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Die
vorliegende Erfindung liefert matrizenfixierte β-haarnadelförmige Peptidomimetika, welche
in einer matrizenfixierten Kette mit 12 α-Aminosäureresten enthalten sind, welche
je nach deren Position in der Kette Gly oder Pro oder von bestimmten
Typen sind, wie hierin im Folgenden definiert, wobei mindesten einer
dieser Reste vom Typ N-substituiertes Glycin ist. Diese matrizenfixierten β-haarnadelförmigen Mimetika
haben ein breites Spektrum an antimikrobieller Wirkung. Ausserdem
liefert die vorliegende Erfindung wirksame synthetische Verfahren,
mit welchen diese Verbindungen gegebenenfalls in parallelem Bibliothekformat
hergestellt werden können.
Diese β-haarnadelförmigen Peptidomimetika
zeigen verbesserte Wirksamkeit, Bioverfügbarkeit, Halbwertszeit und
am wichtigsten ein bedeutsam verbessertes Verhältnis zwischen dem Antibakterium einerseits
und der Hämolyse
von roten Blutkörperchen
andererseits.
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Das
wachsende Problem der mikrobiellen Resistenz gegenüber bestehenden
Antibiotika hat ein starkes Interesse in der Entwicklung von neuen
antimikrobiellen Mittel mit neuen Wirkungsweisen angeregt (H. Breithaupt,
Nat. Biotechnol. 1999, 17, 1165-1169). Eine aufkommende Klasse von
Antibiotika basiert auf natürlich
auftretenden kationischen Peptiden (T. Ganz, R. I. Lehrer, Mol.
Medicine Today 1999, 5, 292-297; R. M. Epand, H. J. Vogel, Biochim.
Biophys. Acta 1999, 1462, 11-28). Diese umfassen β-Haarnadel-
und β-Faltblatt – Peptide
mit Disulfidbrücke
(wie die Protegrine [V. N. M.; O. V. Shamova, H. A. Komeva, R. I.
Lehrer, FEBS Lett. 1993, 327, 231-236], Tachyplesine [T. Nakamura,
H. Furunaka, T. Miyata, F. Tokunaga, T. Muta, S. Iwanaga, M. Niwa,
T. Takao, Y. Shimonishi, Y. J. Biol. Chem. 1988, 263, 16709-16713]
und die Defensine [R. I. Lehrer, A. K. Lichtenstein, T. Ganz, Annu.
Rev. Immunol. 1993, 11, 105-128], amphipathische α-helikale
Peptide (z. B. Cecropine, Dermaseptine, Magainine, und Mellitine
[A. Tossi, L. Sandri, A. Giangaspero, Biopolymers 2000, 55, 4-30])
sowie andere lineare und schleifenförmige Peptide. Obwohl die Wirkungsmechanismen der
antimikrobiellen kationischen Peptide noch nicht vollständig bekannt
sind, ist der Hauptort der Interaktion die mikrobielle Zellmembrane
(H. W. Huang, Biochemistry 2000, 39, 8347-8352). Nach der Aussetzung
an diese Mittel wird die Zellmembrane der Permeabilisierung ausgesetzt,
gefolgt von einem schnellen Zelltod. Komplexere Wirkungsmechanismen
jedoch, welche zum Beispiel mit rezeptorvermittelten Signalen verbunden sind,
können
zurzeit nicht ausgeschlossen werden (M. Wu, E. Maier, R. Benz, R.
E. Hancock, Biochemistry 1999, 38, 7235-7242).
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Die
antimikrobiellen Wirkungen vieler dieser kationischen Peptide korrelieren
normalerweise mit deren bevorzugten sekundären Strukturen, welche entweder
in einer wässriger
Lösung
oder in einer membranartigen Umgebung beobachtet werden (N. Sitaram,
R. Nagaraj, Biochim. Biophys. Acta 1999, 1462, 29-54). Strukturelle
Studien mit kernmagnetischer Resonanz (NMR) Spektroskopie haben
gezeigt, dass kationische Peptide wie beispielsweise Protegrin 1
(A. Aumelas, M. Mangoni, C. Roumestand, L. Chiche, E. Despaux, G.
Grassy, B. Calas, A. Chavanieu, A. Eur. J. Biochem. 1996, 237, 575-583;
R. L. Fahrner, T. Dieckmann, S. S. L. Harwig, R. I. Lehrer, D. Eisenberg,
J. Feigon, J. Chem. Biol. 1996, 3, 543-550) und Tachyplesin I (K.
Kawano, T. Yoneya, T. Miyata, K. Yoshikawa, F. Tokunaga, Y. Terada,
S. J. Iwanaga, S. J. Biol. Chem. 1990, 265, 15365-15367) genau definierte β-haarnadelförmige Konformationen
annehmen, infolge einer hemmenden Wirkung der zwei Disulfidbrücken. In
Protegrin Analogonen, in welchen eine oder beide Disulfidbindungen
fehlen, ist die Stabilität
der β-haarnadelförmigen Konformation
vermindert und die antimikrobielle Wirkung reduziert (J. Chen, T.
J. Falls, H. J. Liu, M. A. Hurst, C. A. Fujii, D. A. Mosca, J. R.
Embred, D. J. Loury, P. A. Radel, C. C. Chang, L. Gu, J. C. Fiddes,
Biopolymers 2000, 55, 88-98; S. L. Harwig, A. Waring, H. J. Yang,
Y. Cho, L. Tan, R. I. Lehrer, R. J. Eur. J. Biochem. 1996, 240,
352-357; M. E. Mangoni, A. Aumelas, P. Charnet, C. Roumestand, L.
Chiche, E. Despaux, G. Grassy, B. Calas, A. Chavanieu, FEBS Lett.
1996, 383, 93-98; H. Tamamura, T. Murakami, S. Noriuchi, K. Sugihara,
A. Otaka, W. Takada, T. Ibuka, M. Waki, N. Tamamoto, N. Fujii, Chem.
Pharm. Bull. 1995, 43, 853-858). Ähnliche Beobachtungen wurden
in Analogonen von Tachyplesin I (H. Tamamura, R. Ikoma, M. Niwa,
S. Funakoshi, T. Murakami, N. Fujii, Chem. Pharm. Bull. 1993, 41,
978-980) und in Haarnadel-Schleifen-Mimetika von Hasen Defensin
NP-2 (S. Thennarasu, R. Nagaraj, Biochem. Biophys. Res. Comm. 1999,
254, 281-283) gemacht. Diese Resultate zeigen, dass die β-Haarnadelstruktur
eine wichtige Rolle in der mikrobiellen Wirkung und der Stabilität dieser
protegrinartigen Peptide spielt. Bei kationischen Peptiden, welche α-helikale
Strukturen bevorzugen, scheint die amphililische Struktur der Helix
eine Schlüsselrolle
in der Ermittlung der antimikrobiellen Wirkung zu spielen (A. Tossi,
L. Sandri, A. Giangaspero, A. Biopolymers 2000, 55, 4-30). Gramicidin
S ist ein backbone-zyklisches Peptid mit einer genau definierten β-Haarnadelstruktur
(S. E. Hull, R. Karlsson, P. Main, M. M. Woolfson, E. J. Dodson,
Nature 1978, 275, 206-275), welches eine starke antimikrobielle
Wirkung gegen grampositive und gramnegative Bakterien aufweist (L.
H. Kondejewski, S. W. Farmer, D. S. Wishart, R. E. Hancock, R. S.
Hodges, Int. J. Peptide Prot. Res. 1996, 47, 460-466). Die hohe
hämolytische
Wirkung von Gramicidin S hat jedoch seine weitverbreitete Verwendung
als Antibiotika beeinträchtigt.
Strukturelle Studien mit NMR haben kürzlich gezeigt, dass die hohe
hämolytische
Wirkung offensichtlich mit der stark amphipathischen Natur dieses
zyklischen β-haarnadelartigen Moleküls korreliert,
aber dass es möglich
ist, die antimikrobiellen und die hämolytischen Wirkungen durch
das Modulieren der Konformation und der Amphiphilität zu dissoziieren
(L. H. Kondejewski, M. Jelokhani-Niaraki, S. W. Farmer, B. Lix,
M. Kay, B. D. Sykes, R. E. Hancock, R. S. Hodges, J. Biol. Chem.
1999, 274, 13181-13192; C. McInnes, L. H. Kondejewski, R. S. Hodges,
B. D. Sykes, J. Biol. Chem. 2000, 275, 14287-14294).
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Es
wurde kürzlich
von einem neuen zyklischen antimikrobiellen Peptid RTD-1 von Leucocyten
von Primaten berichtet (Y.-Q. Tang, J. Yuan, G. Ösapay, K. Ösapay, D. Tran, C. J. Miller,
A. J. Oellette, M. E. Selsted, Science 1999, 286, 498-502). Dieses
Peptid enthält
drei Disulfidbrücken,
welche agieren, um den zyklischen Peptid Backbone in eine Haarnadel-Geometrie
zu beschränken.
Die Spaltung der drei Disulfidbindungen führt zu einem bedeutsamen Verlust
der antimikrobiellen Wirkung. Analogone von Protegrinen (J.-P. Tarn, C. Wu, J.-L.
Yang, Eur. J. Biochem. 2000, 267, 3289-3300) und von Tachyplesinen
(J.-P. Tarn, Y.-A. Lu, J.-L. Yang, Biochemistry 2000, 39, 7159-7169;
N. Sitaram, R. Nagaraij, Biochem. Biophys. Res. Comm. 2000, 267, 783-790),
welche einen zyklischen Peptid Backbone enthalten sowie auch mehrere
Disulfidbrücken,
um eine amphiphilische Haarnadelstruktur zu verstärken, wurden
ebenfalls beschrieben. In diesen Fällen führt das Entfernen aller Cystin-Hemmungen
nicht immer zu einem grossen Verlust der antimikrobiellen Wirkung,
sondern moduliert die membranolytische Selektivität (J. P.
Tarn, C. Wu, J.-L. Yang, Eur. J. Biochem. 2000, 267, 3289-3300).
Ein Hauptthema betreffend die Form von neuen kationischen antimikrobiellen
Peptiden ist die Selektivität.
Die natürlich
auftretenden Protegrine und Tachyplesine üben eine bedeutsame hämolytische
Wirkung gegenüber
roten Blutkörperchen
aus. Dies ist auch der Fall für
Analogone von Protegrinen wie zum Beispiel 16367 (J. Chen, T. J.
Falls, H. J. Liu, M. A. Hurst, C. A. Fujii, D. A. Mosca, J. R. Embree,
D. J. Loury, P. A. Radel, C. C. Chang, L. Gu, J. C. Fiddes, Biopolymers
2000, 55, 88-98; C. Chang, L. Gu, J. Chen,
US-Pst: 5,916,872 , 1999). Diese hohe
hämolytische
Wirkung schliesst deren Verwendung in vivo aus und stellt einen erheblichen
Nachteil in klinischen Anwendungen dar. Ausserdem vermindert sich
die antibiotische Wirkung von Analogonen oft in bedeutsamer Weise
mit der Verminderung der Salzkonzentration, so dass die antimikrobielle
Wirkung bei in vivo Bedingungen (ca. 100–150 mM NaCl) stark vermindert
sein kann. Bevor die intravenöse
Verwendung in Betracht gezogen werden kann, sind die allgemeine
Toxizität,
die Protein-bindende Wirkung in Blutserum sowie die Protease-Stabilität ernsthafte
Probleme, mit welchen man sich hinreichend befassen muss.
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Protegrin
I besitzt eine starke und ähnliche
Wirkung gegen grampositive und gramnegative Bakterien sowie auch
gegen Fungi sowohl in schwach salzigen als auch in stark salzigen
Untersuchungen. Diese ausgedehnte antimikrobielle Wirkung kombiniert
mit einer schnellen Wirkungsweise und deren Fähigkeit, gegenüber anderen
Klassen von Antibiotika resistente Bakterien zu töten, machen
sie zu attraktiven Zielbereichen für die Entwicklung von klinisch
nützlichen
Antibiotika. Die Wirkung gegen grampositive Bakterien ist typischerweise
stärker
als gegen gramnegative Bakterien. Protegrin 1 weist jedoch auch eine
hohe hämolytische
Wirkung gegen menschliche rote Blutkörperchen auf und somit eine
schwache Selektivität
gegen mikrobielle Zellen. CD orientierte Versuche (W. T. Heller,
A. J. Waring, R. I. Lehrer, H. W. Huang, Biochemistry 1998, 37, 17331-17338)
zeigen, dass Protegrin 1 in zwei verschiedenen Zuständen existieren
kann, wenn es mit den Membranen zusammenwirkt, und dass diese Zustände stark
von der Lipidzusammensetzung beeinflusst sind. Studien von zyklischen
Protegrin Analogonen (J.-P. Tarn, C. Wu, J.-L. Yang, Eur. J. Biochem.
2000, 267, 3289-3300) haben erkennen lassen, dass eine Erhöhung der
konformationellen Rigidität,
welche sich aus der Backbone-Zyklisierung und den mehrfachen Disulfidbrücken ergibt,
eine membranolytische Selektivität
verleihen kann, welche die antimikrobielle Wirkung von der hämolytischen
Wirkung dissoziieren kann, zumindest in den Serien der untersuchten
Verbindungen.
-
Protegrin
1 ist ein lineares Peptid mit 18 Resten, mit einem amidierten Carboxyl-Terminus
und zwei Disulfidbrücken.
Tachyplesin enthält
17 Reste, besitzt ebenfalls einen amidierten Carboxyl-Terminus und
enthält
zwei Disulfidbrücken.
Kürzlich
beschriebene backbone-zyklische
Protegrin und Tachyplesin Analogone enthalten typischerweise 18
Reste und bis zu drei Disulfidbrücken
(J. P. Tarn, C. Wu, J.-L. Yang, Eur. J. Biochem. 2000, 267, 3289-3300; J.-P. Tarn,
Y.-A. Lu, J.-L. Yang, Biochemistry 2000, 39, 7159-7169; N. Sitaram, R.
Nagaraij, Biochem. Biophys. Res. Comm. 2000, 267, 783-790).
-
Cathelizidin,
ein lineares schraubenartiges kationisches Peptid und Analogone
werden zurzeit untersucht als inhalierte therapeutische Mittel für die Zystische
Fibrose (CF) Lungenkrankheit (L. Saiman, S. Tabibi, T. D. Starner,
P. San Gabriel, P. L. Winokur, H. P. Jia, P. B. McGray, Jr., B.
F. Tack, Antimicrob. Agents and Chemother. 2001, 45, 2838-2844; R. E. W. Hancock,
R. Lehrer, Trends Biotechnol. 1998, 16, 82-88). Über 80% der CF Patienten werden
chronisch von pseudomonas aeruginosa infiziert (C. A. Demko, P.
J. Biard, P. B. Davies, J. Clin. Epidemiol. 1995, 48, 1041-1049;
E. M. Kerem, R. Gold, H. Levinson, J. Pediatr. 1990, 116, 714-719).
-
In
den unten beschriebenen Verbindungen wird eine neue Strategie eingeführt, um
die β-haarnadelförmigen Konformationen
in backbone-zyklischen kationischen Peptid-Mimetika, welche eine
antimikrobielle Wirkung aufweisen, zu stabilisieren. Dies bedingt
das Transplantieren der kationischen und hydrophoben Haarnadel-Sequenz
auf eine Matrize, deren Funktion es ist, das Peptid-Schlaufen-Backbone
in eine Haarnadel-Geometrie einzuschränken. Die Rigidität der Haarnadel
kann weiter beeinflusst werden durch das Einführen einer Disulfidbrücke matrizenverbundene
Mimetika-Peptide mit Haarnadelstruktur sind in der Litteratur beschrieben
worden (D. Obrecht, M. Altorfer, J. A. Robinson, Adv. Med Chem.
1999, 4, 1-68; J. A. Robinson, Syn. Lett. 2000, 4, 429-441), aber
solche Moleküle
wurden bisher nicht für
die Entwicklung von antimikrobiellen Peptiden ausgewertet. Jedoch
die Fähigkeit, β-haarnadelförmige Peptidomimetika
zu erzeugen unter Verwendung von kombinatorischen und parallelen
Synthesemethoden sind heute bekannt (L. Jiang, K. Moehle, B. Dhanapal,
D. Obrecht, J. A. Robinson, Helv. Chim. Acta. 2000, 83, 3097-3117).
Ausserdem ist das Einarbeiten der bezeichneten Peptoidstruktur-Elemente
in die matrizengebundenen haarnadelförmigen Mimetika bisher nicht für die Entwicklung
von antimikrobiellen Peptiden ausgewertet worden.
