässigkeitsprobleme
aufzuweisen. Dieser Punkt ist besonders kritisch im Falle von elektrostatischen Mikroschaltern
mit niedriger Betätigungsspannung (Möglichkeit
eines Klebens der Strukturen).
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Das
Problem des Klebens der Schalter mit elektrostatischer Betätigung ist
unabdingbar. Dieses Problem wird insbesondere hervorgehoben in dem oben
genannten Artikel von George E. Ponchak et al. und in dem Artikel "Communications Applications
of Microelectromechanical Systems" von Clark T.-C. Nguyen, erschienen
in Proceedings, 1998 Sensors Expo, San Jose, CA, 19. bis 21. Mai
1998, Seiten 447 bis 455.
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Die
elektrostatischen Mikroschalter nach dem Stand der Technik haben
eine bewegliche Betätigungselektrode,
die von der festen Elektrode durch eine dielektrische Schicht isoliert
ist, die während
des Kippens des Mikroschalters jeden Kurzschluss verhindert. Diese
dielektrische Schicht, eingeschlossen bzw. eingezwängt in die
bewegliche Betätigungskapazität, ist nie
perfekt. Sie umfasst Defekte, welche die Ursache für ein Einfangen
von Ladungen in der Schicht sind. Diese Ladungen, die sich in dem
Dielektrikum akkumulieren, können
mit der Zeit einen Ausfall des Bauteils verursachen (Kleben des
Trägers
bzw. Balkens oder Notwendigkeit einer immer stärkeren Betätigungsspannung im Laufe der
Schaltzyklen).
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Dieses
Phänomen
akzentuiert sich im Falle der Mikroschalter mit niedriger Betätigungsspannung,
wo die Entwickler, um die generell erforderlichen Schaltspannungen
zu erreichen (klassischerweise über
oder gleich 5 Volt bewegliche Strukturen mit einer geringen mechanischen
Steifigkeit vorsehen, das heißt
einer elastischen Rückstellkraft,
die nicht ausreicht hinsichtlich der elektrostatischen Störkräfte, die
durch dieses Einfangen von Ladungen verursacht werden, was oft zum
Kleben der Mikroschalter nach 104 bis 105 Zyklen führt, was deutlich unter den
Spezifikationen der Pflichtenhefte liegt (über 109 Zyklen).
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Eine
einfache Art, das Einfangen von Ladungen zu vermeiden, bestünde in einem
metallischen Balken. Jedoch wächst
mit einem solchen Balken die Kurzschlussgefahr zwischen Balken und
Betätigungselektrode,
insbesondere im Falle von Mikroschaltern mit niedriger Schaltspannung,
die eine geringe mechanische Steifigkeit aufweisen. Um dieses Kurzschlussproblem
zu beseitigen, kann man auf den Betätigungselektroden dielektrische
Anschläge mit
kleinen Abmessungen vorsehen, wobei das auf die Anschläge beschränkte lokalisierte
Einfangen von Ladungen den Betrieb des Mikroschalters nicht stören sollte.
Ein solcher Mikroschalter wird in dem Dokument US 2002/0005341 A1
beschrieben. Hier beruht das Problem auf der Tatsache, dass die
Gefahr besteht, dass der Balken auf den Anschlägen anschlägt, ehe der Kontakt zwischen
den zu verbindenden Leiterbahnen hergestellt ist.
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Darstellung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung hat die Aufgabe, die genannten Nachteile der
Vorrichtungen nach dem Stand der Technik zu beseitigen.
