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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren der Replikation des Hepatitis-C-Virus.
Die Erfindung betrifft auch ein Screening-Verfahren für Inhibitoren
des Hepatitis-C-Virus.
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Das
Hepatitis-C-Virus oder HCV, das 1989 von Choos Arbeitsgruppe identifiziert
wurde (Choo et al., 1989), ist das Hauptagens der Virusinfektionen,
die lange Zeit Non-A-Non-B-Hepatitiden
genannt wurden. Die Terminologie „Non-A-Non-B" wurde in den 70er
Jahren eingeführt,
um die Hepatitiden zu beschreiben, deren ätiologische Mittel, die noch
nicht identifiziert sind, serologisch von den Hepatitiden A und
B verschieden erscheinen, dank dem Einsatz immunologischer Tests
(Feinstone et al., 1975; Prince et al., 1974).
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Klinisch
gesehen, ist die Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus durch ein starkes
Vorherrschen asymptomatischer Formen und der häufigen Entwicklung hin zur
Chronizität
gekennzeichnet.
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Die
molekulare Klonierung und Sequenzierung des Hepatitis-C-Virus wurden
zuerst von Choo et al. (1988 und 1989) durchgeführt und von anderen Arbeitsgruppen
bestätigt
(Kato et al., 1990; Okamoto et al., 1992; Inchauspé et al.,
1991). Die Sequenzanalyse des Genoms des HCV zeigt eine einzelne
offene Lesephase, deren AUG-Initiator sich in der Position 342 des
Genoms findet. Wie bei bestimmten positiven RNA-Viren ist die 5' nicht-kodierende
Region von HCV in den Prozess der Translationsinitiation durch die
Gegenwart einer internen Ribosomeneintrittsstelle oder IRES involviert
(Tsukiyama-Kohara et al., 1992; Reynolds et al., 1995).
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Die
Konstruktion einer cDNA, die für
die Gesamtheit des Polyproteins des Hepatitis-C-Virus kodiert, und ihre Expression in
verschiedenen prokaryotischen oder eukaryotischen Vektoren haben
die Präzisierung der
Genomorganisation und die Charakterisierung der verschiedenen Proteine,
die aus der Reifung des Polyproteins folgen, erlaubt. Verschiedene
Prozesse der Spaltung dieses Polyproteins, die virale und zelluläre Proteasen
involviert, erzeugen die strukturellen und nicht-strukturellen Proteine.
Studien der in-vitro-Translation und in-vivo-Expression (Grakoui
et al., 1993; Hijikata et al., 1991) haben es ermöglicht,
die Reihenfolge anzugeben, in der die Proteine durch das Genom kodiert
sind und die wie folgt schematisch dargestellt ist: H2N-C-E1-E2-p7-NS2-NS3-NS4A-NS4B-NS5A-NS5B-COOH.
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Das
erste Drittel des Genoms von Hepatitis C kodiert für die strukturellen
Proteine C, E1, E2 und p7. Die verschiedenen Proteine der Strukturregion
sind das Ergebnis der Mitwirkung von Proteasen zellulären Ursprungs.
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Das
C-Protein, das ein Molekulargewicht von ungefähr 21 kDa hat und 173 Aminosäuren enthält, ist das
Kapsidprotein. Dieses Protein ist der Hauptbestandteil des Nukleokapsids
von HCV. Die carboxyterminale Region, die sich zwischen den Aminosäuren 174
bis 191 befindet, stellt das Signalpeptid des E1-Glykoproteins dar.
Diese Sequenz wird durch eine Signalase gespaltet. Das Kapsidprotein
C mit sehr basischer Zusammensetzung aufgrund seines Reichtums an
den Aminosäuren
Arginin und Lysin (23,5% der Aminosäuren in der N-terminalen Region)
könnte
in die RNA-Protein-Wechselwirkungen involviert sein.
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Die
E1- und E2-Glykoproteine, die ein Molekulargewicht von 31 bzw. 70
kDa haben, stellen die Hüllglykoproteine
dar. Sie sind Membran-Glykoproteine vom Typ I, sie haben jeweils
eine hydrophobe Domäne
an ihrem carboxyterminalen Ende. Außerdem haben sie jeweils eine
hydrophobe Signalsequenz am N-terminalen Ende, die eine Translokation
in das endoplasmatische Retikulum und eine Reifung dieser Proteine
durch zelluläre
Signalasen erlaubt. Die zwischen 174-191 enthaltenen Aminosäuren und
die zwischen 371-383 enthaltenen Aminosäuren des Polyproteins des HCV
entsprechen den Signalpeptiden der E1- und E2-Glykoproteine. Die
letzte Aminosäure
der Sequenz von E2 befindet sich in der Position 746 des Polyproteins
des HCV und die letzte Aminosäure
des E1-Glykoproteins ist in der Position 383 des Polyproteins, was
bedeutet, dass das Signalpeptid des E2-Glykoproteins ein integraler
Teil von E1 ist.
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Zwischen
E2 und dem NS2-Protein wurde ein kleines Protein p7 identifiziert,
dessen Funktion noch nicht bekannt ist.
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Die
verbleibenden zwei Drittel des Genoms von HCV kodieren für die nicht-strukturellen
Proteine NS2, NS3, NS4A, NS4B, NS5A und NS5B.
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Das
NS2-Protein ist ein hydrophobes Protein mit 23 kDa, dessen N-terminale
Aminosäure
in der Position 810 und dessen C-terminale Aminosäure in der
Position 1026 auf dem Polyprotein ist. Das NS2-Protein und das N-terminale
Drittel von NS3 hätten
eine Funktion der Protease, die eine Spaltung zwischen dem NS2- und
NS3-Protein sicherstellt (Grakoui et al., 1993). Diese Protease
wäre eine
Zink-abhängige
Metalloprotease. Diese Beobachtung basiert auf der Tatsache, dass
die Aktivität
dieses Proteins durch EDTA gehemmt und durch ZnCl2 stimuliert
würde.
Das Histidin in der Position 952 und das Cystein in der Position
993 scheinen in die katalytische Aktivität dieses Enzyms involviert
zu sein.
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Das
NS3-Protein ist ein Protein mit 70 kDa. Zwischen den Aminosäuren 1027
und 1657 des Polyproteins des HCV angeordnet, hat es zwei verschiedene
funktionale Domänen:
der N-terminale Teil des Proteins kodiert für eine Protease und die C-terminale
Domäne
für eine
RNA-abhängige
NTPase/Helikase.
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Das
NS4-Protein ist ein Protein, das ein scheinbares Molekulargewicht
von 8 kDa hat. Es befindet sich auf dem Polyprotein zwischen den
Aminosäuren
1658 und 1711. Seine Funktion wäre
die Rolle eines Co-Faktors für
eine NS3-Protease, da Studien gezeigt haben, dass die Spaltung der
Verbindungen NS3/NS4A, NS4A/NS4B und NS4B/NS5A das NS4A-Protein
erfordert. Dieses Protein beschleunigt auch die NS5A/NS5B-Spaltung,
ohne unerlässlich
zu sein.
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Das
NS4B-Protein des HCV, das ein Molekulargewicht von 27 kDa hat, hat
bislang keine bekannte Funktion. Das NS4B-Protein befindet sich
zwischen den Aminosäuren
1712 und 1972 der Polyproteins des HCV. Außerdem erscheint das NS4B-Protein
als basisches Protein.
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Das
NS5A-Protein des HCV, das ein Molekulargewicht von 56 kDa hat, ist
ein Protein, das mit dem NS5B-Protein wechselwirkt und wahrscheinlich
an der Replikation des HCV teilhat. Das NS5A-Protein befindet sich
zwischen den Aminosäuren
1973 und 2420 des Polyproteins des HCV vom Genotyp 1a. Gemäß den verschiedenen
beobachteten Genotypen kann dieses Protein jedoch verschiedene Inserts
an Aminosäuren
umfassen: es umfasst also 466 Aminosäuren für den Genotyp 2a, 452 Aminosäuren für den Genotyp
3a, während es
nur 466 Aminosäuren
für den
Genotyp 1a umfasst. Obwohl die Hauptfunktion dieses Proteins noch
unbekannt ist, zeigt es doch einige Charakteristika. Die Expression
eines 56-kDa-Proteins und eines 58-kDa-Proteins wurde beobachtet.
Sie entspricht einer Phosphorylierung und einer Hyperphosphorylierung
des NS5A-Proteins, die zur Produktion des 56- bzw. 58-kDa-Proteins
führt.
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Das
NS5B-Protein, das ein Molekulargewicht von 68 kDa hat, befindet
sich zwischen den Aminosäuren
2421 und 3011 des Polyproteins. Das Vorhandensein von Gly-Asp-Asp-Peptidmotiven
oder GDD-Motiv, analog zu jenen, die in der Polypeptidsequenz der
RNA-abhängigen
RNA-Polymerasen zahlreicher RNA-Viren gefunden werden, erlaubt,
dass das NS5B-Protein als Kandidat für die Funktion der Replikase
vorgeschlagen wird.
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Das
Hepatitis-C-Virus scheint seine pathogene Wirkung ausschließlich in
der Leber der infizierten Patienten oder Tiere zu entfalten (Negro
et al., 1992). Versuche zur Viruspropagation auf menschlichen oder
von Schimpansen stammenden Hepatozyten haben jedoch zu abortiven
Zyklen geführt
(Lanford et al., 1994). Andere Arbeiten, über die Seipp et al. (1997)
berichten und die eine Infektion verschiedener Zelllinien (HuH7
und HepG2) oder Zellen porcinen Ursprungs (PK15) betreffen, haben
die Möglichkeit
einer Virusinfektion und Replikation aufgezeigt. Es ist derzeit
schwierig, die Nutzung dieser Zellsysteme im Hinblick auf eine massive
Virusproduktion ins Auge zu fassen. Die Replikation des viralen
Genoms in den Lymphozyten des peripheren Bluts von Patienten, die
an Hepatitis C leiden, oder in einer Subpopulation von Monozyten/Makrophagen
von PBMC (peripheral blood mononuclear cells, mononukleäre Zellen
des peripheren Blutes) wurde von verschiedenen Autoren beschrieben
(Bouffard et al., 1992). Kürzlich
haben aber Shimizu und seine Mitarbeiter gezeigt (Shimizu et al.,
1992; Shimizu et al., 1994), dass die Replikation des HCV in einer
Linie, die von einer lymphoblastischen T-Zell-Leukämie (Molt4-Zellen) stammte,
oder in einer HPB-Ma-Zelllinie, die zuvor durch ein murines Retrovirus
(murines Leukämievirus)
infiziert wurde, stattfinden konnte. Ein infektiöser Zyklus wurde auch in letzteren
Zellen reproduziert. Das Vermögen
dieser Zellen, das virale Genom des HCV zu replizieren, hat die
Einführung
eines in-vitro-Neutralisationstests erlaubt (Shimizu et al., 1994).
Daher wurde die Neutralisation des Virus nach der Inkubation mit
bestimmten Sera von Patienten mit dem Verlust des Replikationsvermögens des
HCV auf diesen Zelllinien in Verbindung gebracht. Außerdem waren
die Autoren bei Verwendung der HPB-Ma-Zellinie auch in der Lage,
die Reinfektion der Zellen durch das HCV und die Empfindlichkeit
des Virus gegen Interferon zu zeigen (Shimizu et al., 1994).
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Außerdem wurde
kürzlich
von den Arbeitsgruppen von C.M. Rice (Kolykhalov et al., 1997) und
R.H. Purcell (Yanagi et al., 1997) gezeigt, dass es möglich ist,
eine infektiöse
cDNA des HCV zu rekonstituieren. Schimpansen, die eine intrahepatische
Injektion von RNA erhielten, die von der vollständigen cDNA des HCV transkribiert
war, waren in der Lage, nach einigen Wochen eine Infektion zu reproduzieren.
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EP 1 043 399 betrifft ein
Zellkultursystem des Hepatitis-C-Virus, das im Wesentlichen eukaryotische Zellen
umfasst, die ein genetisches Material enthalten, das für das transfizierte
HCV spezifisch ist, gekennzeichnet durch die Tatsache, dass die
eukaryotischen Zellen humane Hepatomazellen sind und dass das für das transfizierte
HCV spezifische genetische Material ein HCV-RNA-Konstrukt ist, das
die HCV-spezifischen RNA-Segmente umfasst: 5'NTR, NS3, NS4A, NS4B, NS5A, NS5B und
3'NTR sowie ein
zusätzliches
selektierbares Markergen (Selektionsgen). Die betreffenden Zellen
sind humane Hepatomazellen HuH7 und der Genotyp des verwendeten
Hepatitis-C-Virus ist der Genotyp 1b (Lohmann et al., 1997). Dieser
Replikationsprozess ist jedoch auf den Genotyp 1a des HCV nicht
anwendbar.