-
Diese
Verfahren ermöglichen
die Synthese und das Sortieren von grossen Bibliotheken von Mimetika in
Haarnadelstruktur, welche ihrerseits die Studie der Struktur-Wirkung und somit
die Entdeckung von neuen Molekülen
mit starker antimikrobiellen und schwacher hämolytischen Wirkung auf menschliche
rote Blutkörperchen
wesentlich erleichtert. Des Weiteren erlaubt die vorliegende Strategie, β-haarnadelförmige Peptidomimetika
mit neuen Selektivitäten
gegenüber
verschiedenen Arten von Pathogenen, z. B. gegenüber verschiedenen pseudomonas
Stämmen
mit Multi-Medikament-Resistenz,
zu synthetisieren. Die mit dem hierin beschriebenen Vorgehen erhaltenen β-haarnadelförmigen Peptidomimetika
kann in anderen Anwendungen verwendet werden, z. B. als Breitband-Antibiotika.
-
Die β-haarnadelförmigen Peptidomimetika
der vorliegenden Erfindung sind Verbindungen der allgemeinen Formel
worin
eine Gruppe bedeutet der
Formel
DPro-
LPro
und
LPro-
DPro
R
20 bedeutet H; Alkyl; Alkenyl; oder Aryl – niedriges
Alkyl;
R
33 bedeutet H; Alkyl, Alkenyl;
-(CH
2)
m(CHR
61)
sOR
55;
-(CH
2)
m(CHR
61)
sNR
34R
63; -(CH
2)
m(CHR
61)
sOCONR
75R
82; -(CH
2)
m(CHR
61)
sNR
20CONR
78R
82; -(CH
2)
o(CHR
61)
sCOR
64; -(CH
2)
o(CHR
61)
s-CONR
58R
59, -(CH
2)
o(CHR
61)
sPO(OR
60)
2; -(CH
2)
o(CHR
61)
sSO
2R
62; oder
-(CH
2)
o(CHR
61)
sC
6H
4R
8; R
34 bedeutet H; niedriges Alkyl; Aryl, oder
Aryl – niedriges
Alkyl;
R
33 und R
34 können gemeinsam
formen: -(CH
2)
2-6-;
-(CH
2)
2O(CH
2)
2-; -(CH
2)
2S(CH
2)
2-; oder -(CH
2)
2NR
57(CH
2)
2-;
R
37 bedeutet
H; F; Br; Cl; NO
2; CF
3;
niedriges Alkyl; -(CH
2)
p(CHR
61)
sOR
55;
-(CH
2)
p(CHR
61)
sNR
33R
34; -(CH
2)
p(CHR
61)
sOCONR
33R
75; -(CH
2)
p(CHR
61)
sNR
20CONR
33R
82; -(CH
2)
o(CHR
61)
sCOOR
57; -(CH
2)
o(CHR
61)
sCONR
58R
59; -(CH
2)
o(CHR
61)
sPO(OR
60)
2; -(CH
2)
o(CHR
61)
sSO
2R
62; oder -(CH
2)
o(CHR
61)
sC
6H
4R
8; R
50 bedeutet
H; niedriges Alkyl; oder Aryl – niedriges
Alkyl;
R
55 bedeutet H; niedriges Alkyl;
niedriges Alkenyl; Aryl – niedriges
Alkyl; -(CH
2)
m(CHR
61)
sOR
57; -(CH
2)
m(CHR
61)
sNR
34R
63; -(CH
2)
m(CHR
61)
sOCONR
75R
82; -(CH
2)
m(CHR
61)
sNR
20CONR
78R
82; -(CH
2)
o(CHR
61)
s-COR
64; -(CH
2)
o(CHR
61)COOR
57; oder -(CH
2)
o(CHR
61)
sCONR
58R
59; R
56 bedeutet H; niedriges Alkyl; niedriges
Alkenyl; Aryl – niedriges
Alkyl; -(CH
2)
m(CHR
61)
sOR
57; -(CH
2)
m(CHR
61)
sNR
34R
63; -(CH
2)
m(CHR
61)
sOCONR
75R
82; -(CH
2)
m(CHR
61)
sNR
20CONR
78R
82; -(CH
2)
o(CHR
61)
sCOR
64; oder -(CH
2)
o(CHR
61)
sCONR
58R
59; R
57 bedeutet H; niedriges Alkyl; niedriges
Alkenyl; Aryl niedriges Alkyl; oder Heteroaryl niedriges Alkyl;
R
58 bedeutet H; niedriges Alkyl; niedriges
Alkenyl; Aryl; Heteroaryl; Aryl – niedriges Alkyl; oder Heteroaryl – niedriges
Alkyl;
R
59 bedeutet H; niedriges Alkyl;
niedriges Alkenyl; Aryl; Heteroaryl; Aryl – niedriges Alkyl; oder Heteroaryl – niedriges
Alkyl; oder
R
58 und R
59 können gemeinsam
formen: -(CH
2)
2-6-;
-(CH
2)
2O(CH
2)
2-; -(CH
2)
2S(CH
2)
2-; oder -(CH
2)
2NR
57(CH
2)
2-;
R
60 bedeutet
H; niedriges Alkyl; niedriges Alkenyl; Aryl; oder Aryl – niedriges
Alkyl;
R
61 bedeutet Alkyl; Alkenyl;
Aryl; Heteroaryl; Aryl – niedriges
Alkyl; Heteroaryl – niedriges
Alkyl; -(CH
2)
mOR
55; -(CH
2)
mNR
33R
34; -(CH
2)
mOCONR
75R
82; -(CH
2)
mNR
20CONR
78R
82; -(CH
2)
oCOOR
37; -(CH
2)
oNR
58R
59; oder -(CH
2)
oPO(COR
60)
2; R
62 bedeutet
niedriges Alkyl; niedriges Alkenyl; Aryl, Heteroaryl; oder Aryl – niedriges
Alkyl;
R
63 bedeutet H; niedriges Alkyl;
niedriges Alkenyl; Aryl, Heteroaryl; Aryl – niedriges Alkyl; Heteroaryl – niedriges Alkyl;
-COR
64; -COOR
57; -CONR
58R
59; -SO
2R
62; oder -PO(OR
60)
2; oder
R
34 und R
63 können gemeinsam
formen: -(CH
2)
2-6-;
-(CH
2)
2O(CH
2)
2-; -(CH
2)
2S(CH
2)
2-; oder -(CH
2)
2NR
57(CH
2)
2-;
R
64 bedeutet
H; niedriges Alkyl; niedriges Alkenyl; Aryl; Heteroaryl; Aryl – niedriges
Alkyl; Heteroaryl – niedriges Alkyl;
-(CH
2)
p(CHR
61)
sOR
65; -(CH
2)
p(CHR
61)
sSR
66; oder -(CH
2)
p(CHR
61)
sNR
34R
63; -(CH
2)
p(CHR
61)
sOCONR
75R
82, -(CH
2)
p(CHR
61)
sNR
20CONR
78R
82;
R
65 bedeutet
H; niedriges Alkyl; niedriges Alkenyl; Aryl, Aryl – niedriges
Alkyl; Heteroaryl – niedriges
Alkyl; -COR
57; -COOR
57;
oder -CONR
58R
59;
R
66 bedeutet H; niedriges Alkyl; niedriges
Alkenyl; Aryl; Aryl – niedriges
Alkyl; Heteroaryl – niedriges
Alkyl; oder -CONR
58R
59;
m
ist 2–4,0
ist 0–4;
p ist 1–4;
q ist 0–2;
r ist 1 oder 2; s ist 0 oder 1;
Z ist eine Kette von 12 α-Aminosäureresten,
wobei die Positionen der besagten Aminosäurereste in dieser Kette von
der N-terminalen Aminosäure
an gezählt
werden, wobei diese Aminosäurereste,
je nach der Position in den Ketten, Gly oder Pro sind oder ein Rest
vom Typ
C: -NR
20CH(R
72)CO-;
D:
-NR
20CH(R
73)CO-;
E:
-NR
20CH(R
74)CO-;
F:
-NR
20CH(R
84)CO-;
und
H: -NR
20-CH(CO-)-(CH
2)
4-7-CH(CO-)-NR
20-;
-NR
20-CH(CO-)-(CH
2)
pSS(CH
2)
p-CH(CO-)-NR
20-; -NR
20-CH(CO-)-(-(CH
2)
pNR
20CO(CH
2)
p-CH(CO-)-NR
20-; und -NR
20-CH(CO-)-(-(CH
2)
pNR
20CONR
20(CH
2)
p-CH(CO-)-NR
20-;
I: -NR
86CH
2CO-;
K: -NR
87CH
2CO-;
R
72 bedeutet
H, niedriges Alkyl; niedriges Alkenyl; -(CH
2)
p(CHR
61)
sOR
85;; oder -(CH
2)
p(CHR
61)
sSR
85; R
73 bedeutet
-(CH
2)
oR
77; -(CH
2)
rO(CH
2)
oR
77; -(CH
2)
rS(CH
2)
oR
77; oder -(CH
2)
rNR
20(CH
2)
oR
77; R
74 bedeutet -(CH
2)
pNR
78R
79; -(CH
2)
pNR
77R
80; -(CH
2)
pC(=NR
80)NR
78R
79; -(CH
2)
pC(=NOR
50)NR
78R
79; -(CH
2)
pC(=NNR
78R
79)NR
78R
79; -(CH
2)
pNR
80C(=NR
80)NR
78R
79; -(CH
2)
pN=C(NR
78R
80)NR
79R
80; -(CH
2)
pC
6H
4NR
78R
79; -(CH
2)
pC
6H
4NR
77R
80; -(CH
2)
pC
6H
4C(=NR
80)NR
78R
79; -(CH
2)
pC
6H
4C(=NOR
50)NR
78R
79; -(CH
2)
pC
6H
4C(=NNR
78R
79)NR
78R
79; -(CH
2)
pC
6H
4NR
80C(=NR
80)NR
78R
79; -(CH
2)
pC
6H
4N=C(NR
78R
80)NR
79R
80; -(CH
2)
rO(CH
2)
mNR
78R
79; -(CH
2)
rO(CH
2)
mNR
77R
80; -(CH
2)
rO(CH
2)
pC(=NR
80)NR
78R
79; -(CH
2)
rO(CH
2)
pC(=NOR
50)NR
78R
79; -(CH
2)
rO(CH
2)
pC(=NNR
78R
79)NR
78R
79; -(CH
2)
rO(CH
2)
mNR
80C(=NR
80)NR
78R
79; -(CH
2)
rO(CH
2)
mN=C(NR
78R
80)NR
79R
80; -(CH
2)
rO(CH
2)
pC
6H
4CNR
78R
79; -(CH
2)
rO(CH
2)
pC
6H
4C(=NR
80)NR
78R
79; -(CH
2)
rO(CH
2)
pC
6H
4C(=NOR
50)NR
78R
79; -(CH
2)
rO(CH
2)
pC
6H
4C(=NNR
78R
79)NR
78R
79; -(CH
2)
rO(CH
2)
pC
6H
4NR
80C(=NR
80)NR
78R
79; -(CH
2)
rS(CH
2)
mNR
78R
79; -(CH
2)
rS(CH
2)
mNR
77R
80; -(CH
2)
rS(CH
2)
pC(=NR
80)NR
78R
79; -(CH
2)
rS(CH
2)
pC(=NOR
50)NR
78R
79; -(CH
2)
rS(CH
2)
pC(=NNR
78R
79)NR
78R
79; -(CH
2)
rS(CH
2)
mNR
80C(=NR
80)NR
78R
79; -(CH
2)
rS(CH
2)
mN=C(NR
78R
80)NR
79R
80; -(CH
2)
rS(CH
2)
pC
6H
4CNR
78R
79; -(CH
2)
rS(CH2)
pC
6H
4C(=NR
80)NR
78R
79; -(CH
2)
rS(CH
2)
pC
6H
4C(=NOR
50)NR
78R
79; -(CH
2)
rS(CH
2)
pC
6H
4C(=NNR
78R
79)NR
78R
79; -(CH
2)
rS(CH
2)
pC
6H
4NR
80C(=NR
80)NR
78R
79; -(CH
2)
pNR
80COR
64; -(CH
2)
pNR
80COR
77; -(CH
2)
pNR
80CONR
78R
79; oder -(CH
2)
pC
6H
4NR
80CONR
78R
79; R
75 bedeutet niedriges Alkyl; niedriges Alkenyl;
oder Aryl – niedriges
Alkyl; oder
R
33 und R
75 können gemeinsam
formen: -(CH
2)
2-6-;
-(CH
2)
2O(CH
2)
2-; -(CH
2)
2S(CH
2)
2-; oder -(CH
2)
2NR
57(CH
2)
2-; oder
R
75 und
R
82 können
gemeinsam formen: -(CH
2)
2-6-;
-(CH
2)
2O(CH
2)
2-; -(CH
2)
2S(CH
2)
2-; oder -(CH
2)
2NR
57(CH
2)
2-;
R
77 bedeutet
R
88; oder eine der Heteroarylgruppen der
folgenden Formeln
R
78 bedeutet H; niedriges Alkyl; Aryl; oder
Aryl – niedriges
Alkyl;
R
78 und R
82 können gemeinsam
formen: -(CH
2)
2-6-;
-(CH
2)
2O(CH
2)
2-; -(CH
2)
2S(CH
2)
2-; oder -(CH
2)
2NR
57(CH
2)
2-;
R
79 bedeutet
H; niedriges Alkyl; Aryl; oder Aryl – niedriges Alkyl; oder
R
78 und R
79 können gemeinsam
formen -(CH
2)
2-7-;
-(CH
2)
2O(CH
2)
2-; oder -(CH
2)
2NR
57(CH
2)
2-;
R
80 bedeutet H; oder niedriges Alkyl;
R
81 bedeutet H; niedriges Alkyl; oder Aryl – niedriges
Alkyl;
R
82 bedeutet H; niedriges Alkyl;
Aryl; Heteroaryl; oder Aryl – niedriges
Alkyl;
R
33 und R
82 können gemeinsam
formen: -(CH
2)
2-6-;
-(CH
2)
2O(CH
2)
2-; -(CH
2)
2S(CH
2)
2-; oder -(CH
2)
2NR
57(CH
2)
2-;
R
83 bedeutet
H; niedriges Alkyl; Aryl; oder -NR
78R
79; R
84 bedeutet
-(CH
2)
m(CHR
61)
sOR
78; -(CH
2)
m(CHR
61)
sSR
78; -(CH
2)
pCONR
78R
79; -(CH
2)
pNR
80CONR
78R
79; -(CH
2)
pC
6H
4CONR
78R
79; oder
-(CH
2)
pC
6H
4NR
80CONR
78R
79; R
85 bedeutet niedriges Alkyl; oder niedriges
Alkenyl;
R
86 bedeutet R
74;
-[(CH
2)
u-X]
t-(CH
2)
vNR
78R
79; -[(CH
2)
u-X]
t-(CH
2)
v-C(=NR
80)NR
78R
79; X
ist -O-, -NR
20-, -S-, -OCOO-, u ist 1–3, t ist
1–6, v
ist 1–3;
R
87 bedeutet R
84;
-[(CH
2)
u-X]
t-(CH
2)
vOR
78; -[(CH
2)
u-X]
t-(CH
2)
v-CONR
78R
79; -[(CH
2)
u-X]
t-(CH
2)
v-NR
80CONR
78R
79; -[(CH
2)
u-X]
t-(CH
2)
vSR
78; X
ist -O-, -NR
20-, -S-, -OCOO-, u ist 1–3, t ist
1–6, v
ist 1–3;
R
88 bedeutet Phenyl, p-Hydrxyphenyl, 2-Naphthyl,
1-Naphthyl, 4-Chlorophenyl, 3-Chlorophenyl, 2-Chlorophenyl, 3,4-Dichlorophenyl,
4-Fluorophenyl, 3-Fluorophenyl, 2-Fluorophenyl, p-Benzyloxyphenyl,
p-Biphenyl oder p-Benzoylphenyl.
mit der Bedingung, dass in
der besagten Kette der 12 α-Aminosäurereste
Z die Aminosäurereste
in den Positionen 1 bis 12 sind:
- – P1: vom
Typ C oder vom Typ D oder vom Typ E oder vom Typ F, oder der Rest
ist Pro;
- – P2:
vom Typ E oder vom Typ D;
- – P3:
vom Typ C, oder der Rest ist Pro;
- – P4:
vom Typ E oder vom Typ F oder vom Typ I oder vom Typ K;
- – P5:
vom Typ E oder vom Typ D oder vom Typ C oder vom Typ I oder vom
Typ K oder vom Typ F, oder der Rest ist Gly oder Pro;
- – P6:
vom Typ E oder vom Typ F oder vom Typ I oder vom Typ K oder vom
Typ D, oder der Rest ist Gly;
- – P7:
vom Typ E oder vom Typ F oder vom Typ I oder vom Typ C;
- – P8:
vom Typ D oder vom Typ C oder der Rest ist Pro;
- – P9:
vom Typ E oder vom Typ D oder vom Typ F;
- – P10:
vom Typ D oder vom Typ C, oder der Rest ist Pro;
- – P11:
vom Typ E oder vom Typ D oder vom Typ C; und
- – P12:
vom Typ C oder vom Typ D oder vom Typ E oder vom Typ F, oder der
Rest ist Pro; oder
- – P4
und P9 und/oder P2 und P11 können
gemeinsam eine Gruppe vom Typ H bilden;
und in P6 und P7 sind
auch D-Isomere möglich;
mit
der weiteren Bedingung, dass diese Kette der 12 α-Aminosäurereste mindestens einen Rest
vom Typ I oder vom Typ K enthält;
und deren pharmazeutisch akzeptablen Salze.
