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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Farbtintenzusammensetzungen
zum Tintenstrahldrucken und insbesondere auf Farbtintenzusammensetzungen,
die die Leistungsfähigkeit
von Stiften verbessern und gleichzeitig ein Farbzerfließen minimieren.
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Hintergrund
der Erfindung
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Auf
Grund der Kombination einer kostengünstigen und qualitativ hochwertigen
Ausgabe wurden Tintenstrahldrucker in letzter Zeit zu einer beliebten
Alternative zu anderen Arten von anschlagfreien Druckern wie z.B.
Laserdruckern.
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Der
Tintenstrahldruckvorgang beinhaltet den Ausstoß feiner Tintentröpfchen auf
ein Druckmedium wie z.B. Papier ansprechend auf durch einen Mikroprozessor
erzeugte elektrische Signale. Üblicherweise
verwendet ein Tintenstrahldrucker einen Stiftesatz, der an einem
Wagen angebracht ist, der relativ zu der Oberfläche eines Druckmediums bewegt
wird. Bei im Handel erhältlichen
Tintenstrahlfarbdruckern wie z.B. den von Hewlett-Packard Company
erhältlichen
DESKJETWz-Druckern wird zum Erreichen der
notwendigen Farbkombinationen allgemein ein Vier-Stifte-Satz verwendet,
der eine cyanfarbene, gelbe, magentafarbene und schwarze Tinte umfasst.
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Ein
typischer Stift umfasst Druckköpfe
mit Öffnungsplatten,
die sehr kleine Düsen
(üblicherweise
mit einem Durchmesser von 10-50 μm)
aufweisen, durch die die Tintentröpfchen ausgestoßen werden.
Neben diesen Düsen
befinden sich Tintenkammern, in denen Tinte vor dem Ausstoß aufbewahrt
wird. Ein Tintentropfenausstoß wird
derzeit entweder auf thermi sche oder piezoelektrische Weise erzielt.
Beim Thermotintenstrahldrucken ist jeder Düse ein Widerstandselement zugeordnet.
Jedes Widerstandselement ist wiederum mit einem Mikroprozessor verbunden,
dessen Signale ein oder mehrere Widerstandselemente anweisen, sich
rasch zu erhitzen. Dies bewirkt eine rasche Ausdehnung von Tintendampf,
der einen Tintentropfen durch die zugeordnete Düse auf das Druckmedium presst.
Beim piezoelektrischen Tintenstrahldrucken werden Tintentröpfchen auf
Grund der Schwingungen piezoelektrischer Kristalle, die durch durch
den Mikroprozessor erzeugte elektrische Signale stimuliert werden,
ausgestoßen.
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Wechselwirkungen
zwischen der Tinte und der Stiftarchitektur (z.B. dem Widerstandselement,
der Düse
usw.) haben einen starken Einfluss auf die Zuverlässigkeit
der Stiftleistungsfähigkeit.
Außerdem
spielen Wechselwirkungen zwischen der Tinte und sowohl der Oberfläche als
auch dem Volumen des Druckmediums eine wesentliche Rolle beim Bestimmen
der Druckqualität.
In letzter Zeit wurde umfangreiche Forschung betrieben, um verbesserte
Tintenzusammensetzungen für
Tintenstrahldrucker zu erzeugen, die günstige Wechselwirkungen sowohl
mit der Stiftarchitektur als auch mit dem Druckmedium aufweisen.
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Eine
Vielzahl komplexer Wechselwirkungen zwischen der Tinte und der Stiftarchitektur
kann sowohl die kurzfristige als auch die langfristige Zuverlässigkeit
der Stiftleistungsfähigkeit
beeinflussen. Beispielsweise kann Kogation, die als Ansammlung von
Rückständen auf
der Oberfläche
von Widerstandselementen infolge wiederholter Abfeuerungen definiert
ist, bewirken, dass einzelne thermische Heizvorrichtung versagen,
was zu einer allmählichen
Qualitätsverschlechterung
der Tintenleistungsfähigkeit
führt.
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Eine
Pfützenbildung
und Verkrustung beziehen sich jeweils auf die Entstehung von Tintenpfützen und unlöslichen
Krusten an den Öffnungsplatten
des Druckkopfes. Derartige Hemmnisse führen zu schlechten Tropfenausstoßcharakteristika (z.B.
Tropfenvolumen, Geschwindigkeit und Richtung) und somit zu einer
Verschlechterung der Druckqualität.