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Das
Hauptproblem bei der Untersuchung des Hepatitis-C-Virus (HCV) ist
das Fehlen eines Zellsystems, das in der Lage ist, den viralen Zyklus
des HCV zu reproduzieren. Es ist derzeit in der Tat schwierig, Hypothesen
aufzustellen, um die Gründe
dafür anzugeben.
Die Möglichkeit,
dass sich das Hepatitis-C-Virus auf bestimmten Zelllinien repliziert,
wurde jedoch einige Male erwähnt
(Kato und Shimotohno, 2000). Valli et al., Res. Virol., 1997, 148:181-186,
zeigen die Verwendung von Vero-Zellen für die Replikation des HCV.
Daraus ergibt sich, dass alle Kenntnisse, die in Bezug auf das Hepatitis-C-Virus
erhalten wurden, insbesondere über
seine Struktur, den Zusammenbau seiner Proteine und seine genomische
Organisation, auf Studien der Translation der komplementären DNA
des HCV basieren, die in vitro in einem azellulären System und in vivo in den
Zellen in Kultur durchgeführt
wurden. Daher sind die Mechanismen der Propagation und der viralen
Replikation wenig bekannt. Blockierungen können auf verschiedenen molekularen
Leveln vorkommen. Sie können
auf dem Level der Adsorption der Viruspartikel und des Rezeptors,
der Dekapsidation der Viruspartikel, der Expression des Genoms oder
der Replikation stattfinden. Das durch die vorliegende Erfindung
gelöste sachliche
Problem ist also das Auffinden eines neuen Typs von Zellen für die Replikation
des HCV. Die Lösung ist
die Verwendung von Vero/G418-Zellen, wie sie bei der CNCM am 13.
April 2001 unter der Nummer I-2659 hinterlegt wurden.
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Einer
der Aspekte der Erfindung ist also die Verwendung von Vero/G418-Zellen,
wie sie bei der CNCM am 13. April 2001 unter der Nummer I-2659 hinterlegt
wurden, die spezielle Zellfaktoren aufweisen, um die Replikation
des Genoms des Hepatitis-C-Virus in diesen Zellen zu erlauben.
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Einer
der anderen Aspekte der Erfindung ist die Verwendung dieser Zellen
für die
Replikation sowie die Vermehrung und somit die Produktion des Hepatitis-C-Virus.
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Einer
der anderen Aspekte der Erfindung ist es, ein neues Verfahren der
Replikation und Produktion des Genotyps 1a des Hepatitis-C-Virus
durch Transformation von Vero/G418-Zellen, wie sie bei der CNCM
am 13. April 2001 unter der Nummer I-2659 hinterlegt wurden, anzugeben.
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Einer
der anderen Aspekte der Erfindung ist die Verwendung dieser Zellen
in einem neuen Screening-Verfahren für Anti-HCV-Mittel und somit
die Bereitstellung von Inhibitoren des Hepatitis-C-Virus.
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Die
Erfindung betrifft sie Verwendung von Vero/G418-Zellen, wie sie
bei der CNCM am 13. April 2001 unter der Nummer I-2659 hinterlegt
wurden, die in der Lage sind, eine Prenylierung von Proteinen durchzuführen, die
durch das Genome des Hepatitis-C-Virus (HCV) kodiert werden, wie
die Prenylierung des NS5A-Proteins, für die Replikation und gegebenenfalls
die Produktion des HCV oder abgeleiteter lebensfähiger Mutanten in einem geeigneten
Kulturmedium.
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Zahlreiche
Proteine zellulären,
aber auch viralen Ursprungs erfahren posttranslationale Modifizierungen,
die ihre zelluläre
Lokalisation orientieren. Einige dieser Proteine haben Fettsäure-Modifizierungen.
Eine besonders interessante Modifizierung ist die Prenylierung,
die der Alkylierung eines Cysteins durch eine Farnesyl- (15 Kohlenstoffatome)
oder Geranylgeranyl-Gruppe (20 Kohlenstoffatome) entspricht, wobei
diese Gruppen aus der Polymerisation von Mevalonsäure resultieren.
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Das
Vorhandensein von zwei Cysteinresten (CC) am carboxyterminalen Ende
des NS5A-Proteins (Grakoui et al., 1993) lässt annehmen, dass dieses Protein
durch Prenylierung modifiziert werden kann (Casey P. J., 1992).
Die Prenyltransferasen können
an das Cystein in der C-terminalen Position eine Farnesyl- bzw. Geranylgeranyl-Gruppe
mit 15 bis 20 Kohlenstoffatomen anfügen, die aus der Polymerisation
von Mevalonsäure
stammen. Die Motive, die identifiziert wurden und für diese
Modifizierungen verantwortlich sind, sind oft vom CAAX- oder CC-Typ,
worin C Cystein, A eine aliphatische Aminosäure und X eine Aminosäure wie
M (Methionin), S (Serin), Q (Glutamin) oder L (Leucin) ist.
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Der
Ausdruck „Replikation
des HCV" bezeichnet
den oder die molekularen Prozess(e), der (die) zur Synthese eines
Strangs negativer Polarität
führt (führen), der
dazu dient, neue Stränge
positiver Polarität
hervorzubringen, die das genomische Material des HCV bilden.
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Der
Ausdruck „Produktion
des HCV" bezeichnet
die Möglichkeit
für eine
gegebene Zelle, infektiöse Partikel
des Hepatitis-C-Virus zu reproduzieren (viraler Vermehrungszyklus).
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Der
Ausdruck „abgeleitete
lebensfähige
Mutanten" bezeichnet
lebensfähige
Varianten, die nur aus der Selektion des Replikons des HCV unter
verschiedenen Selektionsdrü cken
stammen können.
Dieser Selektionsdruck muss die Selektion von Mutationen im Genom
des HCV herbeiführen,
die zu einer besseren Replikation, zu einer quantitativeren Expression
der verschiedenen Proteine und als Folge davon zu einer besseren Resistenz
der gegenüber
dem Selektionsprodukt führen.
Nur lebensfähige
Mutationen, die eine Resistenz gegen den Selektionsdruck erlauben,
werden betrachtet. Die anderen, nicht lebensfähigen Mutationen führen zum
Tod der Zelle.
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Der
Ausdruck „in
einem geeigneten Kulturmedium" bezeichnet
das Medium, in welchem die Zelllinie am besten wachsen kann. Dieses
Kulturmedium kann insbesondere das DMEM/10% FCS (fetales Kälberserum)
Medium sein, ergänzt
mit den notwendigen Elementen für
die Selektion, beispielsweise Neomycin (G418) oder Hygromycin B.
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Die
Erfindung betrifft auch die Verwendung, wie oben definiert, von
Vero/G418-Zellen, wie sie bei der CNCM am 13. April 2001 unter der
Nummer I-2659 hinterlegt wurden. Diese Zellen stammen von der speziellen
Zelllinie Vn5, die aus der Transformation einer Vero-Zelle durch
das Resistenzgen gegen Neomycin resultiert. Diese Vn5- oder Vero/G418-Zellen
werden von Frese et al. (1995) beschrieben.
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Die
Erfindung betrifft die Verwendung, wie oben definiert, von Vero/G418-Zellen,
wie sie bei der CNCM am 13. April 2001 unter der Nummer I-2659 hinterlegt
wurden, wobei diese Zellen durch eine Nukleinsäure transformiert sind, die
das ganze oder einen Teil des Genoms des HCV oder vom HCV angeleiteter
Mutanten enthält.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung können
diese Zellen durch folgende Resistenzgene gegen Antibiotika transformiert
sein: Bleomycin-, Phleomycin- oder
Zeocinresistenzgen; oder Puromycin-, Hygromycin B- oder Neomycin-Resistenzgen.
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Um
diese Zellen zu transformieren, umfasst die verwendete Ribonukleinsäure die
folgenden Teile des Genoms des HCV: die 5' und 3' nicht-kodierenden Regionen, einen Teil
der Sequenzen, die für
das Kapsidprotein C kodieren (Sequenz zwischen 50 und 100 Nukleotiden),
und die Region, die für
die nicht-strukturellen Proteine kodiert, nämlich NS2, NS3, NS4A, NS4B,
NS5A und NS5B oder NS3, NS4A, NS4B, NS5A und NS5B.
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Die
lebensfähigen
Varianten des HCV resultieren vorteilhafterweise aus der Selektion
des Replikons unter verschiedenen Selektionsdrücken. Dieser Druck bewirkt
die Selek tion von Mutationen im Genom, die zu einer besseren Resistenz
gegen das Selektionsprodukt führen.
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Die
Erfindung betrifft auch die Verwendung, wie oben definiert, dadurch
gekennzeichnet, dass die Nukleinsäure ausgewählt ist aus:
- – jenen,
die für
die strukturellen und nicht strukturellen Proteine des HCV kodieren,
oder
- – jenen,
die für
die nicht strukturellen Proteine des HCV kodieren, oder
- – den
Replikons, die ein Resistenzgen gegen ein Antibiotikum, insbesondere
Hygromycin B, und eine Nukleotidsequenz, die für die nicht strukturellen Proteine
des HCV kodiert, enthalten.
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Eine
Nukleinsäure,
die für
die strukturellen und nicht strukturellen Proteine des HCV kodiert,
ist beispielsweise die Nukleotidsequenz SEQ ID NO: 2.
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Eine
Nukleinsäure,
die für
die nicht strukturellen Proteine des HCV kodiert, ist beispielsweise
die Nukleotidsequenz SEQ ID NO: 1.
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Unter
den strukturellen Proteinen des HCV versteht man die Proteine, wie
sie oben genannt sind, nämlich
die Proteine C, E1, E2 und p7.
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Unter
den nicht strukturellen Proteinen des HCV versteht man die Proteine
NS2, NS3, NS4A, NS4B, NS5A und NS5B.
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Der
Ausdruck „Replikon,
das ein Resistenzgen gegen ein Antibiotikum, insbesondere Hygromycin
B, und eine Nukleotidsequenz, die für die nicht strukturellen Proteine
des HCV kodiert, enthält" bezeichnet eine Nukleinsäure, die
die 5' und 3' nicht-kodierenden
Regionen des Genoms des HCV, einen Teil der Sequenz, die für das Kapsidprotein
C des HCV kodiert, gefolgt von Nukleotidsequenzen, die für Hygromycin-B-Phosphotransferase
(HPH) kodieren, und Nukleotidsequenzen, die für die Proteine NS2, NS3, NS4A,
NS4B, NS5A und NS5B kodieren, oben definiert (siehe 1),
enthält.
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Nachdem
die Möglichkeit,
alles oder einen Teil der Strukturproteine zu ersetzen, für andere
positive RNA-Viren realisiert wurde und man derzeit über eine
vollständige
cDNA des HCV verfügt,
wurde ein Replikon des HCV konstruiert, indem ein Teil der Sequenzen,
die für
das Kapsidprotein C kodieren, beibehalten wurde. Vom Team von Dr.
Jackson (Reynolds et al., 1995) wurde gezeigt, dass diese Sequenzen
eine wichtige Rolle bei der Translationsinitiation des HCV über IRES
(interne Ribosomeneintrittsstelle) spielten. Zum Aufrechterhalten
der Integrität
der IRES und unter den Bedingungen des HCV wurde ein Teil der Sequenzen,
die für
das Kapsidprotein kodieren, konserviert. Die Sequenz der Strukturproteine
wurde also durch die Sequenz substituiert, die für das Hygromycin-B-Resistenzgen
kodiert. Durch diesen Ansatz ist es möglich, die Zellen unter Hygromycin-B-Selektionsdruck
zu halten, um die resistenten Zellklone zu selektieren. Diese Ergebnisse
können nur
durch die Beibehaltung des Replikons in der Zelle erklärt werden.
Es können
jedoch andere Selektionsmarker verwendet werden, um diese Selektion
zu erleichtern, wie Puromycin, Zeocin oder Bleomycin.
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Die
Erfindung betrifft die Verwendung, wie oben definiert, dadurch gekennzeichnet,
dass die Zellen durch eine Nukleinsäure transformiert sind, die
ausgewählt
ist aus den Nukleotidsequenzen SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 2 und SEQ
ID NO: 3.
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Die
Sequenz SEQ ID NO: 1 entspricht dem Teil der Sequenz des HCV vom
Genotyp 1a, der für
die nicht strukturellen Proteine kodiert, nämlich die Proteine NS2, NS3,
NS4A, NS4B, NS5A und NS5B.
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Die
Sequenz SEQ ID NO: 2 entspricht der gesamten Sequenz des HCV vom
Genotyp 1a (strukturelle und nicht strukturelle Proteine).