-
Gemäss der vorliegenden
Erfindung können
diese β-haarnadelförmigen Peptidomimetika
herstellt werden durch ein Verfahren umfassend
- (a)
Verbinden eines geeigneten funktionellen festen Trägers mit
einem in geeigneter Weise N-geschützten Derivat von der Aminosäure, welche
in dem gewünschten
Endprodukt in der Position 5, 6 oder 7 ist, wobei jegliche funktionelle
Gruppe, welche in dem besagten N-geschützten Aminosäurederivat
anwesend sein kann, ebenfalls in geeigneter Weise geschützt ist;
- (b) Entfernen der N-Schutzgruppe von dem derart erhaltenen Produkt;
- (c) Verbinden des derart erhaltenen Produkts mit einem in geeigneter
Weise N-geschützten Derivat
von der Aminosäure,
welche in dem gewünschten
Endprodukt eine Position näher
zum N-terminalen Aminosäurerest
ist, wobei jegliche funktionelle Gruppe, welche in dem besagten
N-geschützten
Aminosäurederivat
anwesend sein kann, ebenfalls in geeigneter Weise geschützt ist;
- (d) Entfernen der N-Schutzgruppe von dem derart erhaltenen Produkt;
- (e) Wiederholen der Stufen (c) und (d) bis der N-terminale Aminosäurerest
eingeführt
ist;
- (f) Verbinden des derart erhaltenen Produkts mit
(fa) einem
in geeigneter Weise N-geschützten
Derivat von LPro oder DPro;
(fb)
Entfernen der N-Schutzgruppe von dem derart erhaltenen Produkt;
und
(fc) Verbinden des derart erhaltenen Produkts mit einem
in geeigneter Weise N-geschützten Derivat
von DPro resp. LPro;
- (g) Entfernen der N-Schutzgruppe von dem in der Stufe (fc) erhaltenen
Produkt;
- (h) Verbinden des derart erhaltenen Produkts mit einem in geeigneter
Weise N-geschützten Derivat
von der Aminosäure,
welche in dem gewünschten
Endprodukt in der Position 12 ist, wobei jegliche funktionelle Gruppe,
welche in dem besagten N-geschützten
Aminosäurederivat
anwesend sein kann, ebenfalls in geeigneter Weise geschützt ist;
- (i) Entfernen der N-Schutzgruppe von dem derart erhaltenen Produkt;
- (j) Verbinden des derart erhaltenen Produkts mit einem in geeigneter
Weise N-geschützten Derivat
von der Aminosäure,
welche in dem gewünschten
Endprodukt eine Position von Position 12 entfernt ist, wobei jegliche
funktionelle Gruppe, welche in dem besagten N-geschützten Aminosäurederivat
anwesend sein kann, ebenfalls in geeigneter Weise geschützt ist;
- (k) Entfernen der N-Schutzgruppe von dem derart erhaltenen Produkt;
- (l) Wiederholen der Stufen (j) und (k) bis alle Aminosäurereste
eingeführt
sind;
- (m) falls gewünscht,
selektives Entschützen
einer funktionellen Gruppe oder mehrerer funktionellen Gruppen,
welche in dem Molekül
anwesend sind, und geeignetes Substituieren der derart freien Reaktionsgruppe(n);
- (o) Lösen
des derart erhaltenen Produkts von dem festen Träger;
- (p) Zyklisieren des von dem festen Träger abgespaltenen Produkts;
- (q) falls gewünscht,
Bilden einer oder zwei zwischenstrangiger Bindungen zwischen Seitenketten
der geeigneten Aminosäurereste
an gegenüberliegenden
Positionen des β-Strang-Bereichs;
- (r) Entfernen sämtlicher
Schutzgruppen, welche an den funktionellen Gruppen aller Kettenglieder
der Aminosäurereste
anwesend sind, und falls gewünscht,
sämtlicher
Schutzgruppe(n), welche zusätzlich
in dem Molekül
anwesend sein kann;
- (s) falls gewünscht,
Guanidinylieren sämtlicher
Aminogruppen der Seitenketten, welche in der Kette der Aminosäurereste
anwesend sind; und
- (t) falls gewünscht,
Umsetzen des derart erhaltenen Produkts in ein pharmazeutisch akzeptables
Salz oder Umsetzen eines derart erhaltenen pharmazeutisch akzeptablen
oder nicht-akzeptablen Salzes in die entsprechende freie Verbindung
der Formel I oder in ein anderes pharmazeutisch akzeptables Salz.
-
Anderenfalls
können
die Peptidomimetika der vorliegenden Erfindung hergestellt werden
durch
- (a')
Verbinden eines geeigneten funktionellen festen Trägers
(a'a) Verbinden des
geeigneten funktionellen festen Trägers mit einem in geeigneter
Weise N-geschützten Derivat
von LPro oder DPro
(a'b) Entfernen der
N-Schutzgruppe von dem derart erhaltenen Produkt; und
(a'c) Verbinden des
derart erhaltenen Produkts mit einem in geeigneter Weise N-geschützten Derivat
von DPro resp. LPro;
- (b') Entfernen
der N-Schutzgruppe von dem in der Stufe (a'c) erhaltenen Produkt;
- (c') Verbinden
des derart erhaltenen Produkts mit einem in geeigneter Weise N-geschützten Derivat
von der Aminosäure,
welche in dem gewünschten
Endprodukt eine Position näher
zum N-terminalen Aminosäurerest
ist, wobei jegliche funktionelle Gruppe, welche in dem besagten
N-geschützten
Aminosäurederivat
anwesend sein kann, ebenfalls in geeigneter Weise geschützt ist;
- (d') Entfernen
der N-Schutzgruppe von dem derart erhaltenen Produkt;
- (e') Verbinden
des derart erhaltenen Produkts mit einem in geeigneter Weise N-geschützten Derivat
von der Aminosäure,
welche in dem gewünschten
Endprodukt eine Position von Position 12 entfernt ist, wobei jegliche
funktionelle Gruppe, welche in dem besagten N-geschützten Aminosäurederivat
anwesend sein kann, ebenfalls in geeigneter Weise geschützt ist;
- (f') Entfernen
der N-Schutzgruppe von dem derart erhaltenen Produkt;
- (g') Wiederholen
der Stufen (e')
und (f') bis alle
Aminosäurereste
eingeführt
sind;
- (h') falls gewünscht, selektives
Entschützen
einer funktionellen Gruppe oder mehrerer funktionellen Gruppen,
welche in dem Molekül
anwesend sind, und geeignetes Substituieren der derart freien Reaktionsgruppe(n);
- (i') Lösen des
derart erhaltenen Produkts von dem festen Träger;
- (j') Zyklisieren
des von dem festen Träger
abgespaltenen Produkts;
- (k') falls gewünscht, Bilden
einer oder zwei zwischenstrangiger Bindungen zwischen Seitenketten
der geeigneten Aminosäurereste
an gegenüberliegenden
Positionen des β-Strang-Bereichs;
- (l') Entfernen
sämtlicher
Schutzgruppen, welche an den funktionellen Gruppen aller Kettenglieder
der Aminosäurereste
anwesend sind, und falls gewünscht,
sämtlicher
Schutzgruppe(n), welche zusätzlich
in dem Molekül
anwesend sein kann;
- (m') falls gewünscht, Guanidinylieren
sämtlicher
Aminogruppen der Seitenketten, welche in der Kette der Aminosäurereste
anwesend sind; und
- (n') falls gewünscht, Umsetzen
des derart erhaltenen Produkts in ein pharmazeutisch akzeptables
Salz oder Umsetzen eines derart erhaltenen pharmazeutisch akzeptablen
oder nicht-akzeptablen Salzes in die entsprechende freie Verbindung
der Formel I oder in ein anderes pharmazeutisch akzeptables Salz.
-
Die
Einführung
eines Aminosäurerests
des Typs I oder des Typs K kann durch Verbinden mit einem Acetylierungsmittel,
welches eine Abgangsgruppe umfasst, wie beispielsweise Bromo, Chloro
oder Iodo Essigsäure,
gefolgt von einer nukleophilen Verschiebung mit einem Amin der Formel
H2NR86 resp. H2NR87, welches nötigenfalls
in geeigneter Weise geschützt
wird, ausgeführt
werden.
-
Die
Peptidomimetika der vorliegenden Erfindung können auch Enantiomere der Verbindungen
der Formel I sein. Diese Enantiomere können durch eine Modifikation
des obigen Verfahrens vorbereitet werden, in welchen Enantiomere
von allen chiralen Ausgangsmaterialien verwendet werden.
-
Der
Ausdruck «Alkyl», wie in
der Beschreibung verwendet, alleine oder in Kombination, bezeichnet
gesättigte
geradkettige oder verzweigtkettige Kohlenwasserstoffradikale mit
bis zu 24, vorzugsweise bis zu 12 Kohlenstoffatomen. Gleichermassen
bezeichnet der Ausdruck «Alkenyl» geradkettige
oder verzweigtkettige Kohlenwasserstoffradikale mit bis zu 24, vorzugsweise
bis zu 12 Kohlenstoffatomen, und welche mindestens eine oder bis
zu vier olefinische Doppelbindungen umfassen, je nach der Länge der
Kette. Der Begriff «niedrig» bezeichnet
Radikale und Verbindungen mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen. Somit
bezeichnet zum Beispiel der Begriff «niedriges Alkyl» gesättigte geradkettige
oder verzweigtkettige Kohlenwasserstoffradikale mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen,
wie beispielsweise Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl,
sec.-Butyl, Isobutyl, tert.-Butyl und ähnliche.
-
Der
Begriff «Aryl» bezeichnet
aromatische carbozyklische Kohlenwasserstoffradikale umfassend ein oder
zwei sechs-gliedrige Ringe, wie beispielsweise Phenyl oder Naphthyl,
welche durch bis zu drei Substituenten wie Br, Cl, F, CF3, NO2 OH, NH2, niedriges Alkyl oder niedriges Alkenyl
substituiert werden können.
Der Begriff «Heteroaryl» bezeichnet
aromatische heterozyklische Radikale, welche einen oder zwei fünf- und/oder sechsgliedrige
Ringe umfassen, wobei mindestens einer von diesen bis zu drei Heteroatome
enthält,
ausgewählt
von der Gruppe bestehend aus O, S und N und dem besagten gegebenenfalls
substituierbaren Ring(e); repräsentative
Beispiele solcher gegebenenfalls substituierbaren heteroarylen Radikale
sind hierin in Verbindung mit der Definition von R77 angegeben.
-
Die
Matrizen bilden Bausteine, welche einen N-Terminus und einen C-Terminus
aufweisen, die räumlich
so orientiert sind, dass der Abstand zwischen diesen zwei Gruppen
zwischen 4.0–5.5
A liegen kann. Eine Peptidkette Z ist via den entsprechenden N-
und C-Termini mit
dem C-Terminus und dem N-Terminus der Matrize verbunden, so dass
die Matrize und die Kette eine wie in der Formel I abgebildete zyklische
Struktur formen. In einem solchen Fall, wo der Abstand zwischen
den N- und C-Termini der Matrize zwischen 4.0–5.5 A liegt, wird die Matrize
das Wasserstoffbrücken-Netzwerk,
welches nötig
ist für
die Bildung der β-haarnadelförmigen Konformation
in die Peptidkette Z, einführen.
Somit formen die Matrize und die Peptidkette ein β-haarnadelförmiges Mimetikum.
-
Die β-haarnadelförmige Konformation
ist für
die antibiotische Wirkung der β-haarnadelförmigen Mimetika
gemäss
der vorliegenden Erfindung höchst
relevant. Die β-Haarnadelstruktur-stabilisierenden
konformativen Eigenschaften der Matrizen (a) bis (p) spielen nicht
nur für
die antibiotische Wirkung eine Schlüsselrolle, sondern ebenfalls
für das hierin
definierte Syntheseverfahren, da das Einarbeiten der Matrizen nahe
der Mitte oder am Anfang des linearen geschützten Peptid-Vorläufers die
Ausbeute der Zyklisation verbessert.
-
Die
hierin beschriebene Peptidkette Z der β-haarnadelförmigen Mimetika ist allgemein
in Hinsicht auf die Aminosäurereste,
welche einer der folgenden Gruppen zugehören, definiert:
- – Gruppe
C -NR20CH(R72)CO-; «hydrophob:
klein bis mittelgross»
Gruppe
D -NR20CH(R73)CO-; «hydrophob:
stark aromatisch oder heteroaromatisch»
Gruppe E -NR20CH(R74)CO-; «polar kationisch» und «Harnstoff-abgeleitet»
Gruppe
F -NR20CH(R84)CO-;
und «polar
ungeladen»
Gruppe
H -NR20-CH(CO-)-(CH2)4-7-CH(CO-)-NR20-;
-NR20-CH(CO-)-(CH2)pSS(CH2)p-CH(CO-)-NR20-; -NR20-CH(CO-)-(-(CH2)pNR20CO(CH2)p-CH(CO-)-NR20-; et -NR20-CH(CO-)-(-(CH2)pNR20CONR20(CH2)p-CH(CO-)-NR20-;
«zwischenstrangige Bindung»
Gruppe
I -NR86CH2CO-; «polar kationisch»
Gruppe
K -NR87CH2CO-; «polar ungeladen»
-
Ausserdem
kann Pro auch ein Aminosäurerest
in der Kette Z sein, mit Ausnahme von Positionen, in welchen zwischenstrangige
Bindungen (H) möglich
sind.
-
Gruppe
C umfasst Aminosäurereste
mit kleinen bis mittelgrossen hydrophoben Seitenkettengruppen gemäss der allgemeinen
Definition für
den Substituenten R72. Ein hydrophober Rest
bezieht sich auf eine Aminosäure-Seitenkette,
welche bei physiologischem pH ungeladen ist und welche von einer
wässrigen
Lösung abgestossen
wird. Ausserdem umfassen diese Seitenketten im Allgemeinen keine
Donorgruppen für
Wasserstoffbrücken,
wie beispielsweise (ohne sich auf diese zu beschränken) primäre und sekundäre Amide,
primäre und
sekundäre
Amine und die entsprechenden protonierten Salze davon, Thiole, Alkohole,
Phosphonate, Phosphate, Harnstoffe oder Thioharnstoffe. Sie können jedoch
Akzeptorgruppen für
Wasserstoffbrücken
enthalten, wie beispielsweise Ether, Thioether, Ester, tertiäre Amide,
Alkyl- oder Aryl-Phosphonate und -Phosphate oder tertiäre Amine.
Genetisch kodierte klein- bis mittelgrosse Aminosäuren umfassen
Alanin, Isoleuzin, Leuzin, Methionin und Valin.
-
Gruppe
D umfasst Aminosäurereste
mit aromatischen und heteroaromatischen Seitenkettengruppen gemäss der allgemeinen
Definition für
den Substituenten R73. Ein aromatischer
Aminosäurerest
bezieht sich auf eine hydrophobe Aminosäure mit einer Seitenkette,
welche mindestens einen Ring mit einem konjugierten π-Elektron-System
(aromatische Gruppe) umfasst. Zusätzlich können sie Donorgruppen für Wasserstoffbrücken, wie
beispielsweise (ohne sich auf diese zu beschränken) primäre und sekundäre Amide,
primäre
und sekundäre
Amine und die entsprechenden protonierten Salze davon, Thiole, Alkohole,
Phosphonate, Phosphate, Harnstoffe oder Thioharnstoffe und Akzeptorgruppen
für Wasserstoffbrücken wie
beispielsweise (ohne sich auf diese zu beschränken) Ether, Thioether, Ester,
tertiäre
Amide, Alkyl- oder Aryl-Phosphonate und -Phosphate oder tertiäre Amine
enthalten. Genetisch kodierte aromatische Aminosäuren umfassen Phenylalanin
und Tyrosin.
-
Ein
heteroaromatischer Aminosäurerest
bezieht sich auf eine hydrophobe Aminosäure mit einer Seitenkette,
welche mindestens einen Ring mit einem konjugierten π-System, der mindestens
ein Heteroatom wie beispielsweise (jedoch ohne sich auf diese zu
beschränken)
O, S und N enthält,
gemäss
der allgemeinen Definition für
den Substituenten R77. Zusätzlich können solche
Reste Donorgruppen für
Wasserstoffbrücken,
wie beispielsweise (ohne sich auf diese zu beschränken) primäre und sekundäre Amide,
primäre
und sekundäre Amine
und die entsprechenden protonierten Salze davon, Thiole, Alkohole,
Phosphonate, Phosphate, Harnstoffe oder Thioharnstoffe und Akzeptorgruppen
für Wasserstoffbrücken wie
beispielsweise (ohne sich auf diese zu beschränken) Ether, Thioether, Ester,
tertiäre
Amide, Alkyl- oder Aryl-Phosphonate und -Phosphate oder tertiäre Amine
enthalten. Genetisch kodierte heteroaromatische Aminosäuren umfassen
Tryptophan und Histidin.