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Sie
hat einen elektrostatischen Mikroschalter zum Gegenstand, der dazu
bestimmt ist, wenigstens zwei auf einem isolierenden Träger angeordnete elektrische
Leiterbahnen zu verbinden, wobei die elektrische Verbindung zwischen
den beiden Leiterbahnen durch leitfähige Einrichtungen erfolgt,
die im zentralen Teil von verformbaren Einrichtungen vorgesehen
sind, die fähig
sind, sich in Bezug auf den Träger
zu verformen unter der Wirkung einer elektrostatischen Kraft, erzeugt
durch Steuerelektroden, die sich, verteilt auf den verformbaren
Einrichtungen und dem Träger,
so gegenüberstehen,
dass sie um die genannten leitfähigen
Einrichtungen herum kapazitive Einrichtungen bilden, wobei die genannten
leitfähigen
Einrichtungen die elektrische Verbindung zwischen den beiden Leiterbahnen
herstellen, wenn die verformbaren Einrichtungen verformt werden
bis sie Kontakt haben mit den Enden der Leiterbahnen,
dadurch
gekennzeichnet,
- – dass der Steuerelektrode
oder den Steuerelektroden auf dem Träger oder der Steuerelektrode oder
den Steuerelektroden auf den verformbaren Einrichtungen Isolationsanschläge zugeordnet sind,
die dazu dienen, während
der Verformung der verformbaren Einrichtungen jeglichen Kurzschluss
zwischen Elektroden der genannten kapazitiven Einrichtungen zu verhindern,
- – dass
der Abstand, der die verformbaren Einrichtungen von den Enden der
Leiterbahnen trennt, kleiner oder gleich dem Abstand ist, der die
Isolationsanschläge
trennt, die einer Steuerelektrode oder den Steuerelektroden oder
der gegenüberstehenden
Steuerelektrode oder gegenüberstehenden
Steuerelektroden zugeordnet sind.
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Die
verformbaren Einrichtungen können
ausgewählt
werden zwischen einer Membran und einem Balken.
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Nach
einer ersten Realisierungsvariante sind die verformbaren Einrichtungen
aus leitfähigem
Material und werden durch eine Steuerelektrode und leitfähige Einrichtungen
gebildet.
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Nach
einer zweiten Realisierungsvariante sind die verformbaren Einrichtungen
aus isolierendem Material und tragen leitfähige Teile, die eine Steuerelektrode
oder Steuerelektroden bilden, sowie ein leitfähiges Kontaktelement, um die
genannten leitfähigen
Einrichtungen zu bilden.
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Jedes
Leiterbahnende kann auf einem Höcker
des Trägers
ausgebildet werden.
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Die
leitfähigen
Einrichtungen können
in Bezug auf die verformbaren Einrichtungen hervorstehen.
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Die
Isolationsanschläge
können
Elemente aus isolierendem Material sein, getragen von einer Steuerelektrode
oder von Steuerelektroden.
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Die
Isolationsanschläge
können
erhabene Elemente einer Steuerelektrode (oder Steuerelektroden)
sein, die isolierenden Teilen gegenübersteht (gegenüberstehen),
die sich in oder nahe einer gegenüberstehenden Steuerelektrode
(oder Steuerelektroden) befindet.
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Wenn
der Mikroschalter mit ohmschem Kontakt funktioniert, können die
leitfähigen
Einrichtungen direkt mit den Enden der Leiterbahnen in elektrischen Kontakt
gebracht werden.
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Wenn
der Mikroschalter mit kapazitivem Kontakt funktioniert, befindet
sich zwischen den leitfähigen
Einrichtungen und den Enden der Leiterbahnen eine Schicht aus isolierendem
Material.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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Die
Erfindung und weitere Vorteile und Besonderheiten werden besser
verständlich
durch die nachfolgende beispielhafte und nicht einschränkende Beschreibung,
die sich auf folgende beigefügte
Figuren bezieht:
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die 1 und 2,
die Längs-
und Draufsicht-Schnittansichten einer ersten Mikroschaltervariante
nach der Erfindung sind,
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die 3,
die eine Längsschnittansicht
einer zweiten Mikroschaltervariante nach der Erfindung ist,
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die 4,
die eine Längsschnittansicht
einer dritten Mikroschaltervariante nach der Erfindung ist,
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die 5,
die eine Längsschnittansicht
einer vierten Mikroschaltervariante nach der Erfindung ist,
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die 6,
die eine Längsschnittansicht
einer fünften
Mikroschaltervariante nach der Erfindung ist,
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die 7A bis 7H,
die Längsschnittansichten
eines Mikroschalters nach der fünften
Erfindungsvariante sind.