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Die
Sequenz SEQ ID NO: 3 entspricht dem Replikon, das durch Fusion eines
Hygromycin B-Resistenzgens mit dem Teil der Sequenz des HCV vom
Genotyp 1a, der für
die nicht strukturellen Proteine kodiert, erhalten wurde.
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Die
Erfindung betrifft die Verwendung, wie oben definiert, für die Replikation
und gegebenenfalls die Produktion des HCV vom Typ 1a.
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Der
Genotyp vom Typ 1a von HCV wurde insbesondere von Peter Simmonds
(2001) beschrieben.
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Das
Hauptcharakteristikum der HCV-Genotypen ist ihre Variabilität. Die Genome
unterscheiden sich untereinander durch ihre Nukleotide mit einem
Prozentsatz, der von 31 bis 34% variiert, was auch eine Variabilität der Aminosäuren mit
sich bringt.
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Die
Erfindung betrifft auch die Verwendung, wie oben definiert, von
Zellen, wie sie bei der CNCM am 13. April 2001 unter den Nummern
I-2658 und I-2659 hinterlegt wurden.
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Der
Stamm, der unter der Nummer I-2659 registriert wurde, entspricht
den Vero/G418 (Vn5) Zellen, wie oben definiert.
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Der
Stamm, der unter der Nummer I-2658 registriert wurde, entspricht
Zellen Vero/G418+Replikon, die Vero/G418-Zellen sind, in welche
die Sequenz SEQ ID NO: 3, wie oben definiert, inseriert wurde.
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Eine
Nukleotidsequenz, die dadurch gekennzeichnet ist, dass sie die SEQ
ID NO: 1 umfasst oder daraus besteht, kann in der Erfindung verwendet
werden.
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Eine
Nukleotidsequenz, die dadurch gekennzeichnet ist, dass sie die SEQ
ID NO: 3 umfasst oder daraus besteht, kann in der Erfindung verwendet
werden.
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Ein
rekombinanter Vektor, insbesondere Plasmid, Cosmid, Phage oder Virus-DNA,
eine Nukleotidsequenz wie oben definiert enthaltend, kann in der
Erfindung verwendet werden.
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Ein
rekombinanter Vektor, wie oben definiert, der die Elemente, die
für die
Expression der Polypeptide, die von den Nukleinsäuren, wie sie oben definiert
sind, kodiert werden, in einer Wirtszelle notwendig sind, in den
Vektor inseriert enthält,
kann in der Erfindung verwendet werden.
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Der
oben definierte rekombinante Vektor kann insbesondere einen Promotor
enthalten, der von der RNA-Polymerase der Wirtszelle erkannt wird,
insbesondere einen induzierbaren Promotor, und gegebenenfalls eine
Transkriptionssequenz, eine Terminationssequenz und gegebenenfalls
eine Signal- und/oder Ankersequenz.
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Ein
rekombinanter Vektor, wie oben definiert, kann die Elemente enthalten,
welche die Expression einer Nukleotidsequenz, wie oben definiert,
als reifes Protein oder Fusionsprotein erlauben.
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Ein
Vektor, der für
die Klonierung des HCV verwendet werden kann, ist der Vektor pGEM
3Zf (+) (Promega). Dieser Vektor enthält das Ampicillin-Resistenzgen,
den Replikationsursprung des Plasmids und das intergene Fragment
des Phagen f1. Außerdem
sind die Fragmente des HCV unter die Kontrolle des T7 oder SP6 Promotors
gebracht.
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Eine
Wirtszelle, insbesondere ausgewählt
aus Bakterien, Viren, Hefen, Pilzen, Pflanzen oder Säugerzellen,
wobei diese Wirtszelle transformiert ist, insbesondere mithilfe
eines rekombinanten Vektors, wie oben definiert, kann in der Erfindung
verwendet werden.
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Die
Wirtszelle, wie oben definiert, kann die regulierenden Elemente
enthalten, welche die Expression einer der Nukleotidsequenzen, wie
oben definiert, erlauben.
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DH5α-Bakterien,
vermarktet von der Firma Gifco, können verwendet werden. Diese
Bakterien werden verwendet, um nach der Transfektion die pGEM3Zf
Plasmide (Promega) zu amplifizieren, die die komplementären Sequenzen
des HCV oder die Sequenzen des Replikons enthalten. Alle Plasmide,
die Sequenzen des HCV enthalten, werden für die Transformation der DH5α-Bakterien
verwendet. Die Sequenzen des HCV sind in diesem Bakterium stabil.
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Die
Zellen, die für
die virale Produktion der rekombinanten Vakzinviren verwendet werden,
können
insbesondere die Tk- (siehe den experimentellen Teil I-3) oder die
CV1L-Zellen sein.
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Die
rekombinanten Vakzinviren werden ausgehend von den pTM1-Plasmiden
(Moss et al., 1990) produziert und nach der experimentellen Methode
rekombiniert. Diese rekombinanten Viren enthalten die Sequenzen,
die für
das NS5A-Protein kodieren, oder Formen, die im N-terminalen Teil
des NS5A-Proteins trunkiert sind.
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Der
Stamm der CV1-Zellen ist eine kontinuierliche Linie, die von AGMK-Zellen
(Nierenzellen der Afrikanischen Grünen Meerkatze, African green
monkey kidney) abgeleitet sind, und der CV1-L-Stamm resultiert aus
einer Subklonierung des CV1-Stamms.
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Die
Erfindung betrifft jedwede transformierte Zelle, die gebildet ist
durch eine Vero/G418-Zelle, hinterlegt bei der CNCM am 13. April
2001 unter der Nummer I-2659, die eine Nukleinsäure aufweist, die ausgewählt ist
aus:
- – jenen,
die für
die strukturellen und nicht strukturellen Proteine des HCV kodieren,
oder
- – jenen,
die für
die nicht strukturellen Proteine des HCV kodieren, oder
- – den
Replikons, die ein Resistenz-Gen gegen ein Antibiotikum, insbesondere
Hygromycin B, und eine Nukleotidsequenz, die für die nicht strukturellen Proteine
des HCV kodiert, enthalten.
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Eine
vorteilhafte Zelle gemäß der Erfindung
ist eine Zelle, wie oben definiert, die dargestellt wird von einer
Vero/G418-Zelle, hinterlegt bei der CNCM am 13. April 2001 unter
der Nummer I-2659, umfassend ein Replikon, das von einer Nukleinsäure dargestellt
wird, die ausgewählt
ist aus jenen, die ein Resistenzgen gegen ein Antibiotikum, wie
Hygromycin B, und eine Nukleotidsequenz, die für die nicht strukturellen Proteine
des HCV, nämlich
NS2, NS3, NS4A, NS4B, NS5A und NS5B, kodiert, enthalten.
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Eine
vorteilhafte Zelle gemäß der Erfindung
ist eine Zelle, wie oben definiert, die eine Nukleinsäure enthält, die
ein Resistenzgen gegen ein Antibiotikum, wie Hygromycin B, und eine
Nukleotidsequenz, die für die
nicht strukturellen Proteine des HCV kodiert, umfasst, hinterlegt
bei der CNCM am 13. April 2001 unter der Nummer I-2658.
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Eine
vorteilhafte Zelle gemäß der Erfindung
ist eine Zelle, wie oben definiert, die dargestellt wird durch eine
Vero/G418-Zelle, hinterlegt bei der CNCM am 13. April 2001 unter
der Nummer I-2659, die eine Nukleinsäure enthält, die ein Resistenzgen gegen
ein Antibiotikum, insbesondere Hygromycin B, und eine Nukleotidsequenz,
die für
die nicht strukturellen Proteine kodiert, umfasst, und die die Eigenschaft
der Replikation des HCV bei einer Konzentration an Antibiotikum,
insbesondere Hygromycin B, von 800 bis 1000 μg/ml hat.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren der Produktion des Hepatitis-C-Virus,
welches Verfahren die Infektion von Vero/G418-Zellen, hinterlegt
bei der CNCM am 13. April 2001 unter der Nummer I-2659, durch das
Hepatitis-C-Virus und die Kultivierung dieser infizierten Zellen
unter geeigneten Bedingungen umfasst.
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Die
Vero/G418-Zellen, wie sie bei der CNCM am 13. April 2001 unter der
Nummer I-2659 hinterlegt wurden,
+Replikon werden in einem ersten Schritt durch Infektion ausgehend
von einem titrierten HCV-Stock geprüft, um zu bestimmen, ob diese
Zelllinie infiziert werden kann und zur Produktion des Virus in
der Lage ist.
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Dann
ist es nötig,
die Sequenzen der funktionellsten Replikons zu klonieren, um sie
in die vollständige cDNA
des HCV zurückzubringen,
und dann die Zellen Vero/G418, wie sie bei der CNCM am 13. April
2001 unter der Nummer I-2659 hinterlegt wurden, +Replikon oder die
Zellen Vero/G418, wie sie bei der CNCM am 13. April 2001 unter der
Nummer I-2659 hinterlegt wurden, zu transfizieren, um zu bestimmen,
ob Infektivität und
virale Produktion vorliegen.
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Das
funktionellste Replikon wird vorteilhafterweise von der Zelle erhalten,
die der höchsten
Hygromycin B-Konzentration widersteht. Das Wachstum der Zelle zeigt
eine stärkere
Expression des Hygromycin B-Resistenzgens an, das mit der Replikationseffizienz
des Replikons verknüpft
ist.
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Die
hier bestimmte Infektivität
ist die Infektivität
der komplementären
DNA des HCV, d.h. die Möglichkeit
der Rekonstitution infektiöser
Viruspartikel nach der Transfektion der Zellen durch RNA, die aus
der Transkription der cDNA des HCV resultiert. Das Virus ist dann
in der Lage, in einer geeigneten Zellkultur zu propagieren und eine
Menge an Viruspartikeln zu produzieren.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren der Replikation des Hepatitis-C-Virus
durch Transformation von Vero/G418-Zellen, wie sie bei der CNCM
am 13. April 2001 unter der Nummer I-2659 hinterlegt wurden, mit
einer Nukleinsäure,
wie oben definiert, um transformierte Vero/G418-Zellen, wie sie
bei der CNCM am 13. April 2001 unter der Nummer I-2659 hinterlegt
wurden, insbesondere jene, die am 13. April 2001 bei der CNCM unter
der Nummer I-2658 hinterlegt wurden, zu erhalten, und Kultivieren
dieser transformierten Zellen unter geeigneten Bedingungen.
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Die
Replikation des HCV kann nur in bestimmten Zellen stattfinden, deren
Auswahl von Nutzen ist. Dazu verwendet man ein Replikon, die minimale
Einheit der Replikation, das die Sequenzen des Hygromycin B-Resistenzgens
enthält,
inseriert anstelle der Sequenzen, die für die Strukturproteine des
HCV kodieren. Die Möglichkeit
bestimmter Zellen, in selektivem Medium (z.B. DMEM/10% FCS und Hygromycin
B) zu wachsen, ist ein Zeichen der Replikation des Genoms des HCV,
da das Hygromycin B-Resistenzgen durch das HCV eingebracht wird.
Die Selektion resistenter Zellen bedeutet auch die Selektion der
Genome des HCV, die in der Lage sind, in diesen Zellen zu replizieren.
Daher ist die Replikation des HCV mit der Selektion der resistenten Zellen
verknüpft.
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Dieses
Verfahren beruht somit auf einer Methode der Selektion von Zellen,
die in der Lage sind, das Genom des HCV zu replizieren.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Produktion des Hepatitis-C-Virus
durch Transformation von Vero/G418-Zellen, wie sie am 13. April
2001 bei der CNCM unter der Nummer I-2659 hinterlegt wurden, mit
einer Nukleinsäure,
die für
die strukturellen und nicht strukturellen Proteine des HCV kodiert,
durch Kultivieren der transformierten Vero/G418-Zellen unter geeigneten
Bedingungen und Gewinnung der HCV-Partikel.