-
Gruppe
E umfasst Aminosäuren,
welche Seitenketten mit polar kationischen Acylamino- und Harnstoff-abgeleiteten
Reste gemäss
der allgemeinen Definition für
den Substituenten R74 enthalten. Polar kationisch
bezieht sich auf eine basische Seitenkette, welche bei physiologischem
pH protoniert ist. Genetisch kodierte polar kationische Aminosäuren umfassen
Arginin, Lysin und Histidin. Citrullin ist ein Beispiel für einen von
Harnstoff abgeleiteten Aminosäurerest.
-
Gruppe
F umfasst Aminosäurereste,
welche Seitenketten mit polar ungeladenen Resten enthalten, gemäss der allgemeinen
Definition für
den Substituenten R84. Ein polar ungeladerer
Rest bezieht sich auf eine hydrophile Seitenkette, welche bei physiologischem
pH ungeladen ist, jedoch nicht von wässrigen Lösungen abgestossen wird. Solche
Seitenketten enthalten typischerweise Donorgruppen für Wasserstoffbrücken, wie beispielsweise
(ohne sich auf diese zu beschränken)
primäre
und sekundäre
Amide, primäre
und sekundäre Amine,
Thiole, Alkohole, Phosphonate, Phosphate, Harnstoffe oder Thioharnstoffe.
Diese Gruppen können Wasserstoffbrücken-Netzwerke
mit Wassermolekülen
bilden. Zusätzlich
können
sie auch Akzeptorgruppen für Wasserstoffbrücken wie
beispielsweise (ohne sich auf diese zu beschränken) Ether, Thioether, Ester,
tertiäre Amide,
Alkyl- oder Aryl-Phosphonate und -Phosphate oder tertiäre Amine
enthalten. Genetisch kodierte polar ungeladene Aminosäuren umfassen
Asparagin, Cystein, Glutamin, Serin und Threonin.
-
Gruppe
H umfasst Seitenketten von vorzugsweise (L)-Aminosäuren an
gegenüberliegenden
Positionen des β-Strang-Bereichs,
welche zwischenstrangige Bindungen formen können. Die meist bekannte Bindung
ist die Disulfidbrücke,
geformt von Cysteinen und Homocysteinen an gegenüberliegenden Positionen des β-Strangs.
Verschiedene Verfahren sind bekannt um Disulfidbindungen zu bilden,
umfassend diejenigen, die beschrieben wurden von: J. P. Tarn et
al. Synthesis 1979, 955-957; Stewart et al., Solid Phase Peptide
Synthesis, 2d Ed., Pierce Chemical Company, III., 1984; Ahmed et
al. J. Biol. Chem. 1975, 250, 8477-8482; und Pennington et al.,
Peptides, Seiten 164-166, Giralt and Andreu, Eds., ESCOM Leiden,
The Netherlands, 1990. Am vorteilhaftesten können für den Umfang der vorliegenden
Erfindung Disulfidbindungen vorbereitet werden unter Verwendung
von Acetamidomethyl (Acm) Schutzgruppen für Cystein. Eine an sich bekannte
zwischenstrangige Bindung besteht im Binden von Ornithinen resp.
Lysinen mit Glutamin- und Essigsäureresten,
welche an gegenüberliegenden
Positionen des β-Strangs
angebracht sind, mittels Bildung einer Amidbindung. Bevorzugte Schutzgruppen
für die
Aminogruppen der Seitenketten von Ornithin und Lysin sind Allyloxycarbonyl (Alloc)
und Allylester für
Aspartin- und Glutaminsäure.
Schlussendlich können
zwischenstrangige Bindungen auch gebildet werden durch das Binden
der Aminogruppen von Lysin und Ornithin, welche an gegenüberliegenden
Positionen des β-Strangs
angebracht sind, mit Reagenzien wie N,N-Carbonylimidazol, um zyklische Harnstoffe
zu bilden.
-
Gruppe
I umfasst Glycin, in welcher die Aminogruppe durch polar kationische
Reste enthaltende Ketten substituiert ist, gemäss der allgemeinen Definition
für den
Substituenten R86. Der Ausdruck polar kationisch bezieht
sich auf eine basische Seitenkette, welche bei physiologischem pH
protoniert ist.
-
Gruppe
K umfasst Glycin, in welcher die Aminogruppe durch polar ungeladene
Reste enthaltende Ketten substituiert ist, gemäss der allgemeinen Definition
für den
Substituenten R87. Ein polar ungeladener
Rest bezeichnet eine hydrophile Seitenkette, welche bei physiologischem
pH ungeladen ist, welche jedoch nicht von wässrigen Lösungen abgestossen wird. Solche
Seitenketten enthalten typischerweise Donorgruppen für Wasserstoffbrücken, wie
beispielsweise (ohne sich auf diese zu beschränken) primäre und sekundäre Amide,
Thiole, Alkohole oder Harnstoffe. Diese Gruppen können Wasserstoffbrücken-Netzwerke
mit Wassermolekülen bilden.
Zusätzlich
können
sie auch Akzeptorgruppen für
Wasserstoffbrücken
enthalten, wie beispielsweise (ohne sich auf diese zu beschränken) Ether,
Thioether, Ester oder tertiäre
Aminogruppen.
-
Wie
früher
erwähnt
sind die Positionen für
die zwischenstrangigen Bindungen die Positionen P4 und P9 und/oder
P2 und P11 zusammen genommen.
-
Solche
zwischenstrangige Bindungen sind für das Stabilisieren der β-haarnadelförmigen Konformationen
bekannt und bilden somit ein wichtiges strukturelles Element für die Ausbildung
der β-haarnadelförmigen Mimetika.
-
Bevorzugte
Aminosäurereste
(andere als die vom Typ I und K) in der Kette Z sind jene, die von
natürlichen α-Aminosäuren abgeleitet
sind. Hierin folgt nun eine Liste der Aminosäuren, welche geeignet sind,
oder deren Reste geeignet sind, für die Ziele der vorliegenden
Erfindung, die Abkürzungen
entsprechen dem allgemein üblichen
Anwendungsgebrauch:
3-Buchstaben-Code | | 1-Buchstaben-Code |
Ala | L-Alanin | A |
Arg | L-Arginin | R |
Asn | L-Asparagin | N |
Asp | L-Asparaginsäure | D |
Cys | L-Cystein | C |
Glu | L-Glutaminsäure | E |
Gln | L-Glutamin | Q |
Gly | Glycin | G |
His | L-Histidin | H |
Ile | L-Isoleuzin | I |
Leu | L-Leuzin | L |
Lys | L-Lysin | K |
Met | L-Methionin | M |
Phe | L-Phenylalanin | F |
Pro | L-Prolin | P |
DPro | D-Prolin | DP |
Ser | L-Serin | S |
Thr | L-Threonon | T |
Trp | L-Tryptophan | W |
Tyr | L-Tyrosin | Y |
Val | L-Valin | V |
-
Andere α-Aminosäuren oder
deren Reste, welche geeignet sind für die Zwecke der vorliegenden
Erfindung umfassen:
-
Cit |
L-Citrullin |
Orn |
L-Ornithin |
tBuA |
L-t-Butylalanin |
Sar |
Sarcosin |
Pen |
L-Penicillamin |
t-BuG |
L-tert.-ButylGlycin |
4AmPhe |
L-para-Aminophenylalanin |
3AmPhe |
L-méta-Aminophenylalanin |
2AmPhe |
L-ortho-Aminophenylalanin |
Phe(mC(NH2)=NH) |
L-méta-Amidinophenylalanin |
Phe(pC(NH2)=NH) |
L-para-Amidinophenylalanin |
Phe(mNHC(NH2)=NH) |
L-meta-Guanidinophenylalanin |
Phe(pNHC(NH2)=NH) |
L-para-Guanidinophenylalanin |
Phg |
L-Phenylglycin |
Cha |
L-Cyclohexylalanin |
C4al |
L-3-Cyclobutylalanin |
C5al |
L-3-Cyclopentylalanin |
Nle |
L-Norleuzin |
2-Nal |
L-2-Naphthylalanin |
1-Nal |
L-1-Naphthylalanin |
4Cl-Phe |
L-4-Chlorophenylalanin |
3Cl-Phe |
L-3-Chlorophenylalanin |
2Cl-Phe |
L-2-Chlorophenylalanin |
3,4Cl2-Phe |
L-3,4-Dichlorophenylalanin |
4F-Phe |
L-4-Fluorophenylalanin |
3F-Phe |
L-3-Fluorophenylalanin |
2F-Phe |
L-2-Fluorophenylalanin |
Tic |
1,2,3,4-Tetrahydroisoquinolin-3-Carbonsäure |
Thi |
L-β-2-Thienylalanin |
Tza |
L-2-Thiazolylalanin |
Mso |
L-Methionin
Sulfoxid |
AcLys |
N-Acetyllysin |
Dpr |
2,3-Diaminopropionsäure |
A2Bu |
2,4-Diaminobuttersäure |
Dbu |
(S)-2,3-Diaminobuttersäure |
Abu |
γ-Aminobuttersaure
(GABA) |
Aha |
ε-Aminohexansäure |
Aib |
α-Aminoisobuttersäure |
Y (Bzl) |
L-O-Benzyltyrosin |
Bip |
L-(4-phenyl)Phenylalanin |
S(Bzl) |
L-O-Benzylserin |
T(Bzl) |
L-O-Benzylthreonin |
hCha |
L-Homo-Cyclohexylalanin |
hCys |
L-Homo-Cystein |
hSer |
L-Homo-Serin |
hArg |
L-Homo-Arginin |
hPhe |
L-Homo-Phenylalanin |
Bpa |
L-4-Benzoylphenylalanin |
4-AmPyrrl |
(2S,4S)-4-Amino-Pyrrolidin-L-Carbonsäure |
4-AmPyrr2 |
(2S,4R)-4-Amino-Pyrrolidin-L-Carbonsäure |
4-PhePyrrl |
(25,5R)-4-Phenyl-Pyrrolidin-L-Carbonsäure |
4-PhePyrr2 |
(2S,5S)-4-Phenyl-Pyrrolidin-L-Carbonsäure |
5-PhePyrrl |
(2S,5R)-5-Phenyl-Pyrrolidin-L-Carbonsäure |
5-PhePyrr2 |
(2S,SS)-5-Phenyl-Pyrrolidin-L-Carbonsäure |
Pro(4-OH)1 |
(4S)-L-Hydroxyprolin |
Pro(4-OH)2 |
(4R)-L-Hydroxyprolin |
Pip |
L-Pipecolinsäure |
DPip |
D-Pipecolinsäure |
OctG |
L-Octylglycin |
MePhe |
L-N-Methylphenylalanin |
MeNle |
L-N-Methylnorleuzin |
MeAla |
L-N-Methylalanine |
Melle |
L-N-Methylisoleuzin |
MeVal |
L-N-Methylvaline |
MeLeu |
L-N-Methylleuzin |
BnG |
N-Benzylglycin |
(4-OH)BnG |
N-4-Hydroxy-Benzylglycin |
IaG |
N-Isoamylglycin |
IbG |
N-Isobutylglycin |
(EA)G |
N-(2-Aminoethyl)Glycin |
(PrA)G |
N-(3-Amino-n-propyl)Glycin |
(BA)G |
N-(4-Amino-n-butyl)Glycin |
(PeA)G |
N-(5-Amino-n-pentyl)Glycin |
(EGU)G |
N-(2-Guanidinoethyl)Glycin |
(PrGU)G |
N-(3-Guanidino-n-propyl)Glycin |
(BGU)G |
N-(4-Guanidino-n-butyl)Glycin |
(PeGU)G |
N-(5-Guanidino-n-pentyl)Glycin |
(PEG3-NH2)G |
N-[(CH2)3O-(CH2-CH2O)2-(CH2)3-NH2]Glycin |
(Et-CONH2)G |
N-(2-Carbamoylethyl)Glycin |
(Et-OH)G |
N-(2-Hydroxyethyl)Glycin |
(CH2-CONH2)G |
N-(Carbamoylmethyl)Glycin |
(n-Pr-NHCONH2)G |
N-(3-Ureyl-n-Propyl)Glycin |
(Et-SH)G |
N-(2-Mercaptoethyl)Glycin |
-
Besonders
bevorzugte Reste für
die Gruppe C sind:
Ala | L-Alanin |
Ile | L-Isoleuzin |
Leu | L-Leuzin |
Met | L-Methionin |
Val | L-Valin |
tBuA | L-t-Butylalanin |
t-BuG | L-tert.-Butylglycin |
Cha | L-Cyclohexylalanin |
C4al | L-3-Cyclobutylalanin |
C5al | L-3-Cyclopentylalanin |
Nle | L-Norleuzin |
hCha | L-Homo-Cyclohexylalanin |
OctG | L-Octylglycin |
MePhe | L-N-Methylphenylalanin |
MeNle | L-N-Methylnorleuzin |
MeAla | L-N-Methylalanin |
Melle | L-N-Methylisoleuzin |
MeVal | L-N-Methylvalin |
MeLeu | L-N-Methylleuzin |
BnG | N-Benzylglycin |
(4-OH)BnG | N-4-Hydroxy-Benzylglycin |
IaG | N-Isoamylglycin |
IbG | N-Isobutylglycin |
-
Besonders
bevorzugte Reste für
die Gruppe D sind:
His | L-Histidin |
Phe | L-Phenylalanin |
Trp | L-Tryptophan |
Tyr | L-Tyrosin |
Phg | L-Phenylglycin |
2-Nal | L-2-Naphthylalanin |
1-Nal | L-1-Naphthylalanin |
4Cl-Phe | L-4-Chlorophenylalanin |
3Cl-Phe | L-3-Chlorophenylalanin |
2Cl-Phe | L-2-Chlorophenylalanin |
3,4Cl2-Phe | L-3,4-Dichlorophenylalanin |
4F-Phe | L-4-Fluorophenylalanin |
3F-Phe | L-3-Fluorophenylalanin |
2F-Phe | L-2-Fluorophenylalanin |
Thi | L-β-2-Thienylalanin |
Tza | L-2-Thiazolylalanin |
Y(Bzl) | L-O-Benzyltyrosin |
Bip | L-Biphenylalanin |
S(Bzl) | L-O-Benzylserin |
T(Bzl) | L-O-Benzylthreonin |
hPhe | L-Homo-Phenylalanin |
Bpa | L-4-Benzoylphenylalanin |
-
Besonders
bevorzugte Reste für
die Gruppe E sind:
Arg | L-Arginin |
Lys | L-Lysin |
Orn | L-Ornithin |
Dpr | L-2,3-Diaminopropionsäure |
A2Bu | L-2,4-Diaminobuttersäure |
Dbu | (S)-2,3-Diaminobuttersäure |
Phe(pNH2) | L-para-Amidinophenylalanin |
Phe(mNH2) | L-meta-Aminophenylalanin |
Phe(oNH2) | L-ortho-Aminophenylalanin |
hArg | L-Homo-Arginin |
Phe(mC(NH2)=NH) | L-meta-Amidinophenylalanin |
Phe(pC(NH2)=NH) | L-para-Amidinophenylalanin |
Phe(mNHC(NH2)=NH) | L-meta-Guanidinophenylalanin |
Phe(pNHC(NH2)=NH) | L-para-Guanidinophenylalanin |
Cit | L-Citrullin |
-
Besonders
bevorzugte Reste für
die Gruppe F sind:
Asn | L-Asparagin |
Cys | L-Cystein |
Gln | L-Glutamin |
Ser | L-Serin |
Thr | L-Threonin |
Cit | L-Citrullin |
Pen | L-Penicillamin |
AcLys | L-NF-Acetyllysin |
hCys | L-Homo-Cystein |
hSer | L-Homo-Serin |
-
Besonders
bevorzugte Reste für
die Gruppe I sind:
(EA)G | N-(2-Aminoethyl)Glycin |
(PrA)G | N-(3-Amino-n-propyl)Glycin |
(BA)G | N-(4-Amino-n-butyl)Glycin |
(PeA)G | N-(5-Amino-n-pentyl)Glycin |
(EGU)G | N-(2-Guanidinoethyl)Glycin |
(PrGU)G | N-(3-Guanidino-n-propyl)Glycin |
(BGU)G | N-(4-Guanidino-n-butyl)Glycin |
(PeGU)G | N-(5-Guanidino-n-pentyl)Glycin |
(PEG3-NH2)G | N-[(CH2)3O-(CH2-CH2O)2-(CH2)3-NH2]Glycin |
-
Besonders
bevorzugte Reste für
die Gruppe K sind:
(Et-CONH2)G | N-(2-Carbamoylethyl)Glycin |
(CH2-CONH2)G | N-(Carbamoylmethyl)Glycin |
(n-Pr-NHCONH2)G | N-(3-Ureyl-n-propyl)Glycin |
(Et-SH)G | N-(2-Mercaptoethyl)Glycin |
(Et-OH)G | N-(2-Hydroxyethyl)Glycin |
-
Generell
umfasst die Peptidkette Z in der β-haarnadelförmigen Mimetika
gemäss
der Erfindung 12 Aminosäurereste.