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Detaillierte
Beschreibung von Realisierungsarten der Erfindung
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Die 1 und 2 sind
jeweils Längs-
und Draufsicht-Schnittansichten einer ersten Mikroschaltervariante
nach der Erfindung. Die 1 ist eine Ansicht gemäß dem Schnitt
I-I der 2, und die 2 ist
eine Ansicht gemäß dem Schnitt
II-II der 1.
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Der
Mikroschalter wird in einem isolierenden Teil eines Substrats 1 realisiert.
Auf einer Seite des Substrats 2 wird eine Aussparung 2 realisiert.
Der zentrale Teil des Bodens der Aussparung 2 trägt zwei elektrisch
zu verbindende Leiterbahnen 3 und 4. Der Boden
der Aussparung trägt
auch untere Steuerelektroden 5 und 6, die sich
beiderseits der Leiterbahnen 3 und 4 befinden
und deren elektrische Verbindungen bzw. Anschlüsse nicht dargestellt sind.
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Die
Enden 13 und 14 der Leiterbahnen 3 und 4 stehen
sich gegenüber.
Sie sind jeweils auf einem Höcker
ausgebildet. Nur der Höcker 7 ist
in der 1 dargestellt.
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Die
unteren Steuerelektroden 5 und 6 tragen Noppen
aus isolierendem Material, jeweils 15 und 16. Diese
isolierenden Noppen haben kleine Abmessungen in Bezug auf die Abmessungen
der Elektroden.
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Ein
an seinen beiden Enden aufgehängter Metallbalken 8 überspannt
die Aussparung 2. Er befindet sich gegenüber den
unteren Steuerelektroden 5 und 6 und den Enden 13 und 14 der
Leiterbahnen 3 und 4. Der leitfähige Balken 8 bildet
gleichzeitig obere Steuerelektroden und ein ohmsches Kontaktelement
für die
Enden 13 und 14 der Leiterbahnen.
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Die
isolierenden Noppen 15 oder 16 einer selben unteren
Steuerelektrode 5 oder 6 haben einen genügend kleinen
Abstand voneinander, um jede Gefahr einer Verformung des Balkens 8 zu
vermeiden, die zu einem Kurzschluss auf Höhe der Steuerelektroden führen könnte, das
heißt
einerseits zwischen dem leitfähigen
Balken 8 und der Elektrode 5 und andererseits
zwischen dem leitfähigen
Balken 8 und der Elektrode 6. Der maximale Abstand
zwischen zwei Isoliernoppen einer selben unteren Steuerelektrode wird
in Abhängigkeit
von der Höhe
der Isoliernoppen, der Steifheit des Balkens und der elektrischen
Steuerspannung ermittelt.
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Der
Abstand, der den leitfähigen
Balken 8 von den Enden 13 und 14 der
Leiterbahnen 3 und 4 trennt, ist kleiner oder
gleich dem Abstand, der die Isoliernoppen 15 und 16 von
dem leitfähigen
Balken 8 trennt.
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Unter
der Wirkung einer entsprechenden, zwischen dem leitfähigen Balken 8 und
den Elektroden 5 und 6 angelegten Steuerspannung
biegt sich der Balken 8, bis er die Enden der Leiterbahnen
berührt.
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Die 3 ist
eine Längsschnittansicht
einer zweiten Variante eines erfindungsgemäßen Mikroschalters.
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Man
erkennt in dieser Figur den isolierenden Teil eines Substrats 21,
eine Aussparung 22, untere Steuerelektroden 25 und 26,
versehen mit Isoliernoppen 35 bzw. 36, einen der
Höcker 27 und
eines der Leiterbahnenenden 33. Diese Elemente entsprechen gleichen
Elementen der ersten Variante eines erfindungsgemäßen Mikroschalters.
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Die
zweite erfindungsgemäße Mikroschaltervariante
unterscheidet sich von der ersten durch die Art des Balkens 28,
der aus einem isolierenden Material ist. Die der Aussparung 22 zugewandte
Seite des Balkens 28 trägt
ein leitfähiges
Element 38, das den Enden der Leiterbahnen gegenübersteht,
und obere Steuerelektroden 48 und 58, die jeweils
den unteren Steuerelektroden 25 und 26 zugeordnet sind.