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In
einem ersten Schritt werden die Zellen, die unter Drücken von
1,5 bis 2,0 mg/ml Hygromycin B wachsen, selektiert, dann wird die
gesamte RNA dieser Zellen extrahiert, um die RNA des HCV in DNA
umzuwandeln. Diese wird dann in einem Vektor pGEM 3Zf (Promega)
kloniert, in welchen nur die Sequenz, die für die nicht strukturellen Proteine
des Replikons kodiert, an der Stelle und anstatt der vollständigen cDNA
des HCV wiedereingeführt
wird. So werden alle Variationen eingeführt, die für eine bessere Replikation
des HCV in den verwendeten Zellen notwendig sind. Die erhaltene
DNA wird dann in RNA umgewandelt, und diese RNA dient für die Transfektion
der Zellen, um zu bestimmen, ob eine virale Produktion auf diesen
Zellen möglich
ist.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren für das Screening von Anti-HCV-Mitteln,
die folgenden Schritte umfassend:
- – das Zusammenbringen
der auf ihre Anti-HCV Eigenschaften zu prüfenden Verbindung mit transformierten Zellen,
die gebildet sind aus Vero/G418-Zellen, wie sie am 13. April 2001
bei der CNCM unter der Nummer I-2659 hinterlegt wurden, welche eine
Nukleinsäure
umfassen, die ausgewählt
ist aus:
• jenen,
die für
die strukturellen und nicht strukturellen Proteine von HCV kodieren,
oder
• jenen,
die für
die nicht strukturellen Proteine von HCV kodieren, oder
• den Replikons,
die ein Resistenz-Gen gegen ein Antibiotikum, insbesondere Hygromycin
B, und eine Nukleotidsequenz, die für die nicht strukturellen Proteine
von HCV kodiert, enthalten,
und insbesondere mit Zellen, wie
sie am 13. April 2001 bei der CNCM unter der Nummer I-2658 hinterlegt wurden,
- – Extraktion
der Gesamt-RNA aus diesen Zellen, und
- – Analyse
der eventuellen Verringerung der Syntheserate der RNA des HCV der
genannten Zellen im Verhältnis
zu einem Kontrollwert, der der Syntheserate der RNA des HCV der
Zellen in Abwesenheit der geprüften
Verbindung entspricht.
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Die
Vero/G418-Zellen, wie sie bei der CNCM am 13. April 2001 unter der
Nummer I-2659 hinterlegt wurden,
+ Replikon, die bei Hygromycin B-Konzentrationen von 800 bis 2000 μg/ml wachsen,
werden der Wirkung spezieller Inhibitoren von 3-Hydroxy-3-methylglutaryl-Coenzyme
A-Reduktase, wie Mevastatin oder Lovastatin, unterworfen. Dann werden
RNA-Extraktionen zu unterschiedlichen Zeitpunkten bei Zellen durchgeführt, die
mit diesen Inhibitoren behandelt wurden. Die Synthese der RNA des
HCV wird dann mittels RT-PCR in einem einzelnen Schritt unter Verwendung
einer LightCycler (Roche) ge nannten Vorrichtung oder durch Hybridisierung
der RNA auf Filtern unter Verwendung HCV-spezifischer radioaktiver
Sonden analysiert.
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Es
kann auch das folgende System verwendet werden, welches die Reproduktion
eines Replikons beinhaltet, das auch die Sequenzen enthält, die
für das
GFP-Protein kodieren, dessen Eigenschaft die natürliche Fluoreszenz bei einer
bestimmten Wellenlänge
ist. Außerdem
wird dieses Protein mit einer relativ kurzen Halbwertszeit gewählt. Unter
diesen Bedingungen ist es nicht erforderlich, die Zellen zu fixieren,
und die Fluoreszenz kann in Realzeit beobachtet werden. Wenn ein
wirksamer Inhibitor des HCV mit den Vero/G418+Replikon-Zellen in
Kontakt gebracht wird und eine Hemmung der Synthese der RNA des
HCV beobachtet wird, wird das auch auf der Stufe der Synthese der
produzierten Proteine beobachtet und folglich an der Intensität der Fluoreszenz,
die von dem GFP produziert wird. Da die Halbwertszeit des GFP sehr
kurz ist, beobachtet man eine Verminderung bei der Fluoreszenz des
GFP in den Zellen.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung von Vero/G418-Zellen,
wie sie am 13. April 2001 bei der CNCM unter der Nummer I-2659 hinterlegt
wurden, umfassend eine Nukleinsäure,
die ausgewählt
ist aus:
- – jenen,
die für
die strukturellen und nicht strukturellen Proteine des HCV kodieren,
oder
- – jenen,
die für
die nicht strukturellen Proteine des HCV kodieren, oder
- – den
Replikons, die ein Resistenz-Gen gegen Hygromycin B und eine Nukleotidsequenz,
die für
die nicht strukturellen Proteine von HCV kodiert, enthalten,
wobei
das Verfahren die folgenden Schritte enthält:
• Inserieren einer der Nukleotidsequenzen,
wie oben definiert, in die Vero/G418-Zellen,
• Aussetzen der so erhaltenen
Zellen zunehmenden Konzentrationen, insbesondere 800 bis 1000 μg/ml, an Hygromycin
B.
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Die
Erfindung betrifft Zellen, wie sie durch die Durchführung des
Verfahrens, wie es oben definiert ist, erhalten werden
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Beschreibung der Figuren
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Die 1 ist
ein Schema des Replikons des Genotyps 1a des Hepatitis-C-Virus.
Dieses Replikon enthält
die 5'- und 3'-Sequenzen, die den
nicht-kodierenden Regionen des HCV entsprechen; die Nukleotidsequenz,
die für
einen Teil des Kapsidproteins (C')
kodiert, d.h. die 246 Nukleotide (Aminosäuren 1 bis 82); die Nukleotidsequenz,
die für
das Hygromycin B-Phosphotransferase-Gen kodiert, welches das Selektionsgen
ist (in dem Schema als Hygromycin® bezeichnet);
die Nukleotidsequenzen, die für
die nicht strukturellen Proteine kodieren, NS2-NS3-NS4A-NS4B-NS5A-NS5B
entsprechend und als NS2→NS5B
bezeichnet. Die Stelle Asp 718 ist eine der Restriktionsstellen,
die in der Nukleotidsequenz des Kapsidproteins enthalten ist, die
der Insertion der Sequenzen diente, die für das Selektionsgen kodieren.
Die XbaI-Restriktionsstelle ist die Stelle, die zum Linearisieren
der DNA vor der Transkription verwendet wird. Diese Stelle wird
dann nach der Methode modifiziert, die im Teil „Materialien und Methoden" beschrieben ist.
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Die 2A bis 2D zeigen
die Immunfluoreszenz-Ergebnisse auf den Vero/G418+Replikon-Zellen.
Die Vero/G418-Zellen werden auf Glasplättchen in Abwesenheit von Hygromycin
B kultiviert (2D), und die Vero/G418+Replikon-Zellen
werden in Gegenwart von Hygromycin B (800 μg/ml) kultiviert (2A, 2B und 2C). Diese Zellen werden dann nach den
im Teil „Materialien
und Methoden" beschrieben
Methoden behandelt.
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Die 2A entspricht der indirekten Immunfluoreszenz,
die auf Vero/G418+Replikon-Zellen
mithilfe eines gegen das Kapsidprotein C gerichteten monoklonalen
Maus-Antikörpers
erhalten wurde.
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Die 2B entspricht der indirekten Immunfluoreszenz,
die auf Vero/G418+Replikon-Zellen
mithilfe eines Serum eines mit HCV infizierten Patienten erhalten
wurde.
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Die 2C entspricht der indirekten Immunfluoreszenz,
die auf Vero/G418+Replikon-Zellen
mithilfe eines polyklonalen Antikörpers, der im Kaninchen gebildet
wurde und gegen das NS4-Protein gerichtet war, erhalten wurde.
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Die 2D entspricht der indirekten Immunfluoreszenz,
die auf Vero/G418-Zellen (Kontrollzellen) mithilfe eines polyklonalen
Antikörpers,
der im Kaninchen gebildet wurde und gegen das NS4-Protein gerichtet war,
erhalten wurde.
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Die 3A, 3B, 3C und 3D betreffen
die Charakterisierung der Prenylierung des NS5A-Proteins des Hepatitis-C-Virus.
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Die 3A zeigt das Ergebnis der Immunpräzipitationen,
die mithilfe eines gegen das NS5A-Protein gerichteten polyklonalen
Kaninchen-Antikörpers
erhalten wurden und mit Zellextrakten durchgeführt wurden, die von Vero/G418
(oder Vn5) Zellen stammten, die entweder nur mit dem rekombinanten
Vakzinvirus vTF7-3 (Linie 1) oder mit den rekombinanten Vakzinviren
vTF7-3 und vvNS5A (Linie 2) infiziert waren, und markiert entweder
in Gegenwart von H3 Mevalonsäure oder
in Gegenwart von S35 Methionin. Das immunpräzipitierte NS5A-Protein
ist durch einen Pfeil angezeigt.
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Die 3B zeigt das Ergebnis der Immunpräzipitationen,
die mithilfe eines gegen das NS5A-Protein gerichteten polyklonalen
Kaninchen-Antikörpers
erhalten wurden und mit Zellextrakten durchgeführt wurden, die von Vn5 (Vero/G418)
Zellen stammten, die mit den rekombinanten Vakzinviren vTF7-3 allein
(Linie 1), vTF7-3 und vvNS5A.1a (Linie 2) und vTF7-3 und vvNS2-5B
(Linie 3) infiziert waren. Die Gegenwart des NS5A-Proteins ist durch
einen Pfeil angezeigt.
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Die 3C zeigt das Ergebnis der Immunpräzipitationen,
die mithilfe eines gegen das NS5A-Protein gerichteten polyklonalen
Kaninchen-Antikörpers
erhalten wurden und mit Zellextrakten durchgeführt wurden, die von Vn5 (Vero/G418)
Zellen stammten, die mit den rekombinanten Vakzinviren vTF7-3 allein
(Linie 1), vTF7-3 und vvNS5A.1a dl1 (Deletion der Aminosäuren, die
sich zwischen den Positionen 1973 und 2100 befinden, Linie 2), vTF7-3
und vvNS5A.1a dl2 (Deletion der Aminosäuren, die sich zwischen den
Positionen 1973 und 2073 befinden, Linie 3), vTF7-3 und vvNS5A.1a
dl3 (Deletion der Aminosäuren,
die sich zwischen den Positionen 1973 und 2001 befinden, Linie 4)
und vTF7-3 und vvNS5A.1a (Linie 5) infiziert waren, und markiert entweder
in Gegenwart von H3-Mevalonsäure oder
in Gegenwart von S35-Methionin. Die Position
der verschiedenen trunkierten NS5A-Proteine ist durch eine Linie
an der Seite der Figur angezeigt.
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Die 3D zeigt das Ergebnis der Immunpräzipitationen,
die mithilfe eines gegen das NS5A-Protein gerichteten polyklonalen
Kaninchen-Antikörpers
erhalten wurden und mit Zellextrakten durchgeführt wurden, die von Vn5 (Vero/G418)
Zellen stammten, die mit den rekombinanten Vakzinviren vTF7-3 und
vvNS5A vom Genotyp 1a, vTF7-3 und vvNS5A vom Genotyp 1b, die von
zwei verschiedenen Patienten stammten (Linien 1 und 2), infiziert
waren, und markiert in Gegenwart von Mevalonsäure H3.
Die Position des NS5A-Proteins ist durch einen Pfeil angezeigt.
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EXPERIMENTELLER
TEIL
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I- Die Prenylierung: Materialien
und Methoden
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1. Zellen und Erhaltungsbedingungen.
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Vero/G418-Zellen:
Die Vero/G418 (oder Vn5) Zellen (Frese et al., 1995) werden in einer
dünnen Schicht
in 10-mm-Schalen und in einem DMEM-Medium (Dulbecco's modifiziertes Eagle-Medium),
das 10% fetales Kälberserum
(FCS) enthält,
kultiviert. Die Zellen können
unter Neomycin-Druck bei 300 g/ml (Erhaltungswert für diese
Zellen) kultiviert werden. Sie werden alle 5 oder 6 Tage durch eine
Trypsin/Versen-Lösung (NaCl
8 g/l; KCl 0,4 g/l; Dextrose 1 g/l; NaHCO3 0,58
g/l; kristallisiertes Trypsin 0,045 g/l; Versen 0,2 g/l) abgelöst und 1–106 Zellen werden in eine 100-mm-Schale transferiert,
was einer 1/10-Verdünnung
entspricht. Das Medium wird alle zwei oder drei Tage gewechselt.
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2. Klonierung des Genoms
des Hepatitis-C-Virus.
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Unter
Verwendung von Primern, die spezifisch für die Sequenz des Hepatitis-C-Virus
sind, wurde eine cDNA nach der Methode von Gübler und Hoffman (Gübler und
Hoffman, 1983) synthetisiert. Dann konnte dank der Primer mit bekannten
Sequenzen das Genom von Hepatitis C durch die sogenannte „Nested
Primer"-Methode
(Mullis und Faloona, 1987) amplifiziert werden. DNA-Fragmente, die
verschiedenen Regionen des Genoms von HCV entsprechen, sowie die
Sequenzen, die den nicht-kodierenden Enden des Genoms des HCV entsprechen,
wurden in einen pGEM 3Zf(+) Vektor (Promega) in die singuläre Restriktionsstelle
Sma1 kloniert. Dieser Vektor enthält das Ampicillin-Resistenzgen,
den Replikationsursprung des Plasmids und das intergene Fragment
des Phagen f1. Außerdem
werden die Fragments unter die Kontrolle des Promotors T7 am 5'-Ende des HCV oder
SP6 am 3'-Ende des
HCV gebracht. Alle diese Klone wurden mit überlappenden DNA-Sequenzen
konstruiert, um die in vitro-Rekombinationen zu erleichtern. Nach
totalen oder partiellen Verdauungen der DNA dieser verschiedenen
Klone wurden Fragmente auf Agarose-Gel gereinigt und miteinander
ligiert, um das Genom des Hepatitis-C-Virus zu rekonstituieren.