Die Positionen P1 bis P12 von jedem Aminosäurerest in der Kette Z sind
eindeutig definiert wie folgt: P1 bedeutet die erste Aminosäure der
Kette Z, welche mit ihrem N-Terminus an den C-Terminus der Matrize
gebunden ist und P12 bedeutet die letzte Aminosäure der Kette Z, welche mit
ihrem C-Terminus an den N-Terminus
der Matrize gebunden ist. Jede der Positionen P1 bis P12 umfasst
vorzugsweise einen Aminosäurerest,
der zu einem der obigen Typen C, D, E, F oder I gehört, wie
folgt:
- – P1:
vom Typ C oder vom Typ D oder vom Typ E oder vom Typ F,
- – P2:
vom Typ D oder vom Typ E;
- – P3:
vom Typ C;
- – P4:
vom Typ E oder vom Typ I oder vom Typ F
- – P5:
vom Typ E oder vom Typ I oder vom Typ F
- – P6:
vom Typ E oder vom Typ I oder vom Typ D
- – P7:
vom Typ E oder vom Typ I oder vom Typ C
- – P8:
vom Typ D;
- – P9:
vom Typ E;
- – P10:
vom Typ D oder vom Typ C,
- – P11:
vom Typ E oder vom Typ D; oder vom Typ C und
- – P12:
vom Typ E oder vom Typ D oder vom Typ E oder vom Typ F;
- – in
P6 und P7 sind auch D-Isomere möglich;
mit
der Bedingung, dass mindestens einer der Aminosäurereste vom Typ I ist.
-
Die
bevorzugten Aminosäurereste
in den Positionen 1 bis 12 bedeuten:
- – P1: Leu;
Thr; oder Arg;
- – P2:
Arg; oder Trp;
- – P3:
Leu;
- – P4:
Lys; hArg; (BA)G; oder Gln
- – P5:
Lys; Gln; hArg; oder (PeA)G
- – P6:
Arg, Trp, hArg; (EGU)G;
– (EA)G;
(PrA)G; (PeA)G oder (BA)G;
- – P7:
Arg; (PeA)G; oder Val
- – P8:
Trp; oder Bip
- – P9:
Lys; Arg; oder hArg;
- – P10:
Tyr;
- – P11:
Arg; oder Tyr; und
- – P12:
Val; oder Arg
mit der Bedingung, dass - – der Aminosäurerest
in P4 (BA)G ist; und/oder
- – der
Aminosäurerest
in P5 (PeA)G ist; und/oder
- – der
Aminosäurerest
in P6 (EGU)G oder (EA)G oder (PrA)G oder (PeA)G oder (BA)G ist;
und/oder
- – der
Aminosäurerest
in P7 (PeA)G ist.
-
Die
besonders bevorzugten β-Peptidomimetika
gemäss
der Erfindung umfassen jene, die in den Beispielen 1 bis 12 beschrieben
sind.
-
Das
Verfahren gemäss
der Erfindung kann zweckmässigerweise
als parallele Array-Synthese
ausgeführt
werden, um Bibliotheken der matrizenfixierten β-haarnadelförmigen Peptidomimetika der
obigen allgemeinen Formel I zu erhalten. Eine solche parallele Synthese
ermöglicht
es, eine grosse Anzahl von zahlreichen Verbindungen (normalerweise
24 bis 192, typischerweise 96) der allgemeinen Formel I in hohen
Ausbeuten und definierten Reinheiten zu erhalten, wobei die Bildung
von dimeren und polymeren Nebenprodukten minimisiert wird. Die richtige
Wahl des funktonalisierten festen Trägers (das heisst fester Träger plus
Bindemolekül),
der Matrize und der Stelle der Zyklisierung spielen dabei Schlüsselrollen.
-
Der
funktionalisierte feste Träger
wird in geeigneter Weise von Polystyren abgeleitet, quervernetzt
mit vorzugsweise 1–5%
Divinylbenzen; Polystyren beschichtet mit Polyethylenglykol Spacer
(TentagelR); und Polyacrylamidharze (siehe
auch Obrecht, D.; Villalgordo, J.-M, «Solid-Supported Combinatorial
and Parallel Synthesis of Small-Molecular-Weight
Compound Libraries»,
Tetrahedron Organic Chemistry Series, Vol. 17, Pergamon, Elsevier
Science, 1998).
-
Der
feste Träger
wird mit Hilfe eines Linkers funktonnalisiert, d. h. mit einem bifunktionellen
Spacermolekül,
welches am einen Ende eine Ankergruppe für das Befestigen an den festen
Träger
und am anderen Ende eine selektiv spaltbare funktionelle Gruppe
enthält,
welche für
die anschliessenden chemischen Umwandlungen und die Spaltungsverfahren
verwendet werden. Zum Zweck der vorliegenden Erfindung muss der Linker
so ausgebildet sein, dass er eventuell die Carboxylgruppe unter
milden Säurebedingungen
freisetzt, welche die Schutzgruppen, welche auf den funktionellen
Gruppen der Seitenketten der verschiedenen Aminosäuren vorhanden
sind, nicht beeinträchtigen.
Linker, welche geeignet sind für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung, formen säurelabile Ester mit der Carboxylgruppe
der Aminosäuren,
normalerweise säurelabiles Benzyl,
Benzhydril- und Trityl-Ester; Beispiele von Linkerstrukturen dieser
Art umfassen 2-Methoxy-4-Hydroxymethylphenoxy (SasrinR Linker),
4-(2,4-Dimethoxyphenyl-Hydroxymethyl)-Phenoxy
(Rink Linker), 4-(4-Hydroxymethyl-3-Methoxyphenoxy)Buttersäure (HMPB
Linker), Trityl und 2-Chlorotrityl.
-
Vorzugsweise
ist der Träger
abgeleitet von Polystyren quervernetzt mit, vorzugsweise 1–5%, Divinylbenzen
und funktonalisiert mit Hilfe des 2-Chlorotrityl Linkers.
-
Wenn
das Verfahren der Erfindung als parallele Array-Synthese ausgeführt wird,
kann es vorteilhafterweise wie hierin im Weiteren beschrieben ausgeführt werden,
es ist jedoch für
den Fachmann sofort offensichtlich, wie dieses Verfahren abgeändert werden
muss, falls eine einzelne Verbindung der obigen Formel I synthetisiert
werden soll.
-
Eine
Anzahl Reaktionsgefässe
(normalerweise 24 bis 192, typischerweise 96) entsprechend der Gesamtzahl
der mit der parallelen Methode zu synthetisierenden Verbindungen
werden mit 25 bis 1000 mg, vorzugsweise 100 mg, des geeigneten funktionalisierten
festen Trägers,
vorzugsweise 1 bis 3% quervernetztes Polystyren oder Tentagel Harz,
geladen.
-
Das
benützte
Lösungsmittel
muss das Harz schwellen können
und umfasst, ohne sich auf diese zu beschränken, Dichloromethan (DCM),
Dimethylformamid (DMF), N-Methylpyrrolidon
(NMP), Dioxan, Toluen, Tetrahydrofuran (THF), Ethanol (EtOH), Trifluoroethanol
(TFE), Isopropylalkohol und Ähnliche.
Mischungen von Lösungsmittel,
welche mindestens als eine Komponente ein polares Lösungsmittel
(z. B. 20% TFE/DCM, 35% THF/NMP) umfasst, sind vorteilhaft für das Gewährleisten
einer hohen Reaktivität
und Solvatisierung der harzgebundenen Peptidketten (Fields, G. B.,
Fields, C. G., J. Am. Chem. Soc. 1991, 113, 4202-4207).
-
Mit
der Entwicklung der verschiedenen Linker, welche die C-Terminal
Carboxylsäuregruppe
unter milden Säurebedingungen
freisetzt, ohne die säurelabilen
Gruppen, welche die funktionellen Gruppen in der Seitenkette oder
in den Seitenketten schützen,
zu beeinträchtigen,
sind bedeutsame Fortschritte in der Synthese von geschützten Peptidfragmenten
gemacht worden. Der von 2-Methoxy-4-Dydroxybenzylalkohol abgeleitete Linker
(SasrinR Linker, Mergler et al., Tetrahedron
Lett. 1988, 29 4005-4008) ist mit verdünnter Trifluoroessigsäure (0.5–1% TFA
in DCM) spaltbar und ist gegenüber
Entschützungsbedingungen
Fmoc während
der Peptidsynthese stabil, wobei zusätzliche Boc/tBu-basierte Schutzgruppen
mit diesem Schutzschema kompatibel sind. Andere Linker, welche für das Verfahren
der Erfindung geeignet sind, umfassen den extrem säurelabilen 4-(2,4-Dimethoxyphenyl-Hydroxymethyl)-Phenoxy
Linker (Rink Linker, Rink, H. Tetrahedron Lett. 1987, 28, 3787-3790),
wobei das Entfernen des Peptids 10% Essigsäure in DCM oder 0.2% Trifluoroessigsäure in DCM benötigt; der
von 4-(4-Hydroxymethyl-3-Methoxyphenoxy)Buttersäure abgeleitete
Linker (HMPB Linker, Flörsheimer&Riniker, Peptides
1991, 1990 131), welcher auch mit 1% TFA/DCM gespalten wird, um
ein Peptidfragment, welches alle säurelabilen Seitenketten-Schutzgruppen
umfasst, zu erhalten; und, zusätzlich,
den 2-Chlorotritylchlorid Linker (Barlos et al., Tetrahedron Lett.
1989, 30, 3943-3946), welcher das Ablösen des Peptids ermöglicht unter
Verwendung einer Mischung von Eisessigsäure/Trifluoroethanol/DCM (1:2:7)
während
30 Min.
-
Geeignete
Schutzgruppen für
Aminosäuren
resp. für
deren Reste sind zum Beispiel
- – für die Aminogruppe
(wie z. B. auch in der Seitenkette von Lysin anwesend)
Cbz | Benzyloxycarbonyl |
Boc | Tert.-Butyloxycarbonyl |
Fmoc | 9-Fluorenylmethoxycarbonyl |
Alloc | Allyloxycarbonyl |
Teoc | Trimethylsilylethoxycarbonyl |
Tcc | Trichloroethoxycarbonyl |
Nps | o-Nitrophenylsulfonyl |
Trt | Triphenymethyl
oder Trityl |
- – für die Carboxylgruppe (wie z.
B. auch in der Seitenkette von Aspartinsäure und Glutaminsäure anwesend)
durch die Umwandlung in Ester mit Alkoholkomponenten
tBu | Tert.-Butyl |
Bn | Benzyl |
Me | Methyl |
Ph | Phenyl |
Pac | Phenacyl |
| Allyl |
Tse | Trimethylsilylethyl |
Tce | Trichloroethyl; |
- – für die Guanidinogruppe (wie
z. B. in der Seitenkette von Arginin anwesend)
Pmc | 2,2,5,7,8-Pentamethylchroman-6-Sulfonyl |
Ts | Tosyl
(d. h. p-Toluenesulfonyl) |
Cbz | Benzyloxycarbonyl |
Pbf | Pentamethyldihydrobenzofuran-5-Sulfonyl |
- – für die Hydroxygruppe (wie z.
B. in der Seitenkette von Threonin und Serin anwesend)
tBu | Tert.-Butyl |
Bn | Benzyl |
Trt | Trityl |
- – für die Mercaptogruppe (wie z.
B. in der Seitenkette von Cystein anwesend)
Acm | Acetamidomethyl |
tBu | Tert.-Butyl |
Bn | Benzyl |
Trt | Trityl |
Mtr | 4-Methoxytrityl |
-
Die
9-Fluorenylmethoxycarbonyl-(Fmoc)-geschützten Aminosäure-Derivate
sind vorzugsweise als Bausteine für die Konstruktion der matrizenfixierten β-Haarnadelschlaufen
Mimetika der Formel I verwendet. Für das Entschützen, d.
h. das Abspalten der Fmoc-Gruppe,
können
20% Piperidin in DMF oder 2% DBU/2% Piperidin in DMF verwendet werden.
-
Die
N-substituierten Derivate von Glycin (Typ I und K), welche als Bausteine
für die
Konstruktion der matrizenfixierten β-Haarnadelschlaufen – Mimetika
der Formel I benützt
werden, sind von 9-Fluorenylmethoxycarbonyl-(Fmoc)-geschützten Aminosäure-Derivaten
abgeleitet oder vorzugsweise in zwei Stufen von einem Glycin-Vorläufer gebildet,
der eine Abgangsgruppe enthält,
wie beispielsweise Bromo, Chloro oder Iodo Essigsäure, und
geeignete primäre
Amin-Bausteine H2-NR86 oder
H2-NR87 gemäss der Definition
von R86 oder R87.
Die erste Stufe der Synthese umfasst das Befestigen des die Abgangsgruppe
umfassenden Acetylierungmittel, wie beispielsweise Brom-Essigsäure, an
das harzgebundene Zwischenglied durch die Bildung einer Amidbindung.
Die zweite Reaktionsstufe – die
nukleophile Verschiebung – wird
unter Verwendung der primären
Amin-Bausteine ausgeführt, in
welchen die Reste, falls nötig,
in geeigneter Weise mit Gruppen geschützt sind, wie oben für die Seitenketten
der Aminosäuren
beschrieben.
-
Für das Einführen der
N-substituierten Glycinderivate als Bausteine in die matrizenfixierten β-haarnadel-schlaufenförmigen Mimetika
wird das allgemeine Syntheseverfahren für den Aufbau von haarnadelförmigen Mimetika
wie hierin beschrieben verwendet.
-
Die
Menge des Recktanten, das heisst des Aminosäurederivats oder des die Abgangsgruppe
enthaltenden Glycin-Vorläufers,
ist normalerweise 1 bis 20 Äquivalente,
basiert auf den Milliäquivalenten
pro Gramm (meq/g) Ladung des funktionalisierten festen Trägers (typischerweise
0.1 bis 2.85 meq/g für
Polystyren-Harze), die ursprünglich
in das Reaktionsrohr abgewogen wurde. Zusätzliche Äquivalente der Recktanten können falls
nötig verwendet
werden, um die Reaktion in einer angemessenen Zeit zur Vollendung
zu bringen. Die Reaktionsrohre, gemeinsam mit dem Halteblock und
dem Verteiler, werden wieder in den Behälterblock eingeführt, und
die Vorrichtung wird aneinander befestigt. Eine Gasströmung wird
durch den Verteiler eingeleitet, um eine kontrollierte Umgebung
zu liefern, zum Beispiel Nitrogen, Argon, Luft oder Ähnliches.
Die Gasströmung kann
auch erhitzt oder abgekühlt
werden, bevor sie durch den Verteiler fliesst. Die Erhitzung oder
Kühlung
der Reaktionsvertiefungen wird erreicht durch das Erhitzen des Reaktionblocks
oder durch externes Kühlen
mit Isopropanol/Trockeneis oder Ähnlichem,
um die erwünschten
synthetischen Reaktionen auszulösen.
Die Rührung
wird durch Schütteln
oder magnetisches Rühren
(innerhalb des Reaktionrohrs) erreicht. Die bevorzugten Arbeitsstationen
(ohne sich jedoch auf dies zu beschränken) sind Labsource's Combi-chem station,
ABI 433A und der MultiSyn Tech's-Syro
Synthesizer.
-
Die
Bildung der Amidbindung benötigt
die Aktivierung der α-Carboxylgruppe
für die
Acylierungsstufe. Wenn diese Aktivierung mit Hilfe der allgemein
verwendeten Carbodiimiden wie beispielsweise Dicyclohexylcarbodiimid
(DCC, Sheehan & Hess,
J. Am. Chem. Soc. 1955, 77, 1067-1068) oder Diisopropylcarbodiimid (DIC,
Sarantakis et al Biochem. Biophys. Res. Commun. 1976, 73, 336-342)
ausgeführt
wird, ist der sich ergebende Dicyclohexylharnstoff unlöslich resp.
der Diisopropylharnstoff ist in den allgemein verwendeten Lösungsmittel
löslich.
In einer Variation der Carbodiimid-Methode wird 1-Hydroxybenzotriazol
(HOBt, König & Geiger, Chem.