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Unter
der Wirkung einer entsprechenden, zwischen den oberen Steuerelektroden 48 und 58 und
den unteren Steuerelektroden 25 und 26 angelegten
Steuerspannung biegt sich der Balken 28, bis das leitfähige Element 38 die
Enden der Leiterbahnen berührt.
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Der
Abstand, der das leitfähige
Element 38 von den Enden der Leiterbahnen trennt, ist kleiner oder
gleich dem Abstand, der die Isoliernoppen 35 und 36 von
der Elektrode 48 bzw. 58 trennt.
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Die 4 ist
eine Längsschnittansicht
einer dritten Variante eines erfindungsgemäßen Mikroschalters.
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Man
erkennt in dieser Figur in Bezug auf die 3 den isolierenden
Teil eines Substrats 41, eine Aussparung 42 und
untere Steuerelektroden 45 und 46, versehen mit
Isoliernoppen 55 und 56. Man erkennt auch einen
Balken 68 aus isolierendem Material, dessen der Aussparung
zugewandte Seite ein leitfähiges
Element 78 trägt,
das den Enden der Leiterbahnen und der oberen Steuerelektroden 88 und 98 gegenübersteht,
die jeweils den unteren Steuerelektroden 45 und 46 zugeordnet
sind.
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Die
dritte erfindungsgemäße Mikroschaltervariante
unterscheidet sich von der zweiten Variante dadurch, dass die Enden
der Leiterbahnen (dargestellt ist nur das Ende 43) nicht
auf Höckern
ausgebildet sind, sondern auf dem Boden der Aussparung 42. Jedoch
steht das leitfähige
Element 78 aus der der Aussparung zugewandten Seite des
Balkens hervor, so dass der Abstand, der das leitfähige Element 78 von
den Enden der Leiterbahnen trennt, kleiner oder gleich dem Abstand
ist, der die Isoliernoppen 55 oder 56 von der
oberen Steuerelektrode 88 bzw. 98 trennt.
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Unter
der Wirkung einer entsprechenden, zwischen den oberen Steuerelektroden 88 und 98 und
den unteren Steuerelektroden 45 und 46 angelegten
Steuerspannung biegt sich der Balken 68, bis das leitfähige Element 78 die
Enden der Leiterbahnen berührt.
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Die 5 ist
eine Längsschnittansicht
einer vierten Variante eines erfindungsgemäßen Mikroschalters.
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Man
erkennt in dieser Figur in Bezug auf die 3 den isolierenden
Teil eines Substrats 101, eine Aussparung 102,
untere Steuerelektroden 105 und 106, versehen
mit Isoliernoppen 115 und 116, einen der Höcker 107 und
eines der Leiterbahnenenden 103. Man erkennt auch einen
Balken 108 aus isolierendem Material, dessen der Aussparung
zugewandte Seite obere Steuerelektroden 118 und 128 trägt, die
jeweils den unteren Steuerelektroden 105 und 106 zugeordnet
sind.
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Die
vierte erfindungsgemäße Mikroschaltervariante
unterscheidet sich von der zweiten Variante dadurch, dass das leitfähige Element 138 in
den isolierenden Balken 108 integriert ist. Aufgrund dieser Tatsache
befindet sich eine dünne
Isolierschicht zwischen dem leitfähigen Balken 138 und
den Enden der Leiterbahnen, so dass der Mikroschalter vom kapazitiven
Typ ist.
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Unter
der Wirkung einer entsprechenden, zwischen den oberen Steuerelektroden 118 und 128 und
den unteren Steuerelektroden 105 und 106 angelegten
Steuerspannung biegt sich der Balken 108, bis er einen
mechanischen Kontakt mit den Enden der Leiterbahnen hat und so zwischen
den Leiterbahnen eine Verbindung des kapazitiven Typs herstellt.
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Der
Abstand, der den Balken 108 von den Enden der Leiterbahnen
trennt, ist kleiner oder gleich dem Abstand, der die Isoliernoppen 115 und 116 von der
Elektrode 118 bzw. 119 trennt.