Eine 9623 Nukleotide lange cDNA konnte so erzeugt werden.
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3. Konstruktion rekombinanter
pTM1 Plasmide und Produktion der rekombinanten Viren des entsprechenden Vakzins.
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Verschiedene
DNA-Fragments, die für
die Proteine des HCV kodieren, und insbesondere das NS5A-Protein
des HCV, wurden durch enzymatische Amplifizierung aus dem Genom
des HCV (pG/HCV 1-9623) erzeugt. Diese DNA wurden an der EcoRI-Restriktionsstelle
in die multiple Klonierungsregion des pTM1-Plasmids (Moss et al.,
1990) kloniert. Diese Region ist unmittelbar stromab vom Promotor
der RNA-Polymerase des Phagen T7 und der IRES (interne Ribosomeneintrittsstelle)
des EMCV-Virus (Encephalomyocarditis virus) angeordnet.
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Die
entsprechenden rekombinanten Viren des Vakzins wurden durch homologe
Rekombination nach dem von Kieny et al. (1984) definierten Prinzip
erzeugt. Die rekombinanten Viren werden durch die Bildung von Plaques
auf 143 B tk-Zellen (Thymidinkinasedefiziente Zellen, ATCC CRL-8303)
in Gegenwart von Bromdesoxyuridin (50 μg/ml) gereinigt. Jeder Virus-Stock,
der von einer isolierten Plaque stammt, wurde auf CV1-L-Zellen (Stamm,
der aus der Subklonierung von Nierenzellen der Afrikanischen Grünen Meerkatze
stammt) nach Infektion mit einer Multiplizität der Infektion (m.o.i., multiplicity
of infection) von 1 Plaque-bildenden Einheit pro Zelle (PFU/Zelle)
amplifiziert (Fourmillier et al., 1996).
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4. Analyse der Proteine,
die mithilfe der rekombinanten HCV-Vakzinviren exprimiert werden.
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(35S)-Markierung der Proteine: Vero/G418 (Vn5)
Zellen wurden mit dem vTF7.3-Virus (Fuerst et al., 1986) allein
infiziert oder mit diesem Virus und einem der rekombinanten Viren,
die das NS5A-Protein von HCV exprimieren, co-infiziert, jeweils
mit einer m.o.i. von 5 PFU/Zelle. Nach einer Stunde bei 37°C wird das
Inokulum entfernt und durch DMEM-Medium, das 5% fetales Kälberserum
enthält,
ersetzt. 16 Stunden nach der Infektion werden die Zellen mit DMEM-Medium
ohne Methionin gewaschen und dann in diesem Medium 1 bis 2 Stunden
inkubiert, dann für
3 Stunden mit 100 μCi/ml
(35S) Methionin markiert (35S-Protein
Labeling Mix (NEN), Markierungslösung).
Nach dieser Zeit wird das Medium entfernt und die Zellen werden
dann mit PBS gewaschen und schließlich lysiert mithilfe eines
Lysepuffers für
zytoplasmatische Extraktion (50 mM Tris-HCl pH 7,5; 150 mM NaCl;
1 mM EDTA; NP40 (oder Igepal) 1 % (Sigma); Na-Desoxycholat 0,1%;
Aprotinin 10 μg/ml;
TPCK (Sigma) und PMSF (Sigma), 20 μg/ml) oder für totale Extraktion durch eine
Lyselösung,
enthaltend: 50 mM Tris-HCl pH 7,5; 150 mM NaCl; 1 mM EDTA; 0,5%
NP40; 0,5% Na-Desoxycholat; 0,2% SDS; Aprotinin 10 μg/ml; TPCK
und PMSF, 20 μg/ml.
Die Proteine von HCV werden dann aus diesem Lysat mithilfe polyklonaler Kaninchen-Sera
immunpräzipitiert,
wie von Wychowski et al. (1985) beschrieben, und die Präzipitate
wurden dann mittels SDS-PAGE analysiert.
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(3H)-Mevalonsäure-Markierung der Proteine:
Vero/G418 (Vn5) Zellen wurden mit dem vTF7.3-Virus (Fuerst et al.,
1986) allein infiziert oder mit diesem Virus und einem der rekombinanten
Viren, die das NS5A-Protein des HCV exprimieren, co-infiziert, jeweils
bei einer m.o.i. von 5 PFU/Zelle. Nach 1 Stunde bei 37°C wird das
Inokulum entfernt und durch DMEM-Medium ersetzt, enthaltend 10%
fetales Kälberserum
in Gegenwart von Mevastatin (100 μg/ml).
Nach 4 Stunden werden 100 mCi/ml (3H) Mevalonsäure zu dem
Medium zugegeben. Nach 18 Stunden nach der Infektion werden die
Zellen mit DMEM-Medium gewaschen, das Medium wird entfernt, und
die Zellen werden mit einer PBS-Lösung gewaschen, bevor sie mit
einem Puffer lysiert werden, der enthält: 50 mM Tris-HCl pH 7,5;
150 mM NaCl; 1 mM EDTA; 0,5% NP40; 0,5% Na-Desoxycholat; 0,2% SDS;
Aprotinin 10 μg/ml;
TPCK und PMSF, 20 μg/ml.
Die Proteine des HCV werden dann aus diesem Lysat mithilfe polyklonaler
Kaninchensera immunpräzipitiert,
wie zuvor beschrieben, und die Präzipitate werden mittels SDS-PAGE
analysiert.
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II-Analysen des Replikons
des HCV: Materialien und Methoden
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1. Konstruktion
des Replikons des HCV ausgehend von der komplementären DNA
des HCV.
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Ausgehend
von dem Klon, der die Gesamtheit der Sequenz des HCV enthält (pG/HCV
1-9623), wurde anfänglich
ein Replikon des HCV konstruiert, worin die Sequenzen, die für die strukturellen
Proteine kodieren, durch die Sequenzen, die für Neomycin kodieren, substituiert
wurden. Die DNA, die dem Neomycin-Gen entspricht, wurde zwischen
den Asp718-Restriktionsstellen (Position 579 der Nukleotidsequenz
des HCV vom Genotyp 1a) und der Eco47III-Restriktionsstelle (Position
2847 der Nukleotidsequenz des HCV vom Genotyp 1a) eingeführt. Ein
DNA-Fragment, das der Sequenz entspricht, die für Neomycin kodiert, wurde amplifiziert mithilfe
komplementärer
Primer der Sequenz, die für
Neomycin kodiert und am 5'-
und 3'-Ende die
Asp718- und Eco47III-Restriktionsstelle hat. Das amplifizierte Fragment
wurde auf Low-Melting-Gel (Agarose-Gel mit niedrigem Schmelzpunkt)
gereinigt, dann wurde dieses Fragment durch die genannten Restriktionsenzyme verdaut.
Dieses Fragment wurde dann in das pG/HCV 1-9623-Plasmid integriert,
deletiert von der Sequenz zwischen Asp718 und Eco47III. Die Sequenzen
wurde so integriert, dass sie mit einem verbleibenden Teil der Sequenzen,
die für
das Kapsidprotein kodieren, und mit den Sequenzen, die für das NS2-Protein
kodieren, in Phase waren. Aufgrund der Position der Eco47III Restriktionsstelle
wurde jedoch der der terminale NH2-Teil von NS2 deletiert. Als Ergebnis
wurden die vollständigen
NS2-Sequenzen durch Amplifizieren der Gesamtheit der Sequenzen,
die für
NS2 kodieren, und eines Teils der Sequenz, die für das NS3-Protein kodiert,
durch PCR rekonstituiert. Der Primer in 5'-Position der Sequenz enthält auch
die Sequenzen der SpeI-Restriktionsstelle. Das DNA-Fragment wurde
nach der üblichen
Vorgehensweise amplifiziert und gereinigt, dann wurde es durch die
SpeI-Enzyme und das Bst1107I-Enzym verdaut, wobei die Position der
Stelle in der Position 3640 der Nukleotidsequenz des HCV vom Genotyp
1a ist. Schließlich
wurde dieses Fragment zwischen den Restriktionsstellen SpeI und
Bst1107I integriert. Das resultierende Plasmid pG/Neo 2-5B wurde
erhalten. Dieses Plasmid enthält
die 5' und 3' nicht-kodierenden
Regionen, einen Teil der Sequenz, die für das Kapsidprotein C kodiert, die
Sequenzen des Neomycin-Resistenzgens und die Gesamtheit der Sequenzen,
die für
die Region der nicht strukturellen Proteine des HCV kodieren. Es
scheint in diesem Konstrukt, dass der Kapsid-Teil mit dem Neomycin-Resistenzgen
und mit dem NS2-Produkt des HCV fusioniert ist. Die anderen Proteine
des HCV werden normal durch Spaltungen produziert, die durch die
zwei viralen Proteasen des HCV erfolgen. Da die Vero/G418-Zellen
gegen Neomycin resistent sind, wurde das Plasmid pG/Neo 2-5B verwendet,
um die Sequenzen, die für
Neomycin kodieren, durch die Sequenzen zu substituieren, die für das Hygromycin
B-Resistenzgen kodieren. Ein DNA-Fragment, das die Hygromycin B-Resistenz-Sequenzen
sowie die Sequenzen der Asp718- und XbaI-Restriktionsstelle, die
am 5'- bzw. 3'-Ende lokalisiert
sind, enthält,
wurde amplifiziert. Die XbaI-Stelle ist mit der SpeI-Stelle kompatibel,
aber nach Hybridisierung werden die SpeI- und Xba1-Stelle nicht erzeugt.
Die singuläre
SpeI-Stelle verschwindet aus der Sequenz. Dieses DNA-Fragment wurde
so zwischen der Asp718- und SpeI-Stelle des Plasmids pG/Neo 2-5B
integriert. Nach Transformation und Selektion wurde ein pG/Hygro
2-5B-Plasmid erhalten, in dem die Sequenzen, die für das Neomycin-Resistenzgen
kodieren, durch jene ersetzt wurden, die für das Hygromycin B-Resistenzgen
kodieren, wobei die anderen Sequenzen in allen Punkten konserviert
wurden.
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2. Transkription der komplementären DNA
des HCV in RNA
-
Transkription
für die
Transfektion: Für
die Produktion von RNA in großem
Maßstab
wurde das Promega-Kit (Ribo MAXTM Large
Scale RNA Production System-T7) verwendet. Die DNA, die dem Replikon
entspricht, wurde vorher linearisiert und die Enden „gebluntet". An das 3'-Ende des Genoms
des HCV wurde eine Restriktionsstelle gebracht, damit nach dem Verdau
durch das Restriktionsenzym Xba1 und Behandlung mit Mungobohnennuklease
(Biolabs) (Kowalski et al., 1976) die überschüssigen Basen verdaut sind,
was ab da dem authentischen Ende der RNA des HCV entspricht. Die
Behandlung erfolgt mit 5 μg
DNA. Nach Phenol- und Chloroform-Extraktion der DNA-Zubereitung
wird die DNA durch Präzipitation
mit Ethanol erhalten. Einmal zentrifugiert, wird die DNA in sterilem
Wasser aufgenommen, das mit DEPC (Diethylpyrocarbonat) behandelt wurde,
um jede Spur von RNase zu vermeiden. Die DNA kann dann in RNA transkribiert
werden. Also werden in einem sterilen Eppendorfröhrchen 20 μl DNA (ungefähr 5 μg) supplementiert durch: 20 μl Wasser,
behandelt mit DEPC, 20 μl
5 × Transkriptionspuffer
(Hepes-KOH (pH 7,5) 400 nM, MgCl2 120 mM,
Spermidin 10 mM, DTT 200 mM), 30 μl
rNTPs (25 mM ATP, CTP, GTP, UTP), 10 μl Enzym-Mix (T7) (Promega),
und die Mischung wird 2 bis 4 Stunden bei 37°C inkubiert. Sobald die DNA
durch die T7 RNA-Polymerase
transkribiert wurde, wird die DNA-Matrize durch 5 μl RQ1-DNase
(RNase-frei) (Promega)
für 15
bis 30 Minuten bei 37°C
abgebaut. Es wird eine Phenol/Chloroform-Extraktion durchgeführt und
die wässrige
Lösung,
die die RNA enthält,
wird durch Zugabe von 1/10 3M Natriumacetat und 2 Volumina Ethanol
präzipitiert.