Ber 1970, 103, 788-798) als Zusatzstoff in der Kopplungsmischung
zugegeben. HOBt verhindert die Dehydration, unterdrückt die
Razemisierung der aktivierten Aminosäuren und wirkt als Katalysator
zur Verbesserung von schwergängigen
Kopplungsreaktionen. Gewisse Phosphoniumreagenzien wurden als direkte
Kopplungsreagenzien verwendet, wie beispielsweise Benzotriazol-1-yl-oxy-tris-(dimethylamino)-Phosphonium
Hexafluorophosphat (BOP) (Castro et al., Tetrahedron Lett. 1975,
14, 1219-1222; Synthesis, 1976, 751-752) oder Benzotriazol-1-yl-oxy-tris-Pyrrolidino-Phosphonium Hexafluorophosphat
(Py-BOP, Coste et al., Tetrahedron Lett. 1990, 31, 205-208) oder 2-(1H-Benzotriazol-1-yl)1,1,3,3-Tetramethyluronium
Tetrafluoroborat (TBTU) oder Hexafluorophosphat (HBTU, Knorr et
al., Tetrahedron Lett. 1989, 30, 1927-1930); diese Phosphoniumreagenzien
sind ebenfalls geeignet für
eine in situ Bildung von HOBt Ester mit geschützten Aminosäurederivaten.
Unlängst
wurden auch Diphenoxy-Phosphorylsäure (DPPA) oder O-(7-Aza-benzotriazol-1-yl)-N,N,N',N'-Tetramethyluronium
Tetrafluoroborat (TATU) oder O-(7-Aza-benzotriazol-1-yl)-N,N,N'N'-Tetramethyluronium Hexafluorophosphat
(HAUT) 17-Aza-1-hydroxy Benzotriazol (HOAt, Carpino et al., Tetrahedron
Lett. 1994, 35, 2279-2281) als Kopplungsreagenzien verwendet.
-
Angesichts
der Tatsache, dass nahezu quantitative Kopplungsreaktionen wesentlich
sind, ist es wünschenswert,
einen experimentellen Nachweis für
die Vollendung der Reaktionen zu haben. Der Ninhydrintest (Kaiser
et al., Anal. Biochemistry 1970, 34, 595), in welchem eine positive
colorimetrische Reaktion eines Aliquots von harzgebundenem Peptid
die Anwesenheit des primären
Amins qualitativ angibt, kann leicht und schnell nach jeder Kopplungsstufe
ausgeführt
werden. Die Fmoc-Chemie ermöglicht
den spectrophotometrischen Nachweis von Fmoc Chromophor, wenn er
mit der Base freigesetzt wird (Meienhofer et al., Int. J. Peptide
Protein Res. 1979, 13, 35-42).
-
Die
Reaktion der nukleophilen Verschiebung, welche die Abgangsgruppe
des Glycin-Vorläufers substituiert,
wird vorzugsweise in DMF ausgeführt.
Die typische Menge des primären
Aminbausteins, der für
die nukleophile Verschiebung verwendet wird, liegt zwischen 1 und
12 eq, basiert auf den Milliäquivalenten
pro Gramm (meq/g) Ladung des funktionalisierten festen Trägers. Der
experimentelle Nachweis für
die Vollendung der Acetylierungsreaktion und der folgenden nukleophilen
Verschiebung in dem zweistufigen Verfahren, in welchem die als Baustein
verwendeten N-substituierten Glycinderivate aufgebaut werden, wird
normalerweise nicht beobachtet (R. N. Zuckermann, J. Am. Chem. Soc.
1992, 114, 10646-10647 und die erwähnten Referenzen).
-
Das
harzgebundene Zwischenprodukt in jedem Reaktionsrohr wird frei von
zurückbehaltenen
Reagenzien, Lösungsmittel
und Nebenprodukten gewaschen durch die repetitive Aussetzung an
reine(s) Lösungsmittel
mittels einer der beiden folgenden Methoden:
- 1)
Die Reaktionsvertiefungen werden mit Lösungsmittel (vorzugsweise 5
ml) gefüllt,
die Reaktionsrohre, gemeinsam mit dem Halteblock und dem Verteiler,
werden eingetaucht und während
5 bis 300 Minuten, vorzugsweise 15 Minuten, gerührt und mittels Schwerkrat
drainiert, gefolgt von einem Gasdruck, der durch den Verteilereingang
(während
der Ausgang geschlossen wird) angewendet wird, um das Lösungsmittel
auszutreiben;
- 2) Der Verteiler wird vom Halteblock entfernt, Lösungsmittel
Aliquots (vorzugsweise 5 ml) werden durch das obere Ende der Reaktionsrohre
verteilt und mittels Schwerkraft durch einen Filter in einen Empfangsbehälter wie
beispielsweise ein Testrohr oder -fläschchen drainiert.
-
Die
beiden obigen Waschverfahren werden bis zu etwa 50 Mal (vorzugsweise
etwa 10 Mal) wiederholt, wobei die Effizienz des Entfernens der
Reagenz, des Lösungsmittels
und der Nebenprodukte durch Methoden wie beispielsweise TLC, GC
oder die Kontrolle der Waschungen beobachtet wird.
-
Das
oben beschriebene Verfahren der Reaktion der harzverbundenen Verbindung
mit den Reagenzien innerhalb der Reaktionsvertiefungen, gefolgt
vom Entfernen der überschüssigen Reagenzien,
Nebenprodukte und Lösungsmittel
wird bei jeder nachfolgenden Transformation wiederholt, bis das
letzte harzgebundene vollständig
geschützte
lineare Peptid erhalten worden ist.
-
Bevor
dieses vollständig
geschützte
lineare Peptid vom festen Träger
gelöst
wird, ist es möglich,
falls erwünscht,
eine oder mehrere geschützte
funktonelle Gruppen, die in dem Molekül anwesend sind, selektiv zu entschützen und
die somit freigesetzte(n) Reaktionsgruppe(n) in geeigneter Weise
zu substituieren. Hierfür muss
die besagte funktionelle Gruppe zunächst durch eine Schutzgruppe
geschützt
sein, welche selektiv entfernt werden kann, ohne die verbleibenden
anwesenden Schutzgruppen zu beeinträchtigen. Alloc (Allyloxycarbonyl)
ist ein Beispiel einer solchen Schutzgruppe für Amino, welche selektiv entfernt
werden kann, z. B. mittels Pd° und
Phenylsilan in CH2Cl2,
ohne die verbleibenden im Molekül
anwesenden Schutzgruppen zu beeinträchtigen, wie beispielsweise
Fmoc. Die somit freigesetzte Reaktionsgruppe kann anschliessend
mit einem geeigneten Mittel behandelt werden, um den erwünschten
Substituenten einzuführen.
Somit kann zum Beispiel eine Aminogruppe acyliert werden mit Hilfe
eines Acylierungsmittels entsprechend dem Acylsubstituenten, der
eingeführt
werden soll.
-
Das
Lösen des
vollständig
geschützten
linearen Peptids vom festen Träger
wird erreicht durch das Eintauchen der Reaktionsrohre, gemeinsam
mit dem Halteblock und dem Verteiler, in Reaktionsvertiefungen, welche
eine Lösung
der Spaltungsreagenz (vorzugsweise 3 bis 5 ml) enthalten. Die Gasströmung, Temperaturkontrolle,
das Rühren
und die Reaktionsbeobachtung wurden wie oben beschrieben und wie
erwünscht
ausgeführt,
um die Lösungsreaktion
zu bewirken. Die Reaktionsrohre, gemeinsam mit dem Halteblock und
dem Verteiler, werden vom Behälterblock
demontiert und oberhalb des Lösungsniveau
aber unterhalb des oberen Rands der Reaktionsvertiefungen angehoben,
und der Gasdruck wird durch den Verteilereingang (während der
Ausgang geschlossen wird) angewendet, um die Endproduktlösung wirksam
in die Behältervertiefungen auszutreiben.
Das in den Reaktionsrohren verbliebene Harz wird dann 2 bis 5 Mal
wie oben gewaschen mit 3 bis 5 ml eines geeigneten Lösungsmittels,
um so viel gelöstes
Produkt wie möglich
zu extrahieren (auszuwaschen). Die derart erhaltene Produktlösungen werden
kombiniert, wobei man darauf achtet, dass Quermischung vermieden
wird. Die individuellen Lösungen/Extrakte
werden dann wie benötigt
behandelt, um die entgültigen
Verbindungen zu isolieren. Typische Behandlungen umfassen, ohne
sich auf diese zu beschränken, Verdampfung,
Konzentration, Flüssig-Flüssig-Extraktion,
Säuerung,
Basifizierung, Neutralisation oder zusätzliche Reaktionen in Lösung.
-
Die
Lösungen
umfassend die vollständig
geschützten
linearen Peptidderivate, welche vom festen Träger abgespalten und mit einer
Base neutralisiert wurden, werden verdampft. Die Zyklisation wird
dann in Lösung
ausgeführt
unter Verwendung von Lösungsmittel
wie beispielsweise DCM, DMF, Dioxan, THF und Ähnliche. Verschiedene früher erwähnte Kopplungsreagenzien
können
für die
Zyklisation verwendet werden. Die Dauer der Zyklisation beträgt etwa
6–48 Stunden,
vorzugsweise etwa 24 Stunden. Der Fortschritt der Reaktion wird
zum Beispiel mittels RP-HPLC (Reverse Phase High Performance Liquid
Chromatography) verfolgt. Anschliessend wird das Lösungsmittel
mittels Verdampfung entfernt, das vollständig geschützte zyklische Peptidderivat
wird in einem Lösungsmittel,
welches nicht mit Wasser mischbar ist, wie beispielsweise DCM, gelöst, und
die Lösung
wird mit Wasser oder einer Mischung von Wasser-mischbaren Lösungsmittel
extrahiert, um jeglichen Überschuss
des Kopplungsreagenz zu entfernen.
-
Vor
dem Entfernen der Schutzgruppen von dem vollständig geschützten zyklischen Peptid ist
es möglich,
falls erwünscht,
zwischenstrangige Bindungen zwischen Seitenketten der geeigneten
Aminosäurereste an
gegenüberliegenden
Positionen des β-Strang-Bereichs
zu bilden.
-
Zwischenstrangige
Bindungen und deren Bildung sind oben erörtert worden, im Zusammenhang
mit Erklärungen,
welche in Bezug auf Gruppen des Typs H gemacht wurden, welche zum
Beispiel Disulfidbrücken sein
können,
geformt von Cysteinen und Homocysteinen an gegenüberliegenden Positionen des β-Strangs, oder
Glutaminsäure-
und Aspartinsäurereste,
welche Ornithine resp. Lysine an gegenüberliegenden Positionen des β-Strangs binden, durch
die Bildung einer Amidbindung. Die Bildung von solchen zwischenstrangigen Bindungen
kann durch an sich in der Technik bekannte Verfahren ausgeführt werden.
-
Das
vollständig
geschützte
Peptidderivat des Typs I wird mit 95% TFA, 2.5% H2O,
2.5% TIS oder einer andere Kombination von Radikalfänger behandelt
zur Ausführung
der Spaltung der Schutzgruppen. Die Dauer der Spaltungsreaktion
ist üblicherweise
30 Minuten bis 12 Stunden, vorzugsweise etwa 2 Stunden.
-
Nach
dem Entschützen
ist es möglich,
falls erwünscht,
sämtliche
im Molekül
anwesende(n) Aminogruppe(n) in Guanidingruppen umzusetzen unter
Verwendung von geeigneten Guanidinylierungsreagenzien (K. Feichinger
et al, J. Org. Chem. 1998, 63, 3804-2805). Geeignete Guanidinylierungsreagenzien
umfassen, ohne sich auf dieses zu beschränken, N,N-di-Boc-Trifluoromethanesulfonylguanidin.
Eine solche Guanidinylierung setzt zum Beispiel sämtliche
(EA)G-Reste in (EGU)G um und, gleichzeitig, sämtliche Lys-Reste in hArg.
-
Schlussendlich
wird anschliessend das meiste Lösungsmittel
(wie beispielsweise TFA), welches normalerweise noch anwesend ist,
verdampft und das Produkt wird mit Ether/Hexan (1:1) oder anderen
dafür geeigneten
Lösungsmittel
ausgefällt.
Nach sorgfältigem
Entfernen des Lösungsmittels
kann das als Endprodukt erhaltene zyklische Peptidderivat isoliert
werden. Je nach seinem Reinheitgrad kann dieses Peptidderivat direkt
für biologische
Untersuchungen verwendet werden oder es muss noch weiter gereinigt
werden, zum Beispiel mittels präparativer
HPLC.
-
Wie
oben erwähnt
ist es nachher möglich,
falls erwünscht,
eine derart erhaltene Verbindung der Formel I in ein pharmazeutisch
akzeptables Salz umzusetzen oder ein derart erhaltenes pharmazutisch
akzeptables oder nicht-akzeptables Salzes in die entsprechende freie
Verbindung der Formel I oder in ein anderes pharmazeutisch akzeptables
Salz umzusetzen. Alle diese Verfahren können mittels in der Technik
an sich bekannten Methoden ausgeführt werden.
-
Die
Ausgangsmaterialien der Formel H2NR86 und H2NR87 sind bekannt oder können mittels in der Technik
an sich bekannten Verfahren vorbereitet werden.
-
Die β-haarnadelförmigen Peptidomimetika
gemäss
der Erfindung können
in einem grossen Bereich von Anwendungen verwendet werden, um das
Wachstum von Mikroorganismen zu hemmen oder diese zu töten.
-
Sie
können
zum Beispiel verwendet werden als Desinfektionsmittel oder Konservierungsmittel
für Materialien
wie Nahrungsmittel, Kosmetika, Medikamente oder andere Nährstoff-enthaltende
Materialien. Die β-haarnadelförmigen Peptidomimetika
gemäss
der Erfindung können
auch zur Behandlung oder zur Vorbeugung von mit mikrobiellen Infektionen
verbundenen Krankheiten in Planzen und Tieren verwendet werden.
-
Für die Verwendung
als Desinfektionsmittel oder Konservierungsmittel können die β-haarnadelförmigen Peptidomimetika
dem gewünschten
Material alleine, als Mischungen von verschiedenen β-haarnadelförmigen Peptidomimetika
oder in Kombination mit anderen antimikrobiellen Mittel zugegeben
werden. Die β-haarnadelförmigen Peptidomimetika
können
per se verabreicht oder können
in Form von geeigneten Formulierungen mit Trägerstoffen, Verdünnungsmittel
oder Excipients, welche an sich bekannt sind, angewendet werden.
-
Bei
der Verwendung zur Behandlung oder zur Vorbeugung von Infektionen
oder mit solchen Infektionen verbundenen Krankheiten, insbesondere
die mit Atemkrankheiten verbundenen Infektionen wie beispielsweise
die zystische Fibrose, können
die β-haarnadelförmigen Peptidomimetika
alleine, als Mischungen von verschiedenen β-haarnadelförmigen Peptidomimetika, in
Kombination mit anderen antimikrobiellen oder antibiotischen Mittel
oder in Kombination mit Antiviralmittel (z. B. anti-HIV) oder Antikrebsmittel
oder in Kombination mit anderen pharmazeutisch aktiven Mittel verabreicht
werden. Die β-haarnadelförmigen Peptidomimetika können per
se oder als pharmazeutische Zusammensetzungen verabreicht werden.
-
Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen, welche β-haarnadelförmige Peptidomimetika gemäss der Erfindung
enthalten, können
hergestellt werden durch herkömmliche
Misch-, Auflösungs-,
Granulationsverfahren, durch Herstellung von beschichteten Tabletten,
durch Pulverisierungs-, Emulgierungs-, Verkapselungs-, Einschluss-
oder Lyophilisierungsverfahren. Pharmazeutische Zusammensetzungen
können
in herkömmlicher
Weise formuliert werden unter Verwendung von einem oder mehreren
physiologisch akzeptablen Trägerstoffen,
Verdünnungsmittel,
Excipients oder Hilfsstoffen, welche die Verarbeitung der aktiven β-haarnadelförmigen Peptidomimetika
in pharmazeutisch verwendbare Vorbereitungen erleichtern. Die geeignete
Formulierung hängt
von dem gewählten
Verfahren und der gewählten
Verabreichungsform ab.
-
Für die topikale
Verabreichung können
die β-haarnadelförmige Peptidomimetika
gemäss
der Erfindung in Form von Lösungen,
Gels, Salben, Cremen, Suspensionen etc. formuliert sein, wie an
sich in der Technik bekannt.
-
Die
systemischen Formulierungen umfassen jene, welche geeignet sind
für die
Verabreichung per Injektion, zum Beispiel eine subkutane, intravenöse, intramuskuläre, intrathekale
oder intraperitoneale Injektion, sowie auch jene, welche für die transdermale,
transmukosale, orale oder pulmonale Verabreichung geeignet sind.
-
Für die Injektionen
können
die β-haarnadelförmigen Peptidomimetika
gemäss
der Erfindung in geeigneten Lösungen
formuliert werden, vorzugsweise in physiologisch kompatiblen Puffer
wie beispielsweise die Hink Lösung,
die Ringer Lösung
oder ein physiologischer Salzpuffer. Die Lösung kann Formulierungsmittel
enthalten, wie beispielsweise Suspensionsmittel, Stabilisierungsmittel
und/oder Dispergiermittel. Anderenfalls können die β-haarnadelförmigen Peptidomimetika gemäss der Erfindung
in Pulverform vorliegen für
die Kombination mit einem geeignetem Vehikel, z. B. steriles pyrogenfreies
Wasser, vor Verwendung.