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Die 6 ist
eine Längsschnittansicht
einer fünften
Variante eines erfindungsgemäßen Mikroschalters.
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Man
erkennt in dieser Figur in Bezug auf die 3 den isolierenden
Teil eines Substrats 141, eine Aussparung 142,
untere Steuerelektroden 145 und 146 und eines
der Leiterbahnenenden 143, ausgebildet auf einem Höcker 147.
Man erkennt auch einen Balken 148 aus isolierendem Material,
dessen der Aussparung zugewandte Seite ein zentrales leitfähiges Element 178 und
obere Steuerelektroden 158 und 168 trägt, die
jeweils den unteren Steuerelektroden 145 und 146 zugeordnet
sind.
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Die
fünfte
erfindungsgemäße Mikroschaltervariante
unterscheidet sich von der zweiten Variante dadurch, dass die unteren
Steuerelektroden 145 und 146 Noppen 155 bzw. 156 aufweisen,
die aus gleichen Material sind wie die Elektroden. Die Noppen 155 und 156 werden
verursacht durch Höcker 153 bzw. 154,
ausgebildet auf dem Boden der Aussparung. Die Noppen 155 und 156 sind
auf den Elektroden 145 und 146 entsprechend denselben
Kriterien verteilt wie die Isoliernoppen der vorhergehenden Varianten.
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Den
Noppen 155 und 156 gegenüber weisen die oberen Steuerelektroden 158 und 168 Öffnungen auf,
die mit einem Material gefüllt
sind, das isolierende Pastillen 157 und 167 bildet,
um einen eventuellen Kurzschluss mit diesen Elektroden zu vermeiden.
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Der
Abstand, der das leitfähige
Element 178 von den Enden der Leiterbahnen trennt, ist
kleiner oder gleich dem Abstand, der die Noppen 155 und 156 von
den Pastillen 157 bzw. 167 trennt.
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Die 7A bis 7H sind
Längsschnittansichten
eines Verfahrens zur Herstellung von Mikroschaltern gemäß der fünften Realisierungsvariante.
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Die 7A zeigt
ein Siliciumsubstrat 100, überzogen mit einer dielektrischen
Schicht 141, ausgebildet auf dem Substrat 100.
Die Schicht 141 kann aus Si3N4 oder aus SiO2 sein
und eine Dicke von 2,4 μm
haben.
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Die
Schicht 141 wird durch Litho-Ätzung (lithogravure) so mikrobearbeitet,
dass sich an ihrer Oberfläche
ein zentraler Höcker 147 ausbildet,
der zwischen anderen Höckern 153 und 154 enthalten
ist (s. 7B). Ein einziger Höcker 153 und
ein einziger Höcker 154 sind
dargestellt. Die Höhe
der Höcker kann
0,3 μm betragen,
was die Dicke der Schicht 141 auf 2,1 μm reduziert.
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Die
mit ihren Höckern
versehene Schicht 141 kann wieder durch Litho-Ätzung (lithogravure)
mikrobearbeitet werden, um die Aussparung 142 herzustellen,
wie dargestellt in der 7C. Dabei werden die Höcker 147, 153 und 154 auf
den Boden der Aussparung 142 übertragen. Die Tiefe der Aussparung kann
0,5 μm betragen.
Dieser selbe Lithoätzschritt ermöglicht,
Aufnahmen (nicht dargestellt) für
die elektrischen Anschlüsse
der zukünftigen
unteren Steuerelektroden, der Leiterbahnen und der Massenebene bzw.
Masse zu realisieren.
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Die
Leiterbahnen und die unteren Steuerelektroden werden anschließend durch
das Abscheiden einer Metallschicht realisiert (zum Beispiel aus Gold,
aus Kupfer oder aus Aluminium), gefolgt von einer Litho-Ätzung (lithogravure).
Die 7D zeigt eines der Enden 143 einer Leiterbahn,
ausgebildet auf dem Höcker 147,
und die unteren Steuerelektroden 145 und 146.
Die Elektrode 145 umfasst Höcker 155, welche die
Form der Höcker 153 reproduzieren.