Wiederum spielt die Tintenzusammensetzung eine wichtige Rolle beim
Bestimmen des Ausmaßes
dieser beiden Phänomene;
die geringe Oberflächenspannung
von Tensid enthaltenden Tinten kann eine Pfützenbildung bewirken, wohingegen
die Verdampfung einer flüchtigen
Tintenzusammensetzung zu einer Verkrustung führen könnte.
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Zusätzlich zu
den vorstehenden Eigenschaften, die die Zuverlässigkeit der Stifte eines gegebenen Stiftesatzes
beeinflussen, ist ein besonderes Problem beim Farbtintenstrahldrucken
das Vermischen bzw. „Zerfließen", das sowohl auf
der Oberfläche
als auch innerhalb des Druckmediums auftritt, wenn Tinten zweier unterschiedlicher
Farben nebeneinander gedruckt werden. Ein Zerfließen kann
an der Grenzfläche
eine unerwünschte
Farbbildung (z.B. wenn sich Cyan und Gelb zu Grün vermischen) sowie eine gleichzeitige
Einbuße an
Farbtrennung, Auflösung
und Kantenschärfe
bewirken. Je stärker
der farbliche Kontrast der zwei benachbarten Flüssigkeiten (z.B. Schwarz und
Gelb), desto sichtbarer das Zerfließen. Es wurden bereits mehrere
Verfahren vorgeschlagen, einschließlich eines Verringerns von
Trocknungszeiten und eines Erhöhens
von Durchdringungsraten, um das Zerfließen benachbarter Druckflüssigkeiten
zu verringern. Außerdem
können
auch pH-sensible Farbstoffe dazu verwendet werden, das Zerfließen einzudämmen.
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Die
US-Patentschrift Nr. 5,181,045 offenbart ein Verfahren zum Tintenstrahldrucken,
bei dem eine Tinte (eine pH-sensible
Tinte, üblicherweise
eine schwarze Tinte) ein Farbmittel enthält, das unter definierten pH-Bedingungen
unlöslich
wird, und eine zweite Tinte (die Zieltinte, üblicherweise eine Farbtinte)
einen pH-Wert aufweist, der das in der ersten Tinte enthaltene Farbmittel
unlöslich
macht. Um das Zerfließen
vollständig
einzudämmen,
erfordert dieses Verfahren üblicherweise
ein pH-Differential von 4-5 Einheiten zwischen den beiden Tinten.
Demgemäß wäre eine
Tinte, deren pH-Wert 4 nicht übersteigt,
bevorzugt, um das Zerfließen
von einer pH-sensiblen Tinte, die einen pH-Wert von 8 aufweist,
effektiv zu eliminieren.
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Die
US-Patentschrift Nr. 5,785,743 offenbart, dass die Hinzufügung einer
organischen Säurekomponente
zu der so genannten Zieltintenzusammensetzung das pH-Differential,
das zum Eindämmen
des Zerfließens
erforderlich ist, auf nur 1-3 Einheiten verringert. Folglich könnte der
pH-Wert der Zieltinte sogar 7 betragen und trotzdem noch das Zerfließen von
einer angrenzenden pH-sensiblen Tinte, die einen pH-Wert von 8 aufweist,
eliminieren, wodurch einige der Korrosionsrisiken, die mit Tinten
mit niedrigem pH-Wert verbunden sind, verringert würden.