Nach einer Nacht wird zentrifugiert, um das RNA-Pellet zu gewinnen.
Dieses wird dann mit einer 70%igen Ethanollösung gewaschen, dann leicht
auf dem Tisch getrocknet, schließlich mit sterilem Wasser,
das mit DEPC behandelt wurde, resolubilisiert. Die RNA wird anschließend bei –80°C gelagert.
-
Transkription
für radioaktive
Markierung: Es wird ein Promega Transkriptions-Kit verwendet. Die
als Matrize für
die Produktion radioaktiver RNA verwendete DNA stammt von DNA, die
nach der PCR-Methode amplifiziert wurde und worin die Primer in
5'- oder 3'-Position die Sequenzen
der Promotoren für
die Bakteriophagen T7 oder SP6 enthalten, was die Produktion von
RNA negativer oder positiver Polarität erlaubt, je nachdem, ob angestrebt
wird, RNA positiver oder negativer Polarität von Replikons zu charakterisieren.
Es ist nicht notwendig, die DNA, die mittels PCR produziert wurde,
mit einem Restriktionsenzym zu linearisieren, da die Enden stumpf
sind. Die DNA-Fragmente werden jedoch auf Low-Melting-Gel (Agarose-Gel
mit niedrigem Schmelzpunkt) gereinigt, ehe sie transkribiert werden.
3 μl DNA
(1-2 μg
entsprechend) werden supplementiert durch 4 μl 5×-Transkriptionspuffer (Tris-HCl
(pH 7,9 bei 25°C)
200 mM, NaCl 50 mM, MgCl2 30 mM, Spermidin 10
mM), 2 μl
einer Lösung
von DTT 100 mM, 0,5 μl
RNasin (Inhibitor) (40 U/μl)
(Blackburn und Moore, 1982), 4 μl
einer Mischung von rNTPs (rATP, rUTP und rGTP, jeweils 2,5 mM) bei
der rCTP weggelassen wurde, 5,5 μl
Wasser, das mit DEPC behandelt wurde, 1 μl des Enzyms T7 Polymerase (20
U/μl) und
50 μCi lyophilisiertes dCTP αP32. Die DNA wird 1 Stunde bei 37°C transkribiert.
Dann wird die DNA abgebaut, wie zuvor beschrieben, und die RNA wird
präzipitiert
und in Wasser, das mit DEPC behandelt wurde, resolubilisiert.
-
3. Elektroporationstechnik
-
Diese
Technik wurde nach der Vorgehensweise ausgeführt, die von Liljeström et al.
(1991) beschrieben wurde. Die für
die Elektroporationen verwendete Vorrichtung ist ein BioRad-Produkt
(BioRad Gene Pulsar mit Puls-Controller). Die Vero/G418-Zellen wurden
auf 100-mm-Schalen gesät,
in ein DMEM-Medium, das durch 10% fetales Kälberserum (FCS) supplementiert
war, und sie wurden in Kultur belassen, bis eine Konfluenz von 80
bis 90% erreicht war. Es ist anzumerken, dass 5·106 Zellen
für jede
Elektroporation notwendig sind. Folglich wird die Zahl der Schalen
berechnet, um eine ausreichende Menge an Zellen verfügbar zu
haben. Die Zellen, die elektroporiert werden sollen, werden mit
einer PBS-Lösung
gewaschen und werden dann mithilfe einer Trypsin-Lösung, die
EDTA enthält,
abgelöst.
Diese Lösung
wird entfernt, und nach einigen Minuten werden die Zellen, die sich
ablösen,
in DMEM/10% FCS Medium aufgenommen und 6 Minuten bei 800 UpM zentrifugiert.
Die Zellen werden dann wieder aufgenommen und wieder gewaschen in
einer PBS-Lösung,
nach Zentrifugation wird das Zellpellet in einem Volumen PBS-Medium
aufgenommen, sodass die End-Zellkonzentration 1·107 Zellen/ml
ist. Diese werden in Eis gelagert. In einer 0,2-mm-Elektroporationsküvette der
Marke BioRad werden 500 μl
der Zellsuspension zu 1·107 Zellen/ml mit 30 μg RNA (RNA des Replikons) in
Kontakt gebracht, und der gleiche Behälter wird in die Elektroporationsvorrichtung
gebracht, die auf 1,75 kV und 25 μFD
kalibriert wurde, während
der Widerstandsregler auf der Unendlich-Position (∞-Knopf
der Vorrichtung) war. Die Zellen empfingen so zwei Elektroschocks.
Der Prozentsatz der Zellen, die diese Schocks überleben, ist 20 bis 30%. Nach
diesen Schocks werden die Zellen in DMEM 10% FCS Medium aufgenommen
und 10 Minuten bei Raumtemperatur gehalten, bevor sie erneut auf
eine 100-mm-Schale gesät
werden. Dann werden alle Schalen in einen CO2-Inkubator
bei einer Temperatur von 37°C
gebracht. Sie sind dann bereit, um dem Hygromycin B-Selektionsdruck ausgesetzt
zu werden.
-
4. Selektion der Hygromycin
B-resistenten Zellen.
-
Die
Vero/G418-Zellen, die in Gegenwart der RNA des HCV elektroporiert
wurden und das Hygromycin B-Resistenzgen enthielten, wurden für einen
zunehmenden Druck in Gegenwart von Hygromycin B verwendet. Nachdem
sie, wie zuvor beschrieben, elektroporiert wurden, werden die Zellen
anfangs auf 100-mm-Schalen gebracht. Nach 48 Stunden werden die
Zellen einem niedrigen Hygromycin B-Druck von 100 μg/ml, dann
200 μg/ml
ausgesetzt, bis sie Konfluenz erreichen. Dann werden sie durch die
Wirkung der Trypsin/Versen-Mischung abgelöst und sie werden in 60-mm-Schalen
transferiert, während
der anfängliche
Selektionsdruck beibehalten wird. Die Zellen werden für 5 bis
10 Passagen (variabel) bei dieser Konzentration gehalten, um die Zellpopulation
zu stabilisieren. Die Subkultivierung erfolgt zuerst ungefähr alle
3 Wochen mit einer 1/2-Verdünnung
der Zellen und einem Wechsel des Mediums alle 3 oder 4 Tage. Nach
der Stabilisierung des Zellwachstums (Subkultivierung durchschnittlich
alle 10 bis 15 Tage, wobei die Beobachtungen auch den allgemeinen Zustand
der Zellen betreffen) werden sie zunehmenden Hygromycin B-Drücken ausgesetzt,
in der Größenordnung
von 50 bis 100 μg/ml,
entsprechend den Umständen.
Die Stabilisierung der Zelle geschieht oft nach 5 Passagen unter
dem definierten Druck. Die gesamte RNA der Zellen, die unter Selektionsdruck
wachsen, wurde extrahiert und einer RT-PCR (PCR mithilfe von Retrotranskriptase)
in den 5' und 3' nicht-kodierenden
Regionen unterworfen. Da sie sich als positiv erwiesen, wurde der
Selektionsdruck aufrechterhalten und allmählich gesteigert. Studien durch
indirekte Immunfluoreszenz erlaubten jedoch die Detektion der Proteine
des HCV nicht. Die Detektion durch Immunfluoreszenz war nur für Zellen
möglich,
die unter Hygromycin B-Drücken von
mehr als 600 μg/ml
wachsen. Die Zellen wurden auch bei mittleren Selektionsdrücken eingefroren.
Zellen, die unter einem Hygromycin B-Druck von 1000 μg/ml wachsen,
sind derzeit verfügbar.
-
5. Zellen und Erhaltungsbedingungen.
-
Vero/G418/Replikon
HCV-Zellen: Die Zellen werden in einer dünnen Schicht in 75-cm2-Flaschen
und in einem DMEM-Medium, das 10% fetales Kälberserum (FCS) und Hygromycin
B enthält,
kultiviert. Die Hygromycin B-Konzentration hängt von der Selektion der Zelle
ab. Letztere variiert von 200 bis 1000 μg/ml. Die 75-cm2-Flaschen
werden normal mit 5·106 Zellen gesät, was einer Verdünnung zur
Hälfte
entspricht, und sie werden 10 bis 15 Tage entsprechend ihrer Dichte
gehalten. Zum Zeitpunkt ihrer Passage wird das Medium dieser Zellen
entfernt und die Zellen werden zweimal mit einem Trypsin/Versen-Medium
(NaCl 8 g/l, KCl 0,4 g/l, Dextrose 1 g/l, NaHCO3 0,58
g/l, kristallisiertes Trypsin 0,045 g/l, Versen 0,2 g/l) gewaschen.
Die Zellen lösen sich
nach einigen Minuten (2 bis 5 Minuten) sehr schnell ab. Diese Zellen
werden dann in DMEM-Medium aufgenommen, das die geeignete Hygromycin
B-Konzentration enthält,
und die Zellen werden in zwei Flaschen verteilt. Man lässt die
Zellen sich auf der Flasche fixieren und etablieren und das Medium
wird bis 3 oder 4 Tage danach nicht gewechselt, dann jeden zweiten
Tag, bis die gewünschte
Zelldichte (8 bis 10·106 Zellen/75-cm2-Flasche)
erreicht ist.
-
6. Analyse der Proteine
durch indirekte Immunfluoreszenz
-
Die
Vero/G418-Zellen werden auf Glasplättchen in Abwesenheit von Hygromycin
B kultiviert und die Vero/G418+Replikon-Zellen in Gegenwart von
Hygromycin B (800 μg/ml).
Nach 3-tägiger
Kultur werden die Zellen in einer PBS-Lösung fixiert, die 4% Paraformaldehyd
enthält.
Die mit Paraformaldehyd fixierten Zellen werden dann mit einer Triton-X-100-Lösung behandelt,
um die intrazelluläre
Markierung zu begünstigen.
Die Zellen werden dann mit spezifischen Antikörpern in Kontakt gebracht,
die gegen verschiedene Proteine des HCV gerichtet sind, und in TBS
(Tris-gepufferte Kochsalzlösung:
20 mM Tris-HCl pH
7,5; 137 mM NaCl; 2 mM EDTA) verdünnt. Diese Antikörper sind
entweder monoklonale Antikörper,
die gegen das Kapsid-, NS3- oder NS5-Protein gerichtet sind und
in Mäusen
gemacht werden, oder polyklonale Antikörper, die das NS4 oder NS5A
oder B Protein erkennen und in Kaninchen gemacht werden, oder Anti-HCV-Antikörper, die
von Patienten stammen, die mit HCV infiziert sind. Nach mehreren
Spülungen
werden die Zellen dann inkubiert mit einem sekundären Antikörper, der
Rhodamin-gekoppelt (Anti-Maus-Immunglobuline, hergestellt in Kaninchen;
DAKO) oder Fluorescein-gekoppelt (Anti-Maus-Immunglobuline, hergestellt
in Eseln; Jackson) ist, oder sekundären Antikörpern, die Rhodamin- oder Fluorescein-gekoppelt
sind und die Kaninchen-Immunglobuline oder humanen Immunglobuline
erkennen. Die so markierten Zellen werden dann mit einem Fluoreszenzmikroskop (Zeiss)
betrachtet und fotografiert (siehe 2).
-
7. Reinigung der RNA.
-
a) Nach der Methode, die
im Promega-Kit beschrieben ist (SV Total RNA Isolation System Kit).
-
Die
RNA-Reinigungen können
mit 1,5·103 bis 5·106 Zellen durchgeführt werden. Die Extraktionen
werden mit dem Promega-Kit (SV Total RNA Isolation System) durchgeführt und
gemäß dem Promega-Manual beschrieben.
Für adhärente Zellen
wird das Medium entfernt und die Zellen werden zweimal mit einer
Trypsin/Versen-Lösung
gewaschen, sobald die Zellen abgelöst wurden. Sie werden dann
in einem Kulturmedium aufgenommen und 5 Minuten bei 300 g zentrifugiert.
Das Medium wird dann abgesaugt und die Zellen werden in einer PBS-Lösung aufgenommen
und wie zuvor beschrieben rezentrifugiert. Das Medium wird abgesaugt und
das Zellpellet kann entweder für
die restlichen Arbeitsgänge
behandelt oder bei –80°C gelagert
werden. Die Reihenfolge des Protokolls entspricht der Beschreibung
der Methode von Promega: das Zellpellet wird in 175 μl der Lyselösung (SV
RNA-Lysepuffer, mit dem Kit geliefert: 4M GTC (Guanidinisothiocyanat);
10 mM Tris-HCl pH 7,5; 0,97% β-Mercaptoethanol)
aufgenommen. Das Pellet wird dann dispergiert, indem es mehrmals
pipettiert wird. Wenn die Zellkonzentration zwischen 1·106 und 5·106 Zellen ist, ist es erforderlich, die DNA zu
brechen, indem man sie durch eine sehr feine Nadel schickt. 350 μl SV RNA-Verdünnungspuffer
(Promega) werden dann zu den 175 μl
der Lyselösung
zugegeben. Es wird durch 3- bis 4-maliges Umkehren des Röhrchens
gemischt und das Röhrchen
wird dann in ein Wasserbad gebracht, das auf 70°C gebracht ist, und 3 Minuten
inkubieren gelassen (diese Zeit darf nicht überschritten werden, damit
kein Abbau der RNA riskiert wird). Es wird 10 Minuten bei 12000-14000
g bei 20-25°C
zentrifugiert, und die Röhrchen,
die mit dem Kit bereitgestellt werden, werden für die restlichen Arbeitsgänge verwendet.