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Für die transmukosale
Verabreichung werden in der Technik an sich bekannte Eindringmittel,
welche für
das Eindringen in die Trennschicht geeignet sind, in der Formulierung
verwendet.
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Für die orale
Verabreichung können
die Verbindungen leicht formuliert werden durch das Kombinieren der
aktiven β-haarnadelförmigen Peptidomimetika
der Erfindung mit pharmazeutisch akzeptablen Trägerstoffen, welche an sich
bekannt sind. Solche Trägerstoffe
ermöglichen,
dass die β-haarnadelförmigen Peptidomimetika
gemäss
der Erfindung in Form von Tabletten, Pillen, Dragees, Kapseln, Flüssigkeiten,
Gels, Sirup, Emulsionen, Suspensionen etc. formuliert werden können für die orale
Aufnahme durch den zu behandelnden Patienten. Für orale Formulierungen, wie
beispielsweise Pulver, Kapseln und Tabletten, umfassen geeignete Excipients
Füllstoffe
wie Zucker, zum Beispiel Lactose, Saccharose, Mannitol und Sorbit;
Zellulose-Vorbereitungen wie beispielsweise Maisstärke, Weizenstärke, Reisstärke, Kartoffelstärke, Gelatine,
Tragacanthgummi, Methylzellulose, Hydroxypropylmethylzellulose,
Natriumcarboxymethylzellulose und/oder Polyvinylpyrrolidon (PVP);
Granulierungsmittel; und bindende Mittel. Gegebenenfalls können Desintegrationsmittel
zugefügt
werden, wie beispielsweise quervernetzte Polyvinylpyrrolidone, Agar
oder Algininsäure
oder eines deren Salze, wie beispielsweise Natriumalginat. Gegebenenfalls
können
feste Dosierungsformen mit Zucker beschichtet oder magensaftresistent-beschichtet
sein unter Verwendung von Standard Techniken.
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Für die oralen
flüssigen
Vorbereitungen wie zum Beispiel Suspensionen, Elixiere und Lösungen umfassen
die geeigneten Trägerstoffe,
Excipients oder Verdünnungsmittel Wasser,
Glykole, Öle,
Alkohole etc. Zusätzlich
können
Aromastoffe, Konservierungsmittel, Farbstoffe und Ähnliche
zugefügt
werden.
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Für die bukkale
Verabreichung kann die Zusammensetzung in Form von Tabletten, Pastillen
etc. vorliegen, wie gewohnt formuliert.
-
Für die Verabreichung
durch Inhalation werden die β-haarnadelförmigen Peptidomimetika
gemäss
der Erfindung in geeigneter Weise in Form eines Sprays mit einer
Druckzerstäuberdose
oder eines Verneblers, unter Verwendung eines geeigneten Treibmittels
z. B. Dichlorodifluoromethan, Trichlorofluromethan, Kohlendioxyd
oder ein anderes geeignetes Gas, vorgelegt. Im Falle einer unter
Druck stehenden Spraydose kann die Dosierungseinheit durch das Vorlegen
eines Ventils ermittelt werden, um eine gemessene Quantität abzugeben.
Kapseln und Einsätze
z. B. aus Gelatine zur Verwendung in einem Inhalator oder einer
Einblasvorrichtung, welche eine Pulvermischung der β-haarnadelförmigen Peptidomimetika
gemäss
der Erfindung und eine geeignete Pulverbasis wie beispielsweise
Laktose oder Stärke
umfassen, können
formuliert werden.
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Die
Verbindungen können
ebenfalls in rektalen oder vaginalen Zusammensetzungen, wie beispielsweise
Zäpfchen
zusammen mit geeigneten Zäpfchen-Grundstoffen
wie beispielsweise Kakaobutter oder anderen Glyceriden, formuliert
werden.
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Zusätzlich zu
den vorher beschriebenen Formulierungen können die β-haarnadelförmigen Peptidomimetika gemäss der Erfindung
ebenfalls in Form von Depotvorbereitungen formuliert sein. Solche
langfristig wirkende Formulierungen können durch Implantation (z.
B. subkutan oder intramuskulär)
oder durch intramuskuläre
Injektion verabreicht werden. Für
die Herstellung solcher Depotvorbereitungen können die β-haarnadelförmigen Peptidomimetika gemäss der Erfindung
mit geeigneten polymeren oder hydrophoben Materialien (z. B. als
Emulsion in einem akzeptablen Öl)
oder Ionentauscherharzen oder als schwer lösliche Salze formuliert werden.
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Ausserdem
können
andere pharmazeutische Abgabesysteme verwendet werden, wie beispielsweise Liposome
und Emulsionen, welche an sich in der Technik bekannt sind. Gewisse
organische Lösungsmittel
wie Dimethylsulfoxid können
ebenfalls verwendet werden. Des Weiteren können die β-haarnadelförmigen Peptidomimetika gemäss der Erfindung
unter Verwendung eines Systems mit verzögerter Freisetzung, wie beispielsweise
halbdurchlässige
Matrizen von festen Polymeren, welche das therapeutische Mittel
enthalten, abgegeben werden. Verschiedene Materialien mit verzögerter Freisetzung
sind bewährt
und an sich dem Fachmann bekannt. Kapseln mit verzögerter Freisetzung
können,
je nach deren chemischen Natur, die Verbindungen während mehreren
Wochen und bis zu 100 Tagen freisetzen. Je nach der chemischen Natur
und der biologischen Stabilität
des therapeutischen Mittels können
zusätzliche
Methoden für
die Proteinstabilisation verwendet werden.
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Da
die β-haarnadelförmigen Peptidomimetika
gemäss
der Erfindung geladene Reste enthalten können, können diese in jeder oben beschriebenen
Formulierung als freie Basen oder als pharmazeutisch akzeptable
Salze enthalten sein. Pharmazeutisch akzeptable Salze tendieren
zu einer höheren
Löslichkeit
in wässrigen
oder anderen protischen Lösungsmittel
als die entsprechenden freien Basenformen.
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Die β-haarnadelförmigen Peptidomimetika
gemäss
der Erfindung oder ihre Zusammensetzungen werden allgemein in einer
wirksamen Menge, um den bestimmungsgemässen Zweck zu erreichen, verwendet.
Es ist offensichtlich, dass die verwendete Menge von der bestimmten
Anwendung abhängig
ist.
-
Zum
Beispiel für
die Verwendung als Desinfektionsmittel oder Konservierungsmittel
wird eine antimikrobiel wirksame Menge eines β-haarnadelförmigen Peptidomimetikums gemäss der Erfindung
oder einer Zusammensetzung davon auf das zu desinfizierende oder
zu konservierende Material angewendet oder diesem zugefügt. Eine
antimikrobiel wirksame Menge bedeutet eine Menge des β-haarnadelförmigen Peptidomimetikums
gemäss
der Erfindung oder dessen Zusammensetzung, welche das Wachstum einer
gezielten Mikrobenpopulation hemmt oder für diese tödlich ist. Da die antimikrobiel
wirksame Menge von der bestimmten Anwendung abhängig ist, für die Verwendung als Desinfektionsmittel
oder Konservierungsmittel, werden die β-haarnadelförmigen Peptidomimetika gemäss der Erfindung
oder deren Zusammensetzung dem zu desinfizierenden oder zu konservierenden
Material in relativ kleinen Mengen zugefügt oder angewendet. Typischerweise enthalten
die β-haarnadelförmigen Peptidomimetika
gemäss
der Erfindung weniger als 5 Gewichts% einer Desinfektionslösung oder
eines zu konservierenden Materials, vorzugsweise weniger als 1 Gewichts%
und besonders bevorzugt weniger als 0.1 Gewichts%. Ein durchschnittlicher
Fachmann ist fähig,
die antimikrobiellen wirksamen Mengen der bestimmten β-haarnadelförmigen Peptidomimetika
gemäss
der Erfindung für
bestimmte Anwendungen ohne übermässiges Experimentieren
zu ermitteln, zum Beispiel unter Verwendung der in den Beispielen
gelieferten in vitro Untersuchungen.
-
Für die Verwendung
zur Behandlung oder zur Vorbeugung von mikrobiellen Infektionen
oder mit solchen Infektionen verbundenen Krankheiten werden die β-haarnadelförmigen Peptidomimetika
gemäss
der Erfindung oder deren Zusammensetzungen in einer therapeutisch
wirksamen Menge verabreicht oder angewendet. Eine therapeutisch
wirksame Menge bedeutet eine wirksame Menge zur Verbesserung der
Symptome von mikrobiellen Infektionen oder mit diesen verbundenen
Krankheiten oder zur Verbesserung, zur Behandlung oder zur Vorbeugung
dieser mikrobiellen Infektionen oder Krankheiten. Die Ermittlung
einer therapeutisch wirksamen Menge gehört zu den Fähigkeiten des Fachmanns, insbesondere
in Anbetracht der hierin gelieferten detaillierten Beschreibung.
-
Wie
im Fall der Desinfektionsmittel oder Konservierungsmittel kann die
therapeutisch wirksame Dosierung für die topische Verabreichung
zur Behandlung oder zur Vorbeugung von bakteriellen Infektionen
ermittelt werden unter Verwendung, zum Beispiel, der in den Beispielen
angegebenen in vitro Untersuchungen. Die Behandlung kann angewendet
werden, wenn die Infektion erkennbar ist oder selbst wenn sie nicht
erkennbar ist. Ein durchschnittlicher Fachmann wird fähig sein,
die therapeutisch wirksamen Mengen zur Behandlung von topischen
Infektionen ohne übermässiges Experimentieren
zu ermitteln.
-
Für die systemische
Verabreichung kann eine therapeutisch wirksame Dosierung anfangs
von den in vitro Untersuchungen abgeschätzt werden. Zum Beispiel kann
eine Dosierung in einem tierischen Modell formuliert werden, um
eine zirkulierende Konzentration der β-haarnadelförmigen Peptidomimetika zu erhalten
in einem Bereich, der den in der Zellkultur ermittelten IC50 (das heisst die Konzentration einer Testverbindung, welche
für 50%
einer Zellkultur tödlich
ist) und den in der Zellkultur ermittelten MIC (das heisst die Konzentration
einer Testverbindung, welche für
100% einer Zellkultur tödlich
ist) umfasst. Eine solche Information kann verwendet werden, um
eine genauere nützliche
Dosierung in Menschen zu ermitteln.
-
Die
anfänglichen
Dosierungen können
ebenfalls von in vivo Daten, z. B. von tierischen Modellen, ermittelt
werden unter Verwendung von an sich in der Technik bekannten Verfahren.
Ein durchschnittlicher Fachmann könnte leicht die Verabreichung
für Menschen
basierend auf tierischen Daten optimisieren.
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Die
Dosierungsmengen für
Anwendungen als antimikrobielle Mittel können individuell angepasst
werden, um die Plasmaniveau der β-haarnadelförmigen Peptidomimetika
gemäss
der Erfindung zu liefern, welche genügen, um die therapeutische
Wirkung aufrecht zu erhalten. Therapeutisch wirksame Serumniveau
können durch
das Verabreichen von mehreren Dosierungen pro Tag erreicht werden.
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In
Fällen
von lokaler Verabreichung oder einer selektiven Aufnahme muss die
wirksame lokale Konzentration der β-haarnadelförmigen Peptidomimetika gemäss der Erfindung
nicht mit der Konzentration des Plasma verbunden sein. Der Fachmann
ist fähig,
die therapeutisch wirksamen lokale Dosierungen ohne übermässiges Experimentieren
zu optimisieren.
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Die
verabreichte Menge der β-haarnadelförmigen Peptidomimetika
ist natürlich
von der zu behandelnden Testperson abhängig, von ihrem Gewicht, der
Stärke
der Krankheit, der Verabreichungsweise und der Beurteilung des verschreibenden
Arztes.
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Die
antimikrobielle Therapie kann intermittierend wiederholt werden,
wenn Infektionen nachweisbar sind oder selbst wenn diese nicht nachweisbar
sind. Die Therapie kann alleine verordnet werden oder zusammen mit
anderen Medikamenten, wie beispielsweise antibiotische oder andere
antimikrobielle Mittel.
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Normalerweise
liefert eine therapeutisch wirksame Dosierung der β-haarnadelförmigen Peptidomimetika,
wie hierin beschrieben, einen therapeutischen Nutzen ohne eine wesentliche
Toxizität
zu verursachen.
-
Die
Hämolyse
von roten Blutkörperchen
wird oft für
die Bemessung der Toxizität
von verwandten Verbindungen wie beispielsweise Protegrin oder Tachyplesin
verwendet. Die Werte sind in %-lyse von roten Blutkörperchen,
welche in einer Konzentration von 100 μg/ml beobachtet werden, angegeben.
Typische Werte, welche für
kationische Peptide wie Protegrin und Tachyplesin ermittelt wurden,
sind im Bereich von 30–40% mit
MIC Mittelwerten von 1–5 μg/ml über einen
grossen Bereich von Pathogenen. Normalerweise zeigen die β-haarnadelförmigen Peptidomimetika
gemäss
der Erfindung eine Hämolyse
im Bereich von 0.5–10%,
oft im Bereich von 1–5%,
mit Wirkungsniveau, welche vergleichbar sind mit den oben erwähnten für Protegrin
und Tachyplesin. Somit besitzen die bevorzugten Verbindungen niedrige
MIC Werte und niedrige %-Hämolyse
von roten Blutkörperchen,
beobachtet bei einer Konzentration von 100 μg/ml.
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Die
Toxizität
von β-haarnadelförmigen Peptidomimetika
gemäss
der vorliegenden Erfindung kann durch pharmazeutische Standardverfahren
in Zellkulturen oder experimentellen Tieren ermittelt werden z.
B. durch das Ermitteln des LD50 (tödliche Dosis
für 50%
der Population) oder des LD100 (tödliche Dosis
für 100% der
Population). Das Dosierungsverhältnis
zwischen der toxischen und der therapeutischen Wirkung ist der therapeutische
Index. Verbindungen, welche hohe therapeutische Indexe aufweisen
sind bevorzugt. Die erhaltenen Daten von diesen Zellkultur-Untersuchungen
und von tierischen Studien können
für das
Formulieren von Dosierungsbereichen, welchen nicht toxisch für die Verwendung
bei Menschen sind, verwendet werden. Die Dosierung der β-haarnadelförmigen Peptidomimetika
gemäss
der Erfindung liegt vorzugsweise in einem Bereich von zirkulierenden
Konzentrationen, welche die wirksame Dosierung mit wenig oder keiner
Toxizität
umfasst. Die Dosierung kann je nach der verwendeten Dosierungsform
und dem verwendeten Verabreichungsweg in einem Bereich variieren.
Die genaue Formulierung, der Verabreichungsweg und die Dosierung
können von
dem individuellen Arzt angesichts des Zustands des Patientes gewählt werden.
(siehe z. B. Fingl et al. 1975, In: The Pharmacological Basis of
Therapeutics, Kap. 1, S. 1).
-
Die
folgenden Beispiele erläutern
die Erfindung ausführlicher,
beschränken
ihren Umfang jedoch in keiner Weise. Die folgenden Abkürzungen
werden in diesen Beispielen verwendet:
HBTU: 1-Benzotriazol-1-yl-Tetramethylurounium
Hexafluorophosphat (Knorr et al. Tetrahedron Lett. 1989, 30, 1927-1930)
HOBt:
1-Hydroxybenzotriazol
DIEA: Diisopropylethylamin
HORT:
7-aza-1-Hydroxybenzotriazol
HATU: O-(7-aza-Benzotriazol-1-yl)-N,N,N',N'-Tetramethyluronoium
Hexafluorophosphat Carpino et al. Tetrahedron Left. 1994, 35, 2279-2281)
-
Beispiele
-
1. Peptidsynthese
-
Verbinden des ersten Aminosäurerests
-
1.0
g 2-Chlorotritylchlorid-Harz (Barlos et al. Tetrahedron Lett. 1989,
30, 3943-3946) (1.08 mMol/g, 1.08 mmol) wurden in einen getrockneten
Kolben gefüllt.
Das Harz wurde in CH2Cl2 (10
ml) suspendiert und bei Zimmertemperatur schwellen gelassen unter
ständigem
Rühren.
Das Harz wurde zweimal mit 0.18 g (1.2 eq.) Bromessigsäure und
0.738 ml (4 eq.) Diisopropylethylamin (DIEA) in CH2Cl2 (10 ml) behandelt, die Mischung wurde bei
25°C während 2
Stunden geschüttelt.
Das Harz wurde ausgiebig gewaschen (CH2Cl2/MeOH/DIEA: 17/2/1; CH2Cl2, DMF; CH2Cl2; Et2O, jeweils
dreimal).