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Die
US-Patentschrift Nr. 5,679,143 offenbart eine organische Verbindung
zur pH-Anpassung, die sowohl zumindest eine säurefunktionelle Gruppe und
zumindest eine basenfunktionelle Gruppe aufweist, die zusammen mit
einer organischen Säure,
die keine basenfunktionellen Gruppen aufweist, in einer ersten Tintenstrahltintenzusammensetzung
verwendet wird, um das pH-Differential, das benötigt wird, um das pH-sensible Farbmittel
einer zweiten angrenzenden Tintenstrahltintenzusammensetzung unlöslich zu
machen, zu verringern.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
Erfindung liefert Eine wässrige
Tintenstrahltintenzusammensetzung, die nach Gewicht folgende Merkmale
umfasst: von 0,01 bis 50 % organische Lösungsmittel; von 0 bis 40 %
Tenside; von 3 bis 12 % gemischte organische Säuren; und von 0,5 bis 10 %
Farbstoff; wobei die in der Zusammensetzung vorliegenden organischen
Säuren
zu zwischen 2 und 8 Gewichtsprozent aus Bernsteinsäure, bezogen
auf das Gewicht der Zusammensetzung, und zumindest einer zweiten
organische Säure
bestehen, die aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Glutarsäure, Oxalsäure, Maleinsäure, Methylbernsteinsäure, Malonsäure, Adipinsäure, Fumarsäure, Dihydroxyfumarsäure, Apfelsäure, Mesaconsäure, Itaconsäure, Phthalsäure, Isophthalsäure, Terephthalsäure, 1,2-,
1,3- und 1,4-Cyclohexandicarbonsäuren, 1,2,3-Cyclo-hexantricarbonsäure, 1,2,4-Cyclohexantricarbonsäure, 1,3,5-Cyclohexantricarbonsäure, 1,2-
und 1,3-Cyclo-pentandicarbonsäuren,
Zitronensäure, Weinsäure, Dihydroxyterephthalsäure, 1,2,3-,
1,2,4- und 1,2,5-Benzentricarbonsäuren, Tricarballylsäure, 1,2,4,5-Benzentetracarbonsäure, Norbornentetracarbonsäure, 3,3',4,4'-Benzophenontetracarbonsäure, 1,2,3,4,5,6-Benzenhexacarbonsäure, Essigsäure, Polyacrylsäure und
Glykolsäure
besteht. Vorzugsweise ist die zweite organische Säure Glutarsäure.
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Die
Konzentration von Bernsteinsäure
beträgt
vorzugsweise zwischen 3 und 6 Gew.-%. Die Konzentration an Glutarsäure kann
von 0,1 bis 4 Gew.-%, beispielsweise von 0,5 bis 1,5 Gew.-%, betragen.
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Die
Zusammensetzung umfasst vorzugsweise von 0,1 bis 7 Gew.-% Tenside
und von 5 bis 25 Gew.-% organische Hilfslösungsmittel.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnung
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Die
Erfindung wird unter Bezugnahme auf die einzige Figur der Zeichnung
beschrieben, bei der 1 eine Serie von Photographien
von Querschraffierungen ist, bei denen eine schwarze Pigmenttinte
neben eine Serie von magentafarbenen Tinten gedruckt wurde.
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Ausführliche
Beschreibung
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Die
Erfindung wird nun unter besonderer Bezugnahme auf wässrige Tintenstrahltintenzusammensetzungen
und die darin enthaltenen Materialien ausführlich beschrieben.
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A. Tintenzusammensetzungen
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Exemplarische
Ausführungsbeispiele
der Tintenzusammensetzungen umfassen, bezogen auf das Gewicht (wobei
alle Prozentangaben auf das Gewicht bezogen sind, wenn nichts anderes
angegeben ist), von 0,01 bis 50, vorzugsweise von 5 bis 25 %, organische
Hilfslösungsmittel;
von 0 bis 40 %, vorzugsweise von 0,1 bis 7 %, Tenside; von 3 bis
12 % gemischte organische Säuren;
und von 0,5 bis 10 % Farbstoff. Der Rest der Tintenzusammensetzungen
ist meist Wasser; jedoch können
andere Komponenten wie z.B. Biozide, die ein Wachstum von Mikroorganismen
hemmen; Chelatbildner wie z.B. EDTA, die nachteilige Auswirkungen
von Schwermetallverunreinigungen eliminieren; Puffer; und Mittel
zur Veränderung
der Viskosität
oder andere acrylische und nicht-acrylische Polymere hinzugefügt werden,
um verschiedene Eigenschaften der Tintenzusammensetzung zu verbessern.
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Bei
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung umfassen die Tintenzusammensetzungen nach Gewicht
etwa 18 % organische Hilfslösungsmittel,
etwa 6 % Tenside, etwa 6 % gemischte organische Säure und
etwa 4 % Farbstoff.
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B. Tintenzusammensetzungsmaterialien
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1. Organische Hilfslösungsmittel
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Es
werden ein oder mehrere organische Hilfslösungsmittel dazu verwendet,
die Tintenzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung herzustellen.
Bei einem bevorzugten Ausfüh rungsbeispiel
sind die organischen Hilfslösungsmittel
wasserlöslich.