Die Elektrode 146 umfasst Höcker 156, welche die
Form der Höcker 154 reproduzieren.
Die Dicke der unteren Steuerelektroden kann 0,9 μm betragen.
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Eine
Opferschicht 150, zum Beispiel aus Polyimid, wird anschließend in
der Aussparung 142 abgeschieden. Diese Schicht 150 wird
planarisiert, bis sie bündig
ist mit der Oberseite der Schicht 141, wie dargestellt
in der 7E.
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Eine
erste dielektrische Schicht 148', zum Beispiel aus Si3N4 oder aus SiO2,
wird anschließend auf
der planarisierten Oberfläche
der vorhergehenden Struktur abgeschieden (s. 7F). Diese
erste dielektrische Schicht kann 0,15 μm dick sein. Diese Schicht wird
an den Stellen litho-geätzt
(lithogravée), die
für die
oberen Steuerelektroden und das leitfähige Element vorgesehen sind.
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Anschließend wird
auf der ersten dielektrischen Schicht 148' eine Metallschicht (zum Beispiel aus
Gold auf einer Kopplungsschicht aus Cr, aus Kupfer oder aus Aluminium)
abgeschieden. Durch Litho-Ätzung
(lithogravure) dieser Schicht realisiert man die oberen Steuerelektroden 158 und 168 und das
leitfähige
Element 178, wie dargestellt in der 7G. Die
elektrischen Verbindungen mit diesen leitfähigen Einrichtungen werden
während
derselben Operation realisiert.
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Auf
der oben erhaltenen Struktur wird eine zweite dielektrische Schicht 148" abgeschieden,
wie dargestellt in der 7H. Durch Litho-Ätzung (lithogravure)
werden in der Dicke der beiden dielektrischen Schichten 148' und 148" Öffnungen
realisiert (nicht dargestellt), um die Opferschicht 150 aufzudecken
und um den Kontakt auf bzw. mit den Elektroden herzustellen.
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Die
Opferschicht wird dann eliminiert durch selektives Ätzen, ausgehend
von den vorhergehend hergestellten Öffnungen. Man erhält die in
der 6 dargestellt Struktur, wo der isolierende Teil
des Trägers
das globale Bezugszeichen 148 trägt.
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Die
Erfindung ermöglicht,
das Einfangen der Ladungen und folglich den Klebeeffekt auf sehr
kleine Zonen (die Isolationsanschläge) zu beschränken. Sie
ermöglicht,
durch das Vorhandensein dieser Isolationsanschläge jedes Kurzschlussrisiko
zwischen Steuerelektroden zu vermeiden. Sie gewährleistet einen guten Kontakt
des Mikroschalters, da der Abstand, der die verformbaren Einrichtungen
der Enden der Leiterbahnen kleiner oder gleich dem Abstand ist, der
die Isolationsanschläge
trennt, die den gegenüberstehenden
Steuerelektroden zugeordnet sind.
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Die
Schaltgeschwindigkeit der Mikroschalter ist abhängig von der viskosen Dämpfung des
Balkens (oder der Membran). Diese Dämpfung ist umgekehrt proportional
zum Abstand (oder Luftspalt) zwischen dem Balken und den Leiterbahnen
und unteren Steuerelektroden, und ist auch umgekehrt proportional
zu den gegenüberstehenden
Oberflächen. Je
mehr sich also der Balken durchbiegt und sich den zusammenzuschaltenden
Leiterbahnen nähert,
desto stärker
wird die Dämpfung
und ist bestrebt, die Bewegung zurückzuhalten. Dies drückt sich
durch eine Zunahme der Schaltzeit aus. Im Falle der vorliegenden
Erfindung beschränkten
sich die Zonen, wo die Dämpfung
groß ist
(Zone mit kleinem Spalt) auf die Anschläge (auf den Betätigungselektroden)
und auf die Höcker
(auf Höhe
des Kontakts). Die beteiligten Oberflächen sind folglich extrem klein
in Bezug auf die MEMS-Mikroschalter nach dem Stand der Technik.
Die Schaltzeit wird folglich optimiert.