-
Dies
wurde gefolgt von einer nukleophilen Substitution von Brom mit einem
Boc-geschützten
Amin. Die verwendeten Boc-geschützten
Amine waren Boc-NH-CH2-CH2-NH2, Boc-NH-CH2-CH2-CH2-NH2 und Boc-NH-CH2-CH2-CH2-CH2-NH2. Das Boc-geschützte Amin,
gelöst
(3 eq) in DMSO: CH2Cl2 1:1
v/v 5 ml wurde dem Harz zugegeben. Das Harz wurde mit CH2Cl2, DMF, CH2Cl2 5 ml gewaschen,
3 Mal).
-
Das
Harz wurde über
Nacht getrocknet.
-
Die
folgenden vorgeladenen Harze wurden vorbereitet: (EA)G-O-Chlorotrityl-Harz;
(BA)G-O-Chlorotrityl-Harz;
(PrA)G-O-Chlorotrityl-Harz.
-
Synthesezyklus
-
Die
Synthese wurde unter Verwendung eines Syro-Peptid Synthesizers (Multisyntech)
oder eines ABI 433A ausgeführt,
unter Verwendung von 24 bis 96 Reaktionsgefässen. In jedem Gefäss wurden
60 mg Gewicht Harz vorgelegt vor der Ladung des obigen Harzes. Die
folgenden Reaktionszyklen wurden vorgesehen und ausgeführt:
Stufe | Reagenz | Zeit |
1 | CH2Cl2, Waschen und
Schwellen (manuell) | 3 × 1 Min. |
2 | DMF,
Waschen und Schwellen | 1 × 5 Min. |
3 | 40%
Piperidin/DMF | 1 × 5 Min. |
4 | DMF,
Waschen | 5 × 2 Min. |
5a | 5 Äquiv. Fmoc
Aminosäure/DMF
+
5 eq. HBTU
+ 5 eq. HOBt
+ 5 eq. DIEA | 1 × 120 Min. |
6 | DMF,
Waschen | 4 × 2 Min. |
7 | CH2Cl2, Waschen (am
Schluss der Synthese) | 3 × 2 Min. |
- Die Stufen 3 bis 6 werden wiederholt, um
jeden Aminosäure-
oder N-substituierten
Glycin-Baustein zuzufügen.
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Für die Einführung des
N-substituierten Glycin-Bausteins in spezifische Positionen in der
Kette wurden die folgenden Stufen 5b.1–5b.3 anstelle der Sufe 5a
verwendet.
- – 5b.1: 11 Äquivalente BrCH2COOH/DMF
+ 13 Äquivalente
DIC, 90 Min.;
- – 5b.2:
DMF, Waschen 4 × 2
Min.;
- – 5b.3:
20 Äquiv.
Aminbaustein mit geschütztem
Rest/DMF, 120 Min.
-
Ausserdem,
wenn ein N-substituierter Glycin-Baustein im vorherigen Zyklus eingeführt worden
ist, wurde die Stufe 5a wie folgt abgeändert: HBTU und HOBt wurden
ersetzt durch 3,5 eq. HATU, und 7 eq. DIEA wurden verwendet.
-
Spaltung des vollständig geschützten Peptidfragments
-
Nach
Beendigung der Synthese wurde das Harz in 1 ml (0.39 mMol) 1% TFA
in CH2Cl2 (v/v)
während 3
Minuten suspendiert, filtriert und das Filtrat wurde mit 1 ml (1.17
mMol, 3 eq.) 20% DIEA in CH2Cl2 (v/v)
neutralisiert. Dieses Verfahren wurde zweimal wiederholt, um eine
Beendigung der Spaltung zu gewährleisten. Das
Filtrat wurde bis zur Trockenheit verdampft und ein Muster des Produkts
wurde vollständig
entschützt
zur Analyse durch HPLC mit Umkehrphase (Säule C18),
um die Effizienz der linearen Peptidsynthese zu beobachten.
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Zyklisation des linearen Peptids
-
100
mg des vollständig
geschützten
linearen Peptids wurden in DMF (9 ml, Konz. 10 mg/ml) gelöst. Anschliessend
wurden 41.8 mg (0.110 mMol, 3 eq.) HATU, 14.9 mg (0.110 mMol, 3
eq) HOAt und 1 ml (0.584 mMol) 10% DIEA in DMF (v/v) zugegeben und
die Mischung wurde bei 20°C
während
16 Stunden gewirbelt und anschliessend unter hohem Vakuum konzentriert.
Der Rest wurde zwischen CH2Cl2 und
H2O/CH3CN (90/10;
v/v) aufgeteilt. Die Phase CH2Cl2 wurde verdampft, um das vollständig geschützte zyklische
Peptid zu erhalten.
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Entschützen des zyklischen Peptids
-
Das
erhaltene zyklische Peptid wurde in 1 ml der Spaltungsmischung enthaltend
95% Trifluoroessigsäure
(TFA), 2.5% Wasser und 2.5% Triisopropylsilan (TIS) gelöst. Die
Mischung wurde bei 20°C
während
2.5 Stunden stehen gelassen und anschliessend unter Vakuum konzentriert.
Der Rest wurde in einer Lösung
von H2O/Essigsäure (75/25: v/v) gelöst und die
Mischung wurde mit Diisopropylether extrahiert. Die Wasserphase wurde
unter Vakuum getrocknet und anschliessend wurde das Produkt durch
präparative
HPLC mit Umkehrphase gereinigt.
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Guanidinylieren der Aminfunktionen
der Seitenkette mit entschützten
Triflyl-Guanidinen
-
8
mg des entschützten
zyklischen Peptids und N,N-di-Boc-Trifluoromethanesulfonylguanidin (270
mg, 15 eq.) wurden in Wasser und Dioxan (3 ml, 1:5; v/v) gelöst. Triethylamin
(190 μl,
15 eq.) wurde zugefügt
und die Lösung
wurde bei Raumtemperatur während
72 Stunden gerührt.
Die Lösung
wurde unter Vakuum konzentriert, um das Dioxan zu entfernen. Wasser
(1 ml) und CH2Cl2 (1
ml) wurden zugegeben. Die extrahierte Phase von CH2Cl2 wurde aufkonzentriert. Der Rest wurde wieder
in einer Mischung von TFA und CH2Cl2 (1:1, 2 ml) während 1 Stunde bei Raumtemperatur
gelöst.
Die Lösung
wurde dann mit Diethylether behandelt, die organische Schicht wurde
entfernt und der Rest in Vakuum getrocknet.
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Reinigung des zyklischen Peptids
-
Nach
der Lyophilisation wurden Produkte in Form von weissem Pulver erhalten
und mit ESI-MS analysiert. Die analytischen Daten umfassend die
Retentionszeiten HPLC und ESI-MS sind in der Tabelle 1 angegeben.
-
Die
Retentionszeiten der analytischen HPLC (RT, in Minuten) wurden unter
Verwendung einer VYDAC 218TP104 Säule (Länge 25 cm) ermittelt mit Gradient
A (50% CH3CN + 0.1% TFA und 50% H2O + 0.1% TFA 100% CH3CN
+ 0.1% TFA und 0% H2O + 0.1% TFA en 25 Minuten)
oder Gradient 13 unter Verwendung des Lösungsmittels A (H2O
+ 0.02% TFA) und B (CH3CN) 0 Min: 92% A,
8% B; 8 Min: 62% A, 38% B; 9–12
Min: 0% A, 100% B.
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Die
Reinigung wurde unter Verwendung der präparativen HPLC mit Umkehrphase
mit Gradient C ausgeführt:
10%
CH3CN + 0.1% TFA und 90% H2O
+ 0.1% TFA 60% CH3CN + 0.1% TFA und 40%
H2O + 0.1% TFA in 20 Minuten.
-
Beispiele
1 und 3–6
sind in Tabelle 1 gezeigt. Die Peptide wurden synthetisiert beginnend
mit der Aminosäure
in der Position P6, welche an das Harz gebunden wurde. Die Ausgangsharze
waren (EA)G-O-Chlorotrityl-Harz; (BA)G-O-Chlorotrityl-Harz; und
(PrA)G-O-Chlorotrityl-Harz,
welche wie oben beschrieben vorbereitet wurden. Die linearen Peptide
wurden auf festem Träger
synthetisiert gemäss
dem obigen Verfahren in der folgenden Sequenz: P7-P8-P9-P10-P11-P12-DPro-Pro-P1-P2-P3-P4-P5-P6-Harz, gespalten,
zyklisiert, entschützt
und gereinigt wie angegeben.
-
Die
Retentionszeiten HPLC (Minuten) wurden unter Verwendung von Gradient
A ermittelt.
-
Beispiel
2 ist ebenfalls in der Tabelle 1 gezeigt. Das Peptid wurde synthetisiert
beginnend mit einem Vorläufer
der Aminosäure
in der Position P6, welche an das Harz gebunden wurde. Das Ausgangsharz
war (EA)G-O-Chlorotrityl-Harz, welches wie oben beschrieben vorbereitet
wurde. Das lineare Peptid wurde auf festem Träger synthetisiert gemäss dem obigen
Verfahren in der folgenden Sequenz: P7-P8-P9-P10-P11-P12-DPro-Pro-P1-P2-P3-P4-P5-
Vorläufer
von P6-Harz, wobei Lys in den Positionen P9, P4 und P5 eingeführt wird.
Das geschützte
Peptid wurde dann gespalten, zyklisiert, entschützt, guanidinylisiert und gereinigt
wie angegeben, wobei die Guanidinysation (EA)G in (EGU)G und Lys
in hArg umwandelt.
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Die
Retentionszeiten HPLC (Minuten) wurden unter Verwendung von Gradient
A ermittelt.
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Beispiele
7–12 sind
ebenfalls in der Tabelle 1 gezeigt.
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0.5
g 2-Chlorotritylchorid-Harz (Barlos et al. Tetrahedron Lett. 1989,
30, 3943-3946) (0.83 mMol/g, 0.415 mmol) wurden in einen getrockneten
Kolben gefüllt.
Das Harz wurde in CH2Cl2 (10
ml) suspendiert und bei Zimmertemperatur schwellen gelassen unter
ständigem
Rühren
während
30 Minuten. Das Harz wurde mit 0.415 mMol (1 eq) des ersten in geeigneter
Weise geschützten
Aminosäurerests
(siehe unten) und 284 μl
(4 eq) Diisopropylethylamin (DIEA) in CH2Cl2 (2.5 ml) behandelt, die Mischung wurde
bei 25°C
während
4 Stunden geschüttelt.
Die Harzfarbe änderte
sich auf violett und die Lösung
blieb gelblich. Das Harz wurde geschüttelt (CH2Cl2/MeOH/DIEA: 17/2/1), 30 ml während 30
Minuten; anschliessend in der folgenden Ordnung gewaschen mit CH2Cl2 (1×), DMF
(1×),
CH2Cl2 (1×), MeOH
(1×),
CH2Cl2 (1×), MeOH
(1×),
CH2Cl2 (2×), Et2O (2×) und
in Vakuum während
6 Stunden getrocknet. Die Ladung war typischerweise 0.6–0.7 mMol/g.
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Das
folgende vorgeladene Harz wurde vorbereitet: Fmoc-ProO-Chlorotrityl-Harz.
-
Die
Peptide wurden synthetisiert beginnend mit der Aminosäure Pro,
welche an das Harz gebunden wurde. Die Ausgangsharze waren Fmoc-ProO-Chlorotrityl-Harz,
welches wie oben beschrieben vorbereitet wurden. Die linearen Peptide
wurden auf festem Träger
synthetisiert gemäss
dem obigen Verfahren in der folgenden Sequenz: Harz-Pro-DPro-P12-P11-P10-P9-P8-P7-P6-P5-P4-P3-P2-P1, gespalten,
zyklisiert, entschützt
und gereinigt wie angegeben. Die Retentionszeiten HPLC (Minuten)
wurden unter Verwendung von Gradient B ermittelt, wie oben beschrieben.
Das Einarbeiten von (PeA)G in den relevanten Positionen der Beispiele
7–12 wurde
unter Verwendung von Bromessigsäure
und Boc-NH-CH2-CH2-CH2-CH2-CH2-NH2 ausgeführt.
-
-
2. Biologische Methoden
-
2.1. Vorbereitung der Peptide
-
Die
lyophilisierten Peptide wurden auf einer Mikrowaage (Mettler MT5)
gewogen und in sterilem Wasser enthaltend 0.01% Essigsäure gelöst.
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2.2 Antimikrobielle Wirkung der Peptide
-
Die
antimikrobiellen Wirkungen der Peptide wurden mit der Bouillon-Mikrodilutions-Methode NCCLS (siehe
Referenz 1 unten) ermittelt und in sterilen 96-Loch Platten (Nunclon
Polystyren Mikrotiterplatten) in einem Gesamtvolumen von 100 μl untersucht.
Die Innocula der Mikroorganismen wurden mit 0.5 Mcfarland Standard
vorbereitet und anschliessend verdünnt in eine Müller-Hinton-Brühe (MH),
wobei etwa 106 Kolonien formende Einheiten
(CFU)/ml für
die Bakterien Aliquots (50 μl)
der Innocula erhalten wurden und zu 50 μl MH Brühe, welche das Peptid in seriellen
doppelten Verdünnungen
enthält,
gegeben. Die verwendeten Mikroorganismen waren Escherichia coli
(ATCC 25922), Pseudomonas aeruginosa (P. aeruginosa) (ATCC 27853), Pseudomonas
putida (ATCC 27853), Staphylococcus aureus (ATCC 29213 und ATCC
25923). Die antimikrobiellen Wirkungen der Peptide wurden in der
minimalen Hemmkonzentration (MIC) in μg/ml ausgedrückt, in welcher kein erkennbares
Wachstum beobachtet wurde nach 18–20 Stunden Inkubation der
Microtiterplatten bei 37°C.
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2.3 Hämolyse
-
Die
Peptide wurden auf deren hämolytische
Wirkung gegen menschliche rote Blutkörperchen (hRBC) getestet. Frische
hRBC wurden drei Mal mit Phosphat-gepufferter Salzlösung (PBS)
durch Zentrifugieren während
10 Min. bei 2000 × g
gewaschen. Peptide bei einer Konzentration von 100 μg/ml wurden
mit 20% v/v hRBC während
1 Stunde bei 37°C
inkubiert. Die schlussendliche Erythrozyt Konzentration war etwa
0.9 × 109/ml. Ein Wert von 0% resp. 100% Zelllyse
wurde durch Inkubation der hRBC in Anwesenheit von PBS alleine resp.
0.1% Triton X-100 in H2O ermittelt. Die
Proben wurden zentrifugiert und der Überstand wurde zwanzigfach
verdünnt
in einem PBS Puffer und die optische Dichte (CD) der Probe bei 540
nM wurde gemessen. Der 100% Lyse-Wert (OD540H2O) ergab eine CD von etwa 1.6–2.0. Das
Prozent der Hämolyse
wurde wie folgt berechnet: (OD540Peptid/OD540H2O) × 100%.
-
2.4 Resultate
-
Die
Resultate der oben beschriebenen Versuche sind in der nachfolgenden
Tabelle 2 angegeben.
-
Referenzen
-
- 1. National Committee for Clinical Laboratory Standards.
1993. Methods for dilution antimicrobial susceptibility tests for
bacteria that grow aerobically, 3rd ed.
Approved standart M7-A3. National Committee for Clinical laboratory
standards, Villanova, Pa.
- 2. Mossman T. J Immunol Meth 1983, 65, 55-63
- 3. Berridge MV, Tan AS. Archives of Biochemistry & Biophysics 1993,
303, 474-482
-
Tabelle 2. Minimale Hemmkonzentrationen
(MIC in μg/ml)
und Prozentsatz der Hämolyse
bei einer Konzentration von 100 μg/ml
des Peptids:
Bsp. | Escherichia coli
ATCC 25922 | Pseudomonas
putida ATCC 27853 | Staphylococcus
aureus ATCC 29213 | Staphylococcus
aureus ATCC 25923 | P.
Aeruginosa ATCC27853 | Haemolyse hRBC |
1 | 6.2 | 6.2 | 12.5 | 12.5 | n.
d. | 1.7 |
2 | 12.5 | 6.2 | 12.5 | 12.5 | n.
d. | 8.8 |
3 | 25 | 12.5 | 50 | 50 | n.
d. | 1.6 |
4 | 12.5 | 12.5 | 12.5 | 12.5 | n.
d. | 4.2 |
5 | 6.2 | 12.5 | 6.2 | 6.2 | n.
d. | 2.1 |
6 | 12.5 | 6.2 | 6.2 | 6.2 | n.
d. | 7.0 |
8 | 32 | n.
d. | 128 | 128 | 8 | 1.1 |
9 | 32 | n.
d. | 128 | 128 | 16 | 1.4 |
10 | 64 | n.
d. | 128 | 128 | 8 | 1.0 |
11 | 32 | n.
d. | 128 | 128 | 8 | 1.1 |
12 | 64 | n.
d. | 128 | 128 | 8 | 2.2 |
n. d.: nicht
ermittelt |