Außerdem
ist es nötig,
jedes Röhrchen
für jede
verwendete Präparation
zu identifizieren und Handschuhe zu tragen, um RNase-Kontaminationen
zu vermeiden. Die Lyselösung
wird in ein anderes Zentrifugenröhrchen
transferiert, und es muss verhindert werden, dass das Pellet wieder
suspendiert wird. 200 μl
Ethanol bei 95°C
werden zu der wässrigen
Lösung
hinzugefügt. Es
wird durch drei- oder viermaliges Pipettieren gemischt, dann wird
diese Lösung
auf eine Mikrosäule
transferiert, die in dem Zentrifugenröhrchen enthalten ist, und eine
Minute bei 12000-14000 g zentrifugiert. Die Mikrosäule wird
aus dem Röhrchen
entfernt, die in dem Sammelröhrchen
vorhandene Flüssigkeit
wird entfernt und die Mikrosäule
wird dann wieder in das Originalröhrchen gebracht. 600 μl der RNA-Waschlösung werden auf
die Mikrosäule
gebracht (RNA-Waschlösung:
60 mM Kaliumacetat, 10 mM Tris-HCl pH 7,5 und 60% Ethanol). Es wird
1 Minute bei 12000-14000 g zentrifugiert. Das Sammelröhrchen wird
wieder geleert und wie zuvor zurückgebracht.
Für jede
zu reinigende Präparation
wird die folgende Lösung
bereitet (und in dieser Reihen folge): 40 μl Gelber Puffer (22,5 mM Tris-HCl
pH 7,5; 1,125 M NaCl; 0,0025% Gelber Farbstoff (Promega) (w/v),
5 μl 0,09M
MnCl2 und 5 μl Enzym DNase I. Die Mischung
darf nicht gevortext werden, sondern muss langsam gemischt werden.
Das Ganze wird in Eis gehalten, und wenn das Enzym aufgetaut werden
muss, muss es auf Eis gelassen werden. 50 μl dieser Lösung werden auf die Membrane
des Spin-Basket gebracht. Es ist nötig sicherzustellen, das die
Lösung
die ganze Membran bedeckt. Das wird 15 Minuten bei 20-25°C wirken
gelassen (Tischtemperatur). Nach dieser Inkubationsdauer werden
200 μl einer
Lösung
zugesetzt, die die Enzymaktivität
stoppt (SV DNase-Stopp-Lösung) (2M
Guanidinisothiocyanat, 4 mM Tris-HCl pH 7,5 und 57% Ethanol). Die
Mikrosäule
wird 1 Minute bei 12000-14000 g zentrifugiert. 600 μl einer RNA-Waschlösung (SV
RNA-Waschlösung)
werden zugesetzt, und es wird 1 Minute bei 12000-14000 g zentrifugiert.
250 μl der RNA-Waschlösung werden
zugesetzt. Es wird 2 Minuten bei maximaler Geschwindigkeit zentrifugiert.
Ein Elutionsröhrchen
des anfänglichen
Kits wird für
jede Präparation
entnommen, und die Mikrosäule
wird in ein anderes Zentrifugenröhrchen
gebracht. 100 μl
Wasser, das mit DEPC behandelt wurde, werden auf die Membran der
Mikrosäule
gebracht. Es wird 1 Minute bei 12000-14000 g zentrifugiert. Die
RNA-Lösung
ist im Elutionsröhrchen
enthalten und wird bei –80°C gelagert.
-
b) Für größere Mengen RNA wird das Promega-Kit
verwendet (Total RNA isolation system, Gesamt-RNA-Isolationssystem).
-
Die
hier angegebenen Werte sind für
1·107 Zellen zu verwenden. Die Präparation
der Zellen erfolgt auf die gleiche Weise wie zuvor beschrieben.
Das Prinzip der Extraktion der RNA basiert auf der Methode, die
von Chomczynski und Sacchi (1987) beschrieben wurde und die Guanidiumthiocyanat
verwendet. Das Zellpellet wird in 1,2 ml einer Denaturierungslösung aufgenommen,
die enthält:
26 mM Natriumcitrat (pH 6,8), 0,5% N-Laurylsarcosin, 0,125 M β-Mercaptoethanol
und 4M Guanidinthiocyanat. Die Lösung
wird in zwei Eppendorfröhrchen
getrennt, die also 600 μl
der Lösung
enthalten. Dann werden in jedes Röhrchen 60 μl 2M Natriumacetat gebracht
und das Ganze wird langsam gemischt, indem die Röhrchen umgedreht werden (4
bis 5 Mal). Diese Lösung
wird dann mit 600 μl
Phenol:Chloroform:IAA (Isoamylalkohol) extrahiert und die Röhrchen werden
für 15
Minuten in Eis gebracht. Nach dieser Zeit wird die wässrige Lösung durch
Zentrifugation der Röhrchen
für 30
Minuten bei 14000 UpM bei 4°C
in einer Eppendorfvorrichtung gewonnen. Zu der wässrigen Lösung muss dann ein äquivalentes
Volumen Isopropanol zugegeben werden, und nachdem gemischt wurde, wird
das Ganze 15 Minuten bei –20°C gelassen.
Es wird 30 Minuten bei 14000 UpM bei 4°C zentrifugiert, um das DNA-Pellet
zu erhalten, der mit einer 75%igen Ethanollösung gewaschen wird. Es wird
erneut zentrifugiert, das Ethanol wird entfernt, und das Pellet
wird dann leicht trocknen gelassen, es wird in 50 μl RNase-freiem Wasser
(behandelt mit DEPC) aufgenommen. Die gereinigten RNA-Lösungen können gemeinsam
gesammelt werden. Die RNA werden dann bei –80°C gelagert.
-
c) Reinigung der RNA durch
Cäsiumtrifluoracetat:
CsTFATM (Pharmacia-Produkt)
-
Gesamt-RNA-Extrakte,
die ausgehend von Zellen oder in bestimmten Fällen von Biopsien nach der klassischen
Methode mit Guanidiumthiocyanat präpariert wurden, werden auch
durch Zentrifugation auf Cäsiumtrifluoracetat
(CsTFA) nach der Methode, die von Zarlenga und Gamble (1987) beschrieben
wurde, gereinigt. Dies ermöglicht,
dass eine RNA-Präparation
erhalten wird, die frei von DNA, Proteinen und in bestimmten Fällen frei
von Glykogen ist, für
RNA, die aus Hepatozyten isoliert wurden. Die zuvor durch Guanidiumthiocyanat
isolierte RNA wird dann auf CsTFA (Pharmacia) gereinigt. Die RNA
wird in einer Lösung
von CsTFA mit einer Dichte von 2,0 g/ml aufgenommen, um letztlich
bei einer Konzentration von 1,65 g/ml zu sein, und BET (Ethidiumbromid)
bei einer Konzentration von 0,5 μg/ml
enthaltend. Die Lösung,
in 5-ml-Polyallomer-Röhrchen (Beckman)
enthalten, wird dann in einem SW 55 Ti-Rotor (Beckman) 44 Stunden
bei 15°C
und 200000 g zentrifugiert. Nach dieser Zentrifugationszeit wird
die RNA entfernt und aus einer 0,3 M Natriumacetat-Lösung und aus
2 Volumina Ethanol bei –20°C während der
Nacht präzipitiert.
Dann wird zentrifugiert, um das RNA-Pellet zu erhalten, dieses Pellet
wird mit 70%igem Ethanol gewaschen, und das Pellet wird getrocknet
und die RNA wird in mit DEPC behandeltem Wasser aufgenommen. Andere
Reinigungen sind nicht mehr erforderlich. Die so präparierte
RNA kann für
Amplifizierungen oder für
Hybridisierungen auf Filtern verwendet werden.
-
8. Hybridisierung der
Gesamt-RNA von Zellen, die das Replikon enthalten, durch radioaktive
Sonden.
-
Präparation
der Filter: Die Denaturierung der RNA erfolgt durch eine Glyoxal-Lösung, nach
der Denaturierung werden dann die RNA durch Ansaugen auf Nitrocellulosefiltern
fixiert (verwendete Vorrichtung BioDot SF von BioRad). Die wie zuvor
beschrieben gereinigten RNA werden wie folgt behandelt: 22 μl RNA werden mit
9 μl einer
100 mM Natriumphosphat-Lösung
(pH 7,0), 45 μl
DMSO (Dimethylsulfoxid (Sigma)) und 13,2 μl einer 6M Glyoxal-Lösung (Sigma)
gemischt. Das Ganze wird gemischt und zentrifugiert, um die gesamte
Flüssigkeit
zu sammeln. Die von der RNA und der Denaturierungslösung gebildete
Mischung wird eine Stunde bei 50°C
inkubiert, dann wird die Probe in Eis gekühlt. Zwei Volumina einer 20×SSC-Lösung (3
M NaCl; 0,3 M Natriumcitrat pH 7,0) werden dann zu jeder Probe vor
ihrer Passage auf die Nitrocellulosemembran zugegeben, die im Voraus
in einer 10×SSC-Lösung (1,5
M NaCl; 0,15 M Natriumcitrat pH 7,0) behandelt wird. Um verbleibendes
Glyoxal zu entfernen, passiert das Filter eine auf 95°C erhitzte
Lösung:
20 mM Tris-HCl, pH 8,0; 1 mM EDTA, und die unter leichtem Rühren auf
Raumtemperatur gelassen wird. Jedes Filter wird dann für 1 bis
2 Stunden unter Vakuum in einen Ofen gebracht (bei 80°C).
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Prähybridisierung
und Hybridisierung der Filter: Das Filter wird in einen Kunststoffbeutel
gebracht und die Prähybridisierungslösung (10
mM EDTA; 7% SDS; 0,5 M Na2HPO4,
pH 7,2) wird zugegeben. Der Kunststoffbeutel wird verschlossen und
das Ganze wird 5 Minuten bei 65°C
in Prähybridisierung
gelassen. Dann wird eine Ecke des Kunststoffbeutels abgeschnitten
und die Prähybridisierungslösung wird
entfernt. Die gleiche Lösung
wird dann in den Beutel mit der radioaktiven Sonde bei 106 cpm/ml gegeben. Der Inhalt wird dann 4
bis 24 Stunden bei 65°C
in Hybridisierung gelassen.
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Waschen
der Filter: Es werden verschiedene Waschungen durchgeführt: zuerst
2 Waschungen für
5 bis 10 Minuten mit einer Mischung, die eine 2×SSC-Lösung (0,3 M NaCl; 0,03 M Natriumcitrat
pH 7,0) und 0,1 % SDS enthält.
Dann werden 2 Waschungen bei 50°C
für 15
Minuten jeweils mit einer Mischung durchgeführt, die eine 0,1×SSC-Lösung (1,5·10–2 M
NaCl; 1,5·10–3 M
Natriumcitrat pH 7,0), 0,1% SDS enthält.
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III- Verfahren
zur Produktion von HCV durch Infektion
-
Dieses
Verfahren ermöglich
es zu prüfen,
ob die Zellen, die das Replikon enthalten, HCV-Partikel durch Infektion
produzieren können.
-
Derzeit
gibt es kein Zellsystem, das in der Lage ist, das Hepatitis-C-Virus
zu produzieren. Das Einführen
von Zellen, die in der Lage sind, das Genom des HCV zu replizieren,
involviert die Selektion von Faktoren, die auch die Vermehrung des
Virus fördern.
Wenn solche Zellen einmal eine Virusamplifikation ermöglicht haben,
kann die Reinigung des Virus ins Auge gefasst werden sowie seine
Inaktivierung für
Impftests.
-
Um
Zellen ausgehend von Stocks des Virus des Stamms H (Feinstone et
al., 1981) (das ist der gleiche Stamm, wie er zum Klonieren der
gesamten cDNA des HCV verwendet wurde) oder eines Virus, das von
infizierten Patienten stammt, zu infizieren, werden Zellen vom Vero/G418-Typ
(oder Vn5), Zellen vom Typ Vero/G418+Replikon unter Hygromycin B-Druck
oder Zellen Vero/G418+Replikon ohne Hygromycin B-Druck verwendet.