Exemplarische wasserlösliche
organische Hilfslösungsmittel,
die für diesen
Zweck geeignet sind, umfassen, sind aber nicht beschränkt auf,
aliphatische Alkohole, aromatische Alkohole, Diole, Triole, Amide,
Ketone, Polyketone oder Ketoalkohole, stickstoffhaltige heterozyklische
Ketone, Ether, Glykolether, Poly(glykol)ether, Alkylenglykole, Polyalkylenglykole,
Thioglykole, die Alkylengruppen enthalten, niedere Alkylether von
mehrwertigen Alkoholen sowie Lactame. Die Konzentration der organischen Hilfslösungsmittel
liegt zwischen 0,01 und 50 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 5 und 25
Gew.-%.
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2. Tenside
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Bei
der Formulierung eines Trägermittels
für die
Tinte können
ein oder mehrere wasserlösliche
Tenside verwendet werden. Der Zweckmäßigkeit halber sind Beispiele
von Tensiden in zwei Kategorien eingeteilt: (1) nicht-ionisch und
amphoter und (2) ionisch. Die erstgenannte Klasse umfasst die Alkylpolyethylenoxide (POEs);
Alkylphenyl POEs; Ethylenoxid-/Propylenoxid-Blockcopolymere; acetylenische
POEs; POE-Ester; POE-Diester; POE-Amine; POE-Amide; und Dimethicon-Copolyole.
Die US-Patentschrift Nr. 5,106,416 (durch Bezugnahme in das vorliegende
Dokument aufgenommen) erörtert
viele der oben aufgelisteten Tenside noch ausführlicher. Amphotere Tenside
wie z.B. substituierte Aminoxide oder Angehörige der Octyldimethylglyzin-Familie
von Octylamin-Chloressig-Addukten sind bei der Praxis der vorliegenden
Erfindung ebenfalls nützlich.
Kationische Tenside wie z.B. protonierte POE-Amine und anionische
Tenside wie z.B. Diphenylsulfonatderivate wie, jedoch nicht beschränkt auf,
Natriumhexadecyldiphenyloxiddisulfonat und ethoxylierte Oleoalkoholphosphatester
können
ebenfalls verwendet werden.
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Nicht-ionische/amphotere
Tenside werden den ionischen Tensiden bevorzugt. Spezifische Beispiele von
Tensiden, die bei der Praxis der vorliegenden Erfindung vorzugsweise
eingesetzt werden, umfassen Sekundäralkoholethoxylat, SURFYNOLWz CT-111, Octyldimethylglyzin, Natriumhexadecyldiphenyloxiddisulfonat, Oleyltriethoxymonodiphosphat,
Isohexadecylethylenoxid 20 (von der ICI-Gruppe als ARLASOLVEWz 200 erhältlich) und Aminoxide wie z.B.
N,N-Dimethyl-N-dodecylaminoxid,
N,N-Dimethyl-N-tetradecylaminoxid, N,N-Dimethyl-N-hexadecylaminoxid, N,N-Dimethyl-N-octadecylaminoxid,
N,N-Dimethyl-N-(Z-9-octadecenyl)-N-aminoxid. Die Tintenzusammensetzung
der vorliegenden Erfindung umfasst, bezogen auf das Gewicht, von
0 bis 40 %, vorzugsweise von 0,1 bis 7 %, Tenside.
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3. Organische
Säuren
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In
den Tintenzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können zwei
oder mehr organische Säuren
enthalten sein. Wie an früherer
Stelle erwähnt
wurde, verringern die organischen Säuren effektiv das pH-Differential
zwischen benachbarten Tinten, das vorzugsweise benötigt wird,
um ein Farbzerfließen
einzudämmen.
Bernsteinsäure
ist eine der organischen Säuren.
Die zumindest eine zweite organische Säure ist aus Glutarsäure, Oxalsäure, Maleinsäure, Methylbernsteinsäure, Malonsäure, Adipinsäure, Fumarsäure, Dihydroxyfumarsäure, Apfelsäure, Mesaconsäure, Itaconsäure, Phthalsäure, Isophthalsäure, Terephthalsäure, 1,2-, 1,3-
und 1,4-Cyclohexandicarbonsäuren, 1,2,3-Cyclohexantricarbonsäure, 1,2,4-Cyclohexantricarbonsäure, 1,3,5-Cyclohexantricarbonsäure, 1,2-
und 1,3-Cyclopentandicarbonsäuren,
Zitronensäure,
Weinsäure,
Dihydroxyterephthalsäure,
1,2,3-, 1,2,4- und 1,2,5-Benzentricarbonsäuren, Tricarballylsäure, 1,2,4,5-Benzentetracarbonsäure, Norbornentetracarbonsäure, 3,3',4,4'-Benzophenontetracarbonsäure, 1,2,3,4,5,6-Benzenhexacarbonsäure, Essigsäure, Polyacrylsäure und
Glykolsäure
ausgewählt.