Diese Zellen werden in einem normalen Medium (DMEM/10% FCS) und
ohne Hygromycin B gehalten, um die Wirkung des Replikons zu attenuieren.
An dem Ausgangsvirus wird ein RT-PCR durchgeführt, was die Quantifizierung
des Virusmaterials (Vorhandensein von RNA) ermöglicht, ohne gleichzeitig seinen
infektiösen
Charakter zu bestimmen. Die Zellen werden dann wie oben erwähnt durch
die Viren infiziert. Die Zellen werden gehalten und zu verschiedenen
Zeiten untersucht, um zu bestimmen, ob es eine Amplifizierung des genetischen
Materials des HCV gibt. Dazu werden Probenahmen von Zellen durchgeführt und
die gesamte RNA dieser Zellen wird extrahiert, um die RNA des HCV
mittels RT-PCR oder durch Hybridisierung der RNA auf Filter zu quantifizieren.
Ziel ist es außerdem
zu lernen, on das Virus in der Lage ist, die Zellen zu lysieren oder
ob es in der Zelle bleibt. Wenn es zu Zelllyse kommt, ist es ausreichend,
die Zelllysate aufzunehmen, um andere Zellen zu infizieren. Die
Quantifizierung des Virus kann dann nach verschiedenen in der Virologie
verwendeten Methoden erfolgen. Wenn die Virusinfektion nicht zu
einer Lyse der Zellen führt,
kann außerdem
die Vermehrung des HCV durch indirekte Immunfluoreszenz mithilfe
von Antikörpern,
die gegen Proteine des HCV gerichtet sind, erfolgen.
-
IV- Test der Infektivität der vollständigen cDNA
des HCV, rekonstituiert mit den Sequenzen des Replikons, mittels
Transfektion von Zellen.
-
Es
ist nötig,
die Sequenzen der funktionellsten Replikons zu reklonieren, d.h.
jener, die die effizienteste Replikation zeigten, indem die Zelle
sehr hohen Konzentrationen an Hygromycin B widerstehen konnte. Die RNA
dieser Zellen werden nach den oben beschriebenen Methoden extrahiert.
Die RNA der Replikons wird mittels RT-PCR in einem einzigen Schritt
amplifiziert, damit die Gesamtheit der Variationen dem gleichen
Molekül
des Replikons entspricht. Die DNA wird sequenziert und die aus der
Transkription der DNA resultierende RNA wird erneut transfiziert,
um das Replikationsvermögen
in den Zellen zu verifizieren. In der so erhaltenen DNA-Sequenz
sind die Sequenzen, die dem Hygromycin B-Resistenzgen entsprechen,
durch die Sequenzen substituiert, die für die Strukturproteine des
HCV kodieren. Diese Sequenzen werden in einen Vektor kloniert, um
in der Lage zu sein, RNA durch Transkription aus DNA zu produzieren.
Diese cDNA dienen zur Produktion von RNA, um durch Elektroporation
(siehe oben) die Vero/G418(oder Vn5) Zellen, die Vero/G418+Replikon-Zellen
unter Hygromycin B-Druck oder die Vero/G418+Replikon-Zellen ohne
Hygromycin B-Druck zu transfizieren. Die Identifikationstests werden
dann wie oben beschrieben durchgeführt.
-
V- Verfahren
zum Screening in Bezug auf Anti-HCV-Mittel
-
Da
das Zellwachstum unter hohen Hygromycin B-Drücken von der Effizienz der
Replika tion des Replikons des HCV abhängt, wurden verschiedene antivirale
Mittel des HCV getestet, die entweder direkt oder indirekt die Replikation
des HCV hemmen können.
-
Die
Vero/G418+Replikon-Zellen und die Vero/G418(oder Vn5)-Kontrollzellen
werden parallel der Wirkung verschiedener antiviraler Mittel und
variierenden Konzentrationen ausgesetzt. Jede Wirkung auf die Replikation
des Replikons hat notwendigerweise eine Auswirkung auf die Synthese
der RNA des HCV und somit auf die Synthese der Proteine. Die gesamten
RNA der Zellen, die der Wirkung der antiviralen Mittel ausgesetzt wurden,
werden extrahiert, dann auf Filtern fixiert und schließlich mit
Sonden hybridisiert, die für
das HCV spezifisch sind. Da die Synthese der Proteine durch die
Reduktion bei der Replikation beeinflusst wird, wird eine Markierung
der Proteine durchgeführt
und die Expression der verschiedenen Proteine wird durch Immunpräzipitation
mithilfe von Antikörpern,
die gegen für
HCV spezifische Proteine gerichtet sind, untersucht.
-
Es
kann auch ein Replikon verwendet werden, das in seiner Sequenz die
Sequenzen enthält,
die für GFP
kodieren. Dazu wird ein GFP mit einer kurzen Halbwertszeit gewählt (Clontech).
Die Regeneration dieses Proteins hängt von der Syntheserate ab,
aber auch von der Replikation des Replikons. Inhibitoren, die auf
die Replikation des HCV wirken, beeinflussen die Synthese der Proteine
und folglich die des GFP-Proteins. Der Vorteil dieses Ansatzes besteht
darin, dass es nicht nötig
ist, die Zellen zu fixieren, um das GFP mittels Immunfluoreszenz
zu detektieren, da es die Eigenschaft hat, bei bestimmten Wellenlängen natürlich zu
fluoreszieren. Die Zellen, die das Replikon und das GFP enthalten
und der Wirkung antiviraler Mittel ausgesetzt werden, können zu
verschiedenen Zeitpunkten untersucht werden. Es können Fotos
angefertigt werden und die Immunfluoreszenz des GFP kann dann analysiert
werden. Jede Reduktion bei oder jedes Verschwinden von Immunfluoreszenz
des GFP ist ein Beweis für
die Wirkung der antiviralen Mittel des HCV.
-
VI- Untersuchung der Prenylierung
des NS5A-Proteins des HCV vom Genotyp 1a und 1b:
-
Für diese
Untersuchung wurden verschiedene rekombinante Vakzinviren verwendet.
Sie exprimieren die Gesamtheit des NS5A-Proteins des HCV vom Genotyp
1a oder Genotyp 1b. Für
letzteren Genotyp wurden die Sequenzen, die für das NS5A-Protein kodieren,
von zwei Patienten, die mit dem HCV vom Genotyp 1b infiziert waren,
amplifiziert. Bestimmte Konstrukte des NS5A-Proteins des HCV enthalten
Deletionen der Proteinsequenz, die sich am aminoterminalen Teil
des Proteins befinden. Diese verschiedenen re kombinanten Viren entsprechen:
vvNS5A.1a dl1 (del 1973-2100 aa), vvNS5A.1a dl2 (del 1973-2073 aa)
und vvNS5A.1a dl3 (del 1973-2001 aa). Die Aminosäuren, die im NS5A-Protein deletiert
sind, sind in Klammern angegeben. Für eine höhere Genauigkeit wurde die
Zahl, die der Position der Aminosäure in dem Polyprotein von
HCV entspricht, beibehalten. Somit entspricht del 1973-2100 aa einer
Deletion der Peptidsequenz zwischen den Aminosäuren 1973 und 2100 des Polyproteins
des HCV. Diese Deletion des Proteins betrifft den aminoterminalen
Teil des NS5A-Proteins. Außerdem
wurde auch ein rekombinantes Vakzinvirus, vvNS2-5B, das die Proteine
NS2 bis NS5B des HCV exprimiert, d.h. NS2, NS3, NS4A, NS4B, NS5A
und NS5B, verwendet.
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Die
so infizierten Zellen werden verwendet, um metabolische Markierungen
entweder in Gegenwart von (H3) Mevalonsäure oder
in Gegenwart von S35-Methionin durchzuführen. Die
für diese
Markierungen verwendeten Vorgehensweisen sind nachstehend detailliert
erläutert.
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a) (H3)
Mevalonsäure-Markierung
der Proteine:
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Vero/G418
(Vn5) Zellen wurden auf Platten mit 6 Vertiefungen (Costar) bei
106 Zellen/Vertiefung und in ein DMEM-Medium
(Dulbecco's modifiziertes
Eagle-Medium), das 10% fetales Kälberserum
(FCS) enthielt, gesät.
Diese Zellen werden für
24 Stunden in einen CO2-Inkubator bei 37°C gebracht.
Sie werden dann mit dem vTF7.3-Virus (Fuerst et al., 1986) allein
infiziert oder mit diesem Virus und einem der zuvor beschriebenen rekombinanten
Viren, die das NS5A-Protein des HCV exprimieren, co-infiziert, jeweils
bei einer m.o.i. von 5 PFU/Zelle. Nach einer Stunde bei 37°C wird das
Inokulum entfernt und durch DMEM-Medium ersetzt (Dulbecco's modifiziertes Eagle-Medium),
das 10% fetales Kälberserum
und 100 μg/ml
Mevastatin enthält,
für eine 4-stündige Vorbehandlung,
auf die folgend 100 μCi/ml
(H3) Mevalonsäure zu dem Medium zugegeben
werden. Nach 18 Stunden nach der Infektion werden die Zellen mit
DMEM-Medium gewaschen, das Medium wird entfernt und die Zellen werden
mit einer PBS-Lösung
gewaschen, bevor sie mit einem Puffer lysiert werden, der enthält: 50 mM
Tris-HCl pH 7,5; 150 mM NaCl; 1 mM EDTA; 0,5% NP40; 0,5% Na-Desoxycholat;
0,2% SDS; Aprotinin 10 μg/ml;
TPCK und PMSF, 20 μg/ml.
Das NS5A-Protein des HCV wird dann aus diesem Lysat mithilfe eines
polyklonalen Kaninchen-Serums, das gegen das NS5A-Protein gerichtet
ist, nach der bereits beschriebenen Methode (Wychowski et al., 1985)
immunpräzipitiert
und das Präzipitat
wird mittels SDS-PAGE analysiert. Das Ergebnis dieser Markierungen
ist in den 3A, 3B, 3C und 3D angegeben.
Die Mevalonsäure-Markierungen
sind angezeigt durch: Mev.H3. In den 3A, 3B und 3C zeigen die Linien 1 das Ergebnis, das
mit einem Lysat erhalten wurde, das von Zellen stammt, die durch
das rekombinan te Virus vTF7.3 infiziert waren. Es handelt sich in
diesem Fall um eine Kontrolle.
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b) (S35)-Markierung
der Proteine:
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Vero/G418
(Vn5) Zellen wurden mit den gleichen rekombinanten Viren wie zuvor
erwähnt
infiziert. Nach einer Stunde des Kontakts bei 37°C, wird das Inokulum entfernt
und durch DMEM-Medium ersetzt, das 5% fetales Kälberserum enthält. 16 Stunden
nach der Infektion werden die Zellen mit DMEM-Medium ohne Methionin
gewaschen, 1 bis 2 Stunden in diesem Medium inkubiert und dann 3
Stunden mit 100 μCi/ml
(35S) Methionin (35S-Protein
Labeling Mix (NEN), Markierungslösung)
markiert. Danach wird das Medium entfernt und die Zellen werden
dann mit PBS gewaschen und schließlich mithilfe eines Lysepuffers
lysiert, der enthält: 50
mM Tris-HCl pH 7,5; 150 mM NaCl; 1 mM EDTA; 0,5% NP40; 0,5% Na-Desoxycholat;
0,2% SDS; Aprotinin 10 μg/ml;
TPCK und PMSF, 20 μg/ml.
Das NS5A-Protein des HCV wird dann aus Lysaten mithilfe von polyklonalem
Kaninchen-Serum, wie von Wychowski et al. (1985) beschrieben, immunpräzipitiert
und das Präzipitat wird
mittels SDS-PAGE analysiert. Die S35-Methionin-Markierungen
sind in den 3A und 3C angegeben durch:
Met.S35. In den 3A und 3C geben die Linien 1 das Ergebnis an,
das bei einem Lysat erhalten wurde, das von Zellen stammt, die durch
das rekombinante Virus vTF7.3 infiziert und mit S35-Methionin
markiert waren. Es handelt sich in diesem Fall um eine Kontrolle.
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Man
stellt fest, dass das NS5A-Protein des HCV vom Genotyp 1a oder 1b
in den Vero/G418 (Vn5)-Zellen (siehe 3A und 3D) prenyliert wird. Diese Prenylierung
findet statt, wenn das NS5A-Protein allein exprimiert wird oder
im Rahmen des Polyproteins (siehe 3B,
Linien 2 bzw. 3). Die Prenylierung ist eine posttranslationale Modifizierung,
die hauptsächlich
das NS5A-Protein des HCV vom Genotyp 1a oder 1b betrifft und die
anderen Genotypen betreffen kann.
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