Vorzugsweise ist Glutarsäure
eine zweite organische Säure
der Erfindung. Die Tintenzusammensetzung der vorliegenden Erfindung
umfasst von 3 bis 12 Gew.-% gemischte organische Säure.
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4. Farbstoffe
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Geeignete
Farbstoffe für
die vorliegende Erfindung umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf,
wässrige
Farbstoffe wie z.B. Direct Blue 86, Direct Blue 199, Direct Yellow
132, Acid Yellow 132, Direct Red 9, Direct Red 32, Acid Yellow 23,
Acid Blue 185, Acid Blue 9, Acid Red 17, Acid Red 52, Acid Red 249
und Reactive Red 180. Die Tintenzusammensetzung der vorliegenden
Erfindung umfasst von 0,5 bis 10 Gew.-% wässrigen Farbstoff.
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Beispiele
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Um
die Erfindung näher
zu veranschaulichen, sind nachfolgend einige exemplarische Zusammensetzungen
dargelegt.
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Beispiel 1 – Zerfließen
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Es
wurden Tintenstrahltintenzusammensetzungen gemäß der Darstellung in Tabelle
1 hergestellt (alle Werte sind Gewichtsprozent, wenn nichts anderes
angegeben ist): Tabelle
1
- 1 Alle Tinten enthalten insgesamt 450 mmol
Säure pro
kg.
- 2 Der pH-Wert wurde durch Hinzufügen einer
ausreichenden Menge einer starken Base, d.h. NaOH, KOH usw., eingestellt.
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Ein
Schwarz-Zu-Magenta-Farbzerfließtest
wurde unter Verwendung der Tintenstrahltintenzusammensetzungen der
Tabelle 1 auf Union Camp JAMESTOWNWz-Papier
durchgeführt.
Die erhaltenen Farbzerfließergebnisse
sind in Tabelle 1 gezeigt. Der Farbzerfließtest beinhaltete ein Drucken
einer schwarzen Pigmenttinte (die bei dem Drucker HP DESKJET 970
der Serie PROFESSIONAL SERIESWz verwendet
wird) neben einer Serie von magentafarbenen Tinten. Wie aus Tabelle
1 hervorgeht, umfassten die magentafarbenen Tinten organische Hilfslösungsmittel,
Tenside und einen magentafarbenen Farbstoff. Außerdem umfassten die magentafarbenen
Tinten jeweils 450 mmol organische Säure pro kg, wobei der Molenbruch
von Glutarsäure
(a) 1.000, (b) 0,833, (c) 0,667, (d) 0,500, (e) 0,333, (f) 0,167
und (g) 0,000 betrug und der verbleibende Anteil aus Bernsteinsäure bestand.
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Die
in 1 gezeigten Ergebnisse geben an, dass das Farbzerfließen für alle Tinten
akzeptabel ist, und somit, dass Tinten, die ein Gemisch aus Bernstein-
und Glutarsäure
enthalten, eine ebenso gute Leistung erbringen wie Tinten, die nur
Bernstein- oder nur Glutarsäure
enthalten. Ähnliche
Ergebnisse wurden erzielt, wenn der Farbzerfließtest auf BRIGHT WHITE INKJETWz-Papier oder Champion DATACOPYWz-Papier
von Hewlett-Packard durchgeführt
wurde.
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Beispiel 2 – Zuverlässigkeit
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Es
wurden die Kurzzeit- und die Langzeitentkappungsleistungsfähigkeit
der in Tabelle 2 gezeigten Tintenformulierung gemessen. Tabelle
2
- 1 Der pH-Wert wurde
durch Hinzufügen
einer ausreichenden Menge einer starken Base, d.h. NaOH, KOH usw., eingestellt.
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Die
Kurzzeitentkappungsleistungsfähigkeit
beschreibt den Zeitraum zwischen aufeinander folgenden Abfeuerungen,
den eine Düse
tolerieren kann, ohne dass ein Defekt auftritt. Die mit Tinte gefüllten Stifte
wurden in den Drucker platziert und dazu verwendet, eine so genannte „Druckdatei" mit einem vorbestimmten Druckmuster
zu drucken. Die Druckdatei wurde dahin gehend eingestellt, zu bewirken,
dass die Düsen
zwischen aufeinander folgenden Tintentropfenausstößen über vorbestimmte
Zeiträume
hinweg pausieren. Das gedruckte Düsenmuster wurde auf Defekte
hin untersucht, z.B. auf schwache Düsen (d.h. die ein geringes Tropfenvolumen
und/oder eine geringe Geschwindigkeit erzeugen), fehlgeleitete oder
funktionsuntüchtige
Düsen.
Die längste
Außer-Betrieb-Zeit,
der eine Düse
zwischen Widerstandsabfeuerungen ohne einen Defekt standhalten konnte,
wird als Kurzzeitentkappung berichtet. Es ist wünschenswert, dass die Düsen zwischen Widerstandsabfeuerungen
lange Inaktivitätszeiträume tolerieren, üblicherweise
müssen
Kurzzeitentkappungszeiten mehr als 3 Sekunden betragen. Hier wurde
für Entkappungszeiten
im Bereich zwischen 1 und 3 Sekunden eine Bewertung von „grenzwertig" vergeben, für den Bereich
zwischen 3 und 5 Sekunden „gut" und für Entkappungszeiten
von mehr als 5 Sekunden „sehr
gut". Die Tintenzusammensetzung
der Tabelle 2 wies eine gute Kurzzeitentkappungsleistungsfähigkeit
auf.
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Die
Langzeitentkappungsleistungsfähigkeit
beschreibt das Niveau einer Düsenerholung,
nachdem die Düsen über einen
längeren
Zeitraum hinweg ungenutzt waren. Um dies zu testen, wurden die Düsen bei
Umgebungstemperatur über
einen Zeitraum von drei Tagen blank belassen (d.h. der Luft ausgesetzt).
Im Anschluss an diesen Aufbewahrungszeitraum wurden die mit Tinte
gefüllten
Stifte in den Drucker platziert und dazu verwendet, eine vorbestimmte „Druckdatei" zu drucken. Die
Stiftleistungsfähigkeit
wurde bewertet, indem der Prozentsatz an Düsen gemessen wurde, die sich
erholten, nachdem die Druckdatei viermal ohne Unterbrechung gedruckt
wurde. Eine Düse
wurde als erholt bzw. wiederhergestellt erachtet, wenn sie Tropfen
des richtigen Volumens und der richtigen Geschwindigkeit und an
der richtigen Stelle abfeuerte. Bevorzugt ist, dass sich 100 % der
Düsen erholen;
jedoch liegen akzeptable Erholungspegel für einen derartigen Aufbewahrungszeitraum
im Bereich von 93-100 %. Hier wurde für Erholungspegel von weniger
als 93 % eine Bewertung von „grenzwertig" vergeben, im Bereich
von 93-97 % „gut" und im Bereich von
97-100 % „sehr
gut". Die Tintenzusammensetzung
der Tabelle 2 wies eine sehr gute Langzeitentkappungsleistungsfähigkeit
auf.
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Schlussfolgerung
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Die
Vorteile der vorliegenden Erfindung werden verstärkt, wenn die Farbzerfließdaten und
die Stiftzuverlässigkeitsdaten
kombiniert werden. Bei Beispiel 1 wurde gezeigt, dass Bernstein-
und Glutarsäure
austauschbar und als Mischsäuresystem
in einer Tintenzusammensetzung ohne jegliche Einbuße an Zerfließeindämmung verwendet
werden können.
Bei Beispiel 2 wurde gezeigt, dass das Mischsäuresystem gute Kurzzeitentkappungszeiten
und eine sehr gute Langzeitentkappungserholung aufweist.
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Außerdem ist
die Verwendung von Gemischen aus organischen Säuren statt einzelner organischer Säuren noch
vorteilhafter, wenn die kombinierten organischen Säuren einander
auf gewisse Weise ergänzen. Beispielsweise
ist Bernsteinsäure
bei hohen Konzentrationen ein Reizstoff, was Glutarsäure nicht
ist. Dagegen ist Glutarsäure
um etwa eine Größenordnung
teurer als Bernsteinsäure.
Ein geeignetes Gemisch der beiden weist nicht nur eine verbesserte
Stiftleistungsfähigkeit
auf, sondern minimiert auch die Toxizität und Kosten im Vergleich zu
einer Tintenzusammensetzung, die lediglich Bernsteinsäure oder
lediglich Glutarsäure
umfasst.